Tierpark Nordhhorn 06.09.2023
Großer Herbstmarkt im Tierpark Nordhorn
Bauernmarkt, Leben in der historischen Vechtewelt und Kinderaktionen im Familienzoo Am Wochenende 16. und 17. September 2023 findet im Tierpark Nordhorn ein großer Herbstmarkt statt. Auch in diesem Jahr gibt es wieder an 2 Tagen sowohl ein buntes Marktgeschehen, als auch viel Programm in der wachsenden historischen Vechtewelt, Informationsstände, Kinderprogramm und viele kulinarische Köstlichkeiten. Wie im vergangenen Jahr sind der NABU Grafschaft Bentheim, die Jägerschaft und das Landvolk mit tollen Infomobilen dabei. Am Vechtemarkt vor dem Bistro, auf der oberen Vechtewiese und am Dorfplatz bei der Dorfmetzgerei bieten in diesem Jahr mehr als 25 Aussteller ihre handgearbeiteten Produkte an. Hier ist sicherlich für Jeden etwas dabei! Das Leben in der Vechtewelt wird bereichert durch den Groafschupper Plattproaterkring e.V., der mit Musik und diversen Aktionen in der Remise am Vechtehof zu finden ist. Auch Mitglieder von „den Olden Tied“ aus den Niederlanden, sowie die Tierpark-Schmiede und Korbflechter werden an dem Wochenende ihr Können präsentieren. Im Nijnhuuser Schöppken gibt es gleich eine ganze Trachtenwerkstatt zu entdecken. In der unteren Vechtewiese können die Kinder Ponyreiten, oder auf einer Hüpfburg hopsen. Auch Kerzen können beim Herbstmarkt wieder gezogen werden. Die Stockbrothütte wird an dem Wochenende befeuert, so dass am knisternden Feuer leckere Brote am Stock selbst gebacken werden können. Die zooeigene Gastronomie bietet an diversen Stationen im Tierpark warme und kalte Speisen und Getränke an, so dass die heimische Küche kalt bleiben kann. Das Programm des großen Herbstmarktes ist an beiden Tagen von 10 bis 17 Uhr zu erleben. Es gelten die normalen Eintrittspreise des Tierparks, Jahreskarten sind wie immer gültig.
Tiergarten Nürnberg 06.09.2023
„Artenschutz für die Zukunft“: neue Termine für exklusive Abendveranstaltung im Tiergarten
Das Manatihaus bei Nacht erkunden, eine Seelöwenund Delfinpräsentation erleben, Wissenswertes rund um aktuelle Artenschutzthemen erfahren und dabei ein VierGängeBioMenü genießen – diese exklusive Kombination bietet die Veranstaltungsreihe „Artenschutz für die Zukunft“ im Tiergarten der Stadt Nürnberg. Ab September findet das beliebte Programm wieder monatlich statt. Die nächsten Termine sind die Donnerstage, 14. September, 19. Oktober, 16. November und 7. Dezember 2023. Beginn ist jeweils um 18 Uhr. Tickets können über www.tiergartenrestaurant.de/veranstaltungsreihe bestellt werden oder direkt über das Team des Tiergartenrestaurants Waldschänke, telefonisch unter 09 11 / 5 43 01 20 oder per EMail an info@culinartheater.de. Die Karten kosten regulär für zwei Personen 250 Euro, für sechs Personen (ein Tisch) 690 Euro (zuzüglich Vorverkaufsund Systemgebühren). Ermäßigungen gibt es beispielsweise für Mitglieder des Vereins der Tiergartenfreunde e. V. oder Inhaber der ZACKarte. Die Veranstaltungsreihe „Artenschutz für die Zukunft“ findet im Blauen Salon der Delfinlagune im Tiergarten Nürnberg statt. Unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Christian Vogel und begleitet von einem Artenschutzexperten des Tiergartens erleben die Gäste einen unterhaltsamen und zugleich informativen Abend mit einer Präsentation der Seelöwen und Delfine sowie einem Besuch des nächtlichen Manatihauses. Für den kulinarischen Rahmen sorgt das Team des Tiergartenrestaurants Waldschänke mit EmpfangsCocktail, VierGängeBioMenü und feinen Bio-Weinen – sämtliche Getränke sind inklusive.
Zoo Magdeburg 06.09.2023
Der Jüngste zieht aus Platz für Neues im Nashornhaus
Gestern zog der vierjährige Magdeburger Spitzmaulnashornbulle Malte in den Zoo Rotterdam/Niederlande und kam dort wohlbehalten an. Per Spezialcontainer ging Malte – der eine Tonne Gewicht auf die Waage bringt – auf die Reise. „Spitzmaulnashörner sind stressempfindliche Tiere, die auf kleinste Veränderungen in ihrer Umgebung reagieren. Die Vorbereitung und Durchführung dieses Transportes erforderten nicht nur Fachkompetenz, sondern auch das nötige Fingerspitzengefühl,“ erklärt Thomas Rolle, Zoologischer Assistent des Zoo Magdeburg. Einen Monat zuvor wurde Malte durch ein Kistentraining auf den Transport vorbereitet. Die Kiste – ein Spezialcontainer für schwergewichtige Tiertransporte – war für Malte während der Reise vertraut. Katharina Ruhs, Zoo-Revierleiterin, begleitete den Nashornbullen während des Umzugs nach Rotterdam. Sie war die wichtigste Bezugsperson für Malte während des Transports und bei der Ankunft in seinem neuen Zuhause. Maltes Geburt verfolgten damals am 28. April 2019 viele Tierfreunde live rund um den Globus. Die Magdeburger Spitzmaulnashornzucht ist international bekannt, viele RhinoNachzuchten aus Magdeburg stärkten die Spitzmaulnashornpopulation. Hier in Magdeburg kam 1979 das erste Spitzmaulnashorn in der ehemaligen DDR zur Welt- das Magdeburger Nashornkalb Mabu. Wie reist ein Spitzmaulnashorn? Vor einem Monat brachte ein niederländischer Sattelschlepper einen Spezialcontainer zum Nashornhaus. Der 1,9 Tonnen schwere Spezialcontainer wurde mittels Hebekran vor den Nashornstall gesetzt. Den erweiterten „Wohnbereich“ nahm Malte nach einigen Kistentrainings langsam an. Er gewöhnte sich schrittweise an diesen Spezialcontainer. Ein wichtiger Schritt für die bevorstehende Reise war getan. Gestern früh um 7 Uhr begann der Nashorn-Umzug. „Das Kistentraining hat sich bewährt. Zunächst war Malte kurz skeptisch als die Stalltür geöffnet wurde, schritt dann aber langsam und selbstständig in die Kiste“, freute sich Katharina Ruhs über den gelungenen Ablauf. Erst danach positionierte sich der Hebekran vor der Kiste. „Nashörner sind sehr vorsichtige Tiere, die nicht sehr gut sehen, dafür umso besser hören und Vibrationen wahrnehmen können. Vertraute Abläufe und eine gut eingespielte Teamkette aus Zootierpfleger – Zootierarzt -Zoologe – Zootiertransporteur sind hier wichtig“, ergänzt Katharina Ruhs. Kurze Zeit später gab es ein schwebendes Nashorn im Container über dem Nashornhaus, das präzise auf den Sattelschlepper gesetzt wurde. Der Nashorn-Spezialtransport wurde von EKIPA Spezial-Tiertransporte durchgeführt. Am frühen Abend kam der Magdeburger Nashornbulle Malte mit seiner tierpflegerischen Betreuung Katharina Ruhs im Zoo Rotterdam wohlbehalten an. „Malte wurde freundlich vom Rotterdamer Zooteam begrüßt, er hat gut gefressen und die Nacht ruhig verbracht“, berichtet Katharina Ruhs aus Rotterdam. Die Zoologen hoffen, dass Malte sich schnell in Rotterdam eingewöhnt. Eine weitere Hoffnung besteht aktuell: der großgewordene Nachwuchs geht und neuer Nachwuchs wird bereits erwartet. Daumendrücken für ein weiteres Rhino in Magdeburg! Laut der Weltnaturschutzunion (IUCN) sind Spitzmaulnashörner mittlerweile vom Aussterben bedroht. In Zusammenarbeit mit dem EAZA-exitu Erhaltungszuchtprogramm für Spitzmaulnashörner unterstützt der Zoologische Garten Magdeburg ex-situ den Arterhalt. Der Zoo Magdeburg beteiligte sich auch an wissenschaftlichen Projekten der Reproduktionsmedizin. Gemeinsam mit dem Leibnitz-Institut für Wildtierforschung in Berlin erfolgten mehrmals künstliche Absamungen des Magdeburger Nashornbullens Madiba, der für die Erhaltungszucht genetisch sehr bedeutsam ist. Auch zukünftig werden Spitzmaulnashörner in Magdeburg weiter gezüchtet. Der Zoo engagiert sich für den in situ Artenschutz. Er beteiligte sich in Kooperation mit der Humboldt Universität zu Berlin an wissenschaftlichen Studien zum Schutz wildlebender Spitzmaulnashörner in Namibia im Rahmen des Etoscha-Pufferzonenprojektes. Aktuell fließt ein Anteil des Artenschutzeuros in die Schutzprojekte der Organisation Save the Rhino.
Zoo Salzburg 06.09.2023
„Ein Kind der Liebe“: Nachwuchs bei den Weißhandgibbons im Zoo Salzburg
„Es kam natürlich nicht überraschend, aber dennoch war bei uns eine gewisse freudige Aufregung spürbar. Vor allem in den vergangenen Tagen, bevor Maya gestern am frühen Nachmittag ihr Jungtier zur Welt brachte“, berichtet Geschäftsführerin Sabine Grebner. Überraschend war allerdings die Tatsache, dass das Gibbonweibchen überhaupt tragend war. Zwar gibt es in der Natur nur noch wenige Weißhandgibbons, die in Zoos gehaltene Population ist jedoch recht stark, weshalb der Nachwuchs nicht geplant war und bei Maya hormonell verhütet wurde. „Aber manchmal kommt es eben anders, als man denkt. Wir haben hier also ein Kind der Liebe“, kommentiert Sabine Grebner. Für die zehn Jahre alte Maya, die vor zwei Jahren aus einem ungarischen Zoo nach Salzburg kam, ist es das erste Jungtier. Weißhandgibbons werden erst mit etwa acht Jahren geschlechtsreif und die Tragzeit beträgt rund sieben Monate. Sowohl die Tragzeit als auch die Geburt verliefen vollkommen komplikationslos und auch Mayas Verhalten und die Art und Weise wie sie ihr Jungtier umsorgt, lässt auf jeden Fall hoffen. „Dennoch muss man hier einen bewusst vorsichtigen Optimismus an den Tag legen, denn vor allem bei Erstgebärenden können immer unvorhergesehene Problematiken auftreten“, weiß Sabine Grebner. Besucherinnen und Besucher können den neuesten Nachwuchs im Zoo Salzburg bereits auf der Außenanlage der Weißhandgibbons beobachten. Allerdings muss man sehr genau hinsehen, denn das Jungtier krallt sich am Bau ihrer Mutter fest und wird auch oft von Maya durch ihre Hände oder Beine verborgen. Auch Mayas Partner Samuk verhält sich dem Jungtier gegenüber sehr aufgeschlossen und vorsichtig.
Opel Zoo Kronberg 06.09.2023
Akustische Kommunikation im Tierreich
Öffentliche Führung im Opel-Zoo am 16. September 2023 um 15 Uhr Die nächste Führung im Opel-Zoo in der Reihe „Forschung im Zoo“ hat das Thema „Akustische Kommunikation bei Tieren“. Kommunikation ist der Austausch von Informationen. Sowohl für uns Menschen als auch für die Tiere gilt: Ohne Kommunikation ist ein Zusammenleben nicht möglich. Dieser Informationsaustausch wird mit allen Sinne geführt, natürlich auch mit Tönen, also akustischen Signalen. Was die akustische Kommunikation im Tierreich leistet, welch unterschiedlichen Funktionen sie dient, welche Vorteile, aber auch welche Nachteile, ja sogar Gefahren sie mit sich bringen kann, wird Thema von Dr. Sebastian Schneider von der Opel-Zoo Stiftungsprofessur Zootierbiologie an der Goethe-Universität Frankfurt sein. Die Führung startet am 16. September 2023 um 15 Uhr an der Statue des Zoogründers hinter dem Haupteingang und dauert etwa eine Stunde. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Sie ist kostenfrei, ohne Zuschlag zum Eintrittspreis
Zoo Basel 06.09.2023
ERÖFFNUNG DER BEGEHBAREN AUSSENVOLIERE
Bei der Eröffnung der Vogelwelten war sie noch nicht ganz fertig, die begehbare Voliere an der Nordseite des Vogelhauses. Ab heute ist sie für das Publikum zugänglich. Eingezogen sind Waldrappen, Blauracken und Marmelenten. Besucherinnen und Besucher können die Vögel aus nächster Nähe beobachten. Eine einmalige Erfahrung im Zoo Basel. An der Nordseite des Zolli-Vogelhauses befindet sich neu eine begehbare Aussenvoliere. Bei der Eröffnung der Vogelwelten im Juni 2023 war sie noch nicht fertiggestellt. Nun ist sie geöffnet und Besucherinnen und Besucher können darin achtzehn Waldrappen, zwei Blauracken und zwei Marmelenten aus unmittelbarer Nähe beobachten. Anfassen der Vögel ist allerdings nicht erlaubt. Zolli-Bewohner seit 1949 Wer den Zoo Basel regelmässig besucht, kennt sie, die Vögel mit dem glänzend schwarzen Gefieder und dem nackten, rötlichen Kopf mit Federkranz. Bisher lebten sie in der Voliere neben der Seelöwenanlage. Seit 1949 werden im Zolli Waldrappen gehalten und bis heute sind zahlreiche Küken geschlüpft. Waldrappen sind Teil eines Erhaltungszuchtprogramms des Europäischen Dachverbands für Zoos und Aquarien (EAZA) zur Sicherstellung einer gesunden und genetisch vielfältigen Zoo-Population. In der Natur wird der zu den Ibissen zählende Waldrapp auf der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzorganisation IUCN als stark gefährdet geführt. In Europa war er im 17. Jahrhundert sogar ausgestorben, da sowohl sein Fleisch als auch seine Eier sehr begehrt waren. In Zoos wächst der Bestand. Ein Teil dieser Nachzuchten wird innerhalb des Zoonetzwerks ausgetauscht oder geht in Wiederansiedlungsprojekte. Im Jahr 2021 zum Beispiel wurden drei Tiere aus dem Zoo Basel an ein Wiederansiedlungsprojekt in Spanien gegeben. Ein weiteres Projekt etabliert, von zooschweiz unterstützt, eine selbsterhaltende Population von Waldrappen in Deutschland und Österreich. Das «LIFE20: Northern Bald Ibis» genannte Projekt, das auf das erste LIFE-Projekt zur Wiederansiedlung des Waldrapps in den Alpen folgte, startete 2022. Dessen Ziel ist es, dass bis 2028 mehr als 360 Waldrappen zwischen dem nördlichen Alpenvorland und der Toskana migrieren. Am Ende der ersten Projektphase (2019) waren es 142 Individuen. Neu im Zolli: Blauracke und Marmelente Ebenfalls in die begehbare Voliere eingezogen sind zwei Blauracken die zur selben Ordnung gehören wie Bienenfresser oder Eisvögel. Sie sind auffallend gefärbt mit überwiegend türkisblauem Gefieder, rostrotem Rücken und rostroten Flügeldecken. Blauracken fressen vor allem Käfer und andere Wirbellose. Diese jagen sie geschickt meist als Lauerjäger, von einer exponierten Sitzwarte, einem Ast oder Pfahl aus. Sie können ihre Beute aber auch wie Schwalben im Flug fangen. Blauracken sind in Europa bis nach Ostasien und in Nordafrika verbreitet. Als Langstreckenzieher verlassen sie im Spätsommer ihre Brutgebiete und ziehen in zum Teil grossen Gruppen bis ins südliche Afrika. Dabei können sie Strecken von über 10’000 Kilometern zurücklegen. Die dritte Art, die in der begehbaren Voliere gezeigt wird, ist die Marmelente. Sie ist kleiner als die bei uns bekannte Stockente. Ihr Gefieder ist grau-braun gefleckt. Im Gegensatz zu vielen anderen Entenarten sehen sich die beiden Geschlechter sehr ähnlich. Die Männchen sind in der Regel etwas grösser und tragen eine längere Federhaube. Während der Brutzeit sind Teile des Schnabels blau gefärbt. Das Weibchen baut das Nest allein und bebrütet auch die Eier. Die Marmelente ist in Sümpfen mit dichtem Schilf im Mittelmeerraum, im Nahen Osten und in Zentralasien zu Hause. Durch die Trockenlegung und Umwandlung von Feuchtgebieten in Ackerland ist ihr Bestand in weiten Teilen ihres Verbreitungsgebietes zurückgegangen und sie gilt als potenziell gefährdet.
Zoo Basel 06.09.2023
KOLIBRIS – JUWELEN DER LÜFTE
Seit dem 31. August 2023 kann das Zoo-Publikum die spezielle Flugtechnik eines Kolibri-Männchens der Art Amazilis amazilia, zu Deutsch Rostbauchamazilien, entdecken. Bereits im Juli 2023 sind die aus dem italienischen Centro Colibrì stammenden vier Vögelchen, zwei Männchen und zwei Weibchen, in die Aufzuchtvolieren des Vogelhauses eingezogen. Flankierend zu seiner Kolibri-Haltung unterstützt der Zolli seit Anfang des Jahres das Naturschutzprojekt der vom Aussterben bedrohten Blaulatzkolibris in Ecuador. Anfang Juli sind vier Rostbauchamazilien (Amazilis amazilia) in die Aufzuchtvolieren des Vogelhauses eingezogen. Seit dem 31. August können Zolli-Besucherinnen und -Besucher ein männliches Tier der erwähnten Kolibri-Art im tropisch anmutenden Neubau entdecken. Die restlichen drei Vögel, zwei Weibchen und ein Männchen, leben im Untergeschoss und sind für das Zoo-Publikum vorerst nicht zu sehen. Die vier Kolibris stammen aus der wissenschaftlichen Einrichtung «Centro Colibrì» (Istituzione Scientifica Centro Colibrì di Margherita Hack). Das Zentrum in der Provinz Udine, Italien, dient der Erforschung sowie dem Schutz und Erhalt der wildlebenden Kolibris in Südamerika. Gleichzeitig ist das Centro Colibrì di Margherita Hack eine Ausbildungsakademie für Tierpflegende. Hoher Energieverbrauch Der Kolibri ist der einzige Vogel, der auf der Stelle, vorwärts, seitlich sowie rückwärts fliegen kann. Diese Wendigkeit kommt durch eine spezielle Flugtechnik zustande: Er schlägt mit seinen Flügeln eine Acht, statt sie wie andere Vögel auf- und abschwingen. Bei kleineren Arten können die Flügel bis zu 80 Mal pro Sekunde schlagen. Nebst den energetisch anspruchsvollen Flugkünsten haben Kolibris eine sehr hohe Stoffwechselrate. Im Ruhezustand schlägt ihr Herz etwa 500 bis 600 Mal pro Minute. Ihre Körpertemperatur liegt bei etwa 39º C und ihre Atemfrequenz bei etwa 250 Atemzügen pro Minute. Um diesem Metabolismus gerecht zu werden, ernähren sich Kolibris vorwiegend von Blütennektar. Ungefähr alle 15 bis 20 Minuten müssen sie deshalb Nektar zu sich nehmen. Die Zeit dazwischen verbringen sie hauptsächlich ruhend. Im Zolli erhalten die Rostbauchamazilien speziell formulierten Nektar sowie Fruchtfliegen. Dieser Futterplan entspricht der Ernährung in der Natur, wo ebenfalls 90% der Nahrung aus Nektar und 10% aus Insekten besteht. Die im Centro Colibrì getätigten Forschungen zur Zusammensetzung von Blütennektar erlaubt die Herstellung eines Nektars, der den Nahrungsbedürfnissen der Kolibris entspricht. Kolibri-Zucht im Zolli Im Keller des Vogelhauses stehen zwölf Volieren für die Aufzucht von Rostbauchamazilien bereit. Die Zucht von Kolibris ist sehr anspruchsvoll. Sie sind untereinander unverträglich. In der Wildbahn kommen Männchen und Weibchen nur zur Paarung zusammen. Nestbau, Brut und Aufzucht der Jungtiere sind dem Weibchen überlassen. Die Zusammenführung der Kolibris in den Aufzuchtvolieren muss daher vorsichtig und zum richtigen Zeitpunkt erfolgen. Die Tierpflegenden des Zoo Basel beobachten dazu das Verhalten der Tiere. Damit es zum Nestbau kommen kann, müssen die richtigen Materialien wie Spinnennetze und Seide zur Verfügung gestellt werden. Für die Aufzucht von Jungtieren benötigen Kolibris Fruchtfliegen. Der Zolli züchtet diese in mehreren Klimaschränken. Neues Naturschutzprojekt für Kolibris Die Stiftung Jocotoco hat 2020 ein 470 Hektar grosses Naturschutzreservat eingerichtet. Es schützt den Lebensraum des im Jahr 2017 in der ecuadorischen Felsformation Cerro de Arcos entdeckten und erstmals beschriebenen Blaulatzkolibri (Oreotrochilus cyanolaemus). Über den Blaulatzkolibri ist nur wenig bekannt: Er kommt ausschliesslich in Ecuador vor und hat ein sehr kleines Verbreitungsgebiet auf etwa 3’500 Metern Höhe. Mit einer geschätzten Population von 80 bis 110 Individuen ist er einer der seltensten Kolibris der Welt. Die Vogelart leidet primär unter dem Verlust ihres natürlichen Lebensraums. Dieser wird durch Abholzung für Weideland oder Kieferplantagen zerstört. Regelmässige Brände des Pàramo, der baumlosen Vegetationsgemeinschaft mit den typischen Horstgräsern, verschärfen die Situation. Bis heute konnten Forscherinnen und Forscher den Vogel an nur fünf Standorten nachweisen, die alle von der Zerstörung bedroht sind. Es erstaunt daher nicht, dass die Internationale Union zur Bewahrung der Natur (IUCN) den Vogel als vom Aussterben bedroht einstuft. Der Zoo Basel unterstützt das Naturschutzprojekt seit Januar 2023.
Zoo Landau in der Pfalz 06.09.2023
DGHT-Schildkrötenstammtisch am 27. September um 19.30 Uhr in der Zooschule Landau
Der sogenannte „Schildkrötenstammtisch“, eine Kooperationsveranstaltung von Deutscher Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) und Zoo Landau in der Pfalz, gehört fest ins Jahresprogramm des Zoos. Wie für einen Stammtisch üblich, gibt es viele Teilnehmer*innen, die regelmäßig dabei sind, um sich untereinander und mit dem Experten der DGHT, Herrn Peter Buchert, auszutauschen. Deswegen wird das Thema des nächsten Treffens am Mittwoch, 27. September, sein: „So leben die Schildkröten in der Südpfalz – Stammtischteilnehmer*innen stellen ihre Schildkrötenhaltung vor“. Die Veranstaltung richtet sich an Schildkrötenhalter*innen und solche, die es vielleicht werden wollen. Auch Neulinge sind herzlich willkommen. Die Veranstaltung findet am Mittwoch, 27. September, um 19.30 Uhr in der Zooschule des Zoo Landau, Hindenburgstraße 12, 76829 Landau, statt. Es handelt sich um eine kostenlose Veranstaltung.
Zooverein Wuppertal 06.09.2023
Patentreffen im Grünen Zoo Wuppertal
Rund 230 Patinnen und Paten für Tiere und Pflanzen trafen sich am vergangenen Samstagnachmittag, 2. September, beim Patentreffen im Grünen Zoo Wuppertal. Das Leitungsteam des Grünen Zoos um Zoodirektor Dr. Arne Lawrenz führte, unterstützt vom Vorsitzenden und vom Geschäftsführer des Zoo-Vereins, die Paten in Gruppen durch den Zoo und informierte über aktuelle Neuigkeiten. Beim anschließenden Imbiss am Menschenaffenhaus, zu dem der Zoo-Verein die Paten eingeladen hatte, wurden auch verschiedene Anschaffungen aus Patenmitteln präsentiert. Die Begrüßung der Gäste übernahmen Zoodirektor Dr. Lawrenz und der 1. Vorsitzende des Zoo-Verein Wuppertal e.V., Bruno Hensel, gemeinsam. Der Zoo-Verein betreut seit etwa zehn Jahren die Patenschaften im Grünen Zoo und finanziert aus den durch die Patenschaften eingeworbenen Spenden Projekte und Anschaffungen für den Grünen Zoo. Die Patenmittel können für Maßnahmen zur Verbesserung der Haltungsbedingungen, veterinärmedizinische Geräte und andere Anschaffungen oder auch für die Unterstützung von Forschungs-, Natur- und Artenschutzprojekten eingesetzt werden. Sie dienen der Förderung des Grünen Zoos und kommen dem Zoo, seinen Tieren und seinen Gästen zugute. In den vergangenen Jahren konnten zum Beispiel eine neue Beleuchtungsanlage für die Königs- und Eselspinguine, eine Waage für Kleintiere, eine Sauerstoffbox für Aras und weitere technische Geräte, Werkzeuge und Materialien mit den Patenmitteln finanziert und angeschafft werden. Einige dieser Anschaffungen wurde den interessierten Patinnen und Paten im Menschenaffenhaus präsentiert und erläutert. Zoo-Verein und Zoo bedankten sich mit dieser Veranstaltung bei den fast 300 Patinnen und Paten, die aktuell eine Patenschaft im Grünen Zoo übernommen haben. Der Zoo-Verein Wuppertal unterstützt als Förderverein die Erhaltung und Entwicklung des Grünen Zoos Wuppertal. Er hat aktuell etwa 2.160 Mitglieder und gehört der europäischen Gemeinschaft der Zooförderer (GdZ) an. Seit 2013 betreut er die Patenschaften im Grünen Zoo Wuppertal. Informationen zu Patenschaften und zum Zoo-Verein sowie Anmeldeformulare sind auf der Webseite des Grünen Zoos www.zoo-wuppertal.de zu finden.
Naturschutz-Tierpark Görlitz 05.09.2023
Sauentausch im Schweineterrarium
Mehr Platz für Sattelsau Molli und ihre 12köpfige Ferkelbande im Naturschutz Tierpark Görlitz – Zgorzelec. Der behördlich angeordnete „Stallarrest“ zur Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest hat im Görlitzer Tierpark als Innovation das erste „Schweineterrarium“ hervorgebracht. Mit dem Einzug der Tibetschweine vor vier Monaten ist diese großzügige Indoor- Anlage feierlich eröffnet worden. Mittlerweile hat Sattelsau Molli im Bauernhof einen großen Wurf von 12 Ferkeln zur Welt gebracht. „Bei einer Kopfzahl von 13 Sattelschweinen zu 3 Tibetschweinen, fiel uns die Entscheidung zu einer Sauen – Rotation nicht schwer“, erklärt Zooinspektorin Steffi Späthe. Molli zog mit ihren Ferkeln ins Terrarium und die drei Tibetsauen in den Bauernhof. Obwohl noch immer ausschließlich im Haus, quittieren die Borstentiere nun das Mehr an Platz, Sonne und Licht mit fröhlichem Gegrunze und Getobe.
Zoo Wuppertal 05.09.2023
Neuanfang im Tigertal
Am Montag wurde im Grünen Zoo Wuppertal ein Sibirischer Tiger eingeschläfert. Dem Tier-pflegeteam war aufgefallen, dass der weibliche Tiger „Mymoza“ in den letzten Tagen nicht so viel Appetit hatte wie üblich. Außerdem lief dem Tier vermehrt Speichel aus dem Maul. Da die Tigerkatze mit ihren fast 18 Jahren schon ein sehr hohes Alter hatte, wurde zunächst eine Nierenerkrankung vermutet, wie sie für alte Katzen typisch ist. Nachdem eine darauf ausgerichtete, unterstützende Therapie dem Tier jedoch nicht zufrie-denstellend half, wurde am Montag eine Untersuchung in Vollnarkose durchgeführt. Eine Blutuntersuchung zeigte zwar tatsächlich leicht erhöhte Nierenwerte, aber das eigentliche Problem lag in der Maulhöhle: Ein Tumor war im Gewebe unter der Zunge gewachsen. Der Tumor hatte bereits eine Größe erreicht, in der er das Kauen deutlich erschwerte und auch bald zu Problemen beim Schlucken geführt hätte. „Mymoza“ wurde daher eingeschläfert, um ihr einen solchen Leidensweg zu ersparen. Der Tierkörper wurde zur pathologischen Sektion zu einer veterinärmedizinischen Universität gebracht und verschiedene Proben wurden für wissenschaftliche Studien gesichert. Nach „Mymozas“ Tod kommt es nun zu einem Generationenwechsel: Bereits vor vier Wochen zog der 2-jährige Sibirische Tigerkater „Kasimir“ im Grünen Zoo ein. Der junge Kater gewöhnt sich derzeit noch in den für Zoogäste nicht einsehbaren Innenanlagen an sein neues Zuhause und wird bald auch auf der Außenanlage zu sehen sein. „Mymozas“ ehemalige Anlage wird in Kürze ebenfalls mit einer jungen Sibirischen Tigerkatze besetzt werden. Für das neue Paar be-steht eine Zuchtempfehlung des Europäischen Ex-situ-Programms der EAZA (EEP), sodass der Grüne Zoo durch gezielte Zucht wieder zum Erhalt der bedrohten Tiger-Unterart beitragen kann. Genau wie bei Menschen gibt es auch bei Tieren bestimmte Erkrankungen, die typischerweise im Alter auftreten. Krebserkrankungen gehören dazu. Je älter eine bestimmte Tierart in Zoos wird, desto häufiger treten solche Krankheiten also auf. Die Gelenksarthrose, wie wir sie bei unserem Gorillaweibchen „Roseli“ festgestellt haben, ist ebenfalls eine typische Erkrankung eines alten Tieres. „Roseli“ geht es unter einer neuen Schmerztherapie inzwischen besser, aber sie bleibt unter engmaschiger Beobachtung. Seit Beginn der Zootierhaltung hat sich das Wissen um die Haltungsbedürfnisse der verschiedenen Tiere dramatisch weiterentwickelt. Die Zootiere werden also dank verbesserter Bedingungen immer älter, viele Tierarten leben ins-besondere länger als in der Wildbahn. Und mit jedem Aspekt der Tierhaltung, den wir noch weiter verbessern können, werden die altersbedingten Krankheiten zunehmen. Was zunächst wie ein negativer Trend erscheint, ist also eigentlich eine gute Nachricht. Gleichzeitig bedeutet das eine besondere Verantwortung in der Betreuung dieser Tiere. Lebensqualität ist wichtiger als Altersrekorde. Sobald solche Erkrankungen das tägliche Wohlbefinden unserer Tiere einschränken, müssen wir sie gut beobachten und genau abwägen, wie lange ihr Leben in ihrem Zustand vertretbar und erstrebenswert ist. Ein Lebensende bedeutet hier für das Gesamtkonzept Artenschutz im Zoo auch immer einen Neuanfang: für die Gehege liegen Pläne bereit, wie dort wieder neue Perspektiven für andere Individuen entstehen können. Für das junge Tigerpaar hätte es in den Herkunftszoos weniger Platz und keine Möglichkeit zur Zucht gegeben. Wir im Grünen Zoo haben zurzeit noch viele alte Individuen in unserem Tierbestand. Auch die beiden Löwenkater, unser letztes Leopardenweibchen, die Kuttengeier und unser Braunbär sind bereits im letzten Viertel ihrer Lebenserwartung, um nur einige weitere Tiere zu nennen, die den Besucherinnen und Besuchern unseres Zoos seit vielen Jahren bekannt sind. Auch sie werden in nächster Zeit sterben. In ihren Anlagen beginnt danach eine neue Phase des Lebens, der Interaktion und des Artenschutzes.
Zoo Salzburg 05.09.2023
Premiere für Losa: Neue Braunbärin zum ersten Mal auf Erkundungstour
Bedächtig setzt Braunbärin Losa eine Tatze vor die andere. Kurz nachdem sie das erste Mal den Innenbereich für eine erste Erkundungstour verlässt, hält sie inne, reckt den Kopf nach oben und nimmt die neuen Gerüche wahr. Danach setzt sie ihren Ausflug auf der Außenanlage unbeirrt fort. Sie klettert über Felsen und Baumstämme und geht sofort eine Runde schwimmen. Außerdem „erklärt“ sie Aragon, dass sie jetzt auch hier „wohnt“, indem sie sich mit dem Rücken an Bäumen reibt und diese so mit ihrem Geruch markiert. Es gibt also ordentlich was zu tun für die neue Braunbärin, die sich spürbar wohlzufühlen scheint. „Über den Sichtschieber hat Losa auch schon Kontakt mit Aragon aufgenommen, der sich im Moment im Innenbereich befindet. Die Kontaktaufnahme lief sehr ruhig und vorsichtig ab, so dass wir dem Prozess der Zusammenführung positiv entgegensehen. Wann das genau sein wird, können wir natürlich noch nicht sagen. Das ‚entscheiden‘ sozusagen die beiden Bären“, erklärt Kuratorin Lisa Sernow. Braunbärin Losa kam am vergangenen Donnerstag, 31. August 2023, in Salzburg an. Sie ist 21 Jahre alt und verbrachte ihr bisheriges Leben in einem schwedischen Wildpark. Aragon wurde 1993 im Zoo Salzburg geboren und lebte lange Jahre mit seiner Mutter zusammen. Somit ist er es gewöhnt mit einer Artgenossin gemeinsam auf der Anlage zu sein. Auch Losa ist eine „bärige Gesellschaft“ nicht fremd und so dürfen die Besucherinnen und Besucher des Zoo Salzburg schon sehr gespannt auf die ersten Bilder der beiden Braunbären sein. Bis dahin lohnt es sich auf jeden Fall Losa bei ihren Ausflügen zu beobachten.
Ozeaneum Stralsund 05.09.2023
Kostenlose Podiumsdiskussion „SOS: Artensterben im Meer – wie stoppen wir den Verlust mariner Lebensvielfalt?“ im OZEANEUM Stralsund
Zum Auftakt der internationalen Meeresnaturschutzkonferenz „Progress in Marine Conservation: how to stop biodiversity loss – from knowledge to action“ laden das Deutsche Meeresmuseum und das Bundesamt für Naturschutz am 18. September um 18 Uhr zu einer kostenlosen öffentlichen Podiumsdiskussion in das OZEANEUM Stralsund ein. (Stralsund, 05.09.2023) Neben der Verschmutzung und dem Klimawandel stellt der Verlust der Biodiversität eine der drei großen planetaren Krisen unserer Zeit dar. Denn die Vielfalt an Arten und Lebensräumen und ihre ökologischen Funktionen – die Biodiversität – schwindet, sowohl an Land als auch im Meer. Doch was kann getan werden, um den Rückgang dieser Lebensvielfalt in unseren Meeren aufzuhalten? Wie lässt sich aus dem SOS – ein Notruf für die Meere! – ein erfolgreiches „Save-our-Seas“ gestalten? Diese und weitere Fragen zum Thema „Artensterben im Meer“ werden am 18. September der Meeresbeauftragte der Bundesregierung Sebastian Unger, die Vize-Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) Karen Wiltshire, die ehemalige EU-Abgeordnete und Vertreterin „Mission Healthy Oceans“ und der UN-Dekade Ozeanforschung für nachhaltige Entwicklung Gesine Meißner (FDP, MdEP aD) sowie Fabian Ritter vom Verein M.E.E.R. e. V. im OZEANEUM diskutieren. Die Podiumsdiskussion bildet gleichzeitig den Start der viertägigen internationalen Meeresnaturschutzkonferenz „Progress in Marine Conservation“ (kurz: PMC). Wissenschaftler*innen renommierter Meeres-Institute und Behörden sowie weitere Fachleute gehen der Frage nach: Wie kommen wir vom Wissen zum Handeln, wenn es darum geht, die Lebensvielfalt im Meer zu schützen? Viele grundlegende nationale und internationale Schritte sind bereits vereinbart. Vielfältige Abkommen und gesetzliche Regelungen geben den erforderlichen rechtlichen Rahmen, doch die Umsetzung effektiver Schutzmaßnahmen ist nicht effizient genug. Die Nutzungen der Meere durch den Menschen wie der Ausbau der Offshore Windenergie wachsen rasant. Was sind die besten Lösungen für die drängendsten Probleme der Nord- und Ostsee? Wie gestalten wir die nachhaltige Nutzung unserer Meere? Bereits seit dem Jahr 2006 richtet das Bundesamt für Naturschutz in Kooperation mit dem Deutschen Meeresmuseum Stralsund die internationale Konferenzreihe „Progress in Marine Conservation“ aus. Sie bietet ein wichtiges Forum, um aktuelle Entwicklungen im Meeresnaturschutz und neue Forschungsergebnisse zu diskutieren. Expert*innen aus der Wissenschaft, von Bundes- und Landesbehörden, von Naturschutzverbänden und anderen Nicht-Regierungsorganisationen aus dem In- und Ausland treten hier in den Austausch und suchen nach Lösungen zum Schutz der Meere.
Tierpark Hellabrunn München 05.09.2023
Neue Marderkaninchen im Mühlendorf
Im nun endenden Hochsommer ist im Hellabrunner Mühlendorf eine ganz neue Tierart eingezogen. Tierpark-Gäste können ab sofort die neuen Marderkaninchen in ihrer neugestalteten Anlage beobachten. Doch das ist nicht der einzige Grund, warum sich vor allem im langsam kommenden Herbst ein Rundgang mit Mühlendorf lohnt. Stehende Ohren, wackelnde Nase und dunkle Knopfaugen: in Hellabrunn wird seit Kurzem eine neue, besondere Tierart gepflegt und ist für Besucherinnen und Besucher zu sehen. Die Marderkaninchen sind im August in die neugestaltete Anlage gezogen und gehören ab sofort zur Vielfalt der bedrohten Haustierrassen, auf die das Mühlendorf aufmerksam machen möchte. Seit der Fertigstellung 2019 gehört das Mühlendorf zur Geozone Europa und bietet mit viel Liebe zum Detail eine Entdeckungstour der heimischen Biodiversität im alpenländischen Stil. Marderkaninchen: Aussehen und Gefährdung Die Tierart hat einen leicht gedrungenen Körper, aufgerichtete und gut behaarte Ohren und vergleichsweise kurze Läufe. Die blaue oder bräunliche Fellfarbe ist an den Seiten und Flanken heller getönt als am übrigen Körper. Die Tiere sind etwas dunkler an den Schultern und haben einen breiteren Streifen am Rücken. Marderkaninchen gelten als extrem gefährdet und sind nur schwer zu züchten, denn als Vertreter der Punktscheckenrassen sind sie spalterbig. Das bedeutet, dass nur die Hälfte der Jungtiere die Erbanlagen für das typische Aussehen von Marderkaninchen in sich tragen. Laut der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung von alten und gefährdeten Haustierrassen sind nur braune oder blaue Färbungen für reinrassige Tiere anerkannt. Ein ausgewachsenes Tier erreicht ein Gewicht von etwa vier Kilogramm. Die Rasse der Marderkaninchen ist in Deutschland etwa im Jahr 1925 in Hamburg entstanden und ging aus einer Kreuzung der Rassen Blaue Wiener, Thüringer, Hasenkaninchen, weißen Angora-, Havanna- und Chinchillakaninchen hervor. Bei der Namensgebung waren der Edelmarder und Steinmarder entscheidet, da in Anlehnung an ihre Fellfarbe der heute bekannte Begriff gewählt wurde. Aktuell werden in Hellabrunn zwei Tiere auf der Anlage gepflegt, zukünftig sollen es mehr werden. Für den Leiter der Zoologischen Abteilung und Kurator Carsten Zehrer repräsentieren die Tiere das Engagement, um das Verschwinden von noch mehr Haustierrassen zu verhindern: „Viele alte Haus- und Nutztierrassen sind vom Aussterben bedroht, weil sie im Vergleich zu anderen Züchtungen nicht genug Milch, Fleisch oder Eier geliefert haben. Ein Beispiel sind die Murnau-Werdenfelser Rinder, die im Vergleich zu anderen Braun- und Fleckvieharten einfach zu wenig Milch gegeben haben und wirtschaftlich nicht mit den Hochleistungsrassen mithalten konnten. Unser Ziel ist es, unseren Gästen zu verdeutlichen, welche Auswirkungen die vom Aussterben bedrohten Haustierrassen auf bestehende Ökosysteme haben und wie deren Entwicklung vom Wild- zum Haustier stattgefunden hat. Mit den jetzt zu sehenden Marderkaninchen wollen wir uns langfristig am Engagement anderer Einrichtungen beteiligen, um diese besondere Rasse zu schützen“, so Zehrer weiter. Zu Gast im Mühlendorf – es gibt viel zu entdecken Neben der neuen Tierart können Tierparkgäste jetzt im kommenden Spätsommer auch die Ernte im Bauerngarten sehen. Artenschutzbotschafter präsentieren mehrmals pro Woche die angebauten Gemüse- und Obstsorten – Möglichkeiten für Kostproben sind nicht ausgeschlossen. Seit Juni sind auch die beiden weiblichen Jungtiere bei den Dahomey-Zwergrinder zu sehen. Ebenso lassen sich Appenzeller Spitzhauben Hühner, das männliche Murnau-Werdenfelser Kalb, Bulgarische Langhaarziegen und die Ferkelschar der Kunekune-Schweine beim Heranwachsen beobachten.