Am ersten Tag unseres Juniurlaubs waren Besuche im Walderlebniszentrum Ziegelwies bei Füssen, dem Reptilienzoo in Füssen und dem Haustierhof Reutemühle in Überlingen geplant.
Bevor wir los gefahren sind habe ich noch mit einem Besuch im Affenberg Salem oder dem Sea Life in Konstanz geliebäugelt, aber das haben wir dann nicht geschafft.
In Füssen und Umgebung kann man einiges sehen, aber die Stadt war ja nicht unser eigentliches Ziel und die Königsschlösser habe ich schon gesehen, mindestens zweimal in meinem Leben. Das Walderlebniszentrum kannte ich noch nicht.
- Baumkronenweg (Walderlebniszentrum Ziegelwies)
- Baumkronenweg (Walderlebniszentrum Ziegelwies)
- Baumkronenweg (Walderlebniszentrum Ziegelwies)
- Baumkronenweg (Walderlebniszentrum Ziegelwies)
- Baumkronenweg (Walderlebniszentrum Ziegelwies)
- Baumkronenweg (Walderlebniszentrum Ziegelwies)
Das Walderlebniszentrum Ziegelwies liegt in der bayerischen Stadt Füssen und der Tiroler Gemeinde Pinswang. Es wurde 2002 an einer ehemaligen Grenzkontrollstation angelegt und ist das einzig grenzüberschreitende der bayerischen Walderlebniszentren.
Das Walderlebniszentrum erstreckt sich entlang der Tiroler Straße im Füssener Stadtteil Ziegelwies, die das Ende der Bundesstraße 17 bildet, und der Tiroler Landesstraße 396 (Weißhausstraße) im Pinswanger Ortsteil Weißhaus. Es hat eine Fläche von circa 30 Hektar.
Parkplätze gibt es auf der Tiroler und der bayerischen Seite, der in Österreich ist größer. Allerdings muss man mit Grenzkontrollen rechnen, wenn man nach Bayern zurück muss (wobei ich glaube, dass man als typisch aussehender Mitteleuropäer, was auch immer das bedeuten mag, gute Chancen hat nicht kontrolliert zu werden, wie traurig das auch klingen mag … und meine Erfahrung hat gezeigt, dass es genug unkontrollierte Grenzübergänge gibt … den Sinn dieser Kontrollen darf man also gerne hinterfragen, aber das ist nicht der Sinn dieses Blogs oder dieses Beitrags, nur eine Randbemerkung).
Der Auwaldpfad und der Baumkronenweg liegen im Auwald zwischen der Straße und dem Lech. Auf der anderen Straßenseite führt der Bergwaldpfad durch den Bergwald des Schwarzenbergs, der zum Teil identisch mit dem Wanderweg Alpenrosenweg nach Hohenschwangau und dem grenzüberschreitenden Wanderweg Geogrenzgänger ist. Unweit des Walderlebniszentrums liegt auf deutscher Seite der Lechfall und auf österreichischer Seite das Wasserkraftwerk Weißhaus.
Nach dem Wegfall der Grenzkontrollen (nun ja …) als Folge des Schengener Abkommens bezog im Jahr 2000 das ehemalige Forstamt Füssen das Zollamtsgebäude bei der Grenzstation Füssen-Ziegelwies. Auf Betreiben von Forstdirektor Robert Berchtold wurde die Einrichtung eines Walderlebniszentrums im unberührten Grenzstreifen geplant und die Umnutzung des Grenzpolizeihäuschens als Ausstellungsgebäude. Im Gegensatz zu den anderen bayerischen Walderlebniszentren, deren Träger das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus ist, wurde als Träger im selben Jahr der Verein Walderlebniszentrum Ostallgäu–Außerfern gegründet, dem der Landkreis Ostallgäu, Gemeinden, Verbände und Privatpersonen aus Bayern und Tirol angehören. Am 16. Dezember 2002 wurde das Walderlebniszentrum eröffnet.
2004 wurde der Auwald-Erlebnispfad angelegt und die Ausstellungsfläche vergrößert. 2006 wurde der Weißtannen-Pavillon errichtet und 2007 das Tal der Sinne angelegt. 2008 wurde auf österreichischer Seite ein Parkplatz gebaut, 2013 kam ein Baumkronenweg hinzu. Dieser ist aber nur ein Pfad mit Informatipnstafeln. Eine Aussichtsplattform, die weit über die Baumwipfel hinausgeht, wie man es bei anderen Baumwipfelpfaden finden kann. 2024 wurde mit der Sanierung des Baumkronenwegs begonnen und am Bergwaldpfad ein großes Bienenhaus in Kooperation mit dem „Honigdorf“ Seeg errichtet.
Das Ausstellungsgebäude beherbergt die Dauerausstellung „Mein Wald“, in der mit Holz- und Naturelementen, Grafiken und interaktiven Stationen die Tier- und Pflanzenwelten des Waldes erfahrbar gemacht werden. Daneben finden wechselnde Ausstellungen statt. In einem Raum für Geologie wird über die Gesteinsarten und landschaftlichen Spuren der letzten Eiszeit informiert.
Der Auwaldpfad führt durch den Auwald am Ufer des Lechs und hat Stationen, die über den Lech und Tiere und Pflanzen des Auwalds informieren. Entlang des Auwaldpfads gibt es Abenteuerspielplätze und Pausenplätze. Der Bergwaldpfad informiert über die Schutzfunktion des Bergwalds, die Nutzung des Rohstoffs Holz und die Tiere und Pflanzen des Bergwalds. Auch entlang des Bergwaldpfads gibt es Spielplätze. Der Baumkronenweg ist die einzige Einrichtung des Walderlebniszentrums, für die Eintritt bezahlt werden muss (5 Euro zahlt der Erwachsene). Er führt auf einer Länge von 480 Metern und einer Höhe von bis zu 21 Metern über die Ländergrenze durch die Baumwipfel des Auwalds und bietet eine Aussicht auf die Alpen und den Lech.
Vom Walderlebniszentrum haben wir neben den Ausstellungen und dem Baumkronenweg nur noch den Auwaldrundweg gemacht, denn von dort kann man einen Abstecher zum Lechfall machen.
Der Lechfall ist ein etwa zwölf Meter hohes, in ganzer Breite überströmtes Stauwehr. Er befindet sich am Südrand einer kurzen, aber tief eingeschnittenen Klamm, in der der Lech einen Felsriegel durchbricht, der westlich dem Falkensteinkamm, östlich den Ammergauer Alpen zugerechnet wird. Ob diese Schlucht (lateinisch fauces „Schlund, Schlucht, Korridor“) für Füssen namengebend war, ist umstritten. Sie entstand am Ende der Würmeiszeit vor etwa 12.000 Jahren, als die Schmelzwasser des Lech-Gletschers einen großen See bildeten, der sich bis zum heutigen Pfronten erstreckte. Als Abfluss dieses Sees stürzte der Lech anfangs etwa 100 Meter tief über den Felsriegel in den damaligen Füssener See und erodierte dann die enge Felsschlucht.
Zusammen mit einem Ableitungsstollen wurde das Stauwehr zur Nutzung der Wasserkraft in den Jahren 1784–1787 errichtet. Die Baumaßnahme wurde seinerzeit auch als Schaffung eines Wasserfalles kommuniziert, eindrucksvoller als der einstige natürliche Katarakt. Im Zuge einer Modernisierung des Wasserkraftwerkes wurden inzwischen verbleibende Mindestwassermengen für den Lechfall festgeschrieben.
Trotz des technischen Charakters besitzt das überströmte Wehr eine nennenswerte touristische Anziehungskraft, zumal der Wassersturz den wasserreichsten natürlichen Wasserfall Deutschlands, den Alzfall bei Altenmarkt, an Wasserführung und Höhe deutlich übertrifft.
Über den Wasserfall führt der König-Max-Steg, der im Jahr 1895 erbaut wurde. In einer Nische über der Klamm befindet sich eine Büste König Maximilians II.
Der Legende nach sprang der heilige Magnus auf der Flucht vor seinen heidnischen Verfolgern an dieser Stelle über den Lech. Der sogenannte Magnustritt auf der gegenüberliegenden Seite wurde im Volksglauben als sein Fußabdruck gedeutet.
Ein kleiner Vorgeschmack auf den Rheinfall in ein paar Tagen (wobei man eher sagen muss … ein winziger Vorgeschmack)
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Danach fuhren wir zum Reptilienzoo, der sich als größer als erwartet herausstellte.
Der Haustierhof in Überlingen dagegen war wie erwartet…was nicht negativ gemeint ist. Es war ja nicht unser erster Besuch Im Bodenseezoo, auch wenn der letzte doch schon etwas länger her ist.