Das Gefieder des Oberkopfes und die Wangengegend zwischen Auge und Schnabel sind glänzend dunkelgrün, die Kopfseiten und ein großer Fleck an der Halsseite purpurgrün mit bläulichem Schimmer, die Schopffedern goldgrün, durch zwei schmale weiße Streifen, von denen der eine über, der andere von dem Auge aus nach hinten läuft, besonders verziert, die Seiten des Oberhalses und der Oberbrust auf lebhaft kastanienbraunem Grunde wie mit zarten weißen Tropfen bespritzt, die Schulterfedern, Handschwingen und Steuerfedern grünpurpurblau und sammetschwarz schillernd, die Zwischenschulterfedern, der hintere Theil des Rückens und die Oberschwanzdeckfedern schwarzgrün, einige von den seitlich verlängerten, schmalen Deckfedern des Schwanzes röthlich orangefarben, die Unterschwanzdeckfedern braun, Kinn und Kehle, ein Band um den Oberhals, die Brustmitte und der Bauch weiß, die Seiten auf gelblichgrauem Grunde fein und zierlich schwarz gewellt, einige längere Federn aber schwarz und breit weiß gesäumt. Das Auge ist hochroth, das Augenlid orangeroth, der Schnabel weißlich, in der Mitte gelblich, an der Wurzel dunkel bräunlichroth, an der Spitze schwarz, der Fuß röthlichgelb. Die Länge beträgt fünfundvierzig, die Breite zweiundsiebzig, die Fittiglänge zweiundzwanzig, die Schwanzlänge zehn Centimeter. Das etwas kleinere Weibchen trägt keine Kopfhaube, obwohl die Kopffedern ebenfalls etwas verlängert sind; sein Gefieder ist auf der Oberseite dunkel braungrünlich und purpurglänzend, großfleckig getuscht, auf dem Kopfe graugrün, auf dem Halse bräunlichgrau, an der Gurgel weiß, auf der Brust weiß, braun gefleckt, auf dem Bauche reinweiß; ein breiter, weißer Ring umgibt das Auge und setzt sich nach hinten in einen Streifen fort, welcher sich bis in die Ohrgegend zieht.
Von Neuschottland an nach Süden hin lebt die Brautente überall in den Vereinigten Staaten, und während ihres Zuges besucht sie regelmäßig Mittelamerika und Westindien. In den mittleren Staaten findet man sie auch im Winter; denn sie bleibt da, wo sie offenes Wasser findet, wohnen. Mehrere Male hat man sie auch in Europa erlegt; wahrscheinlich aber entstammten die in Frage kommenden Stücke den Thiergärten Englands oder Hollands.
Mit der schönen Gestalt und dem prachtvollen Kleide der Brautente steht ihr anmuthiges Betragen im Einklange. Sie vereinigt alle Eigenschaften in sich, welche einem Schwimmvogel unsere wohlwollende Zuneigung erwerben können. In ihren Bewegungen ähnelt sie der Krik- oder Knäkente, übertrifft diese aber noch dadurch, das sie regelmäßig bäumt. Sie geht trotz der weit nach hinten stehenden Füße rasch, mindestens ebenso gewandt wie unsere Wildente, bewegt dabei beständig wippend den Schwanz, schwimmt gut, fliegt, laut Audubon, mit der Leichtigkeit einer Wandertaube zwischen den Baumzweigen dahin und stürzt sich zuweilen gegen Abend blitzschnell durch die Wipfel. Im Nothfalle taucht sie, ja, sie übt diese Fertigkeit schon dann aus, wenn sie sich spielend mit dem Weibchen oder eifersüchtig mit einem anderen Männchen jagt. Die Stimme ist ein äußerst wohllautendes, sanftes, lang gezogenes, leises »Pi, piii«, der Warnungslaut des Männchens ein nicht minder klangvolles »Huik, huik«. Sie scheut die Nähe des Menschen weniger als unsere Stockente, läßt sich insbesondere von ihrem gewohnten Brutplatze kaum vertreiben, auch dann nicht, wenn in dessen unmittelbarer Nähe Gebäude errichtet werden, wird aber doch, wenn sie Verfolgungen erfährt, bald vorsichtig und zuletzt überaus scheu, gebraucht auch alle unter ihren Familienmitgliedern üblichen Listen, um sich zu sichern. An die Gefangenschaft gewöhnt sie sich schneller als irgend eine andere mir bekannte Ente; selbst die alt eingefangenen lernen sich bald in die veränderten Verhältnisse fügen, in ihrem Wärter den wohlwollenden Pfleger erkennen, lassen sich nach kurzer Haft bereits herbeilocken und können eher als andere zum Aus- und Einfliegen gewöhnt werden, pflanzen sich auch regelmäßig in der Gefangenschaft fort, sobald ihnen nur eine passende Gelegenheit geboten wird.
In der Freiheit nährt sie sich von Körnern und Sämereien, zarten Spitzen verschiedener Wasserpflanzen und Getreidearten, Würmern, Schnecken und Kerbthieren, nimmt auch kleine Lurche und andere Wirbelthiere auf; in der Gefangenschaft begnügt sie sich mit Körner- und Fischfutter, lernt aber nach und nach alles fressen, was der Mensch genießt.
Gegen den März hin trennen sich die Gesellschaften, und jedes Paar durchstreift nun die Waldungen nah und fern, läßt sich auf den Wipfeln der höheren Bäume nieder, schreitet auf den Zweigen sicher und gewandt einher und untersucht jede Höhlung, welche sich findet. In den meisten Fällen war der große Kaiserspecht der Erbauer einer allen Ansprüchen der Ente genügenden Wohnung; zuweilen muß ein verlassener Bau des Fuchseichornes, ausnahmsweise selbst eine Felsenkluft genügen. Das Weibchen zwängt sich mit überraschender Leichtigkeit durch die Eingangslöcher verschiedener Höhlungen, obgleich diese dem Anscheine nach viel zu klein scheinen, versteht auch meisterhaft, das Innere der Höhlung selbst zum Neste sich herzurichten. Während es die einzelnen Löcher durchkriecht, hält das Männchen außen Wache und ruft ihm zärtlich zu oder unterrichtet es von einer sich nähernden Gefahr durch den beschriebenen Warnungslaut, auf welchen hin beide dann eilig flüchten. Die einmal aufgefundene Höhlung dient einem und demselben Paare viele Jahre nach einander. Das werbende Männchen entfaltet dem Weibchen gegenüber allerlei Verführungskünste, brüstet sich in stolzer Haltung mit hoch emporgehobenem Haupte und versucht es, durch zierliches Nicken und Wenden des Kopfes das Herz seiner Schönen zu rühren. Hat das Paar sich geeinigt, so sieht man beide stets dicht neben einander dahin schwimmen, dann und wann gegenseitig mit dem Schnabel sich liebkosen, das Männchen ab und zu vor Vergnügen vom Wasser sich erheben, mit den Flügeln schlagen und unter zartem Geschreie Haupt und Hals bewegen. Gelegentlich wird auch ein Zweikampf ausgefochten, wenigstens jedes andere Männchen, welches sich naht, durch nicht mißzuverstehende Geberden bedroht. Währenddem besuchen beide tagtäglich mehrere Male die erwählte Nisthöhle; das Weibchen baut und ordnet in ihr und beginnt nun endlich, im Anfange des April, in den nördlichen Staaten einen Monat später, mit dem Legen. Sieben bis zwölf kleine, etwa achtundvierzig Millimeter lange, sechsunddreißig Millimeter dicke, längliche, hart- und glattschalige, rein- oder gilblichweiße Eier bilden das Gelege. Die Brutzeit währt fünfundzwanzig bis sechsundzwanzig Tage. Sofort nachdem das letzte Ei gelegt wurde, kleidet das Weibchen, wie üblich, die Mulde mit Dunen aus, bedeckt die Eier auch bei jedem Ausfluge und übernimmt fortan überhaupt alle Sorgen und Mühen der Elternpflege. Solange es baut und legt, wird es vom Männchen noch beständig begleitet; später verfährt dieses genau in derselben Weise wie der Wildenterich, verläßt die Gattin, vereinigt sich mit anderen seines Geschlechtes, streift mit denselben umher und begibt sich auf ein geeignetes Gewässer, um hier die Zeit der Mauser zu durchleben. Letztere tritt bereits im Juli ein, ist um die Mitte des September schon beendet und verleiht dem Enterich ein Kleid, welches sich von dem des Weibchens kaum unterscheidet, obgleich es dieses immer noch ein wenig an Glanz und Sättigung der Farbe übertrifft.
Das Wildpret der Brautente soll vom September an bis zum Eintritte des Winters wahrhaft köstlich sein: kein Wunder daher, daß ihr überall nachgestellt und sie allwinterlich zu tausenden auf den Markt gebracht wird. An ihre volle Zähmung scheint man in Amerika noch nicht gedacht zu haben; daß sie aber nach und nach zum Hausvogel werden wird, unterliegt keinem Zweifel. Als Parkvogel verdient sie den Vorzug vor sämmtlichen fremdländischen Verwandten, nicht bloß deshalb, weil sie alle an Schönheit übertrifft, sondern auch, weil sie sich leichter als alle fortpflanzt.