Portrait: Zwergelfe

Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Seglervögel (Apodiformes)
Familie: Kolibris (Trochilidae)
Tribus: Mellisugini
Gattung: Mellisuga
Art: Zwergelfe (Mellisuga minima)

Zwergelfe (Philip Henry Gosse)

Die Zwergelfe erreicht eine Körperlänge von etwa 6 bis 7 cm bei einem Gewicht der Männchen von 2,7 g und der Weibchen von 3,6 g. Der winzige Kolibri hat eine matte metallisch bronzegrüne Oberseite und eine stumpfe weiße Unterseite. Der Schnabel wirkt stumpf schwarz. Die Männchen haben einen leicht nach innen gewölbten Schwanz, während der Schwanz der Weibchen etwas größer und abgerundet ist. Die äußersten Steuerfedern sind weitgehend weiß gefleckt. Jungvögel ähneln den Weibchen.

Ihren Nektar holen sie von den Blüten der Pflanzen der Gattungen Pachystachys, Anacardium, Seidenpflanzen, Bourreria, Kordien, Lemaireocereus, Opuntien, Bauhinien, Caesalpinien, Delonix, Tamarindenbaum, Weiße Mangrove, Ageratum, Heidelbeeren, Croton, Harfensträucher, Köcherblümchen, Malvengewächse, Miconia, Acacia, Calliandra, Crotalaria, Bleiwurz, Securidaca, Cephaelis, Hamelia, Ixora, Morinda, Russelia, Dunalia, Holmskioldia, Wandelröschen, Nyctanthes und Stachytarpheta.

Der Gesang, den sie von frei stehenden Sitzmöglichkeiten ausstoßen, ist ziemlich laut und besteht aus einer Reihe hoher metallischer Pieps-Töne. Außerdem singen sie während ihrer Balzflüge, was deutlich weniger metallisch klingt. Hierbei steigen die Paare in erhebliche Höhe auf, greifen sich gelegentlich mit den Beinen, bevor sie zu Boden fallen. Die kehllautigen Summlaute klingen wie bssr oder wie ein weiches zwitscherndes Rasseln. Während der Jagd klingen die Laute hell und ihr Zwitschern nimmt ab. Im Flug klingt der rüttelnde Flügelschlag bienengleich.

Die Brutsaison zieht sich über das ganze Jahr, doch brüten die Zwergelfen auf Hispaniola hauptsächlich zwischen Dezember und Mai, auf Jamaika von Dezember bis Februar. Das Nest bauen sie meist bodennah in Büschen und bringen es an der Seite der Zweige an. Nester findet man normalerweise in einer Höhe zwischen 0,3 bis 3 Meter über dem Boden. Das kelchartige Nest besteht aus Baumwollfasern, Flechten, Moos, Rinde und Spinnweben. Das Gelege besteht aus zwei Eiern, wobei ein Ei 0,4 g wiegt. Die Brutzeit beträgt 12 Tage und nur das Weibchen brütet. Ein frisch Geschlüpftes wiegt nur 0,3 g. Mit etwa 19 bis 22 Tagen werden die Nestlinge flügge.

Über das Zugverhalten gibt es wenig verlässliche Daten, doch scheinen sie auf Hispaniola als Strichvogel temporär zwischen verschiedenen Höhenlagen zu ziehen. Sehr wahrscheinlich ist er aber ein Standvogel. In Puerto Rico wurde auch schon ein Irrgast entdeckt.

Die Zwergelfe lebt in offenen Laubbaum- und Kiefernwäldern, Gebüschen, schattigen Kaffeeplantagen, Hecken und Gärten. Man findet sie nicht in dichten feuchten Wäldern. Auf Hispaniola gibt es Berichte von Vorkommen in Höhenlagen zwischen Meeresspiegel und 1600 Meter.

Es sind zwei Unterarten bekannt:
Mellisuga minima minima (Linnaeus, 1758) kommt auf Jamaika vor.
Mellisuga minima vielloti (Shaw, 1812) kommt auf Hispaniola und den nahe angrenzenden Inseln Île de la Tortue, Île de la Gonâve, Île à Vache, Isla Catalina und Isla Saona vor. Die Unterart ist dunkler. Die Männchen haben längere Flügel und einen etwas stärker gegabelten Schwanz.
Ornismia Catharinæ (Sallé, 1849) gilt heute als Synonym für M. m. vielloti.

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