Zoopresseschau

Dies wird eine sehr umfangreiche Zoopresseschau …. neben der aktuellen enthält sie auch die Teile, die durch Probleme des Versandservers der Original-Zoopresseschau verursacht wurden. Bevor es also aktuell wird, die fehlenden Pressemitteilungen der deutschen/österreichischen/schweizer Zoos zwischen dem 4. und 25. Juli 2023 … in gekürzter Form, sprich: Ohne Veranstaltungshinweise.

Tierpark + Fossilium Bochum 14.07.2023
Es sind zwei Seehund-Weibchen!
Willkommen „Lotta“ und „Merle“! – Auf diese Namen wurden die beiden Seehund-Jungtiere im Tierpark + Fossilium Bochum getauft. Inzwischen steht fest, dass es sich bei dem im Juni geborenen Doppel-Nachwuchs um zwei Weibchen handelt. Vor einer Woche machte der Zoo den besonderen Zuchterfolg in seinen „Nordseewelten“ öffentlich und rief über Social Media seine Besuchenden dazu auf, für ihre Lieblingsnamen abzustimmen. Mehr als 200 Personen haben sich beteiligt und das Ergebnis war am Ende eindeutig. Zoodirektor Ralf Slabik: „Wir sind sehr glücklich, dass sich unsere Besuchenden so sehr mit uns über den ersten Seehund-Nachwuchs seit zehn Jahren freuen und nun auch an der Namensgebung teilhaben wollten. Jetzt können wir ‚Lotta‘ und ‚Merle‘ offiziell in unserer Seehundgruppe begrüßen.“ Anders als Seelöwen, die mit ihren lauten Rufen schon aus weiter Entfernung zu hören sind, sind Seehunde meist vollkommen geräuschlos unterwegs. Untereinander kommunizieren sie aber dennoch mit akustischen Signalen. Damit auch Zootierpfleger:innen mit ihren Schützlingen interagieren können – z. B. bei der Fütterung oder dem Medical Training – ist es leichter, ihnen Namen zu geben. „Für uns ist es wichtig, die Tiere individuell ansprechen zu können. Außerdem müssen die Namen für die Seehunde im Wasser leicht verständlich sein und sich vor allem akustisch von den Namen ihrer Gruppenmitglieder unterscheiden. Aus diesem Grund haben wir für unseren Online-Namenswettbewerb bereits eine kleine Vorauswahl getroffen“, erklärt Revierleiterin Inga Riebel und ergänzt: „Mit ‚Lotta‘ und ‚Merle‘ haben wir nun zwei Namen gefunden, die nicht nur schön klingen, sondern auch im Ausland einfach ausgesprochen werden können. Das ist ebenfalls ein entscheidender Faktor, sollten unsere zwei kleinen Seehund-Weibchen in Zukunft einmal in einen anderen Zoo umziehen.“ Doch noch ist es lange nicht soweit und der Tierpark und seine Besucher:innen können den Nachwuchs mit Freude beim Heranwachsen beobachten.

Kölner Zoo 14.07.2023
Tenrek im Kölner Zoo geboren
Der „Igel“ Madagaskars hat Nachwuchs bekommen. Die Tenreks oder Tanreks (Tenrecidae) sind eine auf Madagaskar lebende Säugetierfamilie. Die Gruppe umfasst vor allem igel- und spitzmausähnliche Vertreter. Die nicht allzu großen Säugetiere sind hauptsächlich nachtaktiv, leben weitgehend einzelgängerisch und ernähren sich von Wirbellosen. Sie haben sich an unterschiedliche Lebensweisen angepasst. So gibt es unter den Tenreks grabende, bodenbewohnende, baumkletternde und im Wasser lebende Formen. Dadurch nutzen die Tiere verschiedene ökologische Nischen, die aufgrund fehlender Konkurrenten unter den Säugetieren auf Madagaskar unbesetzt geblieben waren. Im Kölner Zoo leben nun insgesamt 3 Kleine Igeltenreks. Vater und Mutter sind 7 Jahre alt und sind ebenso gebürtige Kölner. Der Nachwuchs wurde am 23.6. im Kölner Zoo geboren. Zunächst war das Kleine blind – erst nach knapp zwei Wochen haben sich die Augen geöffnet. Jetzt fängt es an, mit seinen Eltern sein Terrarium im kleinen Nachtierhaus des Madagaskarhauses zu erkunden. Lebensraum Madagaskar Die Tenreks sind auf Madagaskar verbreitet. Lediglich der Große Tenrek kommt auch auf den Maskarenen, Seychellen und dem Archipel der Komoren vor, er ist dort aber wohl in allen Fällen durch den Menschen eingebracht worden. Die Tiere bewohnen auf Madagaskar eine Vielzahl von Lebensräumen, diese schließen die feuchten Regenwälder des östlichen und zentralen Inselteils, die trockenen Wälder des westlichen und die Dornbuschsavannen des südwestlichen ein. Die meisten, vor allem kleineren Vertreter kommen in enger umgrenzten Lebensräumen vor. Obwohl Tenreks nicht bedroht sind, sind sie eine Botschafterart für Madagaskar, das drittärmste Land der Welt. 80% der Waldfläche Madagaskars sind bereits verloren. Deshalb engagiert sich der Kölner Zoo besonders für den Schutz der Tiere Madagaskars. Gleich drei Artenschutzprojekte profitieren von der Unterstützung des Zoos: im Süden, wo der Zoo eine Forschungsstation aufgebaut hat, im Westen, der Heimat der Coquerels-Sifakas, und im Osten, wo in der „Madagascar Fauna and Flora Group“ vielen Zoos Lemuren und ihren Lebensraum beschützen. Für den kleinen Tenrek im Kölner Zoo kam man auch eine Patenschaft übernehmen.

Zoo Frankfurt 14.07.2023
Nachwuchs bei den Frankfurter Seehunden
Fast genau ein Jahr nachdem Seehund OTTO zur Welt kam, gibt es wieder Nachwuchs in den Robbenklippen des Frankfurter Zoos. In der Nacht zum 11. Juli brachte die sechsjährige FENJA ihr erstes Jungtier zu Welt. Wie das mit der Jungtieraufzucht funktioniert, konnte sie sich in den letzten Monaten bei der erfahrenen LILLY und ihrem einjährigen Sohn OTTO abschauen. „Ich freue mich sehr, dass der junge Seehund nun einen Spielgefährten hat“, sagt Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft. „Mit dem zweiten Jungtier umfasst die Seehundgruppe nun sechs Tiere, darunter auch die beiden Männchen FRIDOLIN und HENRY“, so Hartwig. Wer von den beiden der Vater des Jungtieres ist, wird FENJAS Geheimnis bleiben. Die Geburt des männlichen Jungtieres verlief ohne Komplikationen und wie für Seehunde üblich an Land. Im Gegensatz zu Seebär-Jungen können kleine Seehunde bereits kurz nach der Geburt schwimmen. Sechs bis sieben Wochen lang werden sie von ihren Müttern mit einer besonders reichhaltigen Milch gesäugt. Seehunde wachsen relativ langsam und sind erst mit fünf bis sechs Jahren ausgewachsen. Zunächst muss der Kleine erstmal eine gute Bindung zu seiner Mutter aufbauen und seine Artgenossen, sowie die Anlage kennenlernen. Nach einer Weile wird er auf seine Nachbarn – die Südafrikanischen Seebären – treffen. „Seit einiger Zeit haben unsere Seehunde und Seebären die Möglichkeit, über den rückwärtigen Bereich die Anlagen zu wechseln, sodass beide Arten beide Anlagen nutzen und die Gruppen sich mischen können“, erklärt Zootierärztin und zuständige Kuratorin Dr. Nicole Schauerte. „Die Vorteile liegen auf der Hand: Mehr Platz, mehr Abwechslung, mehr Interaktion. Und für unsere Besucherinnen und Besucher ist es toll, weil sie die Unterschiede zwischen den Arten nun noch unmittelbarer erkennen können. Um nur mal die auffälligsten dieser Unterschiede zu nennen: Seehunde gehören zu den Hundsrobben. Im Gegensatz zu den Seebären weisen sie keine äußerlich erkennbaren Ohrmuscheln auf. Ihre Flossen liegen seitlich am Körper und sie bewegen sich an Land auf ihrem Bauch robbend vorwärts. Seebären sind Ohrenrobben, ihre äußerlichen Ohrmuscheln sind gut zu erkennen. Außerdem setzen sie ihre Flossen an Land zur Fortbewegung ein, im Wasser nutzen sie die vorderen Flossen wie Flügel“, so Schauerte. Seehunde (Phoca vitulina) sind in Mitteleuropa sowie an allen nördlichen gemäßigten Meeren heimisch. Als Raubtiere sind sie geschickte Jäger, die bis zu einer halben Stunde lang tauchen können. Drei bis fünf Kilogramm Fisch und Meerestiere fressen sie am Tag. Laut Roter Liste der Weltnaturschutzunion IUCN gelten Seehunde weltweit nicht als gefährdet. Allerdings sind sie in der nationalen Roten Liste Deutschlands in der Kategorie „Gefährdung unbekannten Ausmaßes“ verzeichnet und genießen gemäß dem „Abkommen zur Erhaltung der Seehunde im Wattenmeer“, das 1991 zwischen Deutschland, Dänemark und den Niederlanden geschlossen wurde, besonderen Schutz.

Wildpark Assling 14.07.2023
Was gibt es Neues im Wildpark Assling
Rechtzeitig zum Ferienbeginn gibt es im Wildpark Assling wieder Neues zu entdecken. In den letzten Jahren wurde das Augenmerk vermehrt auf Familien mit deren Kindern gelegt. Mit vielen Spielmöglichkeiten lädt der Wildpark ein, hier einen erlebnisreichen Tag zu verbringen. Neben der Kugelbahn und dem abwechslungsreichen Waldspielplatz, wurde jetzt auch noch ein Wasserspiel beim großen Teich angelegt. „Das Element Wasser ist für Kinder jeden Alters ein großer Anziehungspunkt und bietet an heißen Tagen eine kleine Abkühlung. Mit der Firma Naturspiele Lanz haben wir einen Partner gefunden, mit welchem wir unsere Ideen eines abwechslungsreichen Wildparkbesuchs auch umsetzen können,“ so Johannes Lukasser im Gespräch. „Auch wurde nochmals in eine weitere Kugelbahn investiert. So hoffen wir, Besuchern jeden Alters einen rundum schönen Tag in einer naturbelassenen Umgebung zu bescheren!“

Tiergarten Kleve 14.07.2023
Der Tiergartenbesuch von morgen
Studierende der Hochschule Rhein-Waal zeigen, mit welchen digitalen Möglichkeiten ein Zoobesuch spannender gestaltet werden kann. Von einer App zur besseren Orientierung über einen Roten Panda als Chabot bis hin zu einem Audioguide, der anhand der GPS-Koordinaten im Zoo die passenden Texte zu den Tieren abspielt- Studierende der Hochschule Rhein-Waal in Kamp-Lintfort haben im diesjährigen Sommersemester unter Leitung von Prof. Ido Iurgel auf eindrucksvolle Weise gezeigt, durch welche digitalen Möglichkeiten ein Tiergartenbesuch noch spannender werden kann. „Es gibt viele Möglichkeiten, wie man den Besuch eines Zoos wie dem Tiergarten Kleve durch digitale Kommunikationstechnologien, künstliche Intelligenz und Gamification noch erlebnisreicher gestalten kann“, so Prof. Iurgel von der Hochschule Rhein-Waal. „Die Studierende konnten durch die Kooperation mit dem Tiergarten Kleve in Kleingruppen eigene Ideen für eine Digitalisierung des Zoobesuchs entwickeln, die sie in einem ersten Prototyp auch in die Praxis umsetzen konnten.“ Dabei ist die Digitalisierung keineswegs als Konkurrenz zum eigentlich Tiergartenbesuch zu sehen, sondern soll diesen abwechslungsreicher und informativer gestalten, wie Tiergartenleiter Martin Polotzek berichtet: „Die vier Hauptaufgaben eines modernen Zoos sind Bildung, Forschung, Artenschutz und Erholung, welche mit digitalen Kommunikationstechnologien noch weiter gestärkt werden können. So könnten unsere BesucherInnen durch eine App nicht nur schneller zu ihrem Lieblingstier finden, sondern auch spannende Fakten hierzu erfahren. Auch andere Medien wie ein Audioguide oder eine digitale Schnitzeljagd sorgen dafür, dass auf unsere Gäste auf eine abwechslungsreiche Art für Tiere begeistert werden und mehr über deren Bedrohung sowie unsere Artenschutzbemühungen erfahren.“ Eine Studierendengruppe hat sich mit dem im Tiergarten Kleve geplanten Südamerikahaus befasst und einen Prototypen entwickelt, mit dem sich Kinder auf spielerische Weise mit den zukünftigen Bewohnern auseinandersetzen können. Wenn der Jaguar dem Wasserschwein zu nahe kommt, flüchtet es ins Wasser. Hierbei kann das Kind dem Wasserschwein helfen und so spielerisch mehr über das Verhalten der südamerikanischen Nager lernen. Tiergartenleiter Polotzek: „Es waren viele sehr spannende und teils auch vielsprechende Prototypen dabei. Die Zukunft wird zeigen, welche dieser Prototypen finalisiert werden und schon bald den Tiergartenbesuch von morgen bereichern werden. Daher danke ich allen Studierenden, Prof. Iurgel und der Hochschule Rhein-Waal in Kamp-Lintfort für diese tolle Kooperation!“ Der Tiergarten Kleve ist täglich von 9-18 Uhr geöffnet. Die BesucherInnen können sich auf zahlreiche Neuheiten wie die Nordamerikaanlage mit Baumstachler und Stinktieren sowie den Playmore Fantasy-Abenteuerspielplatz freuen. Weitere Informationen unter www.tiergarten-kleve.de

Tierpark Chemnitz 13.07.2023
Tierpark Chemnitz: Nachwuchs bei den Rosaflamingos
Bisher sind drei Küken geschlüpft Bei den Rosaflamingos im Tierpark Chemnitz gibt es Nachwuchs. Bereits Anfang Juni schlüpfte das erste Küken. Zwei weitere Küken folgten, das vorerst letzte Anfang Juli. Einige Eier werden noch bebrütet, sodass möglicherweise weitere Jungtiere hinzukommen. Für den Tierpark ist es die zweite erfolgreiche Nachzucht, nachdem im letzten Jahr ebenfalls drei Küken geschlüpft waren. Flamingos pflanzen sich nur fort, wenn eine bestimmte Anzahl Tiere in der Gruppe lebt. Auf einer großen Anlage mit wenigen Tieren züchten sie nicht nach. Daher wurden in den Jahren 2015 und 2016 zur bestehenden kleinen Gruppe noch 16 Tiere aus drei verschiedenen Zoos in Österreich, Tschechien und Deutschland geholt. Die Nachzucht funktioniert mittlerweile so gut, dass die Jungtiere sowohl natürlich ausgebrütet, als auch von den Eltern selbst aufgezogen werden. Die Besucher:innen können die interessante Aufzucht, an der beide Elternteile beteiligt sind, miterleben und das Heranwachsen der Jungtiere beobachten. Flamingos sind wärmeliebende Wasservögel mit einem einzigartigen Schnabel. Dieser ist an seiner Spitze nach unten gebogen und an den Innenseiten mit feinen Hornlamellen versehen. Die Tiere schwenken ihn mit der Oberseite nach unten im Wasser hin und her und filtern dabei ihre Nahrung aus dem aufgewühlten Wasser. Mit dem Futter nehmen sie auch Farbstoffe auf, die für die rosarote Gefiederfarbe wichtig sind. Im Zoo müssen deshalb auch karotinoidhaltige Futtermittel zugegeben werden, damit die Vögel nicht verblassen. Die Jungtiere dagegen sind grau

Tiergarten Schönbrunn 13.07.2023
Klarstellung der Tiergarten-Direktion
Von den Orang-Utans über die Nashörner bis zu den Elefanten: Viele Tiere im Tiergarten Schönbrunn tragen Namen und auch künftig werden weiterhin Namen an unsere Jungtiere vergeben, da wir die Tiere individuell pflegen und wertschätzen. Auch der Öffentlichkeit werden die Namen unserer Tiere kommuniziert. „Der Tiergarten Schönbrunn ist ein Ort, an dem sich Tier und Mensch respektvoll begegnen und der dem Artenschutz verpflichtet ist. Unsere Schützlinge sind für uns das Um und Auf, ihr Wohl ist uns besonders wichtig und natürlich hat jedes Tier seinen individuellen Namen. Wir möchten zukünftig die Namensgebung des Tieres lediglich nicht mehr als Marketing-Instrument in den Vordergrund stellen“, so Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck. Die Namensgebung obliegt den Tierpflegerinnen und Tierpflegern, die sich tagtäglich um das Wohlergehen der Tiere kümmern. Durch die angeregte Diskussion möchte der Tiergarten Schönbrunn aber insbesondere den Fokus auf das zunehmende Artensterben und den Verlust von Lebensräumen und die zunehmend wichtige Aufgabe von Zoologischen Gärten im Artenschutz und beim Aufbau von Reservepopulationen lenken. Hering-Hagenbeck: „Wir freuen uns sehr, wie sehr die Besucherinnen und Besucher unsere Tiere sowie die Bedeutung des Tiergartens und unsere Arbeit schätzen. Wir bleiben auch bemüht uns weiterzuentwickeln und dennoch unsere Traditionen und unsere einzigartige Geschichte zu bewahren.“

Wilhelma Stuttgart 13.07.2023
Zwei Ohrenpaare mehr in der Serval-Anlage
Erst im März dieses Jahres hat das Serval-Pärchen Nio und Duma seine neue Anlage in der Wilhelma in Stuttgart bezogen – und schon sind sie zur viert: Vorletzte Woche hat das Weibchen Duma nach zweieinhalb Monaten Tragzeit Zwillinge auf die Welt gebracht. Die Kätzchen wiegen bei der Geburt etwa 250 Gramm und öffnen wie unsere Hauskatzen erst nach etwa zehn Tagen ihre Augen. Die Jungtiere sind zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sehr mobil und daher für die Besucher*innen nicht immer zu sehen. Nahezu einen Monat lang werden sie ausschließlich gesäugt, bis sie anfangen, auch feste Nahrung zu fressen. Die mit schwarzen Tupfen übersäten Raubkatzen sind ursprünglich in den Steppen und Savannen Afrikas zuhause. Die langbeinigen, schlanken Einzelgänger haben sehr große Ohren und ein ausgezeichnetes Gehör, mit dessen Hilfe sie ihre Beute aufspüren: Kleine Nager wie Mäuse, Ratten und Borstenhörnchen, Reptilien wie Echsen und Schlangen, aber auch eine kleine Antilope kann ihnen mal zum Opfer fallen. Regungslos verharren sie im Gras und machen einen Riesensatz, sobald es irgendwo raschelt. Auch Vögel sind vor ihnen nicht sicher: Servale vermögen vier Meter hoch zu springen, weshalb ihr Gehege in der Wilhelma mit einem Spezialnetz überspannt ist. Nio und Duma, die seit März 2022 in der Wilhelma leben, sind zum ersten Mal Eltern geworden. Duma kam aus dem tschechischen Safaripark Dvur Kralove in den Zoologisch-Botanischen Garten Stuttgart, Nio stammt aus dem Zoo in Osnabrück. Für die beiden afrikanischen Kleinkatzen wurde der alte Straußenstall aufwendig saniert. Neu entstanden ist eine naturnahe Außenanlage mit hochwachsenden Gräsern, einer Lichtung und einem kleinen Bach. Beide Katzen sind erst zwei Jahre alt – in menschlicher Obhut können Servale bis zu 20 Jahre alt werden.

Tierpark Nordhorn 13.07.2023
Den Tierpark Nordhorn besuchen und dabei das E-Auto laden
Zoo baut Besucherservice aus und installiert 5 E-Ladesäulen auf dem Parkplatz Mit gleich 5 Ladesäulen für E-Autos hat der Tierpark Nordhorn seinen Besucherservice passend zum Ferienstart ausgebaut. „Wir freuen uns, unseren Gästen mit den E-Ladesäulen ab sofort einen weiteren Mehrwert bieten zu können,“ so Gerd Winter, Leiter des Servicepoints. Die fünf Ladesäulen sind auf 11kWh Leistung ausgelegt, so dass Fahrzeuge in ca. drei bis sechs Stunden vollständig aufgeladen sein können. „Dies entspricht der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer unserer Gäste. Auch Besucher mit E-Auto können nun bequem tanken, während sie den Familienzoo besuchen!“ so Winter weiter. Das Laden funktioniert wie an anderen öffentlichen E-Ladesäulen auch: So können die Ladesäulen mit einer bereits freigeschalteten Karte eines gängigen Fremdanbieters genutzt werden. Alternativ kann das Laden auch „Ad-Hoc“ mithilfe eines QR-Codes direkt an der Säule oder über die Anbieter-App des Tierparks erfolgen. „In vielen Bereichen wie Bildung, Artenschutz, Wirtschaftlichkeit sind wir bereits nachhaltig aufgestellt. Auch im Bereich des Energiebezuges setzten wir bereits überwiegend auf nachhaltige Energiequellen, aber wir verfolgen beim Thema Nachhaltigkeit einen ganzheitlichen Ansatz,“ so Nils Schleper aus der kaufmännischen Abteilung. „Aktuell setzen wir gerade verschiedene Maßnahmen um. Die Installation von E-Ladesäulen ist ein wichtiger Bestandteil unseres Nachhaltigkeits-Paketes.“ Dank des Förderprogramms „Öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Deutschland“ konnte der Bau der E-Ladesäulen sogar schneller als ursprünglich geplant umgesetzt werden, so dass die Anlagen noch im Juni den Betrieb aufgenommen haben. Die Investitionskosten im 5-stelligen Bereich werden zu gut 50% durch die Bundesanstalt für Verwaltungsdienstleistungen getragen. Die Installation der E-Ladesäulen ist Teil eines Maßnahmenpakets „Tierpark nachhaltig“, mit dem der Familienzoo seine Nachhaltigkeit noch weiter verbessern möchte

Tierpark Hellabrunn 13.07.2023
Zwei Weißschwanz-Stachelschweine im Tierpark Hellabrunn geboren
Große Freude in Hellabrunn: Anfang April kamen im Münchner Tierpark zwei Weißschwanz-Stachelschweine zur Welt, die seit Ende Mai auch für Besucherinnen und Besucher zu sehen sind. Nach der gestrigen tierärztlichen Erstuntersuchung stehen jetzt das Geschlecht, Gewicht und natürlich auch die Namen der stacheligen Zwillinge fest. Besonders gern liegen beide zusammen mit den Eltern tagsüber in der Baumhöhle auf der Anlage. Mit Beginn des Frühlings erschien die Anlage der Stachelschweine geradezu verwaist: kein Tier zu sehen, egal wann die Besucherinnen und Besucher vorbei gingen. Hinter den Kulissen, im Stall der Tiere gab es dafür zwei süße Gründe: nach einer Tragezeit von ca. 112 Tagen kamen Xüßer und Xenf zur Welt. Dicht an die adulten Tiere gekuschelt, erkundeten beide in den darauffolgenden Wochen zunächst den Innenbereich und wagten sich dann Mitte Mai das erste Mal zusammen mit den Eltern auf die Anlage. Gestern erfolgte die erste Jungtier-Untersuchung: Männchen Xüßer ist 3,8 Kilo schwer und sein Bruder Xenf 4,4 Kilo. Beim Zeitpunkt der Geburt sind die Stacheln noch sehr weich und beginnen erst nach zwei Wochen auszuhärten. Da der Bauchbereich vor allem bei jungen Tieren sehr empfindlich ist, hat man sich auch in diesem Jahr in Hellabrunn für eine spätere Erstuntersuchung entschieden. Die Zwillinge waren eine morgendliche Überraschung, wie Carsten Zehrer, Leiter der Zoologischen Abteilung und Kurator in Hellabrunn weiß: „Die Kolleginnen und Kollegen aus der Tierpflege in diesem Bereich entdeckten die beiden Jungtiere bei der morgendlichen Kontrolle im Innenbereich. Ab diesem Zeitpunkt wurden die Tiere auch entsprechend in Ruhe gelassen. Die zuständigen Pflegerinnen und Pfleger ziehen sich dann mit Absicht zurück und beobachten trotzdem genau, wie die Jungtiere sich entwickeln und wie die adulten Tiere sich gegenüber den Jungen verhalten. Da das der zweite Nachwuchs ist, haben wir schnell feststellen können, dass beide Elterntiere sich wieder vorbildlich um ihren Nachwuchs gekümmert haben – was für uns immer eine große Erleichterung ist. Stachelschweine nehmen ihren Nachwuchs bei der Futtersuche, aber auch beim Schlafen in den ersten Monaten meist zwischen sich, um den Jungtieren optimalen Schutz bieten zu können“, so Zehrer zu dem Verhalten der Tiere. Für Rasem Baban, Vorstand und Tierparkdirektor, sind die beiden Jungtiere ein Grund zur Freude: „Der erste Zwillingsnachwuchs bei den Weißschwanz-Stachelschweinen ist für den Tierpark Hellabrunn im Hinblick auf die erfolgreiche Nachzucht aus dem letzten Jahr wirklich etwas ganz besonders. Für uns ist es eine Bestätigung, dass die beiden Tiere sich auf ihrer Anlage sehr wohlfühlen. Weißschwanz-Stachelschweine sind als „nicht gefährdet“ eingestuft. Wir möchten aber trotzdem allen Besucherinnen und Besuchern vermitteln, dass neben den Tieren auch ihre spezifischen Lebensräume in verschiedenen Habitaten ein gemeinschaftliches Engagement zum gesamtumfassenden Schutz benötigen“, so Baban abschließend. Rasselnde Scheinriesen mit weichen und harten Stacheln Ein Mythos der sich bei den Tieren hartnäckig hält, ist die Annahme, sie würden bei Gefahr ihr Stacheln auf ihre Gegner schießen. Falsch! Stachelschweine haben kein sehr ausgeprägtes Sehvermögen, sie orientieren sich mit den empfindsamen Nasen und Ohren. Bei Gefahr stellen die Tiere die langen Deckstacheln auf, um größer zu wirken und potenzielle Feinde einzuschüchtern. Neben dieser Verteidigungsstrategie nutzen die Tiere zusätzlich auch die kleinen, hohlen Stacheln am Hinterteil, um rasselnde Geräusche erzeugen, die Feinde abschrecken sollen. Hilft auch das nicht, bewegen sie sich rückwärts auf den Feind zu und rammen ihre Stacheln in den Körper des Angreifers. Die Stacheln bestehen, genauso wie menschliche Fingernägel oder Haare, aus Keratin. Die Stachelschwein-Zwillinge sind je nach Wetterlage immer öfter auf der Stachelschwein-Anlage gegenüber der Hellabrunner Giraffensavanne zu sehen.

Naturschutz-Tierpark Görlitz 12.07.2023
Übergabe der ersten Zuwendungsbescheide für das Förderprojekt des Naturschutz-Tierparks Görlitz-Zgorzelec
Im Rahmen des Strukturwandels wird der Naturschutz-Tierpark Görlitz-Zgorzelec als eine der meist-besuchten Kultureinrichtungen und touristischer Magnet der Stadt und des Landkreises Görlitz weiter gestärkt. Entsprechend der Förderrichtlinie zur Gewährung von Zuwendungen nach dem „Investitionsgesetz Kohleregionen“ wurden durch den Sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer die Zuwendungsbescheide für die ersten beiden Teilprojekte übergeben. Der Vorstandsvorsitzende des Trägervereins Carsten Liebig ist der Projektleiter für das gesamte Vorhaben. „Endlich besteht damit die realistische Möglichkeit, den beschlossenen Zukunftsplan für den Tierpark umsetzen zu können“, freut er sich. Dabei sollen Veränderungen und Verbesserungen der Infrastruktur und der Bau von innovativen, artgerechten Gehegen für bedrohte Tierarten vorangetrieben werden. Das erste Teilprojekt ist dabei der Bau eines neuen Parkplatzes. Auf dem Gelände des ehemaligen Leuchtenwerkes an der Zittauer Straße werden 65 Stellplätze entstehen. Der neue Standort bietet durch die vorhandene Ampelkreuzung einen sicheren Zugang zum Tierpark. In enger Zusammenarbeit mit der „KommWohnen Görlitz GmbH“, von der das Gelände gepachtet ist, wurden die vorbereitenden planerischen Arbeiten realisiert, die Baugenehmigung eingeholt und die Abbrucharbeiten sowie die Baufeldvorbereitung realisiert. Mit dem Teilprojekt „Naturbrücke“ wird eine erhebliche Verbesserung der Familienfreundlichkeit und Barrierefreiheit durch die Überwindung größerer Reliefsprünge erreicht. Außerdem erhöht sich die Wirkung des Parks durch völlig neue Sichtachsen auf das Gartendenkmal. In planerischer Vorbereitung befinden sich die weiteren Teilprojekte. Den nächsten Schwerpunkt bildet dabei der Bau einer neuen Gemeinschaftsanlage für Tibetbären und Rhesusaffen entsprechend dem Entwicklungskonzept des Tierparks. Durch die Haltung der bedrohten Tibetbären leistet der Naturschutz-Tierpark einen wichtigen Beitrag zur Arterhaltung. Gleichzeitig erhöht sich die Attraktivität des Tierparks weiter und dringend benötigte infrastrukturelle Verbesserungen werden umgesetzt.

Zoo Basel 12.07.2023
ERFREULICHES AUS DEM VOGELHAUS
Dem Zoo Basel sind seit der Eröffnung der neuen Vogelwelten am 3. Juni 2023 mehrere Nachzuchten vor und hinter den Kulissen gelungen. Eine lange Tradition sowie viel Know-how schaffen beste Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Zucht. Als wissenschaftlich geführter Zoo leistet der Zolli einen wichtigen Beitrag zum Schutz und zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume von Tieren und Pflanzen. Das ist einer der Gründe, weshalb im Vogelhaus bedrohte Vögel oder nahe Verwandte bedrohter Vogelarten gehalten werden, die als deren Vertreter bzw. Botschafter dienen. Lange Tradition Der Zolli hat in der Vogelzucht eine lange Tradition und eine grosse Kompetenz. Mit der Zuchtstation, die in einem für die Besucher:innen nicht zugänglichen Bereich des neuen Vogelhauses entstanden ist, schaffte der Zoo Basel noch bessere Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für erfolgreiche Nachzuchten. In der Zuchtstation hinter den Kulissen der Vogelwelten befinden sich 14 Volieren. Aktuell sind deren 12 Volieren besetzt. Erfolgreiche Nachzuchten Ein Monat nach Eröffnung der Vogelwelten freut sich der Zolli über die in der Freiflughalle gelungenen Nachzuchten bei gleich vier Vogelarten: Schamadrossel, Sumbawadrossel, Omei-Bunthäherling sowie Blaukappenhäherling. Auch können aus dem Nistkasten der Mittelbeos in der Voliere Süd Geräusche von Jungtieren vernommen sowie Fütterungsflüge beobachtet werden. Darüber hinaus konnten in der Zuchtstation Nachzuchten bei den Veilchenorganisten, Kapuzenzeisigen und Blaukrönchen registriert werden. Bei den Omei-Bunthäherlingen, Blaukappenhäherlingen und Veilchenorganisten handelt es sich um Erstzuchten im Zolli – was das fundierte Wissen seiner Mitarbeiter:innen in der Zucht verschiedenster Vogelarten unter Beweis stellt. Verschiedene Nestbauten Der Bau von Vogelnestern ist von Art zu Art sehr verschieden, genauso wie die Lage: Das Nest der Blaukappenhäherlinge zum Beispiel bildet eine offene Schale aus Zweigen und Gräsern, mit trockenen Gräsern ausgekleidet. Die Nester befinden sich in 4 bis 15 Metern Höhe in einem Baum. Bei den Omei-Bunthäherlingen wird das Nest am äusseren Ende von Ästen aufgehängt. Aufmerksame Besucher:innen können beim nächsten Besuch im Vogelhaus das eine oder andere Nest entdecken.

Tiergarten Kleve 11.07.2023
Kleine Schönheit in schwarz-weiß Lamafohlen am Sonntag vor den Augen der BesucherInnen im Tiergarten Kleve geboren
Eine schöne Überraschung bescherte Lamastute Sophie dem Tiergartenteam am vergangenen Sonntag, 9. Juli: Mitten am Nachmittag brachte sie vor den Augen der BesucherInnen und der TierpflegerInnen ein kleines Fohlen zur Welt. Vater ist der 9-jährige Lamahengst Philipp. „Für uns war die Lamageburt am helllichten Tag eine große, aber besonders schöne Überraschung“, freut sich Tiergartenleiter Martin Polotzek. „Nach rund einem Jahr Tragzeit brachte Lamastute Sophie vor den Augen der Gäste ein Fohlen zur Welt. Die Geburt verlief komplikationslos, sodass das Jungtier bereits nach wenigen Minuten die ersten Aufstehversuche unternahm.“ Lamas sind höckerlose Kamele aus Südamerika und stammen ursprünglich vom Guanako ab. Obwohl sie eine große Ähnlichkeit zu Alpakas aufweisen, können sie anhand ihrer Größe sowie ihrer gebogenen, bananenförmigen Ohren leicht von Alpakas unterschieden werden. Das bekannte Spuckverhalten zeigen Lamas allerdings nur äußerst selten und dann auch meist nur innerhalb ihrer Gruppe, um die Rangordnung auszumachen oder sich bei Futterstreitigkeiten durchzusetzen. In der Wildbahn ernähren sich Lamas hauptsächlich von Gräsern, Blättern und Rinde. Doch bis das kleine Lamafohlen die ersten Heuhalme knabbert, dauert es noch einige Wochen. „Noch trinkt unser Lamafohlen Milch. Und wie es für Lamas typisch ist, macht es das immer wieder in kleinen Mengen, dafür aber umso häufiger“, so Tiergartenleiter Polotzek, der als Tierarzt auch den ersten Gesundheitscheck durchführte: „Beim ersten Gesundheitscheck haben wir uns den Nabel, die Augen und das Maul einmal genauer angesehen, Herz und Lungen abgehört und neben der Jungtierprophylaxe noch einen Chip unter die Haut gesetzt. Außerdem konnten wir auch nach dem Geschlecht schauen: Es ist ein kleines, gesundes Weibchen!“ Wer das kleine Lamafohlen erleben möchte, kann das täglich von 9-18 Uhr im Tiergarten Kleve tun. Gäste können sich nicht nur über den jüngsten Zuwachs der Lamafamilie, sondern auch über die neue Nordamerikaanlage, die kleinsten Affen der Welt sowie den Playmore Fantasy-Abenteuerspielplatz freuen. Weitere Informationen unter www.tiergarten-kleve.de

Hagenbeck Hamburg 11.07.2023
Eisbärenbaby jetzt zu sehen Hagenbecks neue Eisprinzessin erobert Außenanlage
Auf diesen Moment haben Besucher und Hagenbeck-Mitarbeiter lange gewartet. Jetzt ist es endlich so weit und das Eisbärenjungtier erobert seine Außenanlage. Als der Schieber zum großen Freiluftgehege aufging und Eisbärenmutter Victoria wieder die Möglichkeit hatte, ihren Außenbereich vollumfänglich zu nutzen, zögerte sie keine Minute. Dicht gefolgt von ihrem Nachwuchs, Hagenbecks Eisbärenbaby, der erste seit mehr als 20 Jahren. Der kleinen Eisbärin stehen nun viele neue Kletter-, Versteck- und Entdeckungsmöglichkeiten zur Verfügung, die auch direkt in Augenschein genommen wurden. Hohe Felsen, Anhöhen und tiefe Wassergräben – für einen rund 40 Kilogramm schweren und etwa einen Meter großen Eisbären echte Herausforderungen. Doch für unsere mutige und aufgeweckte Bärin sind das spannende Abenteuer, die es zu entdecken gilt. Und so tollt sie munter durch ihre Anlage und springt bereits beherzt in das Wasser. Damit das Jungtier gefahrlos und ungehindert spielen, tauchen und toben kann, wurde die komplette Anlage jungtiersicher gemacht und von Grund auf gereinigt. So wurden beispielsweise Kletternetze angebracht, damit das Eisbärenkind auch an tieferen Wasserstellen, der Wassergraben hat eine maximale Tauchtiefe von 3,50 Meter, herausklettern kann. „Für die weitere Entwicklung des Jungtieres ist es optimal, dass es jetzt noch mehr Abwechslung im Alltag hat und durch die neuen Erfahrungen auf der Außenanlage viel dazu lernt“, zeigt sich Zootierarzt Dr. Flügger begeistert darüber, dass das Jungtier nun rauskommt. Geplant ist, dass der Eisbärennachwuchs täglich ab 9.00 Uhr auf der Außenanlage für alle Besucher zu sehen ist. Durch Reinigungsarbeiten kann diese Zeit leicht variieren. Zwei Kameras am Gehege geben zusätzlich Einblicke in versteckte Winkel der Anlage, falls sich die Bären einmal in den hinteren Bereich zurückziehen. Die Bilder werden auf dem Monitor hinter der zweiten Eisbären-Scheibe gezeigt.

Tiergarten Schönbrunn Wien 11.07.2023
Orang-Utan-Jungtier ist ein Weibchen
Es hängt am Bauch seiner Mutter, trinkt an der Brust und schläft danach friedlich ein: Vor rund einem Monat erblickte im Tiergarten Schönbrunn ein Orang-Utan-Jungtier das Licht der Welt. Mittlerweile ist das Geschlecht des Nachwuchses bekannt. Es ist ein Weibchen. „Die Kleine kann dadurch lange bei uns im Tiergarten bleiben. Auch in der Wildbahn lebt weiblicher Nachwuchs selbst nach der Entwöhnung meist in der Nachbarschaft der Mutter. Männliche Orang-Utans hingegen ziehen weiter weg, um sich im besten Fall ihr eigenes Revier zu suchen. Sie würden daher im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes an andere zoologische Gärten vermittelt werden“, erklärt Revierleiterin Sandra Keiblinger. Das Jungtier hat sich in den letzten vier Wochen unter der Fürsorge der Mutter prächtig entwickelt. Orang-Utan-Weibchen versorgen ihren Nachwuchs selbstständig, ohne männliche Verstärkung. Dabei formen sie eine enge Bindung mit dem Jungtier und bringen ihm über Jahre hinweg alle lebensnotwendigen Fertigkeiten wie Klettern, Nahrungssuche oder notwendiges Sozialverhalten bei. Auch die übrigen Gruppenmitglieder zeigen bereits Interesse. Wenn das Jungtier etwas größer ist, wartet bereits der letztjährige Nachwuchs als Spielgefährtin. Über die tolle Entwicklung bei den Orang-Utans freut sich nicht nur der Tiergarten Schönbrunn. „Unser junges Orang-Weibchen ist genetisch ein wichtiger Beitrag zum Europäischen Erhaltungszuchtprogramm. So können wir etwas zum Aufbau einer Reservepopulation außerhalb des Lebensraumes beisteuern. Mit unseren zugezogenen Weibchen und dem weiblichen Nachwuchs haben wir einen wichtigen Grundstein für eine erfolgreiche Zuchtgruppe gelegt“, so Folko Balfanz, zoologischer Abteilungsleiter. Auch im natürlichen Lebensraum setzt sich der Tiergarten für Orang-Utans ein. Denn die Tiere sind vor allem durch den Verlust geeigneter Habitate stark gefährdet. Darum unterstützt der Tiergarten Schönbrunn die Schutzbemühungen des Hutan-Projekts in der Region Kinabatangan auf der Insel Borneo. Im Rahmen des Projektes werden geeignete Korridore zwischen intakten Waldgebieten erforscht und wiederaufgeforstet, um Wildtieren Wanderungen zu ermöglichen. Die Bemühungen kommen nicht nur den Orang-Utans, sondern auch Nasenaffen, Müller-Gibbons, Borneo-Zwergelefanten, Sunda-Nebelpardern sowie Malaienbären zugute und fördern die Biodiversität.

Zoo Heidelberg 10.07.2023
Zoo sorgt für Abkühlung an heißen Sommertagen „Eisbomben“ für Tiere im Zoo Heidelberg
Die Temperaturen in Heidelberg erreichen in den nächsten Tagen wieder Höchstwerte. Die Tierpfleger des Zoo Heidelbergs reagieren mit entsprechenden Maßnahmen, um es den Tieren bei extremer Hitze so angenehm wie möglich zu machen: Während die Besucher bei einem leckeren Eis auf einem Rundgang die Tiere beobachten können, werden einige der Zoobewohner mit einem hausgemachten „Eis“ verwöhnt, so z. B. die Affen oder Bären. „Zur Abkühlung an heißen Tagen eignen sich sogenannte „Eisbomben“ besonders gut“, so Sandra Reichler, Kuratorin für Säugetiere im Zoo Heidelberg. Die „Eisbomben“ werden nicht nur im Hochsommer angeboten, aber bei den derzeitigen Temperaturen sind sie besonders beliebt. Hierfür werden Futterstückchen mit Wasser in einem Eimer oder einer Schale eingefroren . Je nach Tierart und Bedarf können die Pfleger die bestückten „Eisbomben“ aus dem Behälter herausholen und an die jeweiligen Tiere verfüttern. „Das Schöne daran ist, dass sie daran Kratzen, Lutschen und Knabbern müssen, um an die leckere kühle Füllung zu gelangen und damit eine ganze Weile beschäftigt sind“ so die Kuratorin schmunzelnd. Die Tierpfleger geben sich viel Mühle mit der Tierbeschäftigung, die in der Fachsprache „Enrichment“ genannt wird. Neben der Abkühlung geht es hauptsächlich darum, dass die Tiere sich das ihnen zur Verfügung gestellte Futter „erarbeiten“ müssen, und nicht fertige Portionen zur Verfügung gestellt bekommen. In der Natur benötigen die meisten Tierarten wesentlich mehr Zeit für die Nahrungssuche, im Zoo lassen sich die Tierpfleger daher viele kreative Ideen einfallen, in welcher Form sie den Tieren das Futter darbieten. Durch hoch aufgehängte Futternetze, Stocherkästen, verstecktes oder eben eingefrorenes Futter lässt sich das Zootier deutlich länger mit der Nahrungaufnahme beschäftigen, was sich positiv auf die körperliche und geistige Fitness des Tieres auswirkt. „Bei Bären ist der Einsatz der „Eisbomben“ am Spektakulärsten, weil sie den gefrorenen Futterklotz oft auch ins Wasser geworfen bekommen. Wenn sie dann im Wasser schwimmen und dabei mit den Vordertatzen die Eisbombe halten und daran nagen, ist das spannend zu beobachten“ so Reichler. Bären sind Allesfresser, d. h. für sie wird Obst, Gemüse, Fisch oder Fleisch wird als Geschmacksvariante verwendet. „Eisbomben“ werden aber auch bei anderen Tieren eingesetzt, wie z. B. bei anderen Raubtieren oder den Rhesusaffen. Die Affen bekommen statt großer Eisbomben eher selbstgemachtes Eis in handlicher Größe. Der gesunde Snack wird in Form von pürierten Früchten aus verschieden Sorten produziert, wie z. B. Bananen, Erdbeeren oder Melonen. „Aktuell wird eine neue Geschmackssorte mit Apfel ausprobiert. Hierfür werden Apfelstücke zusammen mit Wasser gefroren, für den „Crunch Effekt“ werden zusätzlich noch Pellets, Sonnenblumenkerne oder Haferflocken in das Eis mit eingebaut“, erläutert Anke Jakob, Revierleiterin im Affenrevier des Zoo Heidelberg. Durch das gefrorene Eis wird an heißen Tagen auch der Flüssigkeitshaushalt reguliert, ein schöner Nebeneffekt der Eismahlzeit. „Manchmal wird einfach die komplette Frucht eingefroren, wie z. B. ganze Bananen. Dann sind die Tiere auch länger beschäftigt, müssen warten, bis die Schale angetaut ist, um sie abmachen zu können. Die weniger süßen „Gemüseeisbomben“ sind natürlich nicht so beliebt wie die „Fruchteisbomben“, weiß Jakob zu berichten. Andere Tierarten werden bei großer Hitze von den Tierpflegern mit einem Wasserschlauch abgekühlt, so zum Beispiel die Elefanten oder Alpakas, die es offensichtlich zu genießen scheinen. In Vogelvolieren sind Beregnungsanlagen vorhanden, um die dort wachsenden Pflanzen zu bewässern. „Jetzt im Sommer genießen aber auch die Vögel den künstlichen Regen, sie setzen sich dann mit geöffneten Flügeln unter die Dusche“, weiß Reichler aus Erfahrung. „Viele Tierarten haben Wasserbecken in ihren Gehegen, in denen sie sich vor allem jetzt im Hochsommer gerne abkühlen. So trifft man Bär, Elefant, Tiger und Co. derzeit besonders häufig beim Planschen an. Im Allgemeinen macht die große Hitze den meisten Zootieren deutlich weniger zu schaffen als den Menschen, sie passen ihren Tagesablauf einfach den hohen Temperaturen an. Der Tag wird mit chillen im Schatten oder baden im Wasser verbracht. Kühlere Plätze, teilweise auch in den Innengehegen, stehen den Tieren immer zur Verfügung, und werden zum Beispiel von den Bären und Affen gerne genutzt. Vielleicht sollten wir Menschen uns etwas vom angepassten Verhalten der Tiere abschauen, um die aktuelle Hitze gut zu überstehen.

Zoo Duisburg 10.07.2023
Spatenstich im Zoo Duisburg: Baubeginn für neue Pinguin-Anlage
Mit einer Großspende ermöglicht die Sparkasse Duisburg das Bauprojekt für die sympathischen Frackträger. Eine Besucherplattform und Unterwasserscheiben ermöglichen Einblicke in das neue Areal. Die Pinguine sind während des Bauprozesses weiterhin zu sehen. Duisburg Das Baufeld ist hergerichtet, die Bagger stehen bereit: In den kommenden Monaten entsteht im Zoo Duisburg eine neue Anlage für Brillenpinguine – unweit ihrer bestehenden Anlage. Die Fertigstellung des Projektes ist für das kommende Jahr geplant. Sparkassen-Vorstand Dr. Joachim Bonn und Zoodirektorin Astrid Stewin setzten den Spatenstich. Das künftige Pinguin-Areal wird den felsigen Küsten Südafrikas nachempfunden und ermöglicht Tierbeobachtungen aus verschiedenen Perspektiven: Von einer Besucherterrasse aus werden die Zoogäste die Brillenpinguin-Kolonie an Land und im Wasser beobachten können. Zwei verschiedene Unterwasserscheiben ermöglichen einen Perspektivwechsel und geben Einblick in das Schwimmverhalten der sympathischen Frackträger. Realisiert wird das Projekt vollumfänglich durch das Engagement der Sparkasse Duisburg. „Der Zoo hat für die Duisburgerinnen und Duisburger einen hohen Naherholungswert, Freizeitwert und einen pädagogischen Wert. Diese Werte zu pflegen, ist Motivation für unser Engagement“, erläutert Dr. Joachim Bonn, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Duisburg, und betont: „Zudem ist der Zoo ein über die Stadtgrenzen hinaus positiv wirkender Imageträger Duisburgs, steht aber im ständigen Wettbewerb mit anderen Freizeitangeboten. Auch hier hilft unser Engagement dem Zoo und der Stadt“. Einen mittleren sechsstelligen Betrag stellte das Duisburger Unternehmen dem Zoo für die Maßnahme ‚Pinguinanlage‘ zur Verfügung. „Die zuverlässige wie nachhaltige Unterstützung der Sparkasse Duisburg ist ein Mehrwert für Tier und Mensch. Denn dank dem Engagement können wir neue Lebensräume für unsere Schützlinge schaffen, die unseren Gästen gleichzeitig besondere Einblicke ermöglichen. Es ist nicht selbstverständlich solch eine Unterstützung zu erfahren und ich danke der Sparkasse hierfür von Herzen“, so Zoodirektorin Astrid Stewin während des Spatenstiches für das neue Bauprojekt Im Rahmen des nun startenden Bauprozesseses wird die ehemalige Seehundanlage in den kommenden Monaten umfassend umgebaut. Nach den Abbrucharbeiten werden in einem ersten Bauabschnitt Rohbauarbeiten durchgeführt, ein erster Teil des Besucherantritts gebaut und Leitungen verlegt. Es folgen in weiteren Bauabschnitten die Überarbeitung des bestehenden Beckenprofils sowie der Bau der Unterwassereinsichten. Im Rahmen der Gestaltung wird außerdem ein zentraler Felsaufbau realisiert, von welchem sich ein Bachlauf über die Anlage bis hin zum Wasserareal schlängelt. Im hinteren Bereich der Landzone erstreckt sich künftig eine Felswand mit zahlreichen Bruthöhlen. Neben der Aufzucht von Jungtieren dienen die Höhlen als Rückzugsort. Eine lebensraumtypische Bepflanzung rundet das Landschaftsbild ab. Neben der hohen Qualität der Anlage für die Tiere und besonderen Einsichtsmöglichkeiten für die Zoogäste wird das Zoo-Team bei der Planung wie gewohnt auch einen Fokus auf didaktische Elemente legen, die Wissenswertes über Brillenpinguine und ihre Biologie vermitteln. Darüber hinaus werden die vielfältigen Bemühungen zum Schutz von Brillenpinguinen im ursprünglichen Lebensraum in den Fokus gerückt, an welchen sich auch der Zoo Duisburg seit Jahren aktiv beteiligt. Mit dem Bau der neuen Pinguin-Anlage schafft der Zoo Duisburg im Rahmen seines Masterplans die Voraussetzung, die naheliegende Anlage der Kalifornischen Seelöwen zu modernisieren und zu erweitern. Denn das künftige Technikgebäude der in Planung befindlichen neuen Seelöwen-Anlage soll nach aktuellem Stand dort entstehen, wo derzeit noch die Pinguine leben. Brillenpinguine bewohnen ursprünglich die Gewässer und steinigen Küsten rund um Südafrika. Lebensraumverlust und die Überfischung der Ozeane setzen den Tieren immer weiter zu. Der Bestand von Brillenpinguinen gilt mittlerweile als „stark gefährdet“. Experten befürchten, dass die Tierart in 30 Jahren an den Küstengebieten Afrikas ausgestorben sein könnte. Schätzungen gehen davon aus, dass lediglich noch etwa 20.000 wildlebende Brutpaare des Brillenpinguins in weniger als 30 Kolonien vorkommen – Tendenz abnehmend. Zum Schutz der Brillenpinguine im ursprünglichen Lebensraum unterstützt der Zoo Duisburg mit Artenschutzgeldern bereits seit Jahren die Arbeit der Organisation SANCCOB (Southern African Foundation for the Conservation of Coastal Birds), welche in Südafrika zwei Rehabilitationszentren mit angeschlossener Krankenstation für verletzte Seevögel betreiben. Hier werden die aufgenommenen Tiere in Abhängigkeit ihrer Verletzung oder Erkrankung rund 4-16 Wochen lang gesund gepflegt. Regelmäßig werden rehabilitierte Vögel zu ausgewählten Pinguinkolonien gebracht und dort ausgewildert. Außerdem engagiert sich SANCCOB für den Schutz der Lebensräume, überwacht die Brutgebiete und engagiert sich für Bildungsprojekte der lokalen Bevölkerung. Neben Brillenpinguinen profitieren weitere Seevögel von den Aktivitäten der Artenschutzorganisation.

Tierpark Hagenbeck Hamburg 05.07.2023
Eisbär Kap verlässt Hagenbeck Vater unseres Jungtieres kehrt in seinen Heimatzoo nach Karlsruhe zurück
Drei Jahre lebte das Eisbärenmännchen Kap im Tierpark Hagenbeck. Der Grund für seinen Besuch in Hamburg: seine wertvollen Gene und die damit einhergehende Entscheidung des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP), Victoria und Kap als genetisch besonders wertvolle Raubtiere zu verpaaren. Kap und Victoria hatten von Beginn an eine sehr harmonische Beziehung zueinander. Im ersten Jahr ihres Zusammentreffens hat Kap mit seiner Ankunft im Mai Victorias Paarungszeit nur knapp verpasst, bei Eisbären ist diese im April. Ein Jahr später wurden zwar mehrere Paarungen beobachtet, die jedoch bedauerlicherweise erfolglos blieben. Erst 2022 wurde die 21-jährige Eisbärendame trächtig und zog sich in den Wintermonaten in ihre Höhle zurück, wo sie am 19. Dezember 2022 ein gesundes Eisbärenjungtier zur Welt brachte. Nun darf Kap seine seltenen Gene weitergeben und auch mit anderen Eisbärenweibchen züchten. Hagenbeck folgt somit erneut der Empfehlung des EEP´s, das imposante Eisbärenmännchen in seinen Heimatzoo nach Karlsruhe zurückzugeben. „Wir wünschen Kap auf seinem weiteren Weg alles Gute und drücken dem Zoologischen Stadtgarten Karlsruhe die Daumen, dass Kap auch bei Ihnen so erfolgreich die Eisbärenpopulation stärkt“, hofft Dr. Guido Westhoff, Zoologischer Direktor bei Hagenbeck. Stark bedroht Seit 2006 steht der Eisbär auf der Roten Liste der Naturschutzorganisation IUCN. Der Bestand ist als „gefährdet“ eingestuft. In der Arktis leben nur noch etwa 20.000 – 25.000 Eisbären. Nach Einschätzung der IUCN wird die Bestandsentwicklung der Eisbären als rückläufig eingestuft, in einigen lokalen Populationen nachweislich um bis zu 27 % in nur fünf Jahren. Eisbären finden immer weniger Nahrung aufgrund des Rückgangs des Packeises und bringen dadurch weniger Nachwuchs zur Welt. Daher ist es umso wichtiger, dass sich der Tierpark Hagenbeck als verantwortungsbewusste zoologische Einrichtung an Zuchtprogrammen beteiligt, um die Arterhaltung sicherzustellen.

Tierpark Hellabrunn München 05.07.2023
Einheimisches Waldvogel-Paar in Hellabrunn: Die Raufußkäuze sind ab jetzt zu zweit zu sehen
Ein überproportional großer Kopf, gelbe Augen und dicht befiederte Füße: Raufußkäuze sehen auf den ersten Blick ein bisschen skurril aus. Die gut amselgroßen Raufußkäuze sind ab jetzt zu zweit in der Kulturfolger-Voliere im Tierpark zu sehen. Ihr Gesang, bestehend aus vier bis zehn leise beginnenden und lauter werdenden Pfeiftönen, macht die Tiere zu sehr stimmfreudigen Eulen. Die Tiere gelten nicht als gefährdet, haben aber immer größere Probleme, geeignete Nistplätze zu finden. Das Rau im Namen hat nichts mit der Beschaffenheit des Gefieders oder der Stimmlage der Tiere zu tun: „Rau“ ist ein veralteter Begriff für Pelz und beschreibt die dicht befiederten Füße der Vögel. Das helle Gesichtsfeld der Tiere wird von zwei dunklen Strichen zu beiden Seiten des Schnabels eingerahmt. Das Gefieder an der Oberseite ist von schokoladenbrauner Farbe und mit hellen, perlenartigen Tupfen gesprenkelt. Braune Flecken und verwaschene Längsstreifen sind charakteristisch für die graue Unterseite der Vögel. Die nachtaktiven Tiere orten ihre Beute bei völliger Dunkelheit akustisch und schlagen diese kraftvoll am Boden. Besucherinnen und Besucher können die Tiere tagsüber auf den Ästen bzw. den Baumteilen der Anlage entdecken. Raufußkäuze dösen oft – zumeist eng an den Baumstamm gelehnt. Lebensraum und benötigte Schwarzspecht-Höhlen in Wäldern Der Raufußkauz besiedelt meist ausgedehnte Nadelwaldgebiete und ist vor allem in Mischwäldern der Bergregionen beheimatet. Er nutzt alte Schwarzspecht-Höhlen, um dort zu brüten. Für ihn optimale Bedingungen findet er in Mischwäldern und dort, wo Wälder ein strukturreiches Lebensraumangebot bestehend aus Altholzinseln, aufgeforsteten Bäumen, Schlagflächen, Wiesen und auch Schneisen aufweisen. Aber auch Laubwälder bieten den passenden Lebensraum, wenn sie ausreichend Freiflächen für die nächtliche Jagd und Dickicht für den Schutz vor Feinden bieten. Die Gründe für Bestandsrückgänge der Raufußkauz-Populationen sind vor allem die Verluste von Habiten. Vor allem wald- und straßenbauliche Maßnahmen wie Kahlschläge, der Verlust von höhlenreichen Baumbeständen und Wegebau durch Wälder verringern Lebensraum-Angebote. Rasem Baban, Vorstand und Tierparkdirektor hat ein paar Tipps für alle, die die kleinen Vögel gern in der Voliere beobachten wollen: „Beim Raufußkauz ist ein bisschen Geduld gefragt, wenn man die Tiere entdecken möchte. Die Vögel verschwinden tagsüber aufgrund ihrer Gefiederfärbung fast zwischen den Zweigen und werden erst in der Dämmerung bzw. der Nacht aktiv. Daher ein Tipp von uns: nicht mit den Augen, sondern den Ohren suchen. Die Tiere haben einen übertönenden Gesang, der vor allem im Spätwinter oder Vorfrühling deutlich zu hören ist. Unsere Besucherinnen und Besucher sollten also ein bisschen Zeit mitbringen, es lohnt sich auf jeden Fall“, so Baban weiter. Kurator und Zoologischer Leiter im Tierpark Carsten Zehrer freut sich über das neue Paar: „Derzeit leben etwa 2500 Brutpaare in Deutschland, die aber durch den Mangel an passendem Lebensraum bedroht sind. Mit unseren Tieren möchten wir auf die Situation der Vögel aufmerksam machen. Denn nicht nur die fehlenden, natürlichen Höhlen setzen dem Bestand zu, auch der Rückgang von Kleinsäugern und kleinen Vögel durch fehlende Lebensräume sind aktuelle Bedrohungen für die Tierart. Raufußkäuze ernähren sich hauptsächlich von Kleinnagern wie der Rötel- oder Wühlmaus sowie von kleineren Vögeln. In Bayern ist der Raufußkauz meist regional verbreitet. In Südbayern ist er weitgehend in den Alpen und auch rund um München zu finden. Nördlich der Donau konzentrieren sich die Nachweise über Individuen und Paare bisher auf die Mittelgebirgslagen vom Frankenwald bis Bayerischen Wald, Odenwald bis Rhön, Steigerwald, Hassberge und Frankenalb“, so Zehrer abschließend.

Tierpark Chemnitz 04.07.2023
Junge Wildkatzen und ein neuer Barfußpfad im Wildgatter Projektarbeit des Freiwilligendienstleistenden ist fertiggestellt
Im Wildgatter Oberrabenstein, das zum Tierpark Chemnitz gehört, sind weitere Jungtiere zur Welt gekommen. Das seit Ende 2019 zusammenlebende Zuchtpärchen bei den Europäischen Wildkatzen hat zum vierten Mal Nachwuchs bekommen. Am 15. Mai entdeckten die Pfleger:innen gleich vier Jungtiere neben ihrer Mutter in der Wurfbox der Anlage. Nach neun Wochen Tragzeit kann die Katze drei bis fünf Jungtiere werfen. Dies geschieht in einem sicheren Versteck, da die Jungtiere als Nesthocker etwa neun Tage lang blind sind. In den ersten Wochen ist die Chance auch eher gering, die Jungtiere außerhalb der Wurfbox zu entdecken. Die Hauptaktivitätszeit von Wildkatzen beginnt ohnehin erst nach Sonnenuntergang. Mittlerweile sind die Jungtiere mit etwas Glück aber schon auf der Außenanlage zu sehen. Die Europäische Wildkatze ist nicht die Stammform unserer Hauskatzen. Diese stammen ursprünglich von der Afrikanische Wildkatze (Falbkatze) ab. Europäische Wildkatzen sind größer als Hauskatzen. Ein Wildkuder (Kater) kann bis zu 8 Kilogramm wiegen. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die buschige, etwa 30 Zentimeter lange Rute, die drei deutliche, schwarze Ringe trägt und in einer stumpfen, schwarzen Spitze endet. Im Verbreitungsgebiet der Wildkatze kann es zu Kreuzungen mit Hauskatzen – sogenannten Blendlingen – kommen. Diese haben aber unter den Lebensbedingungen der Wildbahn nur wenig Überlebenschancen. Freiwilligendienstleistender legt Barfußpfad im Wildgatter Oberrabenstein an FÖJler Leon Böhme hat einen Barfußpfad im Wildgatter Oberrabenstein angelegt. Dort können die Besucher:innen mit den Füßen ihre Sinne testen. Dafür wurden unterschiedliche Bodenmaterialien wie Sand, Zapfen oder Holz ausgelegt. Einen kleinen Balancierbalken gibt es ebenfalls. Der neue Barfußpfad ist eine sinnvolle Ergänzung für das Erleben mit allen Sinnen in der Natur, aber auch in zoologischen Einrichtungen. Sowohl der Tierpark Chemnitz als auch das Wildgatter Oberrabenstein bieten regelmäßig die Möglichkeit, ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) abzuleisten. Ein FÖJ ist ein Freiwilligendienst für Jugendliche und junge Erwachsene, die die Schule abgeschlossen, das 27. Lebensjahr aber noch nicht vollendet haben. Dieser Freiwilligendienst dauert in der Regel zwölf Monate und beginnt regelmäßig am 1. September. Im FÖJ wird stets eine Projektarbeit erstellt, bei der sich die Freiwilligen einem besonderen Thema widmen.

Tiergarten Schönbrunn Wien 04.07.2023
Tiergarten Schönbrunn als Refugium für 26 Libellenarten
Was haben die Wasserschweine, Tiger und Nashörner im Tiergarten Schönbrunn gemeinsam? Sie alle haben an ihren Teichen kleine Mitbewohner: Libellen. Wie viele verschiedene Libellenarten im Tiergarten Schönbrunn zu finden sind, wurde nun im Auftrag des Zoos erforscht. Finanziell unterstützt wurde das Projekt von der Stadt Wien – Umweltschutz. „Insgesamt haben wir die Libellenfauna an 44 Gewässern im Tiergarten und der nahegelegenen Schwarzen Lacke in der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau Schönbrunn erhoben. Dabei konnten wir stolze 26 Libellenarten nachweisen, bei neun davon handelt es sich gemäß der Roten Liste Österreichs um gefährdete Arten“, so Iris Fischer, Libellenexpertin vom Naturhistorischen Museum Wien. Unter den gefährdeten Arten ist auch ein wahres Juwel – die Gabel-Azurjungfer (Coenagrion scitulum). Fischer: „Diese Libellenart ist in Österreich sogar von der Ausrottung bedroht. In Schönbrunn konnte sie gleich an fünf Gewässern nachgewiesen werden, unter anderem am Teich der Großen Pandas, der einen sehr naturnahen Uferbereich aufweist.“ Im Tiergarten setzt sich das Artenspektrum aus Libellen mit sehr unterschiedlichen Ansprüchen zusammen. Auch die Diversität ist sehr hoch, 42 Prozent der Wiener Liebellenfauna sind vertreten. Dies spiegelt das überaus diverse Angebot an aquatischen Lebensräumen im Tiergarten wider: vom barocken Brunnen vor dem Verwaltungsgebäude bis hin zum Pelikan-Teich. Libellen sind durch die Fragmentierung, Zerstörung und Verbauung aquatischer Lebensräume sowie durch die Belastung von Gewässern durch Chemikalien und Pestizide gefährdet. Besonders im städtischen Bereich werden Lebensraumverluste immer gegenwärtiger. Daher übernehmen naturnahe Gewässer im urbanen Raum, wie jene im Tiergarten Schönbrunn, für diese einzigartigen Insekten eine wichtige Rolle als Refugien oder Trittsteine. Vor allem Gewässer mit natürlich gestalteten, gut strukturierten Ufern und aquatischer Vegetation werden von vielen Libellenarten aufgesucht. Diese und weitere Erkenntnisse werden künftig in das Management des Tiergartens miteinbezogen. „Das Projekt ist ein weiterer Baustein in der guten Zusammenarbeit zwischen der Stadt Wien und dem Tiergarten Schönbrunn“, lobt Abteilungsleiter Michael Kienesberger von der Stadt Wien – Umweltschutz. Dass im Tiergarten Schönbrunn bereits so viele Libellenarten vorkommen, ist kein Zufall. „Bei der Errichtung neuer Anlagen legen wir großen Wert darauf, Lebensräume für heimische Tierarten zu schaffen oder zu erhalten. In dieser Hinsicht werden wir uns auch weiterhin für unsere heimischen Libellen einsetzen“, so Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck. Fotos zur honorarfreien Verwendung: Daniel Zupanc Auf dem ersten Foto sitzt eine Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea) auf einem Tiger. Das zweite Foto zeigt eine Große Königslibelle (Anax imperator) auf einer Seerose im barocken Brunnen vor dem Verwaltungsgebäude des Tiergartens.

Zoo Magdeburg 03.07.2023
Raubtiere bleiben vorerst in der Zoowelle
Drittes Mal Erdmännchen-Jungtiere „Dieses Jahr ging es flott hintereinander mit dem Erdmännchen-Nachwuchs. Der Dritter Wurf – es sind Drillinge – wurde von uns am 15. Juni 2023 gesichtet. Verfrüht wurden die Jungtiere aus ihren unterirdischen Gängen nach oben gebracht“, erklärt Revierleiterin Petra Oppermann. Für die derzeit fünf Jungtiere bestehe auf der Außenanlage die Gefahr, eine willkommene Beute für die Krähen zu werden. Selbst ein Rotmilan kreiste über die Erdmännchen-Anlage. In der Innenanlage ist die kleine „Rasselbande“ der Erdmännchen sicher. Etwa drei Wochen verbleiben diese flinken Schleichkatzen in der Innenanlage. Zoobesucher können sie im Schaubereich der Zoowelle sehr gut entdecken. Hier lohnt ein längeres Beobachten der gesellig in größeren Gruppen lebenden Tiere. Wegen vieler Feinde hält abwechselnd wenigstens ein Mitglied hochaufgerichtet und oft auf erhöhtem Standplatz Wache. „Einer für alle, alle für Einen“ heißt es auch bei der Aufzucht der Jungtiere, bei kranken und verletzten Gruppenmitglieder. Spannend, das Sozialverhalten der Erdmännchen mal etwas ausgiebiger zu beobachten. Es lohnt in jedem Fall. Erdmännchen-Tierbestand 1 adultes Männchen 6 adulte Weibchen 5 Jungtiere (davon 1 Männchen, 1 Weibchen und 3 Geschlecht noch nicht bestimmt)

Tiergarten Nürnberg 03.07.2023
Neue Tierart: Schwarzstörche im Tiergarten eingezogen
Die Bartgeier im Tiergarten der Stadt Nürnberg haben neue Mitbewohner: Zwei Schwarzstörche (Ciconia nigra) sind am Dienstag, 27. Juni 2023, aus dem Zoo Warschau nach Nürnberg gekommen und in die begehbare Voliere im oberen Bereich des Tiergartens eingezogen. Bei den beiden handelt es sich um verletzte Wildvögel, die nicht mehr ausgewildert werden können. Das Pärchen ist genetisch sehr wertvoll und deshalb ideal für die Erhaltungszucht. An ihr neues Zuhause haben sich die Schwarzstörche schnell gewöhnt. „Die beiden haben sich gut eingelebt und direkt begonnen, die Anlage zu erkunden. Kurz nach ihrer Ankunft haben sie auch schon gefressen“, sagt Tierpfleger und Revierleiter Thorsten Krist. „Mit den beiden Bartgeiern verstehen sich die Störche gut. Die neuen Mitbewohner haben sich natürlich sofort gegenseitig beäugt und sich auf diese Weise kennengelernt. Bartgeier gelten anderen Vogelarten gegenüber als sehr verträglich.“ Bewaldete Voliere als idealer Lebensraum Die bewaldete und naturnah angelegte Voliere wurde 2016 mit Unterstützung des Vereins der Tiergartenfreunde e. V. gebaut. Sie kommt dem Lebensraum des Schwarzstorchs, der auch Waldstorch genannt wird, sehr nahe. Im Gegensatz zu ihren Verwandten, den Weißstörchen, meiden sie offene Landschaften und bevorzugen naturnahe, intakte Wälder mit klaren Fließgewässern. Die Anlage bietet den Störchen viele Rückzugsräume, sodass sie sich auch von Besucherinnen und Besuchern, die die Voliere begehen können, nicht irritieren lassen. Thorsten Krist und sein Team haben für die beiden auch einen geflochtenen Weidenkorb gebaut und diesen mit Birkenreisig ausgepolstert. Dieser könnte künftig als Horst und damit als Brutstätte für Jungvögel dienen. Schwarzstörche sind etwas kleiner als Weißstörche und zeichnen sich durch ein hauptsächlich schwarzes Gefieder mit grünlich violettem Glanz aus. Zur ihrer Hauptnahrung zählen Fische, Frösche, Wasserinsekten und kleine Wirbeltiere. Anders als beim Weißstorch sind auch die typischen Klappergeräusche bei dieser Storchart eher unüblich. Das Verbreitungsgebiet des Schwarzstorchs erstreckt sich hauptsächlich über Eurasien und Afrika, den Winter verbringen die Vögel in Äquatornähe. Die verwandten Weißstörche sind im unteren Bereich des Tiergartens bei den Weihern zu sehen.

Zoologisch-Botanischer Garten Wilhelma Stuttgart 03.07.2023
Terra Australis ist einzugsbereit
Die Wilhelma-Koalas sind da! Am vergangenen Freitag, 30. Juni 2023, war es endlich so weit: Die vier Koalas, deren Anlage das Herzstück der neuen Terra Australis in der Wilhelma bildet, sind in Stuttgart angekommen. Das Beuteltier-Quartett aus Down Under landete um die Mittagszeit in Frankfurt, wo es von Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin und zwei Tierpfleger*innen in Empfang genommen wurde. Die letzte Etappe nach Stuttgart legten die vier Koalas in einem klimatisierten Spezialtransporter zurück. Begleitet wurden sie ans andere Ende der Welt von einer australischen Tierpflegerin, die noch einige Tage im Zoologisch-Botanischen Garten bleiben wird, um den Eingewöhnungsprozess zu begleiten. Die beiden Männchen Aero und Navy, fünf und zweieinhalb Jahre alt, sind Halbgeschwister. Ihnen zur Seite stehen die beiden Koala-Damen Scarborough (4 Jahre) und Auburn (2,5 Jahre). Alle vier stammen von der australischen Dreamworld Wildlife Foundation, einer Stiftung, die sich dem Schutz und Erhalt bedrohter einheimischer Tierarten verschrieben hat. Dazu initiiert sie nicht nur Schutzprojekte im eigenen Land, sondern gibt auch Tiere an ausländische Zoos ab, die dort als Botschafter auf ihre in der Heimat bedrohten Artgenossen aufmerksam machen sollen. Daran sind allerdings strenge Auflagen und Haltungsbedingungen geknüpft: „Koalas sind extrem schwer zu bekommen, weil sie nicht einfach zu halten sind“, sagt Dr. Thomas Kölpin. So ernähren sich Koalas ausschließlich von Blättern und Rinde bestimmter Eukalyptusarten. Künftig wird zweimal in der Woche ein Kühl-LKW frisch geschnittene Eukalyptuszweige aus einer spezialisierten Gärtnerei aus Leipzig nach Stuttgart bringen. Um bei etwaigen Lieferausfällen über Reservefutter zu verfügen, musste die Wilhelma im Vorfeld selbst rund 100 Eukalyptusbäume heranziehen. In Deutschland sind Koalas nur noch in drei weiteren Zoos zu sehen. Die pelzigen Sympathieträger sind auf der Roten Liste der IUCN als gefährdet eingestuft. Ihr Lebensraum ist vor allem durch die großflächige Abholzung der Eukalyptuswälder bedroht. Dazu kommen Naturkatastrophen: Den verheerenden Waldbränden an der Ostküste Australiens 2019/20 sind geschätzt 30 Prozent der Tiere zum Opfer gefallen. Um einen vielfältigen Genpool zu erhalten, werden in Zoos Reservepopulationen mit den dort lebenden Tieren aufgebaut. Auch die Wilhelma wird mit ihrer putzigen „Viererbande“ in das Zuchtprogramm einsteigen. Die vier Koalas sind jetzt noch ein paar Tage hinter den Kulissen in Quarantäne, dann dürfen sie ihr neues Zuhause inspizieren. „Den Tieren geht es gut, sie haben nur noch ein bisschen mit dem Jetlag zu kämpfen“, sagt Revierleiterin Thali Bauer. „Wir sind richtig happy, dass es so gut funktioniert. Wir haben so lange darauf hingearbeitet.“ Auch die Kollegin aus Australien sei ganz begeistert von dem Ambiente, das die Wilhelma für die Koalas geschaffen hat: „Sie will einige Anregungen mit nach Hause nehmen“, so Bauer. Die neue Terra Australis, in der elf Tierarten aus Down Under zu sehen sein werden, wird ab dem 25. Juli für jedermann geöffnet sein. Dann dürfen auch die Wilhelma-Besucher*innen Aero, Navy, Auburn und Scarborough im Schwabenland willkommen heißen.

ZOOM Erlebniswelt Gelsenkirchen 18.08.2023
ZOOM Erlebniswelt: „Ferien im Zoo“ ab sofort buchbar
Gelsenkirchen. Einmalige Einblicke hinter die Kulissen, besondere Expeditionen und viele tolle Spiele: In den NRW-Herbstferien bietet die ZOOM Erlebniswelt Gelsenkirchen ein abwechslungsreiches Ferienprogramm für Schüler zwischen 6 und 12 Jahren an. Eltern können ihre Kinder ab sofort dafür anmelden, es sind noch Plätze frei. In der Westenergie Zooschule ist in den Herbstferien jede Menge los. Warum haben Giraffen so lange Zungen und Eisbären eine schwarze Haut? Auf solche und viele andere Fragen rund um Tiere, Lebensräume und deren Bedrohungen hat das Ferienprogramm in der Westenergie Zooschule Antworten. Der tierische Ferienspaß beginnt mit einer flexiblen Ankunft zwischen 8 und 9 Uhr. Dann geht es los zu verschiedenen Expeditionen in die Erlebniswelten Alaska, Afrika oder Asien. Spannende Aktionen stehen an: Ein Blick hinter die Kulissen bei den Löwen, ein Besuch in der Futterküche bei den Eisbären oder aufregende Rallyes in der ZOOM Erlebniswelt. Angeboten werden die Ferien im Zoo jeweils von 8 bis 17 Uhr. Buchbar ist das Angebot für 5 Tage (ab dem 9.10.2023) und/oder für 4 Tage (ab dem 2.10.2023). Zur Westenergie Zooschule: Neben Erholung, Arten- und Naturschutz sowie Forschung gehört Bildung zu den Kernaufgaben von wissenschaftlich geführten Zoos. Die ZOOM Erlebniswelt bietet als außerschulischer Lernort hervorragende Möglichkeiten, den Unterricht auf eine spannende Art und Weise zu gestalten. Die Tiere mit allen Sinnen zu erleben, steht dabei im Vordergrund. Da Energiethemen, Klima- und Artenschutz nicht mehr voneinander zu trennen sind, freut sich die ZOOM Erlebniswelt besonders über ihren Werbepartner, die Westenergie AG. Das Unternehmen ist der führende Energiedienstleister und Infrastrukturanbieter in Deutschland. Als langjähriger Business Partner der ZOOM Erlebniswelt unterstützt Westenergie den Zoo im Bereich Zooschule und leistet einen wichtigen Beitrag in der Bildungsarbeit, insbesondere für den MINT- und Nachhaltigkeitsbereich. Die Westenergie Zooschule ist ein schönes Beispiel dafür, wie Unterricht praxisnah und auf eine spannende Art und Weise gestaltet werden kann. Buchbar ist das Programm nur über den Onlineshop. Alle Infos zu den Ferien im Zoo gibt unter www.zoom-erlebniswelt.de.

Tierpark Hellabrunn 18.08.2023
Nachwuchs bei den Erdmännchen in Hellabrunn: Aus vier werden sechs – mindestens!
Wochenlang hörten die Tierpfleger nur ein Fiepsen, jetzt steht fest: Der Erdmännchen-Nachwuchs im Tierpark ist gesund und bereits seit einigen Wochen auch für Besucher zu sehen. Nach der jüngst erfolgten Erstuntersuchung durch das Team der Tierärzte steht fest: Die Jungtiere sind gesund und liegen mit jeweils gut 520 Gramm im normalen Gewichtsbereich. Gemäß der alphabetischen Namensvergabe in Hellabrunn und dem für 2023 gültigen Buchstaben X haben die Tierpfleger das kleine männliche Erdmännchen Xola und seine Schwester Xamari genannt. Die stärker werdende Frühlingssonne hat ein gut gehütetes Erdmännchen-Geheimnis ans Licht gebracht: sobald die Luft warm genug war, streckte der bislang sehr gut abgeschirmte Nachwuchs die Nasen nach draußen. Die neugeborenen Erdmännchen in Hellabrunn kamen bereits Ende April zur Welt. Inzwischen sind sie immer zusammen mit den adulten Tieren auf der Anlage für Besucherinnen und Besucher zu sehen. Ihre Mutter kümmert sich sehr gut um den Nachwuchs. Erdmännchen-Jungtiere werden blind und nackt geboren, sind Nesthocker und bei der Geburt etwa 25 bis 36 Gramm schwer. Wochenlang haben sich alle Erdmännchen in ihre Höhle zurückgezogen und waren nur einzeln oder zu zweit auf der Anlage zu sehen. Die Tierpfleger hielten sich nach den ersten Anzeichen für Nachwuchs ebenfalls zurück, um der jungen Gruppe ausreichend Ruhe zu ermöglichen. Die Hellabrunner Tierärztin Dr. Maike Lücht brachte jetzt Licht ins Dunkel und bestimmte, neben dem Gesundheitszustand, das Geschlecht der Jungtiere. Das Ergebnis: Ein Männchen und ein Weibchen bereichern seit April die Erdmännchengruppe in Hellabrunns Giraffensavanne. Die Besucherinnen und Besucher des Tierpark Hellabrunn können sich darauf freuen, das faszinierende Familienleben der kleinen, sozialen Raubtiere zu beobachten. „Wir freuen uns natürlich sehr über den ersten, erfolgreichen Nachwuchs bei den Erdmännchen nach 32 Jahren“, so Rasem Baban, Vorstand und Tierparkdirektor. „Die vier adulten Tiere sind im Juni 2022 als neue Gruppe zu uns gekommen, daher waren wir auf die kommenden Entwicklungen sehr gespannt. Nachwuchs ist unter anderem immer ein schöner Indikator dafür, dass die Gruppendynamik stimmt, die Tiere sich mögen, tiergerecht gepflegt werden und sich auf ihrer Anlage wohlfühlen. Wir werden die Jungtiere weiter genau beobachten und hoffen, dass sie sich weiter so gut entwickeln“, so Baban abschließend. Tierische Frauenpower bei den Erdmännchen – In ihrem natürlichen Habitat sind die Erdmännchen-Weibchen die dominanten Tiere einer Gruppe und entscheiden, mit wem sie sich paaren. Dabei suchen sie sich üblicherweise den stärksten Partner. Nur dieses Alpha-Paar bekommt Nachwuchs. Nach einer Tragzeit von etwa 77 Tagen kommen die Jungtiere zur Welt. Erst nach 14 Tagen öffnen sich die Augen und der Nachwuchs folgt den Familienmitgliedern ins Freie. Da sich die ganze Gruppe um die Jungenaufzucht kümmert, lässt sich schwer sagen, wer der Vater sein könnte.„Wir haben im letzten Herbst gut beobachten können, wie unsere drei Männchen um das Weibchen gebuhlt haben“, so Carsten Zehrer, Kurator und Zoologischer Leiter im Tierpark Hellabrunn. „Da wurde heftig gerauft, gebalgt und um Futter gekämpft, während das Weibchen eher still beobachtete und dann offensichtlich ihren Favoriten ausgesucht hat. Solche Auseinandersetzungen zur Rangordnung können teilweise auch blutig enden, da Erdmännchen als Raubtiere über scharfe und sehr spitze Zähne verfügen. Nach dem Tod des ersten Nachwuchses in der neuen Gruppe sind wir sehr froh, über die beiden gesunden Jungtiere und gespannt auf die weitere Entwicklung“, so Zehrer weiter. Fortpflanzungsfreudige Familie ihrer Art – Und während sich der Tierpark und seine Gäste über die Zwillings-Jungtiere der Erdmännchen aus dem Wurf im April freuen, hat sich bei den offensichtlich fortpflanzungsfreudigen Mangusten auch schon der nächste Nachwuchs angekündigt. Das Ergebnis erneuter tierischer Zweisamkeit kam dann erstmals letzte Woche in Form von weiteren drei kleinen Jungtieren ans Tageslicht. Über Geschlecht und Gesundheitszustand des letzten Wurfes im August gibt es noch keine detaillierten Informationen. Auch hier wird die Gruppe erst mal in Ruhe gelassen; Details dann zu gegebenem Zeitpunkt veröffentlicht. Es lohnt sich also, bei den umtriebigen Erdmännchen vorbeizuschauen, deren Gruppe sichtlich wächst, gedeiht und für viel Action an der Giraffensavanne sorgt.

Zoo Duisburg 18.08.2023
Neue Tierart: Im Zoo Duisburg leben australische Hüpfmäuse
Die nur bis zu 50 Gramm leichten Nager leben in Familiengruppen und sind dämmerungsaktiv. Die kleinen Tiere haben eine gewaltige Sprungkraft. Der Zoo Duisburg ist Heimat einer klitzekleinen Tierart geworden: Seit einiger Zeit leben australische Hüpfmäuse am Kaiserberg. Die Gruppe hat sich schnell eingelebt und bereits Nachwuchs bekommen. Rotbraunes Fell, schwarze Kulleraugen und große Ohren: Seit einiger Zeit leben australische Hüpfmäuse am Kaiserberg. Ihr Name ist Programm, denn die Nagetiere haben für ihre Körpergröße eine gewaltige Sprungkraft. „Bei Gefahr können sie aus dem Stand bis zu 60 cm in die Höhe springen – dass etwa das Vierfache der eigenen Körperlänge“, erzählt Revierleiter Alexander Nolte. Am Kaiserberg haben sich die insgesamt 21 erwachsenen Tiere, die in zwei Familiengruppen leben, gut eingelebt und bereits Nachwuchs bekommen. „Bei australischen Hüpfmäusen werden die Jungtiere nach einer Schwangerschaft von 32 – 40 Tagen geboren. Dann sind die Winzlinge gerade einmal 3 Gramm leicht“, so Tierpfleger Nolte. Die erste Zeit nach der Geburt verbringen die nackten, tauben und blinden Jungtiere im schützenden Nest. Erst nach zwei Wochen öffnen sich die Ohren, nach weiteren fünf Tagen die Augen. „Einige Zeit später beginnen die Kleinen, zusammen mit den Artgenossen, die Umgebung zu erkunden“, so der Tierpfleger. Aktiv werden die Schützlinge im Duisburger Äquatorium meist erst am Nachmittag. Dann suchen die Tiere in ihrer naturnah gestalteten Anlage nach Nahrung. Samen, Gräser, Grünfutter und gelegentlich Insekten stehen auf ihrem Speiseplan. Australische Hüpfmäuse gehören zu den wenigen Säugetieren Australiens, die keine Beuteltiere sind. Ursprünglich leben die Tiere in den trockenen und halbtrockenen Regionen Zentral- und Westaustraliens, die auch als Spinifex-Grasland bezeichnet werden. Wegen ihres Lebensraumes werden die rotbraunen Nager auch Spinifex-Hüpfmäuse genannt – in der Sprache der australischen Urweinwohner tragen sie den Namen „Tarrkawarra“. Spinifex-Hüpfmäuse können ein Gewicht von 20 bis 50 Gramm erreichen. Die Tiere sind für das australische Grasland wichtig, denn sie verteilen zuvor gefressene Samen verschiedener Pflanzenarten durch ihren Kot. Wie sich die Bestände der Spinifex-Hüpfmaus in Australien entwickeln, ist unklar. Der Klimawandel sowie die stete Ausweitung der Viehbestände und damit einhergehende Veränderungen des ursprünglichen Lebensraumes können negative Folgen haben. Insbesondere in Gebieten mit vielen verwilderten Hauskatzen sind die Bestände der Spinifex-Hüpfmaus deutlich rückläufig.

Tiergarten Schönbrunn 18.08.2023
Affenstark: Neue Photovoltaikanlage im Tiergarten Schönbrunn
Wer die Orang-Utans im Tiergarten Schönbrunn besucht, ahnt nicht, was sich auf dem Dach des historischen Gebäudes neuerdings befindet. Anfang Juli wurde hier eine 190 Quadratmeter große Photovoltaikanlage in Betrieb genommen, die pro Jahr bis zu 40.000 kWh Strom erzeugen soll. Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck präsentierte die neue Anlage gestern exklusiv Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler, die den Wiener Zoo im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitstour besuchte. „Der Tiergarten Schönbrunn ist mit seiner Vielfalt an Tieren ein Publikumsmagnet für Gäste aus dem In- und Ausland und gleichzeitig ein Best Practice-Beispiel für Nachhaltigkeit. Als ältester Zoo der Welt zählt er zu den bekanntesten Touristenattraktionen Österreichs und trägt zu Tourismusförderung, Schaffung von Arbeitsplätzen und zur Stärkung für Naturschutz bei“, so Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler. Der Tiergarten Schönbrunn engagiert sich für den Schutz von Tierarten und ihren Lebensräumen. Somit setzt er sich natürlich auch beim Thema „nachhaltige Unternehmensführung“ ehrgeizige Ziele. Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck: „Unser Engagement in punkto Nachhaltigkeit umfasst alle Bereiche: von der Futterbeschaffung über die Gastronomie bis hin zum Energiemanagement. Die Verantwortung für Tier, Mensch und Umwelt ist fest in unseren Unternehmensgrundsätzen verankert.“ Mit der neuen Photovoltaikanlage auf der ORANG.erie ist nun bereits die fünfte Anlage am Tiergartenareal in Betrieb gegangen und dies zeigt, wie ein Konsens zwischen neuen Technologien und dem Weltkulturerbe gelingt. Natürlich arbeitet der Tiergarten auch laufend daran, seinen Stromverbrauch zu senken, etwa durch den Einsatz von LED-Lampen und neuer Pumpen oder durch die Optimierung von Temperaturen und Lichtschaltzeiten.

Zoo Magdeburg 18.08.2023
Skurril aussehende Blaukehlguane haben Nachwuchs
In seiner Gestalt und Fortbewegung erinnert der Blaukehlguan (Pipile cumanensis) an einen Vogel aus der Urzeit, einen kleinen Saurier mit Federn. „Das Blaukehlguan-Pärchen hat Nachwuchs bekommen. Das Küken ist gut entwickelt und die Aufzucht läuft routiniert ab“, freut sich René Hinte – der langjährige Vogelspezialist in der Tierpflege. Im südamerikanischen Tropischen Regenwald sind diese baumbewohnenden Hühnervögel schwer zu entdecken. Ihre charakteristischen, langgezogenen Pfeiftöne hingegen sind weithin im dichten Regenwald zu hören – typisch für die meisten Hokkohühner, zu denen auch der Blaukehlguan gehört. Außerhalb der Brutzeit sind sie in größeren Gruppen mit bis zu zehn Blaukehlguane unterwegs, um nach Nahrung wie Früchte, Blätter, Samen und Blüten verschiedener Bäume zu suchen. Während der Brutzeit leben die Blaukehlguane paarweise. Das Weibchen errichtet in großer Höhe auf waagerechten Ästen oder in Astgabeln ein Nest aus Zweigen und Blättern. Ein Gelege besteht aus zwei bis drei Eiern, die rund einen Monat bebrütet werden. Die Jungvögel sind bereits nach kurzer Zeit in der Lage den Eltern bei ihren Kletterausflügen zu folgen. Im Zoo ist der Blaukehlguan-Jungvogel mit seinen Eltern gut zu beobachten. Der Nachwuchs hält sich bereits im Geäst auf und sieht nach wenigen Wochen aus wie eine Miniaturausgabe seiner Eltern.Seit 2008 gehört der Blaukehlguan zum Tierbestand des Zoos, dessen Bestand in der Natur abnimmt. Er ist Botschafter seiner Art, der auf die Bedrohung weiterer Guanarten hinweist, wie auf den von der Ausrottung bedrohten Trinidad-Guan oder den stark gefährdeten Schwarzmasken-Guan in Südamerika. Der Zoo Magdeburg unterstützt das Blaulatzara-Artenschutzprojekt der Armonia Conservation Organisation in Bolivien und trägt damit auch zum Schutz der Lebensräume weiterer Guan-Arten bei. Zoobesucher, die an der Zookasse einen Artenschutz-Euro zahlen, helfen direkt dem Artenschutz vor Ort.

Alpenzoo Innsbruck-Tirol 17.08.2023
Schneefinkenküken im Alpenzoo geschlüpft – Selten gehaltene Art bekommt Nachwuchs
Ein weiteres Mal herrscht große Freude über Tiernachwuchs im Alpenzoo. Bei den Schneefinken verstecken sich jetzt zum zweiten Mal dieses Jahr Küken. Schneefinken sind eine hoch spezialisierte Gebirgsvogelart und werden sehr selten in Zoologischen Gärten gehalten, was diese Vogelküken so besonders macht. Zudem sind sie auch noch eine geschützte Art. „Nachzuchten wie diese bestätigen uns immer wieder, dass unsere Tierhaltung hier im Alpenzoo erfolgreich ist. Diese empfindlichen Vögel nachzuziehen und zu sehen, wie sie sich entwickeln, ist einfach eine Freude“, berichtet ein stolzer Zoodirektor Dr. André Stadler. Schneefinken sind Verwandte des Hausperlings. Sie leben ganzjährig im Hochgebirge, oberhalb der Baumgrenze, brüten sogar noch in der Eiger-Nordwand. Mit ihren langen, zugespitzten Flügeln gleiten Schneesperlinge meisterhaft im rauen Bergwind und legen auf der Futtersuche große Distanzen zurück.

Zoo Heidelberg 17.08.2023
Nachwuchs bei den Sumatra-Tigern im Zoo Heidelberg – Wichtiger Beitrag für das Erhaltungszuchtprogramm der bedrohten Raubkatzen
Es war ein besonderer Moment für die Tierpfleger im Zoo Heidelberg: Am 10. August brachte Sumatra-Tigerin Karis in ihrer Wurfbox drei Junge zur Welt. Eines wurde tot geboren, die anderen beiden Tigerbabys sind wohlauf. Die erfolgreiche Zucht dieser Großkatzen ist ein wichtiger Beitrag für den Artenschutz. Durch Wilderei und Zerstörung ihres natürlichen Lebensraums sind die Sumatra-Tiger stark vom Aussterben bedroht. Es ist still im Raubtierhaus. Die Tierpfleger bewegen sich leise. Nur ein leises Maunzen ist zu hören. Für Zoobesucher ist das Haus bis auf weiteres geschlossen und der Nachwuchs noch nicht zu sehen. “Die Kleinen sind fit und trinken viel. Ihre Augen sind noch zu. Sie suchen blind die Nähe zur Mutter und kuscheln. Mutter Karis kümmert sich sehr gut um die beiden und versorgt sie rund um die Uhr. Sie putzt sie sorgfältig und lässt sie gut trinken”, berichtet Bianca Weißbarth, Revierleiterin im Raubtierhaus. Das Tierpflegerteam kann Karis und ihre Jungen über eine Kamera in der Wurfbox beobachten, ohne die Familie zu stören. Die Tigerin und ihr Nachwuchs brauchen derzeit noch viel Ruhe. Vater Tebo ist von der Mutter und den kleinen Raubkatzen getrennt. “Durch das sogenannte Schmusegitter im Innenbereich hat er die Möglichkeit, Kontakt mit ihr aufzunehmen und zu kommunizieren. Er kann durch das Gitter auch in die Wurfbox schauen und die Kleinen hören. Somit bleibt er mit ihnen trotz der räumlichen Trennung in Kontakt. Dies stärkt die Bindung”, erläutert Weißbarth. Vor der Geburt war Karis 101 Tage lang trächtig und hielt sich die meiste Zeit auf der Außenanlage auf. Als es so weit war, zog sie sich in die geschützte Wurfbox zurück. Nachts um halb eins kam das erste Jungtier zur Welt, gegen halb sieben die beiden anderen. Das totgeborene Jungtier wurde von der Tigerin gefressen – ein normales Verhalten in der Natur, um die Wurfhöhle sauber zu halten. „Mit etwa zwei Jahren werden sie in andere Zoos umziehen. Das Europäische Erhaltungszuchtprogramm gibt genaue Empfehlungen, wohin welcher Tiger abgegeben werden soll. Aktuell sind 121 Sumatra-Tiger europaweit in 56 Zoos untergebracht. Alle sind Teil des Zuchtprogramms und dienen als Botschafter für ihre hochbedrohten Artgenossen in der Natur. Auf der Insel Sumatra leben nur noch wenige hundert Tiger. Die Sumatra-Tiger sind stark vom Aussterben bedroht”, erklärt Sandra Reichler, Kuratorin für Säugetiere im Zoo Heidelberg. “Das Tigerpaar Karis und Tebo harmoniert gut miteinander. Auch unabhängig vom Paarungsgeschehen sind die beiden sehr gerne zusammen“. Im Rahmen des Zuchtprogramms für Sumatra-Tiger wurde Karis als genetisch ideal passende Partnerin für Tebo ausgewählt. Jetzt liegt es vor allem an der Tigerin, sich gut um den Nachwuchs zu kümmern. Die ersten Wochen sind eine kritische Zeit für das Überleben der Winzlinge. Unklar ist noch, welches Geschlecht sie haben. Dies wird sich bei der ersten Untersuchung durch die Tierärztin zeigen. Dann werden sie auch geimpft und gechipt. Noch sind die Jungtiere zu klein, um auf der Außenanlage herumzutoben. Das Raubtierhaus bleibt für einige Wochen geschlossen. Sobald die Kleinen mobil genug sind, alleine die Wurfbox zu verlassen, werden sie für die Zoobesucher zu sehen sein.Sumatra Tiger vom Aussterben bedroht – Der Sumatra-Tiger ist die kleinste Unterart des Tigers und kommt ausschließlich auf der indonesischen Insel Sumatra vor. Der Zoo Heidelberg beteiligt sich seit 1998 am Europäischen Zuchtprogramm für Sumatra-Tiger und trägt so zum Erhalt der vom Aussterben bedrohten Tigerunterart bei. Durch die Lebensraumzerstörung und Wilderei nimmt der Bestand der Sumatra-Tiger in freier Wildbahn immer weiter ab. Der illegale Handel mit Tigerprodukten, vor allem für die traditionelle chinesische Medizin, ist ein weiterer Faktor. Aktuell wird das natürliche Vorkommen der Tiere nur noch auf wenige hundert Exemplare geschätzt.

Zoo Salzburg 17.08.2023
Halbzeit beim Nachtzoo 2023: Von farbenfroh bis schemenhaft
Für viele ist ein abendlicher Besuch des Zoo Salzburg ein absolutes Muss. Kein Wunder, denn beim Nachtzoo sind magische Momente vorprogrammiert. So dürfen sich Besucherinnen und Besucher unter anderem über farbenfrohe bis schemenhafte Tierbegegnungen freuen. Vor allem, wenn das Abendlicht auf die Anlage der Dunkelroten Aras und Flachlandtapire trifft, leuchtet das Gefieder von Papageno und Papagena in strahlend bunten Farben. Zu späterer Stunde wirken die dämmerungsaktiven Raubkatzen im Lichtkegel der Nachtzoo-Beleuchtung noch majestätischer. Und manchmal lassen sich im Dunkel der heraufziehenden Nacht nur noch Umrisse erkennen. Außerdem haben Anwesende die Chance einige Tiere, die tagsüber wenig aktiv sind, in Ruhe zu beobachten. Dazu gehören beispielsweise die beiden jungen Pumas Amaira und Inigo, oder auch die Binturongs, die sich tagsüber eher selten kletternderweise über ihre Außenanlage bewegen. Am vergangenen Samstag zeigte sich vor allem das Männchen Mork beim gekonnten Balancieren über Baumstämme und Äste. Die gute Nachricht: Alle, die es bisher versäumt haben, den Nachtzoo zu besuchen, erhalten noch an zwei Wochenenden die Gelegenheit dazu. Nachdem es an jedem Nachtzoo-Wochenende einen anderen Themenschwerpunkt gibt, stehen am 18. und 19. August die Tiere Eurasiens und am 25. und 26. August 2023 die Zoobewohner aus Südamerika im Mittelpunkt des Geschehens. Dabei dürfen sich Interessierte am morgigen Freitag- und Samstagabend ab 19 Uhr beispielsweise über drei stündliche Kurzführungen oder den Tierpfleger-Talk um 20.45 Uhr vor der Bärenanlage freuen. Natürlich steht es auch jedem frei, einfach nur die magische Atmosphäre zu genießen und die Möglichkeit zu nutzen, sich zu später Stunde im Zoo Salzburg aufhalten zu können.

Zoo Duisburg 17.08.2023
Tierische Ferienwochen im Herbst für Schulkinder: Anmeldung ab sofort möglich
Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren gehen in den Herbstferien mit erfahrenen Zoobegleitern auf Expedition. In den Herbstferien bietet der Zoo Duisburg die beliebte Ferienwoche an. Tier- und zoobegeisterte Kinder gehen von 9.00 – 15.00 Uhr auf Expedition. Ab sofort ist die notwendige Anmeldung möglich, die Plätze sind begrenzt.Tierfütterungen, Tierbeobachtungen und Einblicke in die Arbeitsweise moderner zoologischer Gärten: Das Programm der Ferienbetreuung ist interaktiv und soll für den Schutz der biologischen Vielfalt begeistern. So werden die Kinder beispielsweise unter Anleitung das Futter für die Erdmännchen verteilen, Eisbomben für die Brillenbären vorbereiten und die Tierärztinnen des Zoos besuchen. Die Expedition führt auch zu den Koalas, in die Regenwälder Südamerikas und zu Tierarten der Ozeane. Dabei stehen auch aktuelle Themen wie die globale Verschmutzung der Meere und das stete Verschwinden der Regenwälder auf dem Programm. Im Rahmen der Ferienwoche geht es uns um besondere Erlebnisse, einzigartige Tiermomente und das spielerische Vermitteln von Wissen an konkreten Beispielen. Dabei erklärt das Zoo-Team die Themen kindgerecht und will auch für den Schutz der biologischen Vielfalt begeistern. Daher werden die Kinder auch aus erster Hand erfahren, wie sich zoologische Gärten weltweit für den Schutz von Lebensräumen und Tierarten einsetzen. Um die Ferienwoche altersgerecht gestalten zu können, bietet der Zoo Duisburg das Programm für zwei Altersgruppen in unterschiedlichen Zeiträumen an: Ferienwoche 1: 02. – 06. Oktober (außer am Feiertag 03.10.) für Kinder von 6 bis einschl. 9 Jahren. Kosten: 212 Euro pro Kind.Ferienwoche 2: 09. – 13.10.2023 Oktober für Kinder von 10 bis einschl. 12 Jahren. Kosten: 265 Euro pro Kind. Eine vorherige Buchung ist über den Online-Shop des Zoos ist unbedingt erforderlich. Der Teilnehmerbeitrag beinhaltet den Eintritt, alle Aktionen sowie das tägliche Mittagessen.

Zoo Schwerin 17.08.2023
Trainieren für die Asiatischen Rothunde
Am Donnerstag, den 21. September 2023 um 17 Uhr heißt es wieder auf die Plätze, fertig, los! „Laufen für den Artenschutz“ ist das Motto des Zoolaufs. In Zusammenarbeit mit der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP) fördert der Schweriner Zoo ein Projekt zur Untersuchung der Rothunde (Dholes) im nepalesischen Tiefland, um die Beziehung zwischen Mensch und Tier näher zu beleuchten. Das natürliche Verbreitungsgebiet des Raubtiers umfasst Zentral-, Süd- und Ostasien. Die Tiere sind echte Generalisten, was ihre Umgebung angeht. Sie leben und jagen in Rudeln, die aus bis zu 18 Tieren bestehen. Asiatische Rothunde (Cuon aplinus) gehören zu den weniger bekannten Beutegreifern, die eine Spitzenposition in der Nahrungskette einnehmen. Die Populationen sind stark fragmentiert und es ist keine Population mit mehr als 250 Tieren bekannt, die vollständig in einem Schutzgebiet gesichert ist. Dominantere Raubtiere besetzen die Gebiete mit höherem Beuteaufkommen in den Kerngebieten des Waldes, weshalb Nahrungskonkurrenten gezwungen sind auf Randwälder mit weniger Beutetieraufkommen auszuweichen. Folglich steigen die Mensch-Tier-Begegnungen und die Konflikte miteinander. Daraus resultieren Tötungen der Dholes, die auch durch Lebensraumverlust und –fragmentierung, Verfolgung, Wilderei, Verknappung der Beutegrundlage sowie der Übertragung von Krankheiten durch Haushunde als gefährdet gelten. Die meisten Daten deuten darauf hin, dass die vom Menschen verursachte Sterblichkeit der wichtigste Faktor für die Erhaltung der Rothund-Population ist und diese einschränkt. Die geschätzte weltweite Dhole-Population in der Natur beträgt nur noch 949-2215 Tiere und ist tendenziell rückläufig. Ziel des Projekts ist die Ökologie der Art, ihr Verbreitungsgebiet und ihre Beziehung zur lokalen Bevölkerung zu verstehen. Langfristig sollen Instrumente zur Konfliktvermeidung und wirtschaftliche Anreize etabliert werden, die die Viehverluste in den Gemeinden und damit auch die Vergeltungstötungen an Dholes und weiteren Beutegreifern verringern. Der Untersuchungsschwerpunkt liegt auf dem Chitwan und Parsa Nationalpark. Sie sind mit einer Fläche von ca. 730 km2 im nepalesischen Tiefland gelegen und beheimaten als Raubtiere Rothunde, Tiger und Leoparden. Gleichzeitig dienen sie als Pufferzonen zu ländlichen Gemeinden. Wer die Arbeit des Schweriner Zoos für den Artenschutz ebenfalls unterstützen möchte, kann sich online unter https://www.zoo-schwerin.de/unterstuetzen/zoolauf anmelden. Da die 2,4 km lange Strecke eine Herausforderung sein kann, bietet der Zoo allen Interessierten und bereits angemeldeten Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen Trainingslauf am Donnerstag, den 31. August 2023 um 17 Uhr an. Eine tolle Gelegenheit, um für den Zoolauf zu trainieren und andere Teilnehmende kennenzulernen.

Kölner Zoo 17.08.2023
Kölns jüngster Elefant: So entwickelt sich „Sarinya“
Quadratisch, praktisch, gut! 170 Kilogramm Gewicht – sportlich verteilt auf einen Meter Körpergröße: Es sind elefantöse Traummaße, über die die kleine Asiatische Elefantenkuh „Sarinya“ verfügt. Das Jungtier wurde am 13. Juni dieses Jahres im Elefantenpark des Kölner Zoos geboren – damals noch mit rund 80 Kilogramm Gewicht und ein paar Zentimeter kleiner. „Sarinya“ hält die Herde mit Mutter „Bindi“ auf Trab. „Sie ist sehr fix mit allem. „Sarinya‘ setzt den Rüssel so gekonnt ein, wie ich es selten bei neugeborenen Elefanten gesehen habe“, sagt Ingrid Wallner, Reviertierpflegerin bei den Asiatischen Elefanten. „Sie trinkt rund 11 Liter Milch am Tag und zieht mit dem Rüssel schon spielerisch Obst und Gemüse aus dem Sand, mit dem wir das Futter zur Tierbeschäftigung bedecken. Das ist schön mitanzusehen.“ Auch Mutter „Bindi“ macht als Erstgebärende einen tollen Job. Sie kümmert sich sehr fürsorglich. Macht „Bindi“ gelegentlich Pause, übernehmen die Tanten des als Matriarchat funktionierenden Elefantenverbunds und schauen nach der Kleinen. „Sarinyas“ liebste Spielgefährtin ist „Leev Ma Rie“. Die Dreijährige hatte anfangs etwas zu knabbern am verlorenen „Nesthäkchen-Status“. Ingrid Wallner: „Da kamen schon mal ein fester Knuff oder ein kleiner Schubser von ,Leev Ma Rie‘. Die erwachsenen Kühe schreiten dann immer schnell ein und rufen zur Ordnung.“ Ausgewachsene Tiere fressen 150 Kilogramm am Tag – Elefantenjungtiere werden bis zu drei Jahre gesäugt. Zwischendurch probieren sie immer mal wieder auch feste Nahrung. Elefanten sind Vegetarier und ernähren sich von Heu, Blättern, Obst oder Gemüse. Ausgewachsene Tiere nehmen bis zu 150 Kilogramm Nahrung am Tag zu sich. Entsprechend viel Futter müssen die Tierpflegerinnen und Tierpfleger täglich ranschaffen. Um die Tiere zu beschäftigen, verstecken die Tierpfleger es unter Sand oder packen Äpfel, Möhren & Co. in von der Decke hängende Eimer. Das hält Muskeln und Sinne der Tiere aktiv, weil sie für ihr Fressen etwas tun müssen. Der Kölner Zoo hält auf der 2 Hektar großen Anlage, die bauliches Vorbild für viele neue Elefantenparks in Europas ist, zehn Dickhäuter: acht Kühe und zwei Bullen. Weibchen und Männchen leben bei den Elefanten getrennt. Kühe bleiben zeitlebens in einem Verband mit Geschlechtsgenossinnen. Bullen ziehen in der Regel einzelgängerisch umher. Die Kölner Anlage ist daher auch in separate Bullen- und Kuhbereiche unterteilt. „Sarinyas“ Vater „Sang Raja“ lebt mittlerweile als Zuchtbulle im Zoo von Pont-Scorff an der französischen Atlantikküste. „Sarinya“ und die anderen Elefanten sind täglich zu sehen zu den regulären Sommer-Öffnungszeiten zwischen 9 und 18 Uhr.

Tierpark Gotha 16.08.2023
Batnight – Internationale Fledermausnacht im Tierpark
Der NABU Gotha führt am 26. August mit Experte Michael Ehrhardt auf Fledermausexkursion. Anlässlich der Internationalen Fledermausnacht am Samstag, dem 26. August, lädt der NABU Kreisverband Gotha e. V. um 20.00 Uhr zur „Batnight“ in den Tierpark Gotha ein. Ronald Bellstedt und Fledermausexperte Michael Ehrhardt nehmen die Teilnehmer mit auf eine Exkursion durch den Tierpark und über den Kleinen Seeberg und informieren dabei mit viel Wissenswertem über die fliegenden Säugetiere. Michael Ehrhardt begleitet die Exkursion mit einem Vortrag über die Flugsäuger, von denen 21 Arten in Thüringen bekannt sind. „Die nachtaktiven Tiere sind anhand ihrer Ultraschall-Rufe, mit denen sie bei Jagdflügen Insekten und Spinnentiere ausfindig machen, mithilfe entsprechender Technik (wie Bat-Detektoren und Bat-Loggern) auch bei Dunkelheit ortbar“, erklärt Naturschützer Ronald Bellstedt. „Unsere heimischen Fledermäuse führen im Frühjahr und im Herbst Wanderungen zwischen den Sommer- und Winterquartieren durch. Die Sommerquartiere befinden sich je nach Art in Baumhöhlen oder in menschlichen Bauwerken.“ Die Umgebung des Tierparks bietet also optimale Voraussetzungen, um bei der Wanderung das ein oder andere Fledertier zu entdecken. Die Veranstaltung ist kostenlos und offen für alle interessierten BesucherInnen, unabhängig von einer NABU-Mitgliedschaft. Die Teilnehmer werden gebeten Taschenlampen mitzubringen. Der Treffpunkt ist der neue Tierpark-Eingang, der zu Fuß aus Richtung der Ohrdrufer Straße erreichbar ist. Der Tierpark Gotha befindet sich am Töpfleber Weg in Gotha und hat regulär während der Sommerzeit täglich von 9.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Weitere Informationen zum Tierpark finden sich unter www.tierpark-gotha.de.

Zoo Frankfurt 16.08.2023
Aktiv und ordentlich gewachsen: Die Tiger-Jungtiere im Frankfurter Zoo
Am 20. Juni hat die neunjährige Sumatra-Tigerin CINTA Jungtiere zur Welt gebracht. Die beiden Kleinen haben sich in den letzten Wochen sehr gut entwickelt. Heute haben sie ihre Impfung bekommen und die Geschlechter wurden bestimmt. Es handelt sich um zwei männliche Jungtiere. „In den letzten Wochen mussten wir uns mit den Aufnahmen der Überwachungskamera in der Wurfbox begnügen. Doch auch diese haben schon eindrucksvoll gezeigt, dass sich die beiden jungen Tiger gut entwickeln – eine Freude für das Zoo-Team und mich, denn jeder Nachwuchs bei den hochbedrohten Sumatra-Tigern kann zur Erhaltung der Art beitragen. Die Aufgabe von Zoos ist ja auch, ihr Möglichstes gegen das auch die Menschheit bedrohende Artensterben zu tun, erfreulicherweise kann der Zoo hier einen kleinen Beitrag leisten. Jetzt ist es schön, dass die Tiger-Kinder für die Besucherinnen und Besucher in der Anlage zu sehen sind. Gerade in den Sommerferien bietet sich ein Zoobesuch an. Hier kann man den Tieren nicht nur begegnen, sondern auch viel über ihre wildlebenden Verwandten lernen,“ so Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft. „Es ist das erste Mal, dass CINTA Jungtiere hat. Wie sie mit der für sie neuen Situation umgehen würde, war für uns nicht abzusehen. Aber sie hat von Anfang an alles richtiggemacht und sich sehr gut um ihren Nachwuchs gekümmert. Wenn sie nicht in der Wurfbox ist, um die Kleinen zu betreuen, geht sie gerne zu EMAS. Die beiden verstehen sich sehr gut und suchen die Nähe zueinander. EMAS, der mit seinen vierzehn Jahren auch das erste Mal Nachwuchs hat, schaut auch gelegentlich nach den Jungtieren, hält aber Abstand“, erklärt Zoodirektorin Dr. Christina Geiger. Jetzt – mit knapp zwei Monaten – werden die kleinen Tiger zusehends mobil. In diesem Alter steht die Impfung unter anderem gegen Katzenschnupfen an. Außerdem erhalten die Tiger ihren Chip mit allen wichtigen Daten. Bei dieser Gelegenheit wird auch nach den Geschlechtern der Tiere geschaut – es sind zwei Männchen. Sumatra-Tiger sind eine sehr selten gewordene Tigerunterart. Schätzungen der Weltnaturschutz-Union IUCN gehen von maximal 400 Tieren aus, die aktuell noch in ihrer angestammten Heimat leben. Die Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF) engagiert sich seit dem Jahr 1998 auf Sumatra für den Schutz der Tieflandregenwälder in der Region Bukit Tiga Puluh. In diesem Hotspot der Biodiversität leben viele gefährdete Arten wie Tiger, Orang-Utans und Elefanten. „Rund 30 Tiger werden noch im Bukit Tiga Puluh Nationalpark vermutet. So ganz genau weiß es aber niemand, daher wollen wir über den gesamten Nationalpark eine Untersuchung mit Kamerafallen machen. Denn unsere Befürchtung ist, dass auch hier die Tiger weniger werden“, sagt Dr. Christof Schenck, Geschäftsführer der ZGF. Dass die ZGF den Schutz des Bukit Tiga Puluh Nationalparks unterstützen kann, dabei hilft auch der Naturschutz-Euro der Frankfurter Zoobesucherinnen und Zoobesucher. Die Namen der beiden Tiger-Jungtiere sollten einen Bezug zum Schutzprojekt der ZGF auf Sumatra haben. Dr. Peter Pratje, Leiter des Naturschutzprogramms Bukit Tiga Puluh, schickte die Vorschläge aus dem fernen Indonesien. Die Wahl fiel auf RAJA, was König bedeutet, und RIMBA, indonesisch für Dschungel.

Zoo Berlin 16.08.2023
Quolls – Geheimnisvolle Jäger der Nacht Seltene Neuzugänge im Nachttierhaus des Zoo Berlin
Ein bisschen Mut gehört schon dazu, wenn man im Reich der Jäger die Stufen in die Dunkelheit hinabsteigt. Es dauert einen Moment, bis sich die Augen jenseits des gleißenden Sonnenlichts in der Finsternis orientieren können. Doch dann offenbart sich dort eine faszinierende neue Welt: Hier leben die Phantome der Nacht, Tiere, die erst dann so richtig wach werden, wenn die meisten Menschen schlafen gehen. Seit Kurzem bereichern fünf aufgeweckte Quolls das Nachttierhaus. In direkter Nachbarschaft mit den Fenneks tollen die fünf getupften Beuteltiere munter in ihrem neuen Zuhause umher. „Das ist eine richtig quirlige Gruppe, die man eigentlich immer in Aktion erlebt“, freut sich Tierpfleger Mario Grüßer, der seit über 40 Jahren unter anderem für die Pflege der nachtaktiven Tiere im Zoo Berlin zuständig ist. „Die fünf haben sich gut bei uns eingelebt und auch schon Vertrauen gefasst.“ Quolls – auch Beutelmarder genannt – sind nachtaktive Raubtiere, die in Australien und Papua-Neuguinea vorkommen. Sie ernähren sich von Insekten, kleineren Säugetiere, Vögeln, Reptilien, Gras und Früchten. Es gibt noch sechs verschiedene Arten von Quolls. Die nun aus Leipzig nach Berlin gezogenen Tüpfelbeutelmarder – oder Östliche Beutelmarder – sind ausschließlich auf der Insel Tasmanien zuhause. Auf dem australischen Festland gelten sie seit den 1960er Jahren als ausgestorben. Auf der roten Liste der IUCN werden sie als stark gefährdet aufgeführt. Grund dafür sind vor allem die ursprünglich von der Europäern eingeschleppten nicht-einheimischen Arten wie Hauskatze oder Rotfuchs, die vor allem die Jungtiere der Tüpfelbeutelmarder erbeuten. Bis auf die vorgelagerten Inseln haben es diese invasiven Arten erst spät oder nie geschafft, deshalb gelten diese für viele bedrohte Arten als letzte Rückzugsorte. Doch seit dem Jahr 2000 hat der Rotfuchs auch Tasmanien erreicht und stellt dort eine große Gefahr für das Überleben der Quolls und anderer heimischer Tierarten dar. Um sie vor dem Aussterben zu retten, ergreift die Australische Regierung gemeinsam mit Umweltschutzverbänden, Universitäten und der lokalen Bevölkerung umfangreiche Schutzmaßnahmen. So gibt es bereits Versuche, den Tüpfelbeutelmarder wieder auf dem australischen Festland anzusiedeln. Dazu finanzieren unter anderem Zoologische Gärten Schutzgebiete, die mit speziellen Zäunen raubtiersicher eingezäunt sind. Tüpfelbeutelmarder kommen in zwei Farbvarianten vor: Das Fell ist entweder hellbraun mit schwarzen Flecken oder seltener, schwarzbraun mit weißen Flecken. Im Zoo Berlin leben drei helle und zwei dunkle Tiere. „Die Quolls sind eine tolle Bereicherung in unserem Nachttierhaus und in Europa ist diese bedrohte Art selten zu sehen“, berichtet Kurator Dr. Florian Sicks und fügt hinzu: „Durch die Begegnung mit diesen faszinierenden Tieren möchten wir für die fantastische Artenvielfalt auf unserem Planeten werben – diese sympathischen Beuteltiere ermöglichen es uns, unsere Gäste für den Schutz gefährdeter Arten auf der ganzen Welt zu sensibilisieren.“ Neben den Quolls gibt es noch einen weiteren Neuzugang bei den Tieren der Nacht: In direkter Nachbarschaft ist ein – noch etwas schüchterner – Neuguinea Kurzschnabeligel aus dem Tierpark Berlin eingezogen. Weitere Informationen zu diesen kuriosen eierlegenden Säugetieren, finden sich hier: Die Sensation aus dem Ei – Zoo Berlin (tierpark-berlin.de) Auch im Tierpark gibt es Beuteltier-News: Goodfellow-Baumkänguru Nunsi hat Gesellschaft bekommen. Seit diesem Sommer lebt ein junges Männchen mit ihr im Regenwaldhaus und wird in Kürze für die Tierpark-Gäste zu sehen sein.

Tiergarten Schönbrunn Wien 16.08.2023
Dreifacher Nachwuchs bei den Kalong Flughunden
Wer das Regenwaldhaus im Tiergarten Schönbrunn besucht, sollte unbedingt einen Blick nach oben werfen. Gleich drei Kalong Flughunde haben hier das Licht der Welt erblickt. „Flughunde verbringen fast ihr gesamtes Leben kopfüber hängend, selbst der Nachwuchs wird in dieser Position geboren. Dabei arbeiten weibliche Flughunde nicht nur gegen die Schwerkraft, sondern bilden mit ihren Flügeln auch eine Art Hängematte, um das Jungtier nach der Geburt aufzufangen“, so Anton Weissenbacher, Zoologischer Abteilungsleiter. Neugierig blicken die Jungtiere bereits mit ihren großen Augen auf die Umgebung. Etwa vier bis sechs Monate hängen sie zum Trinken an ihren Müttern. Dann fangen sie an, auch feste Nahrung zu fressen und erste Flugversuche zu starten. Als fliegende Säugetiere nehmen Flughunde neben den Fledermäusen eine einzigartige Nische ein. „Flughunde ernähren sich hauptsächlich von Früchten, Pollen, Nektar und Blüten. Da sie auf der Nahrungssuche weite Strecken zurücklegen können, sind sie wichtige Samenverbreiter und leisten einen wertvollen Beitrag zur Aufforstung von Wäldern“, so Tierpflegerin Samantha Cloer. Den Tag verbringen Kalong Flughunde kopfüber an ihren Schlafplätzen. Bei Einbruch der Dunkelheit schwärmen sie aus, um Nahrung zu suchen. Im Gegensatz zu Fledermäusen nutzen sie dafür keine Echoortung, sondern finden die Nahrung mithilfe ihres ausgeprägten Geruchssinns und ihrer großen Augen. Der Kalong Flughund stammt aus Südostasien. Mit einer Flügelspannweite von bis zu 1,70 Metern gehört er zu den größten Fledertieren der Welt. Bis es bei den Jungtieren soweit ist, müssen sie noch ordentlich wachsen. Während die Flughunde im oberen Stock des Regenwaldhauses besucht werden können, ist die untere Ebene für Umbauarbeiten geschlossen. Bei diesem Warmhaus mit einer extrem hohen Luftfeuchtigkeit bedarf es nach über 20 Jahren einer umfassenden Grundsanierung. Erste Arbeiten, wie die Sanierung der Dachkonstruktion, wurden schon erledigt. Die Grundsanierung und Neugestaltung des Hauses sollen bereits Ende nächsten Jahres umgesetzt werden. Nach der Wiederöffnung können sich die Besucherinnen und Besucher über neue tierische Highlights freuen.

Tiergarten Kleve 15.08.2023
Ein Abend für die Tierpaten
Der Tiergarten Kleve veranstaltet am 26. August ab 18.30 Uhr einen Late-Zoo exklusiv für alle TierpatInnen und ihre Begleitpersonen. Die PatInnen können an diesem Abend nicht nur Ihre Patentiere besuchen, sondern sich auch auf eine ganz besondere Abendatmosphäre und eine spannende Schaufütterungen freuen. „Wir sind stolz, dass unsere Tierpatenfamilie mittlerweile auf rund 200 TierpatInnen gewachsen ist“, freut sich Tiergartenleiter Martin Polotzek. „Dies ist eine großartige Unterstützung für den Tiergarten Kleve, denn jeder Tierpate leistet direkt einen wertvollen Beitrag zur Pflege des Patentieres und sorgt dafür, dass wir die Qualität unserer Tierhaltung stets verbessern können. Daher möchten wir an unserem großen Patenfest Ende August allen TierpatInnen einmal Danke sagen und öffnen für sie ganz exklusiv abends von 18.30 Uhr bis 21 Uhr unseren Zoo.“ Das Patenfest findet am 26.08.2023 in Form eines Late-Zoos statt. An diesem besonderen Tag öffnet der Tiergarten Kleve exklusiv von 18.30 Uhr bis 21 Uhr für alle TierpatInnen seine Tore. Jeder Pate darf bis zu drei Begleitpersonen mitnehmen, für die ebenfalls an dem Abend kostenloser Eintritt gilt. Polotzek: „Die Abendstimmung im Tiergarten ist immer etwas ganz Besonderes. Um diese Uhrzeit werden manche Tiere wie die Gürteltiere und Stachelschweine erst so richtig aktiv, während die Zwergseidenäffchen und andere Tiere sich schon fertig für die Nacht machen. Daher können sich alle TierpatInnen und Ihre Begleitpersonen auf dieses exklusive Erlebnis freuen, mit welchem wir uns für die tolle Unterstützung im letzten Jahr bedanken möchten.“ Diese besondere Veranstaltung ist ausschließlich TierpatInnen und deren Begleitpersonen vorbehalten. Außerdem dürfen alle, die noch spontan vor dem 26. August eine Patenschaft abschließen, am Patenfest teilnehmen. Somit tut man nicht nur etwas Gutes, sondern hat auch noch die einmalige Gelegenheit, den Tiergarten Kleve am Abend zu erleben. Das große Patenfest findet am 26.08.2022 von 18:30 Uhr bis 21 Uhr im Tiergarten Kleve statt. Exklusiv erhalten alle TierpatInnen und bis zu drei Begleitpersonen an diesem Abend kostenlosen Eintritt in den Tiergarten. Auch verschiedene Schaufütterungen werden angeboten, deren Uhrzeit am Eingang ausgehangen wird. Weitere Informationen unter www.tiergarten-kleve.de

Tierpark Chemnitz 15.08.2023
Tierpark Chemnitz: Nachwuchs bei den Dscheladas
Am Montag, 7. August, hat es bei den Dscheladas im Tierpark Chemnitz den ersten Nachwuchs gegeben, die Gruppe ist um ein Jungtier angewachsen. Primatenkleinkinder sind Traglinge, die sich häufig und in den ersten Lebenstagen fast ausschließlich am Körper der Mutter aufhalten. Daher ist derzeit das Geschlecht des Neuankömmlings noch nicht bekannt. Erst im Mai dieses Jahres kam eine 18-köpfige Gruppe Dscheladas, auch Blutbrustpaviane genannt, vom Naturzoo Rheine in die neue Anlage im Tierpark Chemnitz. Sie leben in einer für Dscheladas typischen Sozialstruktur. Eine Gruppe besteht aus einem erwachsenen Männchen und mehreren miteinander verwandten Weibchen sowie deren Nachwuchs. Daneben sind auch reine Junggesellengruppen möglich. Dscheladas haben keine feste Paarungszeit. Die Paarungswilligkeit signalisieren die Weibchen dadurch, dass sich u. a. ihr namengebender Brustfleck leuchtend rot färbt. Nach einer Tragzeit von gut sechs Monaten wird meist ein einzelnes Jungtier geboren, das anfangs dunkler gefärbt ist als die älteren Kinder und die Erwachsenen. Es wird anderthalb bis zwei Jahre lang gesäugt. Weil die Brustwarzen bei den Weibchen sehr dicht beieinanderstehen, können die Jungtiere gleichzeitig an beiden Brüsten saugen. Diese Besonderheit findet man unter den Primaten nur bei den Dscheladas. Nachdem die ehemalige Schneeziegen-Anlage nach dem Ableben des letzten Tieres im November 2020 leer stand, nahm sich der Förderverein „Tierparkfreunde Chemnitz e. V.“ dem Umbau-Projekt zu einer Dschelada-Anlage an. Insgesamt gibt es deutschlandweit nur sechs zoologische Einrichtungen, die diese Tierart zeigen. Der Tierpark Chemnitz ist die erste und einzige Einrichtung in Sachsen.

Zoo Schwerin 15.08.2023
Erstmals Nachwuchs bei den Südlichen Breitmaulnashörnern im Zoo Schwerin
Am Morgen des 15.08.2023 um Punkt 7:30 Uhr kam erstmals ein Südliches Breitmaulnashorn im Schweriner Zoo und damit auch in Mecklenburg-Vorpommern auf die Welt. Das weibliche Jungtier sowie das Muttertier „Clara“ sind wohl auf. Bereits seit 1981 leben Breitmaulnashörner im Zoo der Landeshauptstadt Schwerin. Genauso lange hoffte man auf Nachwuchs bei dieser bedrohten und auch imposanten Tierart. Nun ist es endlich geglückt. Nach einer Tragzeit von 526 Tagen und einer bilderbuchhaften schnellen Geburt, frei von Komplikationen, stand das kleine Nashorn bereits auf den eigenen, wackeligen Beinen und trank nach nicht mal einer Stunde an der Mutter. Nashornvater „Dino“ und die die zweite Nashornkuh „Karen“ haben in ihren eigenen Stallbereichen das Ereignis eher unbeeindruckt wahrgenommen. Nashörner sind bereits kurz nach der Geburt aktiv und voller Bewegungsdrang. Daher werden Mutter und Kalb schon in den nächsten Tagen einzelne Bereiche der großen Außenanlage für sich erkunden können. „Sobald wir sehen, dass das Kleine der Mutter nachfolgt und auch Clara ein entspanntes Verhalten zeigt, werden wir den Schritt wagen“, so Daniel Heese, stellvertretender Revierleiter und verantwortlicher Tierpfleger für die Nashörner. Wenn dann alle Bereiche erkundet sind, wird die erste Familienzusammenführung mit Nashornkuh „Karen“ stattfinden. Das entspricht auch dem Verhalten unter wilden Bedingungen. Weibliche Breitmaulnashörner bilden mit den jeweiligen Jungtieren kleine Trupps, während die Bullen sich distanziert aufhalten und sich im Wesentlichen nur zur Paarung den Weibchen anschließen. Daher wird es auch noch eine Weile dauern, bis auch Vater „Dino“ seine Tochter persönlich kennenlernen wird. „Wir haben in den vergangenen Jahren aufgrund der ausbleibenden Zucht viel an den Haltungsbedingungen unserer Nashörner getan. Im Jahr 2016 konnten wir die Außenanlagen dank der Unterstützung von Mittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) deutlich erweitern“, erläutert Zoodirektor Dr. Tim Schikora, „Das brachte nicht nur mehr nutzbare Fläche und Strukturen für die Tiere, sondern ermöglicht der Tierpflege mehr Optionen im Management. Zudem tauschten wir auch rechtzeitig die Bullen aus, nachdem sich zeigte, dass sich der gewünschte Erfolg nicht einstellte“. So zog schließlich der bereits mehrfache Vater Bulle „Dino“ im August 2021 aus dem Zoo Erfurt nach Schwerin. Auch für das Zuchtprogramm, das EAZA Ex-Situ Programme EEP, ist das ein wichtiger Erfolg. Denn die 17-jährige „Clara“ stammt aus einer südafrikanischen Tierhaltung und bringt mit ihrem Nachwuchs somit eine wichtige genetische Ergänzung in die europäische Population mit ein. Südliche Breitmaulnashörner werden von der Weltnaturschutzunion derzeit als „potentiell gefährdet“ eingestuft. Nachdem die Art um 1900 kurz vor der Ausrottung stand, leben heute wieder etwa 16.000 Tiere im südlichen Afrika. Was nach einer positiven Entwicklung klingt, ist leider ein Trugschluss. Denn aufgrund von Wilderei ist die Anzahl von Tieren wieder stark rückläufig, von über 20.000 Tieren im Jahr 2012. Der Zoo Schwerin unterstützt die Organisation „Save The Rhino“ mit finanziellen Mitteln, dank der Spenden von Besucherinnen und Besuchern und trägt so einen Teil beim Schutz der Art vor Ort (in-situ) bei. Im Übrigen versteht der Zoo seine Aufgaben im ex-situ Artenschutz, also in der Vermittlung der Problematik und Bedeutung, der Akquise von Spendenmitteln für Projektpartner und natürlich der gezielten Zucht und Erhaltung einer gesunden Population. Etwas langsamer dafür aber stetig geht auch die Entwicklung bei den mittlerweile fünf Wochen jungen Asiatische Löwen voran. Zusammen mit ihrer Mutter „Heidi“ haben die beiden Welpen nun den Wintergarten, also die einsehbare Innenanlage unter Beschlag genommen. In den kommenden Tagen wird es auch den Gästen ermöglicht werden, einen Blick auf die Familie zu werfen. Das Rote Liste Zentrum wird gegen Ende der Woche zeitweise für Gruppen geöffnet.

Naturschutz-Tierpark Görlitz 15.08.2023
Tiere fördern Inklusion und Gemeinschaftsgefühl Forschungsprojekt in Kooperation mit dem Naturschutz-Tierpark Görlitz abgeschlossen
Im Rahmen des Studiengangs „Heilpädagogik Inklusion Studies“ der Hochschule Zittau/Görlitz führten die Studierenden Laura Heinze und Kristin Kestel ein zehnmonatiges Forschungsprojekt in Kooperation mit dem Naturschutz-Tierpark Görlitz e.V. und dem Tageszentrum der Initiative Görlitz gGmbH durch. Unter dem Titel „Zusammenfinden, Zusammenwachsen, Zusammenhalten – mit Mensch und Tier Leben gestalten“ wurden von den Studierenden drei Tierparkbesuche einer Gruppe Erwachsener mit psychischen Grunderkrankungen geplant und unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Goldfriedrich wissenschaftlich begleitet. „Die Besucher des von Lisa Vater geleiteten Sozialtherapeutischen Tageszentrums erhalten dort Unterstützung und teilen ihren Alltag miteinander. Für dieses Miteinander bot das Programm an den Projekttagen einen besonderen Rahmen.“ erklären die Studentinnen. Der direkte Tierkontakt stand dabei im Mittelpunkt und wurde von Dr. Franziska Leonhardt zoopädagogisch begleitet, sowie durch gemeinschaftliche Mahlzeiten und Gesprächsrunden ergänzt. Bei Spaziergängen durch den Tierpark konnte die Gruppe den Alpakas und vor allem „Shrek“, für den durch das Tageszentrum eine Patenschaft finanziert wurde, ganz nahekommen. Auch zu vielen anderen Tieren ermöglichte der Tierpark den Zugang. Es wurden etwa Zebramangusten gefüttert, Ställe ausgemistet und Zwergesel gestriegelt. So konnte erforscht werden, welchen Einfluss Tiere auf die Interaktion von Menschen mit psychischen Grunderkrankungen haben können. Beobachtet wurde dahingehend ein Zuwachs der Interaktion auf verschieden Ebenen. Etwa durch Gespräche mit und über die Tiere, vielfältiges miteinander tätig werden, einander unterstützen, aber auch viel Lachen. Diese Ergebnisse machen deutlich, Tiere können Brücken zwischen Menschen schlagen, sie leisten einen wertvollen Beitrag zu menschlichem Wohlbefinden und Miteinander. Das zeigen auch die Reaktionen der Teilnehmenden des Tageszentrums. Sie berichten von großer Freude während der Projekttage und werden ihrem Patenalpaka „Shrek“ sicher noch den ein oder anderen Besuch abstatten. So findet das Projekt eine Form der Fortführung. Zur Projektpräsentation an der Hochschule freuten sich Kristin Kestel und Laura Heinze über die Anwesenheit aller Kooperationspartner und kamen zu dem Fazit: „Es ist gelungen durch das Projekt Inklusion und damit die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen als wesentliches Ziel der Arbeit von Heilpädagogen zu ermöglichen und zu gestalten.“

Zoo Zürich 15.08.2023
ZU TISCH IM MASOALA REGENWALD
Was frisst eigentlich ein Rodrigues-Flughund? Und klaut der Rote Vari ihm das Futter? Vertilgt der Bienenfresser tatsächlich Bienen? Was lassen sich die Tierpfleger*innen des Zoo Zürich einfallen, damit jede Tierart im Masoala Regenwald optimal ernährt ist und kein Individuum in der tierischen Wohngemeinschaft zu kurz kommt? Zum 20-Jahre-Jubiläum gibt es neben allen Antworten einen Ausflug auf die sonst den Tierpfleger*innen vorbehaltenen Pfade durch das Mini-Ökosystem. Rote Varis, Mähnenibisse, Rodrigues-Flughunde, Pantherchamäleons oder Bienenfresser: Seit 2003 leben im Masoala Regenwald des Zoo Zürich rund 40 verschiedene Tierarten gemeinsam in einem Lebensraum. Auf 11’000 Quadratmetern können sich die etwa 500 Individuen frei bewegen. Eine besondere Herausforderung dieser natürlichen Haltungsform ist die Ernährung, welche jeder Tierart angepasst und kontrolliert werden muss. Während einzelne Arten beispielsweise eine hohe Dosis an Vitamin C brauchen, kann diese anderen schaden. Roter Vari Wenn er könnte, würde er sich den ganzen Tag von süssen Früchten ernähren und auch mal vom «Nachbarsteller» naschen. Zu viel Zucker schadet aber seinen Zähnen und zu viel Vitamin C verträgt er nicht: der Rote Vari. Er kommt nur auf der Masoala Halbinsel vor und ist in der Natur durch die Abholzung seines Lebensraumes vom Aussterben bedroht. Im Zoo Zürich leben sieben Tiere, ein Männchen und sechs Weibchen, welche das Sagen haben. Damit die Lemuren munter von Ast zu Ast springen können, fressen die Roten Varis im Masoala Regenwald Blätter, Blütennektar oder Früchte, zum Beispiel Papayas. Der Vitamin- und Zuckeranteil muss aber kontrolliert sein. Aus diesem Grund reichern die Tierpfleger*innen ihr Futter täglich mehrmals durch zucker- und Vitamin-C-arme Gemüserationen an, bestehend aus Randen, Gurken oder Chicorée – je nach Saison. Zusätzlich gibt es an definierten Futterstellen Affenpellets, eine Art Futterwürfel, mit passenden Inhaltsstoffen. Rodrigues-Flughund Auch die Flughunde mögen am liebsten reife Früchte. Sie zerstückeln das Fruchtfleisch im Mund, stossen die Fasern wieder aus und schlürfen den Saft. Im Gegensatz zum Roten Vari gehört ein hoher Vitamin-C-Anteil zur Ernährung der Flughunde dazu. Seite 2/3 Wer Tiere kennt, wird Tiere schützen. Doch wie können die Tierpfleger*innen garantieren, dass Orangen oder Mangos ausschliesslich von Flughunden gefressen werden und die Roten Varis sich nicht am «Flughund-Büfett» bedienen? Die Lösung ist eine so genannte Futterampel. Ein Futterteller, der mithilfe einer Seilwinde hoch oben platziert wird. Da die flinken Varis sich den Zugang aber erkletterten, musste das Team noch kreativer werden und mithilfe einer Fässer-Konstruktion eine Art Barriere zum Futterteller der Flughunde schaffen. Der Rodrigues-Flughund kommt in der Natur ausschliesslich auf der Insel Rodrigues vor und dies lediglich in einem einzigen Tal. Wildlebend gab es zwischenzeitlich nur noch 70 Rodrigues-Flughunde. Dank erfolgreicher Auswilderungen ist der Bestand inzwischen wieder auf 4000 Tiere angewachsen. Mähnenibis «Getrickst» beim Futter wird auch bei den Mähnenibissen. Die bodenlebenden Vögel fressen in der Natur Insekten, Insektenlarven, Würmer, Schnecken, Spinnen, Amphibien oder sogar kleine Reptilien. Einen Teil ihres Futters suchen sie im Masoala Regenwald des Zoo Zürich selbst zusammen. Eine ergänzende Portion Fleisch (zum Beispiel Hackfleisch, Insektenschrot, kleine Fische oder Muschelfleisch) erhalten sie vom Tierpflegeteam in einer «Stocherkiste», einer geschlossenen Box mit Deckel und kleinen Löchern. Ihre langen gebogenen Schnäbel erlauben es ihnen, das Futter herauszupicken. So wird gewährleistet, dass andere Tiere, vor allem Enten, von diesem Futter fernbleiben. Europäischer Bienenfresser Die Bienenfresser im Masoala Regenwald erhalten ihr Futter hoch auf dem Turm des Baumkronenweg-Wegs, der zum 10-Jahre-Jubiläum 2013 eingeweiht wurde. Die Vögel schnappen sich ihre Beute während des Fluges. Mit einem akustischen Signal locken die Tierpfleger*innen die Bienenfresser an und werfen ihnen lebende Heimchen (Hausgrillen) zu. Diese werden noch in der Luft verspeist. In der Wildnis fressen die Vögel wie es der Name vermuten lässt zusätzlich Bienen, aber auch Wespen. Vor dem Fressen töten die Bienenfresser ihre stachelige Beute und kneten sie durch, so dass sich deren Giftdrüsen vor dem Fressen entleeren. Die Bienenfresser sind seit 2013 im Bestand des Zoo Zürich. Pantherchamäleon Beim Chamäleon ist futtertechnisch nicht das Was, sondern vor allem das Wie interessant. Zu fressen gibt es für die Insektenfresser je nach Grösse Grillen oder Heuschrecken. Um sicherzustellen, dass die Pantherchamäleons genug bekommen, verteilen die Tierpfleger*innen die Insekten drei Mal pro Woche in Futterkörbe, welche sich in unmittelbarer Nähe der Tiere befinden. Mit dem so genannten Zungenschuss schnappen sich die Pantherchamäleons ihre Beute, bevor diese in das Dickicht des Masoala Regenwaldes entschwinden könnten. Die Zunge der Chamäleons kann bis zu eineinhalbmal so lang werden wir ihr Körper. Im Mund ist sie nicht aufgerollt, sondern schlapp und zusammengezogen. Innerhalb einer Zehntelsekunde schiesst sie zu ihrem Opfer und saugt es an. Ein Sekret sorgt dafür, dass die Insekten besser haften bleiben und sicher im Maul landen. En Guete! 20 Jahre Masoala Regenwald und Naturschutz Am 30. Juni 2003 eröffnete der Zoo Zürich seinen wohl visionärsten Lebensraum. In üppigem Grün leben Tiere und Pflanzen schrankenfrei zusammen. Als funktionierendes Mini-Ökosystem ist die Anlage auch heute noch wegweisend. Durch das spezielle Erlebnis werden die Zoogäste auf den Arten- und Naturschutz sensibilisiert. Seit 1995 setzt sich der Zoo Zürich in der Region Masoala für den Naturschutz ein. Jährlich steuert er 125’000 US-Dollar an den Nachhaltigkeitsfonds des Masoala Nationalparks bei. Zudem werden in der Umgebung Wiederaufforstungsprojekte und die Umweltbildung von Schulkindern unterstützt. Weltweit setzt sich der Zoo Zürich in insgesamt acht Naturschutzprojekten für den Schutz von bedrohten Ökosystemen ein.

Opel-Zoo Kronberg 14.08.2023
Artenschutz im Opel-Zoo – Wildkatzen zur Freisetzung übergeben
Neben Erholung, Bildung und Forschung gehört vor allem auch der Schutz bedrohter Tierarten zu den Säulen der im Verband der zoologischen Gärten e.V. (VdZ) zusammengeschlossenen 71 Mitglieder, zu denen auch der Opel-Zoo gehört. Ihnen kommt bei dieser Aufgabe eine besondere Bedeutung zu, da sie die einzigen Institutionen sind, die bedrote Tiere/Tierarten aufnehmen, pflegen, vermehren und zur Wieder-ansiedlung zur Verfügung stellen können. Im Opel-Zoo werden Nachzuchten von derzeit zehn bedrohten Tierarten regelmäßig in Wiederansiedlungs-projekte gegeben. Darunter sind heimische Tierarten wie Europäische Sumpfschildkröte, Feldhamster, Ziesel, Habichtskauz, Waldrapp, Europäische Wildkatze und Europäischer Nerz. In den letzten Tagen übergaben Zootierärztin Dr. Uta Westerhüs und Tierpfleger Christian Heberer eine männliche und eine weibliche Wildkatze dem Forstamt Weilrod zur Wiederansiedlung in der Natur. Die bei-den Geschwister kamen Mitte April als Fundtiere in den Opel-Zoo. Sie wurden so schnell wie möglich darauf vorbereitet, dass sie selbständig in der Natur zurechtkommen und hatten möglichst wenig Menschenkontakt. Wildkatzenjunge sind in menschlicher Obhut einem hohen Infektions-risiko ausgesetzt. Zudem ist die Wildkatze ist eine streng geschützte Art und darf nicht einfach aus ihrem Lebensraum entfernt werden. „Selbst wenn sichergestellt werden kann, dass das Muttertier nicht zurückkehrt, dürfen verwaiste Jungtiere nur mit entsprechender professioneller Begleitung aufgenommen werden“, erläutert Teresa Nava von der AG Wildtierforschung der Klinik für Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische der Justus-Liebig-Universität Gießen, die die Wildkatzen-Freisetzungen bereits seit längerem wissenschaftlich begleitet. Aufzucht und Freisetzung sind sehr aufwändig und die Erfolgschancen bisher noch nicht ausreichend erforscht. Die beiden Wildkatzen wurden mit einem modernen GPS-Senderhalsband ausgestattet. Ihre Standortdaten werden an die Gießener Forscher:innen gesendet, die ihre Bewegungen beobachten und analysieren können. Sie erhoffen sich von den Daten Erkenntnisse, die für die zukünftige Freisetzung von Wildkatzen genutzt werden können. Die beiden Wildkatzen aus dem Opel-Zoo gewöhnen sich nun erst einige Tage in einem Übergangsgehege an ihre neue Umgebung. Auch dort wird jeglicher Kontakt mit Menschen vermieden, der über die Fütterung durch Mitarbeiter des Forstamts Weilrod hinausgeht. Die Tiere werden mit Kameras beobachtet und können nach rund zwei Wochen ihr Gehege in die umliegenden Wälder verlassen. Sie finden sich dann hoffentlich gut zurecht und sorgen bald selbst für Nachwuchs.

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