Dresden, mal wieder … aber auch wenn es manchmal schwerfällt Zwischenstopps auf den Weg dorthin zu finden, so gibt es immer wieder Neues zu sehen.
Auf dem Weg waren neben Besuche im Tierpark Röhrensee und dem Tierpark Falkenstein, auch Besuche auf dem Scheibenberg und eine Besteigung des Glückauf-Turms in Oelsnitz/Erzgebirge geplant.
Es war nicht unser erster Besuch im Bayreuther Tierpark Röhrensee, aber auch wenn sich seit unserem letzten Besuch offensichtlich nicht viel geändert hat, wenn überhaupt, so haben wir doch Orte entdeckt, die wir nie zuvor gesehen haben. Weiße Esel haben wir nicht gesehen, aber den Ort wo man sie hätte sehen können. Bei früheren Besuchen war uns das nie aufgefallen.
Auf dem Weg zum Tierpark Falkenstein kamen wir auch an Burg Falkenstein vorbei … ein Grund für einen Zwischenstopp… obwohl … so wirklich vielleicht doch nicht.
Die Burg Falkenstein, auch Schlossfelsen Falkenstein genannt, ist heute der Rest einer Felsenburg auf einem Felsen oberhalb der Kirche zum Heiligen Kreuz im Zentrum von Falkenstein.
Burg Falkenstein wurde um das Jahr 1200 durch die Vögte von Weida und Plauen errichtet. Sie war mit den Burgen Treuen und Auerbach nordwestlich bzw. nördlich sowie der Burg Schöneck südlich Teil einer Burgenkette, die das Rodungsgebiet der Herrschaft Plauen nach Osten hin absichern sollte. Die landesherrliche Burg Falkenstein wurde als Lehen von den Vögten an das gleichnamige Adelsgeschlecht Falkenstein gegeben. Sie sind 1267 mit Johannes von Falkenstein als Gefolgsleute des Heinrich I. von Plauen nachgewiesen. Im Zuge des Vogtländischen Krieges, als die Vögte von Weida, Gera und Plauen den Großteil ihres Besitzes an Kaiser Karl IV. und die Wettiner verloren, mussten die Falkensteiner dem Böhmenkönig Karl IV. das Öffnungsrecht für ihre Burg einräumen. Ende des 14. Jahrhunderts wurde die Burg dann Besitz der Wettiner, zu dieser Zeit ist wohl das Geschlecht der Falkensteiner ausgestorben. Die Wettiner belehnten während der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts die Herren von Trützschler mit der Burg, sie konnten auch den im 13. Jahrhundert im Schutz der Burg entwickelten Ort Falkenstein (Valkinstein) zur Stadt ausbauen. Die Trützschler waren es auch, die das Schloss zu Füßen der Burg, das anstelle des früheren Wirtschaftshofes stand, errichten ließen. Die um 1528 bereits verfallene Burg wurde im Jahr 1618 durch Georg Abraham Trützschler zum größten Teil abgebrochen
Danach ging es weiter zum Tierpark, den wir erst einmal umrundeten, bevor wir den Eingang fanden, dabei wäre der Weg so kurz gewesen hätten wir die Beschilderung gesehen oder wir uns auf unser Erinnerungsvermögen erlassen können.
Nun ja, wir haben den Weg gefunden. Der Tierpark ist klein und wie eshin und wieder der Fall ist haben auch hier die Präriehunde den Weg aus ihrer eigentlichen Anlage gefunden. Bei den Kängurus ist das Gras eben grüner.
Mehr Zoobesuche sollten es an diesem Tag nicht werden, jetzt waren Türmchen angesagt.
Der erste von uns besuchte befand sich auf dem Scheibenberg.
Der Scheibenberg im Erzgebirge hat eine Höhe von 807,2 m ü. NHN. Er liegt unmittelbar südöstlich der im Erzgebirgskreis gelegenen gleichnamigen Stadt Scheibenberg. Der Berg gehört zusammen mit dem Bärenstein und dem Pöhlberg zu den drei großen Basaltbergen im Westerzgebirge.
Als Erosionsrest eines tertiären Lavastromes besteht er wie seine Nachbarn Bärenstein und Pöhlberg überwiegend aus Basalt. Nach moderner petrologischer Klassifikation muss der „Basalt“ des Scheibenberges jedoch als Augit-Nephelinit angesprochen werden. Dieser steht am Scheibenberg in Form besonders imposanter, bis zu knapp 30 Meter hoher Säulen (im Volksmund: „Orgelpfeifen“) an. Alle drei Berge gelten als Beispiel für die Reliefumkehr. Dabei ergoss sich ursprünglich Lava in einen tiefer gelegenen Geländeabschnitt und erkaltete dort. Im Laufe der Zeit erodierte das umliegende Gestein schneller als der härtere Basalt, sodass heute das ehemalige Tal über das umliegende Gelände hinausragt.
1787/88 führte der Mineraloge Abraham Gottlob Werner Untersuchungen am Scheibenberg durch. Dabei stellte er fest, dass der Basalt auf Schichten aus Verwitterungsgrus, Sand, Ton und verwittertem Basalt (Wackerstein) auflag. Daraus schlussfolgerte Werner den marinen Ursprung des Gesteins und begründete die geologische Lehre vom Neptunismus. Er ging davon aus, dass alle Gesteine als Sedimentgesteine aus dem Wasser der Ozeane entstanden sind.
Unterhalb der „Orgelpfeifen“ informiert ein Basalt-Lehrpfad anhand von 15 Lehrtafeln über die Besonderheiten des Naturdenkmals Scheibenberg. Der Berg wurde im Mai 2006 von der Akademie der Geowissenschaften zu Hannover e.V. (AGH) als eines der 77 bedeutendsten nationalen Geotope Deutschlands ausgezeichnet.
Schon im frühen 19. Jahrhundert wurde eine an der Basaltgrenze anstehende und teilweise 2 Meter mächtige Tonschicht abgebaut und zur Herstellung von Töpfen und Öfen verwendet. Auch die unter dem Ton liegende und bis zu 40 Meter mächtige Sandschicht wurde abgebaut und u. a. als Putz- und Scheuersand verwendet.
Auch der Basalt selbst wurde mind. seit dem 19. Jahrhundert gewonnen. In den 1880er Jahren nahm der Abbau industrielle Formen an. Ab 1914 wurden an der Nordseite des Scheibenberges drei Steinbrüche betrieben. Für den Basaltabbau wurden in die unter dem Basalt liegende Ton- und Sandschicht bis zu 3 Meter lange Bohrlöcher eingebracht, die dann dem Absprengen der „Orgelpfeifen“ dienten. Der Abtransport des gewonnenen Gesteins erfolgte über eine knapp 1.300 Meter lange Seilbahn zur Bahnstrecke Annaberg – Schwarzenberg. Der Basalt wurde v. a. beim Straßen- und Eisenbahnbau als Schotter verwendet. Der weitere Steinbruchbetrieb wurde 1936 von der Kreishauptmannschaft Chemnitz untersagt, da durch den Abbau das markante Bild des Berges im Bestand gefährdet war.
Im Rahmen der allgemeinen touristischen Erschließung des Erzgebirges entstand 1891 auf dem Gipfel des Scheibenberges ein aus Basalt und Ziegeln errichteter Aussichtsturm. Der 26 m hohe Turm, die Aussichtsplattform befand sich in knapp 21 m Höhe, war nach der sächsischen Königin Carola (1833–1907) benannt. Wegen Baufälligkeit musste der Turm 1971 gesprengt werden. 1993/94 entstand ein 29,2 m hoher Neubau, der in seiner achteckigen Form den markanten Basaltsäulen des Berges nachempfunden ist. Von der in 22,44 m Höhe befindlichen Aussichtsplattform bietet sich bei guten Bedingungen ein weiter und umfassender Rundblick.
Im Zuge der Errichtung des Carola-Turms eröffnete 1892 auch ein erstes Berggasthaus. Der anfangs bescheidene Bau wurde in den folgenden Jahrzehnten mehrmals umgebaut und erweitert. Der heutige Bau entstand 1992/93 im Zuge einer umfassenden Modernisierung.
Türmchen zwei befand sich in Oelsnitz/Erzgebirge (das ca. 35 Kilometer von Oelsnitz/Vogtland entfernt ist).
Der Glückaufturm ist ein in Stahlfachwerkbauweise ausgeführter Aussichtsturm in der Stadt Oelsnitz im Erzgebirge von ungewöhnlicher Bauform, die einem Fördergerüst ähnelt. Er steht auf der Halde des Deutschlandschachtes, einem ehemaligen Steinkohlenbergwerk, auf einer Höhe von 487 m ü. NHN.
Der im Jahr 2000 errichtete Glückaufturm ist 36 Meter hoch. Er wurde vom Architekturbüro Bernd Sikora in Leipzig entworfen und von der Firma Stahlbau Weischlitz errichtet. Bauherr des Turms war die Stadt Oelsnitz/Erzgeb. Baubeginn war am 21. Juni 2000, die Einweihung erfolgte am 21. November des gleichen Jahres.
Die Konstruktion des Turms besteht aus einem hochwertig verzinkten Stahlgerüst, das auf drei Punkten gelagert ist und die beiden Treppenanlagen sowie 9 Aussichtspodeste verbindet und trägt. Die drei untereinander verbundenen Einzelfundamente sind auf besondere Weise gegen Witterungseinflüsse und chemische Substanzen geschützt. Oberhalb ihrer Basis kann das Gerüst im Falle von später auftretenden Setzungen nachjustiert werden.
An der Westseite des Turms gelangt man über eine linksdrehende 26-stufige Wendeltreppe zur untersten Plattform, die weit nach Osten auskragt und von dort über eine gradläufige Treppe bestiegen werden kann. Der weitere Aufstieg bis zur obersten, auf gut 25 Meter Höhe gelegenen Aussichtsplattform erfolgt in der Mitte des Turms über eine rechtsdrehende Wendeltreppe mit 8 mal 14 Stufen und 7 Zwischenpodeste, von den jedes zweite wiederum nach Osten auskragt und von dort über wechselseitig angeordnete, geradläufige Treppen erreicht werden kann. Insgesamt sind beim Aufstieg über die Wendeltreppen 138 Stufen zu bewältigen.
Vor dem
An der obersten Aussichtsplattform, die einen sehr guten Rundumblick bietet, sind verschiedene Orientierungstafeln angebracht. An der Spitze des Turms befindet sich eine Wetterfahne.
Das Gewicht der Turmkonstruktion beträgt 81,7 Tonnen und das Volumen der Betonfundamente 62,3 Kubikmeter.
Vor dem Turm befindet sich das Wunderhorn, eine 2012 entworfene Konstruktion der Künstlerin Erika Harbort. Die schwelenden Kohlereste im Inneren der Halde sondern Wärme ab, die von Erdwärmesonden am Boden des Wunderhorns gesammelt wird. Im Inneren des Horns befindet sich ein Stuhl aus Edelstahl, durch den die gesammelte Wärme geleitet wird. Somit können Haldenbesucher die Wärme im Inneren der Halde am eigenen Leib nachempfinden. Bringt nur nichts, wenn die Außentemperatur jenseits der 30 Grad ist. Ich saß drauf und empfand den Stuhl als angenehm kühl im Vergleich zur restlichen Temperatur. Vielleicht ist das im Winter anders …
Danach ging es nach Dresden, immer der Autobahn entlang, weil auf dieser Stau war.
Aber wir kamen nicht später an als geplant.
Gegessen haben wir im Wenzel, wo ich mein erstes kaltes Gurkensüppchen probiert habe. Das steht auf der Sommerkarte uns schmeckt wie pürierter Gurkensalat. Was an sich ja nicht schlecht ist …