Klasse: | Vögel (Aves) |
Ordnung: | Gänsevögel (Anseriformes) |
Familie: | Entenvögel (Anatidae) |
Unterfamilie: | Anatinae |
Tribus: | Tauchenten (Aythyini) |
Gattung: | Aythya |
Art: | Veilchenente (Aythya affinis) |
Veilchenenten werden 38 bis 48 cm lang, 700 bis 1200 g schwer und haben eine Flügelspannweite von etwa 75 cm. Das Männchen hat einen dunklen Kopf, der violett glänzt. Die Brust und der Schwanz sind schwarz, die Flügeldecken sind heller gemustert, der Bauch weiß. Der Schnabel ist bläulich, die Augen sind gelb. Typisch ist der hinten „zugespitzte“ Kopf. Veilchenenten ähneln Bergenten. Bei beiden Arten haben die Männchen einen schwarzen Kopf, Hals, Brust und Körperende. Veilchenenten sind aber kleiner und auf den Rücken dunkler. Die Männchen haben außerdem leicht unterschiedliche Kopfformen. Die Veilchenente hat einen angedeuteten Schopf, so dass der Scheitel verlängert wirkt. Bei der Bergente ist dagegen der Hinterkopf auffallend schräg.
Das Weibchen ist von graubrauner Farbe. Der Schnabel ist weiß umrandet. Das Weibchen der Veilchenente ist von dem der Bergente kaum zu unterscheiden. Die deutlichste Unterscheidung ist bei fliegenden Enten auszumachen. Während sich bei der Bergente das weiße Flügelband bis zu den Handschwingen erstreckt, geht bei der Veilchenente das Band an den Außenseiten der Flügel ins Graubraune über. Die Veilchenente wirkt daher so, als habe sie einen weißen Spiegel.
Die Veilchenente brütet in Kanada und Alaska sowie in den Bundesstaaten Oregon, Idaho, im Norden von Montana und im Osten von Süd-Dakota. Die Brutpaardichte ist am größten in kanadischen Prärieregionen. Verbreitungsschwerpunkt sind Manitoba und Alberta.Ihr Habitat sind Seen, wo sie im Schilf ihr Nest baut. Als Zugvogel wandert sie im Winter weiter südlich in die USA, nach Mittelamerika und das nördliche Südamerika.
Die Zugbewegungen in die Überwinterungsquartiere sind sehr komplex. Viele Brutvögel der Prärieregionen ziehen in den Südosten und überqueren dabei sogar die Großen Seen, um an die Atlantikküste zu gelangen. Sogar einige der westlichen Populationen überqueren den nordamerikanischen Kontinent, um hier die Wintermonate zu verbringen. Große Teile der Populationen überqueren aber das Landesinnere, um am Golf von Mexiko zu überwintern.
Veilchenenten verirren sich auf ihren Zügen gelegentlich auch nach Europa. Bislang gibt es für die westliche Paläarktis 16 belegte Sichtungen. Veilchenenten wurden bereits auf Grönland, in Großbritannien, auf den Kanarischen Inseln sowie in den Niederlanden beobachtet.
Veilchenenten ernähren sich von Wasserpflanzen und Kleintiere.
Veilchenenten erreichen die Geschlechtsreife mit gut einem Jahr, die erste Brut erfolgt jedoch erst Ende des zweiten Lebensjahres. Die Verpaarung erfolgt in der Regel in den Winterquartieren, selten erst im Brutgebiet. Veilchenenten führen eine monogame Einehe, die jedoch nur eine Brutzeit hält. Die Paarungszeit beginnt frühestens ab Mitte April, Hauptlegezeit ist im Mai oder Juni. Die Eier werden frühestens ab Mitte Mai gelegt. Nach der Paarung bleibt das Männchen bei dem Weibchen bis sie die Eier ins Nest gelegt hat. Das Weibchen errichtet allein ein Nest in der wassernahen Vegetation im Schilf, auf Pflanzenmaterial oder auch auf kleinen Inseln mitten im Wasser. Es ist ein einfaches Nest, das mit Pflanzenteilen gebaut und mit weichen Materialien ausgepolstert wird. Das Weibchen legt etwa 6 bis 14 (8-10) blass olivfarbene bis grünliche Eier. Nach einer Brutzeit von 23 bis 28 Tagen schlüpfen die Jungen meist innerhalb eines Tages. Die Dauer der Brutzeit richtet sich im wesentlichen nach dem Klima, insbesondere der Umgebungstemperatur. Die Küken verlassen das Nest nach ein bis zwei Tagen. Mit etwa 7 bis 8 Wochen sind die Jungen flügge und die Jungen werden in ihre Selbständigkeit entlassen.