Mattias Eliasson: Moor (Rezension)

Moor: Moore sind dauernd vernässte Feuchtgebiete mit einer charakteristischen, niedrigen Vegetation – vor allem Moose, insbesondere Torfmoose, sowie Sauergräser und häufig verschiedene Zwergsträucher –, die aufgrund unvollständiger Zersetzung überwiegend saure, nährstoffarme Torfböden von mindestens 30 cm Mächtigkeit bilden. Ständiger Wasserüberschuss aus Niederschlägen oder durch austretendes Mineralbodenwasser hält den Boden sauerstoffarm und verhindert den vollständigen Abbau der pflanzlichen Reste, die stattdessen als Torf abgelagert werden. Das unterscheidet sie von Sümpfen, die gelegentlich austrocknen, weshalb deren organische Substanz auf anmoorigem Boden vollständig zu Humus abgebaut wird. Lebende Moore wachsen durch Torfaufwuchs in die Höhe.
Naturnahe Moorökosysteme wurden in vielen europäischen Ländern durch Entwässerungsmaßnahmen und Torfabbau weitgehend zerstört und auf kleine Restflächen reduziert. Jedoch mindern intakte Moore die Folgen der globalen Erwärmung, da sie als Speicher für Treibhausgase fungieren, die bei ihrer Zerstörung freigesetzt werden. Zahlreiche EU-Staaten haben die Bedeutung der Moore für den Klimaschutz mittlerweile erkannt und Strategien zum Schutz bestehender Moore entwickelt sowie mit der Renaturierung geschädigter Moore durch Flutung bzw. Wiedervernässung begonnen.
Moore werden in der Bodenkunde als Moorböden bzw. organische Böden erfasst. In gröbster Untergliederung teilt man die Moore nach der Art ihrer Wasserspeisung in Hochmoore und Niedermoore ein, die sich in ihrer je typischen Vegetation auch optisch deutlich voneinander abgrenzen. Während Hochmoore durch niedrigen Bewuchs gekennzeichnet sind, bildet sich auf Niedermooren auch Baumbestand aus.

Carl von Linné: Carl von Linné (latinisiert Carolus Linnaeus; vor der Erhebung in den Adelsstand 1756 Carl Nilsson Linnæus; * 23. Mai 1707 in Råshult bei Älmhult; † 10. Januar 1778 in Uppsala) war ein schwedischer Naturforscher, der mit der binären Nomenklatur die Grundlagen der modernen botanischen und zoologischen Taxonomie schuf. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „L.“. In der Zoologie werden „Linnaeus“, „Linné“ und „Linnæus“ als Autorennamen verwendet.
Linné setzte sich als Student in seinem Manuskript Praeludia Sponsaliorum Plantarum mit der noch neuen Idee von der Sexualität der Pflanzen auseinander und legte mit diesen Überlegungen den Grundstein für sein späteres Wirken. Während seines Aufenthaltes in Holland entwickelte er in Schriften wie Systema Naturae, Fundamenta Botanica, Critica Botanica und Genera Plantarum die theoretischen Grundlagen seines Schaffens. Während seiner Tätigkeit für George Clifford in Hartekamp konnte Linné zum ersten Mal viele seltene Pflanzen direkt studieren und schuf mit Hortus Cliffortianus das erste nach seinen Prinzipien geordnete Pflanzenverzeichnis. Nach der Rückkehr aus dem Ausland arbeitete Linné für kurze Zeit als Arzt in Stockholm. Er gehörte hier zu den Gründern der Schwedischen Akademie der Wissenschaften und war deren erster Präsident. Mehrere Expeditionen führten ihn durch die Provinzen seiner schwedischen Heimat und trugen zu seiner Anerkennung bei.
Ende 1741 wurde Linné Professor an der Universität Uppsala und neun Jahre später deren Rektor. In Uppsala führte er seine enzyklopädischen Anstrengungen weiter, alle bekannten Mineralien, Pflanzen und Tiere zu beschreiben und zu ordnen. Seine beiden Werke Species Plantarum (1753) und Systema Naturæ (in der zehnten Auflage von 1758) begründeten die bis heute verwendete wissenschaftliche Nomenklatur in der Botanik und der Zoologie.
In einem Brief vom 26. Dezember 1731 empfahl sich Linné der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften in Uppsala für eine Expedition in das weitgehend unerforschte Lappland und bat um die notwendige finanzielle Unterstützung. Als er keine Antwort erhielt, unternahm er Ende April 1732 einen weiteren Versuch und senkte den für die Reise notwendigen Geldbetrag um ein Drittel. Dieses Mal wurde ihm der Betrag gewährt und er begann am 23. Mai seine erste große Expedition.
Die beschwerliche Reise dauerte knapp fünf Monate. Während der Reise hielt er alle seine Erlebnisse und Entdeckungen in einem Tagebuch fest. Am 21. Oktober 1732 traf er wieder in Uppsala ein. Zu den Strapazen der Reise und den Schulden, die Linné zusätzlich auf sich genommen hatte, kam noch die Enttäuschung, dass die Akademie nur wenige Seiten seiner Ergebnisse publizierte. Sein Buch über die lappländische Pflanzenwelt, Flora Lapponica, wurde erst 1737 in Amsterdam veröffentlicht.

European Essays on Nature and Landscape ist eine Buchreihe über Natur und Landschaften in Deutschland und Europa. Autoren und Autorinnen aus Europa stellen diese mit ihrem eigenen Blick vor und schaffen so ein wissenschaftsumspannendes Werk, dass weit über eine biologische Sichtweise hinausgeht.
Mattias Eliasson ist Schwede und Künstler. Anders kann man es nicht beschreiben. Er sammelt Eindrücke und Material aus seiner Heimat und präsentiert dieses in vielseitiger Form, in Büchern, Filmen und greifbarer Kunst. In MOOR, das zeitgleich auf schwedisch und deutsch erschien, beschreibt er seine Eindrücke und Ausflüge zu Mooren in Mittel- und Nordschweden, wie es sie in dieser Form nur in Nordeuropa gibt. Carl von Linné ist, trotz seines Todes, ein ständiger Begleiter. MOOR ist kein Reiseführer oder -bericht, es ist eine Erkundungsreise über ein ungestörtes, friedvolles und ruhiges Land, mal realistisch, mal philosophisch, in einer angenehmen Erzählweise, welche die Sehnsucht nach diesen Orten wachsen lässt. Neben dem Text steuert der Autor auch Fotografien bei, welche die Stimmung des geschriebenen Wortes gut spiegeln.
Und wer Lust auf einen Schwedenurlaub der anderen Art bekommt, findet ein paar Moorvorstellungen am Ende des Buchs.
Wie ich MOOR beschreiben soll, kann ich nicht in Worte fassen. Es ist ein Buch, das ich anders erwartet hätte, das sich aber nicht als Enttäuschung erwies sondern eine angenehme Lektüre bot, welche die Eindrücke des Autors sehr bildlich werden lies. Es ist kein wissenschaftliches Buch, es ist nicht belangloses Gelaber und bei weitem kein Erlebnisbericht. Ein Buch für Moorfans, solche, die es gerne werden wollen und jene, die gerne träumen.

MOOR bei KJM

(Rezensionsexemplar)

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