3. Zooreise 2019: Tag 3 – So nah … und doch so fern

Heute fand die Nutzung der HarzCard ihre Fortsetzung und ihr Ende.
Geplant waren Besuche im Zoo Aschersleben, auf Burg Regenstein und eine Fahrt mit der Bergkönigin, einer Dampflok, von Blankenfelde nach Rübeland und zurück.
Davor gab es aber noch ein leckeres Frühstück im Hotel.
Die Auswahl war zwar nicht so groß wie wir es von anderen IBIS kannten, aber für meine Bedürfnisse war es ausreichend und lecker. Es gab vier Sorten Smoothies, ich habe sie alle probiert, aber alle waren eher geschmacklos…Ich bin auch kein Smoothiefreund und habe sie nur aus Neugierde getrunken. Aber es gab Pancakes und der Automat war heiß begehrt … nicht nur bei Kindern.
Danach ging es los den Harz (erneut) zu erkunden.

Bis Aschersleben klappte das ganz gut:
Fahrt von Halle nach Aschersleben, Vorzeigen der Harzcard am Zooeingang, kostenfreier Zutritt, Besuch des Zoos … ohne grössere Highlights … ok… Ich habe einen Nymphensittich im Anstarren besiegt, oder er mich, aber sonst gab es nichts Besonderes.
Dann ging es weiter zur Burg Regenstein, aber angekommen sind wir nicht, denn … die Wikinger waren auf Burg Regenstein und darauf hatte ich nicht wirklich Lust. Ich glaube mich zu erinnern, dass sie immer Ostern die Burg unsicher machen und wir es bestimmt auch in der Zukunft einmal ansehen werden, aber heute hatte ich keine Lust.
Also fuhren wir weiter zum Wildpark Christianental in Wernigerode. Der Besuch war eigentlich für morgen vorgesehen, aber auf die Schnelle und der zur Verfügung stehenden Zeit, ist mir nichts sinnvolles eingefallen …
Es war nicht unser erster Besuch dort und bisher waren wir auch mit unserem Navi zufrieden, aber heute führte er uns zu verbotenen und auch nicht wirklich sinnvollen Plätzen, nämlich dem Schloss Wernigerode. Erst nach längerem Hin und Her fanden wir den Weg zum Wildpark und einem vollen Parkplatz.
Nun ja bei schönem Wetter an einem Samstag ist das nicht verwunderlich. Etwas weiter vom Wildpark fanden wir aber doch noch einen Parkplatz.
Nach dem Wildparkbesuch ging es wieder zurück nach Blankenfelde.
Auf der Strecke der Rübelandbahn fuhren wir mit der Bergkönigin, einer Dampflok von Blankenfelde nach Rübeland. Weitere Informationen zur Dampflok habe ich nicht und wenn ich ehrlich bin fehlt mir auch das Interesse an den technischen Daten.
Mir ging es nur um das Erlebnis.
Ich habe mir auch keine Gedanken gemacht, was wir in Rübeland nach der Ankunft machen können.
Während der Fahrt wurden Ostereier und Schokohasen an die Kinder und Erwachsenen verteilt, immerhin war es ja eine Osterfahrt.
Es war sehr witzig, wie viele Fotografen jenseits der Bahnstrecke an teilweise schwer zugänglichen Standorten Fotos und Filme von der Bahn machten
In Rübeland selbst ergab sich das Programm für die Wartezeit bis zur Rückfahrt fast von selbst, ein Besuch der Hermannshöhle drängte sich ja fast auf.
Die Baumannshöhle in Rübeland haben wir bereits 2015 besucht und die Hermannshöhle befindet sich nicht unweit des Bahnhofs und lädt ebenfalls zum Besuch ein. Außerdem gibt es dort Grottenolme … eine Tierart, die ich bisher noch nicht gesehen hatte (obwohl vermutlich der Name bekannter ist als das Aussehen der Tiere)
Unser Zeitplan ließ es zu, also besuchten wir die Höhle bevor es zurück nach Blankenburg ging.
Rübeland liegt im Mittelgebirge Harz an der Bode. Durch den Ort führen die Rübelandbahn und die Bundesstraße 27, von der in der Ortsmitte eine Verbindungsstraße zur Bundesstraße 81 abzweigt. Südlich des Ortes erstreckt sich die Rappbode-Talsperre. Der Untergrund des Gebietes um Rübeland wird von mittel- bis oberdevonischen Kalksteinen des Elbingeröder Komplexes aufgebaut, die in Klippen im Bereich des Bodetales zutage treten.
Den Beinamen Höhlenort hat Rübeland 2004 durch seine Höhlen bekommen. Touristisch von Bedeutung sind Baumanns- und Herrmannshöhle, die Schmiedeknechthöhle kann nicht besichtigt werden.
Die Herrmannshöhle entstand im Devon-Kalk des Elbingeröder Komplexes in Verbindung mit der Ausbildung des Bodetals. Sie wurde am 28. Juni 1866 durch den aus Neuwerk stammenden Wegeaufseher Wilhelm Angerstein (Spitzname: Sechserding) beim Räumen von Schutt- und Geröllmassen auf der Bergseite der Hasselfelder Straße entdeckt.
Andere Quellen und Zeitzeugen halten den damals sehr schlanken Rübeländer Fritz Sorge als Erstbegeher des engen Zugangs für den wirklichen Entdecker.
Der freigelegte Eingang war schon am darauf folgenden Tag mit einer Tür versehen. Am 1. Mai 1890 wurde die Höhle für den Besucherverkehr freigegeben.
Durch ihren frühen Verschluss ist der reiche Tropfsteinschmuck noch weitgehend erhalten. Bekannt geworden ist die Höhle unter anderem wegen der zahlreichen Knochenfunde des Höhlenbären. Umfangreich erforscht wurde die Höhle von J. H. Klooß, Robert Nehring (1888) und Friedrich Stolberg (1932). Bei andauernden Forschungen seit 1970 wurden viele bis dahin unbekannte Hohlräume entdeckt und vermessen.
Die Hermannshöhle ist für ihre Grottenolme bekannt. 5 aus Istrien stammende Exemplare wurden von dort 1932 auf Veranlassung des Rübeländer Höhlendirektors Berhard Lange und des Geologen Dr. Walter Biese nach Rübeland umgesiedelt. Zu Schauzwecken setzte man diese in einem künstlichen Höhlengewässer („Olmensee“) aus, das eine Tiefe von rund 80 Zentimetern und eine permanente Wassertemperatur von 7 °C aufweist.
Die Tiere stammten aus der Adelsberger Grotte im slowenischen Postojna.
1956 erhielt das Rübeländer Höhlenforscher-Ehepaar Wolfgang und Ingeburg Reichel in der Adelsberger Grotte/Postojnska Jama Sloweniens weitere 13 Grottenolme und transportierte diese nach Rübeland, dort zunächst in eine kleine Quarantänestation. Im Januar 1957 wurden sie dann zu den, damals noch vorhandenen, drei Grottenolmen in den Olmensee freigelassen.
Im Jahr 1978 wurde ein Zuchtbecken gebaut und bei der Gelegenheit festgestellt, dass es sich bei den auffindbaren Olmen ausschließlich um Männchen handelte. 1985 wurden bei einer Säuberung des Olmensees 13 männliche Tiere herausgefangen, die vermutlich alle aus dem Import von 1956 stammen. Über den aktuellen Bestand liegen keine Informationen vor; die Grottenolme der Hermannshöhle sind aber immer noch eine Touristenattraktion.
Im Januar 2015 wurde durch den französischen Grottenolm-Experten Olivier Guillaume eine erneute Geschlechtsbestimmung der Tiere vorgenommen. Dabei wurden von 9 gefundenen Tieren 5 als trächtige Weibchen identifiziert. Bisher ist die Nachzucht der Tiere in der Höhle noch nicht geglückt. Schuld daran könnte die Verschmutzung des Wassers (durch hineingeworfene Gegenstände) sein, was zu einer Verpilzung der Eier sorgt.
Grottenolme haben wir keine gesehen, zumindest keine lebenden, aber auch ohne sie war die Höhle ein Highlight.
Der Eintritt der Herrmannshöhle gehört nicht zu den Leistungen der HarzCard, aber durch die Fahrt mit der Bergkönigin bekamen wir 0,50 Euro Nachlass auf die Eintrittskarten.

Nachdem wir zurück in Blankenburg waren, machten wir uns auf den Rückweg zum Hotel.
Damit war die Nutzung unserer 48h Harzcard beendet und natürlich war sie gut genutzt worden
Seilbahnfahrt in Bad Harzburg 2 € (eigentlich 4 €, aber da es Kombikarten mit dem Baumwipfelpfad gibt und wir diesen ebenfalls besuchten … rechne ich mit dem kleineren Betrag …)
Tierpark Halberstadt 4 €
Tierpark Hexentanzplatz 7 €
Zoo Aschersleben 6 €
Osterfahrt mit der Bergprinzessin 20 €
Die HarzCard selbst hat 32 € gekostet

Gemischte Vorspeisen im Stella

Gemischte Vorspeisen im Stella

Das bedeutet, dass wir, wenn ich mich nicht verrechnet habe, immerhin eine Ersparnis von 7 €. Und es gibt noch so viel mehr im Harz zu entdecken, mit Karte und auch ohne…
Gegessen haben wir später im Stella, einem kleinen Italiener mit großen Pizzen und einem Antipasti-Teller bei dem das Preis/Leistungsverhältnis absolut gestimmt hat. Das kann man nicht immer behaupten.
Den restlichen Abend verbrachten wir kartenspielend und weintrinkend im Hotel.

Zoo Aschersleben
Wildpark Christianental
Oberharz
Arbeitsgemeinschaft Rübelandbahn
Tropfsteinhöhlen Rübeland

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