Zoopresseschau

Grüner Zoo Wuppertal 02.06.2023
Abschied von Tigerkater Wassja
Am 01.06.2023 abends mussten wir unseren alten Sibirischen Tigerkater Wassja einschläfern. Wassja erreichte mit 18,5 Jahren ein hohes Alter für einen Tiger. In ihrem angestammten Lebensraum werden Sibirische Tiger maximal 15 Jahre alt. Wassja zeigte in den letzten Monaten vermehrt Alterserscheinungen. So fraß er immer unregelmäßiger und nahm größere Mengen Wasser zu sich, was auf eine verminderte Funktion der Nieren hindeutet. Unser Team aus Tierpflegerinnen, Tierpflegern und Tierärztinnen behielt Wassja deshalb schon länger genau im Blick und stellte einen Kriterienkatalog auf, mithilfe dessen sein Zustand regelmäßig beurteilt wurde. Am späten Nachmittag des 01. Juni verschlechterte sich Wassjas Zustand aber plötzlich so sehr, dass wir ihn noch am gleichen Tag einschläfern mussten. Der Tierkörper wurde einer pathologischen Untersuchung zugeführt, um Gründe für den plötzlichen Abbau herauszufinden. Wassja wurde am 16. Dezember 2004 im Zoo Schwerin geboren und lebte seit Mai 2007 im Grünen Zoo Wuppertal, wo er damals in die neue Tigeranlage einzog. In seinem Leben zeugte er mehrmals Nachwuchs. Seine Kinder leben heute in Branton, Nürnberg, Straubing und Marwell, seine Enkel und Urenkel leben in vielen Zoos in Europa. Nach Wassjas Tod lebt jetzt noch Tigerkatze Mymoza im Grünen Zoo Wuppertal, die auch schon 17,5 Jahre alt ist. Zukünftig werden wieder junge Sibirische Tiger die Anlagen beziehen.

Tiergarten Worms 02.06.2023
Arbeitseinsatz im Tiergarten Worms: Fiege Auszubildende verleihen Tischgarnituren einen neuen Glanz
Ein neuer Farbanstrich lässt die Sitzgruppen in neuem Glanz erstrahlen und eine frisch hergerichtete Picknickstelle auf dem Vorplatz der Kindereisenbahn Emma lädt zum Verweilen ein. Im Rahmen der jährlich stattfindenden Ehrenamtstage engagierten sich über zwei Tage hinweg knapp 30 Auszubildende aus acht verschiedenen Ausbildungsberufen des Logistikanbieters Fiege im Tiergarten Worms. Seit vielen Jahren schon engagiert sich der führende Logistikanbieter Fiege mit seinem Standort in Worms für den Tiergarten Worms. Neben Sachspenden und finanziellen Zuwendungen, wirken Fiege-Auszubildende im Rahmen des jährlich stattfindenden Ausbildungsprojekts tatkräftig im Tiergarten mit. Über mehrere Wochen hinweg nehmen sich die Fiege-Auszubildenden unterschiedlicher Fachrichtungen – von klassischen Logistikberufen über den Elektroniker bis hin zum Fachinformatiker – als „Corporate Volunteers“ verschiedener Projekte im Tiergarten an. So auch während des ersten Arbeitseinsatzes in diesem Jahr: Gemeinsam haben sie Tische und Bänke abgeschliffen und mit einem frischen Farbanstrich versehen. Durch ihr Engagement erstrahlen die Sitzgelegenheiten nun in neuem Glanz und laden die Besucher zu einer angenehmen Rast ein. Das Projekt bot den Auszubildenden nicht nur die Möglichkeit, ihre handwerklichen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen, sondern auch ihre Zusammenarbeit und Teamfähigkeit zu stärken. Die Teilnehmer zeigten sich begeistert von der Herausforderung und hatten großen Spaß bei der Verschönerung der beliebten Wormser Freizeiteinrichtung. Stellvertretende Ausbildungsleiterin Desiree Koch und Ausbildungsleiter und Ronni Jankowski erläutern die Beweggründe für die Fiege-Ehrenamtstage: „Dieser Arbeitseinsatz im Tiergarten ist nicht nur als ein wichtiges Element im Rahmen der Ausbildung, sondern auch ein wertvolles Beispiel für das soziale Engagement der FIEGE Gruppe zu sehen. Durch solche Projekte werden nicht nur die Auszubildenden in ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung gefördert, sondern es spiegelt wichtige Unternehmensleitlinien wider. Soziales Engagement und die Unterstützung der Gemeinschaft sind fest in den Werten der Fiege Gruppe verankert.“ Tiergartenleiter Adelfinger betont die Wichtigkeit solcher ehrenamtlichen Einsätze: „Wir freuen uns über diese Art der Unterstützung. Bei uns im Tiergarten gibt es viele Aufgaben. Ohne die Unterstützung von freiwilligen Helfern ist das gar nicht zu bewerkstelligen.“ Damit jedoch neben der Arbeit auch der Spaß nicht zu kurz kommt, hatte Adelfinger gemeinsam mit seinem Team einige tierische Highlights in Form von Schau-Fütterungen als Dankeschön organisiert.

Tiergarten Nürnberg 01.06.2023
Tiere der Bibel: Sonderführung zum Kirchentag im Tiergarten
Passend zum Deutschen Evangelischen Kirchentag gibt es im Tiergarten der Stadt Nürnberg am Samstag, 10. Juni 2023, um 14 Uhr eine Sonderführung zum Thema „Tiere der Bibel“. Rund 130 verschiedene Tierarten erwähnt die Bibel – vom Adler bis zur Ziege. Die Führung dauert etwa eineinhalb Stunden. Eine Teilnahme ist nur mit Voranmeldung bis Mittwoch, 7. Juni, über das Zootouren-Büro unter Telefon 0911 / 5454 833 möglich. Das Büro ist Montag, Mittwoch und Freitag von 10 bis 14 Uhr und Dienstag und Donnerstag von 12 bis 16 Uhr zu erreichen. Die Schlange, in die sich der Stab des Moses verwandelt. Die Heuschrecken, die in Ägypten als Plage einfallen. Die Schafe, die der gute Hirte schützt, oder die Taube als Symbol für den Heiligen Geist. Bei dem Rundgang stehen Tiere im Fokus, die in den biblischen Schriften auftauchen oder allgemein im religiösen Kontext eine Rolle spielen. Dabei geht es auch um die Symbolik, die sich hinter vielen Tieren wie Schlange, Wolf oder Lamm verbirgt. Außerdem erfahren die Teilnehmenden, was die Bibel über die Biologie, die früheren Lebensräume und die Verbreitungsgebiete bestimmter Arten verrät. Die Führung kostet 5 Euro (zuzüglich ermäßigtem Tiergarteneintritt) und steht allen Interessierten offen – unabhängig davon, ob sie ein Ticket für den Kirchentag besitzen. Am Veranstaltungstag können die gebuchten Tickets an der Hauptkasse des Tiergartens abgeholt und bezahlt werden. Treffpunkt ist an der Holzstatue direkt hinter dem Tiergarteneingang.

Tierpark und Tropen-Aquarium Hagenbeck 02.06.2023
Hagenbecks Eisbärenbaby auf Tauchgang – Der erste Sprung ins kalte Wasser
Lange haben die Tierpfleger auf diesen Moment gewartet. Schon seit ein paar Wochen beobachtete die kleine Eisbärin Ihre Mutter Victoria dabei, wie diese den Fischen in das Wasserbecken ihres sichtgeschützten Außengeheges hinterherspringt und sich im Nass vergnügt. Hin und wieder traute sich der mittlerweile 29 Kg-schwere Nachwuchs schon einmal, eine Tatze in das Wasser zu halten. In dieser Woche war es dann so weit. Das erste Mal konnte von den Pflegern im Eismeer des Tierparks beobachtet werden, wie das Jungtier komplett im Wasserbecken schwamm und sogar tauchte. Zuerst näherte sich die kleine Eisbärin dem Becken noch etwas zaghaft, bis sie versehentlich und wohl eher unfreiwillig ins Wasser glitt. Nachdem die erste Aufregung überstanden war, gefiel es der kleinen Schwimmerin hingegen doch erstaunlich gut im feuchten Nass. Mittlerweile planscht die kleine Eisbärin liebend gern im Wasserbecken und das sogar mit vollem Körpereinsatz. Anstatt die seichte Holzrampe zu benutzen, springt sie vom Beckenrand ab mit allen vier Pfoten in der Luft. „Wenn jedoch Mutter Victoria mit ins Becken kommt, dann sucht die kleine Eisbärin eher das Weite. Sie mag anscheinend lieber für sich allein im Wasserbecken sein“, berichtet Zootierärztin Dr. Adriane Prahl. Für eine gewisse Abwechslung, auch im Wasserbecken, sorgen die Tierpfleger des Eismeers. So gibt es viele Angebote für beide Eisbären in Form von diversen Bällen und Kugeln, die beim gemeinsamen Baden mit ins Wasser genommen werden. Darunter auch einige appetitliche, mit Futter gefüllte Spielbälle oder gar größere Kugeln, auf denen herumgetollt wird. „Unsere kleine Eisbärin ist nach wie vor sehr aufgeweckt, verspielt und neugierig, und das sieht man auch, sobald ihr neue Gegenstände zum Erkunden angeboten werden,“ erklärt Dr. Prahl begeistert. Aktuell erhalten die Tierparkbesucher über zwei Monitore im Eismeer einen Einblick in das tägliche Leben des Eisbärenbabys und seiner Mama Victoria. Da sich beide wasservernarrten Bären nicht immer im Becken aufhalten, können sie somit über die Kamera auch bei anderen Aktivitäten beobachtet werden.

Zoo Heidelberg 02.06.2023
Geier im Zoo Heidelberg – Ehemalige Adlervoliere zur Geiervoliere umgestaltet
Im Februar 2023 sind die beiden Riesenseeadler aus der Großvoliere am Geysirsee in den tschechischen Zoo Liberec umgezogen. Die freigewordene Voliere wird übergangsweise von Gänsegeiern, Kappengeiern und Kolkraben genutzt. Perspektivisch werden sich Gänsegeier und Schmutzgeier die Voliere teilen. Die Geierarten sollen künftig mit Nachzuchten zu Auswilderungsprojekten beitragen, da die Vogelarten in weiten Bereichen ihres ehemaligen Verbreitungsgebietes in Europa ausgestorben sind. Dem Zoo Heidelberg ist die Zusammenstellung des Tierbestandes nach Gesichtspunkten von Umweltbildung und Artenschutz ein großes Anliegen. In diesem Zusammenhang werden neue Tierarten aufgenommen, andere ziehen aus und es kommt immer wieder zu Umgestaltungen in Volieren und Gehegen. Im Februar 2023 wurden die Riesenseeadler an einen Zoo abgegeben, welcher weitreichende Erfahrungen mit großen Greifvögeln hat. In Heidelberg werden in Zukunft die in der Erhaltungszucht wichtigen Gänse- und Schmutzgeier gehalten. Im Rahmen der Umgestaltung wurden weitere Brutnischen eingerichtet und Teile der Vernetzung ausgetauscht. Die Bepflanzung wurde passend zu den neuen Tierarten stark ausgelichtet, da es Geier eher kahl mögen, um den Überblick behalten zu können. Zahlreiche unterschiedlich hohe und unterschiedlich dicke Sitzgelegenheiten wurden eingebracht. Die zwei männlichen Gänsegeier aus den Zoos Erfurt und Antwerpen müssen sich noch gedulden, bis im Herbst zwei Weibchen aus Barcelona einziehen werden. Schmutzgeier sollen ab Herbst die dritte Geierart in der Voliere sein. Übergangsweise sind Kolkraben als Gäste mit in die Voliere gezogen. Sobald die weiblichen Gänsegeier brüten, besteht jedoch die Gefahr, dass die Raben die Eier der Geier fressen – spätestens dann ist Ende mit der Gastfreundschaft und die Kolkraben müssen wieder ausziehen. Doch auch die geplante langfristige Vergesellschaftung von Schmutz- und Gänsegeier und damit verschiedener Arten hat Vor- und Nachteile. Die größeren Gänsegeier sind am Futter dominant und fressen vor allem Innereien und Fleisch. Die Schmutzgeier wiederum sind darauf spezialisiert, das aufzupicken, was übrigbleibt – in der großzügigen Voliere mit ausreichend Platz als Ausweichmöglichkeit werden sich die Tiere wie in der Natur verhalten. Die Tiere können entsprechend miteinander interagieren und Zoobesucher können das Verhalten der unterschiedlichen Geierarten untereinander gut beobachten. „Unsere Geier sind Botschafter für die weltweit bedrohten Geierarten, ihre Nachkommen sind für Wiederauswilderungen bestimmt. Die Tiere sind ebenso wertvoll für unsere Bildungsprogramme – Zoo-Besucher und Teilnehmer der Zoo-Akademie-Workshops lernen so wichtige ökologische Zusammenhänge.“ erklärt Dr. Eric Diener, Vogelkurator im Zoo Heidelberg. Mit einer Spannweite von 230 bis 260 cm gehören Gänsegeier zu den größten Greifvögeln Europas. Obwohl ihr aktuelles Brutgebiet Nordafrika, Südeuropa, die Alpen, die Kaukasusregion und Vorderasien umfasst, werden sie auf der Suche nach Nahrung und Brutplätzen inzwischen öfter in Deutschland gesichtet. Paläontologische Funde belegen, dass sie noch bis ins 18. Jahrhundert mit Brutkolonien im Donautal, Odenwald, Kraichgau, Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb angesiedelt waren. Geier gelten als effektivste Beseitiger von Aas und sind als ikonische Vögel in verschiedenen Kulturen tief verwurzelt. Sie spielen eine Schlüsselrolle in vielen Ökosystemen. Dennoch sind sie eine der meist bedrohten Vogelgruppen überhaupt, da ihre wichtige Nahrungsgrundlage entweder durch Einsatz von Medikamenten und Bleimunition bei verendeten Vieh und Wild kontaminiert ist oder vollständig in Tierkörperbeseitigungsanlagen entsorgt wird. „Mit der Haltung und Zucht möchten wir Tiere für Auswilderungsprojekte in Europa zur Verfügung stellen. Wir möchten unsere Zoobesucher auf die Bedeutung von Aasfressern im Ökosystem und die zahlreichen Gefährdungsfaktoren der Geier weltweit aufmerksam machen.“ sagt Dr. Eric Diener.

Zoo Osnabrück 02.06.2023
Neuzugang in den Wasserwelten Mariasiel: Willkommen Alvis! Neuer Seelöwe im Zoo Osnabrück
In den Zoo Osnabrück ist mit dem knapp zwei Jahre alten Seelöwen Alvis wieder ein männlicher Artgenosse ins Becken der Seelöwendamen Bella, Sana und Donna eingezogen. Besucher können in den Wasserwelten Mariasiel schon jetzt einen Blick auf den jungen Bullen erhaschen. Bereits Mitte Mai erreichte Seelöwenbulle Alvis aus dem Zoo Krefeld den Schölerberg. Abgeholt wurde er von seinen neuen Tierpflegern aus dem Zoo Osnabrück. „So konnte sich unser Team mit seinem bisherigen Pflegerteam aus Krefeld über die Eigenschaften und das Training des jungen Seelöwenbullen austauschen“, erklärt Andreas Wulftange, Zoologische Leitung im Zoo Osnabrück. „Bereits im Vorfeld des Transports konnte sich Alvis dank eines entsprechenden Trainings an die Transportbox gewöhnen. So übten die Kollegen aus dem Zoo Krefeld unter anderem mit ihm den Gang in die Box, sodass der Transport zügig ablief“, berichtet Wulftange. Erstes Kennenlernen und Medical Training – In Osnabrück angekommen ging es für Alvis zunächst in den Innenbereich der großen Seelöwen-Anlage. Hier hieß es dann in Ruhe ankommen, die neuen Tierpfleger kennenlernen und Vertrauen fassen. „Alvis ist zu Beginn sehr vorsichtig gewesen und hat die Außenanlage und unsere drei Weibchen zunächst einmal nur vom Innenbecken aus beobachtet. Wir haben ihm die Zeit gegeben, die er gebraucht hat und freuen uns, dass er nun seit dieser Woche auch auf der Außenanlage seine Runden zieht“, so der Biologe. Die Osnabrücker Weibchen Bella (21 Jahre), Sana (18 Jahre) und Donna (21 Jahre) haben ihren neuen Mitbewohner ebenfalls beobachtet und nähern sich ihm langsam an. Da Alvis noch nicht ausgewachsen ist, ist er außerdem noch deutlich kleiner als die Osnabrücker Weibchen. Aktuell wiegt er um die 50 Kilogramm. Ein ausgewachsener Seelöwenbulle bringt im Vergleich dazu bis zu 300 Kilogramm auf die Waage. Schon im jungen Alter wird bei den Tieren mit dem sogenannten Medical Training begonnen. Dank diesem Training ist es möglich, die Seelöwen untersuchen und behandeln zu können: Regelmäßig werden Übungen wie das Ausspülen der Augen und Abtasten des Körpers mithilfe von positiver Bestärkung geübt. Das Training findet auf freiwilliger Basis statt: Für ihre Teilnahme werden die Seelöwen mit Fisch belohnt. Das Üben der Kommandos ist neben dem wichtigen Hintergrund der medizinischen Untersuchungen auch eine Beschäftigung für die Tiere. Natürliche Gruppenzusammenstellung – Mit Alvis zieht nach fünf Jahren wieder ein Seelöwenbulle an den Schölerberg. „Es ist toll, dass wieder ein Bulle zu unseren Seelöwen dazu gestoßen ist. So können wir zum einen unseren Besuchern in Zukunft wieder den deutlichen Unterschied von Seelöwenweibchen und Männchen zeigen“, freut sich Andreas Wulftange, „Zum anderen haben wir mit einem Seelöwenmännchen auch wieder eine natürliche Gruppenzusammenstellung in unserem Zoo“. Kalifornische Seelöwen leben in einem sogenannten Harem zusammen. In einem Harem lebt ein Männchen mit mehreren Weibchen zusammen und verteidigt diesen gegenüber anderen männlicher Artgenossen.

Wilhelma Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart 02.06.2023
Markhor-Kitze erkunden neugierig ihr Gelände in der Wilhelma – Fünffacher Nachwuchs bei den Schraubenziegen
Über die Pfingsttage kamen in der Wilhelma in Stuttgart fünf kleine Markhore zur Welt – die natürlich noch nicht über das imposante, spiralig gewundene Gehörn verfügen, mit dem die ausgewachsenen Böcke ihre Revierkämpfe austragen. Dadurch ist die Herde der Markhore auf elf Tiere angewachsen. Die niedlichen Kitze, ein Zwillingspärchen und drei einzelne Jungtiere, sind auch schon für die Wilhelma-Besucher*innen zu entdecken. Das Gehege der Markhore ist steil und felsig – wie die Gebirgsregionen Zentralasiens, woher die auch Schraubenziegen genannten Paarhufer ursprünglich stammen. „Die Hufe der Tiere sind an den trockenen, steinigen Untergrund angepasst“, erläutert Kuratorin Ulrike Rademacher. „Wenn der Boden zu weich ist, bekommen sie Probleme mit den Klauen.“ Auf unter 6.000 Tiere wird der natürliche Bestand der gehörnten Kletterkünstler in Turkmenistan, Afghanistan, Nordwestindien und Pakistan geschätzt. Auf der Suche nach Nahrung besteigen sie nicht nur Felsen und bergige Hänge: Leichtere Tiere erklimmen auch schon mal niedrige, geeignete Bäume, um an das frische Laub zu kommen. Zu den natürlichen Feinden der Markhore gehören der Schneeleopard – der im Zoologisch-Botanischen Garten Stuttgart direkt nebenan sein Gehege hat – und der Wolf. Der größte Feind der Schraubenziege aber hat zwei Beine und ein Gewehr: Die Tiere werden traditionell wegen ihres Fleisches gejagt und die beeindruckenden gewundenen Hörner, die bei ausgewachsenen Böcken bis zu eineinhalb Meter lang werden können, sind bei Trophäenjägern beliebt. Bei den Kitzen ist von den imposanten Stirnwaffen – die bei den Weibchen übrigens deutlich kleiner ausfallen – noch nichts zu sehen. Die munteren Jungtiere bewegen sich aber auf ihrer Entdeckungsreise durch das felsige Gelände schon fast genauso geschickt wie ihre Eltern. Die Wilhelma hält seit 1994 eine Herde von Markhoren, die zu den größten Wildziegen zählen, und nimmt am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm teil. Nur noch drei weitere Zoos in Deutschlan d verfügen über die seltenen, als gefährdet gelisteten Schraubenziegen.

Zoo Vivarium Darmstadt 02.06.2023
Neue Fotoserie „Botschafter der Wildnis“ im Zoo Vivarium eingeweiht / Stadtkämmerer Schellenberg: „Mehr als eine neue Besucherattraktion: Tafeln rücken in den Fokus, wie wichtig es ist, die Tier- und Pflanzenwelt zu schützen“
„Botschafter der Wildnis“ lautet der Titel einer neuen, insgesamt zwölf Tafeln umfassenden Fotoserie im Zoo Vivarium. Am heutigen Donnerstag (1.) hat Stadtkämmerer André Schellenberg zusammen mit Ronny Mühlsiegel, Geschäftsführer der Kaupiana e.V., die ersten sechs Fototafeln vor der Zooschule und in der Nähe des Barfußpfads eingeweiht und vorgestellt. „Mit dieser neuen Fotoserie bietet der Zoo Vivarium seinen Besucherinnen und Besuchern mehr als nur eine weitere Attraktion. Indem die Tafeln einen Berggorilla, Feuersalamander, Wolf oder Dugong zeigen, rücken sie in den Fokus, wie wichtig es ist, Fauna und Flora zu schützen. Denn auch dies gehört zu den Aufgaben eines Zoos: Auf die drohende Zerstörung von Lebensräumen bedrohter Tierarten aufmerksam zu machen. Daher dienen die Tafeln auch dem Ziel, Wissen zu vermitteln und die Betrachter für den Schutz der Tier- und Pflanzenwelt zu sensibilisieren. Der Kaupiana danke ich für das finanzielle Engagement, das dieses Projekt möglich gemacht hat“, sagte Schellenberg. „Die Aufnahmen zeigen Tierarten, die stellvertretend für unterschiedliche Ökosysteme stehen. Mit der Errichtung der Schautafeln freuen wir uns, zum Schutz dieser Ökosysteme und damit zum Schutz der Biodiversität beitragen zu können. Uns ist es darüber hinaus ein Anliegen, die Aufmerksamkeit der Zoobesucherinnen und -besucher auf die Lebensräume von Tieren zu lenken“, führte Mühlsiegel aus. Die Aufnahmen wurden von dem Ober-Ramstädter Natur- und Tierfotografen Reinhard Mink angefertigt. Seit Jahren reist Mink um die Welt; bei einem Aufenthalt in der kanadischen Wildnis wurde er auf das „Toba Valley“ aufmerksam. Die Gegend ist bekannt für eine der höchsten Dichten an Grizzlybären weltweit. Mink entschied sich, sich mit der Naturschutzorganisation „Wilderness International“ für den Schutz dieser Gegend einzusetzen, da ihm gerade diese Expedition eindrucksvoll vermittelte, wie stark Naturkreisläufe und Lebensräume von Tieren miteinander verbunden sind. Um sein Engagement fortsetzen zu können, schloss sich Mink für das Projekt „Botschafter der Wildnis“ mit der Zooleitung und der Kaupiana zusammen. Die sechs weiteren Motive, die unter anderem Geparden, einen Oktopus und einen Sechskiemenhai zeigen, werden im Laufe des Jahres installiert. Weitere Informationen über das Projekt: www.wow-wilderness.com und die Kaupiana: https://www.kaupiana.de/.

Opel-Zoo 02.06.2023
Tierkinderstube im Opel-Zoo Weiterer Nachwuchs bei Tiefland-Nyala und Hirschziegenantilope
Der Wonnemonat Mai ist stets auch der Monat, in dem bei vielen Tierarten Jungtiere geboren werden. Bereits berichtet wurde über den Nachwuchs bei den Ziegen und Schafen, den Mufflons, bei Trampeltier und Dromedar, bei Guanako und bei den Mesopotamischen Damhirschen. Darüber hinaus kamen am 16. Mai ein Tiefland-Nyala und Ende Mai fünf Hirschziegenantilopen zur Welt. Bei den Nyalas besteht ein ausgeprägter Geschlechtsdimorphismus: Die Männchen werden bis zu 140 kg schwer, sind dunkel gefärbt, besitzen Mähnen und haben auffällige Hörner. Die Weibchen hingegen sind deutlich kleiner, wiegen etwa 60 kg, haben eine rötlich-braune Färbung und keine Hörner. Nyalas besetzen keine festen Territorien, beide Geschlechter haben überlappende Bezirke. Es werden auch keine festen Herden gebildet. Die stabilste soziale Einheit ist ein ausgewachsenes Weibchen mit Jungtieren aus mehreren Generationen. Auch bei den Hirschziegenantilopen sind die Geschlechter gut zu unterscheiden. Als auffälligstes Merkmal besitzen die männlichen Tiere 70 cm lange und gewundene Hörner mit Rillen. Außerdem haben sie eine dunkelbraune bis fast schwarze Rückenfärbung, während die Weibchen hornlos und hellbraun sind. Die Hirschziegenantilopen leben in Herden von 10 bis 15 Weibchen, den Jungtieren und einem erwachsenen Bock. Im Opel-Zoo sind die Jungtiere beider Antilopenarten nun sehr gut auf den Außenanlagen zu beobachten; auch der Nachwuchs der anderen Tierarten erfreut weiterhin die Zoobesucher.

Alpenzoo Innsbruck-Tirol 02.06.2023
Three in a row – zum dritten Mal hintereinander Zwillinge bei den Elchen im Alpenzoo geboren
Nach den Wildschweinen, Gämsen und dem Nachwuchs am Bauernhof gab es jetzt auch bei den Elchen Nachwuchs. Zwei kleine Elchbabys sind seit kurzem im Elchgehege für die Alpenzoo Besucher zu sehen. „Vor zwei Jahren hatten wir das Glück zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder kleine Elche im Alpenzoo zu haben. Seitdem hat unser Weibchen jedes Jahr erfolgreich Zwillinge bekommen und aufgezogen. Elche gelten als heikle Pfleglinge, deswegen sind diese Kälber auch jedes Jahr wieder etwas ganz Besonderes für uns.“, betont Dr. André Stadler. Der Elch ist der größte heute vorkommende Hirsch auf der Welt und sein Lebensraum erstreckt sich über Eurasien und Nordamerika. Den weiblichen Elch nennt man Elchin oder Elchkuh, der männliche wird Elchhirsch oder auch „Schaufler“ genannt. Für die Jungtiere verwendet man den Begriff (Elch-)Kälber.

Tierpark Hellabrunn 02.06.2023
Tierpark Hellabrunn appelliert an die Beachtung der geltenden Tierparkordnung und unterstreicht das Fütterungsverbot
Der Münchner Tierpark Hellabrunn freut sich, bei schönem Wetter und zur Ferienzeit wieder mehr Gäste auf seinem Areal in den Isarauen begrüßen zu dürfen. Dennoch muss sich Hellabrunn regelmäßig aufs Neue mit einem leidigen Thema beschäftigen: Besucherinnen und Besucher, die sich nicht an die Tierparkordnung halten, Tiere lautstark nachahmen, füttern oder die Anlagebegrenzungen mutwillig übertreten. Vor allem das verbotene Füttern kann fatale gesundheitliche Folgen für die individuelle Gesundheit der Tiere haben. Mit Beginn der Sommermonate und der damit verbundenen Ferienzeit bittet der Tierpark Besucher und Besucherinnen nachdrücklich um Rücksichtnahme auf Mensch und Tier und appelliert an die Einhaltung der geltenden Regeln. Es sind schöne Tage wie jetzt aktuell in den Pfingst- oder in den kommenden Sommerferien im Tierpark Hellabrunn: die Sonne scheint, der Himmel ist weiß-blau und zahlreiche Besucherinnen und Besucher beobachten die zahlreichen Tierarten. Doch das schöne Bild trügt ab und an, denn immer wieder kommt es verbotenerweise zu Fütterungen der Tiere, lautstarkes Nachahmen von Tieren, Müllverschmutzungen oder Verlassen der Besucherbereiche. Im Interesse unserer Tiere ist dies alles strengstens verboten und trotzdem muss der Tierpark immer wieder Besucher auf die geltende Tierparkordnung aufmerksam machen. Für Hellabrunn ein leicht vermeidbares Ärgernis, denn alle Hinweise zum Verhalten sind in den Hellabrunner Tierparkregularien unter: https://www.hellabrunn.de/tierparkordnung für jeden einsehbar und im Tierpark größtenteils durch umfangreiche Beschilderungen schriftlich und visuell verständlich dargestellt. Füttern verboten: Warum Fehlverhalten großen Schaden anrichten kann Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, schließlich möchte niemand der Tiere pflegt, dass diese von fremden Leuten gefüttert werden. Trotz allem kommt es vor allem in den besucherstarken Monaten immer wieder zu verbotenen Futtergaben oder der Missachtung von Anlagen-Begrenzungen. Für Tierparkdirektor und Vorstand Rasem Baban ein ständiges Thema im Tierpark und leicht zu vermeiden: „Wir freuen uns über zahlreiche Besucher und tragen als Tierpark gerne dazu bei, zusammen mit der Familie, individuell oder zu zweit einen schönen und erlebnisreichen Tag in Hellabrunn zu verleben. Leider kommt es immer wieder zu Fehlverhalten einzelner, was durch unsere Mitarbeitenden sowie unterstützende Artenschutzbotschafter angesprochen werden muss. Für den Tierpark hat das Wohl der Tiere höchste Priorität. Wir müssen daher immer auf falsches Verhalten hinweisen, auch wenn wir unsere Gäste nicht gerne bei ihrem Tierparkerlebnis stören. Alle unsere Tiere haben einen individuellen Futterplan, der auf den aktuellen Gesundheitszustand, das Alter und die körperliche Konstitution zugeschnitten ist. Fremde Futtergabe können daher schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. In Fällen unerlaubter Fütterungen sind alle Tierparkbeschäftigten berechtigt, die jeweiligen Personen anzusprechen und gegebenenfalls vom Hausrecht Gebrauch zu machen.“, so Baban über den aktuellen Appell des Tierparks. Zum regelmäßigen Bild im Tierpark gehören auch die Übertretung von Absperrungen, das laute Nachahmen von Tieren oder unachtsam hinterlassener Müll. Hellabrunn ist ein Flora-Fauna-Habitat, gehört zum Landschaftsschutzgebiet der Isarauen und steht daher unter besonderem Schutz. Anlagen-Umgrenzungen werden nach Möglichkeit begrünt, um zusätzliche Rückzugsmöglichkeiten für Kleintiere wie Insekten oder Amphibien aller Art schaffen zu können. Übertretungen und Verschmutzungen durch liegengelassene Abfälle gefährden diese Lebensräume, können die Tiere auf den Anlagen nervös machen oder deren Gesundheit gefährden. Rasem Baban dazu weiter: „Auch das lautstarke Nachahmen von Tieren wie Wölfen oder Löwen können wir im Tierpark jeden Tag beobachten. Dies ist nicht nur störend für viele andere Besucher, sondern auch völlig ergebnislos, da die Tiere nicht darauf reagieren. Die Mehrheit unserer Besucher befolgt dankenswerter Weise die geltenden Regeln. Es ist wie so oft der kleine Teil derer, die sich nicht daran halten, die diesen deutlichen Aufruf notwendig machen. Wir möchten sicherstellen, dass jeder seinen Besuch gleichermaßen genießen kann und bitten einfach um gegenseitige Rücksichtnahme – auf andere Menschen und natürlich auf unsere Tiere“, appelliert Baban.

Wildpark Assling 02.06.2023
Tierisch was los im Wildpark Assling
Im Frühling beginnt im Wildpark Assling die schönste Zeit. Viele Jungtiere haben inzwischen schon das Licht der Welt erblickt und halten ihre Familien auf Trab. „Die Ferkel der Minischweine und Hängebauchschweine sind besonders frech und neugierig.“ erzählt die betreuende Tierpflegerin Katy in einem Gespräch. „Solange sie noch so klein sind, schlüpfen sie gerne durch den Zaun auf die Gehwege des Wildparks und kommen den Besuchern schon von weitem entgegen.“ Es ist immer ziemlich aufregend, wenn neues Leben in den Wildpark einzieht. Manchmal ist der Start ins Leben nicht ganz einfach, so musste eines der Zwergziegenkitze per Kaiserschnitt geholt werden. Mama und Töchterchen Greta haben sich zwischenzeitlich gut erholt und wohnen mit vielen anderen auf dem Miniaturbauernhof.

Kölner Zoo 01.06.2023
Aus der Höhle, fertig, los: Quirliger Erdmännchen-Nachwuchs im Kölner Zoo
Sommer, Sonne, Sonnenschein: Zeit, die eigene Höhle zu verlassen und den wuseligen Erdmännchen-Nachwuchs im Kölner Zoo zu besuchen. Vier Jungtiere der braunen Kleinsäuger sind hier geboren. Das dominante Weibchen, die Clan-Chefin „Babetje“, brachte die Kleinen Anfang Mai in einer selbstgegrabenen Höhle zur Welt. „Babetje“ wirft mehrmals im Jahr zwei bis fünf Jungtiere. Die Tragzeit umfasst 77 Tage. Den Vater wählt die Chef-Erdmännin unter den hochrangigen Männchen der Gruppe aus. „Babetje“ war 2019 zusammen mit zwei weiteren Erdmännchen-Damen aus den Niederlanden nach Köln gekommen und hatte schnell die Führungsrolle erobert. Zur Gruppe zählen nun insgesamt 22 Tiere. „Babetje“ war als Zuchtweibchen nur in den ersten Tagen nach der Geburt ständig bei ihren Neugeborenen. Schon bald darauf verließ sie den Bau, um auf Nahrungssuche zu gehen. Eine gute Ernährung ist wichtig für sie, da sie die Jungtiere säugt. In der Zeit ihrer Abwesenheit bleibt immer ein erwachsenes Erdmännchen, der Babysitter, bei den Kleinen. Kleine Raubtiere, statt süßer Knuddelzwerge – In ihrem natürlichen Lebensraum, den trockenen Steppen und Halbwüsten im südlichen Afrika, suchen Erdmännchen v.a. nach Insekten und Spinnentieren, die ausgegraben werden müssen. Seltener stehen Vogeleier, Kleinsäuger oder saftige Früchte auf dem Speiseplan. Dieses Futter wird auch den Jungen bei Verlassen der Wurfhöhle von den Babysittern angeboten. Seit einigen Tagen begleiten die Jungtiere ihre Babysitter auf Streifzügen durch die Anlage im Kölner Zoo. Die erwachsenen Tiere übernehmen das Wärmen und Hüten. Bei feuchtem Wetter kuscheln sie sich in den Tontöpfen und mit Heu gefüllten Körben unter den Wärmelampen aneinander. Die Schirme bieten Schutz vor Regen. Zwar können die Erdmännchen im Kölner Zoo jederzeit ihr Innengehege aufsuchen, jedoch bevorzugen sie den Aufenthalt unter freiem Himmel, den immer mindestens ein Wächter auf erhöhtem Posten sitzend nach Feinden aus der Luft absucht. Dieses Verhalten ist angeboren, ebenso wie das Graben größerer Schlaf- und Wurfhöhlen sowie kleiner Fluchtburgen, in die sie sich bei Gefahr, angezeigt durch bestimmte Rufe des Wächters, zurückziehen. Anhand der Warnlaute des Wächters können die Erdmännchen erkennen, ob es sich um einen Feind aus der Luft oder vom Boden handelt. Ist es z.B. ein Vogel, fliehen sie ganz schnell in die Bauten. Geht die Gefahr von bodenbewohnenden Tieren aus, rotten sich Erdmännchen zusammen und versuchen, den Feind zu vertreiben. In Menschenobhut müssen den Tieren die Requisiten des Lebensraums geboten werden, die Wachen und Graben möglich machen – also erhöhte Ausgucke und einen Untergrund zum Höhlenbau. Das Futter ist vielfältig und muss Nährstoffansprüchen und Nahrungsaufnahmeverhalten der Erdmännchen entsprechen. Grillen stehen ebenso auf dem Speiseplan wie gelegentlich Garnelen. An anderen Tagen gibt es Stücke von Muskel- und Herzfleisch, aber auch Hackfleisch, Mäuse oder Obst. Vielfach wird das Futter in Säcken mit Heu oder Rindenmulch angeboten, sodass das Such- und Scharrverhalten stimuliert wird. Darüber hinaus graben die Erdmännchen bei gutem Wetter ausgiebig zwischen den Grasbüscheln und Büschen der Anlage nach Insekten und Würmern. 10. Kölner Zoolauf am 16. Juni – jetzt anmelden: Direkt an der Erdmännchen-Anlage vorbei führt auch die 10. Auflage des Kölner Zoolaufs – dem Lauferlebnis für Jung und Alt in exotischem Ambiente. Infos & Anmeldung unter www.koelner-zoolauf.de

Zoo Salzburg 01.06.2023
„Grüner Teppich“ ausgerollt: Neue Anlage der Spornschildkröten offiziell eröffnet
Mit wohlwollendem Blick betrachtet Aufsichtsratsvorsitzender Josef Schöchl zunächst die großzügige und gut strukturierte neue Außenanlage der urzeitlich anmutenden Tierart. Anschließend sieht er sich das in Massivbauweise errichtete Spornschildhaus an. „Hier fällt einem sofort diese Liebe zum Detail auf, die für unseren schönen Zoo so typisch ist. Das fängt bei der Gestaltung der Innenwände an und hört bei den Wandpanelen auf. Eine sehr ansprechende und großzügige Anlage, die genau auf die Bedürfnisse der Schildkröten abgestimmt ist und darüber hinaus auch dem Auge des Betrachters gefällt“, schildert Josef Schöchl seine Eindrücke. „Wir haben für unsere Spornschildkröten sogar den ‚grünen Teppich‘ ausgerollt“, erklärt Geschäftsführerin Sabine Grebner mit einem Augenzwinkern. Damit die weltweit drittgrößte Landschildkrötenart ihr neues Zuhause schneller beziehen kann, wurden tatsächlich an die 200 Quadratmeter Rollrasen verlegt. „Bei der Gestaltung der Außenanlage haben wir Wert auf unterschiedlichen Bodenstrukturen gelegt und zudem steht den Tieren durch die Integration des zuvor ungenutzten Bereichs hinter dem alten Schildkrötenhaus wesentlich mehr Platz zur Verfügung“, berichtet Sabine Grebner. „Wenn man vor der neuen Anlage der Spornschildkröten steht, wird einem auch klar, dass bei der Haltung dieser Reptilien gewissen Anforderungen erfüllt werden müssen. Deshalb ist es mir ein besonderes Anliegen zu betonen, dass sich jeder, der mit der Anschaffung von Tieren liebäugelt, im Vorfeld über deren Bedürfnisse informiert. Besonders dann, wenn diese sehr alt werden können“, sagt Josef Schöchl. Neben den Spornschildkröten, die an die 100 Jahre alt werden können, ist auch eine neue Tierart in den Bereich neben den Brillenpinguinen eingezogen. „In einem Terrarium, das durch ein Fenster des Spornschildkrötenhauses einsehbar ist, leben jetzt zwei Grabfrösche“, sagt Sabine Grebner. Dabei handelt es sich um einen massigen Froschlurch, der im südlichen Afrika heimisch ist. Die Bauzeit für die neue Anlage betrug in etwa ein halbes Jahr und die Kosten beliefen sich auf 330.000 Euro. Neben dem erweiterten Platzangebot im Außenbereich steht den Spornschildkröten auch im Innenbereich mehr Raum zur Verfügung.

OZEANEUM Stralsund 01.06.2023
Der NABU zu Gast im OZEANEUM Straslund
Vom 13. bis 22. Juni informieren jeweils um 14 Uhr Wissenschaftler*innen des Naturschutzbundes im Kinosaal des OZEANEUMs über die Bedeutung und den Schutz der Meere. Viele Konsument*innen sind verunsichert: Darf man noch guten Gewissens Fisch essen? Und wenn ja, welchen? Sorge bereiten vor allem umweltschädigende Fangmethoden sowie die Fang- und Konsummenge. Worauf sollten Verbraucher*innen beim Kauf also achten und wie können sie zum Schutz der Meere und ihrer Bewohner beitragen? Am 13. Juni stellt Katharina Brundiers einheimische Fische und unterschiedliche Fischfanggeräte sowie Wege zu einer nachhaltigen Fischerei vor. Dr. Thorsten Werner gibt am 15. Juni einen Überblick über die Rolle der Meere im Klimasystem der Erde und einen Einblick in deren vielfältigen Ökosystemleistungen: Die Folgen der Klimakrise sind längst auch in unseren Meeren sichtbar. Bestände von Dorsch und Hering in der Ostsee sind zusammengebrochen und können sich auch aufgrund der Klimakrise kaum erholen. Die Meere sind Opfer der Erderwärmung und zugleich unsere größte Hoffnung, denn als stabilisierende Kraft unseres Klimasystems speichern sie Wärme, steuern das Wetter und sind die wichtigste Kohlenstoffsenke unseres Planeten. Doch der zunehmende Druck auf die Meere, ihre Bewohner und Ökosysteme bedroht ihr Vermögen, CO₂ zu speichern und schwächt gleichzeitig ihre Widerstandsfähigkeit. Dr. Thorsten Werner verdeutlicht, welchen Beitrag gesunde Meere zum Erreichen der Klimaziele leisten können und was dies für den Umgang des Menschen mit ihnen bedeutet. Mehr als zehn Millionen Tonnen Abfälle gelangen jährlich in die Ozeane. Seevögel verwechseln Plastik mit natürlicher Nahrung. Giftige Stoffe in und auf Abfällen gelangen in die Nahrungskette. Der Müll im Meer kostet Abertausenden Meerestieren das Leben. Selbst in den entlegensten Regionen der Erde wie der Antarktis und der Tiefsee wurden bereits Plastikteile gefunden. Das Problem der Plastikverschmutzung und des Mülls ist noch immer massiv. Dabei kommt der meiste Abfall vom Land und wird direkt oder über Flüsse in die Meere getragen. In seinem Vortrag beleuchtet Nils Möllmann am 20. Juni die Frage, wie weit der Mensch bisher im Kampf gegen die Vermüllung der Meere gekommen ist und zeigt Lösungswege aus dieser Krise auf. Außerdem verdeutlicht der Referent, welchen Beitrag jede*r leisten kann, um die Meere sauberer zu machen und zur Vermeidung von Abfall beizutragen. Die Ostsee ist ein einzigartiges Binnenmeer und dient zahlreichen Tier- und Pflanzenarten als Lebensraum. Durch die massive Nutzung der Meere durch den Menschen, sowohl in der Vergangenheit als auch heute, geht es der Ostsee immer schlechter. Zahlreiche Arten und Habitate sind vom Aussterben bedroht. Um sie zu schützen und ihnen dabei zu helfen, sich wieder zu erholen, wurden Schutzgebiete im Küstenbereich und im Meer ausgewiesen. Allerdings tragen die Meeresschutzgebiete noch nicht effektiv zur Erholung der Ökosysteme bei. Woran liegt das? Daniela Herrmann informiert am 22. Juni über die Meeresschutzgebiete in der Ostsee und erläutert aktuelle Schutzmaßnahmen. Die Vorträge sind kostenfreie Zusatzangebote für Gäste mit gültigem Museumsticket.

Zoo Schwerin 01.06.2023
Abonnements für Jahreskarten wird beendet
Aus technischen Gründen sieht sich der Zoo leider gezwungen, die laufenden Abonnements über Jahreskarten (Einzeljahreskarten sowie Familienjahreskarten) einseitig aufzukündigen. Natürlich behalten die Karten ihre Laufzeit, für die bereits die entsprechenden Gebühren entrichtet wurden. Gäste mit deaktivierten Jahreskarten, werden gebeten sich direkt an der Kasse zu melden. Ursächlich hierfür ist ein Problem der Kassentechnik, welches von Seiten des Dienstleisters trotz intensiver Bemühung nicht behoben werden konnte. In diesem Zusammenhang kam es beispielsweise wiederholt zu Problemen bei der automatisierten Durchführung von SEPA-Lastschriften, die gerade bei der Durchführung von Abonnements relevant sind. „Uns ist es wichtig, dass sich unsere Kundinnen und Kunden auf einen ordentlichen und seriösen Umgang im Zahlungsverkehr mit uns verlassen können. Diese Störungen sind nicht vertretbar“, berichtet Dr. Tim Schikora, Geschäftsführer des Schweriner Zoos. „Die geschlossenen Abonnementsverträge zwischen Kundin bzw. Kunden und dem Zoo werden deshalb seitens des Zoologischen Gartens gekündigt, was sich durch die Sperrung der Jahreskarten ausdrückt.“ Die betroffenen Personen werden hierüber persönlich informiert. Zu Fehlbelastungen der Kundenkonten ist es zu keiner Zeit gekommen. Der Zoo bittet alle Jahreskartenbesitzerinnen und -besitzer sich an der Tageskasse zu melden und dort aktiv die Verlängerung vorzunehmen. Die Mitarbeitenden vor Ort prüfen dann gemeinsam mit den Kundinnen und Kunden den aktuellen Status. Für eine zügigere Abwicklung bittet der Zoo eine Kopie der letzten Abbuchung der Jahresgebühr mitzubringen. „Die Sperrung betrifft auch Altkundinnen und -kunden, die vom alten Kassensystem in das Neue überführt wurden“, erklärt Claudia Peske, Verwaltungsleitung des Zoos. In Folge der Freischaltung der Jahreskarten mit Vertragsabschluss ab 2021 wird ebenfalls der Betrag für das beginnende Besuchsjahr entrichtet, Nachzahlungen für das vergangene Kalenderjahr werden dabei nicht fällig. Der Zoologische Garten Schwerin bedankt sich bei den Jahreskartenbesitzerinnen und –besitzern für Ihr Verständnis und bittet etwaige Unannehmlichkeiten zu entschuldigen.

Tiergarten Schönbrunn 01.06.2023
Pinguin-Küken sind ab sofort zu sehen!
Mit ihren gelben Federbüscheln auf dem Kopf sehen Nördliche Felsenpinguine ganz besonders aus. Besonders traurig ist allerdings ihre Situation in der Wildbahn. Aufgrund von Überfischung ist die Art stark gefährdet. Umso erfreulicher ist, dass im Tiergarten Schönbrunn heuer zehn Küken geschlüpft sind. Ab sofort sind sie für die Besucherinnen und Besucher im sogenannten „Kindergarten“ des Polariums zu sehen. „Kein anderer Zoo züchtet Felsenpinguine so erfolgreich wie wir. Der Tiergarten Schönbrunn koordiniert außerdem das Europäische Erhaltungszuchtprogramm. Unsere Expertise ist auch weltweit immer wieder gefragt. So haben wir heuer zusätzlich zwei Küken aus dem Münchner Tierpark übernommen, da die Anlage dort saniert wird und wir die Küken hier bei uns beim Heranwachsen unterstützen können“, sagt Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck. Über eines der Küken freut sich das Tierpfleger-Team ganz besonders. Sein Vater und noch ein weiteres Pinguin-Männchen wurden im November 2016 geschwächt, dehydriert und leicht verletzt vor der Küste Australiens aufgefunden – weit entfernt von ihrer natürlichen Heimat rund um die Inselgruppe Tristan da Cunha im südlichen Atlantik. Gesund gepflegt im Taronga Wildlife Hospital Sidney (Australien) übersiedelten die beiden in den Tiergarten Schönbrunn, da kein Zoo in Australien Nördliche Felsenpinguine pflegt und die Tiere, in Australien ausgesetzt, keine Überlebenschance gehabt hätten. Hering-Hagenbeck: „Beide Männchen haben sich sehr gut in unsere Gruppe integriert und mittlerweile Weibchen gefunden. Eines der beiden hat nun heuer erstmals für Nachwuchs gesorgt und trägt damit im Tiergarten zum Erhalt seiner Art bei. Ihre dramatische Geschichte hat somit bei uns ein Happy End gefunden.“

Zoo Frankfurt am Main 31.05.2023
Erlebnis Zoo – Abenteuer Naturschutz: Live Talks und Vorträge im Zoo
Dienstag, 6. Juni 2023 18 Uhr Ort: Zugang Zooeingang Rhönstraße Neues aus dem Zoo Live Talk mit Zoodirektorin Dr. Christina Geiger Umbau der Löwen-Anlage, neue Tierarten, Neues vom Förderverein und der Auftakt zu den Arbeiten am Masterplan: Zoodirektorin Dr. Christina Geiger blickt auf die vergangenen Monate zurück und wirft einen Blick nach vorne in die ‚Zookunft‘. Der traditionelle Sommer-Vortrag der Zoodirektorin ist ein Pflichttermin für alle, die etwas genauer wissen möchten, was im Zoo Frankfurt so alles passiert – vor und hinter den Kulissen. Der Einlass erfolgt über den Zooeingang Rhönstraße. Bei gutem Wetter findet der Vortrag im Freien statt.

Tierpark Nordhorn 31.05.2023
Geschützte Nashornkäfer gerettet Tierpark Nordhorn und NABU helfen besonders geschützter Insektenart
Die geschützten Nashornkäfer gehören zu den imposantesten Käfern in Deutschland. Dank eines aufmerksamen Bürgers konnte eine Population nun durch den Tierpark Nordhorn und den NABU Grafschaft Bentheim erfolgreich gerettet und umgesiedelt werden. Spätestens beim Anblick der 8-12cm langen weißlich gefärbten, daumendicken, walzenförmigen Larven unterscheiden sich vermutlich die Ansichten. Die einen werden sich angeekelt wegdrehen, während die anderen interessiert hinschauen und staunen. Günther Tüchter aus Emlichheim tat letzteres, wühlte noch etwas tiefer im Pferdemisthaufen auf dem Grundstück seiner Tochter und entdeckte so schließlich auch die zu den Larven gehörenden Käferstadien. Doch ganz sicher, was er da gefunden hatte, war er sich nicht. Darum fotografierte er sowohl die braun-glänzenden, 2-4cm langen Käfer als auch ihre dicken Larven und schickte die Bilder per Emailanfrage an den Tierpark Nordhorn. „Solche Anfragen bekommen wir öfter“, so Zootierärztin und Kuratorin Dr. Heike Weber. Als regionales Arten- und Naturschutzzentrum betreibt der Tierpark Nordhorn auch eine Auffangstation für bedrohte Wildtiere. Hierher gelangen nicht nur Anfragen zu verletzten Wildtieren, sondern auch zu gefundenen Exoten oder eben „unbekannten“ Fundtieren, wie den Käfern aus Emlichheim. Anhand der Fotos konnte Weber die Insekten eindeutig als Nashornkäfer (Oryctes nasicornis) und deren Larvenstadien identifizieren. „Das Horn auf der Oberseite des Kopfes der männlichen Käfer ist absolut charakteristisch. Wer es einmal gesehen hat, wird einen männlichen Nashornkäfer immer wieder erkennen“ erklärt Weber. Die weiblichen Tiere sowie die Larvenstadien sind dagegen schon leichter mit anderen Arten verwechselbar. Die Larven der Maikäfer sehen zum Beispiel ähnlich aus, sind aber nicht mal halb so groß wie Nashornkäferlarven. Bei beiden, zur Familie der Blatthornkäfer gehörenden Arten, leben die Larvenstadien bis zur Verpuppung ungefähr 3-5 Jahre lang im Verborgenen! Die geschlüpften Käfer, auch Imago genannt, haben dagegen nur eine Lebensdauer von 4-6 Wochen. In dieser kurzen Zeit, die meist in die Monate Mai/Juni fällt, kann man mit viel Glück Nashornkäfer auf ihren „Brautschauflügen“ beobachten. War die Paarung erfolgreich, müssen die Weibchen einen geeigneten Ort zur Eiablage finden bevor sie, so wie auch die Männchen, sterben. Die Larven ernähren sich von Holz-Mulm, also stark zersetztem Totholz. Sie benötigen als Lebensraum naturnahe Wälder mit vielen liegengebliebenen, abgestorbenen Baumstämmen. Da in unseren heutigen Wäldern „aufgeräumt“ und Totholz meist entfernt wird, sind viele Mulm-Käferarten bereits vom Aussterben bedroht. Nashornkäfer jedoch haben sich der veränderten Situation angepasst. Man findet sie in Mitteleuropa mittlerweile häufiger in Kompost- oder Misthaufen, insbesondere, wenn dort auch Sägespäne oder Totholz mit eingearbeitet werden wie im eingangs erwähnten Fall. Nun gelten in Deutschland Nashornkäfer laut Bundesartenschutzverordnung als besonders geschützte Tierart. Im Bundesnaturschutzgesetzt steht unter anderem, dass es verboten ist sie zu fangen, zu verletzen, zu töten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen. Herr Tüchter musste aber den Pferdemist ausbringen aufs Feld, was die Käferlarven sicher nicht überlebt hätten. Insofern plante der Tierpark Nordhorn gemeinsam mit Wilfried Jürges vom NABU Grafschaft Bentheim und der zuständigen Unteren Naturschutzbehörde daher eine Umsiedelung der Käfer und der Larven. „Die NABU Fotogruppe Grafschaft Bentheim, deren Mitglied ich bin, hat 2015 mit dem Aufbau der NABU Naturstation „Weiße Riete“ in Schüttorf begonnen“, erzählt Jürges. Mittlerweile sei es ein kleines Naturparadies, das vielen Tierarten geeignete Lebensbedingungen bietet. Begeistert berichtet der passionierte Naturschützer über Vogelund Säugetierarten, die er dort schon beobachten konnte. Und ergänzt: „Unter anderem haben wir vor einigen Jahren im hinteren, an einen Waldstreifen angrenzenden Bereich, zwei Käfermieten angelegt“. Eine hätten bereits Hirschkäfer und Waldameisen belegt, aber die andere sei noch frei gewesen. Ein perfekter Standort für Nashornkäfer, meinte auch die Untere Naturschutzbehörde und stimmte der Umsiedelung zu. So kam es zum Arbeitseinsatz in Gummistiefeln, mit Forke in der Hand und großen Kübeln für Pferdemist und Käferlarven. Denn wichtig ist vor allem, dass neben den Tieren auch ein Teil des ursprünglichen Substrates mit umzieht. Insgesamt konnten Tüchter, Weber und Jürges nach knapp einer Stunde Arbeit 55 Larvenstadien und 15 Imagi, also fertige Käfer, im Misthaufen finden und umsiedeln. Ein paar sind vor Ort geblieben, in einem Reststück des Misthaufens, das der „Käferretter“ Günther Tüchter erhalten wird. „Es ist richtig schön zu erleben, dass es doch immer wieder Menschen gibt, die sich für Tiere interessieren, sich sorgen und bei uns im Tierpark um Rat fragen“ freut sich die Zootierärztin. Hinsehen, sich bei geeigneten Stellen informieren und dann gemeinsam überlegen, was getan werden kann, das sei genau der richtige Weg. Ob es sich nun um Käfer und deren Larven oder – wie häufiger – um andere Tierarten aus den Klassen der Vögel oder Säugetiere handele. Und sie mahnt nochmal: Übereiltes Eingreifen und vorschnelles „Einsammeln“ von vermeintlich hilfebedürftigen Tieren komme leider immer noch viel zu häufig vor. Der Griff zum Telefonhörer oder das Schreiben einer Email wie im Falle der Nashornkäfer sollte stattdessen an erster Stelle stehen.

Zoo Frankfurt 31.05.2023
Abschied von den Bartgeiern
Gestern hat der letzte Bartgeier den Frankfurter Zoo verlassen, um im Zuchtzentrum von Haringsee in Österreich für Nachwuchs zu sorgen. Damit endet die Haltung der heimischen Geierart im Frankfurter Zoo zunächst. Für RICARDA ging es am 30. Mai zurück an den Ort, wo sie 2009 geschlüpft ist: Das Richard Faust Breeding Centre in Haringsee in Österreich. Dort soll sie einen Partner bekommen und mit diesem am Erhaltungszuchtprogramm für die bedrohten Bartgeier teilnehmen. „Die Entscheidung, uns von unserem Bartgeier-Weibchen, das 2011 zu uns kam, zu trennen, war nicht leicht. Bartgeier sind unglaublich beeindruckend mit ihrer Größe und dem rötlich schimmernden Federkleid. Und auch historisch verbindet uns viel mit dieser Geierart, die gerade eben so vor dem Aussterben bewahrt wurde“, erklärt Zoodirektorin Dr. Christina Geiger. Im Alpenraum wurde der Bartgeier im Verlauf des 19. Jahrhunderts ausgerottet, der letzte Vogel wurde im Jahr 1913 geschossen – die Geier, die sich von den Knochen verendeter Tiere ernähren, galten fälschlicher Weise als Schädlinge. Ihre wichtige Funktion als „Gesundheitspolizei“ wurde nicht erkannt. Ende der 1970er-Jahre starteten zahlreiche Naturschutzorganisationen und Zoos eines der größten, längsten und aufwändigsten Wiederansiedlungsprogramme zur Erhaltung der Art. Die Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF) förderte die Maßnahme von Anfang an. Dr. Richard Faust, ehemaliger Zoodirektor und ZGF-Präsident, war Mitinitiator und trieb das Projekt über Jahrzehnte voran. Die Bemühungen waren erfolgreich: Heute gibt es in den Alpen wieder zahlreiche Brutpaare. „Nach dem Tod unseres Geier-Männchens FAUSTO im letzten Herbst haben wir überlegt, wie es mit RICARDA weitergehen soll. Das Zusammenbringen von adulten, sprich geschlechtsreifen, Tieren ist eine heikle Angelegenheit, da diese recht aggressiv reagieren können. Daher wird die Verpaarung in spezialisierten Zuchtstationen durchgeführt. In Abstimmung mit dem Erhaltungszuchtprogramm wurde deshalb entschieden, RICARDA nach Haringsee zu bringen, wo sie einen wertvollen Beitrag zur Arterhaltung leisten kann“, so Geiger. Wie es mit der großen Bartgeier-Voliere, die noch aus den Anfangsjahren des Zoos aus dem späten 19. Jahrhundert stammt, weitergeht und ob dort wieder Bartgeier einziehen werden, wird aktuell noch abgestimmt. Zunächst wird das Gehege mit benachbarten Anlagen verbunden und bietet dann mehr Platz für südamerikanische Königsgeier und Karakaras, auch Geierfalken genannt, die ebenfalls aus Süd- und Mittelamerika stammen. Der Bereich der Großvogelvolieren gehört zu den Zooarealen, die im Rahmen des Masterplans aktuell neu konzipiert werden.

Zoo Vivarium Darmstadt 30.05.2023
Kleben, malen, schneiden: Vivarium bietet Bastelkurs am 9. Juni an
Die Bastelkurse in Darmstadts Tiergarten erfreuen sich großer Beliebtheit: Am Freitag, 9. Juni 2023, dem Brückentag nach Fronleichnam, wird es somit einen weiteren Termin geben. Unter dem Motto „Lerne dein Lieblingstier kennen und bastele es nach“ kann gemeinsam mit Tierpflegerinnen und Tierpflegern geklebt, gemalt und geschnipselt werden. Natürlich dürfen die kreativen Ergebnisse mit nach Hause genommen werden.

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