Michael Ohl: Expeditionen zu den ersten ihrer Art (Rezension)

Eine prächtige Entdeckungsgeschichte der Tiere
Eine neue Tierart zu entdecken, ist der Traum jedes Naturforschers. Packend erzählt Michael Ohl von waghalsigen Expeditionen in sumpfige Regenwälder oder in die Tiefen des Ozeans, auf denen die unglaublichsten Kreaturen aufgespürt wurden. Wissenschaftlich erfasst, gelten sie fortan als die ersten ihrer Art. So stieß man 1847 auf den furchteinflößenden Gorilla, der bewies, dass der Mensch einen nahen Verwandten hat. 1957 fischte man aus 3.000 Metern Meerestiefe die Urmützenschnecke, die als seit Urzeiten ausgestorben galt. Eine Sensation war auch das Schnabeltier: 1799 entdeckt, wirkt es bis heute wie ein evolutionärer Unfall. Faszinierend, fesselnd, informativ – eine bildreiche Reise zu großen Entdeckungen in der Naturgeschichte.

Mit EXPEDITIONEN ZU DEN ERSTEN IHRER ART ist Evolutionsbiologe Michael Ohl ein kleines Meisterwerk gelungen, das neben einigen bekannten auch eher unbekannte Arten in den Vordergrund stellt und dabei auch einen winzigen Einblick in die Biodiversität gibt. Aber im Vordergrund seines Buchs steht die Entdeckungsgeschichte einiger Tierarten, darunter so bekannte (jedenfalls dem Namen und dem Aussehen nach) Arten wie das Schnabeltier oder die Gorillas (die dem Europäer noch gar nicht so lange bekannt sind) aber auch kaum bis gar nicht bekannte Arten wie Pseudimares (und ich bin mir sicher, dass die wenigsten mit dem Namen etwas anfangen können, ich konnte es bis zur Lektüre des Buchs auch nicht).
Michael Ohl erzählt spannende Geschichten, die oft in den Hintergrund geraten wenn es um neuentdeckte Tierarten geht. Und so wimmelt es in seinem Buch von unterhaltsamen Anekdoten über die Entdeckung und Beschreibung interessanter Tierarten.
Neben den eigentlichen Berichten untermalen teilweise historische Illustrationen die Besonderheiten der vorgestellten Tierarten und geben so einen umfassenden und in vieler Hinsicht spannenden Ein- und Überblick über die Entdeckung einiger Arten.
Und das ist manchmal so spannend wie ein Thriller und gibt auch Einblicke in die Arbeit der oft belächelten Taxonomen (diejenigen, die Arten entdecken und/oder beschreiben).
Für Tierfreunde eine echte Bereicherung.

(Rezensionsexemplar)

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