Portrait: Bengalfuchs

Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
Überfamilie: Hundeartige (Canoidea)
Familie: Hunde (Canidae)
Tribus: Echte Füchse (Vulpini)
Gattung: Vulpes
Art: Bengalfuchs (Vulpes bengalensis)
Bengalfuchs (Thomas Hardwicke)

Bengalfuchs (Thomas Hardwicke)

Der Bengalfuchs erreicht eine Länge von durchschnittlich 45-60 Zentimeter, dazu kommen 25-35 Zentimeter für den buschigen Schwanz. Die Körperhöhe beträgt 26-28 Zentimeter, das Gewicht liegt zwischen 1,8 und 3,2 Kilogramm (nach anderen Angaben bis 4 Kilogramm). Das kurzhaarige Fell ist sandfarben-rotbraun, unterseits etwas heller, die Schwanzspitze ist schwarz.

Der Bengalfuchs bewohnt ein Gebiet, das im Norden von den südlichen Ausläufern des Himalaja, wo er bis auf 1500 Meter Höhe steigt, und im Süden bis zur Spitze der indischen Halbinsel reicht. Er ist in Nepal, Pakistan, Indien und Bangladesch zu finden. Sein typisches Biotop sind die offenen Landschaften des Gras- und Dornbuschlandes bis hin zu Halbwüsten. Hier erleichtert das offene Gelände die Jagd und der lockere Boden ist günstig für das Graben der Fuchsbaue. Dichte Wälder und echte Wüsten, wie auch steiles oder mit hohem Gras bewachsenes Gelände meidet er. Obwohl er ein recht großes Verbreitungsgebiet hat, ist er nirgends häufig. In Indien und Pakistan ist sein Bestand überwiegend durch die Freizeitjagd bedroht, er wird ihm aber auch wegen des Fleisches nachgestellt, das in der traditionellen Medizin Verwendung findet.

Bengalfuchs (John Gerrard Keulemans)

Bengalfuchs (John Gerrard Keulemans)

Der Bengalfuchs ist der am häufigsten anzutreffende Vertreter der Füchse in den Ebenen Indiens. Dort sind durch den Einfluss des Menschen, insbesondere durch starke Bejagung, die Bestände regional jedoch schon stark zurückgegangen, lokal ist er bereits völlig verschwunden. Es scheint, dass Populationen nur noch in den Gebieten stabil sind, wo raues, felsiges Terrain den Tieren Rückzugsmöglichkeiten bietet. Im Durchschnitt beträgt die Bestandsdichte etwa ein Exemplar pro zehn Quadratkilometern. Im südlichen Indien fallen weniger als zwei Prozent der bevorzugt besiedelten aber zugleich ökologisch stark bedrohten semiariden Graslandschaften in den Bereich von Schutzgebieten.
In landwirtschaftlich genutztem Gebiet hat der eigentlich tagaktive Fuchs sein Verhalten geändert und seine Aktivitätsphase in die späten Abendstunden verlegt.
In Pakistan ist er nur an wenigen Stellen anzutreffen, so im Lahore district und in der Cholistan-Wüste in Punjab. Auch in Kasur und weiter südlich in der Thar-Wüste in der Provinz Sindh und im Dadu und Thatta district kommt er vor.
Über das Vorkommen in Nepal gibt es nur wenige Informationen aus jüngerer Zeit. Ein Bericht von 1970 erwähnt die Anwesenheit der Tiere in den fruchtbaren, offenen Feldgebieten des Terai-Gürtels, im Wald um Birganj, im Tal des Rapti, eines Nebenflusses des Kali Gandaki, und im äußersten Westen des Landes.

Es wird angenommen, dass Bengalfüchse in einer dauerhaften Paarbindung (Monogamie) leben, doch gibt es dafür nur wenige Anhaltspunkte; auf der Jagd sieht man den Bengalfuchs stets allein. Über die Paarungszeit der Füchse ist bislang nichts bekannt. Die zwei bis vier (nach anderen Angaben drei bis sechs) Jungen werden nach einer Tragzeit von etwa 51 bis 53 Tagen geboren. Das Geburtsgewicht liegt zwischen 50 und 100 Gramm. Es ist nicht bekannt, wie lange die Jungen gesäugt werden oder wann die Geschlechtsreife eintritt. Gelegentlich beteiligen sich die Jungen des vorangegangenen Wurfs bei der Aufzucht ihrer jüngeren Geschwister. Bengalfüchse können ein Alter von über 10 Jahren erreichen.

Bedingt durch menschliche Nachstellung ist der Fuchs vielerorts zu einer dämmerungs- und nachtaktiven Lebensweise übergegangen. Bei bedecktem Himmel oder bei Regen geht er dort aber auch tagsüber auf Nahrungssuche.
Der Fuchs legt zwei verschieden Arten von Bauen an. Neben einfachen Bauen für kürzere Aufenthalte, mit kurzen Röhren und nur zwei Eingängen, legt er weit verzweigte Gangsysteme mit vielen Eingängen an. Hier werden auch die Jungen geboren. Der Bereich um die Eingänge ist, wie bei vielen anderen Fuchsarten, mit den Abfällen der Bewohner übersät.

Bengalfüchse sind opportunistische Allesfresser (Omnivoren) mit einem großen Nahrungsspektrum und ernähren sich von kleinen Tieren wie Insekten und Krebsen ebenso wie von den Gelegen bodenbrütender Vögel, von Reptilien, Nagetieren und anderen kleinen Säugern. Daneben fressen sie, je nach Jahreszeit, auch Früchte wie Melonen oder die Schösslinge und Hülsen der Kichererbse.

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