Portrait: Borneo-Orang-Utan

ohne Rang: Altweltaffen (Catarrhini)
Überfamilie: Menschenartige (Hominoidea)
Familie: Menschenaffen (Hominidae)
Unterfamilie: Ponginae
Gattung: Orang-Utans (Pongo)
Art: Borneo-Orang-Utan  (Pongo pygmaeus)
Borneo-Orang-Utan (Zoo Dvur Kralove)

Borneo-Orang-Utan (Zoo Dvur Kralove)

Borneo-Orang-Utans teilen mit ihren sumatranischen Verwandten den an eine baumbewohnende Lebensweise angepassten Körperbau: die Arme sind sehr lang, die Hände hakenförmig, der Daumen kurz und nahe an der Handwurzel lokalisiert, die Beine kurz und beweglich und die Füße handähnlich. Sie sind allerdings etwas stämmiger gebaut und schwerer als die Sumatra-Orang-Utans. Weitere Unterschiede liegen im längeren Fell, das dunkler und bräunlicher gefärbt ist, und in den Backenwülsten insbesondere der älteren Männchen: Diese wachsen nach außen und sind nahezu unbehaart. Darüber hinaus ist der Bart meist kürzer und der Kehlsack der älteren Männchen größer. Mit bis zu 90 Kilogramm sind die Männchen deutlich schwerer als die Weibchen, die bis zu 50 Kilogramm erreichen.

Borneo-Orang-Utans sind tagaktive Waldbewohner, zur Nachtruhe errichten sie ein Blätternest, das in der Regel nur einmal verwendet wird. Sie klettern langsam mit allen vier Gliedmaßen oder schwingen auf den Ästen. Insbesondere Männchen unternehmen auch Streifzüge am Boden – deutlich mehr als ihre sumatranischen Verwandten, was am Fehlen der Tiger auf Borneo liegen könnte.
Sie sind meist allein anzutreffen und einzelgängerischer als Sumatra-Orang-Utans. Männchen und Weibchen versuchen, feste Territorien zu etablieren, insbesondere jüngere Tiere verbringen ihr Leben aber als „Wanderer“, die ohne Revier ständig umherstreifen. Werkzeuggebrauch ist bei ihnen deutlich seltener als bei ihren sumatranischen Verwandten.

Borneo-Orang-Utans sind Pflanzenfresser, die sich vorwiegend von Früchten, aber auch von Blättern, jungen Trieben und Baumrinde ernähren.

Borneo-Orang-Utan (Zoo Krefeld)

Borneo-Orang-Utan (Zoo Krefeld)

Das Paarungsverhalten der Orang-Utans in freier Wildbahn ist nur unzureichend bekannt. Die meisten Informationen stammen daher von Beobachtungen des Paarungsverhaltens in Gefangenschaft.
Weibliche Orang-Utans erreichen die Geschlechtsreife im Alter von 5,8 bis 11,0 Jahren. Weibliche Orang-Utans erreichen die Geschlechtsreife meist mit 14 Jahren und können sich bis zu einem Alter von rund 48 Jahren fortpflanzen. Je besser der Ernährungszustand, desto früher wird die Geschlechtsreife erreicht. Männchen erreichen die Geschlechtsreife im Alter von 8 bis 15 Jahren. Sie brauchen demnach deutlich länger als Weibchen. Die meisten Männchen pflanzen sich jedoch erst im Alter von 15 bis 20 Jahren erstmals fort. Zu diesem Zeitpunkt sind sie körperlich voll entwickelt. Weibchen suchen in der Regel nach paarungsbereiten Männchen, gelegentlich ist es auch umgekehrt der Fall. Männchen mit den größten Backenwülsten werden von den Weibchen bevorzugt.
Die Paarungszeit ist an keine bestimmte Jahreszeit gebunden. Geburten wurden zu allen Jahreszeiten beobachtet. Nach einer Tragezeit von 9 Monaten bringt ein Weibchen ein Jungtier zur Welt. Männchen beteiligen sich nicht an der Aufzucht.
In den ersten 2 Jahren ist ein Jungtier von der Mutter völlig abhängig. Während dieser Zeit halten sie engen Kontakt zur Mutter und schlafen in der Nacht auch im gleichen Nest. In den ersten 4 Monaten wird der Nachwuchs am Bauch der Mutter getragen. Mit der Zeit nimmt jedoch der unmittelbare Körperkontakt nach und nach ab. Ab einem Alter von 2 Jahren werden die Jungtiere immer selbständiger. Das Kindesalter erstreckt sich je nach Entwicklungsstand über 2 bis 5 Jahre. Ab diesen Zeitpunkt kann es durchaus schon zu längeren Phasen kommen, in denen sich die Jungtiere weiter von der Mutter weg bewegen. Jungtiere lernen hauptsächlich durch abschauen und nachahmen. Von der Muttermilch vollständig entwöhnt ist der Nachwuchs im Alter von 4 Jahren. Die Betreuung durch die Mutter kann aber auch bis zum 7. Lebensjahr andauern.

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