Portrait: Rubinkehlkolibri

Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Seglervögel (Apodiformes)
Familie: Kolibris (Trochilidae)
Tribus: Mellisugini
Gattung: Archilochus
Art: Rubinkehlkolibri(Archilochus colubris)

Rubinkehlkolibri (John Gould)

Seinen Namen hat der Rubinkehlkolibri durch sein Gefieder, das in der Sonne metallisch in vielen Farben glänzt. Im Schatten dagegen wirkt das Gefieder matt.
Der Rubinkehlkolibri hat die geringste Federzahl von allen bekannten Vögeln. Seine Länge beträgt normalerweise zehn Zentimeter und seine Flügelspannweite zwölf Zentimeter. Mit dem Gewicht von drei Gramm ist er extrem leicht. Durch seinen langen Schnabel, der am Ende manchmal gekrümmt ist, stößt er ein kurzes, hochfrequentes Piepen aus.

Die Lebensräume der Rubinkehlkolibris sind Wälder, Obstplantagen und Gärten. Dort sieht man sie oft im Schwirrflug herumsausen. Das älteste bekannte Exemplar in der Wildnis ist mit fünf Jahren gestorben. Die normale Lebenserwartung liegt bei drei Jahren.

Nach ihrer Überwinterung erreichen zuerst die Männchen die Brutgebiete und suchen sich Reviere. Sobald die Weibchen kommen, werden sie in Balzflügen umworben, wobei das Männchen in vollendeten Bogenflügen hin- und herfliegt. Danach saust das Paar voreinander auf und ab.

Das Nest besteht aus Laub, Flechten und flaumigem Pflanzenmaterial, das durch Spinnweben zusammengehalten wird. Es befindet sich etwa sechs Meter über dem Boden auf einem Baum. Zwischen März und Juli legt das Weibchen ein oder zwei Eier, die es 16 Tage bebrütet. Danach zieht es die Jungen 22 bis 24 Tage lang hoch, während das Männchen sich nicht um die Aufzucht der Jungen kümmert.

Durch ihr Flugvermögen, das ihnen erlaubt, vorwärts, seitwärts und rückwärts zu fliegen sowie einfach in der Luft zu stehen, können Rubinkehlkolibiris wie Insekten vor Blüten schwirren und ihren dünnen Schnabel in die Blütenkronen einführen. Dort saugen sie mit ihren zusammengerollten Zungen den Nektar heraus. Sie lieben vor allem rote Blüten. Zu den bevorzugten Pflanzen gehören Geißblätter, Flieder, Petunie und Brunnenkresse. Sie beziehen nicht nur ihre Nahrung aus den Blüten, sondern sie bestäuben sie auch und tragen auf diese Weise dazu bei, dass ihre Nahrungsversorgung für das nächste Jahr gesichert ist. Der Nektar versorgt den Kolibri mit dem lebenswichtigen Zucker; manchmal frisst er auch Insekten und Spinnen.

Rubinkehlkolibris überwintern in Mittelamerika und auf den westindischen Inseln und brüten im östlichen Nordamerika. Dazwischen legen sie einen 3000-Kilometer-Zug zurück, darunter einen 1000 Kilometer langen Non-Stopp-Flug über den Golf von Mexiko.
Aufgrund seiner geringen Größe und seinem geringen Gewicht hat der Kolibri zahlreiche natürliche Feinde wie Libellen, Gottesanbeterinnen oder Frösche. Manche verfangen sich auch in Spinnennetzen oder werden von Disteln aufgespießt. Obwohl sie im 19. Jahrhundert aufgrund ihrer farbenprächtigen Federn beliebte Sammelobjekte waren und in der viktorianischen Zeit ausgestopfte Exemplare oft in den Wohnzimmern hingen, wurde der Bestand dadurch kaum beeinträchtigt. Zurzeit sind sie nicht bedroht und werden in den Hauptverbreitungsgebieten oft gesehen.

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