Martina Parker: Aufblattelt (Rezension)

„Hast schon gehört?“ „Was meinst?“ „Na die Sache mit dem jungen Grafen.“ „Was ist mit dem? Jetzt sag schon.“ „Er heiratet ein Mädchen von hier. Isabella Kirnbauer.“ „Oh… das ist ja…“
Jeder im Bezirk wusste, wer der Isabella ihr Vater war. Der alte Säufer. Und ihre Großmutter – über die sprach man besser gar nicht. Das ist ja wie in der „Neuen Post“. Nur besser, weil man im Südburgenland ist und die Leute persönlich kennt. Und dass dann die Gegenbraut auf der Hochzeit Blut spuckend zusammenbricht, ist erst der Anfang der Katastrophe…

Eigentlich ist AUFBLATTELT (blamieren, bloßstellen, lächerlich machen, vorführen) ist ein Gartenkrimi, in dem Pflanzen eine durchaus wichtige Nebenrolle spielen … aber es geht auch um die Jagd und die Kapitelanfänge übermitteln Wissenswertes über Tiere, weshalb die Besprechung dieses Buchs hier durchaus eine gewisse Berechtigung hat. Aber Tiere spielen keine Rolle …
AUFBLATTELT ist bereits der dritte Gartenkrimi aus der Feder von Marina Parker, aber ich hatte nicht den Eindruck, dass man die beiden Vorgänger unbedingt kennen muss. Und ich werde wohl weder die Vorgänger als auch die Nachfolger nicht lesen, denn überzeugen konnte mich dieser Krimi nicht.
Positiv ist das burgenländische Flair und die liebevolle Darstellung der Pflanzen und ihre Verwendungen (in Küche und Medizin). Auch der nicht Burgenländer/Österreicher wird dem Scharme der Beschreibungen erliegen und wenn etwas unverständlich ist, findet man eine hochdeutsche Übersetzung. Interessant an sich ist auch die Handlung, aber sie wäre noch interessanter, wenn die Protagonisten sympathischer wären. Denn ich muss zugeben, dass mir die Damen mit dem grünen Daumen doch zu viele waren und nur wenige dabei durch Besonderheiten herausstechen und ich oft Probleme hatte die Personen auseinander zu halten sowohl auf männlicher als auch auf weiblicher Seite).
Der Schreibstil ist locker und flüssig, sorgt dafür auch für eine gewisse Authentizität, aber leider vermisse ich die Spannung, die erst sehr spät auftaucht und der Geschichte zwar durchaus eine interessante Wendung verleiht aber ich habe den Eindruck, dass viel mehr Potential in der Story steckt, das allerdings nicht genutzt wird. Zigeunerflüche (sorry für den Ausdruck, aber er gibt gut wider was ich ausdrücken will, ohne abwertend auf eine Volksgruppe herabsehen zu wollen), Umweltaktivisten, Österreichischer Adel … da hätte es durchaus mehr geben können.

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