Zoopresseschau

Zoo Landau 01.12.2023
Veranstaltungshinweis: Bilderbuchkino erleben und Zootiere beobachten: „Stellaluna – ein Flughund mit besonderen Freunden!“ im Zoo Landau in der Pfalz am Samstag, 16. Dezember, um 14 Uhr
Anlässlich des bundesweiten Vorlesetages lädt die Zooschule Landau am Samstag, den 16. Dezember um 14 Uhr Kinder ab 6 Jahre zu einem „tierischen Leseerlebnis“ ein. Im Mittelpunkt steht die spannende Bilderbuchgeschichte über ein Flughundbaby, das abstürzt und in einem Vogelnest landet. Die Kinder lernen Interessantes über Fledertiere und erfahren, was sie von Vögeln unterscheidet. In diesem Zusammenhang werden nicht nur Zootiere aufgesucht und beobachtet, beim Rundgang stehen auch unsere einheimischen Fledertiere – die Fledermäuse – im Mittelpunkt. Was unterscheidet sie von den Flughunden? Wie überstehen sie den Winter? Die Zoopädagoginnen und Zoopädagogen geben überraschende Einblicke in das Leben dieser geheimnisvollen und bedrohten Tiere und verraten, wie die Kinder zu deren Schutz beitragen können. Abschließend lädt eine kleine Ausstellung mit Tiersach- und -bilderbüchern zum Stöbern und zum Notieren letzter Weihnachtswünsche ein. Eine Anmeldung für die Veranstaltung ist zwingend erforderlich und kann ab sofort von 9 bis 12 Uhr in der Zooverwaltung unter 06341-137011 oder per Mail an zoo@landau.de erfolgen. Treffpunkt ist um 13.45 Uhr an der Zookasse. Dort können die Kinder um 16 Uhr wieder abgeholt werden. Veranstaltungspreis: 7,50 Euro pro Kind zuzüglich Zooeintritt. Der Zoo behält sich immer vor, Veranstaltungen u.a. witterungsbedingt abzusagen oder zeitlich abzukürzen.

Alpenzoo Innsbruck 01.12.2023
Adventstimmung im Alpenzoo
Seit kurzem verstärkt ein neues Walliser Schwarznasenschaf die kleine Herde am Bauernhof im Alpenzoo. Das Schaf hat es sich in den letzten Tagen im Schaustall gemütlich gemacht und fühlt sich mittlerweile wohl im neuen Zuhause. Jeder der die kuschelige Neue besuchen möchte, kann dies am Sonntag, 3. Dezember mit dem ersten Adventrundgang durch den Alpenzoo verbinden. Erleuchtet von Laternen, begleitet von besinnlichen und lustigen vorweihnachtlichen Geschichten und stimmungsvoller Musik der Weisenbläser der Musikkapelle Baumkirchen, führt der Adventpfad durch den Alpenzoo und endet dieses Jahr im Schaustall zwischen Kühen und Schafen. Die Adventpfade finden an den ersten drei Adventsonntagen und am Samstag, 23.12. statt. Treffpunkt ist immer um 16.00 Uhr beim oberen Fischottergehege. Organisiert werden die Rundgänge wieder von den Freunden des Alpenzoo.

Tierpark Hellabrunn 01.12.2023
Nikolaus und Krampus kommen in den Tierpark Hellabrunn
Große und kleine Besucher dürfen sich kommende Woche am Nikolaus-Tag über die eine oder andere Leckerei freuen – mit oder ohne Weihnachtsgedicht. Am Mittwoch, den 6. Dezember 2023, lohnt es sich, zwischen 13.30 und 15.00 Uhr im Münchner Tierpark Hellabrunn nach einem Mann mit weißem Bart und traditionellem Nikolausgewand Ausschau zu halten. Denn er ist – nach altem bayerischem Brauch – gemeinsam mit dem Krampus unterwegs und zieht einen Handwagen voller gesunden Leckereien hinter sich her. Begleitet wird er nicht nur von zwei Engeln, sondern natürlich auch von Tieren: Mit von der vorweihnachtlichen Partie sind die Shetland-Ponys aus dem Mühlendorf. Kleine und große Gäste werden also nicht nur vom Nikolaus beschenkt, sondern können auch mit den Tieren mal auf Tuchfühlung gehen und sie streicheln. Der Weg des Nikolaus-Umzugs startet im Hellabrunner Mühlendorf und endet gegen 15 Uhr am Flamingo-Eingang.

Zoo Leipzig 01.12.2023
Magisches Tropenleuchten im Winter
Tickets ab 01. Dezember 2023 im Vorverkauf Wenn sich die Winternacht über Leipzig senkt, beginnt das Magische Tropenleuchten im Zoo Leipzig: Vom 11. Januar bis zum 11. Februar locken jeweils donnerstags bis sonntags beeindruckende Lichtinstallationen und faszinierende Fassadenprojektionen in den Zoo und die Tropenerlebniswelt Gondwanaland. Nach einem unvergesslichen Rundgang durch den beleuchteten Zoo wartet das tropische Klima im Leipziger Regenwald mit Wohlfühltemperaturen auf die Gäste. Der Kartenvorverkauf beginnt heute. Die Neuauflage des beliebten Events zum Jahresstart wartet u.a. mit Fotoarbeiten des international ausgezeichneten „National Geographic“-Fotografen Joel Sartore in überdimensionalem Format, einer spektakulären Lichtshow an der Fassade der Bärenburg und Livemusik auf. Die Besucherinnen und Besucher werden im Innen- und Außenbereich des Zoos gleichermaßen verzaubert. Alle Informationen und Tickets zum Magischen Tropenleuchten 2024 finden sich unter www.zoo-leipzig.de/tropenleuchten. Zoo sowie Freundes- und Förderverein in der Innenstadt Seit Dienstag ist der Zoo Leipzig auch direkt auf dem Marktplatz vor dem Alten Rathaus zu finden: Ganz in der Nähe des Kinderriesenrades gibt es Geschenke für den Nikolaustag und das Weihnachtsfest. Plüschtiere, Spielideen und Ticketgutscheine lassen das Herz von kleinen und großen Zoofans höherschlagen. Frisch gedruckt sind die LVZ-Briefmarken mit winterlichen Zoomotiven, die zum Versenden der Weihnachtspost ebenso genutzt werden können wir für den Brief an den Weihnachtsmann in Himmelpfort. Auch der Freundes- und Förderverein des Zoo Leipzig ist auf dem Weihnachtsmarkt präsent. Vom 03. bis 08. Dezember hat der Verein seine Präsenz auf dem Marktplatz gegenüber von Burger King, wo es Glühwein für den guten Zweck und plüschige Feldhamster für zu Hause gibt.

Zoo Heidelberg 30.11.2023
Seltene Amphibien im Zoo Heidelberg
Kleiner Frosch mit großer Wirkung: Der „Tafelberg-Baumsteiger“Gibt es sie noch? Die kleinen, rötlichen Winzlinge, die vermutlich – wenn überhaupt – nur noch auf einem kleinen Tafelberg in Venezuela und sonst nirgendwo auf der Welt leben. Die kurz vor der Ausrottung stehenden Tafelberg-Baumsteiger-Frösche sind mittlerweile zu einer Seltenheit geworden. Zoobesucher haben ab sofort Gelegenheit, diese besondere Tierart im Terrarium im Raubtierhaus beobachten zu können. Damit ist der Zoo Heidelberg der erste europäische Zoo, der die einzigartigen Tafelberg-Baumsteiger-Frösche hält. In Zusammenarbeit mit der Initiative „Citizen Conservation“ konnten fünf Exemplare als Botschafter ihrer Art im Zoo Heidelberg untergebracht werden. Von Natur aus gut getarnt, leben die bis zu 16 Millimeter kleinen Tafelberg-Baumsteiger-Frösche zwischen dicken Laubblättern des feuchten Bergregenwaldes auf dem Cerro Yapacana, einem nur 10 km² großen Tafelberg. Sie gehören daher zu den sogenannten „Mikroendemiten“, d. h. Tiere, die aufgrund ihrer speziellen Anforderungen nur ein sehr kleines natürliches Verbreitungsgebiet haben. Trotz ihres eigenen Abwehrsystems, dem extrem wirksamen Hautgift, können sie sich nicht gegen alle Gefahren wehren. Die Suche nach Gold, der illegale Abbau von Diamanten und das damit einhergehende Abholzen des Regenwaldes sind eine enorme Bedrohung für den natürlichen Lebensraum der kleinen Pfeilgiftfrösche. Der Einsatz von Quecksilber und anderer Chemikalien, die zur Gewinnung von Gold verwendet werden, vergiften Böden und Gewässer. Das Gebiet wird zudem von bewaffneten Gruppen der illegalen Drogen- und Bergbaukartelle abgeriegelt. Für Forscher oder Artenschützer gibt es keinen Zugang zu den Fröschen, sofern sie überhaupt noch existieren: Satellitenbilder lassen befürchten, dass der Regenwald auf dem Tafelberg weitestgehend zerstört wurde und es wahrscheinlich ist, dass diese Art in absehbarer Zeit ausgerottet sein wird. Die letzte Chance dieser Art ist die Erhaltung in menschlicher Obhut. Von daher ist es von enormer Bedeutung, dass sich Zoos und engagierte Privathalter in Europa für die kleinen, hochgiftigen Tafelberg-Baumsteiger einsetzen. In Zusammenarbeit mit dem Verband der deutschen zoologischen Gärten (VdZ) wurde die Initiative „Citizen Conservation“ gegründet. Mit dem Ziel, vom Aussterben bedrohte Amphibien auch in Privathand zu erhalten. „Die Erhaltungszucht und der Schutz von Lebensräumen gehören zu den Hauptaufgaben moderner Zoologischer Gärten. Sind natürliche Lebensräume bereits vollständig zerstört, können wir Arten in unserer Obhut für zukünftige Wiederansiedlungen erhalten und vermehren“, berichtet Dr. Eric Diener, Kurator für Vögel und Reptilien im Zoo Heidelberg. Die unzähligen bedrohten Arten bringen die Zoologischen Gärten jedoch an ihre Kapazitätsgrenzen. Die Initiative „Citizen Conservation“ leistet hier eine große Hilfe. „Gerade für Amphibien, Reptilien und Fische können private Tierhalter einen enorm wichtigen Beitrag zum Erhalt dieser bedrohten Tierarten leisten“, betont Diener. Der Tafelberg-Baumsteiger ist eines von vielen Beispielen dafür, wie Zoos in Zusammenarbeit mit Privathaltern eine Art vor dem Aussterben bewahren können. Weitere Informationen unter: www.citizen-conservation.org/arten/tafelberg-baumsteiger/

Tiergarten Nürnberg 29.11.2023
Advent im Tiergarten und auf Gut Mittelbüg – vorweihnachtliches Programm vom 8. bis 10. Dezember
Vorweihnachtliche Stimmung im Tiergarten der Stadt Nürnberg: Am zweiten Adventswochenende von Freitag bis Sonntag, 8. bis 10. Dezember 2023, lädt der Tiergarten zu verschiedenen Aktionen und Führungen ein. Auch auf Gut Mittelbüg, dem Bio-Bauernhof des Tiergartens, gibt es ein besonderes Adventserlebnis für Familien. Am Freitag, 8. Dezember, lädt der Tiergarten um 17 Uhr zu einem Lichterzug ein, Einlass ist ab 16.30 Uhr. An diesem Abend schaut auch der Weihnachtsmann vorbei. Er liest eine Weihnachtsgeschichte vor und zieht dann mit den Besucherinnen und Besuchern und vielen leuchtenden Laternen durch den abendlichen Tiergarten. Im Anschluss gibt es am Kiosk Haubentaucher der Familie Wehenkel Glühwein, Kinderpunsch und Bratwürste. Das Programm ist für Kinder kostenfrei, Erwachsene bezahlen fünf Euro. Die Tickets können an der Hauptkasse am Eingang gekauft werden. Der Tiergarteneintritt wird ab 16.30 Uhr nicht mehr fällig. Laternen müssen selbst mitgebracht werden, Taschenlampen dürfen mit Rücksicht auf die Tiere nicht verwendet werden. Ende der Veranstaltung ist um 19 Uhr. Laternenumzug mit Tierbegegnung, Lagerfeuer und Lebkuchen- Stockbrot Am Samstag, 9. Dezember, herrscht auf dem Bio-Bauernhof des Tiergartens, Gut Mittelbüg bei Schwaig, Mittelbügweg 99, eine ganz besondere Weihnachtsstimmung. Unter dem Motto „Laternen, Langohren und Lagerfeuer“ bietet der Tiergarten auch hier einen Laternenumzug für Familien an, der viele ganz besondere Momente bereithält: Nachdem alle Laternen entzündet sind, machen sich Kinder und Erwachsene auf den Weg, um die beiden Esel Justus und Jasper abzuholen. Gemeinsam mit den Langohren geht es dann über die Felder des Bio-Bauernhofs. Dabei erklingt auch das ein oder andere Weihnachtslied. Auf dem Weg werden kleine, gesunde Weihnachtsleckereien für die zahlreichen Wildtiere, wie Eichelhäher, Feldhasen oder Eichhörnchen verteilt. Im Anschluss können sich die Teilnehmenden am Lagerfeuer aufwärmen, Lebkuchen-Stockbrot backen und einer Adventsgeschichte lauschen. Das Programm auf Gut Mittelbüg startet um 16 Uhr und endet gegen 18.30 Uhr. Die Kosten betragen 25 Euro für einen Erwachsenen mit eigenen Kindern. Jeder weitere Erwachsene bezahlt 15 Euro. Die Anmeldung ist telefonisch über das Zootourenbüro unter 09 11/5 45 48 33 möglich. Das Büro ist Montag, Mittwoch und Freitag von 10 bis 14 Uhr und Dienstag und Donnerstag von 12 bis 16 Uhr zu erreichen. Laternen sind auch hier selbst mitzubringen. Es wird wetterfeste Kleidung und festes Schuhwerk empfohlen. Die Strecke ist nur bedingt für Kinderwagen oder Rollstühle geeignet. Am Sonntag, 10. Dezember, hat der Nikolaus seinen zweiten Auftritt im Tiergarten: Um 10 und um 14 Uhr bringt er Futter zu den Tierpflegerinnen und Tierpflegern, die es dann an die Tiere weitergeben. Kinder und Erwachsene können den Nikolaus dabei begleiten und bei verschiedenen Fütterungen zusehen, wie beispielsweise bei den Giraffen, Pavianen und Seekühen. Der Rundgang mit dem Nikolaus dauert in etwa eine Stunde und kostet fünf Euro je Teilnehmenden. Der Betrag ist zusammen mit dem Tiergarteneintritt an der Kasse am Eingang zu bezahlen. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich, die Plätze sind allerdings begrenzt. Treffpunkt für die Führungen ist dann jeweils an der Holzstatue hinter dem Eingang. Auch im Bionicum im Tiergarten wird es am Sonntag weihnachtlich: Zwischen 12.30 und 14 Uhr können Groß und Klein Christbaumschmuck mit Bügelperlen basteln und ihre Bastelwerke natürlich auch mit nach Hause nehmen. Der Eintritt ins Bionicum ist im Tiergartenticket inbegriffen. Das Basteln ist kostenlos. Der Tiergarten hat das ganze Jahr über geöffnet, aktuell von 9 bis 17 Uhr. Diese Öffnungszeiten gelten auch am Heiligabend, an den Weihnachtsfeiertagen, an Silvester und Neujahr.

Zoo Gelsenkirchen 29.11.2023
ZOOM Erlebniswelt Gelsenkirchen erneut zum besten Zoo Deutschlands gewählt – Zum sechsten Mal in Folge erster Platz beim Parkscout Publikums Award
Es ist eine der wichtigsten Auszeichnungen der deutschen Freizeitbranche. Der Parkscout Publikums Award geht auch in diesem Jahr wieder an die ZOOM Erlebniswelt Gelsenkirchen – und das zum sechsten Mal in Folge. Das Freizeitportal parkscout.de ermittelt in einem jährlich stattfindenden Online-Voting, welcher Zoo Besucherinnen und Besuchern am besten gefällt. Laut parkscout.de haben dieses Mal über 60.000 Teilnehmer abgestimmt. Dabei erreichte die ZOOM Erlebniswelt Platz 1, gefolgt vom Erlebnis-Zoo Hannover und dem Kölner Zoo. „Diese Auszeichnung ist besonders wertvoll, weil sie ausschließlich von den Besucherinnen und Besuchern der ZOOM Erlebniswelt vergeben wird“, sagt Dr. Hendrik Berendson, Leiter der ZOOM Erlebniswelt. „Über die entgegengebrachte Wertschätzung und Anerkennung freuen wir uns sehr und fühlen uns in unserer Arbeit bestätigt“, erklärt Berendson. Mit dem Parkscout Publikums Award erhält die ZOOM Erlebniswelt bereits ihre zweite Gold-Auszeichnung in diesem Jahr: Zuvor gewann der Zoo die Umfrage des unabhängigen Analyseunternehmens „ServiceValue“ in der Kategorie familienfreundlichster Zoo.

Hoyerswerda 29.11.2023
Zoo Hoyerswerda vom Europäischen Zooverband EAZA zertifiziert
Der Zoo Hoyerswerda ist erfolgreich vom Europäischen Verband für Zoos und Aquarien (EAZA) zertifiziert worden und hat die Vollmitgliedschaft bestätigt bekommen. Besonders hervorgehoben wurde das Engagement für den Natur- und Artenschutz. „Wir sind sehr stolz auf die Akkreditierung und freuen uns über die Anerkennung der geleisteten Arbeit unserer Kolleg*innen im Zoo Hoyerswerda“, betont Arthur Kusber, Geschäftsführer der Zoo, Kultur und Bildung Hoyerswerda gGmbH, unter deren Dach auch der Zoo Hoyerswerda angesiedelt ist. Der Zertifizierungsprozess erstreckte sich über einen längeren Zeitraum. Für alle Mitarbeitenden eine zusätzliche Herausforderung neben dem alltäglichen Ablauf. So wurde jede Anlage von Tierpflegenden, Technikern und der Zoologischen Leitung bis in den kleinsten Winkel auf alle Vorgaben erneut geprüft. Im Vorfeld musste auch ein Fragebogen bestehend aus 100 Fragen unter anderem zu Zuchtprogrammen, Artenschutzprojekten, medizinischer Versorgung oder Nachhaltigkeit beantwortet werden. Bei einer Vor-Ort-Prüfung im Frühjahr dieses Jahres wurde der Zoo Hoyerswerda einen Tag lang durch drei internationale Screener unter die Lupe genommen. Dabei wurden verschiedene Aspekte, die zur Haltung, Betreuung und Zucht von Wildtieren gehören, kontrolliert. Natur- und Artenschutz, Besucherservice und -sicherheit, Bildungsarbeit, Verwaltungsabläufe und technische Standards wurden ebenfalls überprüft. Vor kurzem hat der Europäische Verband für Zoos und Aquarien den Zoo Hoyerswerda nun offiziell zertifiziert und seine Vollmitgliedschaft bestätigt. Besonders hervorgehoben hat der Ausschuss das Engagement im Naturschutz, die darunterfallende Zusammenarbeit mit regionalen Partnern und die Naturschutzbildungsarbeit der Zooschule. Das Zertifizierungskomitee wertete die stetigen Anpassungen an moderne Haltungsbedingungen und den weiteren Wandel des Zoos als sehr positiv. „Die Zertifizierung ist die Bestätigung unseres Bestrebens nach der bestmöglichen Versorgung, der uns anvertrauten Lebewesen“, sagt Eugène Bruins, Zoologischer Leiter des Zoos. Neben der Bestätigung der Vollmitgliedschaft war auch der fachliche Austausch unter den Kolleg*innen und der Blick von außen ein wertvoller Gewinn für den Zoo. „Es gibt immer etwas, was man optimieren kann und wir entwickeln den Zoo kontinuierlich weiter“, sagt Eugène Bruins, der ab 2024 vom Verband ebenfalls europaweit als Prüfer eingesetzt wird. Der Zoo Hoyerswerda ist seit der Gründung der EAZA im Jahr 1992 Mitglied des Verbandes, der heute rund 400 wissenschaftlich geführte Zoos und Aquarien in 35 Ländern und dem Nahen Osten umfasst. Die EAZA widmet sich dem Artenerhalt innerhalb und außerhalb natürlicher Lebensräume. Sie koordiniert das Europäische-Ex-Situ-Programm (EEP) und setzt sich für bessere Bildungsmöglichkeiten ein.

Tierpark Hellabrunn München 29.11.2023
Hellabrunn wildert erneut erfolgreich Bachforellen im Auer Mühlbach aus
Vergangene Woche wurden ca. 120 im Hellabrunner Mühlendorf gezüchtete Bachforellen in Zusammenarbeit des Münchner Tierparks und den Isarfischern e.V. in den Auer Mühlbach gesetzt. Mit dem In-situ-Artenschutzprojekt im Fischbruthaus fördert der Tierpark Hellabrunn seit einigen Jahren die Erhaltung der gefährdeten, heimischen Bachforelle. Auch in diesem Jahr konnten erfolgreich herangewachsene Jungfische ausgesetzt werden. Im Fischbruthaus des Hellabrunner Mühlendorfs hat der Tierpark in den letzten Wochen und Monaten etwa 120 Bachforellen erfolgreich aufgezogen. Diese wurden nun in Kooperation mit den Isarfischern, die über das Besatzrecht verfügen, in den Auer Mühlbach eingesetzt. Langfristiges Ziel ist es, mit den ausgewilderten Fischen dazu beizutragen, die Bestände dieser bedrohten Fischart zu stabilisieren und damit die heimische, biologische Artenvielfalt zu stärken. Klaus Betlejewski, 1. Vorsitzender der Isarfischer e.V. sieht in der regelmäßigen Auswilderung eine Notwendigkeit: „Der Tierpark Hellabrunn leistet mit seinem Engagement rund um die Bachforellen eine wichtige Unterstützung für die Arterhaltung und Vermehrung dieser Fischart. Es gibt nur wenige Tiere dieser Art in heimischen Gewässern – das liegt zum einen am Klimawandel, aber auch an fehlenden Laichplätzen und zunehmender Wasserverschmutzung. Bachforellen bevorzugen saubere, kühle, nährstoffarme und sauerstoffreiche Gewässer und gelten als Indikatoren für die Wasserqualität. Der Tierpark leistet mit der Aufzucht der Fische einen entscheidenden Beitrag, um die Situation der bedrohten Fischart deutlich zu verbessern“, ergänzt er. Für Verena Dietl, Bürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende des Tierparks Hellabrunn, ist die Auswilderung von Bachforellen von besonderer Wichtigkeit: „Das wertvolle In-situ-Artenschutzprojekt ist ein wichtiger Beitrag für die Artenvielfalt in unseren Gewässern. Ich freue mich, dass auch in diesem Jahr die Aufzucht der Jungfische so erfolgreich war“, so Dietl weiter. „Seit der Eröffnung des Fischbruthauses im Jahr 2018 unterstützen wir ein wichtiges In-situ-Artenschutzprojekt, also ein Schutzprojekt vor Ort im natürlichen Verbreitungsgebiet der Bachforellen. Auch in diesem Jahr konnten wir, dank der erfolgreichen Aufzucht der Jungfische durch unser Tierpflege-Team, einen wichtigen Beitrag zur heimischen Biodiversität in den umliegenden Gewässern leisten. Neben Umwelteinflüssen wird diese bedrohte Fischart leider auch durch eine potenziell tödliche Pilzerkrankung immer weiter dezimiert. Mit den nun ausgesetzten Fischen trägt Hellabrunn mit dazu bei, die Bestände weiterhin zu stabilisieren“, freut sich Vorstand und Tierparkdirektor Rasem Baban. Die Nachzucht der Brütlinge erfolgt in sogenannten Zucht-Rinnen, denen kontinuierlich frisches, sauerstoffreiches Wasser zugeführt wird. Die im Wasser schwebenden Tiere werden so gleichmäßig umspült und optimal mit Sauerstoff versorgt. „Bachforellen reagieren äußerst sensibel auf Temperatur und den Sauerstoffgehalt im Wasser“, erklärt Lena Bockreiß, zuständige Kuratorin im Tierpark Hellabrunn. „Die Fische legen ihre Eier im lockeren Kies von Fließgewässern ab, um eine kontinuierliche Sauerstoffversorgung zu gewährleisten. Durch Straßenbau und Einträge aus der Landwirtschaft lagern sich in Flüssen immer mehr Feinsedimente wie Schlamm ab, die die Sauerstoffzufuhr unterbrechen. Infolgedessen ersticken die Eier mit dem Nachwuchs, noch bevor sie schlüpfen können“, so Bockreiß abschließend. Im Hellabrunner Fischbruthaus können Gäste verschiedene Einblicke in das „In-Situ“-Artenschutzprojekt gewinnen. Vom Laich bis hin zum Jungfisch kann die Entwicklung der nachgezüchteten, bedrohten Bachforelle verfolgt werden. Die Edukation im Fischbruthaus informiert Besucher und Besucherinnen mithilfe von Schautafeln und einem Entdeckertisch über die Biodiversität im Bach. In mehreren Aquarien können heimische Tierarten wie Bergmolche, Feuersalamander und verschiedene, in Bächen lebenden Fisch- und Muschelarten beobachtet werden.

Zoologisch-Botanischer Garten Wilhelma Stuttgart 29.11.2023
Nur zwei weitere Zoos in Deutschland halten Nacktnasenwombats
Tierische Sensation für die Wilhelma Die Terra Australis war erst der Anfang – nach und nach werden weitere tierische Vertreter aus Down Under am Neckar eine neue Heimat finden. Bereits vor zwei Monaten kamen zwei Nacktnasenwombats in die Wilhelma. Nach einer mehrwöchigen Quarantäne und Eingewöhnungszeit hinter den Kulissen, ist es nun soweit: Wendy und Windemer sind ab sofort für die Besucher*innen des Zoologisch-Botanischen Gartens Stuttgart zu sehen. Wendy stammt aus dem Budapester Zoo, Windemere ist eine Nachzucht aus einem Tierpark in Tasmanien. Sie gehören zur Unterart der Tasmanischen Nacktnasenwombats und sind beide dreieinhalb Jahre alt. Nun finden sie in der extra für sie umgebauten ehemaligen Zebramangustenanlage neben den Seelöwen ein Zuhause. Später werden die beiden Wombats in die Tasmanien-Anlage übersiedeln, die zwischen der Terra Australis und dem Amazonienhaus entstehen soll. Die Eröffnung der begehbaren Anlage für Wombats, Graue Riesenkängurus und Bennettkängurus ist für 2025 geplant. Wegen ihres gedrungenen Aussehens, das die Verwandtschaft mit den Kängurus kaum erahnen lässt, tragen Wombats in unserer Sprache den wenig schmeichelhaften Namen Plumpbeutler – mit den kurzen Beinen und dem Stummelschwänzchen sehen sie ein bisschen aus wie kleine Bären. Wombats werden etwa einen Meter lang und können bis zu 50 Kilo auf die Waage bringen. Sie leben im Süden des australischen Kontinents und auf Tasmanien. Wie viele Beuteltiere ist auch der Nacktnasenwombat meist dämmerungsaktiv. „Die nun in der Wilhelma lebende Unterart kommt zudem mit kühlen Temperaturen in unseren Wintermonaten sehr gut zurecht“, betont sagt Volker Grün, Leiter des Fachbereichs Zoologie. „In ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet auf Tasmanien kann im Winter durchaus Schnee fallen.“ Die Wilhelma ist neben den Zoos in Duisburg und Hannover der Dritte in Deutschland, in dem Nacktnasenwombats zu sehen sind. Sie bilden einen Teil der europäischen Reservepopulation für diese faszinierende Beuteltierart. Die kuriosen würfelförmigen Hinterlassenschaften der Wombats haben sogar das Interesse der Wissenschaft geweckt. Vor fünf Jahren ist eine amerikanisch-australische Forschergruppe der Frage nach dem Warum nachgegangen: Der Kot diene der Reviermarkierung, die Würfelform soll angeblich verhindern, dass die anrüchige Markierung von höheren Stellen herunterrollt, so deren Erkenntnis. Dafür bekamen die Forscher 2019 den Ig-Nobelpreis verliehen – eine Art Anti-Nobelpreis, eine satirische Auszeichnung für wissenschaftliche Leistungen, „die Menschen erst zum Lachen, dann zum Nachdenken bringen“, so die Jury, der auch verschiedene „echte“ Nobelpreisträger angehören. „Neben Koalas und Quokkas sind Wombats sicher die beliebtesten Tiere Australiens“, sagt Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin. „Ich freue mich sehr, dass wir mit Wendy und Windemere eine weitere spektakuläre Tierart in der Wilhelma zeigen und damit unseren Besucher*innen das entfernte Australien etwas näher bringen können.“

Zoo Leipzig 29.11.2023
Traurige Nachricht aus Afrika – Giraffenkuh Ashanti musste erlöst werden
Die 22 Jahre alte Giraffenkuh Ashanti wurde heute Morgen vom Veterinärteam des Zoos erlöst. Vorausgegangen war ein sich seit Monaten verschlechternder Allgemeinzustand, der durch verminderte Nahrungsaufnahme und infolgedessen massiven Muskelabbau hervorgerufen wurde. „In unserer Verantwortung liegt es, durch intensives Monitoring das Leiden bei alten Tieren auf ein absolutes Minimum zu beschränken, alle pflegerischen und medizinischen Möglichkeiten auszuschöpfen und wenn es geboten ist, im richtigen Moment die Entscheidung im Sinne des Tieres zu treffen. Aufgrund ihres schlechten körperlichen Zustandes war es nicht mehr vertretbar, unser Eingreifen weiter hinauszuschieben. Ashanti konnte kaum mehr richtige Nahrung aufnehmen oder verwerten und zeigte in letzter Zeit einen zunehmenden körperlichen Verfall“, erklärt Zootierarzt Dr. Andreas Bernhard die heute erfolgte Euthanasie von Ashanti, die in den letzten Monaten intensiv veterinärmedizinisch und durch die Pfleger betreut wurde. Ashanti war mit ihren 22 Jahren die älteste Giraffe in der Leipziger Herde, kam im Jahr 2003 aus dem Zoo Ostrava nach Leipzig und sorgte zusammen mit Giraffenbulle Max (gestorben 2020) für fünf Jungtiere.

Tiergarten Kleve 29.11.2023
Der Nikolaus kommt in den Tiergarten Kleve
Am 6.12. kommt erstmals der Nikolaus in den Familienzoo am Niederrhein. Außerdem wartet eine Nikolausaktion vom 2.-6.12. auf alle kleinen Gäste. „Der Winter ist eine ganz spannende Zeit, den Tiergarten zu besuchen“, berichtet Tiergartenleiter Martin Polotzek. „Neben zahlreichen Tieren wie den Polarfüchsen oder den Schneeeulen, die im Winter aufblühen, kann man aktuell auch unser Alpakafohlen Ciara oder unseren jüngsten Nachwuchs bei den Zwergottern sehen. Und damit sich der Zoobesuch am Wochenende noch mehr lohnt, gibt es für alle Kinder eine schöne Nikolausaktion.“ Vom 2.-6.12.23 hat der Nikolaus auch in diesem Jahr wieder eine knifflige Aufgabe für alle kleinen Gäste des Tiergartens vorbereitet: Er hat im Tiergarten Kleve ein Rätselwort versteckt, dessen Buchstaben bei den Tieren gefunden und in die richtige Reihenfolge geknobelt werden müssen. Für Rätselfüchse, die das richtige Lösungswort erraten haben, hat der Nikolaus ein kleines Geschenk an der Kasse hinterlassen – mitmachen lohnt sich also! Außerdem kommt in diesem Jahr erstmals der Nikolaus am 6.12. auch persönlich in den Tiergarten. Von 10 bis 11 Uhr sowie von 15 bis 16 Uhr empfängt der Nikolaus persönlich mit seinem tierischen Knecht Ruprecht die jüngsten TiergartenbesucherInnen und bringt für jedes Kind auch eine kleine Überraschung mit. „Als ein weiteres, besonderes Geschenk erhalten an diesem Tag alle Kinder den Eintritt zum halben Preis, sodass eine Kinderkarte am Nikolaustag nur 2,50 € kostet“, so Tiergartenleiter Polotzek. Wer selbst noch auf der Suche nach einem tierischen Geschenk aus dem Tiergarten Kleve ist, findet an der Kasse des Tiergartens eine Auswahl aus zahlreichen Zoovenirs. „Unser neuer Tiergartenkalender 2024 zeigt die tierischen Highlights des alten Jahres und eignet sich ganz besonders als Geschenk für unter den Weihnachtsbaum“, berichtet Tiergartenleiter Martin Polotzek. „Und auch Patenschaften, Gutscheine für ein Rendezvous mit dem Lieblingstier, Stofftiere oder Schneekugeln sind tolle Geschenkideen für Weihnachten und während unserer Öffnungszeiten an der Tiergartenkasse erhältlich.“ Der Tiergarten Kleve ist täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet. BesucherInnen können sich neben der Nikolausaktion vom 2.-6. Dezember 2023 sowie dem Besuch des Nikolaus am 6. Dezember 2023 auch über Jungtiere bei den Alpakas und den Zwergottern freuen. Für die Nikolausaktion ist lediglich der reguläre Tiergarteneintritt zu entrichten. Dieser ist am 6.12.23 für alle Kinder um 50 % reduziert, sodass eine Kindertageskarte am 6.12.23 nur 2,50 € kostet.

Zoo Duisburg 29.11.2023
Demenzfreundlicher Zoo: Führungen für Betroffene nun ganzjährig möglich Alzheimer Gesellschaft Duisburg und Zoo Duisburg weiten das Angebot für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen aus.
Im Herbst 2019 zeichnete die Alzheimer Gesellschaft Duisburg den Zoo am Kaiserberg als ersten demenzfreundlichen Zoo in Nordrhein-Westfalen aus. Nun wird das Angebot ausgeweitet und kann ab sofort ganzjährig gebucht werden. Darüber hinaus werden die Kosten für Eintritt wie Führung für die Teilnehmenden vollständig von der Alzheimer Gesellschaft Duisburg übernommen. Eine Anmeldung ist unbedingt notwendig. Jeden letzten Donnerstag im Monat findet das Angebot für Menschen mit Demenz und deren Angehörige statt. Im Rahmen der 1 ½-stündigen Führung bringen extra geschulte Zoobegleiter gemeinsam mit einem ehrenamtlich Mitarbeitenden der Alzheimer Gesellschaft Duisburg den Teilnehmenden die vielfältige Tierwelt am Kaiserberg näher. Dabei stehen die Erinnerungen der an Demenz erkrankten Teilnehmenden an den Zoo im Fokus. „Die Führung ermöglicht es, dass Betroffene gemeinsam mit ihren Angehörigen eine unbeschwerte Zeit verbringen, ein positives Erlebnis haben und sich im besten Fall an frühere Aktivitäten zurückerinnern. Es ist eine Auszeit im sonst häufig doch sehr aufreibenden Alltag“, erklärt Bettina Vootz, Vorsitzende der Alzheimer Gesellschaft Duisburg. Für Zoodirektorin Astrid Stewin ist das 2019 initiierte Projekt eine Herzensangelegenheit. „Unser Zoo ist ein Ort, den Menschen jeden Alters gerne besuchen. Umso mehr freue ich mich, dass wir das Angebot für Menschen mit Demenz gemeinsam mit der Alzheimer Gesellschaft Duisburg ausweiten können“, betont die Zoo-Chefin. Dabei ist der Rundgang durch ausgewählte Bereiche des Zoos so konzipiert, dass er auch von Menschen mit motorischen Einschränkungen gut bewältigt werden kann. Regelmäßige Pausen an verschiedenen Tieranlagen sind ebenso Bestandteil der Führung, wie der persönliche Austausch über die Erinnerungen sowie die Fütterung einer Tierart. „Das ist natürlich ein besonderes Highlight und fördert das Erlebnis mit allen Sinnen“, so Stewin. Die Teilnahme an dem Angebot ist für an Demenz erkrankte Personen sowie deren Angehörige kostenfrei. Möglich ist das durch die Kostenübernahme durch das Projekt „Herz und Heimat“ der Stadt Duisburg sowie eine großzügige Kondolenzspende an die Alzheimer Gesellschaft Duisburg. Anmeldungen nimmt die Geschäftsstelle der Alzheimer Gesellschaft Duisburg e.V. unter info@alzheimer-duisburg.de sowie telefonisch unter 0203 3095 104 entgegen. Die Führung findet jeden letzten Donnerstag im Monat statt und beginnt um 10:00 Uhr am Zooeingang an der Mülheimer Straße.

Zoo Leipzig 28.11.2023
Neues Koala-Weibchen für Leipzig – Erlinga aus dem Zoo Duisburg angekommen
Erneuter Zugang im Koala-Haus: Gestern Nachmittag traf das zwei Jahre alte Koala-Weibchen Erlinga (geb. am 15.11.2021) aus dem Zoo Duisburg auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes (EEP) wohlbehalten in Leipzig ein, bezog sogleich sein neues Revier im Schaubereich des Hauses und ist ab sofort für die Besucher zu sehen. „Erlinga hat ihre erste Nacht im neuen Revier, das sie sehr neugierig in Augenschein nahm, gut überstanden und bereits mit Genuss den Leipziger Eukalyptus gefressen. Dies ist immer ein gutes Zeichen und zeigt, dass sich das Tier wohlfühlt“, so Seniorkurator Ariel Jacken. Mit dem erneuten Transfer sollen die Zuchtbestrebungen des EEPs bei dieser gefährdeten Tierart unterstützt werden. Erst im Sommer dieses Jahres kam das dreijährige Koala-Männchen Yuma aus Duisburg nach Leipzig, das perspektivisch sowohl mit Koala-Weibchen Mandie (6), welches bereits in Leipzig im Jahr 2020 erfolgreich ein Jungtier (Bouddi) aufgezogen hat, als auch mit Erlinga züchten soll. „Wir unterstützen die Zuchtneuausrichtung des EEPs und hoffen, dass wir an unseren ersten Zuchterfolg anknüpfen und uns mit den beiden Neuzugängen sowie unserem Weibchen Mandie in naher Zukunft über Nachwuchs freuen können. Da das neue Weibchen Erlinga noch nicht im zuchtfähigen Alter ist, richten sich unsere Hoffnungen allerdings zunächst auf Mandie“, erklärt Seniorkurator Ariel Jacken.

Tiergarten Worms 28.11.2023
Wellness für Tiere – Eine faszinierende Verbindung!
Haben Sie sich jemals gefragt, ob Wellness für Tiere möglich ist? Und welche Rolle spielen dabei die Faszien im Hinblick auf das tierische Wohlbefinden? Um das Wohl der tierischen Bewohner zu fördern, ermöglichte die Tiergartenleitung den engagierten Tierpflegern einen Einblick in die Welt der Faszien und lud Tierphysiotherapeut Christian Marquardt für ein Praxisseminar in die Tiergartenschule ein, um seine Tricks und Kniffe mit den Tiergarten-Mitarbeitern zu teilen. Durch die bedachte Umsetzung verschiedener Maßnahmen wird das Wohlbefinden der Tiere in Zoos und Tiergärten maßgeblich gesteigert. Die gezielte Anreicherung der Tiergehege zur Förderung geistiger und physischer Stimulation, eine ausgewogene Ernährung sowie die gezielte Unterstützung des natürlichen Verhaltens, aber eben auch die Integration von Tierphysiotherapie stellen dabei entscheidende Faktoren dar. In einer theoretischen Einheit wurden die essenziellen Funktionen der Faszien durch Marquardt erläutert: „Die Faszien sind weit mehr als „nur“ Bindegewebe. Sie halten nicht nur die einzelnen Teile des Bewegungsapparates zusammen und grenzen Organe voneinander ab, sondern verbinden auch den Bewegungsapparat mit den Organsystemen. Störungen in einem Bereich wirken sich daher auf andere Bereiche aus. Ganzheitliche Behandlungsformen wie die Tierphysiotherapie können systemisch Schmerzen auf vielfältige Weisen beeinflussen.“ Individuelles Wellnessprogramm für Katta, Kaninchen und Co. Mit geschickten Händen wurden die Tiere vom Tierphysiotherapeuten behandelt. Eine einfühlsame Kontaktaufnahme und präzises Erspüren der muskulären Strukturen bildeten die Grundlage, bevor die Faszien gezielt bearbeitet wurden. Die unmittelbaren Auswirkungen der Manipulation an verspannten oder verklebten Faszien wurden evident, wobei dies nicht nur zu lokaler Entspannung, sondern auch zu einer Beeinflussung der gesamten Körperhaltung führte. Nina Au, Revierleiterin Eurasien, fasste die gewonnenen Eindrücke zusammen: „Die Tiere waren derart entspannt, dass ihnen sogar die Augen zufielen. Es war sehr interessant und bereichernd, weitere Wege zu entdecken, wie wir unseren Tieren Gutes tun können.“ Über einen Zeitraum von zwei Tagen hinweg haben Kattas, Kaninchen und Co. ihr maßgeschneidertes Wellnessprogramm voll ausgekostet.

Zoo Zürich 28.11.2023
ZOOSEILBAHN WEITERHIN AUSGEBREMST
Die Freude der Zoo Seilbahn AG nach dem Urteil des Verwaltungsgerichts des Kantons Zürich, das den Entscheid der Vorinstanz bestätigte und den kantonalen Gestaltungsplan als rechtmässig beurteilte, war einstweilen von kurzer Dauer. Die Gegnerschaft zieht das Urteil ans Bundesgericht weiter. «Es ist schade, dass auch nach 15 Jahren die Dringlichkeit und Wichtigkeit der Zooseilbahn als die perfekte und nachhaltigste ÖV-Verbindung zum Zoo Zürich nach wie vor nicht anerkannt wird», sagt der Delegierte des Zooseilbahn-Verwaltungsrats, Andreas Hohl. Jungfernfahrt der Zooseilbahn verzögert sich weiter Die Gegnerschaft moniert das Urteil des Verwaltungsgerichtes, weil die Mängel beim Verkehrskonzept und beim Natur- und Umweltschutz nach wie vor nicht behoben seien und reicht Beschwerde beim Bundesgericht ein. «Nachdem wir im Jahr 2018 eine neue Projektauflage der Zooseilbahn starteten, worin wir genau diese beiden Punkte grundlegend überarbeitet haben, können wir diesen Weiterzug an die nächste Instanz nicht nachvollziehen», beurteilt Andreas Hohl die aktuelle Situation. Die voraussichtliche Jungfernfahrt im Jahr 2028 wird sich dadurch weiter verzögern. Damit werden die Bemühungen des Zoo Zürich um eine noch bessere ÖV-Anbindung erschwert. Mit der geplanten Zooseilbahn kann der Zoo schnell und komfortabel erschlossen werden. Die Gondeln sind kinderwagentauglich und barrierefrei, ökologisch und wirtschaftlich nachhaltig. «Die Zooseilbahn bietet die perfekte Alternative zur Anreise mit dem Auto. Sie verursacht keinen Lärm, produziert keine Abgase und ist sicher», resümiert Andreas Hohl. Ausgangspunkt für die neue Anreise-Alternative ist der ÖV-Knotenpunkt Stettbach. Aktueller Stand des Verfahrens Die Zürcher Baudirektion setzte im Mai 2019 den Gestaltungsplan für die Zooseilbahn fest. Die Seilbahn erhielt damit nach dem Eintrag in den kantonalen Verkehrsrichtplan durch den Kantonsrat auch die nutzungsplanerische Grundlage. •Das Baurekursgericht wies am 21. August 2020 die gegen die Festsetzung des kantonalen Gestaltungsplans eingereichten Rekurse ab. Das kantonale Verwaltungsgericht wies die gegen das Urteil des Baurekursgerichts erhobenen Beschwerden ab am 12. Oktober 2023 ab und bestätigte damit das Urteil der Vorinstanz. Nach Ablauf der 30-tägigen Rechtsmittelfrist steht nun fest, dass die Gegnerschaft das Urteil ans Bundesgericht weiterzieht. Zweites, parallellaufendes Verfahren Für den Bau der Zooseilbahn ist neben dem kantonalen Gestaltungsplan auch die Plangenehmigung durch den Bund Voraussetzung. Diese wird erwartet, sobald der kantonale Gestaltungsplan rechtskräftig ist. Verhandlungen mit betroffenen Grundeigentümern zum Erwerb der Rechte als Voraussetzung für den Betrieb der Seilbahn laufen

Tiergarten Nürnberg 27.11.2023
Massensterben von Delfinen als Folge des Klimawandels – Hilfe durch Tiergarten und YAQU PACHA
159 tote Flussdelfine innerhalb kurzer Zeit an nur einem See: Das ist die erschreckende Bilanz des Massensterbens, das Ende September im brasilianischen Amazonasgebiet begonnen hatte. Betroffen sind die ohnehin schon bedrohten Amazonas-Flussdelfine (Inia geoffrensis) und Sotalia-Flussdelfine (Sotalia fluviatilis). Der Tiergarten der Stadt Nürnberg, die ihm angegliederte Artenschutzgesellschaft YAQU PACHA e. V. und der Verein der Tiergartenfreunde Nürnberg e. V. haben die Fachleute vor Ort seit Beginn des Massensterbens unterstützt. Sie haben gemeinsam mit Partnern weltweit finanzielle Hilfe in Höhe von 68.000 Euro organisiert – auch dank vieler großzügiger Spenden – sowie tiermedizinische und technische Unterstützung für den Einsatz koordiniert. Seit Beginn der Umweltkatastrophe ist die Forschungsgruppe für aquatische Säugetiere im Amazonasgebiet vom Institut Mamirauá gemeinsam mit ICMBio-Tefé, einem Institut für die Erhaltung der biologischen Vielfalt, vor Ort im Einsatz. Neben dem Bergen und Obduzieren toter Delfine arbeiteten sie auch daran, die Ursachen wissenschaftlich zu untersuchen. Ein Zusammenhang mit den Folgen des Klimawandels ist nach der ersten durchgeführten Analysen der erste naheliegende Grund. 70 Kadaver an einem Tag Der Höhepunkt des Massensterbens am Tefé-See trat am 28. September auf, als an einem Tag 70 Delfinkadaver gefunden wurden. Das Institut ICMBio rief daraufhin mit technischer Unterstützung des Mamirauá-Instituts und in Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen einen Umweltnotstand aus. Der Tiergarten und YAQU PACHA haben den Einsatz von diesem Moment an durchgehend unterstützt. Und mit ihnen eine Vielzahl anderer Partner weltweit. Zum Einsatz gehörten unter anderem die Überwachung der Tiere und der Umweltparameter des Sees. Ein Team überwachte die Delfingruppen entlang des Tefé-Sees an bestimmten strategischen Stellen. Die Forscherinnen und Forscher erfassten nicht nur die Anzahl der Individuen jeder Art, sondern analysierten auch ihr Verhalten. Zeigte ein Tier Auffälligkeiten, stand ein Boot bereit, um es abzutransportieren und zu rehabilitieren. Der Gesundheitszustand der Tiere war meist allerdings so schlecht, dass sie nicht mehr gerettet werden konnten. Gleichzeitig suchte das Überwachungsteam nach Kadavern, um sie zu sezieren und Proben zu nehmen. Diese werden landesweit in Labore geschickt, um die Ursachen für die Todesfälle zu ermitteln. Beim Monitoring des Sees konzentrierte sich das Team auf Wasserwerte wie Temperatur, Sauerstoffsättigung, Strömung und den Wasserstand. Auch wenn die Symptome nicht zwangsweise nur auf Hitzestress als Todesursache schließen lassen: Die Trockenheit und eine Wassertemperatur von bis zu 39,1 Grad an einer der überwachten Stellen stehen wahrscheinlich in direktem Zusammenhang mit dem Massensterben. Damit diese Annahme verifiziert werden kann, ist noch eine Vielzahl von Analysen notwendig. Hier hat das Team mit logistischen Schwierigkeiten beim Transport zu Laboren in ganz Brasilien sowie bürokratischen Hindernissen zu kämpfen. Die Expertinnen und Experten beobachteten im See auch eine vermehrte Ansammlung von Algen, insbesondere der Art Euglena sanguinea, die sich besonders bei hoher Sonneneinstrahlung vermehrt. Obwohl diese Alge potenziell giftig für Fische ist, gibt es bisher keine Hinweise darauf, dass ihr Gift mit dem Delfinsterben in Verbindung steht. „Das Massensterben am Tefé-See ist eine Katastrophe für den Artenschutz. Sie verdeutlicht die tiefgreifenden Auswirkungen des Klimawandels auf die biologische Vielfalt“, sagt Dr. Lorenzo von Fersen, Kurator für Forschung und Artenschutz am Tiergarten Nürnberg und Vorsitzender von YAQU PACHA. „Da sich der Klimawandel weiter verstärken wird, sind Fortschritte in der wissenschaftlichen Forschung und die Zusammenarbeit mit Fachleuten weltweit entscheidend. Nur so können wir mögliche Auswirkungen vorhersagen und entsprechende Strategien entwickeln.“ Delfinsterben auch an anderen Seen Kürzlich wurden auch in der Gemeinde Coari in der Nähe von Tefé tote Amazonas- und Sotalia-Flussdelfine entdeckt. Forscherinnen und Forscher haben die dortigen Seen überwacht und bereits 117 Kadaver gefunden. Im Gegensatz zu Tefé dauert in dieser Region das Sterben der Tiere weiterhin an. Auch hier ist ein Team des Mamirauá-Instituts vor Ort, um die Ursache zu klären. In Tefé ist die Zahl der toten Delfine inzwischen zurückgegangen. Die Beobachtungen werden – wenn auch in reduziertem Umfang – langfristig vom Institut Mamirauá fortgesetzt. Unterstützung über weltweites Netzwerk Die Nothilfe ist eine Gemeinschaftsanstrengung eines internationalen Netzwerks vieler Partner: Involviert sind neben YAQU PACHA e. V., dem Seite 3 von 3Tiergarten Nürnberg und dem Verein der Tiergartenfreunde Nürnberg e.V. unter anderem die National Marine Mammal Foundation (NMMF, USA), der International Fund for Animal Welfare (IFAW), Zoomarine (Portugal), L’Oceanografic (Spanien), Planete Sauvage (Frankreich), die Loro Parque Stiftung (Spanien), die European Association for Aquatic Mammals (EAAM), das Rehabilitationszentrum Mundo Marino (Argentinien) und der Tierpark Rancho Texas (Spanien). Sie unterstützen die Teams vor Ort finanziell, aber insbesondere auch mit der Entsendung von Tiermedizinern aus den USA, aus Südamerika und aus Europa, die auf die Versorgung von Delfinen spezialisiert sind. Diese Experten arbeiten überwiegend in zoologischen Gärten und Meereserlebniszentren. Der Amazonas- und der Sotalia-Flussdelfin gehören zu den weltweit insgesamt fünf Flussdelfinarten. Laut Weltnaturschutzunion IUCN sind alle diese Arten bedroht. Im Amazonasgebiet bringen Überfischung, Kontamination der Gewässer und Abholzung des Regenwalds und die immer weiter vordringende menschliche Infrastruktur, Staudammprojekte und Wasserverschmutzung die Tiere zunehmend in Bedrängnis. Der Bestand von Amazonas-Flussdelfinen im Tefé-See wird auf 900 geschätzt, der der Sotalia-Flussdelfine auf 500. YAQU PACHA und der Tiergarten Nürnberg bitten weiter um Spenden, die direkt an die Einsatzteams vor Ort gehen. Weitere Infos unter https://yaqupacha.de/spende/

Zoologisch-Botanischer Garten Wilhelma Stuttgart 27.11.2023
Jaguar kommt aus Frankreich Teo lebt jetzt in der Wilhelma
Seit Mitte November hat die Wilhelma einen neuen Jaguarkater. Der fünfjährige Teo kommt aus dem östlich von Paris gelegenen „Parc des félins“ und ersetzt Jaguar Milagro, der Anfang Oktober in den Rio Safari Park Elche nach Spanien umzog. Nach der erfolgreichen Eingewöhnung, ist Teo ab sofort für alle Wilhelma-Besucher*innen zu sehen. Der neue Kater aus Frankreich ist ein schwarz gefärbter Jaguar. So genannte Schwärzlinge kommen bei Jaguaren immer wieder vor. Ihr Fell ist jedoch nicht vollständig schwarz gefärbt. Bei starkem Lichteinfall kann man die charakteristischen Flecken im schwarz gefärbten Fell erkennen. Die Wilhelma beteiligt sich an so genannten EAZA Ex-Situ Programmen, dies sind Erhaltungszuchtprogramme des Europäischen Zooverbads (EAZA) und haben den Erhalt von Arten in menschlicher Obhut zum Ziel. Auch für den als potenziell gefährdet eingestuften Jaguar gibt es ein solches Programm. Jaguarweibchen Taima, die bereits seit vier Jahren im zoologisch-botanischen Garten in Stuttgart lebt, bekommt mit Teo einen neuen Partner. Zunächst jedoch muss sich der schwarze Neuzugang am Neckar eingewöhnen, bevor er Bekanntschaft mit Taima machen darf, und – so hoffen die Koordinatoren des Erhaltungszuchtprogramms – irgendwann auch für Nachwuchs sorgen wird. Jaguare leben in Regenwäldern und Buschsavannen des amerikanischen Kontinents, vom Süden der USA bis nach Argetinen, und haben die größte Beißkraft aller Katzen – nicht nur Wasserschweine und Tapire stehen auf ihrem Speiseplan, sondern auch Anakondas und Kaimane, denn wasserscheu sind die amerikanischen Großkatzen nicht. Mit ihrem kräftigen Kiefer können sie sogar den Panzer einer Schildkröte knacken. Die Einzelgänger, die große Gebiete durchstreifen, werden von der Weltnaturschutzunion IUCN als potenziell gefährdet eingestuft. Vor allem der Verlust und die Zerstückelung ihres Lebensraums macht den geschmeidigen Großkatzen zu schaffen. Deshalb beteiligt sich die Wilhelma nicht nur am Zuchtprogramm, sondern unterstützt auch Projekte im Verbreitungsgebiet der Tiere. Mit dem Artenschutzeuro, der im Eintrittspreis enthalten ist, wurde der Ankauf von Regenwald in Belize unterstützt. So konnte ein 400 Quadratkilometer großer Regenwaldkorridor, der zwei Naturreservate verbindet, vor der Rodung bewahrt werden. Diese Waldkorridore werden von Jaguaren durchstreift und als Jagdgebiete genutz

Tierpark Berlin 27.11.2023
Auf in die Wildnis Tierpark Berlin und WWF bringen zehn Wisente zur Auswilderung in den Kaukasus
Goldgelbes Laub säumt die Wege, auf denen ein großer LKW behutsam durch den Tierpark rollt. Als er sich vor den Toren in den Verkehr einfädelt, ahnt hier kaum jemand, dass sich im Inneren des Fahrzeugs neun der größten Landsäugetiere Europas auf wichtiger Mission befinden: Die Rückkehr der einst im natürlichen Lebensraum ausgerotteten Europäischen Wisente gilt als eine der größten Erfolgsgeschichten im internationalen Artenschutz. Neun Wisente verließen am 21. November den Tierpark Berlin in Richtung Aserbaidschan, wo sie im 130.508 Hektar großen Shahdag Nationalpark ein neues Zuhause finden werden. Begleitet wurden die Tiere von Expert*innen von der Naturschutzorganisation WWF und Tierpark Berlin. Die Tiere kamen zuvor aus verschiedenen Zoologischen Gärten Europas – unter anderem Schweden, Rumänien, Frankreich und Tschechien – in den Tierpark Berlin, wo sie sich als Herde bereits aneinander gewöhnen konnten. Auch die im Tierpark zur Welt gekommene Wisentkuh Tines gehört zu dieser tierischen Reisegruppe. Am Flughafen Frankfurt/Hahn treffen die zehn Tiere auf einen weiteren Reisegenossen aus dem Hanauer Wildpark Alte-Fasanerie bevor sie gemeinsam ihre ganz besondere Reise antreten. „Die Geschichte des Wisents gilt als eine der hoffnungsvollsten im modernen Artenschutz, doch noch immer sind Maßnahmen nötig, um die Zukunft des Wisents in der Natur langfristig zu sichern. Ein Schwerpunkt ist dabei der Aufbau größerer Einzelpopulationen und die Verbindung dieser untereinander“, berichtet Christian Kern, Zoologischer Leiter von Zoo und Tierpark Berlin, der die Reise begleitet hat. „Mit dem erfolgreichen Transport zehn weiterer Tiere schreitet der Rettungsplan für die gefährdete Tierart damit weiter voran“, erklärt er weiter. Bereits seit 2019 setzen sich Zoo und Tierpark Berlin gemeinsam mit dem WWF Deutschland für die Rückkehr des Wisents in seinen natürlichen Lebensraum im Kaukasus ein. Im Rahmen des Wiederansiedlungsprojekts in Aserbaidschan wurden bislang 36 Wisente in der Kernzone des Shahdag Nationalparks ausgewildert. Die Tiere haben sich bereits vermehrt und der Bestand ist auf 50 angewachsen. Bis 2028 sollen insgesamt 100 Tiere aus europäischen Zoos für den Aufbau einer stabilen Population in Aserbaidschan zur Verfügung gestellt werden. „Alle zehn Tiere haben die Reise gut überstanden und sind wohlbehalten im Nationalpark angekommen. Die Herde befindet sich nun in einem Eingewöhnungs-Gehege und wird voraussichtlich im Frühjahr 2024 in die Kernzone des Nationalparks entlassen“, berichtet Aurel Heidelberg, zuständiger Projektleiter und Referent für die Ökoregion Kaukasus beim WWF Deutschland und fügt hinzu: „Ein solches Projekt ist ein Kraftakt, der nur durch eine langfristige vertrauensvolle Zusammenarbeit von internationalen, nationalen und nicht zuletzt lokalen Partnern geleistet werden kann.“ Neben Aurel Heidelberg und Christian Kern sorgte auch Zoo-Tierarzt Dr. André Schüle dafür, dass es den Tieren unterwegs an nichts fehlte. „Die Geschichte des Europäischen Wisents ist untrennbar mit Berlin verknüpft“, erklärt Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem. Noch bevor 1927 der letzte freilebende Wisent im Kaukasus erschossen und die Art im natürlichen Lebensraum ausgerottet wurde, war Berlin die Wiege seiner Wiederauferstehung: Am 25. und 26. August 1923 trafen sich engagierte Expert*innen im Zoo Berlin, um die „Internationale Gesellschaft zur Erhaltung des Wisents“ zu gründen. „Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Wisentrettung kamen bei uns im Zoo Berlin in diesem Jahr internationale Wisentexpert*innen zusammen, um diesen schönen Erfolg zu feiern“, fügt er hinzu. Hintergrund – Rückkehr der Wisente in Europa Einst waren Wisente in weiten Teilen Europas zu finden. Doch schrumpfende Lebensräume und Jagd führten bereits ab dem 11. Jahrhundert zum Rückgang der Wisent-Populationen. 1927 wurde dann der letzte Wisent im Kaukasus erschossen. Damit waren die majestätischen Wildrinder in ihrem natürlichen Lebensraum ausgerottet. Nur dank weniger Tiere in der Obhut zoologischer Einrichtungen konnte diese Tierart vor dem endgültigen Aussterben gerettet werden. Es überlebten jedoch nur 56 Wisente. Die gesamte heutige Wisentpopulation geht auf nur 12 Gründertiere zurück, die aus dem Zoo Berlin, Zoo Frankfurt, Zoo Budapest, Zoo Schönbrunn, Białowieża, Psczyna und dem Kaukasus stammten. Um das weitere Überleben der Art zu sichern, wurde im August 1923 durch die Initiative europäischer Zoodirektoren und Wissenschaftler die „Internationale Gesellschaft zur Erhaltung des Wisents“ im Zoo Berlin gegründet. Diese gemeinsamen Bemühungen sind somit der Vorläufer der heutigen Erhaltungszuchtprogramme für viele bedrohte Tierarten. Bereits seit 1872 zählen Wisente zum Tierbestand des Zoo Berlin. Auch der Tierpark trägt seit seiner Eröffnung 1955 beachtlich zur Erhaltungszucht der Wisente bei. Bis heute wurden in den Zoologischen Gärten Berlin über 200 Wisente geboren. Der Wisent gilt laut der Weltnaturschutzunion (IUCN) als gefährdete Tierart. Der Wisent-Bestand im natürlichen Lebensraum umfasst heute weltweit wieder 8.225 Tiere – in nächsten Frühjahr kommen elf weitere dazu.

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