7. Zooreise 2023 – Tag 3: WOW!!!

Hartgekochte Eier im IBIS STYLES Klagenfurt

Ein Kindheitstraum sollte wahr werden … Zumindest wenn es meine Urlaubsplanung zulassen würde.
Es sollte nach Slowenien gehen. Okay davon habe ich als Kind nie geträumt, damals war es noch Jugoslawien und wenn wir Urlaub machten war es eher Kroatien. Aber in Slowenien gab es Grottenolme und die hätte ich gerne gesehen. Nur waren meine Eltern nicht dafür zu begeistern, aber wer weiß wie mein Leben sich gestaltet hätte wenn ich schon als Kind diese Menschenfischchen zu Gesicht bekommen hätte.
Aber um meine Kindheit soll es hier nicht gehen, die Gegenwart ist viel interessanter.
Geplant war ein Besuch in den Höhlen von Postojna und der Höhlenburg Predjama und vielleicht ein Besuch im Zoo Ljubljana. Zu letzterem kam es aber nicht mehr.

Nach einem sehr leckeren Frühstück im Hotel fuhren wir nach Postojna.
Man kann im Vorfeld Onlinetickets besorgen. Dabei hat man mehrere Möglichkeiten. Wir haben uns für das Gesamtpaket entschieden, welches die Höhlen in Postojna, das Vivarium, diverse Ausstellungen und die Burg Predjama beinhaltete.
Um elf Uhr sollte es mit der Höhlenbesichtigung losgehen, aber zuerst mussten wir von Klagenfurt nach Postojna kommen…
Und das ging erst einmal über die Berge, genauer gesagt den Karawanken. Ich bin kein Alpinwanderer oder -kletterer, aber dank der BERGWELTEN auf ServusTV bin ich zumindest mit einigen österreichischen Gebirgszügen vertraut … auch wenn ich sie auf Bildern nicht erkennen würde. Die Loiblpass-Straße verbindet Österreich mit Slowenien und ist ein kleines Highlight. Natürlich kein Vergleich zur Großglockner- Hochalpen-Straße, aber kostenlos, kurvig und mit schöner Aussicht.
Und dann kamen wir irgendwann auf die Autobahn. Und damit auch in die Stauregion. Um elf Uhr kamen wirin Postojna an, über eine halbe Stunde als geplant und natürlich zur Höhleneinfahrt zu spät. 5 Euro kostet das Nachbuchen, aber wir hatten Glück, warum auch immer, aber die nette Dame am Ticketschalter erließ uns den Betrag und buchte uns problemlos für die nächste Höhlenbesichtigung.

Eingangsgebäude der Höhlen von Postojna

Das Gelände rund um die Höhle ist touristisch gut erschlossen. Es gibt ein Hotel, Restaurants und Souvenirshops, die auch Plüsch-Grottenolme zum Verkauf anbieten …. ich konnte dem gerade noch widerstehen.
Die Führungen sind Massenabfertigung, ich kann nicht einmal sagen wie groß unsere Gruppe war … riesig auf jeden Fall und dank der Audioguides auch mehrsprachig. Und es gibt Regeln, an diesjch aber kaum jemand hält. Vom Fotografieren wird abgeraten, da man andere Besucher damit stört und man die Gruppe nicht verlassen darf. Aber … es fotografiert jeder … und die aabstände der einzelnen Gruppenmitglieder sind such unterschiedlich, ich glaube dass es wirklich schwer ist von der Gruppe getrennt zu sein.

Die Adelsberger Grotte nach einer Zeichnung von Michael Sachs (1885)

Die Höhlen von Postojna, slowenisch Postojnska jama (italienisch Grotte di Postumia, deutsch auch Adelsberger Grotte), eigentlich im ganzen Ausmaß Postojna-Höhlensystem (Postojnski jamski sistem), liegen in der Nähe der slowenischen Stadt Postojna (deutsch: Adelsberg, italienisch: Postumia). Im dortigen Karstgebiet befinden sich die zweitgrößten bekannten und für Touristen erschlossenen Tropfsteinhöhlen der Welt (nach der Jeita-Grotte im Libanon). Das gesamte Höhlensystem ist 24 Kilometer lang. Der erschlossene und ganzjährig für den Tourismus geöffnete Teil umfasst 5 km, wovon die Besucher 3,5 km mit einem Zug in rasanter Geschwindigkeit zurücklegen.
Das Höhlensystem besteht aus drei Hauptebenen – auf der untersten fließt noch heute der Fluss Pivka. Mit der Höhle von Postojna durch den unterirdischen Lauf der Pivka zu einem Höhlensystem verbunden sind Pivka jama, Otoska jama, Magdalena jama, Črna jama und Planinska jama.
Für das Jahr 1213 ist der erste Besuch in der Höhle belegt. Im 16. Jahrhundert erreichten die Besuche einen ersten Höhepunkt. Im Jahre 1689 beschrieb Johann Weichard von Valvasor die „Adelsberger Grotte“ in seinem Werk „Die Ehre dess Hertzogthums Crain,“ die er selbst in Teilen erkundet hatte.

Höhle von Postojna

Das war die größte und schönste Tropfsteinhöhle, die ich bisher gesehen habe und ich glaube nicht, dass das noch zu toppen ist. Die größte Tropfsteinhöhle befindet sich im Libanon …
Am Ende der Tour gibt es einen Höhlensouvenirshop, der aber nichts anders verksuft sls es bei den oberirdischen Shops zu kaufen gibt. Interessant ist aber vielleicht das dort ansässige Postamt mit eigenen Briefmaken und Poststempel.
Nach dem langen Höhlenaufenthalt war es aber für unsere Augen schwer sich an das Sonnenlicht zu gewöhnen. Vielleicht hätten wir damit auch warten können, denn auch das Vivarium ist dunkel.

Vivarium Postojna

Das Vivarium ist Teil der Höhlen und zeigt Tiere, die man sonst in keinem anderen Zoo zu sehen bekommt. Natürlich werden Grottenolme gezeigt, die man auch während der Höhlenführung sehen kann, aber auch andere Höhlenbewohner, die meist aber sehr klein und eher schwierig zu sehen sind. Darunter verschiedene Vertreter von Krebstieren, aber auch Insekten und Schnecken. Ein Audioguide liefert die entsprechenden Informationen. Informationstafeln gibt es aber auch in slowenisch und englisch.
Danach besuchten wir noch die Ausstellungen zur Höhle und der Paläantologie und die Schmetterlinge der Welt. Die Ausstellung zur Höhle ist informativ und vertieft das Wissen, das man aus der Höhle selbst und dem Vivarium mitgenommen hat.
Weniger interessant empfand ich die kleineren Ausstellungen zur Paläantologie und die Schmetterlinge der Welt, bei der sich die Frage stellt wo der Bezug zur Höhle ist.

Danach ging es weiter zur neun Kilometer entfernten Burg Predjama. Auch hier wimmelt es von Touristen aus allen möglichen Ländern. Man bekommt einen Audioguide und kann die Burg auf eigene Faust erkunden. Und das lohnt sich.
Im 12. Jahrhundert wurde in eine unzugängliche Felswand eine Burg gebaut. Der Wohntrakt der alten Burg lag an der Stelle der jetzigen Anlage. Als Versteck diente das Loch (Luknja), das nur über einen Felsgrat an einem 60 Meter tiefen Abgrund erreichbar ist und von dem ein Geheimgang nach 38 Meter auf dem Berggipfel endete.
Die Anlage war im Besitz der Patriarchen von Aquileia und der Habsburger.
Bekanntester Burgherr war der Raubritter Erasmus von Luegg. Während der Kämpfe zwischen Kaiser Friedrich III. und dem ungarischen König Matthias Corvinus diente er dem Ungarn. Nach der Hinrichtung seines Freundes Andreas Baumkircher auf Geheiß des Kaisers tötete Erasmus im Streit einen kaiserlichen Verwandten und flüchtete vor der Todesstrafe auf die Burg Predjama.
Wegen mehrfacher Überfälle auf Kaufleute sollte Luegg durch den Hauptmann von Triest, Freiherr Niklas von Rauber, festgenommen werden. Die Belagerung von Predjama dauerte mehr als ein Jahr und war erfolglos. Der Belagerte trieb seinen Spott mit den Soldaten und bewarf sie mit gebratenem Ochsenfleisch und frischen Kirschen. Über das geheime Höhlensystem in der Grotte soll sich Luegg zur Verwunderung seiner Belagerer versorgt haben. 1484 gelang es den Belagerern unter Mithilfe eines verräterischen Dieners, Erasmus von Luegg zu töten: Während eines Gangs zum Abort wurde er mit Steinkugelgeschossen erschlagen. Es soll sich hierbei jedoch um eine Legende handeln, die für die Touristen aufrechterhalten wird. Ob wahr oder nicht, eine witzige Vorstellung ist das auf jeden Fall.
Die neue Burg mit ihrer heutigen drei- bis viergeschossigen Gestalt stammt aus dem Jahr 1570. Der Bau wurde durch Johann Cobenzl Freiherr von Prossegg zu Lueg veranlasst. Weitere Burgherren waren ab 1810 Graf Michael Coronini von Cronberg und 1846 ein Fürst Windisch-Graetz.

Höhlenburg Predjama

Die Höhlen und die Burg sind absolut sehenswert. Das Vivarium ist interessant weil es Tiere zeigt, die an sonst nirgends sieht …wenn man Glück hat sie zu entdecken. Die Ausstellungen sind eher minder interessant…
Und es gibt noch viel mehr zu entdecken …. Geheimräume im Hotel Jama, Höhlen unter Predjama …
Man muss Zeit mitbringen will man alles sehen. Aber selbst wenn man sich nicht alles ansieht (die Höhlen unter Predjama sind nicht für jedermann geeignet) alleine die Höhlen und die Burg sind ein unvergessenes Erlebnis.
Das Grab von Erasmus von Lueg kann man auch besichtigen. Teilweise zumindest. Das Grab befindet sich unter einer Linde in Sichtweite der Höhlenburg.
Auf dem Rückweg nach Klagenfurt gerieten wir wieder in einen Stau … vielleicht hätten wir ohne die Staus den Zoo von Ljubliana noch besuchen können, aber auch wenn der Zoo erst um 19 Uhr geschlossen hätte, wären wir dann noch länger unterwegs gewesen …

In Klagenfurt haben wir dann im Little India gegessen und sind noch etwas durch die Stadt geirrt.
Und dann war der ereignisreiche Tag auch schon vorbei.

Postojna
Klagenfurt

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