Geplant waren heute Besuche im Tierpark Neunkirchen, im Dinopark Teufelsschlucht und beim Kaltwasser-Geysir in Wallenborn, dem Wallenden Born.
In Neunkirchen haben wir einige Jungtiere zu Gesicht bekommen, u. a. auch bei den Fanalokas, allerdings haben die geschlafen.
Es hat sich seit meinem letzten Besuch einiges getan, die auffälligste Änderung kann man schon am Parkplatz erkennen …. das Hexenhaus mit der Minigolfanlage ist weg. Statt dessen gibt es dort eine Baustelle … aber warum sollte ich der Anlage hinterher weinen, genutzt habe ich sie nie.
Nach Neunkirchen fuhren wir weiter zur Teufelsschlucht. Bevor wir in den Dinopark gehen wollten, wollten wir noch die Teufelsschlucht selber und die Hängebrücke über den Wasserfällen besuchen …. das dauert ca. zwei Stunden und aus Zeitgründen haben wir den Dinopark nicht mehr besucht. Hätte alles auch schneller gehen können … Mit dem Auto zur Hängebrücke, da gibt es einen Parkplatz, dann zum Parkplatz am Dinopark, ab in die Teufelsschlucht und dann in den Dinopark… Schön wars trotzdem, auch für jemanden der weder Wanderer noch Spaziergänger ist … sich aber manchen Naturschauspielen nicht verwehren kann.
Die Teufelsschlucht entstand gegen Ende der letzten Eiszeit, vor rund 10.000 Jahren infolge eines Felssturzes bzw. einer Serie von Felsstürzen.
Maßgeblich für dieses Ereignis waren die geologische Situation zum einen und die klimatische Situation zum anderen. Die stark geklüfteten, mehr oder weniger porösen Gesteinsschichten des sogenannten Luxemburger Sandsteins (geologisch in den auch Lias genannten unteren Jura einzuordnen) lagern auf den zur Wasserundurchlässigkeit neigenden Schichten des Keuper. Somit ergibt sich bei fortschreitender Verwitterung eine instabile Lagerung durch Unterschneidung der Sandsteinbasis. Gegen Ende der letzten Eiszeit erreichte diese Unterschneidung in Kombination mit ausgedehnter Frostsprengung wohl ein Maximum, das besagte Felsstürze zur Folge hatte.
Heute zeugen zahlreiche Felsblöcke an den Hängen des Ferschweiler Plateaus von den Massenbewegungen dieser Zeit. Die Teufelsschlucht ist eine Felsspalte von etwa einem bis fünf Meter Breite, die als direkte Folge der Felssturzereignisse entstand.
Mit ihren steilen Felswänden, engen Schluchten und Spalten ist die bizarre Felsenlandschaft der Teufelsschlucht ein Ausflugsziel und ein Startpunkt für weitere Wanderungen in die Umgebung. Dazu gehören die Irreler Wasserfälle, die jedoch durch die Unwetter 2021 weitgehend zerstört wurden.
Das erklärt, warum sie sich uns so unspektakulär präsentierten und mehr Stromschnellen als Wasserfall darstellten. Die Hängebrüce stellt trotzdem ein Highlight dar und wenn man sowieso in der Nähe ist (weil man den Dinopark besuchen will oder eh durch die Teufelsschlucht irrt) sollte man vorbei gehen.
Durch eine Flut im Juli 2021 wurde die bisherige Holzbrücke über die Prüm zerstört.
Um weiterhin einen Übergang und Aussichtspunkt zu bieten, wurde eine neue Hängebrücke gebaut, an anderer Stelle. Sie wurde am 30. September 2023 eröffnet.
Länge: ca. 110 Meter
Höhe über der Prüm: etwa 16 Meter
Der Brückenuntergrund besteht aus engmaschigen Gitterrosten – man sieht also nicht durch den Boden (nicht transparent).
Die Brücke ist so gestaltet, dass sie zumindest in Teilen auch für Menschen mit eingeschränkter Mobilität zugänglich ist.
- Dinopark Teufelsschlucht
- Teufelsschlucht
- Irreler Wasserfälle
Weiter ging es nach Wallenborn.
Schon seit Menschengedenken war der Wallende Born zumindest eine (periodische) Mofette. 1933 wurde die Mofette aufgebohrt, um sie für die Mineralwasserproduktion wirtschaftlich nutzen zu können. Bei einer Tiefe von 38 m wurde die Bohrung eruptiv und warf Wasser, Bohrschlamm und Kohlenstoffdioxid aus. Die Bohrung wurde bis auf eine Tiefe von 30 m mit einem Filterrohr versehen (verrohrt). Ob die geringe Schüttung der Quelle, der beginnende Zweite Weltkrieg oder die Wasserqualität eine wirtschaftliche Nutzung vereitelten, ist nicht mehr feststellbar. Das Rohr wurde durch das aggressive Wasser sehr schnell angegriffen und teilweise zersetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg ragten noch Reste des Rohres aus dem Quelltümpel. Aus dem Rohrrest strömte das Gas der Mofette. Dies führte immer wieder zum Tod von Vögeln, die sich auf das Rohr setzten.
Im Jahr 1975 wurde die Mofette gefasst und mit einem Brunnenschacht versehen, der eine 40 cm tiefe Kiesschüttung besaß. Wasser und Gas stiegen nun durch eine Kiesschüttung auf. Die Brunneneinfassung wurde immer wieder durch Wasser und Gas unterspült, so dass sie häufig repariert werden musste. Im Rahmen einer dieser Reparaturen wurde die Mofette 1983 mit Basaltsäulen eingefasst.
Die Gemeinde Wallenborn gibt für die Eruptionen der Mofette in dieser Periode eine Intervallzeit von 55 Minuten mit einer Dauer der Eruption von ca. 20 Minuten an. Eine springende Wassersäule konnte sich damals noch nicht bilden.
Um die Mofette auf Dauer sicher zu fassen und eine Unterspülung der gesamten Umgebung zu vermeiden, war eine grundlegende Sanierung erforderlich. Im Jahr 2001 wurde sie neu verrohrt und die heute vorhandene Fassung gebaut. Durch diese Sanierung wurde die Mofette ein spektakulärer Kaltwassergeysir.
Der Wallende Born wird als springbrunnenartiger Geysir betrieben: Der künstliche Schlot befindet sich unter der Wasseroberfläche eines kleinen Teiches. Das Wasser wird daher nicht als Fontäne, sondern turbulent geworfen. Das „Treibgas“ des Geysirs ist Kohlenstoffdioxid. Es enthält in Spuren andere Gase wie Schwefelwasserstoff, was an einem Geruch nach fauligen Eiern zu bemerken ist.
Es besteht noch Uneinigkeit darüber, ob der Wallende Born als natürlich eruptiv zu bezeichnen ist.
Die Heftigkeit der Eruption und die Höhe der Wassersäule variiert von Ausbruch zu Ausbruch. In den Ruhephasen zwischen den Eruptionen verändert sich der Wasserspiegel im Schacht nur geringfügig, auch der Gasaustritt ist minimal.
- Wallender Born
- Wallender Born
- Wallender Born
Wir hatten Glück, dass wir bis zum Ausbruchs des Geysirs nicht lange warten mussten. Wir waren auch nicht die einzigen Besucher, aber ich hatte damit gerechnet alleine zu sein. Sogar Besucher aus den Niederlanden waren da.
Besonders spektakulär war der Ausbruch nicht, der Geysir wollte wohl nicht so wie er könnte, aber immerhin …. ein Geysir in Deutschland … das sieht man nicht alle Tage.
Der Wallende Born ist neben dem 2006 reaktivierten Geysir Andernach auf dem Namedyer Werth der einzige aktive Kaltwassergeysir in Deutschland, der im Gegensatz zu diesem jedoch ohne technische Kontrolle und Hilfsmittel ausbricht.
Danach fuhren wir weiter nach Aachen…. und waren wir schon auf dem Weg von der Teufelsschlucht nach Wallenborn an der luxemburgischen Grenze entlang gefahren, so fuhren wir jetzt nach Belgien …. war wohl der kürzeste Weg.
Gegessen haben wir bei Van …. mal wieder.
Und was den Tag des Denkmals anbelangt … der ist unbemerkt an uns vorübergegangen.









