Der Botanische Garten Chemnitz liegt ca. 3 km nordwestlich des Zentrums der Stadt Chemnitz und zeigt dort auf einer Fläche von 12 Hektar vorwiegend mitteleuropäische Pflanzenfamilien sowie Nutzpflanzen aus aller Welt. Die Einrichtung verbindet drei Bereiche miteinander – den Botanischen Garten, das Schulbiologiezentrum und das Naturschutzzentrum. Gemeinsames Ziel ist, auf unterschiedliche Weise die Bevölkerung und besonders Kinder und Jugendliche mit der Natur vertraut zu machen.
Gegründet wurde der Garten 1898 nach Plänen des Gartendirektors Otto Werner und des Schuldirektors Paul Säurich. Ursprünglich betrug die Fläche des Gartens nur 1 ha; 1933 wurde sie durch Anlage eines Obstgartens auf 1,75 ha erweitert. Das 1938 errichtete Verwaltungsgebäude wird heute als Aquarienhaus genutzt. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Garten stark beschädigt; ab Beginn der 1950er Jahre erfolgte der Wiederaufbau, 1955 die Umbenennung in „Station Junger Naturforscher“. 1975 wurde ein neues Verwaltungsgebäude gebaut, welches auch Klassenräume beherbergt. 1998 und 2002 entstand je ein neues Gewächshaus.
Im Freilandbereich werden verschiedene mitteleuropäische Biotope nachgebildet. In den beiden Gewächshäusern wachsen ca. 800 Arten tropischer Pflanzen, unter anderem Ananas- und Bananenstauden, Kaffee-, Maniok- und Vanillesträucher, Orangen- und Colabäume, Rattanpalmen, Taros und Sisalagaven. Vertreten sind dort ferner mediterrane Arten wie Rosmarin, Oleander, Olive, Zistrosen oder Korkeiche sowie fernöstliche Pflanzen wie die Japanische Wollmispel. Die gezeigten Kakteen und Sukkulenten stammen vorwiegend aus Mexiko, aber auch aus dem südlichen Afrika sowie aus Madagaskar. Daneben existiert schließlich eine Sammlung fleischfressender Pflanzen, wie etwa Sonnentau, Venusfliegenfalle, Fettkräuter oder Schlauchpflanzen.
Leider lässt die Beschriftung etwas zu wünschen übrig und nicht alle Pflanzen haben Schilder, so dass eine Zuordnung schwer fällt.
Neben Pflanzen findet man auf dem Gelände des Botanischen Gartens auch eine Vielzahl an Tieren. Diese werden von Schülern in Arbeitsgemeinschaften gepflegt und betreut. Außerdem kommen Schüler der Chemnitzer Schulen hierher, um sich über die Tiere und ihre Haltung als Anschauungsmittel für den Unterricht zu informieren.
In Freianlagen und Volieren werden u. a. Schafe und Ziegen, Waldkäuze, Uhus und andere kälteresistente Tiere gezeigt. Degus und andere Nagetiere sind im Nagerhaus untergebracht und im 2018 renovierten Vivarium sind verschiedene Vertreter von Wirbellosen, Amphibien, Reptilien und Fischen zu finden.
Mehr über den Botanischen Garten Chemnitz findet man hier.