Zoopresseschau

Zoo Duisburg 19.05.2023
Zoo Duisburg feiert den Welt-Otter-Tag
Kommentierte Fütterungen, Bastelaktionen und vieles mehr warten am 27. Mai 2023 auf die Zoogäste. Dabei liegt ein Fokus auf der Unterstützung eines Ansiedlungsprojektes für Riesenotter in Argentinien. Am Welt-Otter-Tag stellt der Zoo Duisburg die charismatischen Raubtiere besonders in den Fokus. Ein buntes Programm soll für ihren Schutz motivieren und ermöglicht faszinierende Einblicke in die Lebenswelt von Riesen- und Zwergotter. Am Infostand gibt es imposante Exponate zu entdecken: Pfotenabdrücke können untersucht und die Anatomie von Ottern an maßstabsgetreuen Modellen erforscht werden. Am Mal- und Bastelstand werden Ottermasken gebastelt, Otterbilder gemalt und weitere kreative Aktionen angeboten. Bei der großen Otter-Rallye gilt es, Fragen rund um die flinken Räuber zu beantworten. Sind alle Fragen richtig beantwortet, wartet auf die Teilnehmenden ein eigenes ‚Expeditions-Zertifikat‘ sowie ein Button im Otter-Design. Spannende Hintergründe über die Lebensgewohnheiten der Duisburger Riesenotter Guapo und Maldito, sowie der quirligen Zwergotter-Familie, gibt es im Rahmen der Tierpflegegespräche mit gleichzeitiger Fütterung. Dabei erzählen die betreuenden Tierpfleger und Tierpflegerinnen aus dem Leben ihrer Schützlinge und stehen für Fragen bereit. Die Angebote am Welt-Otter-Tag sind kostenfrei. Die Spenden an den Aktionsständen sowie die Erlöse des Artenschutzeuros von diesem Tag wird der Zoo Duisburg der Naturschutzorganisation Rewilding Argentinia zur Verfügung stellen. Im Nord-Osten Argentiniens unternimmt die Organisation vielfältige Anstrengungen, um erstmals Riesenotter in einem Nationalpark anzusiedeln. Den Grundstein für das ehrgeizige Projekt legte Riesenotter Alondra. Das Otter-Weibchen wurde im Jahr 2011 im Zoo Duisburg geboren. Auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms für Riesenotter reiste Alondra im Jahr 2019 nach Argentinien. Gemeinsam mit ihrem Partner Coco – ebenfalls ein zoogeborener Riesenotter – zog Alondra drei Jungtiere auf. Es sind die ersten Riesenotter, die seit mehr als 50 Jahren im Nord-Osten Argentiniens geboren wurden. Das Ansiedlungsprojekt für Riesenotter unterstreicht die Rolle, die wissenschaftlich geführte Zoologische Gärten im Rahmen der globalen Artenschutzbemühungen einnehmen.

Alpenzoo Innsbruck-Tirol 19.05.2023
Frühjahrszeit ist Jungtierzeit – 6 Wildschweine im Alpenzoo geboren
Ein weiteres Mal gibt es Nachwuchs im Wisentgehege. Am 30. März kamen gleich 6 Ferkel bei unseren Wildschweinen zur Welt. Neben dem Nachwuchs bei den Gämsen, die ersten Steinböcke sind auch schon geboren oder aber unserem Junggeier „Maxi“, erfreut uns dieser Nachwuchs sehr. So hatte die Mutter „Bertha“ selber einen schweren Start ins Leben, da sie ein Fundtier war, welches von der Hand aufgezogen wurde. Nachdem wir sie vom Verein Tierschutz Austria in Wien übernommen und in unsere Gruppe integriert hatten, ist sie nun schon zum 2. Mal Mutter. Ein toller Erfolg! „Die Kleinen mischen unsere Anlage, auf der auch die Wisente leben, ganz schön auf. Es freut mich, dass sie gesund sind und sich sehr gut entwickeln. Fast zu gut, wenn ich sehe, wie sie durchaus frech auch mal die Wisente ärgern“ schmunzelt Zoodirektor Dr. André Stadler und freut sich über die Jungtiere.

Tierpark und Tropen-Aquarium Hagenbeck 19.05.2023
Eisbärenbaby live in Aktion Zwei große Bildschirme am Eisbärengehege installiert
Ab sofort erhalten die Tierparkbesucher einen Einblick in das Innengehege der Eisbärenanlage und können jetzt das Eisbärenbaby und Mama Victoria live beobachten. Zwei Bildschirme wurden hierzu installiert – einer der Monitore zeigt die Wurfhöhle in der das Jungtier geboren wurde, der zweite Screen überträgt Livebilder aus dem Gehegebereich unmittelbar vor der Höhle. Die Bildschirme haben jeweils eine Größe von 50 Zoll und hängen neben der zweiten Eisbären-Einsichtsscheibe im Eismeer. Die Aufnahmen aus dem Innengehege sind für die Besucher während der Öffnungszeiten zu sehen – die Übertragung wird lediglich während der Reinigungsarbeiten und der Fütterung kurzzeitig unterbrochen. Mittlerweile wiegt das Eisbärenmädchen über 20 Kilogramm und tobt quirlig durch den Innenbereich, traut sich schon mit seinen kleinen Tatzen in das große Wasserbecken und freut sich über verschiedene und abwechslungsreiche Spielutensilien, die es von den Tierpflegern bekommt. Das Jungtier frisst zudem bereits Fleisch und Fisch – so wie auch Mutter Victoria. Aber die Muttermilch darf nach wie vor nicht fehlen. Bis zu sieben Monate werden Eisbärenjungtiere gesäugt, um das Immunsystem und die Mutter-Kind-Bindung weiter zu stärken. Dr. Guido Westhoff, Zoologischer Direktor im Tierpark Hagenbeck, ist mehr als zufrieden über diese positive Entwicklung: „Man kann dem Eisbärenbaby fast beim Wachsen zusehen. Es hat großes Interesse an unterschiedlicher Nahrung und ist sehr neugierig und interessiert an allem, was in seiner Umgebung passiert. Und wir freuen uns, dass nun auch die Besucher das Kleine über die Monitore beobachten können.“ In wenigen Wochen ist es dann so weit, dass Victoria und ihr Jungtier die große Außenanlage erkunden können und für alle Besucher im Eismeer zu sehen sein werden

Tiergarten Schönbrunn 19.05.2023
In den Donau-Auen ist der Schildkröten-Nachwuchs los! Gepanzertes Update zum Endangered Species Day
Heute ist Endangered Species Day – ein Tag, der auf die vielen bedrohten Tierarten aufmerksam machen soll. Dazu zählt leider auch die Europäische Sumpfschildkröte. Die einzige heimische Schildkrötenart ist in Österreich von der Ausrottung bedroht. Denn es gibt nur noch eine intakte, sich fortpflanzende Population im Nationalpark Donau-Auen. In den vergangenen Wochen haben hier viele kleine Schildkröten ihre Nester verlassen. „Wir waren seit März regelmäßig in den Donau-Auen, um die geschlüpften Gelege zu kontrollieren. Anhand der Eierschalen-Reste und der nicht entwickelten Eier schätzen wir, wie viele Jungtiere geschlüpft sind. Es war eine tolle Schildkrötensaison mit über 1.000 Jungtieren. Von ihnen schafft es aber nur ein Bruchteil bis ins Erwachsenenalter“, so Maria Schindler, Leiterin des Sumpfschildkröten-Schutzprojekts. Auch im Tiergarten Schönbrunn kann man diese bedrohte Art beobachten und mehr über die Schutzmaßnahmen erfahren. Der Tiergarten unterstützt das Artenschutzprogramm des Nationalparks seit 2007 vor allem durch die Abwicklung von Gelege-Patenschaften. Denn der Schwerpunkt des Projekts ist es, die vielen Gelege vor Fressfeinden zu schützen. Schindler: „Von Mai bis Juli beobachten wir die Schildkröten-Weibchen bei der Eiablage und versehen jedes Gelege mit einem speziellen Schutzgitter. So können Wildschweine oder Füchse die Eier nicht ausgraben.“ 2022 wurden 164 Gelege auf diese Weise geschützt. Die Maschenweite ist so gewählt, dass die Schildkröten-Schlüpflinge ungehindert durchkommen. Viele Jungtiere verlassen nach dem Schlupf die Gelegehöhlen bereits im Herbst desselben Jahres, andere überwintern darin. Nachdem nun auch die letzten Nachzügler die Nester verlassen haben, beginnen die Weibchen wieder mit der Eiablage – es gibt also immer etwas zu tun. Sumpfschildkröten-Weibchen sind überaus standorttreu. Da jede ausgewachsene Schildkröte markiert wird, kennt das Projektteam quasi alle persönlich. Schindler: „Es ist immer wieder schön, alte Bekannte zu sehen. Das Weibchen Nr. 42 zum Beispiel ist 60 bis 80 Jahre alt und kehrt seit über 20 Jahren an seinen Nistbereich zurück.“ Das Projekt trägt bereits Früchte: „Früher hat man, wenn überhaupt, nur adulte Sumpfschildkröten gesehen. Mittlerweile kann man Schildkröten aller Altersklassen beobachten. Wir sind daher sehr dankbar für die großartige Kooperation zwischen dem Nationalpark Donau-Auen und dem Tiergarten Schönbrunn“, so Edith Klauser, Nationalparkdirektorin. Doch auch weiterhin ist der Einsatz aller Beteiligten gefragt. Wer sich in der Nähe des Nationalparks aufhält, wird ersucht, langsam zu fahren, um Verkehrsopfer zu vermeiden. Es ist auch wichtig, sich den Tieren gegenüber respektvoll zu verhalten und genügend Abstand zu halten. Schildkröten aus dem Handel dürfen auf keinen Fall in der Wildbahn ausgesetzt werden – sie unterscheiden sich genetisch von den heimischen und verdrängen diese! Tipp: Für jedes Gelege kann eine Patenschaft übernommen werden! Mit Ihrem finanziellen Beitrag unterstützen Sie somit direkt den Schutz der Europäischen Sumpfschildkröte im Nationalpark Donau-Auen. Als Dankeschön erhalten Sie eine Urkunde mit der Gelegenummer, regelmäßige Nachrichten über das Gelege sowie eine kostenlose Führung zu den Sumpfschildkröten im Nationalpark Donau-Auen. Die Gelege-Patenschaft kann online unter www.zoovienna.at abgeschlossen werden. Weil jedes Gelege zählt!

Tiergarten Kleve 18.05.2023
Eine der seltensten Affenarten der Welt jetzt im Tiergarten Kleve- Zweifarbtamarine sind neu im Familienzoo am Niederrhein
„Es ist ein sehr bedeutendes Ereignis für den Tiergarten Kleve“, freut sich Tiergartenleiter Martin Polotzek. „Nach rund zwei Jahren der Vorbereitung und der Organisation sind nun endlich die ersten Zweifarbtamarine bei uns eingezogen!“ Am 15. Mai 2023 erreichten Männchen Zane und Weibchen Indaï aus dem Zoo Lyon ihre neue Heimat in Kleve. Beide sind im Oktober 2011 in Frankreich geboren und sind eine der wenigen Zweifarbtamarine in europäischen Zoos. „Nach den Zoos in Erfurt und Münster sind wir nun der dritte Zoo in ganz Deutschland, der diese vom Aussterben bedrohte Affenart hält“, so Tiergartenleiter Polotzek. Zweifarbtamarine werden von der IUCN Roten Liste als „vom Aussterben bedroht“ gelistet und gehören zu den 25 Affenarten, die weltweit am stärksten bedroht sind. Es wird von der IUCN prognostiziert, dass in den kommenden 18 Jahren die Population um weitere 80% zurückgehen wird. Daher unterstützt der Tiergarten Kleve seit dem vergangenen Jahr ein Artenschutzprojekt für Zweifarbtamarine in Brasilien jährlich mit einer fünfstelligen Summe und leistet nun durch seine Teilnahme am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) auch einen wichtigen Beitrag zum ex-situ Artenschutz. Die Zweifarbtamarine leben in der neuen Anlage für südamerikanische Krallenaffen, die Anfang des Jahres im Tiergarten Kleve eröffnet wurde. Angelehnt an den natürlichen Lebensraum stellt die Anlage eine verlassene Fischerhütte am Amazonas dar. Entstanden ist das neue Gehege als Gemeinschaftsprojekt der verschiedenen Abteilungen des Tiergartens und wurde zum Teil durch ein Crowdfunding gemeinsam mit der Volksbank Kleverland finanziert. Polotzek: „Ich danke allen, die zur Errichtung dieser neuen Anlage beigetragen haben: Allen Spendern des Crowdfundings für ihre finanzielle Unterstützung sowie allen Handwerkern, Gärtnern, TierpflegerInnen und Ehrenamtlichen, die an der neuen Anlage mitgearbeitet haben, möchte ich herzlichst „Danke“ sagen. Außerdem bedanke ich mich bei der Firma Elektro-Sanitär Dominick, die uns bei den Elektroinstallationen geholfen hat, für ihre Unterstützung.“

Zoo Heidelberg 17.05.2023
Nachwuchs beim jungen Schopfhirsch-Pärchen
Besucher konnten die Geburt live miterleben Am 09.05.2023 kam vor den Augen der Besucher ein kleiner Schopfhirsch zur Welt. Die noch jungen Elterntiere „Fang“ und „Peaches“ wurden im Rahmen des Erhaltungszuchtprogramms als Zuchtpaar zusammengestellt – und das mit Erfolg. Nur wenige Zoos in Europa halten die seltenen Schopfhirsche. Der Zoo Heidelberg leistet seit vielen Jahren durch regelmäßige Zuchterfolge einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt dieser kleinen Hirschart. Das Heidelberger Schopfhirsch-Pärchen wurde auf Empfehlung des Koordinators des Erhaltungszuchtprogrammes des Europäischen Zooverbandes (EAZA) für Schopfhirsche zusammengestellt. Das vierjährige Männchen aus dem englischen Zoo Twycross und das zweijährige Weibchen aus dem Zoo Halle leben seit Ende 2021 im Zoo Heidelberg. „Das Paar ist noch sehr jung und unerfahren, umso mehr freuen wir uns über Nachwuchs.“ sagt Sandra Reichler, Kuratorin für Säugetiere im Zoo Heidelberg. Am Tag als der Schopfhirsch geboren wurde, hatten zwei Besucher das Glück, die Geburt des Jungtieres hautnah mitzuerleben, da sie just für diesen Tag das Angebot „Ein Tag bei den Tieren“ im Zoo Heidelberg gebucht hatten. Eine Geburt bei den Schopfhirschen zu erleben, ist ein besonderes Ereignis und selten zu beobachten, denn meistens findet sie eher nachts oder versteckt zwischen Büschen und Wurzeln statt. Die ersten Anzeichen konnten die Pfleger gegen 11.30 Uhr wahrnehmen, um 15 Uhr war der Kleine geboren. Das Jungtier stand bereits wenige Minuten nach der Geburt auf eigenen Beinen. Wie auch bei Rehen typisch, sind Schopfhirsche sogenannte Ablieger, das heißt das Jungtier bleibt in den ersten Tagen und Wochen an einem sicheren Ort liegen, während die Mutter auf Nahrungssuche ist. Es bewegt sich kaum und ist zudem für Raubtiere geruchlos. In Gefahrensituationen stoßen die Schopfhirsche bellende Laute aus, um den Partner und den Nachwuchs warnen zu können. Die erwachsenen Tiere lenken zudem die Aufmerksamkeit des Störers auf sich, um die Gefahr vom Nachwuchs fern zu halten. Schopfhirsche ernähren sich von Gräsern, Blattwerk, Kräutern, Früchten und Aas. „Bei Erstgebärenden ist es nicht selbstverständlich, dass das Jungtier durchkommt, aber die Mutter macht es bisher sehr gut, so dass wir guter Hoffnung sind.“ sagt Sandra Reichler. Obwohl Schopfhirsche als scheu gelten und eher dämmerungs- und nachtaktiv sind, zeigt sich die Schopfhirschfamilie den Besuchern des Zoo Heidelberg sehr häufig. Wie kommt der Schopfhirsch zu seinem Namen? Namensgebendes Merkmal dieser schönen Tiere ist der schopfartige Haarbüschel auf dem Oberkopf und der Stirn. Dort tragen die Männchen auch ein kleines Geweih, das meist durch den Schopf verdeckt ist. Schopfhirsche sind im südlichen und zentralen China sowie in Myanmar verbreitet. Sie leben in tropischen und subtropischen Regenwäldern. In Bergwäldern sind sie auch bis in Höhen von bis zu 4.000 Metern anzutreffen. Da ihr Lebensraum durch Abholzung immer weiter vernichtet wird, sind Zoonachzuchten sehr wertvoll für den Fortbestand dieser besonderen Hirschart.

Nationalpark Berchtesgaden 17.05.2023
Vom Tiergarten Nürnberg in die Berchtesgadener Alpen: Ammen-Bartgeier wird ausgewildert Erfolgreiche Brutsaison im europaweiten Zuchtnetzwerk – Letzte Vorbereitungen für die Auswilderung werden getroffen
Ende Mai werden zum dritten Mal zwei junge Bartgeier in Berchtesgaden ausgewildert. Der ursprünglich hierfür vorgesehene Jungvogel aus der österreichischen Richard-Faust-Bartgeier-Zuchtstation Haringsee kann jedoch nicht in die Felsnische entlassen werden. Sein Federkleid ist für die Auswilderung noch nicht weit genug entwickelt. Doch es gibt gute Nachrichten aus dem Tiergarten Nürnberg: Ein Adoptivküken aus der gleichen österreichischen Zuchtstation hat seit Mitte März Unterschlupf bei dem Bartgeierpaar im Nürnberger Tiergarten gefunden und wird den freigewordenen Platz einnehmen. Ebenfalls in Berchtesgaden ausgewildert wird ein zweiter Bartgeierjungvögel, der aus dem Alpenzoo Innsbruck stammt. Der Tiergarten ist Partner im gemeinsamen Projekt von dem bayerischen Naturschutzverband LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) und dem Nationalpark Berchtesgaden in Zusammenarbeit mit der internationalen Vulture Conservation Foundation (VCF). Da ein Bartgeierpaar aus der Zuchtstation Haringsee in Österreich sogar zwei Eier erfolgreich ausgebrütet hatte – Bartgeier aber immer nur einen Jungvogel großziehen – wurde das zweite Junge den Nürnberger Bartgeiern, bei denen es in diesem Jahr leider nicht mit der eigenen Brut geklappt hat, Mitte März als Ammenvogel zugewiesen. Im Alter von sechs Tagen übergaben ihn die Pflegerinnen und Pfleger aus Haringsee auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes EEP (EAZA ex-situ Programme) in die Obhut des Nürnberger Tiergartens und seines Bartgeierpaares. Die beiden Vögel haben das Küken gut angenommen und es in der 2016 eröffneten Voliere aufgezogen, die der Tiergarten mit Unterstützung des Vereins der Tiergartenfreunde e.V. gebaut hat. „Als das Küken zu uns kam, wog es gut 240 Gramm und war etwa so groß wie eine Taube“, sagt Tierpfleger und Revierleiter Thorsten Krist. „Beide Altvögel haben sich fürsorglich darum gekümmert: das Männchen hat es gehudert, das heißt gewärmt, und das Weibchen hat es gefüttert.“ Vier Tage später wog es bereits knapp 400 Gramm. „Da wussten wir, dass alles in Ordnung ist“, sagt Krist. Inzwischen wiegt der junge Bartgeier zwischen drei und vier Kilo, vor einer Woche hat er das Nest verlassen und frisst selbstständig. Wenn eines der Küken – wie im Fall des Adoptivgeiers in Nürnberg – von einem Ammenpaar aufgezogen wird, erhöht sich die Anzahl der Tiere, die für eine Auswilderung in Frage kommen oder innerhalb des europäischen Zuchtprogramms für den Fortbestand dieser Art sorgen können. Außerdem werden die adoptierten Küken von Artgenossen aufgezogen, was sich positiv auf das Verhalten der Tiere auswirkt. „Wir freuen uns sehr, dass trotz naturbedingten Unwägbarkeiten beim Geiernachwuchs in den Zuchtstationen der Auswilderung in Berchtesgaden in diesem Jahr nichts im Wege steht. Das europaweite Bartgeiernetzwerk – besonders mit unserem fränkischen Partner, dem Tiergarten Nürnberg – unterstützt mit seiner professionellen Arbeit die Rückkehr dieser faszinierenden Art“, sagt der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer. „Die Nachzucht gefährdeter Tierarten ist ein wichtiges Element des Artenschutzes. Allein in dieser Brutsaison sind bisher über 30 Geierküken in Zoos und Zuchtzentren geschlüpft, das ist ein tolles Ergebnis. Und natürlich freuen wir uns sehr, dass ein junger Geier aus Nürnberg in Kürze im Nationalpark ausgewildert wird“, erklärt Nationalparkleiter Dr. Roland Baier.

Zoo Magdeburg 17.05.2023
Stark gefährdete Art hat Nachwuchs
Schwarzmaki-Junges bald ein Akrobat? Am 7. Mai 2023 bekam im Zoo Magdeburg das Schwarzmaki-Pärchen Nachwuchs. Schwarzmakis (Eulemur macaco) gehören zu den Lemuren, die auch Feuchtnasenaffen genannt werden, die nur auf der Insel Madagaskar vorkommt. Schwarzmakis ernähren sich von reifen Früchten, Blättern, Blüten, gelegentlich auch von Eiern und Wirbellosen. Sie sind Baumbewohner und daher sehr gut im Klettern und Springen. Das Schwarzmaki-Jungtier im Zoo Magdeburg wird bald ein „Akrobat“ sein. Noch klammert es sich aber in den ersten Lebenswochen an den Bauch der Mutter. Mit etwa zwei Wochen klettert das Jungtier auf den Rücken der Mutter und ist dann rittlings unterwegs. Rätselraten am Gehege welches Tier männlich oder weiblich ist, gibt es beim Schwarzmaki nicht. Die Männchen sind am gesamten Körper schwarz. Weibchen sehen völlig anders aus. Sie haben einen bräunlichen Rücken, weißliche Unterseite und auffallende weiße Ohrbüschel. Beide Geschlechter haben einen langen plüschigen Schwanz. Das Geschlecht des Jungtieres ist augenscheinlich: weiße Ohrbüschel verraten, dass es sich um ein Weibchen handelt. Mit etwas Glück und Geduld kann der Besucher das Jungtier entdecken. Der Schwarzmaki bewohnt eine Anlage direkt in Nachbarschaft der Kronenmakis. Die Anlage befindet sich am Rundweg der Elefantenaußenanlage. Der Zoo Magdeburg legt durch die Haltung der Schwarzmakis den Fokus auf die Bedrohung der Lemuren Madagaskars. Lemuren sind nur auf Madagaskar anzutreffen und dies immer seltener. Die Population der Schwarzmakis schrumpft durch die zunehmende Lebensraumzerstörung, sodass sie von der Weltnaturschutzunion (IUCN) als „stark gefährdet“ eingestuft wurden. Grund für die starke Gefährdung ist der kleine und stark fragmentierte Lebensraum sowie die illegale Jagd als Bushmeat und der Handel lebender Schwarzmakis als Haustiere. Seit sieben Jahren gehören die Schwarzmakis zum Tierbestand des Zoo Magdeburg. Der Zoo ist an EAZA Ex situ Programmen (EEP) für fünf Lemurenarten beteiligt, darunter auch für Schwarzmakis.

Zoo Berlin 17.05.2023
Nashorn-Pagode im Zoo Berlin: Eröffnung am 24. Juni
Erste Bewohner sind eingezogen | Letzte Schritte vor der Fertigstellung Von den fünf noch verbliebenen Nashornarten sind drei vom Aussterben bedroht. Auch die übrigen zwei haben auf der Roten Liste der IUCN einen Bedrohungsstatus – darunter auch das Panzernashorn. Für diese gefährdete Tierart ist im Zoo Berlin eine sumpfige Graslandschaft entstanden, in der auch Pustelschweine und Tapire ein neues Zuhause finden werden. Nun steht der Eröffnungstermin für das aktuell größte Bauprojekt im Zoo fest: Am 24. Juni können Besucher*innen erstmals das Denkmal für den Artenschutz von Innen bestaunen. Die ersten Bewohner sind bereits in Berlin eingetroffen: Am 28. April kamen die beiden Panzernashornbullen Inesh (2) und Sanjay (6) aus England in den Zoo Berlin. Sobald ihre Quarantäne im Inneren des Hauses vorbei ist, ziehen die beiden Weibchen Betty (28) und Jhansi (32) sowie die vom Aussterben bedrohten Visaya-Pustelschweine und Flachlandtapire mit in die Wohngemeinschaft. Seit der Grundsteinlegung im Spätsommer 2021 ist die 14.000 qm große Fläche direkt neben dem Eingang Löwentor nicht wiederzuerkennen: Inzwischen ragt ein 25 Meter hoher Turm in den Himmel und inmitten der wasserreichen Sumpflandschaft werden sich die grauen Schwergewichte schon bald ein genüssliches Schlammbad in einer der zahlreichen Lehmsuhlen gönnen. „Im Inneren dieses beeindruckenden Bauwerks können sich unsere Gäste auf eine Reise in die Heimat der faszinierenderen Panzernashörner begeben und mehr über ihren Lebensraum und unser Engagement im Nordosten Indiens erfahren“, erklärt Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wären die Panzernashörner beinahe ausgerottet worden. Nachdem sie unter Schutz gestellt und Nationalparks als Rückzugsort eingerichtet wurden, konnten sich die Bestände allmählich erholen. Noch immer ist die Bejagung einer der Hauptbedrohungsfaktoren für diese Art. Auch für viele andere Tierarten ist die Lage dramatisch – die Weltnaturschutzunion IUCN listet aktuell rund 40.000 Tier- und Pflanzenarten als bedroht. Das sind mehr als jemals zuvor.

Zoo Köln 17.05.2023
Äußerst selten und stark gefährdet: Kölner Zoo mit Nachwuchs bei Vietnamesischen Krokodilschwanzechsen – Zoo mit breitem Engagement für den Schutz dieser Art
Diesen Freitag ist „Welttag der gefährdeten Arten“. Dem Kölner Zoo ist – passend dazu – einmal mehr die Nachzucht bei einer stark gefährdeten Art gelungen. Vor kurzem sind in seiner Terrariumsabteilung sechs Jungtiere bei den Vietnamesischen Krokodilschwanzechsen (Shinisaurus crocodilurus vietnamensis) geboren. Die Erstentdeckung der Krokodilschwanzechse für Vietnam – zuvor war sie nur aus China bekannt – gelang einem internationalen Kooperationsteam rund um Aquariumskurator Prof. Dr. Thomas Ziegler vor genau 20 Jahren. Exakt 13 Jahre später wurde sie als eigene Unterart beschrieben, woran auch Forscherinnen und Forscher des Kölner Zoos maßgeblich beteiligt waren. Der Kölner Zoo setzt sich insgesamt stark für den Erhalt dieser seltenen Echsenart ein. So z.B. für international höchste Schutzstatuten wie die Einstufung als „Stark Gefährdet“ auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN und die Listung auf Anhang I des Washingtoner Artenschutzübereinkommens. Dies kommt höchstem internationalen Schutz gleich. Umso größer ist die Freude über erneuten Nachwuchs. Insgesamt sind nun bereits 31 Vietnamesische Krokodilschwanzechsen in der Terrariumsabteilung des Kölner Zoos zur Welt gekommen. Angesichts der aus Vietnam bekannten bzw. von unserem deutsch-vietnamesischen Kooperationsteam im Rahmen von Feldarbeit ermittelten Populationszahlen von nur noch 150-200 wildlebenden Tieren entspricht dies rund 15 bis 20 Prozent des weltweiten Bestandes der Vietnamesischen Krokodilschwanzechsen. Die Zahlen zeigen, wie wenige Exemplare nur noch in freier Wildbahn existieren und wie wichtig Zoonachzuchten für den Erhalt einer Art sind. Der Kölner Zoo engagiert sich mit einem mehrgleisigen Nachzuchtprogramm für den Erhalt der Tiere. Gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern IEBR in Hanoi hat das Kölner Terrariumsteam um Thomas Ziegler und Reviertierpflegerin Anna Rauhaus zum einen eine Haltung und ein Nachzuchtprogramm in der Melinh Station für Biodiversität in Nordvietnam aufgebaut. Zum anderen züchtet der Kölner Zoo erfolgreich selbst nach und hat Tiere bereits mehrfach an andere Zoos vermittelt, wo sich Kölner Nachzuchten auch bereits vermehrt haben. So wächst das Erhaltungszuchtnetzwerk in Menschenhand. Ziel ist es, an möglichst vielen Stellen stabile Reservepopulationen in Menschenhand aufzubauen, die dann in das Ursprungsgebiet zur Stärkung der Naturbestände rückgeführt werden können. In einem ersten Schritt sollen in naher Zukunft zuvor Nachzuchten aus der in Vietnam aufgebauten Erhaltungszucht wieder in die Natur entlassen werden. Diese erfreuliche Nachricht brachte Aquariumskurator Prof. Dr. Thomas Ziegler von seiner vor kurzem durchgeführten Vietnamreise – aufgrund von Corona die erste nach vier Jahren – nach intensiven Gesprächen mit den Kooperationspartnern in Vietnam mit. Übrigens: Die Kölner Ursprungstiere stammen u.a. aus Beschlagnahmungen illegal gefangener und nach Europa transportierter Tiere. Das Kölner Aquariumsteam kooperiert dabei eng mit Zoll und Behörden wie dem Bundesamt für Naturschutz und leistet Amtshilfe. Der Ursprung der Tiere aus Vietnam wurde damals durch genetische Analysen ermittelt und so die Kölner Erhaltungszucht aufgebaut, die sich alleine der vietnamesischen Schutzeinheit widmet. Für die Art namensgebend ist übrigens der an ein Krokodil erinnernde Schwanz. Ähnlich wie Krokodile lebt auch die Krokodilschwanzechse halbaquatisch, d.h. sie bewohnt die Uferbereiche von Tropenwaldbächen, in die sie bei Gefahr eintaucht. Fakten zum Artenschutz: Der Kölner Zoo ist in vielen Bereichen für den Artenschutz aktiv. Knapp ein Viertel der hier gehaltenen und nachgezogenen Arten ist bedroht. Alleine im Kölner Aquarium werden über 100 bedrohte Arten gehalten und viele davon vermehrt. 25 der dort gehaltenen bedrohten Arten stammen aus behördlichen Beschlagnahmungen. Der Zoo hat dabei den Behörden Amtshilfe geleistet: von Unterbringung und Aufpäppeln aus Beschlagnahmungen konfiszierter Arten bis hin zum Aufbau von darauf basierenden Erhaltungszuchtprogrammen oder der Rückführung in die Ursprungsländer. Der Kölner Zoo ist damit – nicht nur am „Welttag der gefährdeten Arten“ – Arche und Artenschatzkammer und ein wichtiger Akteur beim Erhalt der natürlichen Biodiversität.

Tierpark Nordhorn 17.05.2023
Schafschur im Tierpark Nordhorn Die Wolle muss ab – Schafschur zum Zuschauen
Schafe sind Haustiere und liefern uns Menschen neben Milch und Fleisch natürlich Wolle. Das Haarkleid unserer Hausschafe wächst wie unser eigenes Haar immer weiter, so dass die Tiere in der Regel einmal pro Jahr geschoren werden müssen. Die vielen Schafe des Nordhorner Tierparks werden am Samstag, den 27. Mai von ihrer wärmenden Wolle befreit. Die Schur der Schafe findet am alten Betriebshof in der Nähe der Futterküche statt. Der Friese Lieuwe Bauke Regnerus und ein Kollege haben dabei sicher alle Hände voll zu tun, denn weit mehr als 200 Schafe verschiedener Rassen warten auf einen „Friseur-Termin“ bei ihm. Und das Beste ist – Zuschauen ist durchaus erwünscht. Der Eingang auf den Betriebshof befindet sich zwischen Futterküche und Ententeich. Sicherlich wird Lieuwe auch Gelegenheit finden das ein oder andere während der Arbeit zu erklären – wenn man ihn überhaupt versteht, denn zum einen ist er waschechter Friese und da sich die Schafe nach der Schur untereinander erst einmal nicht mehr erkennen und quasi neu finden müssen, wird es zudem ein ganz schönes Geblöke werden im Familienzoo.

Zoo Zürich 17.05.2023
Junger Habichtskauz im Zoo Zürich. AUSWILDERUNG FÜR DEN ARTENSCHUTZ
Munzigklein lagen sie an Ostern in ihrem Nest, vier frisch geschlüpfte Habichtskäuze im Zoo Zürich. Mittlerweile sind die Küken flügge, beringt und bald werden sie ausgewildert. Auf diese Weise tragen sie zum Erhalt ihrer Art bei. Der Zoo Zürich beteiligt sich an diesem Auswilderungsprojekt, denn neben Edukation und Forschung sind Natur- und Artenschutz die grössten Anliegen eines modern geführten Zoos. Der Habichtskauz ist eine grosse Eule und besitzt Ähnlichkeit mit dem Waldkauz. Er ist aber viel grösser und schwerer. Er ist dämmerungs- und nacht-, während der Jungenaufzucht auch tagaktiv. Die Augen der Eulen sind nach vorne gerichtet, was ein binokulares Sehen ermöglicht. Obwohl die Augen selbst nicht beweglich sind, können sie ihren Kopf mit 14 Halswirbeln um bis zu 270 Grad drehen, was ihr Gesichtsfeld stark vergrössert. Habichtskäuze leben monogam und verteidigen ein gemeinsames Revier gegen Artgenossen. Das Weibchen bebrütet die ein bis sechs Eier seines Geleges während 32 bis 34 Tagen. Das Männchen füttert es in dieser Zeit. Nach weiteren 35 bis 40 Tagen verlassen die Jungtiere das Nest zum ersten Mal. Küken aus ganz Europa Seit 2009 werden im Osten Österreichs Habichtskäuze, die in Zoos geschlüpft sind, ausgewildert. Das Ziel des Auswilderungsprojektes ist es, das langfristige Überleben der Eulenart zu sichern. Der Zoo Zürich unterstützt dieses Projekt der Österreichischen Vogelwarte und der Vetmeduni Wien mit der Abgabe von Jungvögeln. Die Jungtiere bauen die lokale Population aus und sind ein wichtiger Baustein im Artenschutz-Bestreben. Der Habichtskauz hat eine durchgehende Verbreitung von Nordeuropa über Russland bis nach Japan. Während es in Osteuropa noch Populationen von Habichtskäuzen gibt, sind sie Mitte des 20. Jahrhunderts in unsern Nachbarländern Österreich und Deutschland ausgestorben. (Ob die Art auch in der Schweiz heimisch war, ist nicht ganz klar. Es gibt historische Hinweise, aber nur wenige.) Ursache für das Aussterben waren der Lebensraumverlust und die Bejagung durch den Menschen. Ziel dieses österreichischen Auswilderungsprojektes ist die Etablierung einer stabilen Population von Habichtskäuzen. Dazu braucht es jedes Jahr Jungvögel. Insgesamt 49 Brutpaare aus 32 Zoos und Zuchtstationen in sieben europäischen Ländern beteiligen sich daran. Die vier Küken, die im Zoo Zürich über Ostern geschlüpft sind, werden Ende Juni nach Österreich abreisen. Zur Identifikation wurden sie bereits im Zoo Zürich beringt. Heimkehr der Habichtskäuze Der Weg in die Natur erfolgt nach einer erprobten Methode und in zwei Schritten. Um sich an die neue Umgebung zu gewöhnen, kommen die jungen Eulen am Freilassungsort zuerst in eine Voliere. So können sie die Umgebung kennenlernen und sich akklimatisieren. Im Juli werden sie aus dieser Voliere entlassen und können sich ein eigenes Revier suchen, um im Herbst mit der Balz zu beginnen. 2016 war mit 45 freigelassenen Habichtskäuzen das erfolgreichste Jahr des Wiederansiedlungsprojektes. Normalerweise brüten die Habichtskäuze in Baumhöhlen oder auf Horsten von anderen Grossvögeln. Um den Bruterfolg zu erhöhen, stellt das Projekt «Habichtskauz Wiederansiedlung» auch witterungsgeschützte Nistkästen auf. Zurzeit existieren 550. Diese werden von ehrenamtlichen Nistkastenbetreuer*innen kontrolliert. Seit 2011 sind erfolgreiche Naturbruten beobachtet worden. 2021 war das bisher erfolgreichste Brutjahr mit 47 Jungvögeln von über 20 nachgewiesenen Paaren. Das Zählen des Habichtskauzes gilt als eher schwierig. Er bewohnt ein grosses Gebiet, oft ist dieses schwer zugänglich und hoch in den Bergen. Erschwerend für das Zählen kommt die hauptsächlich nächtliche Lebensweise im Dunkeln dazu. Um den Erfolg der Wiederansiedelung zu messen, werden die Habichtskäuze mit einem Sender ausgestattet.

Tiergarten Nürnberg 16.05.2023
Erster Nachwuchs bei seltenen Gelbrückenduckern
Es ist eine Premiere und ein großer Erfolg für die europäische Zucht: Im Tiergarten der Stadt Nürnberg gibt es erstmals Nachwuchs bei den Gelbrückenduckern (Cephalophus silvicultor), einer Antilopen-Art. Am heutigen Dienstag, 16. Mai 2023, hat das junge Weibchen zum ersten Mal gemeinsam mit seiner Mutter die Außenanlage erkundet. Die Kleine kam bereits am 15. März zur Welt und wurde in den letzten Wochen fürsorglich von ihrer Mutter im Stall aufgezogen. Das Duckerweibchen spielt eine wichtige Rolle für das europäische Zuchtprogramm und damit für den Erhalt der selten gehaltenen Art. Gelbrückenducker werden aktuell nur in vier europäischen Zoos gehalten, darunter seit Anfang der 2000er-Jahre in Nürnberg. Nachwuchs gab es im Tiergarten bislang nicht, aber das änderte sich nun mit dem aktuellen Pärchen Callie und Max. Ihr Nachwuchs hat schon vor der Geburt viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Denn über Ducker ist generell nur sehr wenig bekannt. „Da es weltweit bislang nur wenige Geburten in Zoos gab, ist kaum Wissen über die Verpaarung, die Tragzeit und Aufzucht von Jungtieren vorhanden“, sagt Kuratorin Diana Koch. Behutsames Kennenlernen Als das Weibchen Callie im Herbst 2021 in den Tiergarten kam, war es zunächst von Max getrennt. Die Zusammenführung der beiden im Sommer 2022 erfolgte besonders behutsam und unter ständiger Beobachtung durch Tierpflegerinnen und -pfleger, Biologinnen und Biologen sowie die Tiermedizin des Tiergartens. „Das Verhalten von Duckern ist teilweise unberechenbar. In der Wildbahn halten sie sich meist im Dickicht auf und fliehen bei kleinsten Störungen ins Unterholz“, erklärt Tierpfleger und Revierleiter Oliver Pürkel. „Damit sie sich auch bei uns zurückziehen können und sich keine Verletzungen zufügen, wenn sie aufschrecken, haben wir die Anlage mit speziellen Zäunen und Versteckmöglichkeiten gestaltet. Bei der Zusammenführung der beiden waren wir natürlich besonders vorsichtig.“ Über Lautmessungen und Beobachtungen konnten die Expertinnen und Experten herausfinden, wann sich die Ducker in der Brunft befinden. „Zu diesen Zeiten haben wir sie gezielt zusammengelassen. Sobald das Interesse nachließ und sie sich gegenseitig jagten, wurden sie wieder getrennt“, sagt Tierarzt und Kurator Dr. Hermann Will. „Auf diese Weise wissen wir auch ziemlich genau, wann Callie trächtig wurde und konnten damit eine Tragzeit von 260 Tagen errechnen – eine neue und wertvolle Information, die sicher auch anderen Zoos nutzen wird.“ Neue Erkenntnisse bringen Forschung voran Auch darüber hinaus liefert der Nachwuchs wichtige Erkenntnisse für die Erforschung der Art und über die Zucht, die in Europa aktuell aufgebaut wird. In europäischen Zoos leben aktuell nur neun Gelbrückenducker. Ende letzten Jahres wurde für die Art das europäische Zuchtprogramm EEP (EAZA Ex-situ Programme) eingeführt, das seither im Zoo Frankfurt koordiniert wird. Ziel des EEPs ist es, langfristig eine stabile selbsterhaltende Population aufzubauen und so die Art zu erhalten. „Mit den neuen Erkenntnissen tragen wir dazu bei, die Forschung zu den Gelbrückenduckern voranzubringen“, sagt Kuratorin Diana Koch. Oliver Pürkel und sein Team haben für das Weibchen auch schon einen Namen gefunden: Mtoto wa kwanza. „Der Name der Kleinen klingt vielleicht etwas ungewöhnlich, könnte aber passender nicht sein: Er bedeutet ‚das erste Kind‘ in der afrikanischen Sprache Swahili, die im Lebensraum der Gelbrückenducker weit verbreitet ist“, sagt Pürkel. Scheue Regenwaldbewohner Gelbrückenducker sind eine Unterfamilie der Hornträger und werden den Antilopen zugerechnet. Sie sind die größte Duckerart und können bis zu 80 Kilogramm wiegen. Deshalb werden sie auch Riesenducker genannt. Ihr Lebensraum sind die immergrünen Regenwälder Afrikas. Die Weltnaturschutzunion IUCN stuft den Gelbrückenducker derzeit als „potenziell gefährdet“ ein, wobei die Bestände abnehmen. Gründe sind die Zerstörung der Wälder sowie unkontrollierte Jagd. Auch wenn es viele Arten gibt, ist über Ducker nur wenig bekannt. Das hängt auch damit zusammen, dass sie in der Wildbahn kaum zu beobachten sind. Die Bezeichnung Ducker geht auf den niederländischen Begriff „duiker“ zurück und bedeutet Taucher. Ähnlich wie beim Reh ist beim Ducker der hintere Teil des Rumpfs höher als die Schulter und die Wirbelsäule fällt nach vorne ab. So kann der Ducker auch im dichten Unterholz oder Gebüsch hindurchschlüpfen oder „tauchen“. Neben den Gelbrückenduckern hält der Tiergarten mit den Rotduckern (Cephalophus natalensis) noch eine weitere Duckerart. Sie sind unterhalb des Aquaparks auf einer Anlage gemeinsam mit den Jungfernkranichen zu sehen.

Zoo Neunkirchen 16.05.2023
Tag der Paten im Neunkircher Zoo
Der Neunkircher Zoo bedankte sich am Samstag, dem 13.05.2023, für alle übernommenen Tierpatenschaften mit einem Tag, der den Tierpatinnen und Tierpaten gewidmet war. An diesem Tag konnten sie viele interessante Infos über ihre tierischen Patenkinder erfahren und je nach Art sogar mit ihnen in Kontakt treten. Los ging es um 11:30 Uhr unter anderem mit den Nandus und Alpakas. Die eingeladenen Patinnen und Paten wurden an den Gehegen ihrer Tiere von den Pflegerinnen und Pflegern des Zoos erwartet. Während den „Sprechstunden“ erzählten die Pflegerinnen und Pfleger spannende Fakten über die jeweiligen Tiere und natürlich durften auch Fragen gestellt werden. Sofern es möglich war, durften die Patinnen und Paten auch die Gehege ihrer Schützlinge betreten, hinter die Kulissen schauen, die Tiere streicheln oder auch füttern. Bei den Kattas konnten die anwesenden Patinnen und Paten sogar beobachten wie ihre Patentiere das erste Mal die neue Außenanlage betraten. Wie jedes Jahr war natürlich auch die Zoofalknerei Teil des Patentages und bot ebenfalls Sprechstunden an. Die Patinnen und Paten wurden im Vorfeld eingeladen und durften den Neunkircher Zoo gemeinsam mit Begleitpersonen besuchen. Im Storchen-Bistro Adebar wurden sie außerdem zum Dank für die Patenschaften auf eine Tasse Kaffee und ein Stückchen Kuchen eingeladen. Die übernommenen Patenschaften sind eine große Unterstützung für den Neunkircher Zoo und dementsprechend ist es dem Zoo ein großes Anliegen sich mit diesem Tag bei denjenigen zu bedanken, die eine Patenschaft besitzen. Viele der Patinnen und Paten sind ihren tierischen Patenkindern seit Jahren treu, was die Beziehung natürlich ebenfalls ganz besonders macht. Eine Patenschaft läuft über ein gesamtes Kalenderjahr und kann danach problemlos verlängert werden. Mit der Patenschaft übernehmen die Patinnen und Paten einen Teil der Kosten für die Pflege des Tieres. Der Patenschaftsbeitrag richtet sich nach den durchschnittlichen Futterkosten des jeweiligen tierischen Schützlings. Alle Informationen zu dem Thema Tierpatenschaft findet man unter https://neunkircherzoo.de/tierpatenschaften.

Naturschutz-Tierpark Görlitz 16.05.2023
Schweine im Terrarium Kreative Lösung für mehr Tierwohl im Schweinepest-Infektionsgebiet
Wer während der Corona-Pandemie einmal in Quarantäne war, weiß, wie belastend so ein „Hausarrest“ schon für nur wenige Wochen ist. Für die Schweine im Naturschutz-Tierpark Görlitz-Zgorzelec ist aufgrund der Afrikanischen Schweinepest seit über zwei Jahren „Stallarrest“ behördlich angeordnet. Das ist mit dem Tierschutzanspruch des Tierparks nicht vereinbar. So musste dringend eine Lösung her, um den Schweinen wieder die nötige Bewegung und Beschäftigung zu bieten. „Als erster Tierpark überhaupt haben wir daher nun ein Schweineterrarium für unsere Tibetschweine“ erklärt Tierparkdirektor Dr. Sven Hammer. In dem großen teilverglasten Stall können Besucher endlich wieder beobachten, wie die Ferkel Toben oder auf dem großen Podest dösen. Und sogar Füttern ist „kontaktfrei“ durch die Wand möglich. „Das Terrarium ist trotzdem nur eine Übergangslösung, da wir nach wie vor dafür kämpfen, dass unsere Schweine wieder auf die Außenanlage dürfen“ betont Dr. Sven Hammer. Rund um das Schweineterrarium erfahren Besucher, wie die Afrikanische Schweinepest und Maßnahmen zu ihrer Eindämmung nicht nur Tierhalter vor Herausforderungen stellen. So sind weltweit viele wilde Schweinearten stark gefährdet und Schutzzäune zerschneiden Lebensräume von Wildtieren. Da sich Krankheitserreger meist durch menschlichen Güter- und Reiseverkehr ausbreiten sind heute etliche Tierseuchen weltweit verbreitet. Mit einem neuen Keimpuzzle lernen schon die Jüngsten spielerisch, welche Tiere durch Viren, Pilze und Parasiten erkranken.

Zoo Basel 16.05.2023
ENDLICH WIEDER GANZJÄHRIG OFFEN: DER ZOLLI VERZEICHNET 2022 EINEN BESUCHERREKORD 2022
konnte der Zoo Basel wieder 365 Tage für das Publikum geöffnet bleiben. Dies wirkte sich positiv auf die Besucherzahlen aus, wie der kürzlich veröffentlichte Geschäftsbericht dokumentiert. Auch die Zoo-Restaurants und der Zoo-Laden zeigten eine positive Bilanz. Die Bauarbeiten am Projekt Vogelhaus sind im Berichtsjahr weit fortgeschritten. Am Samstag, 3. Juni 2023, wird es für das Publikum eröffnet. Ebenfalls 2022 wurde an der strategischen Positionierung des Zolli gearbeitet. Dieser präsentiert sich in Zukunft als «Die Stadt-Oase». Im kürzlich publizierten Geschäftsbericht präsentiert der Zolli eine positive Besucherbilanz – einen Zuwachs von 27% gegenüber Vorjahr. Die Gründe dafür sind vielfältig: Einerseits bestand bei der Bevölkerung offenbar ein Nachhohlbedürfnis nach den Pandemie-bedingten Schliessungen. Dies zeigte sich unter anderem an der beliebten Zoo-Nacht mit dem Motto «Auf Safari», welche zahlreich besucht wurde. Andererseits herrschten für den Zoobesuch günstige Wetterbedingungen, sogenanntes «Zolli-Wetter». Überdies wurde das Zählsystem nochmals verfeinert. Neu wurden Kinder von Jahreskarteninhaberinnen und -inhabern unter sechs Jahren erfasst und 15’983 Gratiseintritte von Ukrainerinnen und Ukrainern mit Schutzstatus S verzeichnet. Der Zolli präsentiert seine positive Bilanz Im Berichtsjahr wurden 1’184’431 Besuche gezählt. Das entspricht 27% mehr als im Vorjahr (932’514). Gegenüber dem Jahr 2019, in welchem der Zoobetrieb ebenfalls uneingeschränkt stattfinden konnte, entspricht dies einem Zuwachs von 17.6%. Seit der Eröffnung am 3. Juli 1874 zählt der Zoo Basel damit 92’078’187 Besuche. Die ab 1. März verkauften Eintritts- und Jahreskarten erzielten einen Ertrag von CHF 9’753’079.32 (Vorjahr: CHF 8’288’484.59), also ein Plus von 18%. Die Bilanzen der Zoo-Restaurants und des Zoo-Ladens waren ebenfalls erfreulich: Die Zoo-Restaurants erwirtschafteten einen Umsatz von CHF 7’274’312.74 bzw. +48.2% (Vorjahr CHF 4’907’861.99). Der Zoo-Shop verzeichnete mit CHF 1’802’381.98 bzw. +10.2% (Vorjahr CHF 1’636’027.22) den grössten Umsatz seit seinem Bestehen. Drittmittel aus Spenden, Geschenken, Nachlässen, Legaten und Patenschaften kamen in der Höhe von CHF 7’240’037.62 (Vorjahr CHF 7’844’769.27) zusammen. Für diese grosse Unterstützung sind der Verwaltungsrat, die Geschäftsleitung und die Mitarbeitenden sehr dankbar. Eröffnung des Vogelhauses steht unmittelbar bevor Im Laufe des Jahres 2022 wurden die beiden Vogelhäuser fertig gebaut. Die Arbeiten an der Umgebung, der begehbaren Voliere für Waldrappen und den Aussenvolieren entlang der Längsfassade des Hauses sind nach wie vor im Gange, neigen sich aber dem Ende zu. Für das Publikum wird das Vogelhaus am Samstag, 3. Juni 2023, eröffnet. Die grössten Spender, die Firma F. Hoffmann-La Roche sowie die Roche-Eigentümerfamilien Hoffmann, Oeri und Duschmalé, ermöglichen allen Besucherinnen und Besuchern an diesem ersten Samstag im Juni freien Eintritt in den Zoo Basel. Neue strategische Positionierung Ebenfalls im Berichtsjahr lancierte der Zoo Basel einen strategischen Kreativprozess, um seinen visuellen Auftritt im Hinblick auf das Jubiläum 2024 zu schärfen. Das Resultat ist ein frisches, farbiges Design, welches das Tier als Helden ins Zentrum der Aufmerksamkeit stellt und die Idee des Entdeckens transportiert, die dem Zolli-Konzept mit seinen verschlungenen Wegen entspricht. Die Doppelgiraffen, die Bildmarke des Zoo Basel, wurden modernisiert und abstrahiert und bilden in allen Kommunikationsmitteln neu die Klammer zum grafisch neutralen Schriftzug «Zoo Basel». Auch der «Garten mitten in der Stadt», das eigentliche Markenzeichen des Zolli, bekommt gebührend Platz. Nicht nur visuell, sondern auch, indem sich der Zoo Basel künftig als «Die Stadt-Oase» positioniert.

Tierpark Nordhorn 16.05.2023
Tierpark Nordhorn erhält erneut Artenschutzpreis der Stadt Nordhorn Fischotter-Projekt bei 2. Preisvergabe ausgezeichnet
Die Stadt Nordhorn hat auch im Jahr 2023 einen Artenschutzpreis vergeben an dem sich wieder viele verschiedene Akteure beteiligten. Insgesamt wurden Preisgelder in Höhe von 15.000 Euro vergeben, wobei der Tierpark Nordhorn für sein Otterprojekt 5.000 Euro erhielt. Damit gehörte der Familienzoo neben Gerwin Heetlage (privates Nistkasten-Projekt) und der NABU Kreisgruppe Grafschaft Bentheim (Projekt zum Insekten-Monitoring) zu den Siegern. Weitere Anerkennungspreise gingen an das Drohnenteam der Grafschaft Bentheim und den Jagd- und Naturschutzverein Hestrup und Umgebung für ihre Projekte zur Rehkitz-Rettung. „Wir freuen uns riesig über diese erneute Auszeichnung unserer Artenschutzarbeit! Bereits zum 2. Mal gehörten wir zu den Siegern und das ganze Team ist darauf sehr stolz,“ so Zoodirektor Dr. Nils Kramer, der mit Zootierärztin Dr. Heike Weber, der Revierleiterin Gwen Bron und der Tierpflegerin Suzanne Ekkelkamp den Preis aus den Händen von Stadtbaurat Thimo Weitemeier und dem Umweltbeauftragten der Stadt Nordhorn, Gerwin Rademaker, entgegennahm. Den Preis erhielt der Familienzoo in diesem Jahr für sein Engagement im Rahmen der Aufzucht und anschließenden Auswilderungsarbeit von bedrohten Fischottern. In der Grafschaft Bentheim leben wieder Fischotter, häufig gut versteckt und nur wenige Menschen bekamen sie bisher zu Gesicht. Im Frühjahr 2022 wurde der erste Nachweis erbracht, dass Otter nicht nur Durchzügler an der Vechte sind, sondern sich sogar fortpflanzen. „Otto“ und „Ottilie“ wurden die beiden Otterjungtiere genannt, nachdem aufmerksame Bürger die beiden hilflosen Jungtiere an der Vechte gefunden hatten. In der Auffangstation des Tierpark Nordhorn wurden die teilweise recht schwer verletzten Jungtiere tiermedizinisch versorgt. „Die Aufzucht von Ottern ist sehr aufwendig und kostspielig, da die Ersatzversorgung überwiegend durch einen Fischbrei erfolgt, der von an Muttermilch gewöhnten Tieren anfangs oft nur schlecht akzeptiert wird,“ so Zootierärztin Dr. Heike Weber, die sich viele Stunden hingebungsvoll um die beiden Otterwaisen gekümmert hat. Mittels sogenanntem „Softrelease“ konnte nach vielen Monaten der Aufzucht, mit einer Zwischenstation im Otterzentrum Hankensbüttel, dann die Auswilderung an der Vechte erfolgen. Dieser Auswilderungsprozesse geht über einen längeren Zeitraum, in dem die Tiere zunehmend vom ohnehin schon spärlichen menschlichen Kontakt weiter entwöhnt werden und die letzten Fähigkeiten zum Überleben in der Natur erlernen sollen. Das Tierparkteam war täglich über rund ein dreiviertel Jahr mit der Aufzucht- und Auswilderungsarbeit beschäftigt. Fütterung, Pflege, tiermedizinisch Versorgung, Säuberung der Auswilderungsanlagen bis hin zur Auswertung der nächtlichen Videos/Daten wurden vom Team geleistet. Im Interesse der positiven Weiterentwicklung der Nordhorner Fließgewässerhabitate und der entsprechenden Fauna hat der Tierpark dieses Projekt durchgeführt. Auch wenn der Start der beiden Otterjungtiere ins Leben mehr als holprig war, sind die beiden doch auch Botschafter für die Biodiversität und den Lebensraum Vechte. Sie sind zudem der Nachweis, dass sich Artenschutzmaßnahmen in- und ex-situ wunderbar ergänzen und so zu einer Renaturierung und Wiederbelebung auch von vormals schwierigeren Lebensräumen beitragen können.

Zoo Hoyerswerda 15.05.2023
Vier große Ohren auf acht kleinen Samtpfoten – Erfolgsnachzucht bei den Servalen im Zoo Hoyerswerda
Im Zoo Hoyerswerda sind Anfang April zwei kleine Serval-Katzen geboren worden. Seit 15 Jahren ist dies die dritte erfolgreiche Nachzucht dieser Art im Zoo überhaupt. Auf leisen Samtpfoten bewegen sich die zwei kleinen Mädchen zwar vorsichtig, aber ziemlich neugierig seit Ende vergangener Woche auf der Außenanlage. Für die sechsjährige Mama Jamie sind es die ersten Jungtiere, die sie großzieht. „Es ist schön zu sehen, wie vorbildlich Jamie sich um die Kleinen kümmert und was für eine entspannte Mutter sie ist“, erzählt Heidi Sladek, Tierpflegerin im Raubtierrevier. Vater Jason ist für den Nachwuchs nicht zuständig und ist von Mutter und Jungtieren separiert. Er befindet sich aber in direkter Nachbarschaft. „Natürlich hat Jason bemerkt, dass nebenan etwas anders ist und nimmt die Jungtiere auch wahr. Eine Familienzusammenführung wäre durchaus möglich und ist von den einzelnen Charakteren der Elterntiere abhängig“, erklärt Heidi Sladek weiter. Es ist die dritte erfolgreiche Nachzucht bei den Servalen im Zoo Hoyerswerda. Aber die erste für das Elternpaar Jamie & Jason. Sie leben seit 2018 und 2015 im Zoo Hoyerswerda. Das erste Mal Nachwuchs bei den kleinen Raubkatzen gab es 1995 und das zweite Mal 2008. Servale gehören zu den kleinsten Raubkatzen Afrikas und bevorzugen Savannen und Baumsteppen als ihren Lebensraum. Im Verhältnis zu ihrem Körper haben sie die längsten Beine unter den Katzen und können bis zu drei Meter in die Höhe springen. Im vergangenen Frühjahr wurde die Anlage der Servale saniert und flächenmäßig verdoppelt. Ein Badebecken bietet an heißen Tagen eine willkommene Abkühlung, viele Stämme und Äste ausreichend Klettermöglichkeiten und genug Platz für Tierbeschäftigung mit hohen Sprüngen wird ebenfalls geboten. Die Umsetzung und Neugestaltung der Anlage wurde zum Großteil aus Eigenmitteln und anteilig aus Spenden finanziert.

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