(Erstveröffentlichung am 20. November 2013)
Das kleinste Lebewesen ist der Reitende Urzwerg Nanoarchaeum equitans.
Nanoarchaeum equitans ist ein nur 400 nm großes einzelliges Lebewesen aus der Gruppe der Archaeen, der symbiotisch oder parasitär auf anderen Archaeen lebt. Der Mikroorganismus wurde im Jahr 2002 im Labor von Karl O. Stetter an der Universität Regensburg entdeckt. Das Genom lag 17 Monate später vollständig sequenziert vor. Bisher ist Nanoarchaeum equitans der einzige bekannte Vertreter der Abteilung „Nanoarchaeota“, jedoch ist er bisher nicht formal gültig beschrieben worden, daher stehen alle systematischen Bezeichnungen in Anführungszeichen.
Nanoarchaeum equitans ist ein extremophiler Organismus, er kann nur unter 70–110 °C heißen, schwefelhaltigen, sauerstofffreien Bedingungen existieren, wie sie vor etwa 3,8 Milliarden Jahren auf der Erde vorherrschten. Heute existiert eine solche Umwelt beispielsweise in der Tiefsee an hydrothermalen Schloten wie den Schwarzen Rauchern.
Die meisten Gliederfüßer (Spinnen, Krebse und Insekten) sind kleine Tiere. Obwohl sie sich im Größenspektrum mit den Wirbeltieren überschneiden, sind sie weit überwiegend deutlich kleiner als diese.
Dicopomorpha echmepterygis ist eine Erzwespenart aus der Familie der Zwergwespen, deren Männchen als kleinste ausgewachsene Insekten weltweit gelten. Sie sind blind und flügellos, und mit 0,139 mm die kleinsten bekannten ausgewachsenen Insekten. Die Weibchen werden etwa 40 Prozent größer und sind beflügelt.
Die kleinste Spinne ist Patu digua aus Kolumbia. Sie erreicht gerade einmal eine Körpergröße von maximal 0,37 Millimetern. Beheimatet ist das winzige Tier übrigens in Kolumbien.
Die kleinste Schnecke ist Punctum pygmaeum mit einem Häuschendurchmesser von max. 1,2 mm.
Der kleinste Dinosaurier, der bisher gefunden wurde, gehörte zur Gattung Parvicursor. Auch die Vertreter der Gattung Microraptor sind klein.
Microraptor wurde bei seiner Beschreibung als der „kleinste bekannte Nichtvogel-Dinosaurier“ bezeichnet – das Typusexemplar von Microraptor zhaoianus (IVPP V12330) wird auf eine Länge von 47 cm und ein Gewicht von 0,2 kg geschätzt.
Es ist nicht auszuschließen, dass es noch kleinere Dinosaurier gab. Kleine Fossilien sind schwieriger zu finden als große. Wenn ein kleiner Dinosaurier starb, wurde er meist von größeren gefressen.
Das kleinste Wirbeltier ist derzeit Paedophryne amauensis, ein Frosch aus der Familie der Engmaulfrösche, der erst 2012 beschrieben wurde. Es erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 7 bis 8 Millimetern.
Der kleinste Fisch ist der 2006 beschriebene Paedocypris progenetica, ein Vertreter der Karpfenfische. Die Art wurde bei einer systematischen Inventarisierung der Fauna Asiens im Auftrag der Universität von Singapur durch Maurice Kottelat und Tan Heok Hui vom Raffles Museum of Biodiversity Research in Singapur im Jahre 1996 entdeckt und identifiziert. Das kleinste gefundene weibliche, geschlechtsreife Tier hatte eine Länge von 7,9 mm. Männliche Tiere können eine Länge von knapp 10 mm erreichen.
Der Zwerg-Laternenhai und der Zylindrische Laternenhai, die nur 16 bis 20 Zentimeter Körperlänge und ein Gewicht von etwa 150 Gramm erreichen, gehören zu den kleinsten bekannten Haiarten.
Eine der kleinsten Rochenarten, ist mit maximal 31,3 cm Länge (Weibchen) und 29,5 cm (Männchen) der im Südatlantik vor Brasilien in Küstennähe vorkommende Psammobatis extenta.
Als die kleinste Echse der Welt gilt Sphaerodactylus ariasae, der eine durchschnittliche Gesamtlänge von 3 cm erreicht. Ohne Schwanz wäre der Gecko nur noch halb so groß. Ein ausgewachsenes Tier bringt es auf ein Gewicht von 0,15 g. Diese Gecko-Art lebt auf der Insel Beata vor der Küste der Dominikanischen Republik in der Karibik.
Tetracheilostoma carlae aus der Familie der Schlankblindschlangen ist die kleinste bekannte Schlange, die auf Barbados endemisch ist. Die Art wurde im Jahr 2008 von Blair Hedges wissenschaftlich beschrieben und nach seiner Frau Carla Ann Hass benannt. Darüber hinaus wurde aber auch bekannt, dass zwei unbeschriebene Museumsexemplare von dieser Schlange existieren, die 1889 und 1963 gesammelt wurden. Die Art ist auf Barbados endemisch. Adulte Tiere haben eine Gesamtlänge von im Mittel 99,4 mm und eine maximale Gesamtlänge von 104,0 mm, der Durchmesser beträgt in der Körpermitte im Mittel 2,51 mm. Das Lebendgewicht des Holotyps betrug 0,6 g.
Die kleinste Schildkröte ist die Gesägte Flachschildkröte aus Südafrika mit einer Rückenpanzerlänge von durchschnittlich ca. 7,5 cm und einem Gewicht von ca. 70 g.
Das kleinste Krokodil ist der Brauen-Glattstirnkaiman mit einer maximalen Körperlänge von etwa 1,50 Metern bei den Männchen und etwa 1,20 Metern bei den Weibchen.
Der kleinste Vogel ist die Bienenelfe, ein Kolibri. Bienenelfen messen von Schwanz bis Schnabel ca. 5–7 cm, in der Regel werden Weibchen größer als Männchen. Mit einem Gewicht von etwa 1,8 Gramm sind sie leichter als eine Straußenfeder.
Das kleinste Säugetier ist die Schweinsnasen- oder Hummelfledermaus. Sie erreicht eine Kopfrumpflänge von 29 bis 33 Millimeter und ein Gewicht von 1,7 bis zwei Gramm. Nicht wesentlich größer ist die Etruskerspitzmaus, mit einer Kopfrumpflänge von 35 bis 48 Millimetern und einem 25 bis 30 Millimeter langen Schwanz. Ausgewachsene Tiere wiegen rund 2,5 Gramm.
Die kleinste Primatenart ist der Berthe-Mausmaki mit weniger als 10 Zentimetern Kopfrumpflänge und maximal 38 g Gewicht.