Ordnung: | Unpaarhufer (Perissodactyla) |
Familie: | Pferde (Equidae) |
Gattung: | Pferde (Equus) |
Art: | Steppenzebra (Equus quagga) |
Art: | Quagga (Equus quagga quagga) |
Das Quagga ist ein ausgestorbenes Zebra, die sich durch eine, verglichen mit anderen Zebraformen, weitestgehende Reduktion der Bestreifung an Rumpf und Beinen auszeichnet. DNA-Analysen haben gezeigt, dass das Quagga keine eigene Art von Zebra war, sondern eine Unterart des Steppenzebras. Die systematische Stellung des Quaggas ist jedoch nach wie vor umstritten. Die Lehrmeinung, das Quagga als Unterart einzustufen, wurde durch genetische Untersuchungen an Museumsmaterial in den 1980er Jahren gestützt. Die vor allem im angelsächsischen Raum verbreitete Lehrmeinung, das Quagga als eigene Art einzustufen, stützen die genetischen Daten nicht, jedoch werden diese aufgrund der beschränkten Datenbasis von Befürwortern des Artstatus für das Quagga sehr kritisch betrachtet. Das Quagga wurde Ende des 19. Jahrhunderts vom Menschen ausgerottet.
Die ursprüngliche Beschreibung des Quaggas nannte das Tier eine „Mischform aus Pferd und Zebra“, was die äußere Erscheinung gut wiedergibt, aber nichts mit den tatsächlichen Verwandtschaftsverhältnissen zu tun hat. Kräftig schwarz-weiß gestreift waren lediglich Kopf und Hals. Zum Rumpf hin wurden die Streifen blasser und verschmolzen zu einem einfarbigen Rotbraun. Es gab aber auch Tiere mit einer deutlichen Streifenbildung bis zum hinteren Teil des Körpers. Die Beine waren nicht gestreift. Es wurde bis zu 1,30 Meter groß.
Das Quagga war in Südafrika weit verbreitet und soll bis ins 17. Jahrhundert einer der häufigsten Großsäuger gewesen sein. Dann begann die exzessive Jagd, bei der Tausende von Quaggas geschossen wurden. Farmer betrachteten die Wildtiere als Nahrungskonkurrenten ihrer Rinder, die Tiere wurden aber auch wegen Fleisch und Leder gejagt. Südafrika galt zudem unter Mitgliedern der finanziell gutgestellten Oberschicht als Jagdparadies, wodurch sehr viele Tiere aus „sportlichen“ Motiven getötet wurden.
Um 1850 war das Quagga südlich des Oranje ausgestorben. Die letzten wilden Quaggas grasten im Oranje-Freistaat, doch auch diese Bestände wurden ausgerottet. Das letzte wilde Quagga wurde schätzungsweise in den späten 1870ern geschossen, nach der Dürre von 1877, der letzte kleinere Populationen zum Opfer fielen, galt das wildlebende Quagga als ausgestorben. Das letzte Tier in Gefangenschaft starb am 12. August 1883 im Artis-Zoo in Amsterdam. Allerdings berichtet der deutsche Schutztruppenoffizier Victor Franke in seinen Tagebuchaufzeichnungen 1901 noch von kleineren Quaggaherden, die er im damaligen Deutsch-Südwestafrika beobachtet haben will. Franke berichtet aber an mehreren Stellen, dass er es nicht über sich brächte, auf die „wunderschönen und herrlichen“ Quaggas zu schießen.
Das Quagga bewohnte die trockeneren Grasland-Gebiete in Südafrika. Die nördliche Verbreitungsgrenze scheinen der Oranje, im Osten der Vaal gewesen zu sein, als Südgrenze wird der Great Kei River vermutet.
Der Name „Quagga“ wurde einer Sprache der Khoi Khoi entlehnt. Das Doppel-G wurde ursprünglich als kehliges ch ausgesprochen, was heute aber nicht mehr getan wird. Angeblich leitet sich der kehlige Laut vom Ruf des Quaggas ab. Da es aber keine Tonaufzeichnungen der Tiere gibt, ist dies heute nicht mehr nachzuvollziehen.