3. Zooreise 2021 – Tag 3: Sophienhöhle und Schloss Thurn

Am letzten Tag dieser kleinen (fast tierlosen) Zooreise waren nur zwei Ziele geplant: Die Sophienhöhle und der Erlebnispark Schloss Thurn, da das Wetter sehr vielversprechend war.
Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es los.

Auf dem Weg zur Sophienhöhle

Sophienhöhle

Die Sophienhöhle wurde bei Grabungen im Jahre 1833 entdeckt und wird seit 1834 als Schauhöhle geführt. Die seit 1971 elektrisch beleuchtete Sophienhöhle gilt mit ihren drei großen Abteilungen und verschlungenen Gängen als eine der schönsten Schauhöhlen Deutschlands. Sie besitzt reichen Tropfsteinschmuck mit stattlichen Sintervorhängen und -becken. Seit 2002 findet in der Sophienhöhle mit Sophie at night eine Multimediashow statt, sofern eine Pandemie das nicht unterbindet (wie es derzeit leider der Fall ist). Auch Konzerte werden in der Höhle veranstaltet (aber auch das ist im Moment wegen COVID 19 nicht möglich)
Die Sophienhöhle besteht aus einem Komplex von insgesamt vier Höhlen: das schon immer bekannte Eingangsportal, das Ahornloch, die sich anschließende Klaussteinhöhle, die 1833 entdeckte eigentliche Sophienhöhle und die zunächst verfüllte Höschhöhle. Zusammen bilden die einzelnen Höhlen den Klaussteinhöhlen-Komplex oder die Sophienhöhle. Sie hat eine Länge von etwa 900 Metern, wobei die eigentliche Sophienhöhle mit ihren drei Abteilungen 500 Meter lang ist.
Die Sophienhöhle weist reichhaltige und vielgestaltige Tropfsteine auf. Es gibt Deckenformationen wie Stalaktiten und Sinterröhrchen, Bodenformationen wie Stalagmiten und Sinterbecken, und schöne Wandsinterpartien. Die Versinterungen treten überwiegend in den ersten beiden Abteilungen auf, fehlen aber auch in der dritten Abteilung nicht ganz. Die Räume vor der Sophienhöhle, wie das Ahornloch und die Klaussteinhöhle, haben nur sehr wenige Tropfsteine. In der Sophienhöhle gibt es Sinterfahnen und Sintervorhänge, die an schrägen Decken und überhängenden Wandabschnitten entstehen. Die Tropfsteine erscheinen in den verschiedensten Farben. Aus reinem Calcit bestehen die durchsichtigen Sinterröhrchen und rein weiße Stalagmiten. Durch Verunreinigung mit Eisenoxid treten Tropfsteine mit gelben und braunen Farbtönen auf. Durch Manganoxide wurden einige Tropfsteine schwarz gefärbt.
Die Sophienhöhle beherbergt als eine der wenigen Höhlen Frankens auch echte Höhlentiere. Diese werden Troglobionten bezeichnet und haben im Laufe der Evolution Eigenschaften entwickelt, die ihnen ein dauerhaftes Leben in der Höhle ermöglichen. In den fränkischen Höhlen konnten bisher zwölf dieser Tierarten nachgewiesen werden, zwei davon leben in der Sophienhöhle. Der Nahrungsbedarf dieser Tiere ist stark minimiert; sie verwerten fast alles, was auch nur einen sehr geringen Nährstoffgehalt hat. Die eine Art ist ein mikroskopisch kleiner Krebs der Gattung Bathynella. Bei der zweiten Art handelt es sich um den pigmentlosen Strudelwurm Phagocatta vitta. In den Höhlen der Fränkischen Alb konnte dieser bisher ausschließlich in der Sophienhöhle nachgewiesen werden.
Ich habe leider nur ein unidentifizierbares fliegendes Insekt gesehen, während andere Besucher auch das Glück hatten eine Fledermaus zu sehen.
Im Vergleich zu anderen Tropfsteinhöhlen, die ich in den letzten Jahren gesehen habe kann ich durchaus sagen, dass es sich tatsächlich um eine sehr sehenswerte und schöne Höhle handelt.

Sophienhöhle (Vorplatz)

Sophienhöhle

Sophienhöhle

Schloss Thurn

Nach der Sophienhöhle fuhren wir weiter zum Erlebnispark Schloss Thurn. Dort gibt es zwar auch ein paar Tiere, aber der Grund des Besuchs war tatsächlich der Freizeitpark. Als Kind wollte ich immer in den Freizeitpark (irgendeinen, auch wenn ich nicht mehr weiß in welchen und ob es damals überhaupt einen erwähnenswerten in der Nähe gegeben hätte), später war das Interesse aber erlahmt und jetzt … jetzt denke ich, dass man sich auch mal ein bisschen Spaß gönnen darf und das Kind im Manne wecken kann, denn … so kurz der Besuch in Thurn auch war, es war sehr spaßig.
Leider kamen wir zu spät zum Ritterturnier (und die zweite Vorstellung, falls es sie gegeben hat, besuchten wir nicht, da wir wetterbedingt den Park kurz vorher verlassen hatten, aber dazu später).
Der erste Eindruck des Parks war ganz nett, auch wenn sich die Begeisterung in Grenzen hielt. Erst der Märchenpark sorgte für Erheiterung. Man kann sich die Märchen in mehreren Sprachen anhören … auch in fränkisch, was für einen Nichtfranken wie mich durchaus sehr erheiternd war.
Danach fuhren wir mit der Schwebebahn und gelangten so in einen anderen Teil des Parks. Die Schwebebahn fährt auch über Kamel- und Damhirschanlagen und durch den alten Baumbestands des Parks. Ich habe mir die Fahrt aber irgendwie spektakulärer vorgestellt. Wir wollten auch mit der Dampfeisenbahn gefahren, aber das hätte zu lange Wartezeiten mit sich gezogen, da wir sie immer wieder verpasst hatten.
Unser erstes Highlight war die Wasserbobfahrt. Erst zu zweit (obwohl wir das zugelassene Maximalgewicht ein bisschen überschritten hatten), dann einzeln … und man wird nur nass wenn in der Nebenbahn ebenfalls jemand rutscht. Danach entschleunigten wir im Drachenboot… fröhliches herumschippern auf dem Teich … nicht unbedingt en Highlight (eigentlich gar keins), aber das Boot ist beeindruckend.
Das ursprüngliche Boot entstand 1992 aus 20.000 Coladosen, die über die Jahre hinweg leider teilweise der Witterung zum Opfer gefallen sind. Das derzeitige Modell ist dem Original nachempfunden und enthält immer noch genug „Schrott“ als Baumaterial.

Drachenboot

Nächstes Ziel war die VR-Achterbahn, ein überraschend erheiterndes und abenteuerliches Erlebnis, nicht nur für Kinder. Die Wartezeit hielt sich auch in Grenzen. Das VR-Filmchen lenkt ein bisschen von der eigentlichen Achterbahnfahrt ab, man hat tatsächlich das Gefühl an einem ganz anderen Ort zu sein.
Danach fuhren wir mit dem Fledermausflug, einem elf Meter hohen Schaukelschiff. Ich habe mir das Schlimmer vorgestellt als es das dann war. Aber auch das war sehr unterhaltsam. Schlecht wurde mir nicht, das passierte erst mit der Fahrt des Kettenkarussels Hexentanz … kotzen musste ich aber nicht. Ich bin schon seit Jahrzehnten kein Kettenkarussell mehr gefahren und ich denke ich werde das auch in den nächsten Jahren nicht mehr tun.
Das letzte Highlight war der Steampunk VR-Scooter, ein Autocooter mit VR-Brille und Steampunk/Western-Flair. Beim Betreten der Halle wird man etwas desillusioniert, besonders viel Wert wird dort auf Ausstattung nicht geboten und wenn man den Scooterfahrern zusieht wirkt das auch sehr langweilig und wenig spaßig, denn … Zusammenstöße sind nicht erlaubt und das macht doch den eigentlichen Spaß eines Autoscooters aus. Aber … sobald man die Brille aufsetzt wird man in eine andere Welt versetzt und die Halle gerät in Vergessenheit. Tatsächlich ist es wie ein Videospiel, man sammelt Gegenstände ein und kämpft gegen Roboter … höchst unterhaltsam. Zusammenstöße geben Punktabzüge. Leider hatte sich das reale Wetter nach der Scooterfahrt verändert und wie sinnvoll ein Freizeitparkbesuch bei andauerndem Regen ist sei dahingestellt. Deswegen beschlossen wir unseren Urlaub zu beenden und nach Hause zu fahren … aber irgendwann kommen wir bestimmt zurück zu Schloss Thurn.

Die Fränkische Schweiz hat einiges zu bieten und wir haben bei weitem noch nicht alles gesehen. Tierhaltungsmäßig hat die Region nicht viel zu bieten, dafür aber Burgen und Höhlen und noch einiges mehr.
Und auch auf Burg Rabenstein waren wir bestimmt nicht zum letzten Mal. Dort werden einige interessante Veranstaltungen geboten und irgendwann würde mich auch das Wildschweinbuffet interessieren. Und am Hotel selbst kann ich auch nichts aussetzen. Die Wände sind zwar etwas hellhörig, aber nachts ist es erstaunlich still. Ich hätte ja gerne ein Käuzchen gehört, aber auch die waren ruhig.

Erlebnispark Schloss Thurn

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