Neil Shubin: Die Geschichte des Lebens (Rezension)

Eine unvergleichliche Entdeckungsreise durch Raum und Zeit, die uns an den Ursprung des Lebens selbst führt: Anschaulich, zugänglich und lebendig erzählt der renommierte Naturwissenschaftler Neil Shubin von den großen, unerklärlich scheinenden Umbrüchen in der Evolutionsgeschichte. Sein Buch bietet eine neue Perspektive auf die Evolution menschlichen und tierischen Lebens, die erklärt, wie die verblüffende Artenvielfalt auf unserem Planeten entstanden ist.
Über Milliarden Jahre entwickelten sich Fische zu Landbewohnern, Reptilien zu Vögeln, Primaten zu Menschen. In der Paläontologie und Archäologie suchen Forscher nach genau solchen Fossilien, nach evolutionären Meilensteinen, die den Lauf und die Geschichte des Lebens veränderten. In den letzten zweihundert Jahren waren Funde wie diese die einzige zuverlässige Methode, um den Verlauf der Evolution nachzeichnen und verstehen zu können.
Doch die moderne Paläontologie steht derzeit an einem entscheidenden Wendepunkt: Die Entdeckung von DNA und die fortschreitende Technisierung eröffnen dem Wissenschaftszweig neue Möglichkeiten. Die Untersuchung von Fossilien mithilfe von DNA hilft der Forschung dabei, die zentralen Fragen unserer Existenz zu beantworten: Wie kommt es zu den großen evolutionären Veränderungen? Ist unser Dasein auf der Erde das Produkt reinen Zufalls? Oder hätte es gar nicht anders kommen können?

Shubins Geschichte des Lebens ist nicht nur die Geschichte des Lebens an sich, sondern auch eine Vorstellung der Personen, die dafür verantwortlich sind, dass wir diese Geschichte auch kennen. Wer denkt, dass Evolution sich seit Darwin eigenständig entwickelt und es kaum etwas Neues gibt, der wird mit diesem Buch eines Besseren belehrt, denn die mit der Erde dreht sich die Wissenschaft und neue Erkenntnisse führen zu einem größeren und überraschenden Verständnis des Lebens.
Natürlich hatte Darwin seine Kritiker, damals wie heute und jeder Wissenschaftler, der eine bahnbrechende Entdeckung macht wird sich Anfeindungen entgegen setzen. Das ist Wissenschaft (warum auch immer das so sein muss, aber andererseits belebt das auch die Diskussion).
Aber Shubin bleibt nicht bei Darwin, denn neue Erkenntnisse werden immer noch erlangt und so zeigt Shubin die Geschichte des Lebens anhand der Forscher, die sich damit befassen und bahnbrechende Entdeckungen bei Fischen und Salamandern oder der molekularbiologischen Ebene gemacht haben.
Und dabei schafft er das, was nach trockener (und langweiliger) Wissenschaft klingt, sehr menschlich und dadurch verständlich zu erzählen.

Ein Buch, dass auch dem interessierten Laien die Geschichte des Lebens nahebringt, ohne zu sehr auf altbekanntes zurückzugreifen oder eine erneute Wiedergabe der Evolutionstheorie darzustellen, denn davon gibt es genug und wie dieses Buch zeigt hat sich einiges getan seit Darwin „Über die Entstehung der Arten“ geschrieben hat.

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