Portrait: Nordamerikanische Buchstaben-Schmuckschildköte

Ordnung: Schildkröten (Testudinata)
Unterordnung: Halsberger-Schildkröten (Cryptodira)
Familie: Neuwelt-Sumpfschildkröten (Emydidae)
Unterfamilie: Deirochelyinae
Gattung: Buchstaben-Schmuckschildkröten (Trachemys)
Art: Nordamerikanische Buchstaben-Schmuckschildkröte (Trachemys scripta)
Gelbwangen-Schmuckschildkröte (Thüringer Waldzoo)

Gelbwangen-Schmuckschildkröte (Thüringer Waldzoo)

Nordamerikanische Schmuckschildkröten haben eine Carapaxlänge zwischen 13 und 25 Zentimeter. Sehr große weibliche Exemplare erreichen auch eine Länge von 30 Zentimeter. Junge Schildkröten haben einen grünlichen Rückenpanzer und eine Haut mit auffälligen gelbgrünen bis dunkelgrünen Markierungen und Streifen. Bei ausgewachsenen Tieren verschwindet diese auffällige Färbung zunehmend. Adulte Tiere weisen ein zurückhaltendes Olivgrün auf. Einige wenige Individuen – darunter vor allem Männchen – werden nahezu schwarz.
Die Geschlechter lassen sich daran unterscheiden, dass das Männchen in der Regel etwas kleiner ist als das Weibchen und einen längeren und dickeren Schwanz hat. Die Kloakenöffnung liegt weiter außerhalb des Bauchpanzerrandes. Männchen haben außerdem verlängerte Krallen, was bei ihrem Balzverhalten eine gewisse Rolle spielt.

Für die Nordamerikanische Buchstaben-Schmuckschildkröte werden in der Regel drei Unterarten beschrieben, die unterschiedliche Verbreitungsgebiete haben:
Rotwangen-Schmuckschildkröte (Trachemys scripta elegans): Das Verbreitungsgebiet umfasst das Flusssystem des Mississippi von Illinois bis zum Golf von Mexiko sowie westwärts bis in den Osten von New Mexico und ostwärts bis nach Alabama.
Gelbwangen-Schmuckschildkröte (Trachemys scripta scripta): Das Verbreitungsgebiet umfasst die Küstenebene von Virginia bis in den Nordosten von Virginia.
Cumberland-Schmuckschildkröte (Trachemys scripta troostii): Das Verbreitungsgebiet reicht von der Küstenebene Virginias bis zum nördlichen Florida.
Sie bevorzugen in ihrem Lebensraum stillstehende Gewässer mit einem schlammigen Bodenuntergrund. Sie sind sehr sonnenhungrig und sind oft dabei zu beobachten, wie sie zu mehreren auf aus dem Wasser ragenden Baumstämmen in der Sonne baden.
Die Nordamerikanische Buchstaben-Schmuckschildkröte ist ein beliebtes Terrarientier, das anspruchsvolle erscheint als man vermuten mag. Winzige Babyschildkröten entwickeln sich zu wahren Riesen und so ist es nicht verwunderlich, dass zahlreiche Halter sich ihrer entledigen. Der Weg des Aussetzens mag der einfachste sein, ist aber zum einen verboten und zieht Konsequenzen für Tier und Umwelt nach sich. Eingeführte Populationen gibt es unter anderem in Deutschland, Österreich, Kalifornien, Frankreich, Südafrika, Bahrain, Japan, Südkorea, Guam und Thailand.

Insbesondere junge Nordamerikanische Buchstaben-Schmuckschildkröten leben überwiegend von tierische Kost. Bei ihnen macht diese bis zu 70 Prozent ihrer Nahrungsaufnahme auf. Bei erwachsenen Tieren überwiegt hingegen die pflanzliche Ernährung. Sie macht bei ihnen fast 90 Prozent aus. Zur Nahrung zählen Wasserinsekten, Schnecken, Kaulquappen, Krebstiere, Fische und Muscheln. Zu den gefressenen Pflanzen zählen Pfeilkraut, Wasserlilien, Wasserlinsen und Hyazinthen. Die Tiere fressen fast ausschließlich im Wasser, da sie dieses als Flüssigkeit zum Schlucken benötigen. Meist findet die Nahrungsaufnahme in den frühen Morgenstunden oder am späten Nachmittag statt.

Rotwangen-Schmuckschildkröte (Tierpark Altenfelden)

Rotwangen-Schmuckschildkröte (Tierpark Altenfelden)

Weibchen legen im Jahr bis zu sechs Gelege. Die Schlupfzeit der Jungtiere ist abhängig vom Verbreitungsgebiet. In den kühleren nördlichen Regionen können bis zu vier Monate vergehen, bis die Jungtiere aus den Eiern schlüpfen. Gelegentlich überwintern die Jungtiere sogar in der Nistgrube. In klimatisch vorteilhafteren Regionen schlüpfen die Jungtiere bereits nach zwei Monaten. Die Carapaxlänge geschlüpfter Jungtiere beträgt 2,5 bis 3,5 Zentimeter. Weibchen erreichen ihre Fortpflanzungsfähigkeit im Alter von fünf bis sieben Jahre. Männchen können sich bereits ab einem Alter von drei bis fünf Jahren fortpflanzen. Sie können bis zu 42 Jahre alt werden.

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