7. Zooreise 2025 – Tag 1: Nach Halle … mal wieder

Am ersten Tag unsere Maria Himmelfahrts-Reise, die mit dem Feiertag nichts zu tun hatte …. außer dass wir die Zeit genutzt haben, waren Besuche auf der Walhalla, dem Zoo in Hof, dem Heimatnaturgarten Weißenfels und dem Zoo in Halle geplant …. während der Fahrt ist mir aufgefallen, dass mir ein Fehler in der Zeitplanung unterlaufen ist, weshalb wir auf einen Besuch im Heimatnaturgarten verzichtet haben ….hätte ich gewusst dass der Zoo in Halle erst um 19 Uhr schließt (Tierhäuser um 17.30), wäre die Planung vielleicht wie geplant verlaufen ….
Andererseits hatten wir auch so noch Zeit uns auszuruhen bis wir zum Essen kamen, denn …. anstrengend war es schon, vor allem bei Temperaturen über 35 Grad…. Vorteil: Niemand geht in den Zoo, Seen oder Freibäder werden da wohl eher bevorzugt. Aber ich muss auch sagen, dass den meisten Tieren, die wir gesehen haben, die Hitze nicht viel ausgemacht hat. Manche waren sogar regelrecht aktiv.

Aber unser erstes Ziel war die Walhalla in Donaustauf.

Title from the Detroit Publishing Co., catalogue J-foreign section. Detroit, Mich. : Detroit Photographic Company, 1905.; Print no. „1531“.; Forms part of: Views of Germany in the Photochrom print collection.

Die Walhalla ist eine Gedenkstätte auf dem Bräuberg im bayerischen Markt Donaustauf. Sie wurde in den Jahren 1830 bis 1842 durch König Ludwig I. von Bayern vom Architekten Leo von Klenze errichtet. Als gestalterisches Vorbild des klassizistischen Baudenkmals, das bedeutenden Persönlichkeiten „teutscher Zunge“ gewidmet ist, dienten antike Tempelbauten.
Die Idee zur Errichtung der Walhalla, die nach Walhall, der Ruhestätte der Gefallenen in der nordischen Mythologie, benannt wurde, ist vor dem Hintergrund der politischen Situation zu Beginn des 19. Jahrhunderts zu sehen. Nach Niederlagen gegen Napoleon zerbrach das Heilige Römische Reich. Viele deutsche Fürsten arbeiteten, notgedrungen oder freiwillig, im Rheinbund mit den Franzosen zusammen. Das Kurfürstentum Bayern war seit 1805 mit Frankreich verbündet, wurde von Napoleon zum Königreich erhoben, und im Vierten Koalitionskrieg 1806/1807 marschierte Kronprinz Ludwig I. an der Seite der Franzosen gegen Preußen kämpfend in Berlin ein.
Die politische Schwächung der deutschsprachigen Staaten, die französische Besetzung und die Teilnahme vieler Deutscher an Napoleons verheerendem Russlandfeldzug 1812 wurden als tiefe Erniedrigung aufgefasst. Man begann zunehmend, eine positive gemeinsame nationale Identität in der Vergangenheit zu suchen, die sich an einer postulierten gemeinsamen Muttersprache orientierte, und wobei die Deutschen und die Germanen der Völkerwanderung weithin gleichgesetzt wurden. Die Jahrzehnte später erfolgte Errichtung nationaler Denkmäler, wie etwa des Hermannsdenkmals im Teutoburger Wald, die zwar meist klassizistischen Stiles waren, jedoch germanische Themen aufgriffen, ist ein Resultat dieser Identitätssuche.
Angesichts von „Teutschlands tiefster Schmach“ im Jahr 1806, als das Heilige Römische Reich aufgelöst wurde, ein Großteil des späteren Deutschlands als Rheinbund unter dem direkten Einfluss Napoleons stand und die linke Rheinseite zu Frankreich gehörte, ließ der damalige Kronprinz Ludwig bereits 1807 eine Serie von Büsten „rühmlich ausgezeichneter Teutscher“ erschaffen. „Kein Stand nicht, auch das weibliche Geschlecht nicht, ist ausgeschlossen. Gleichheit besteht in der Walhalla; hebt doch der Tod jeden irdischen Unterschied auf.“
Nur „teutscher Zunge zu seyn, wird erfordert, um Walhallas Genosse werden zu können“, so Ludwig, denn die Sprache „ist das große Band, das verbindet, wäre jedes andere gleich zernichtet; in der Sprache währt geistiger Zusammenhang“. Zu diesen „Teutschen“ zählte Ludwig auch viele historische Personen, die heute nicht als Deutsche betrachtet werden. So wurden Österreicher und Schweizer, aber auch Niederländer und Flamen, Russen, Angelsachsen, Römer, Goten, Vandalen zu den Geehrten gezählt.

Zur Eröffnung im Jahre 1842 wurden 160 Personen mit 96 Büsten und, in den Fällen fehlender authentischer Abbildungen oder bei historischen Ereignissen wie dem Rütlischwur, 64 Gedenktafeln geehrt. Gegenwärtig umfasst die Sammlung 132 Büsten und 65 Gedenktafeln, die an Personen und Ereignisse erinnern. 13 der Geehrten sind Frauen. Seit 1962 werden die ursprünglich 96 Büsten in Abständen von fünf bis sieben Jahren wieder ergänzt. Die Auswahl erfolgt durch den Bayerischen Ministerrat auf Empfehlung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Bei der Eröffnung 1842 wurden 96 der seit 1807 angefertigten Büsten in der Reihenfolge des Todesdatums, also des Eingangs ins mythologische Walhall, aufgestellt, im Uhrzeigersinn ausgehend von der Eingangstür, in zwei Reihen übereinander:
Die ersten 70 Büsten, beginnend an der Pforte mit König Heinrich I. und mit Erzherzogin Maria Theresia auch wieder an der Pforte endend, wurden auf einzelnen Tragsteinen über Kopfhöhe an der Wand angebracht.
Die weiteren 26 Büsten jüngerer Geehrter wurden weniger prominent in einer unteren Reihe nebeneinander auf Podesten aufgestellt, beginnend an der Pforte mit Lessing und endend zunächst mit Goethe, dem 1832 verstorbenen jüngsten der Originalmitglieder.
Da die Halle in drei Abteile unterteilt ist, ergeben sich so an den Seitenwänden sechs Büstengruppen, die um jeweils eine Walhalla-Viktoria des Bildhauers Christian Daniel Rauch herum aufgestellt wurde. Jede der klassizistischen Göttinnen verkörpert von der Freude bis zur Trauer ein anderes Gefühl des Sieges. Als populärste der sechs Walhalla-Viktorien gilt die Kranzwerfende Viktoria, welche an der linken Hallenwand mittig aufgestellt ist.
Eine Ausnahme in der Reihenfolge und Ausführung bildet das große Sitzbild von König Ludwig I., das 1890 freistehend an der Stirnseite der Halle vor dem Opisthodom errichtet wurde. Fünf Jahre nach der Eröffnung, im Herbst 1847, wurde mit Martin Luther der erste Neuzugang hinzugefügt, obwohl dessen Büste schon 1831 vollendet war. Daher steht Luther neben Johann Wolfgang Goethe, und beide werden von Luthers Zeitgenossen Nikolaus Kopernikus überragt.

Walhalla

Die 64 Gedenktafeln für jene Personen und Handlungen, für die keine Vorlagen zur Anfertigung einer Büste überliefert worden sind, wurden schon zur Eröffnung 1842 angebracht, in großer Höhe unter der Decke, in zwei Reihen übereinander. Auch die Tafeln wurden chronologisch nach dem Sterbejahr im Uhrzeigersinn angeordnet, die obere Reihe beginnend über dem Eingangstor mit Hermann, endend mit Einhard, die untere Reihe beginnend mit Rabanus Maurus und endend mit Peter Henlein. Der Amtliche Führer bezeichnet jedoch mehrere Inschriften als falsch und gibt Sterbejahre gemäß neuerem Stand der Forschung an. Die Nummer des amtlichen Walhalla-Führers wurde entsprechend zugeteilt. Die Gedenktafel für den Widerstand im Dritten Reich am Sockel der Büste von Sophie Scholl ist nicht Teil dieser Reihe.

Blick auf die Donau von der Walhalla aus

Die Burg nach Merian (Kupferstich von 1644)

Weil wir nicht so viel Zeit wie gedacht in der Walhalla verbrachten, machten wir noch einen Abstecher in der Burgruine.
Die Burgruine Donaustauf ist die Ruine einer Höhenburg auf einem 424 m ü. NN hohen Bergvorsprung über der Donau über dem Markt Donaustauf im Oberpfälzer Landkreis Regensburg in Bayern. Der Markt Donaustauf entwickelte sich im Mittelalter als bürgerliche Siedlung im Schutze der mächtigen Befestigungsanlagen der Burg. Die Anlage ist unter der Aktennummer D-3-75-130-8 als denkmalgeschütztes Baudenkmal von Donaustauf verzeichnet. Ebenso wird sie als Bodendenkmal unter der Aktennummer D-3-6939-0042 im Bayernatlas als „befestigte Höhensiedlung der Späthallstatt-/Frühlatènezeit, archäologische Befunde im Bereich der mittelalterlichen Burgruine Donaustauf“ geführt.
Seit dem 6. April 1986 gehört die Burgruine dem Markt Donaustauf. Ab 1997 wurde sie vom Markt gesichert und saniert.
Der Burgplatz beherbergte schon um 500 v. Chr. eine keltische Befestigung von allerdings unbekannter Ausdehnung und Bedeutung der späten Hallstattzeit, wie Grabungen in der Nordostseite der unteren Vorburg 1981 nachwiesen.
Zwischen 914 n. Chr. und 930 n. Chr. ließ hier Bischof Tuto von Regensburg eine Burg zur Abwehr der Ungarneinfälle errichten. Die Burg wird dabei als castellum quod dicitur Stufo zwischen 894 und 930 erwähnt. Der Name stouf ist die althochdeutsche Bezeichnung für einen kegelförmigen Fels oder Bergkuppe.
Im 11. Jahrhundert besaß die Burg unter dem Hochstift Regensburg eine hohe strategische Bedeutung. 1132 ist die Burg urkundlich erwähnt als castrum Episcopi Tuonustouphen, das heißt, die Burg war damals Eigentum des Regensburger Bischofs. Jeweils in den Jahren 1132, 1146 und 1161 wurde sie durch die bayerischen Herzöge, die ihre Herrschaft erfolglos über Regensburg auszudehnen versuchten, erobert und teilweise zerstört. Kaiser Friedrich Barbarossa soll die Nacht vom 7. auf den 8. September 1156 auf der Burg verbracht haben, um am Morgen des 8. September von dort aus zum Reichstag auf den Wiesen bei Barbing zu reiten.
Die Regensburger Bischöfe nutzten die Burg zeitweise als Residenz, z. B. Albert I. (1217–1259), und ließen sie durch Ministerialen verwalten. Aus Geldmangel verpfändete das Hochstift die Burg im 13. Jahrhundert mehrmals. Der Dominikaner Albertus Magnus, der Bischof von Regensburg war, verfasste auf der Burg einen Kommentar zum Lukasevangelium. Im Sommer 1324 versteckte sich der Regensburger Bischof Nikolaus auf der Burg vor dem Legaten des Erzbischofs von Salzburg. Nach 1331 hielt sich der Bischof öfter auf den Burgen Donaustauf und Wörth auf.
Von 1355 bis 1373 war die Burg im Besitz der böhmischen Krone, wobei im Juli 1355 Kaiser Karl IV. persönlich nach Donaustauf kam, um sie in Besitz zu nehmen. 1373 kam sie an die bayerischen Wittelsbacher. 1385 kam die Burg von den Wittelsbachern erneut an die Reichsstadt Regensburg, die sie schon 1301 kurze Zeit gepfändet hatte. 1385/88 wurde die Burg im Städtekrieg verwüstet und 1388 durch bayerische Truppen erfolglos belagert. Als sie im Besitz der Stadt Regensburg war, diente die Burg auch als Gefängnis für Donaustaufer Bürger. 1488 nahm sie der Wittelsbacher Bayernherzog Albrecht IV. persönlich wieder in Besitz.
Vom 14. bis zum 17. Jh. wird die Burg verteidigungstechnisch weiter ausgebaut. So erfolgte 1610 durch Bayernherzog Maximilian I. eine erneute Befestigung und ein Ausbau mit Bastionen. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Festung Donaustauf von den Schweden nach Übergriffen der bayerischen Besatzung Ende 1633 auf schwedische Versorgungstrupps im Januar 1634 unter großen Verlusten erobert, gesprengt und verbrannt. Nach dem Abzug der Schweden notdürftig instand gesetzt und wieder bewohnt, verfiel sie seit dem Ende des 17. Jahrhunderts und wurde als Steinbruch genutzt.
1810 kam die Ruine mit dem Hochstift Regensburg an Bayern. Am 18. März 1812 trat der bayerische Staat die Burgruine als Entschädigung für die Postrechte in Bayern an das Haus von Thurn und Taxis ab. Die Fürsten von Thurn und Taxis führen seit 1899 den erblichen Titel eines Herzogs zu Donaustauf und Wörth.

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der Chinesische Turm, aber wir sind daran nur vorbei gefahren (2x), Fotos haben wir keine gemacht.
1842 erbaute Fürst Maximilian Karl von Thurn und Taxis in seinem Schlossgarten in Donaustauf den heute bekannten Chinesischen Turm. Der Neubau ersetzte damals einen ähnlichen Turm, der bereits unter Maximilian Karls Vater Karl Alexander von Thurn und Taxis entstanden war. Der Turm überstand den Großbrand von 1880 unbeschadet, wurde aber 1902 in den Garten der neuen Sommerresidenz der Thurn und Taxis, Schloss Prüfening, verbracht. Auf Betreiben des Fördervereins Chinesischer Turm e. V. kehrte der Turm 1999 an seinen ursprünglichen Standort zurück und wurde anschließend restauriert.

Danach sind wir in den Zoo Hof, wo wir den Zoo fast für uns alleine hatten. Es waren zwar Besucher vor Ort, aber nicht viele. Im Zoo Halle war es nicht anders, die Besucherzahlen waren überschaubar, aber … in Halle war Maria Himmelfahrt auch kein Feiertag. Wir hatten den Zoo auch fast für uns alleine.

Gegessen haben wir im Wenzel … das dürfte niemanden überraschen.

Zoo Hof
Zoo Halle

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