Stephen Moss: Wie zehn Vögel die Welt veränderten (Rezension)

Während der gesamten Menschheitsgeschichte haben wir mit Vögeln zusammengelebt. Wir haben sie als Nahrung gejagt und domestiziert, sie in unseren Mythen, Religionen und Ritualen verehrt, sie wegen ihrer natürlichen Ressourcen ausgebeutet und uns von ihnen zu unserer Musik, Kunst und Poesie inspirieren lassen.
In Zehn Vögel, die die Welt veränderten erzählt der Naturforscher und Autor Stephen Moss die fesselnde Geschichte dieser ereignisreichen Beziehung anhand von zehn Schlüsselarten. Von Odins treuen Rabengefährten bis zu Darwins Finken, vom Wildtruthahn Amerikas bis zum Kaiserpinguin als starkes Symbol der Klimakrise ist dies ein faszinierendes, aufschlussreiches und unendlich fesselndes Werk der Naturgeschichte.

Wie zehn Vögel die Welt veränderten stellt zehn verschiedene Vogelarten oder – gruppen vor, die in irgendeiner Weise für den Menschen bedeutend sind oder waren. So spielt der Kolkrabe eine große Rolle in vielen Mythen der Welt, ebenso wie der (Weißkopfsee)Adler, der allerdings auch mit anderen Augen gesehen werden muss und weitaus mehr darstellt als ein Machtsymbol. Tauben waren wichtig für die Kommunikation in Kriegszeiten und nicht nur als Nahrungsmittel bzw. Brieftauben. Der Guano-Kormoran hat die Landwirtschaft revolutioniert und der Dodo … nun, der Dodo ist ausgestorben und auch wenn er das Schicksal mit vielen anderen Tieren (leider) teilt, so dürfte er der bekannteste Vertreter einer vergangenen Tierwelt sein … auch wenn man nur wenig über dieses Tier weiß.
Wie zehn Vögel die Welt veränderten stellt interessante Tierarten vor, die mehr zu bieten haben als man denkt und neben ihrer Bedeutung für den Menschen erfährt der Leser auch mehr über die Tiere selbst. Und nebenbei werden auch einige Mythen auf ihren Wahrheitsgehalt geprüft … z. B. die Bedeutung der Darwinfinken für Charles Darwin und seiner Evolutionstheorie oder was Thanksgiving für den Truthahn bedeutet…
Abgerundet wird das Buch von einer ausführlichen Liste, die Anmerkungen zu den einzelnen Kapiteln enthält, sowie einem detaillierten Literaturverzeichnis. Und am Ende wurde der Leser nicht nur über die im Titel erwähnten zehn Vögel informiert, sondern hat sein Wissen über verschiedene andere Bereiche des Lebens erweitert: Die Bedeutung von Artenschutz, die Probleme des Klimawandels …
Mag sein, dass man davon ständig zu hören bekommt, was die Bedeutung dieser Themen nur verstärkt, aber Stephen Moss schafft das auf anschauliche Weise. Ein Buch, nicht nur für Vogelfreunde.

(Rezensionsexemplar)

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