Ernest Hemingway: Der alte Mann und das Meer (Rezension)

Der alte Mann und das Meer (Originaltitel The Old Man and the Sea) ist eine von Ernest Hemingway im Frühling 1951 auf Kuba geschriebene Novelle, die im August 1952 erstmals in dem Literaturmagazin Life veröffentlicht wurde. Die erste Buchfassung wurde im selben Jahr vom Scribner Verlag in New York herausgegeben. The Old Man and the Sea ist Hemingways letztes Werk, das zu seinen Lebzeiten erschien, und gilt als eines seiner bekanntesten Werke. Im Mittelpunkt der Handlung steht der kubanische Fischer Santiago, der mit einem riesigen Marlin ringt. Obwohl das Werk Gegenstand einer harten Kritik war, zählt es zu den bedeutendsten Werken in der Literatur des 20. Jahrhunderts. Der alte Mann und das Meer bestätigte noch einmal Hemingways Rang in der Weltliteratur und trug dazu bei, dass ihm 1954 der Nobelpreis für Literatur verliehen wurde.
Der alte Mann und das Meer belebte Hemingways literarische Reputation erneut und führte zu einer Neubewertung seines ganzen Werks. Die Novelle wurde schnell sehr populär und schuf ein neues Vertrauen der Leser in Hemingways Talent. Der Verleger Charles Scribner nannte die Novelle Neue Klassik und verglich sie mit William Faulkners Der Bär von 1942 und Herman Melvilles Moby Dick von 1851.
Im Gegensatz zu vorangegangenen Arbeiten Hemingways war das Echo der Literaturkritiker anfangs durchaus positiv, obwohl das Werk unterschiedlich verstanden und gedeutet wurde. Der eine Teil der Kritik nahm The Old Man and the Sea als die Erzählung einer einfachen Fischfanggeschichte auf, deren Handlung weitgehend im Hemingwayschen Sinne als realistische Darstellung eines lebensnotwendigen Existenzkampfes zu verstehen sei, während in anderen Positionen die Bedeutung der Erzählung zu einer durchgezogenenen Parabel erhöht wurde.
In der Folgezeit wechselte die frühe Kritik von dem ursprünglich positiven Bild, das bis zur Verehrung der vorsichtigen Mystik und pseudoreligiösen Intonation reichte, zu einer Ablehnung und Reduktion seiner Bedeutung auf bloße Täuschung. Letzteres mit dem Hinweis darauf, dass Hemingway, einst ein hingebungsvoller Schüler des Realismus, sich in einer Schilderung Santiagos in eine übernatürliche, fast hellseherische Unmöglichkeit verliere und scheitere.
So folgte der anfänglich eher überschwänglichen Rezeption der Erzählung eine Interpretation der Novelle als enttäuschendes kleineres Werk. Erwähnenswert in Bezug auf diesen Wechsel ist vor allem der Kritiker Philip Young. 1952, gleich nach dem Erscheinen der Novelle, schrieb dieser: „[Es ist das Buch], in dem [Hemingway] das feinste einzelne Ding, das er je ausdrückte und das er je auszudrücken hoffen kann, ausdrückt.“ 1966 bemerkte derselbe Autor, dass in „der verfehlten Novelle“ Hemingway sich zu oft „selbst verliert“.
Hemingways Biograf, Kenneth S. Lynn, hielt das Werk für „eine kaum verschleierte Parabel über Hemingways Kampf mit sich selbst als Schriftsteller und als Mann“.
Erst in der nachfolgenden literaturwissenschaftlichen Diskussion und Auseinandersetzung mit dem Werk fielen die Analysen und Werkbeurteilungen differenzierter aus.
Hemingways Formulierung aus der Novelle: „Ein Mann kann vernichtet werden, aber nicht besiegt“ ist als Aphorismus in den allgemeinen Sprachgebrauch aufgenommen worden.

Ich bin davon ausgegangen, das es bei dem Buch hauptsächlich um den Kampf zwischen Mann und Fisch ging. Beim Lesen wurde ich eines besseren belehrt. Es geht zwar auch um den Kampf, aber der Fisch spielt nur eine nebensächliche Rolle. Hemingway waren die Gedankengänge des Fischers wichtiger. So entstand auf der einen Seite zwar eine interessante Studie in die Gedankenwelt eines alten Mannes, auf der anderen Seite fehlt der Novelle aber auch jegliche Spannung.
Ich habe noch keine einzige Verfilmung des Stoffs gesehen (sieht man von der „Playmobil“-Verfilmung ab), kann mir aber nicht vorstellen, wie man die Novelle verfilmen kann. Aber es ist ja bereits mehrmals passiert.
Die bekannteste Verfilmung dürfte die mit Spencer Tracy als Santiago und Felipe Pazos als Manolin aus dem Jahre 1958 sein. Das Drehbuch wurde von Peter Viertel adaptiert. Regie führten John Sturges, sowie, ungenannt, Henry King und Fred Zinnemann. Der Film gewann den Academy Award für die beste Musik und war nominiert in den Kategorien „Bester Hauptdarsteller“ und „Beste Kamera“.
Jetzt hab ich das Buch gelesen, immerhin ein Klassiker… aber ich hätte auch damit leben können, hätte ich es nicht gelesen. Es war ein kurzweiliges Lesevergnügen, aber in meinen Augen ist „Der alte Mann und das Meer“ kein Buch, das man unbedingt gelesen haben muss.

Dieser Beitrag wurde unter Rezension veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert