Portrait: Humboldt-Pinguin

Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Pinguine (Sphenisciformes)
Familie: Pinguine (Spheniscidae)
Gattung: Brillenpinguine (Spheniscus)
Art: Humboldt-Pinguin (Spheniscus humboldti)
Humboldt-Pinguin (Tiergarten Nürnberg)

Humboldt-Pinguin (Tiergarten Nürnberg)

Der Humboldtpinguin ähnelt in seiner Erscheinung allen anderen Brillenpinguinen und erreicht eine Größe von bis zu 45 cm und ein durchschnittliches Gewicht von 4 kg. Wie alle Pinguine ist auch der Humboldtpinguin an ein Leben im Wasser hoch angepasst. Mit ihrem kurzen Schwanz und den weit nach hinten versetzten Füßen, die ihr einen aufrechten Gang ermöglichen, ähnelt diese Art vom Körperbau allen anderen Pinguinen. Das Gefieder ist in zwei Schichten aufgebaut. Die erste Federschicht ist abgeflacht und schützt das Tier vor äußeren Einflüssen wie Wind und Wasser, wogegen die zweite Schicht der Wärmeisolation dient. Eine Unterscheidung zwischen den einzelnen Arten der Gattung Spheniscus ist anhand der unterschiedlichen Gesichtszeichnungen und Kehlbänder leicht möglich. So ähnelt schwarz-weiße Zeichnung des Humboldtpinguins der des ebenfalls in Südamerika beheimateten Magellanpinguins, weist jedoch einige deutliche Unterschiede auf. Dem Humboldtpinguin fehlt das schwarze Band, welches beim Magellanpinguin quer über den Hals läuft, dafür ist der u-förmige Bruststreifen etwas breiter. Im Bereich um den Schnabel hat der Humboldtpinguin keine Federn. Die rosarote Färbung dieser Partien erstreckt sich bis zu den Augen. Die Füße des Humboldtpinguins sind schwarz, die Schwimmhäute oft weiß gefleckt.

Humboldtpinguine leben an den Pazifikküsten in Peru und Nordchile und auf den dort vorgelagerten Inseln entlang einer 4500 km langen Küstenlinie zwischen dem 5. und 42. südlichen Breitengrad. Dieses Gebiet ist vor allem vom nordwärts strömenden, kalten Humboldtstrom und von den auftretenden El-Niño-Erscheinungen beeinflusst. Robert Murphy spricht in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts noch von einer Verbreitung des Humboldtpinguins zwischen dem 7. und 34. Grad südlicher Breite. Die Nahrung dieser Art besteht, wie bei allen Arten der Gattung Spheniscus, hauptsächlich aus schwarmbildenden, pelagischen Fischen in der Größe von 36–270 mm und Tintenfischen. Die Beutetiere sind in erster Linie Sardellen und Makrelen. Im Süden Chiles überschneiden sich die Verbreitungsgebiete von Humboldtpinguin und Magellanpinguin. Der Humboldtpinguin brütet zweimal jährlich, einmal im Frühjahr und einmal im Herbst, wobei die Bruterfolge im Herbst von klimatisch-meteorologischen Bedingungen stark beeinträchtigt werden. Humboldtpinguine sind weitgehend monogam, allerdings kann es nach nicht erfolgreicher Brut auch zu Partnerwechseln kommen.

Humboldt-Pinguine zählen laut IUCN zu den bedrohten Vogelarten und werden als „gefährdet“ eingestuft. Nach Zahlen aus dem Jahr 2000 wird der Bestand auf 3 300 bis 12 000 Individuen geschätzt. Die Populationszahlen des Humboldtpinguins variieren allerdings stark. Nach Zählungen aus dem Jahr 2003 sollen in Peru und Chile insgesamt 46 400 Tiere leben. Die Art ist in diesen Ländern gesetzlich geschützt. Die Gründe für die Gefährdung dieser Art sind zahlreich. Neben menschlicher Bejagung in der Vergangenheit und Überfischung der Nahrungsgewässer in heutiger Zeit war vor allem der intensive Abbau von Guano im 19. Jahrhundert schuld an der Abnahme der Bestände. Dies hatte den Verlust von geeigneten Brutplätzen und den Rückgang erfolgreicher Fortpflanzung zur Folge. Eine zusätzliche Bedrohung stellen die El-Niño-Erscheinungen an der Westküste Südamerikas dar. So hatten beispielsweise die letzten starken El-Niño-Ereignisse 1997/98 nachweislich starke negative Auswirkungen auf die Bestände. Aufgrund der Gefährdung des Humboldtpinguins sind Nachzuchten in Tiergärten zur Arterhaltung äußerst wichtig. Erforschung und Nachzucht dieser Vögel (beispielsweise im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes, EEP) sind mittlerweile zu festen Bestandteilen der Tierhaltung in Zoos geworden.

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