Mario Ludwig: Das Familienleben der Tiere (Rezension)

Familie ist wichtig. Man sucht sich den richtigen Partner, pflanzt sich fort und zieht die Kinder groß. Das gilt nicht nur für Menschen, sondern auch für Tiere. Doch das tierische Familienleben steckt voller Überraschungen. Oder haben Sie schon mal von einer Riesenschildkröte gehört, die ein einsames Nilpferd adoptiert? Von Nacktmull-Königinnen, die über einen männlich besetzten Harem herrschen? Von Zwerghamstern als Supereltern?
Im Tierreich existieren komplexe Beziehungsstrukturen und ungewöhnliche Rollenverteilungen, die wir dort nicht erwartet hätten. Der Biologe und Bestsellerautor Dr. Mario Ludwig erzählt Tiergeschichten zum Staunen.
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Faszinierende Tiergeschichten und neue Erkenntnisse aus der Verhaltensbiologie
Es ist an der Zeit, alte Gewissheiten über Bord zu werfen. Forscher gewinnen ständig neue Einsichten in das Sozialverhalten der Tiere. Heute wissen wir, wie der Mythos vom strengen Leitwolf entstand und wie die wahre Familienstruktur im Wolfsrudel aussieht. Wir verstehen, wozu das ausschweifende Sexleben der Zwergschimpansen dient, wie es dem Kuckuck gelingt, seine Eier in fremden Nestern ausbrüten zu lassen, und wie häufig Homosexualität im Tierreich vorkommt.
Mario Ludwig erkundet auf humorvoll-charmante Weise die Lebensgewohnheiten vieler Tierarten. Lernen Sie die unglaubliche Vielfalt tierischer Familienstrukturen kennen!

Kurzweilig und unterhaltsam, aber mit der entsprechenden Fachkenntnis beschreibt Mario Ludwig Das Familienleben der Tiere, oder das was einem Familienleben am nähesten kommt mit all seinen Komplikationen. Dabei erfährt man mehr oder weniger Neues über Wölfe und Nacktmulle, über Pinguine (die nicht unbedingt nur niedlich aussehen), Bonobos und andere: Schwule Tiere, Kindsraub (oder -missbrauch), wo Sex eine Rolle spielt, dass Bonobos nicht ganz so friedlich sind, wie man glauben mag.
Es ist ein informatives Buch, dass einen Überblick über die verschiedenen sozialen Beziehungen von Tieren gibt, ohne dass diese zu sehr vermenschlicht werden (sie werden es gar nicht und das ist gut so, denn das was der Mensch als Familienleben bezeichnen mag, würden vermutlich andere Tiere mit Kopfschütteln betrachten).
Der Leser wird Vergleiche zum Menschen anstellen (und vielleicht ein bisschen schockiert sein), aber wenn man genauer hinsieht wird man einiges auch im Sozialleben des Homo sapiens wiedererkennen und uns zeigen, dass wir auch nur Tiere sind (etwas, das manche gerne vergessen wollen und lieber das Tier als Mensch sehen wollen als umgekehrt).
Neben dem Familienleben beleuchtet Mario Ludwig auch allgemeine biologische Zusammenhänge, wie etwa warum Strauße ihre Köpfe nicht in den Sand stecken oder warum die Farbe der Löwenmähne wichtig ist.

Ein Buch für all jene, die mehr über ihre Mitbewohner wissen wollen.

(Rezensionseemplar)

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