Portrait: Annakolibri

Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Seglervögel (Apodiformes)
Familie: Kolibris (Trochilidae)
Tribus: Mellisugini
Gattung: Calypte
Art: Annakolibri(Calypte anna)

Annakolibri (John Gould)

Der Annakolibri wird rund 10 Zentimeter lang und hat eine Flügelspannweite von 11,4 bis 12,1 Zentimetern. Die Kolibriart erreicht ein Gewicht von 4 bis 4,5 Gramm. Die Geschlechter weisen in der Färbung des Gefieders einen deutlichen Dimorphismus auf. Das Gefieder schimmert bei den Männchen und Weibchen metallisch grün. Jungvögel und Weibchen erkennt man an der grauen Kehle und dem grünen Oberkopf. Die Kehle des Weibchens ist rot markiert. Beim Männchen sind Oberkopf und Kehle rot.
Der Annakolibri lebt im westlichen Nordamerika an der Pazifikküste in den Staaten British Columbia, Arizona und New-Mexico. Er bevorzugt dichte Vegetation wie Hecken und Büsche. Die Vögel besiedeln aber auch Parks, Gärten und offene Wälder.
Die Nahrung des Annakolibris besteht hauptsächlich aus Blütennektar und Pollen. Der Nektar wird im Flug aus den Blüten aufgenommen. Zudem werden Insekten von den Kolibris gefressen, was eine ausreichende Versorgung mit Eiweiß sicherstellt.
Bei der Balz machen die Männchen Sturzflüge aus bis zu dreißig Metern Höhe. Dabei erzeugt das Männchen eine Reihe von Geräuschen, deren lautestes und markantestes an der tiefsten Stelle des Fluges erklingt, bevor es wieder an Höhe gewinnt. Der Ursprung dieses Klangs war unter Biologen lange Zeit umstritten. Forscher haben herausgefunden, dass die Innenseiten der äußersten Schwanzfedern zu vibrieren beginnen, wenn das Männchen beim Sturzflug die Geschwindigkeit von 23 Metern pro Sekunde überschreitet. Die Schwanzfedern schwingen dabei ähnlich wie das Rohrblatt im Mundstück einer Klarinette. Der Ton klingt dann wie ein Zirpen. Das Männchen begattet häufig mehrere Weibchen, trennt sich danach aber jeweils sofort von ihnen. Nach der Begattung wird in niedriger Höhe ein kleines Nest aus Spinnweben, Pflanzenwolle, Flechten oder Moos gebaut. Das Nest wird versteckt in einem Strauch oder einem Baum angelegt. Das Weibchen legt im Durchschnitt zwei Eier, die Jungvögel schlüpfen nach einer Brutzeit von 14 bis 19 Tagen. Die Küken sind beim Schlupf blind und ungefiedert. Nach 18 bis 23 Tagen sind die Jungen flügge. Neben dem Menschen, der den Lebensraum des Kolibris zerstört und Teile dieses Vogels zu Schmuck verarbeitet, haben die Kolibris auch natürliche Feinde wie Schlangen, Katzen und Greifvögel.
Der Gesamtbestand dieser Art wird derzeit nicht als bedroht angesehen. In der Roten Liste der Weltnaturschutzunion wird der Annakolibri daher in der Kategorie „LC“ (least concern – nicht gefährdet) geführt.
Bezogen auf ihre Körpergröße sind Annakolibris die wohl schnellsten Wirbeltiere der Welt. So erreichen die Tiere bei ihren Balzflügen (s. o.) Geschwindigkeiten von 385 Körperlängen pro Sekunde (entspricht 27,3 m/s oder 98,28 km/h), bei Beschleunigungswerten von etwa dem Zehnfachen der Erdbeschleunigung. Zum Vergleich: Wanderfalken kommen im Sturzflug auf Geschwindigkeiten von bis zu 200 Körperlängen pro Sekunde, Kampfjets, wie zum Beispiel die MiG-25 (ein Mach 3 schneller Abfangjäger), erreichen dagegen maximal nur das rund 40-fache ihrer Gesamtlänge.

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