7. Zooreise 2020- Tag 2: Städte, Schokolade … und noch viel mehr

Geplant waren Besuche in Petersberg, zur Abwechslung mal nicht wegen des Zoos, sondern wegen des Bismarckturms, im Hallenser Schokoladenmuseum (u. a. auch um unsere Hallorenvorräte aufzufüllen), im Tierpark Eilenburg und in Bitterfeld (hat sich schon mal irgendjemand überlegt Urlaub in Bitterfeld zu machen?).
Abends stand der Besuch des Hallenser Nachtzoo auf dem Programm… und davor wollten wir in der Pinseria da Vinci essen.

Das Frühstück war kein Lunchpaket, aber auch kein richtiges Buffet, eher eine Mischung aus beidem. Die Auswahl war eingeschränkt und alles war verpackt …. Plastik, wohin man nur sah….nur das Besteck war aus Holz.
Ich hatte Sachen zum pimpen dabei aber wir haben nur von unseren Schälchen und dem Karamellsirup Gebrauch gemacht.
Danach fuhren wir nach Petersberg um uns die Klosterruine und den Bismarckturm anzusehen. Es hat geregnet, aber nicht sehr stark.
Der Petersberg ist mit 250,4 m ü. NHN die höchste Erhebung des ehemaligen Saalkreises in Sachsen-Anhalt.
Sein Name leitet sich von der St.-Petrus-Kirche auf dem Berg her. Bis ins 14. Jahrhundert war der Petersberg als Lauterberg bekannt.
Der Petersberg liegt etwa 13 km (Luftlinie) nördlich der Innenstadt von Halle an der Saale, nicht ganz auf halber Strecke nach Köthen zwischen den Ortschaften Ostrau und Wallwitz. Am Berg befindet sich die Gemeinde Petersberg mit dem gleichnamigen Kernort und dessen Ortsteilen Drehlitz und Frößnitz. Etwas südwestlich vorbei am Berg fließt der Saale-Zufluss Götsche, und in Richtung Norden fällt die Landschaft in das Tal des Saale-Zuflusses Fuhne ab.
Auf dem Petersberg steht einer von noch 15 erhaltenen Bismarcktürmen in Sachsen-Anhalt. Der 15 m hohe Bismarckturm auf dem Petersberg wurde nach einem Entwurf von Wilhelm Kreis errichtet und am 24. September 1902 eingeweiht. Im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt wurde der Aussichtsturm 1999/2000 umfangreich saniert, so dass er anschließend erstmals seit dem Krieg wieder besteigbar wurde. Im Moment ist das aufgrund der COVID-19-Situation nicht möglich (es sei denn man hat großes Glück)
Etwa 320 Meter südöstlich des Petersberggipfels steht der 1965 eingeweihte und 119 m hohe Fernmeldeturm Petersberg der Deutschen Telekom, der in Stahlbetonbauweise errichtet wurde. Von dort werden mehrere Rundfunkprogramme für den Großraum Halle ausgestrahlt, unter anderem MDR Sachsen-Anhalt, MDR Sputnik und Radio SAW.
Auf dem Petersberg befindet sich auch ein siebenstöckiger A-Turm der Deutschen Telekom AG. Vor der politischen Wende in der DDR gehörte dieser Turm in den Grundmittelbestand der Partei SED. In ihm befand sich die Bezirksrichtfunkzentrale Halle (Saale) des Richtfunknetzes der Partei (seine Tarnbezeichnung: 08A1) sowie Richtfunk- und Vermittlungstechnik der NVA. Errichtet wurde das auch als A-Turm bezeichnete Gebäude Ende der 1950er Jahre im Rahmen der ersten Ausbaustufe (Netzebene 1). Mit der Netzebene 1 wurden alle Bezirksleitungen mit dem Zentralkomitee der Partei in Berlin verbunden. In einer zweiten Netzebene, bis ca. 1973, erfolgte der Ausbau des Netzes bis zu allen Kreisleitungen der Partei. Umfangreiche bauliche und technische Investitionen der NVA in Gebäude und Netz der Partei führten zur Mitnutzung der Einrichtungen der Partei durch die NVA. So wurden über die Richtfunkverbindungen auch die territorialen Wehrorgane, Dienststellen, Verbände, Militärbezirke, Kommandos der Teilstreitkräfte und das Ministerium für Nationale Verteidigung der NVA, wie auch die Bezirkseinsatzleitungen für den Kriegsfall, Teilnehmer dieser Netze. 1984 wurden die Netze an die Deutsche Post (DDR) übergeben und mit ihm der Turm. Die NVA hat gegen Bezahlung bis zur Abschaltung 1989/90 eine Vielzahl von Richtfunkkanäle im Rahmen eines vorbereiteten Systems von Nachrichtenverbindungen für den Kriegsfall genutzt. Nach 1990 ging der Turm an die Deutsche Telekom. Die technischen Einrichtungen wurden entfernt und die Antennenträger mit den Antennen auf dem Dach demontiert.
Daneben gibt es noch diverse Freizeitmöglichkeiten (Rodelbahn, Kletterwald Tierpark …), Veranstaltungen, das Museum (das ich noch nicht kenne) und das Kloster.
An der Klosterruine trafen wir auf eine ältere Frau mit Hund, die uns in ein Gespräch verwickelte. Im Laufe dieses Gesprächs erfurne wir einiges über das Kloster und seine Bewohner, den Petersberg und die DDR. Ausserdem stellte sich heraus, dass der Bismarckturm eigentlich geschlossen war, sie aber die Pächterin davon war und sich bereit erklärte ihn für uns aufzusperren. Ich erwähne dass wir nicht darum baten, aber das Angebot natürlich gerne annahmen.

Petersbergpanorama vom Bismarckturm aus gesehen

Nachdem wir den Turm bestiegen hatten sahen wir uns natürlich auch die Stiftskirche an.

Das Kloster Petersberg (früher auch: Kloster Lauterberg) ist seit 1999 ein Kloster der Communität Christusbruderschaft Selbitz. Vor fast tausend Jahren als Erbgrablege der Wettiner zur Pflege des wettinischen Totengedenkens und zur Festigung des Ortes als religiöses und ideelles Repräsentationszentrum der wettinischen Herrschaftsausübung bestimmt, beherbergt es unter anderem die Grabstätte des Begründers der ununterbrochenen wettinischen Herrschaftsfolge im Mannesstamm bis zum Ende der Monarchie 1918: die Grabstätte Konrad des Großen und seiner Frau Luitgard, geb. von Ravenstein.
Seit März 1999 leben Brüder und seit Oktober 2012 auch Schwestern der evangelisch-lutherischen Communität Christusbruderschaft Selbitz in der alten Stiftsanlage. Bayrn in Sachsen-Anhalt, das hat uns schon erstaunt (der Fuhrpark des Klosters hat das KFZ-Kennzeichen HO-PE)

Danach fuhren wir nach Halle, ins Hallorenmuseum.
Das Halloren Schokoladenmuseum zeigt eine Ausstellung zur Geschichte der Schokolade von früher bis zur Gegenwart und Informationen zur Firmengeschichte der Halloren Schokoladenfabrik zeigt. Außerdem kann man die Produktion durch ein Panoramaschaufenster betrachten. Das ist möglich, da sich das Museum im Gebäudekomplex der Halloren-Schokoladenfabrik befindet (allerdings kann man der Produktion nicht am Wochenende zusehen, wir hatten das Glück also nicht, aber … wir kommen wieder nach Halle, soviel ist sicher).
Das Museum wurde 2002 gegründet und seitdem ständig erweitert. So erhielt es zum Beispiel einen Kinobereich und am 25. November 2004 wurde das Schokoladenzimmer eröffnet. 2007 wurde das Museum auf 750 m² vergrößert und hat heute 900 m² Ausstellungsfläche. Im September 2012 wurde die Ausstellung um ein Relief der Stadt Halle (Saale) aus Schokolade ergänzt.
Das ca. 17 m² große Schokoladenzimmer, ist als komplexes Schokoladenkunstwerk einzigartig in Deutschland.
Es wurde erstmals 2004 präsentiert und erfuhr im Jahre 2007 die erste größere Veränderung. Nach weiteren 10 Jahren hat das bisherige Schokoladenzimmer im Biedermeierstil im März 2017 eine komplett neue Gestaltung bekommen. Für die Umsetzung wurde der international bekannte österreichische Schokoladenkünstler Gerhard Petzl als Projektleiter gewonnen, der von den hauseigenen Chocolatiers um Claudia Heimann unterstützt wurde. Die Fertigung aus ca. 1,5 Tonnen Schokolade umfasste ca. 5000 Arbeitsstunden.
Nachdem der Fokus zuvor auf das Gründungsjahr 1804 gelegt wurde, nimmt die Neugestaltung nun auf den Zeitraum 1896 –1900 Bezug, kurz nach Inbetriebnahme der neu erbauten Schokoladenfabrik in der Delitzscher Straße. Es wird das Arbeitszimmer von Ernst David dargestellt, der 1879 das Unternehmen mit seinem Bruder von seinem Vater übernahm. Das wesentliche Element des Zimmers ist die lebensgroße Schokoladenskulptur von Ernst David am Schreibtisch. Für das Ensemble Figur, Schreibtisch und Stuhl wurden allein fast 400 kg Schokolade verarbeitet. Renovierte und überarbeitete Projekte sind das Cembalo, das Bücherregal, die Katze auf dem Kissen. Weitere neue Schokoladenkunstwerke sind der Esstisch, eine Couch, ein Kamin mit Feuer, sowie ein Teppich. Größere und kleinere neue Objekte, wie Schokoladenbilder, Geschirr, Bücher und Dokumente vervollständigen das Schokoladenkunstwerk.
Außerdem gibt es die größte Hallorenkugel der Welt (200 kg) und kleine Modelle und Figuren aus Schokolade zu sehen.

Natürlich haben wir uns danach auch mit Halloren aus dem Fabrikverkauf eingedeckt…

Das nächste Ziel war der Zoo in Eilenburg, der seit Kurzem auch ein Tropenhaus hat. Der Zoo an sich ist ganz nett, aber das Tropicana war eine kleine Enttäuschung. Lehrerer konnte ein Tropenhaus nicht sein.

Danach ging es weiter nach Bitterfeld wo ich ein paar Ziele herausgegriffen habe, darunter drei Tiergehege.
Aber zwei der drei Tiergehege waren eher uninteressant für eine weite Anreise, aber das habe ich mir schon von Anfang an gedacht. Das dritte Tiergehege haben wir aus Zeitgründen nicht mehr besucht. Es wird aber sicher noch einen zweiten Besuch in Bitterfeld geben, es gibt noch einiges zu sehen.
Was wir aber, abgesehen von den Tiergehegen noch gesehen haben:
Das Rathaus Bitterfeld-Wolfen. Geplant war der Besuch nicht, aber nachdem wir vorbei gefahren sind haben wir zumindest Fotos davon gemacht.
Das Gebäude des heutigen Rathauses wurde zwischen 1936 und 1939 als Teil der Agfa-Werke errichtet. Mit der werksinternen Nummer 041 sollte es nach ersten Planungen das Wissenschaftliche Zentral-Laboratorium der Photographischen Abteilung von Agfa beherbergen. In der endgültigen Planung fand dann auch die Verwaltung des Unternehmens ihren Sitz im Gebäude. Nach den Plänen von Regierungsbaumeister Adolf Herberger entstand ein halbrunder Bau mit zwei zentralen Ecktürmen, Hörsaal, Wissenschaftlicher Bibliothek, Konferenzsaal, Ausstellungshalle, zwei Seitenflügeln und einem Luftschutzbunker vor dem Haus. 99 große Fenster bestimmten die Optik. Pfälzer Sandstein wurde für die Fassade verwendet.
Nach dem Krieg und damit verbundenen Beschädigungen wurde die Filmfabrik sowjetisches Eigentum, bevor 1954 ein Volkseigener Betrieb (VEB) gegründet wurde. Zehn Jahre später wurde aus Agfa ORWO (ORiginal WOlfen). Der Betrieb beschäftigte 14.500 Menschen, wobei über die Hälfte Frauen waren. Eine Frauenplastik, die auch heute wieder vor dem Gebäude steht, symbolisiert den größten Frauenbetrieb der DDR.
Mit der Wende verlor die Filmfabrik an Bedeutung; damit verfiel das Gebäude 041 zunehmend. Erst mit der Gründung der Stadt Bitterfeld-Wolfen kam die Chance zur Wiederbelebung. Die Wohnungs- und Baugesellschaft Wolfen mbH erwarb das Grundstück und investierte 8,1 Millionen Euro. Seit Januar 2010 ist die Stadtverwaltung Mieter des Rundbaus.

Rathaus Bitterfeld-Wolfen

Bilderfelder Bogen

Den Bitterfelder Bogen
Im August 2006 wurde der 28 Meter hohe und 81 Meter lange Bitterfelder Bogen auf dem Bitterfelder Berg eröffnet. Der Architekt und Künstler Claus Bury schuf somit im südöstlichen Teil Bitterfelds einen weiteren Aussichtspunkt, da die stählerne Bogenkonstruktion begehbar ist. Auf einem 540 Meter langen Laufsteg erreicht man die oberste Aussichtsplattform, von der man bei guter Sicht bis zum Flughafen Leipzig/Halle und manchmal sogar bis zum Brocken sehen kann. Ebenfalls bietet sich ein hervorragender Blick über die Goitzsche. Dank seiner erhöhten Lage kann das Bauwerk schon von weitem gesehen werden.

Bevor wir uns dann auf den Weg zurück nach Halle gemacht hatten, tranken wir noch Kaffee/Schokolade im Cafe Wundermild.

Aber wie gesagt, es gibt noch viel zu sehen in Bitterfeld, ob man das glauben mag oder nicht. Aber ich bin sicher, wir kommen wieder.

Das letzte Ziel des Tages war der Zoo in Halle. Davor aßen wir in der Pinseria da Vinci und da wir noch Zeit hatten gingen wir von der Pinseria zum Zoo und entdecken neue nicht uninteressante Facetten der Stadt. Gastronomisch hat die Stadt ja einiges zu bieten. Und auch sonst kenne ich die Stadt nicht wirklich … vielleicht ist es an der Zeit, Halle im Rahmen einer Stadtführung zu erkunden.

Der Zoo war nicht überfüllt, es gab auch Gegenden in denen wir fast alleine waren. Das Krokodil- und das Schimpansenhaus waren geschlossen, ansonsten gab es keine Einschränkungen, aber ich hätte mit mehr Gastronomie gerechnet. Das war ein bisschen mau. Aber das Wetter war schön und man konnte einige nette Tierbeobachtungen machen.

Kloster Petersberg
Halloren Schokoladenfabrik
Tierpark Eilenberg
Bitterfeld-Wolfen
Tiergehege Reuden
Tiergehege Greppin
Zoo Halle

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