2. Zooreise 2015 – Tag 1: Nach Stuttgart (Archiv)

(Erstveröffentlichung am 16. Februar 2015)

Stuttgart ist keine Weltreise von München entfernt und eine Übernachtung wäre nicht nötig gewesen. Das haben wir auch schon früher gemacht: Nach Stuttgart gefahren – Musical angesehen – Zurück gefahren. Diesmal haben wir uns dazu entschlossen eine Übernachtung einzuplanen und erst am Tag danach heim zu fahren.
Auf dem Weg nach Stuttgart waren Besuche im Reptilienzoo Neu-Ulm und im Urwelt-Museum Hauff geplant.
Kurz nach halb neun ging es los.
Der Schildkröten- und Reptilienzoo Neu-Ulm liegt etwas abgelegen, selbst mit Navi war es nicht so leicht (manchmal ist so ein Gerät nicht perfekt). Aber wir fanden hin. Die ersten Tiere, die wir sahen, waren Katzen. Laut Homepage gibt es auch ein Kamel, Ziegen und diverse Enten, Gänse und Hühner, aber gesehen haben wir nichts davon. Vielleicht lag es an der Jahreszeit. Flori, den Gelbhaubenkakadu haben wir auch nicht gesehen, aber gehört.
Der Schildkröten- und Reptilienzoo hat einiges zu bieten, darunter ca. 63 Schildkrötenarten, Katzen und einen Yorkshire-Terrier. Und natürlich diverse andere Reptilien, Amphibien, Spinnen und Tausendfüsser.
Wir waren die einzigen Besucher und dem Tierpfleger/Kassenwart war ein bisschen langweilig (so hatte es den Anschein) und so durften wir einiges über Reptilienhaltung, Tierschutzgesetz und Fehlinfomationen im Zoo(fach)handel erfahren. So blieben wir auch länger als erwartet, aber langweilig war es nicht. Wie wir ja bereits im Reptilium Landau erfahren durften, sind Reptilien alles andere als langweilig. Allerdings muss auch gesagt werden, dass das Highlight in Neu-Ulm kein Reptil war, sondern die beiden Zwergwachtelmännchen. Wenn man die Tiere länger beobachtet kann man Zeuge werden, wie vielseitig ihr Gesang sein kann, manchmal klingen sie auch wie kleine Bussarde.
Ob an diesem Tag noch viele Besucher kamen, weiß ich nicht. Aber ich gehe davon aus, dass der Reptilienzoo noch unbekannter ist, als der Tierpark in Ulm. Aber der Reptilienfreund wird auf seine Kosten kommen.
Danach fuhren wir nach Holzmaden, ins Urwelt-Museum Hauff.

Das Urwelt-Museum Hauff in Holzmaden zeigt Fossilien aus dem Schwäbischen Jura vor 180 Millionen Jahren. Das Museum entstand in den Jahren 1936/37 aus der Privatsammlung des Präparators Bernhard Hauff sen. (1866–1950). In den Jahren 1967 bis 1971 wurde es vom Sohn des Gründers Bernhard Hauff jun. (1912–1990) neu gebaut. Es beherbergt die besterhaltenen Präparate aus den Schiefern von Holzmaden und Ohmden. Zu den zahlreichen Exponaten gehören Ichthyosaurier, Plesiosaurier, Krokodile, Flugsaurier, Fische, Seelilien, Ammoniten und Belemniten.
Die bekanntesten Exponate sind die mit 18 × 6 m weltgrößte, versteinerte Seelilienkolonie und ein fast vier Meter langer Ichthyosaurier. Es handelt sich um ein Muttertier mit einem bereits geborenen Jungen. Fünf weitere Embryonen sind im Leib erkennbar.
1993 wurde es unter dem Enkel des Gründers und heutigen Leiter des Museums Rolf Bernhard Hauff auf 1000 m² Ausstellungsfläche zum größten privaten Naturkundemuseum Deutschlands erweitert. Naturgetreue Modelle der Saurier, Filme und Computeranimationen des Lebensraumes Jurameer und seiner Unterwasserwelt unterstreichen die moderne Museumsdidaktik.
Wir haben uns mit Audioguide durch das Museum führen lassen und alleine das war schon ein Erlebnis. Statt trockenen Informationen wir man Zeuge, wie ein kleiner Junge einen Besucher durch das Museum führt. Das geschieht auf unterhaltsame Weise, aber auch die Fakten kommen nicht zu kurz. Für Kinder und Erwachsene gleichermaßen geeignet.

Nach dem Besuch im Urwelt-Museum war noch viel Zeit bis zum Musical-Besuch und Stuttgart war nur noch einen Katzensprung entfernt, deswegen entschied ich mich für einen Kurzbesuch im Tierpark Nymphaea in Esslingen. Nun ja, viel gab es nicht zu sehen, zahlreiche Kleinsäuger und Reptilien waren im Winterquartier. Aber das einigermaßen schöne Wetter (knappe 10 Grad und Sonne) hatten doch einige Besucher in die kleine Anlage gelockt.
Nur eine halbe Stunde dauerte dieser Zoobesuch, aber nachdem ich keine weiteren Tierhaltungen in der näheren Umgebung kannte, machten wir uns auf den Weg ins Hotel.
IBIS ist nicht gleich IBIS, das haben wir auf unseren Reisen immer wieder feststellen können. Im Großen und Ganzen ist der Standard vergleichbar, aber es gibt immer Unterschiede (u a. beim Frühstück). Die Garage im Stuttgarter IBIS war kein Vergleich zu Wiesbaden (siehe hier): Es gab sehr viel Platz.
Nach einem kleinen Schläfchen machten wir uns bereit ins SI-Centrum zu fahren. Wir hatten noch Zeit bis zum Musical, aber essen mussten wir auch noch. In der Braustube Schloßturm hatten wir schon einmal gegessen (aber das war Jahre her) und das Essen war uns in guter Erinnerung geblieben. Die Gulaschsuppe war auch lecker, die Käsespätzle waren wenig, aber ausreichend. Liegt aber vielleicht auch daran, dass ich die Suppe davor hatte.
Danach schlenderten wir noch durch das Centrum und nachdem uns einige Leute mit Crêpes entgegenkamen entschieden wir uns auch dazu, diese als Nachtisch zu essen. Andere Leute versuchten ihre Crêpe-Gelüste ebenfalls zu befriedigen. Ob das an den vielen Crêpes lag, die man vorher schon gesehen haben?

Dann gingen wir in CHICAGO.
Es gab ein spartanisches Bühnenbild und keine Kostümwechsel (bzw nur sehr minimale, die nicht der Rede wert waren), eine irritierende Boulevardreporterin (Mary Sunshine). Ich kannte bisher nur den Film und konnte mich an die Rolle nicht erinnern. Aber im Film wird die Rolle von einer Frau gespielt, in den deutschen Produktionen von Männern. Und ich gehe davon aus, dass die Rolle auch sonst männlich besetzt wird. Wie Mary im Film dargestellt wird, weiß ich nicht. Aber vielleicht ergibt sich die Gelegenheit den Film noch einmal zu sehen (okay, die Gelegenheit wird sich ergeben, es ist nur eine Frage der Zeit).
Uns hat das Musical gefallen, die Musik war gut und für das Auge wurde auch einiges geboten: CHICAGO ist ein sehr erotisches Musical mit guter Musik. Und auch der Humor kam nicht zu kurz. Gute Unterhaltung, die nur etwas teuer ist. Etwas mehr Bühnenbild oder Kostüme hätte man durchaus erwarten können.

Vor dem Schlafengehen tranken wir noch ein Bierchen in der Hotelbar und spielten eine Partie Carcassonne.

Das einzige, was mir diesen (und den folgenden) Tag vermiest hat, war eine beginnende Erkältung, die immer noch präsent ist, aber nicht schlimmer wird (allerdings auch nicht besser).

Schildkröten- und Reptilienzoo Neu-Ulm
Urwelt-Museum Hauff
Tierpark Nymphaea

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