Susanne Opfermann: Begegnungen mit (anderen) Tieren (Rezension)

Begegnungen mit (anderen) Tieren versammelt literarische, wissenschaftliche und essayistische Texte zu ungewöhnlichen Begegnungen zwischen Tieren und Menschen – mal in stärker interagierender, mal mehr in beobachtender Rolle –, denen gemeinsam ist, dass sie neue Formen der Wahrnehmung, von Offenheit und Empathie ermöglichen, einfordern und damit unser gewohntes Denken, unsere Ordnung der Dinge in Frage stellen.
Begegnungen mit (anderen) Tieren ist keine gewöhnliche Anthologie. Neben „Geschichten“ (oder Gedankenspiele) der Autoren Kij Johnson, Hregory Blake Smith und Ursula K. Le Guin erhält der von Susanne Opfermann herausgegebene Band Beobachtungen von WissenschaftlerINNEN und anderer Autoren aus dem Angloamerikanischen Raum, welche sich um Begegnungen mit realen Tieren drehen. Dabei erfährt der Leser nicht nur mehr über die Sicht des Menschen auf seine Mitbewohner, sondern auch etwas über sich selbst.
Karen Davis gibt Einblicke in das Sozialverhalten mit Hühnern, wenn es um die Interaktion mit Menschen (und anderen Tieren) geht, Toni G. Frohoff beschreibt unser modernes Verhältnis zu Walen (und Delfinen) und wirft einen kritischen Blick auf Whalewatching und die tiergestützte Therapie mit Delfinen.
Die Anthologie versammelt Texte aus den letzten 30 Jahren ist aber trotzdem nicht weniger aktuell und regt zum Nachdenken an.
Begegnungen mit (anderen) Tieren ist aber nicht nur eine Anthologie über Begegnungen, es zeigt auch welche Auswirkungen dieses Aufeinandertreffen auf das Individuum Mensch hat und wie es seine Ansichten auf seine Mitbewohner verändert.
Begegnungen mit (anderen) Tieren regt zum Nachdenken an, weist aber auch einen gewissen hang zum Anthropomorphismus auf, der mit Vorsicht zu betrachten ist und von Autor zu Autor getrennt betrachtet werden muss und in Einzelfällen nicht zur Nachahmung anregen soll (zum Beispiel bei der Begegnung mit Nashörnern oder auch Walen)

(Rezensionsexemplar)

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