Lisa Warnecke: Das Geheimnis der Winterschläfer (Rezension)

Lisa Warnecke? Der Name kam mir bekannt vor,
Als Winterschlaf oder Hibernation bezeichnet man einen lang währenden Ruhezustand, in den bestimmte homoiotherme Tiere – manche Säugetiere und wenige Vögel wie z. B. die amerikanische Winternachtschwalbe – unter Herabsetzung ihrer Körpertemperatur während der kalten Jahreszeit fallen.
In Das Geheimnis der Winterschläfer  geht es nicht nur um Winterschlaf wie wir ihn kennen. Dr. Warnecke geht weiter und schließt alle torpiden Tiere in ihre Forschungen ein. Torpid? Nie gehört?
Als Torpor (lat. Erstarrung, Betäubung) bezeichnet man einen physiologischen Schlafzustand, der bei einigen kleineren Säugetieren und Vögeln, also bei warmblütigen Tieren, vorkommt und mit einer Lethargie vergleichbar ist, bei dem Stoffwechsel- und Energieumsatzprozesse auf ein Minimum gesenkt werden und alle Körperfunktionen gleichsam auf Sparflamme gehalten werden. Die betroffenen Tiere sind vollkommen inaktiv und verharren in einem Zustand der körperlichen Starre. Reaktionen auf Außenreize finden in diesem Zustand kaum statt. Der Torpor dient den Tieren vor allem dazu, längere Zeiten des Nahrungs- oder Wassermangels zu überstehen.
Ich nuss bei Torpor zwar ständig an Vampire denken, aber das hat weder etwas mit dem Buch zu tun, noch muss das für „Ahnungslose“ irgendeinen Sinn machen. Es ist einfach ein zweckfreier Einwurf, den ich einfach machen musste. Rollenspieler wissen mehr…
Aber zurück zu den Winterschläfern.
Dr. Lisa Warnecke beschreibt in zwei Teilen das Einschlafen und Aufachen verschiedener Tierarten/gruppen auf unterschiedlichen Kontinenten: Igel in Hamburg, Kanadische Fledermäuse, Australische Bilchbeutler und Lemuren auf Madagaskar.
Dabei vermittelt sie in unterhaltsamen Plauderton Wissenswertes über Winterschlaf/Torpor und berichtet über Freud und Leid einer Feldforscherin. Und nachdem man das Buch, das leider viel zu kurz geraten ist, beiseite gelegt hat, weiß man, dass der Winterschlaf der heimischen Igel nur ein kleiner Teil der Thematik umfasst, dass Winterschlaf eigentlich kein Schlaf ist und auch Vögel (nicht nur Kolibris) in Torpor fallen können.
Nebenbei lernt man noch einige eher unbekannte Tierarten kennen, wie die Bilchbeutler, die auf den ersten Blick wie Nagetiere aussehen (wie man am Cover des Buchs erkennt, das neben dem bekannten Igel auch einen Westlichen Bilchbeutler zeigt).

Das Geheimnis der Winterschläfer nimmt den Leser auf eine kleine Weltreise mit, erweitert das Wissen um den Winterschlaf und gibt Einblicke in die Welt der Feldforschung. Ergänzt wird das Buch durch s/w-Abbildungen und ein ausführliches Literaturverzeichnis.
Ein Buch, das man jedem Tierliebhaber nur empfehlen kann.

(Rezensionsexemplar)

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