Klasse: | Vögel (Aves) |
Ordnung: | Seglervögel (Apodiformes) |
Familie: | Kolibris (Trochilidae) |
Gattung: | Amazilia-Kolibris (Amazilia) |
Art: | Grünbauchamazilie (Amazilia viridigaster) |
Die Grünbauchamazilie erreicht bei einem Körpergewicht von lediglich ca. 3,8 g eine Körperlänge von etwa 8,9 bis 9,4 cm, wobei der gerade Schnabel 1,8 cm lang ist. Der Unterschnabel ist überwiegend blassrosa. Die Oberseite glänzt überwiegend grün, geht aber im hinteren Rückenbereich, Bürzel und Oberschwanzdecken ins eher bräunliche Gelbbraun über. Die Unterseite schimmert grün. Die Unterschwanzdecken sind zimtfarben. Der leicht gegabelte Schwanz ist kupferfarben violett, wirkt aber in freier Natur schwärzlich.
Wie die meisten Amazilien-Arten sind Grünbauchamazilien sehr kampflustig und territorial. Meist sind sie bei der Futtersuche alleine unterwegs und fliegen kleiner Gebiete mit niederen Sträuchern, Weinreben oder Kräutern an Straßenrändern an. Gelegentlich sammeln sie gemeinsam mit anderen Kolibris an kleineren blühenden Bäumen, wie Inga, Korallenbäumen (Erythrina) oder die zu den Wollbaumgewächsen gehörende Gattung Quararibea. Hierbei verhalten sie sich eher aggressiv.
Ihr Gesang klingt anmutig und ist fast eine Kopie des Gesangs der Kupferbürzelamazilie (Amazilia tobaci (Gmelin, 1788)). Ihr Ruf klinkt wie ein hohes dünnes wehendes di-de-tit, wobei der letzte Ton deutlich höher klingt. Diese Töne werden gelegentlich mehrere Male in schneller Abfolge wiederholt. Diesem Gesang trällern sie in zahlreiche Varianten.
Melbourne Armstrong Carriker hat im Oktober 1947 nahe Cúcuta fünf Grünbauchamazilien in Brutstimmung beobachtet. Im Zeitraum von Dezember 1962 bis Januar 1963 beobachtete der Pater Antonio Olivares Celis (1917–1975) in den östlichen Anden des Departamento de Boyacá sechs Nester der Grünbauchamazilie. Am 21. Februar 1970 entdeckten David William Snow und Barbara Kathleen Snow am Moco Moco-Fluss in den Kanuku-Bergen in der Region Upper Takutu-Upper Essequibo ein Nest der Unterart A. v. cupreicauda. Im Nest befanden sich zwei Küken. Das Nest befand sich in einem kleinen Baum, der aus einer steinigen Spalte nahe einem Wasserfall herauswuchs. Das Nest war in ca. 3 Meter Höhe zwischen zwei dünnen Zweigen am Ende eines Astes gebaut und mit Spinnweben fixiert. Das napfförmige Nest hatte einen inneren Durchmesser von 33 mm, war 14 mm tief, wobei die gesamte Tiefe 28 mm betrug. Es bestand hauptsächlich aus einer dicken Schicht aus Moos und Spinnweben und etwas Dekoration aus Flechten.
Es sind sechs Unterarten bekannt:
Amazilia viridigaster viridigaster (Bourcier, 1843) – Die Nominatform ist im nördlichen zentralen Kolumbien verbreitet.
Amazilia viridigaster iodura (Reichenbach, 1854) – Diese Subspezies kommt im Westen Venezuelas vor.
Amazilia viridigaster duidae (Chapman, 1929) – Diese Unterart ist am Berg Duida im Süden Venezuelas verbreitet.
Amazilia viridigaster cupreicauda (Salvin & Godman, 1884) – Die Unterart kommt an den Tepuis im Süden Venezuelas, im Westen Guyanas und im brasilianischen Bundesstaat Roraima im nördlichen zentralen Brasilien vor.
Amazilia viridigaster laireti (Phelps Jr & Aveledo, 1988) – Diese Unterart ist in der Sierra de Unturán und dem Pico da Neblina und eventuell den Tepuis im Süden Venezuelas verbreitet.
Amazilia viridigaster pacaraimae (Weller, 2000) – Diese Untart kommt in der Sierra de Pacaraima und eventuell den Bergen des südlichen Venezuelas vor.
Lange wurde A. v. cupreicauda als eigene Art unter der Namen Kupferschwanzamazilie geführt. Das South American Classification Committee hat die beiden Arten zumindest so lange zusammengelegt, bis es gesichertere Daten zu den einzelnen Unterarten gibt.