ohne Rang: | Otophysa |
Ordnung: | Karpfenartige (Cypriniformes) |
Unterordnung: | Karpfenfischähnliche (Cyprinoidei) |
Familie: | Weißfische (Leuciscidae) |
Gattung: | Chondrostoma |
Art: | Nase (Chondrostoma nasus) |
Nasen werden 25 bis 40 Zentimeter groß und erreichen ein Gewicht von bis zu 1000 Gramm. Seltener werden einzelne Exemplare auch 50 Zentimeter groß und 2000 Gramm schwer. Der Körperbau ist spindelförmig bis rundlich, seitlich kaum abgeflacht. Die Rückenflosse ist 12-, die Afterflosse 13- bis 14-strahlig. Ihren Namen verdanken die Nasen ihrem weit unterständigen Maul, das ihre Kopfspitze wie eine stumpfe Nase aussehen lässt. Die Maulspalte verläuft quer, die Unterlippe ist scharfkantig und verhornt.
Der Rücken ist graublau bis graugrün gefärbt und glänzt metallisch, die Seiten glänzen silbrig. Der Bauch ist gelblichweiß. Brust-, Bauch- und Afterflossen sind gelblichrosa bis violett gefärbt.
Nasen sind als typische Schwarmfische in schnell fließenden Gewässern Mittel- und Osteuropas, die Sand- und Kiesgrund aufweisen in der Barben- und Äschen-Fischregion verbreitet. Sie gelten als Hauptfische des Rheins und der Donau und kommen zumindest in der oberen Donau von Donaueschingen bis Sigmaringen und in der unteren Isar von Plattling bis zur Isarmündung in die Donau noch sehr häufig vor, aber auch flussabwärts in Nebengewässern, wie beispielsweise im Wiener Donaukanal. Auch in Oder und Weichsel kann man den Fisch vorfinden. Häufig ist die Nase auch im unteren Neckar zwischen Heidelberg und Mannheim. Im Bodensee und seinen Zuflüssen gibt es nur noch vereinzelte Vorkommen, es gibt jedoch Bemühungen der Wiederansiedelung.
Mit ihrem harten Unterkiefer und der scharfen Unterlippe können Nasen Algen abweiden. Während der Fressperioden suchen die Nasen oft schwarmweise andere Weideplätze auf. Seltener fressen sie auch Kleintiere, die sich am Grund aufhalten.
Zur Laichzeit, von März bis Mai, ziehen die Nasen in großen Schwärmen flussaufwärts oder dringen in geeignete Nebenbäche ein. Beide Geschlechter zeigen dann einen Laichausschlag in Form von sternförmigen Punkten am Kopf. Die Rogner (Weibchen) bekommen dazu einen rötlich schimmernden Bauch und können während heftigen Laichspielen 20.000 bis 100.000 1,5 Millimeter große Eier über flachen Boden an den Kies kleben. Anschließend wandern die Altfische in ihre Reviere zurück.
Die ersten Tage nach dem Schlüpfen verbringen die Larven in den Lücken im Kies. Später wechseln sie ins ruhige Flachgewässer und ernähren sich dort von Plankton.