Zoopresseschau

Tierpark + Fossilium Bochum 12.04.2024
Großer Aktionstag zum Welt-Pinguintag im Tierpark + Fossilium Bochum Gemeinsame Aktionen von Tierpark + Fossilium Bochum, Sphenisco – Schutz des Humboldt-Pinguins e.V., Diakonie Ruhr sowie der Evangelischen Kirche Bochum
Am Sonntag, 21.04.2024, veranstaltet der Tierpark + Fossilium Bochum gemeinsam mit dem Verein Sphenisco – Schutz des Humboldt-Pinguins e.V., sowie der Diakonie Ruhr und der Evangelischen Kirche Bochum einen aufregenden Aktionstag. Von 9 –17 Uhr wird es ein buntes Programm mit vielen Mitmachaktionen für Kinder geben, wobei der Fokus auf einem der beliebtesten Bewohner des Tierparks liegt – dem Humboldt-Pinguin. Anlässlich des internationalen Weltpinguintages am 25. April möchte der Tierpark auf die extreme Gefährdung der sympathischen Frackträger hinweisen. Trotz der großen Popularität und Beliebtheit dieser Meeresvögel sorgen Klimawandel, Umweltzerstörungen und Lebensraumverlust für dramatische Einbußen bei den Pinguinbeständen. In Zusammenarbeit mit seinem Kooperationspartner, der Vereinigung „Sphenisco – Schutz des Humboldt-Pinguins e.V.“, setzt sich der Tierpark schon seit langer Zeit aktiv für den Schutz der Humboldt-Pinguine ein. Die Bildungsarbeit sowie koordinierte, internationale Erhaltungszuchtprogramme der Zoos, denen sich auch der Bochumer Tierpark verschrieben hat, leisten einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der vom Aussterben bedrohten Pinguine und ihres Lebensraums. In diesem Jahr wird der Tierpark am Pinguintag tatkräftig von der Diakonie Ruhr sowie der Evangelischen Kirche Bochum unterstützt. Gemeinsam bilden diese beiden Akteure das „Team für hier“ und setzen sich für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in unterschiedlichen Lebenssituationen und- lagen ein. Die verschiedenen Einrichtungen der Diakonie, bilden ein Netzwerk, welches mit großer Leidenschaft für die Menschen in Bochum da ist. Das „Team für hier“ wird mit diversen Kreativständen und Aktionen zu Gast sein und ein vielfältiges Angebot von Müllkammerboxwerfen, besonderen Malständen bis hin zu einer Fotobox für die Besuchenden anbieten. Die Zooschule des Tierparks informiert am Pinguinstand mit Infotafeln und Handstücken, wie Eier und Federn, über die Herkunft und die biologischen Besonderheiten des Humboldt-Pinguins. Kinder können außerdem an lustigen Lernspielen teilnehmen und unter Anleitung kleine Experimente durchführen. Ein Stoffpinguin mit Plastik im Bauch macht anschaulich auf die Problematik der Meeresverschmutzung aufmerksam. So können Kinder zu kleinen Artenschützern werden und sich spielerisch der Thematik nähern. Darüber hinaus können Pinguin-Memory gespielt und kleine Frackträger gebastelt werden. Auf dem Pinguin-Parcours lernen die Kinder, welchen Schwierigkeiten und Gefahren die Humboldt-Pinguine in ihrem natürlichen Verbreitungsraum tagtäglich ausgesetzt sind. Das Spielmobil von Schauinsland-Reisen ist erstmalig auch für unsere kleinen Gäste mit von der Partie. Als besonderes Kreativ- Highlight können große und kleine Besuchende gegen Gebühren außerdem Holzpinguine und- fische bemalen, welche zu einem faszinierenden Kunstwerk zusammengeführt werden. Die Künstler erhalten die Möglichkeit, ihre Werke mit Namen zu versehen. Dieses so entstandene, große Gesamtkunstwerk wird bis zum nächsten Pinguintag im Jahr 2025 im Tierpark ausgestellt. Der Erlös wird als Spende an den Sphenisco – Schutz des Humboldt-Pinguins e.V. gehen.

Zoo Berlin 12.04.2024
Ein Hoch auf Fatou! Zoo Berlin: Ältester Gorilla der Welt wird 67 Jahre alt
Die Gorilla-Dame Fatou wird 67 Jahre alt und ist somit nicht nur das älteste Tier im Zoo Berlin, sondern gilt auch der älteste Gorilla der Welt überhaupt. Für ihren stattlichen Geburtstag haben die Tierpfleger*innen dem Gorilla altersgerechte Gorillakost vorbereitet. Fatou genießt genügsam ihre farbenfrohen Geburtstagsleckereien, die das Team des Zoo Berlin am Freitagmorgen in aller Frühe für die Seniorin vorbereitet hat. Da in handelsüblichem Obst viel Fruchtzucker enthalten ist, steht für Gorillas wie Fatou fast ausschließlich Gemüse auf dem Speiseplan. „Wir achten bei unseren Tieren generell sehr auf gute Ernährung. Und gerade bei älteren Tieren wie Fatou passen wir Mahlzeiten immer entsprechend an. In ihrem hohen Alter braucht Fatou sehr weiche Kost, die sie auch ohne Zähne gut kauen kann“, berichtet Zoo-Tierarzt Dr. André Schüle. Fatou lebt zudem in ihrer eigenen Anlage und zieht es vor, Abstand von der Gruppe zu halten, obwohl sie die Möglichkeit hat, Kontakt mit ihren Nachbarn aufzunehmen. Dies ermöglicht ihr ein ruhiges Leben fernab der Aufregung, die eine Gruppensituation mit sich bringen würde. Die Tierpfleger*innen haben stets ein wachsames Auge auf die Gorilla-Dame und somit wird auch Fatous Alltag mit Beschäftigungen, wie Futtersuche im Gehege oder Kletterseilen als Fortbewegungshilfen ergänzt. Fatou ist Botschafterin ihrer bedrohten Artgenossen. Die Zerstörung ihres natürlichen Lebensraums durch Abholzung und Bergbau sowie die illegale Jagd führen weiterhin zu einem Rückgang der Population der westlichen Flachlandgorillas. Sie sind auf der „Roten Liste“ der Weltnaturschutzunion (IUCN) als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft. Gorillas sind die schwerste und größte
Menschenaffenart. Ausgewachsene Männchen können bis zu 200kg schwer und 2m groß werden. Westliche Flachlandgorillas leben im Familienverband, bestehend aus mehreren Weibchen und einem dominanten Männchen, dem Silberrücken. Sie sind tagaktiv und verbringen die meiste Zeit mit fressen. Gorillas ernähren sich fast ausschließlich vegetarisch, auf dem Speiseplan stehen neben Blättern und Kräutern auch Wurzeln und Früchte. Als „Gärtner des afrikanischen Regenwaldes“ spielen sie durch die Verbreitung von Samen eine wichtige Rolle im Ökosystem und tragen somit zum Erhalt der Biodiversität bei. Im Zoo Berlin leben neben Gorilla-Seniorin Fatou noch Silberrücken Sango (19) sowie die Weibchen Djambala (22), Bibi (27), Mpenzi (38) und Gorilla-Mädchen Tilla (3). Hintergrund – Die ältesten Tiere im Zoo Berlin – Altersruhesitz mit Vollpension: Tierische Senioren sind ein Phänomen, das mit der geschützten Haltung von Wildtieren in menschlicher Obhut entstanden ist. Im natürlichen Lebensraum sorgt die natürliche Auslese dafür, dass kranke und altersschwache Tiere „aussortiert“ werden. Sie sind leichte Beute für Raubtiere, werden von Rivalen aus dem Revier verdrängt oder verhungern, weil sie selbst keine Beute mehr fangen können. In Zoologischen Gärten hingegen leben Tiere dank bester medizinischer Versorgung und der Abwesenheit von Räubern oft deutlich länger als im natürlichen Lebensraum. Die aktuell ältesten Tiere im Zoo Berlin sind: 1. Westlicher Flachlandgorilla „Fatou“, geb. 1957, kam 1959 in den Zoo, 1. Weiblicher Rosaflamingo kam 1957 den Zoo (wir nennen Sie nun „Rosa“), 2. Weiblicher Rosaflamingo, kam 1959 in den Zoo, 3. 5 Chileflamingos, die 1962 in den Zoo kamen, 4. Kappengibbon, „Kaspar“, geb. 1970, kam 1993 in den Zoo, 5. Asiatischer Elefant, „Drumbo“, geb. 1970, kam 1987 in den Zoo

Zoo Leipzig 12.04.2024
Sachsen will den heimischen Feldhamster retten Neue Schutzstrategie am Welthamstertag veröffentlicht
Eines der am stärksten bedrohten Säugetiere Deutschlands soll gerettet werden: der Feldhamster (Cricetus cricetus). Am heutigen Welthamstertag hat Wolfram Günther, Sächsischer Staatsminister für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft, die „Strategie zum kooperativen Schutz des Feldhamsters im Freistaat Sachsen für den Zeitraum 2024 bis 2035“ im Zoo Leipzig vorgestellt. „Der Feldhamster ist mehr als ein possierliches Tier und Verwandter des Goldhamsters. Er steht für eine vielfältige Kulturlandschaft, für einen naturverträglichen Ackerbau und somit für ein ganzes Ökosystem. Insofern bedeutet Feldhamsterschutz auch Wiederherstellung von Lebensräumen und Erhalt vieler Tier- und Pflanzenarten unserer Äcker. Ich freue mich über die Kooperation vieler Beteiligter einschließlich der Landwirtschaft und wünsche dem Projekt im Ergebnis eine stabile Hamsterpopulation“, sagt Wolfram Günther und setzt damit ein starkes Zeichen für den vom Aussterben bedrohten Feldhamster, dessen letzte sächsische Vorkommen im Nordwesten des Freistaates seit dem Jahr 2020 unterhalb der Nachweisgrenze liegen. Für den aufgrund von Flächenverbrauch, intensivierter Landwirtschaft und Klimawandel bedrohten Feldhamster in Sachsen ist es trotz langjähriger Schutzbemühungen demzufolge wortwörtlich ein Rettungspapier in letzter Sekunde. Erarbeitet vom Arbeitskreis „Kooperativer Feldhamsterschutz im Freistaat Sachsen“ beinhaltet die heute vorgestellte Strategie gemeinschaftlich formulierte Ziele und Maßnahmen, die den Bestand der sächsischen Feldhamsterpopulation langfristig sicherstellen sollen. Der Erfolg der Strategie ist maßgeblich von der Wiederherstellung nachhaltiger Lebensräume und dem dauerhaften Angebot geeigneter Lebensräume abhängig. Engagierte Landwirte stellen dafür neben Flächen vor allem auch ihre Arbeitskraft und Zeit zur Verfügung. Darüber hinaus ist es erklärtes Ziel, den Feldhamster als Botschafter für eine naturverträgliche Landwirtschaft sowie als Repräsentant für das Ökosystem Acker zu etablieren, in dem auch viele andere Tier- und Pflanzenarten selten geworden sind. Der Ausbau der Erhaltungszucht des Feldhamsters im Zoo Leipzig, die wissenschaftliche Begleitung der Maßnahmen zum Schutz der Feldhamster, gezielte Öffentlichkeitsarbeit sowie die Intensivierung der Zusammenarbeit des Arbeitskreises sind weitere Kernpunkte der Strategie. 12.04.2024 Alle Medien Sachsen will den heimischen Feldhamster retten Neue Schutzstrategie am Welthamstertag veröffentlicht Angesichts dieser immensen Herausforderungen ist Prof. Jörg Junhold stolz auf die gemeinschaftlich erarbeitete Strategie und gewichtet das Arbeitsergebnis der vielen Akteure im Arbeitskreis „Kooperativer Feldhamsterschutz“ hoch: „Weder Behörden, Verbände, Zoos oder Einzelakteure können den Feldhamster allein retten. Das geht nur gemeinsam, deshalb markiert die Strategie einen Meilenstein für den Schutz des Feldhamsters in Sachsen. Wenn wir an einem Strang ziehen, können wir den Feldhamster und das Ökosystem Acker retten.“ Schon im Spätfrühling sollen die ersten Auswilderungen von Feldhamstern in Nordsachsen stattfinden. Hintergrund kooperativer Feldhamsterschutz: Das gemeinsame Kooperationsprojekt verfolgt das Ziel, im letzten sächsischen Vorkommensgebiet geeignete Lebensbedingungen für den Feldhamster zu schaffen und so eine überlebensfähige Population dauerhaft zu erhalten. Dafür war und ist das 2008 beschlossene kooperative Handeln von Naturschutz und Landwirtschaft auf der Basis vertraglicher Vereinbarungen, freiwilliger Maßnahmen und unter Mitwirkung der zuständigen Behörden und des Zoo Leipzig ein erfolgversprechender Weg. Zugleich dient das Projekt dem Schutz der Vielfalt an Arten in unserer Kulturlandschaft. Denn wo der Hamster leben kann und neben Rebhuhn und Feldhase Indikator für eine intakte Agrarlandschaft ist, können noch zahlreiche andere Arten profitieren, nicht zuletzt der Mensch. Weitere Informationen zum Feldhamsterschutz in Sachsen und den beteiligten Partnern unter: www.hamsterschutz-sachsen.de.

Opel-Zoo 12.04.2024
„Reverse the Red“ – Artenschutz im Opel-Zoo – Mit koordinierter Zucht und Auswilderung gegen das Artensterben
Der Waldrapp ist die zweite Tierart, dem der Opel-Zoo eine Bildserie widmet, die die Bestandsentwicklung der bedrohten Vögel unter dem Einfluss des Menschen aufzeigt. Ab Mittwoch, 17. April sind die großformatigen Tafeln vor dem Haupteingang des Opel-Zoo sowie im Schulgarten am Berliner Platz in Kronberg und in der Konrad-Adenauer-Anlage in Königstein zu sehen. Mit der Kampagne, die noch bis Mitte Mai wöchentlich eine neue Tierart vorstellt, rückt der Opel-Zoo die große Bedeutung des Artenschutzes in den Fokus. Die Erhaltung der biologischen Vielfalt ist ein zentrales Zukunftsthema, dennoch stehen immer mehr Arten auf der Roten Liste der bedrohten Arten. In der gemeinsamen Initiative REVERSE THE RED bündeln der Weltzoo- und Aquarienverband WAZA und die Weltnaturschutzorganisation IUCN nun alle Kräfte, um diesen Trend zu stoppen. Anhand der gezeigten Arten stellt der Opel-Zoo verschiedene Aktivitäten vor, mit denen er sich gemeinsam mit vielen weiteren Partnern dafür einsetzt, das fortschreitende Artensterben einzudämmen. Die Zucht vieler gefährdeter Tierarten wird im Europäischen Zoo- und Aquarienverband in speziellen Zuchtprogrammen, den European Ex-situ Programmes (EEP) koordiniert. Ein wichtiges Ziel dabei ist auch die Bereitstellung von Nachkommen für die Wiederansiedelung in den Ursprungsgebieten. Eine wichtige Voraussetzung ist, dass dort die Ursachen der Bedrohung soweit reduziert werden, dass eine erfolgversprechende Auswilderung überhaupt möglich ist. Der Waldrapp ist ein Beispiel für Tiere, deren Zucht in Europäischen Erhaltungszuchtprogrammen (EEP) koordiniert und deren Nachwuchs ausgewildert wird. In Mitteleuropa wurde der Waldrapp seit dem 17. Jahrhundert durch massive Bejagung und Lebensraum­zerstörung ausgerottet. im Mittelmeerraum verbliebene Kolonien wurden immer weiter dezimiert. Glücklicher­weise war die Zucht der Waldrappe in Menschenobhut erfolgreich, zeitgleich wurde zumindest in Europa der Schutz der Vögel und ihrer Lebensräume verstärkt. Als Ergebnis intensiver Schutzmaßnahmen gibt es inzwischen wieder rund 1400 wildlebende Waldrappe. Das reicht allerdings nicht aus, um den Erhalt der Art zu sichern. Es erfordert weitere Anstrengungen auf allen Ebenen, um eine langfristige Perspektive für den Waldrapp zu schaffen. Im Opel-Zoo werden seit 2008 Waldrappe gepflegt und erfolgreich gezüchtet. 26 Nachzuchten wurden nach Andalusien gegeben, wo der Zoo Jerez de la Frontera ein Auswilderungsprogramm betreut. So tragen die im Freigehege geschlüpften Waldrappe zum Aufbau der wildlebenden Waldrapp-Population bei.

Alpenzoo Innsbruck-Tirol 12.04.2024
Frühjahrszeit ist Jungtierzeit – Wildschweinnachwuchs im Alpenzoo
Ein weiteres Mal gibt es Nachwuchs im Alpenzoo. Am 15. März kamen gleich sechs Ferkel bei unseren Wildschweinen zur Welt. Neben dem Bartgeierküken, Kälbchen und Lämmern am Bauernhof , erfreut uns dieser Nachwuchs sehr. „Die Kleinen mischen unsere Anlage, auf der auch die Wisente leben, ganz schön auf. Es macht Spaß den kleinen Ferkeln beim Erkunden des Geheges zuzusehen, wenn sie sich nicht gerade bei ihrer Mama ausruhen oder gefüttert werden,“ schmunzelt Zoodirektor Dr. André Stadler. Die angehängten Dateien dürfen kostenfrei verwendet werden. Als Quelle ist der Alpenzoo und der Fotograf Fritz Schmidt zu nennen. Wir würden uns sehr über eine Berichterstattung freuen.

Allwetterzoo Münster 12.04.2024
In der Natur schon ausgestorben?
Allwetterzoo Münster und Zoo Dortmund sichern überleben einer ganzen Art
Im Allwetterzoo Münster leben Tiere, die in der Natur bereits ausgerottet worden sind. Ob auch der „Oryzias eversi“, der Evers-Reisfisch, dazu zählt, ist nicht mit 100%iger Sicherheit bekannt. Sicher ist nur, diese Art kommt in der Natur nur in einem einzigen kleinen Gewässer auf der ganzen Welt vor. Und genau dieses Gewässer wird immer stärker genutzt und verschmutzt, was die Ausrottung immer wahrscheinlicher macht. Eine Chance zum Überleben gibt es für den Reisfisch aktuell in Einrichtungen wie dem Allwetterzoo Münster, dem Museum Koenig, engagierten Privathaltern, und seit kurzem auch im Zoo Dortmund. Die indonesische Insel Sulawesi strotzt nur so vor Artenvielfalt. Sie ist ein regelrechter Hotspot der tropischen Artenvielfalt. Diese Besonderheit resultiert daraus, dass die Insel in ihrer geologischen Geschichte weder mit dem asiatischen Festland noch mit dem australischen Kontinent verbunden war. Die Insel ist somit von zahlreichen Tieren besiedelt, die es nur dort zu finden gibt – sie sind endemisch. Dazu zählt auch „Oryzias eversi“, eine Reisfischart, die nur in einem einzigen bekannten Gewässer auf der Insel vorkommt. „Das Gewässer, in dem die Art entdeckt worden ist, misst in etwa 40 Meter in der Länge und ist rund 10 Meter breit und nur wenige Meter tief“, beschreibt Dr. Philipp Wagner den Lebensraum dieser bedrohten Fische. Der Kurator für Forschung und Artenschutz im Allwetterzoo Münster ergänzt: „Der Tilanga-Karstpool in der Region Tana Toraja in der Provinz Süd-Sulawesi, in dem Oryzias eversi entdeckt wurde, ist aber nicht nur winzig, er wird seit wenigen Jahren auch vermehrt von Menschen genutzt.“ So ist das kristallklare Gewässer im Dschungel ein beliebtes Ausflugsziel. „Es gibt sogar ein Kassenhäuschen, bei dem die Besucher Einritt zahlen müssen, wenn sie in das kühle Nass hüpfen wollen.“
Diese aktive touristische Nutzung zerstört damit einen einmaligen Lebensraum einer Art, die bislang noch nirgendwo sonst nachgewiesen werden konnte. „Möglicherweise ist das Gewässer am Ende wirklich der einzige existierende Ort, an dem dieser Reisfisch vorkommt. Das macht ihn zu einem sogenannten Mikroendemiten“, befürchtet Wagner. Dabei stehen die kleinen Fische für noch sehr viel mehr. „Für Biologen ist das Bauchflossenbrüten extrem interessant. Am Beispiel dieser Reisfische können wir verstehen, wie evolutive Anpassung von Genen bis hin zur Funktion abläuft“, erklärt Dr. Fabian Herder, Leiter der Abteilung Wirbeltiere und Kurator für Ichthyologie (Fischkunde) im Museum Koenig in Bonn, dem Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels (LIB). Die Gruppe der seltenen Tiere lebt im Artenschutzzentrum des Allwetterzoo Münsters. Und seit neuestem auch im Zoo Dortmund. Es sei einzig dem Entdecker und Namenspatron Hans-Georg Evers zu verdanken, dass es eine gesunde Backup-Population gibt. Denn durch die touristische Nutzung droht das Gewässer trotz eines Zu- und Ablaufes zu kippen – und damit zum Aussterben dieser Art zu führen, sind sich Experten einig. Der Evers Reisfisch ist aber nicht nur mikroendemisch und bedroht, er ist in seinem ganzen Verhalten ein sehr spannendes Tier. „Die Weibchen haben eine verhältnismäßig große Bauchflosse sowie eine Wölbung im Beckenbereich. Diese dient dem Transport des Ei-Pakets. Denn anders als viele andere Reisfische, streifen diese ihren Laich nicht ab oder entledigen sich ihm anders“, erklärt Wagner. So würden die Eier bis zum Schlupf vom Muttertier herumgetragen. Bis zu zwei Wochen kann diese Phase andauern. „Und dann schlüpfen die Jungfische nicht alle auf einmal. Es kann Tage dauern, bis alle Tiere geschlüpft sind.“ Die Fische im Allwetterzoo stammen nicht direkt aus dem „indonesischen Pool“, sondern sind eine Spende des Museums Koenig in Bonn. Mittlerweile haben sich die Fische auch schon erfolgreich gepaart. „Wir haben bereits Nachwuchs bekommen“, so Wagner, der den Erfolg seinem Team des Artenschutzcampus zuspricht, dass sich auch für das Zoo-Aquarium verantwortlich zeigt. „Dieser ist jetzt in den Zoo Dortmund umgezogen. Der Dortmunder Kollege Marcel Stawinoga hat insgesamt 72 Tieren aus Münster mitgenommen. Mit diesen Fischen soll eine weitere Zuchtgruppe aufgebaut werden, um das Überleben dieser Art sichern zu können.“ Sowohl Stawinoga als auch Wagner betonen, wie wichtig Enthusiasten und Privathalter wie Hans-Georg Evers im Rahmen des Artenschutzes sein können. Denn „während kaum ein Zoo oder Institutionen wie das Museum Koenig diese Art derzeit in der Haltung hat, so finden sich doch einige engagierte Privathalter, die die Art mit Herzblut pflegen und viele Erfahrungen zur Haltung und damit dem Überleben dieser Art beitragen können. Wir als zoologische Einrichtung sind hier nur eines von mehreren Rädchen, dass das Überleben dieser und vieler weiteren vom Aussterben bedrohten Arten sichern können.“

Zoo Duisburg 12.04.2024
Erwischt: Im Zoo Duisburg blinzelt ein Mini-Koala aus dem Beutel
Mit der bisherigen Entwicklung des Jungtieres ist das Zoo-Team sehr zufrieden. Schon bald wird der Winzling immer häufiger zu sehen sein. Die Aufzucht bleibt eine Herausforderung. Im Zoo Duisburg wächst ein kleiner Koala heran. Noch etwas verträumt schaut der Winzling aus dem Beutel von Mutter Gooni. Um einen Blick auf den jüngsten Koala am Kaiserberg zu erhaschen, brauchen die Zoogäste Geduld. Beim öffentlichen Wiegen der Koalas gibt das Zoo-Team regelmäßige Einblicke in die Pflege und Haltung der Beuteltiere. Revierleiter Florian Thaller ist zufrieden. „Mit zunehmendem Alter wird das Jungtier immer agiler, schaut häufiger aus dem Beutel und wir schon bald auf dem Rücken von Mutter Gooni umher klettern“, erklärt der Tierpfleger. Rund 180 Tage ist das jüngste Mitglied der Duisburger Koala-Gruppe alt. Bei der Geburt gerade einmal so groß wie ein Gummibärchen, hat sich der Nachwuchs seitdem im Beutel der Mutter nahezu unsichtbar entwickelt. Pfleger-Team überwacht Aufzucht mit Waage – Die Entwicklung des jüngsten Mitgliedes der Koala-Gruppe begleitet das Pfleger-Team mit wachsamen Augen und kontrolliert engmaschig. Koala-Pfleger Florian Thaller weiß um die Herausforderungen der Aufzucht seiner sensiblen Schützlinge und beschreibt das Prozedere: „Routinemäßig wiegen wir alle unsere Koalas, in besonders kurzen Intervallen Mütter mit ihren Jungtieren. Vom Gewicht des jeweiligen Weibchens, welches mit Jungtier im Beutel gewogen wird, lassen sich Rückschlüsse auf die Entwicklung des Nachwuchses ziehen“. Rund 30 Gramm nimmt ein kleiner Koala im Alter von etwa 180 Tagen pro Woche zu. „In den Beutel selbst fassen wir nicht“. Komplizierte Ernährung: Erst Milch, später dann Eukalyptus – Im schützenden Beutel der Mutter trinkt das Jungtier in den ersten Lebensmonaten ausschließlich Milch. Erst wenn der kleine Koala den Beutel verlässt, fängt der Nachwuchs langsam an, zusätzlich auch Eukalyptus zu fressen. „Die langsame Umstellung von Milch auf Eukalyptus ist ein heikler Prozess. Denn der Magen-Darm-Trakt der Jungtiere muss zuvor über einen längeren Zeitraum auf die von Natur aus giftigen Eukalyptusblätter vorbereitet werden. Das machen die Mütter selbstständig – helfen können wir Pfleger hier nicht“, erklärt Florian Thaller den komplexen Prozess. Noch hat der kleine Koala keinen Namen, auch das Geschlecht des Jungtieres ist bisher unbekannt. „Egal ob Männchen oder Weibchen, Hauptsache gesund“, lacht Tierpfleger Thaller. Highlight für Zoobesucher: Öffentliches Wiegen der Koalas – Jeden Mittwoch und Sonntag werden die Koalas im Zoo Duisburg öffentlich gewogen. Ab 11 Uhr können die Gäste am Kaiserberg dem Ereignis beiwohnen. Im Rahmen des Wiegens berichten die Experten allerhand wissenswertes über die Pflege und Haltung der sympathischen Beuteltiere, erzählen von den Eigenheiten ihrer Schützlinge und den Herausforderungen der Aufzucht von Jungtieren. Zoo Duisburg koordiniert europäische Erhaltungszucht – Koalas werden auf der sogenannten Roten Liste geführt und zählen zu den gefährdeten Tierarten. Lebensraumverlust und verheerende Waldbrände setzen dem Bestand in Australien zu. Von Duisburg aus koordiniert Dr. Kerstin Ternes die europaweite Zucht der bedrohten Beuteltiere im Rahmen des EEP (Europäisches ex-situ Programm). Im Rahmen des EEP werden geeignete Partner identifiziert und zusammengeführt. Dadurch trägt die Zoogemeinschaft dazu bei, wichtige Reservepopulationen fernab des ursprünglichen Lebensraumes zu schaffen, was insbesondere bei den bedrohten Arten enorm wichtig ist.

Tierpark Nordhorn 12.04.2024
Zweifinger-Faultier „Morpheus“ on tour – Nachwuchs aus dem Nordhorner Tierpark nach Stuttgart umgezogen
Wenn Zootiere umziehen, dann reisen sie in der Regel 1. Klasse. Im Fall von Faultiernachwuchs „Morpheus“ bedeutete das: eine geräumige Faultierkiste mit Ast zum Festhalten, weiche Decken am Boden und prall gefüllte Futterschalen. Ziel seiner Reise: die Wilhema, der Zoologisch-Botanische Garten in Stuttgart. Dort soll „Morpheus“ in das Amazonienhaus zu den beiden Faultierweibchen „Edeka“ und „Aluna“ ziehen. „Edeka“ ist mit ihren 10 Jahren ein erfahrenes Zuchtweibchen, dessen 3. Jungtier „Aluna“ ebenso wie „Morpheus“ 2022 geboren wurde. Wenn sich alle drei gut verstehen, soll Morpheus zukünftig für Nachwuchs in der neuen Wohngemeinschaft sorgen. Das mit dem „gut verstehen“ ist leider keine Selbstverständlichkeit bei Faultieren. In der Natur sind die zu den Nebengelenkstieren zählenden Südamerikaner eher Einzelgänger. Die einzig längere soziale Bindung, die diese skurrilen Regenwaldbewohner aufbauen, ist die zwischen Mutter und Kind. Man kann Faultiere daher nicht wie Antilopen in großen Gruppen halten. „Schon die Haltung von einem Männchen zusammen mit zwei Weibchen wie jetzt neu in Stuttgart oder auch bei uns in Nordhorn ist eine Seltenheit“, berichtet Kuratorin und Zootierärztin Dr. Heike Weber. In der Regel bringt ein weibliches Zweifinger-Faultier nach einer Tragzeit von 11 Monaten ein Jungtier zur Welt. Das Junge ist vollentwickelt, hat die Augen geöffnet und besitz bereits sofort einen sehr stark entwickelten Klammerreflex. Dieser ist Überlebenswichtig, denn es muss sich die folgenden 6 Monate am Fell seiner Mutter eigenständig festklammern und ist von Ihrer Milchquelle sowie den Blättern, die sie greift und kaut abhängig. Als Säugetiere trinken Faultiertierjunge 6-10 Monate lang Milch, fangen aber schon nach einigen Tagen an auch feste Nahrung aufzunehmen. In der Natur sind dies verschiedene Blattsorten, im Zoo zusätzlich unterschiedlichste Salat- und Gemüsesorten. Der Tierpark Nordhorn hält seit 24 Jahren Zweifinger-Faultiere (Choloepus didactylus) und ist bekannt für seine Zuchterfolge. Seit 2005 gibt es regelmäßig Nachwuchs, was das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) dieser Tierart sehr freut. Die Zuchtbuchleiterin des EEPs, das im Zoo Halle geführt wird, weiß genau welches Faultiere in welchem Zoo lebt. Sie errechnet mit Hilfe eines Computerprogrammes die Verwandtschaftsverhältnisse und macht Vorschläge, in welchen Zoo nachgezüchtete Faultiere abgegeben werden sollten. Im Jahr 2022 hatten im Tierpark Nordhorn beide Zuchtweibchen jeweils erfolgreich ein Jungtier aufgezogen. „Manni“ von Zuchtweibchen „Gypsie“ wurde auf die EEP[1]Empfehlung hin 2023 bereits an den Zoo Beauval in Frankreich abgegeben. Für „Morpheus“ von Zuchtweibchen „Wutz“ ging es erst jetzt „on tour“. „Er lag für ein Faultier ungewöhnlich lange auf dem Bauch seiner Mutter und hat gern noch ihre Milchquelle genutzt. Und auch danach hat er viel Zeit mit seiner Tante Gypsie zusammen im Schlafkorb verbracht. Da die ungewöhnliche Gruppenstruktur so harmonisierte, haben wir bei „Morpheus“ mit der Abgabe noch etwas gewartet“, schmunzelt Weber. Aber nun wurde es auch für ihn Zeit. „Wir hoffen, dass sich Morpheus zwischen all den neuen Mitbewohnern im Amazonienhaus der Wilhlema gut einleben wird“, so Zoodirektor Dr. Nils Kramer. Denn neben dem neuen Gehege und den beiden Faultierdamen wird „Morpheus“ auf für ihn noch unbekannte Sakis, Goldkopflöwenäffchen und diverse Schildkrötenarten treffen. Immerhin kennt er aus Nordhorn Blaulatzsittiche, Landschildkröten und auch Totenkopfaffen – letztere aber nur aus seiner kurzen Quarantänezeit und nur auf Entfernung. Spannend wird es also allemal für ihn werden!

Zoo Berlin 11.04.2024
Bye, Bye Maburi – Qualität statt Quantität: Letztes Spitzmaulnashorn verlässt den Zoo Berlin
Für Maburi (21) ging es heute auf große Fahrt: Das letzte Spitzmaulnashorn aus dem Zoo Berlin zog auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes in den Zoo Leipzig. Mittelfristig kehrt dieser Art vorerst nicht nach Berlin zurück. Seit mehr als 60 Jahren lebten Spitzmaulnashörner in Berlin. Das erste Jungtier wurde 1981 in der deutschen Hauptstadt geboren. Seither gab es regelmäßig Nachwuchs im Zoo Berlin. Insgesamt kamen hier 22 Jungtiere zur Welt. „Der Zoo Berlin gilt mit diesem Ergebnis als einer der erfolgreichsten Halter von Östlichen Spitzmaulnashörnern und hat dadurch maßgeblich dazu beigetragen, eine Reservepopulation dieser vom Aussterben bedrohten Nashörner in Europa mitaufzubauen“, berichtet der Zoologische Leiter von Zoo und Tierpark Berlin, Christian Kern. „Seit 1966 führt Berlin im Auftrag der „World Association of Zoos and Aquaria“ (WAZA) als Dachverband aller wissenschaftlich geleiteten Zoos und Aquarien weltweit das Internationale Zuchtbuch für das Spitzmaulnashorn.“ Der krönende Höhepunkt in der Berliner Erfolgsgeschichte: Die 2006 im Zoo Berlin geborene Spitzmaulnashornkuh Zawadi wurde 2012 zusammen mit anderen Spitzmaulnashörnern aus europäischen Zoos in den Nationalpark Mkomazi in Tansania überführt und dort angesiedelt, um eine neue Population mit zu gründen. Vier Jahre später kam die frohe Botschaft: Im Juni 2016 brachte Zawadi in Tansania ihr erstes Jungtier zur Welt. „Die Haltung und Zucht von Spitzmaulnashörnern hat in Berlin eine lange Tradition. Deshalb haben wir uns diese Entscheidung, für welche Nashornart wir ein zukunftsfähiges Zuhause schaffen wollen, nicht einfach gemacht und immer wieder intensiv diskutiert“, berichtet Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem. „Das alte Nashornhaus ist für die weitere Haltung von Nashörnern nicht zukunftsfähig und entspricht schon heute kaum den Standards. Ein Zoo mit hohen Ansprüchen an die Tierhaltung braucht dann auch den Mut, sich von einer liebgewonnenen Art zu verabschieden, so schwer uns das fällt. Mein Dank gilt allen Mitarbeitenden und Unterstützenden für ihren Einsatz zur Rettung dieser Art.“ Der Zoo Berlin fokussiert seine Kräfte und Ressourcen nun auf die Artenschutzmaßnahmen für das Panzernashorn sowohl im Zoo Berlin als auch in seinem natürlichen Lebensraum. „Panzernashörner sind ebenfalls eine charismatische Tierart, die auf unsere Hilfe angewiesen ist. Zwei neue Nashornhäuser kann selbst ein Zoo Berlin nicht stemmen. Als nächstes wollen wir ein neues Affenhaus bauen“, ergänzt Knieriem. Hintergrund – Das Östliche Spitzmaulnashorn war einst im südlichen Sudan, in Äthiopien, Somalia, sowie in Kenia, Tansania und Rwanda weit verbreitet. Inzwischen wurde es in einem Großteil dieser Länder ausgerottet. Die Zahlen der Spitzmaulnashörner sind alarmierend: Ihr Bestand ging in vergangenen Jahrzehnten um 90 Prozent zurück und erreichte ihren Tiefpunkt im Jahr 1995. Die Weltnaturschutzunion IUCN stuft die Spitzmaulnashörner deshalb als unmittelbar vom Aussterben bedroht ein. Aktuelle Bestandzählungen deuten darauf hin, dass die Population insgesamt wieder leicht steigt und aktive Schutzmaßnahmen ihre Wirkung zeigen. Derzeit leben 6487 Spitzmaulnashörner im natürlichen Lebensraum. Maburi wurde am 3. August 2002 im Zoo Magdeburg geboren. Maburis Vater lebt noch in Magdeburg, während ihre Mutter nun im Zoo Xantus János in Ungarn zuhause ist.

Zoo Leipzig 11.04.2024
Spitzmaulnashorn Maburi im Zoo Leipzig eingetroffen Europäisches Zuchtbuch spricht Empfehlung aus
Spitzmaulnashorn Maburi ist heute vom Zoo Berlin in den Zoo Leipzig umgezogen. Das 22 Jahre alte Weibchen ist auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogamms (EEP) für Spitzmaulnashörner (Diceros bicornis michaeli) in die Messestadt gekommen, um perspektivisch mit dem hier lebenden Nashornbullen Vungu für Nachwuchs bei der stark vom Aussterben bedrohten Tierart zu sorgen. „Die Bestände im natürlichen Lebensraum sorgen dafür, dass die Spitzmäuler auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN auf ‚vom Aussterben bedroht‘ gelistet sind. Etwa 3.000 Exemplare leben noch in den Savannen des ursprünglichen Lebensraumes. Wir hoffen, dass wir dazu beitragen können, die Population in menschlicher Obhut zu stabilisieren“, sagt Zoodirektor Prof. Jörg Junhold. In Berlin ist die Haltung der ostafrikanischen Dickhäuter mit der Abgabe der Nashornkuh ausgelaufen. Im Zoo Leipzig leben neben dem Nashornbullen Vungu und Neuzugang Maburi mit Sarafine und Saba zwei weitere Weibchen. „Wir haben mit der Kiwara-Kopje sowohl in den Stallungen als auch mit den Außenanlagen ideale Bedingungen für die Haltung und Zucht der Tiere und freuen uns auf die Integration des Neuzugangs“, sagt Bereichsleiter Jens Hirmer. Maburi wird sich in den kommenden Tagen zunächst hinter den Kulissen einleben und die Artgenossen kennenlernen, bevor sie dann zu gegebener Zeit die Außenanlagen der Kiwara-Kopje erkunden kann.

Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart 11.04.2024
Neuer Okapi-Bulle im Zoologisch-Botanischen Garten Stuttgart – Okapi Imba bringt frisches Blut in die Wilhelma
Ende März 2024 ist in der Wilhelma ein neues Okapi eingezogen: Das männliche Tier namens Imba kam aus dem Zoo Basel in den Zoologisch-Botanischen Garten Stuttgart. Kuratorin Dr. Ulrike Rademacher erklärt: „Imba kam vor 17 Jahren in den USA zur Welt. Im Alter von sechs Jahren wurde er in die Schweiz gebracht und hat dort schon mehrfach für Nachwuchs gesorgt. Da er andere Vorfahren als die meisten der in Europa gehaltenen Okapis hat, bringt er neue Gene ins europäische Zuchtprogramm.“ Okapis gehören zu den wohl charismatischsten Huftieren der Welt. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Waldgiraffe mit dem zebraartig gestreiften Hinterteil von dem britischen Forscher Henry Hamilton Johnson im Gebiet der heutigen Demokratischen Republik Kongo für die westliche Wissenschaft entdeckt. Heute leben geschätzt nur noch 10.000 bis 20.000 Okapis in den Regenwäldern des Kongo – ein Großteil von ihnen im Ituri-Wald. Die Wilhelma unterstützt dort das Okapi Conservation Project mit 5.000 US$ pro Jahr dabei, Ausrüstung für Wildhüter zu beschaffen und die lokale Bevölkerung für Lebensraum- und Artenschutz zu sensibilisieren. Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin betont: „Alle Zoos, die Okapis halten, leisten finanzielle Unterstützung für das Okapi Conservation Project – ein Musterbeispiel, wie Zoos nicht nur bedrohte Arten züchten, sondern auch Schutzmaßnahmen in ihren natürlichen Lebensräumen vorantreiben.“ Die Wilhelma hat langjährige Erfahrung in der Haltung von Okapis. Seit 1989 kam es hier zu 16 erfolgreichen Nachzuchten. Die bisherigen Zuchtbullen haben schon viel für den Fortbestand der stark gefährdeten Art geleistet: Ihre Nachkommen leben heute – koordiniert durch den für die europäische Reservepopulation zuständigen Zuchtbuchführer – in Zoos in Deutschland und anderen Ländern wie Frankreich, Großbritannien, Irland, Polen und Portugal. Die Wilhelma ist zuversichtlich, mit dem neuen Männchen an die Zuchterfolge der vergangenen Jahre anknüpfen zu können. Der Zoologisch-Botanische Garten Stuttgart beteiligt sich zudem nicht nur mit dem Okapi, sondern insgesamt rund 100 Arten bei Ex-Situ Zuchtprogrammen des europäischen Zooverbandes EAZA sowie bei Europäischen Zuchtbüchern (ESB) und Internationalen Zuchtbüchern (ISB). Jüngstes Beispiel für in der Wilhelma geborene Tiere, die in diesem Rahmen an andere Zoos abgegeben wurden, sind die beiden Gepardinnen Maleika und Nala. Sie haben auf Empfehlung des Zuchtbuchführers Anfang April ihre neue Heimat genau dort gefunden, wo Okapi Imba noch wenige Tage vorher zuhause war: Im Zoo Basel.

Kölner Zoo 11.04.2024
Aus der Höhle, fertig, los: Drei neugeborene Erdmännchen im Kölner Zoo
Ein sonniges Wochenende naht: Zeit, die eigene Höhle zu verlassen und den wuseligen Erdmännchen-Nachwuchs im Kölner Zoo zu besuchen. Drei Jungtiere der Kleinsäuger sind hier geboren. Das dominante Weibchen, die Clan-Chefin „Babetje“, brachte die Kleinen im Februar in einer selbstgegrabenen Höhle zur Welt. „Babetje“ wirft mehrmals im Jahr zwei bis fünf Jungtiere. Die Tragzeit umfasst 77 Tage. Den Vater wählt die Chef-Erdmännin unter den hochrangigen Männchen der Gruppe aus. „Babetje“ war 2019 zusammen mit zwei weiteren Erdmännchen-Damen aus den Niederlanden nach Köln gekommen und hatte schnell die Führungsrolle erobert. Zur Gruppe zählen nun insgesamt gut 20 Tiere. „Babetje“ war als Zuchtweibchen nur in den ersten Tagen nach der Geburt ständig bei ihren Neugeborenen. Schon bald darauf verließ sie den Bau, um auf Nahrungssuche zu gehen. Eine gute Ernährung ist wichtig für sie, da sie die Jungtiere säugt. In der Zeit ihrer Abwesenheit bleibt immer ein erwachsenes Erdmännchen, der Babysitter, bei den Kleinen. Kleine Raubtiere, statt süßer Knuddelzwerge – In ihrem natürlichen Lebensraum, den trockenen Steppen und Halbwüsten im südlichen Afrika, suchen Erdmännchen v.a. nach Insekten und Spinnentieren, die ausgegraben werden müssen. Seltener stehen Vogeleier, Kleinsäuger oder saftige Früchte auf dem Speiseplan. Dieses Futter wird auch den Jungen bei Verlassen der Wurfhöhle von den Babysittern angeboten. Seit wenigen Wochen begleiten die Jungtiere ihre Babysitter auf Streifzügen durch die Anlage im Kölner Zoo. Die erwachsenen Tiere übernehmen das Wärmen und Hüten. Bei feuchtem Wetter kuscheln sie sich in den Tontöpfen und mit Heu gefüllten Körben unter den Wärmelampen aneinander. Die Schirme bieten Schutz vor Regen. Zwar können die Erdmännchen im Kölner Zoo jederzeit ihr Innengehege aufsuchen, jedoch bevorzugen sie den Aufenthalt unter freiem Himmel, den immer mindestens ein Wächter auf erhöhtem Posten sitzend nach Feinden aus der Luft absucht. Dieses Verhalten ist angeboren, ebenso wie das Graben größerer Schlaf- und Wurfhöhlen sowie kleiner Fluchtburgen, in die sie sich bei Gefahr, angezeigt durch bestimmte Rufe des Wächters, zurückziehen. Anhand der Warnlaute des Wächters können die Erdmännchen erkennen, ob es sich um einen Feind aus der Luft oder vom Boden handelt. Ist es z.B. ein Vogel, fliehen sie ganz schnell in die Bauten. Geht die Gefahr von bodenbewohnenden Tieren aus, rotten sich Erdmännchen zusammen und versuchen, den Feind zu vertreiben. In Menschenobhut müssen den Tieren die Requisiten des Lebensraums geboten werden, die Wachen und Graben möglich machen – also erhöhte Ausgucke und einen Untergrund zum Höhlenbau. Das Futter ist vielfältig und muss Nährstoffansprüchen und Nahrungsaufnahmeverhalten der Erdmännchen entsprechen. Grillen stehen ebenso auf dem Speiseplan wie gelegentlich Garnelen. An anderen Tagen gibt es Stücke von Muskel- und Herzfleisch, aber auch Hackfleisch, Mäuse oder Obst. Vielfach wird das Futter in Säcken mit Heu oder Rindenmulch angeboten, sodass das Such- und Scharrverhalten stimuliert wird. Darüber hinaus graben die Erdmännchen bei gutem Wetter ausgiebig zwischen den Grasbüscheln und Büschen der Anlage nach Insekten und Würmern.

NaturZoo Rheine 11.04.2024
Neu im NaturZoo – Terrarien-Ausstellung mit Artenvielfalt
Langnasennattern, Stachelleguane, Querzahnmolche: Wer diese Tiere noch nicht kennt, kann sie ab dem 13. April im NaturZoo Rheine kennenlernen. Dann öffnen sich die Türen zu einer neuen Terrarien-Ausstellung, die im Mehrzweckraum der neuen ZooSchule eingerichtet wurde. In neun Terrarien und Aquarien ergänzen Reptilien, Amphibien, Fische und verschiedene Wirbellose den ansonsten vor allem auf Säugetiere und Vögel konzentrierten Tierbestand des NaturZoos. „Es ist eine vorrangige Aufgabe der Zoos, einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt zu liefern. Und die Grundlage dazu ist natürlich die Wahrnehmung von Tier- und Pflanzenarten und die Kenntnis über die Zusammenhänge in der Natur.“ erläutert Zoodirektor Achim Johann zum Hintergrund der Dauerausstellung. Das Konzept wurde eigens im NaturZoo entwickelt, und das Ergebnis – mit sehr viel Eigenleistung umgesetzt – ist in dieser Form einzigartig. Jede der 13 Tierarten hier wurde sorgfältig ausgewählt. Wie passt sie in das Gesamtkonzept? Was kann man an der jeweiligen Art zeigen oder erklären? Kann sie eventuell auch zu anderen Themen der Zooschule, z.B. Anpassung an Lebensräume, herangezogen werden? Trägt sie zu einem Zuchtprogramm bei? Die allesamt neuen Arten erfüllen die meisten der Kriterien – und sind dabei sicherlich auch attraktiv für die Betrachter. Allerdings wird man etwas Geduld und ein gutes Auge mitbringen müssen, um in den großen, natürlich eingerichteten Terrarien die Tiere zu entdecken. Schon deren Namen klingen verheißungsvoll: Smaragd-Schabe, Vampir-Krabbe oder Baumhöhlenkrötenlaubfrosch, der tatsächlich noch größer als sein Name lang ist. Das Angebot an Informationen ist noch nicht vollständig. Daran arbeitet unter anderem eine Schulprojekt-Gruppe des Rheiner Emsland-Gymnasiums. Von Schülern für Schüler (und jedermann) ist auch etwas Besonderes und passt natürlich hervorragend in die ZooSchule. Gleichwohl: Die Terrarien sind eben nicht nur im Rahmen eines Zooschul-Unterrichts zu sehen: Die Türen stehen jedem Zoobesucher zu jeder Zeit der Zoo-Öffnung offen!

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