Zoopresseschau

Tierpark Neumünster 23.12.2022
Kostenlose Sonntagsführung im Januar im Tierpark Neumünster
Am Sonntag, den 01.01.2023 findet zum ersten Mal im neuen Jahr die monatliche, kostenlose Sonntagsführung im Tierpark Neumünster statt. Der 1,5-stündige Neujahrsrundgang wird von Zootierärztin Dr. Annette Klein durchgeführt. Traditionell wird es einen Jahresausblick 2023 geben. Welche Herausforderungen wird es im neuen Jahr für den Tierpark geben, welche Bauprojekte werden finalisiert und welche Neuerungen stehen in den kommenden 12 Monaten an. Die kostenlose Führung beginnt um 10.30 Uhr auf der Elchterrasse. Der Tierparkeintritt ist zu entrichten: Erwachsene: 9,- € (inklusive Artenschutz-Euro), Kinder: 5,- €.

Zoo in der Wingst 23.12.2022
Olympisches Feuer brennt wieder in der Wingst
Das besondere Event zwischen den Jahren Wingst. Am 29. Dezember ab 15 Uhr findet eine besondere Veranstaltung wieder statt: Der Aussichtsturm erstrahlt beim „Olympischen Feuer“. Die Gemeinde und die Tourismus GmbH Wingst laden als Veranstalter ein. Eine stimmungsvolle Illumination des Platzes und des Aussichtsturmes „Deutscher Olymp“ sorgen für ein besonderes Ambiente zur Abenddämmerung. Für den klangvollen Rahmen wird die Band „Cuxland-Brass“ sorgen. Mehrere Wingster Vereine und engagierte Bürger sorgen für ein breites kulinarisches Angebot und die Unterhaltung der Kinder. Die Kleinen können oben in der Turmkuppel vorgetragenen Geschichten lauschen, z.B. um den Riesen Wingis und den Silberberg. Und am Feuer darf das eigene Stockbrot gegart werden. Direkt am Turm wird ein Tortenbuffet mit Kaffee angeboten. Auf dem Platz gibt es Bratwurst vom Grill, Flammlachs und Räucherforelle. Ein Getränkestand bietet eine Auswahl an Punsch, Glühwein und Am Olymp 1 – 21789 Wingst Kontakt: Dr. Pierre Grothmann Zoodirektor Tel. 04778-255 grothmann@wingster-waldzoo.de www.wingst.de Kaltgetränken. Etwas ausgefallener sind die Hot-Cocktails. Alle Erlöse sind zugunsten der Wingst.

Zoo Leipzig 23.12.2022
Weihnachtsbesuch bei den Elefanten Der Elefantentempel ist wieder geöffnet
Ein Kalendertürchen der besonderen Art: Der Elefantentempel Ganesha Mandir im Zoo Leipzig ist ab sofort wieder geöffnet. Damit können die Besucher erstmals einen Blick auf das in der Nacht zu Mittwoch geborene Elefantenkalb werfen und das Mini-Duo in Augenschein nehmen. Der drei Monate alte Akito und die zwei Tage alte Tochter von Thuza und Voi Nam sind gut beschützt vom Mutterverband um Oma Kewa in der Laufhalle unterwegs. „Es ist traumhaft zu sehen, wie sich die erfahrene Leitkuh um ihre beiden Töchter, die erstmals Kälber aufziehen, kümmert und unterstützend eingreift, wenn Unruhe in der Herde entsteht“, sagt Zoodirektor Prof. Jörg Junhold, der sich über den zweiten Zuchterfolg bei den vom Aussterben bedrohten Asiatischen Elefanten in diesem Jahr freut. Nach den ersten Tagen hat sich die Aufregung gelegt und das neue Herdenmitglied entwickelt sich gegenwärtig gut. Mit 124 Kilogramm ist die Kleine kurz nach der Geburt deutlich schwerer, als es Akito war, der mit 92 Kilogramm zur Welt kam. Der Größenunterschied zwischen den beiden Jungtieren fällt aktuell gering aus – kein Wunder, war doch die Tragzeit von Thuzas Tochter 41 Tage länger als die von Panthas Sohn, der vergleichsweise klein zur Welt kam und nun aber bereits 183 kg auf die Waage bringt. „Jetzt kommt es darauf an, die gesamt Herde wieder zusammenzufügen und dass sich die beiden Jungtiere gesund entwickeln“, blickt Seniorkurator Johannes Pfleiderer auf die bevorstehende Etappe, bevor im Jahr 2023 zwei weiteren Geburten anstehen. Vor allem das zuverlässige Trinken bei Mutter Thuza, die anfangs ob der neuen Situation ihr Kalb nur kurz trinken ließ, stand in den vergangenen Tagen im Fokus der Aufmerksamkeit. „Gerade bei unerfahrenen Elefanten dauert es manchmal ein bisschen, bis sich das Zusammenspiel von hungrigem Kalb und nervöser Mutter einstellt. Ein paar Leckereien für Thuza haben die Gewöhnungsphase positiv unterstützt“, erzählt Bereichsleiter Thomas Günther.

Zoo Salzburg 22.12.2022
Neues Pumaweibchen: Weihnachtsüberraschung auf vier Pfoten
„Manchmal geht es eben schneller als man denkt, und so freuen wir uns über eine echte Weihnachtsüberraschung auf vier Pfoten“, erklärt Geschäftsführerin Sabine Grebner. „Wir suchen schon seit einigen Monaten nach einem passenden Weibchen für unseren Inigo. Dass die zweijährige Amaira schon am Dienstagabend bei uns in Salzburg eintraf, hat sich sehr kurzfristig ergeben. Also können wir tatsächlich von einem Weihnachtsgeschenk für Kater Inigo sprechen.“ Nur zwei Tage nach ihrer Ankunft im neuen Zuhause ist Amaira noch sehr zurückhaltend und zieht sich in ihre Transportbox zurück, sobald jemand den Innenbereich der Anlage betritt. „Das ist ganz normal und wir geben ihr jetzt einfach die Zeit, die sie braucht“, sagt Sabine Grebner. Deshalb wird sie für Besucher zunächst nicht zu sehen sein. Ursprünglich reiste das junge Pumaweibchen zusammen mit ihren Geschwistern Alani und Arun aus einem privat geführten slowakischen Zoo in die Oststeiermark. Während die anderen beiden jungen Tiere in der Tierwelt Herberstein bleiben, trat Amaira ihre Weiterreise nach Salzburg an. Pumakater Inigo kam Mitte Juni 2022 aus Frankreich nach Salzburg. Das Besondere: Seine Mutter Casey kam im Mai 2012 im Zoo Salzburg zur Welt.

Wilhelma – Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart 22.12.2022
Neuzugänge für den Asiatischen Bauernhof – Vietnamesische Hängebauchschweine als Vorboten des Asiatischen Bauernhofs
In der Wilhelma schreitet der Bau des Asiatischen Bauernhofs mit Näherrücken der Eröffnung im Sommer 2023 weiter fort. Währenddessen sind nebenan bereits ein paar der zukünftigen Bewohner der neuen Anlage angekommen. Seit Mitte Oktober leben drei Vietnamesische Hängebauchschweine vorübergehend im Schweinestall des Schaubauernhofs der Wilhelma und entwickeln sich dort zu echten Publikumslieblingen. Wie ihr Name schon verrät, stammen die kurzbeinigen Schweine ursprünglich aus Vietnam. Den Namen Hängebauchschwein verdanken sie ihrem umfangreichen, hängenden Bauch, der in Ausnahmefällen bis zum Boden reicht. Die Schweinerasse aus Asien zeichnet sich durch ihre geringe Körpergröße aus. Sie werden maximal 70 Kilo schwer und nur 50 Zentimeter groß. Wie alle Schweine und entgegen dem Klischee, sind Vietnamesischen Hängebauchschweine reinliche Tiere. Sie teilen sich ihre Anlage in verschiedene Funktionsflächen ein. Es gibt einen Schlafbereich, einen Fressbereich und einen klar abgegrenzten Bereich, in dem Kot und Urin abgesetzt werden. Schweine würden diese Flächen niemals freiwillig vermischen. Erstmals nach Europa kamen Vietnamesische Hängebauchschweine 1958, als der Tierpark Berlin einige Tiere direkt aus Vietnam importierte. Die neuen Bewohnerinnen des Schweinestalls in der Wilhelma haben einen deutlich kürzeren Weg hinter sich. Die drei Sauen kommen aus dem Wildpark Schwarze Berge in der Nähe von Hamburg. Dort leben die Hängebauschweine frei in einer großen Anlage und können von den Besuchenden gestreichelt und gefüttert werden. Das zutrauliche Wesen dieser Schweine kennt Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin, der in der Nähe von Hamburg aufwuchs, noch aus seiner Jugend. „Ich war als Kind regelmäßig im Wildpark Schwarze Berge. Die dortigen Hängebauchschweine sind den direkten Kontakt zu Menschen seit vielen Generationen gewöhnt. Das macht sie sehr anhänglich. Deshalb war es mein persönlicher Wunsch, dass wir ein paar dieser Schweine für das neue Streichelgehege der Wilhelma bekommen“, erläutert Kölpin die Vorzüge dieser Tiere. Die Sauen in der Wilhelma haben sich bisher gut eingelebt. Noch sind sie ein bisschen scheu. Wer den Besucherbereich des Schweinestalls ruhig betritt, hat jedoch jetzt schon die Chance, dass die borstigen Neuzugänge näherkommen. Nach Fertigstellung des Asiatischen Bauernhofs im Sommer 2023 werden die Vietnamesischen Hängebauchschweine im dortigen Streichelzoo ihr Zuhause finden. Wer die Hängebauchschweine schon jetzt besuchen möchte, kann das zum Beispiel in den Weihnachtsferien tun. Die Wilhelma hat wie gewohnt geöffnet. Nur an Heiligabend und Silvester schließt sie bereits um 15.30 Uhr.

Tierpark Hellabrunn 22.12.2022
Hellabrunn eröffnet ab dem 24. Dezember wieder das Schildkrötenhaus
Nach der Schließung des Tierhauses wegen umfangreicher Sanierungs- und Baumaßnahmen, ist nun das Schildkrötenhaus ab Weihnachten wieder geöffnet. Aktuell werden noch kleinere Restarbeiten durchgeführt und der finale Besatz der Flughunde koordiniert. Besucher können neben den angepassten Edukationselementen jetzt in den winterlichen Monaten auch die Wärme des Tierhauses bei ihrem Besuch genießen. Nach den Dach-Bauarbeiten, die bereits im Oktober begonnen haben und dem kurzfristigen Umzug der tierischen Bewohner hinter die Kulissen, ist nun das Schildkrötenhaus unter anderem mit den Aldabra-Riesenschildkröten ab Freitag, dem 24. Dezember wieder für Besucher geöffnet. Die Tiere mit der imposanten Panzerlänge von bis zu 1,20 m sind nicht nur sehr groß, sondern werden auch sehr alt. Es ist keine Seltenheit, dass die Tiere bis zu 100 Jahre alt werden – es wird sogar vermutet, dass die Aldabra-Riesenschildkröten bis zu 250 Jahre alt werden können. Der Panzer wächst das ganze Leben lang mit und gibt Auskunft über das Geschlecht. Männchen erkennt man am größeren und eher länglichen Panzer, während der Panzer der Weibchen kleiner und kugelig wirkt. Neben verschiedensten Insekten, Spinnen und Echsen sind auch die Ägyptischen Landschildkröten wieder für Besucher zu sehen. Die Tiere sind dank ihres Panzers bestens an ihren Lebensraum angepasst, denn die helle Fläche erhitzt in der Sonne nicht so schnell und dient ebenso der Tarnung. Wird es den Tieren zu heiß, vergraben sie sich im Sand und verfallen in den heißen und trockenen Monaten sogar in eine Sommerruhe. Lena Bockreiß, Kuratorin in Hellabrunn freut sich, dass das Schildkrötenhaus wieder für Besucher geöffnet werden kann: „Alle Schildkröten haben ihren kurzen Umzug hinter die Kulissen sehr gut überstanden und nach ihrer Rückkehr die Anlage wieder gut angenommen – mit einem spontanen Ausflug ins Badebecken. Nach den Ferien werden wir dann den Besatz mit unseren Flughunden ergänzen, so dass es für unsere Besucher am Boden und in der Luft wieder allerlei zu entdecken gibt“. Auch für Rasem Baban, Tierparkdirektor und Vorstand Hellabrunns, ist die Eröffnung ein Grund zur Freude: „Gerade jetzt zu Weihnachten ist es für uns besonders schön, unseren Besuchern das Schildkrötenhaus wieder präsentieren zu können. Neben den umfangreichen baulichen Anpassungen rund um das neue Foliendach, haben wir auch die enthaltenden Edukationselemente erweitert und neu abgestimmt. Die vorher digitalen Schilder wurden mithilfe weiterer Informationen rund um die Lebensweise und Bedrohungslage der Tiere ergänzt und analog zur Verfügung gestellt. Wir wünschen allen Besuchern bei ihrem Besuch viel Freude bei dem besonderen Einblick in diesen faszinierenden Bereich der Tierwelt“. Wer nach einem Besuch im Schildkrötenhaus mehr über die Aldabra-Riesenschildkröten und die Forschungen rund um den besonderen Alterungsprozess der Tiere wissen möchte, sollte in die Podcast Folge 67 „Wie Hellabrunn mit Daten Wissen schafft“ von „Mia san Tier“ reinhören: https://www.hellabrunn.de/der-tierpark/aktuelles/podcast-mia-san-tier .

Tierpark Nordhorn 22.12.2022
Traditionelles Schuhsohlenbacken im Tierpark
Beliebte Brauchtumsveranstaltung, freier Eintritt ab 16.00 Uhr Schuhsohlen – Wer isst schon Schuhsohlen!? Doch tatsächlich, in der deutsch-niederländischen Grenzregion der Grafschaft Bentheim ist der alte Brauch des „Schoosollenbackens“ – auf hochdeutsch „Schuhsohlen backen“ – auch heute noch lebendig! Schon seit Jahrhunderten werden an kalten Wintertagen und besonders zur Jahreswende in der Grafschaft Bentheim „Schoosollen“ gebacken. Familie, Freunde und Nachbarn treffen sich, um mit uralten Waffeleisen am offenen Feuer die schmackhaften Waffeln herzustellen und am besten sofort frisch und knackig zu genießen. Schon seit 1995 wird auch im Tierpark Nordhorn diese Tradition gelebt. Der Förderverein, sowie Freunde, Nachbarn und der Nordhorner Treckerclub kommen in den Nordhorner Familienzoo, um am knisternden Feuer gemeinsam das Jahr ausklingen zu lassen. Die gemütliche Veranstaltung findet am Mittwoch, den 28.12. ab 14 Uhr im Familienzoo im Bereich des Heuerhauses und in der angrenzenden Remise des Nordhorner Treckerclubs statt. „Der Erhalt und vor allem auch das Leben und Zeigen alter regionaler Bräuche ist fest im Aufgabenportfolio des Nordhorner Familienzoos verankert“, so Zoodirektor Dr. Nils Kramer und ergänzt: „Neben der musealen Funktion durch den Aufbau der historischen „Vechtewelt“, soll hier im Tierpark Geschichte und Brauchtum der Region lebendig werden.“ Musikalisch werden die fleißigen Schoosollen-Backer an diesem Tag von dem „Groafschupper Plattproater Kring“ und Middewinterhornbläsern aus der Grafschaft Bentheim unterstützt. Verschiedene kulinarische Angebote runden den gemütlichen Jahresausklang im Tierpark ab. Rund um die historischen Gebäude ist der Zoo in der Dunkelheit stimmungsvoll beleuchtet. Der Eintritt in den Zoo ist ab 16.00 Uhr frei, Ende der Veranstaltung ist gegen 20 Uhr!

Tiergarten Schönbrunn 22.12.2022
Weihnachtsüberraschung im Streichelzoo
Kurz vor Weihnachten wurden die Tiere im Streichelzoo im Tiergarten Schönbrunn mit einem mit schmackhaften Leckereien geschmückten Weihnachtsbaum überrascht. Während die aufgeweckten Zwergziegen gleich auf die Steine kletterten, um an die Apfelringe zu gelangen, stürzten sich die Ouessantschafe vor allem auf das Karotten-Lametta. Die Tannenzweige wurden ebenfalls fleißig angeknabbert, der Baum diente dabei vorrangig als Beschäftigung. „Karotten und Äpfel mögen unsere Tiere besonders gerne. Sie bekommen sie aber nur zu speziellen Anlässen und sind daher eine besonders willkommene Abwechslung“, berichtet Tierpflegerin Andrea Richter. Der rund 1.500 Quadratmeter große Streichelzoo wurde Anfang Juni 2022 neu eröffnet. Neben den Zwergziegen und den Ouessantschafen, eine der kleinsten Schafrassen der Welt, haben hier auch die Hauskaninchen ihr neues Zuhause gefunden. „In unserem Streichelzoo können Kinder mit Tieren in direkten Kontakt kommen, was gerade in Städten sonst oft kaum möglich ist. Die Tiere haben in der Anlage aber auch großzügige Rückzugsbereiche und können somit selbst entscheiden, ob ihnen gerade nach Interaktion mit den Besucherinnen und Besuchern ist“, so Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck.

Tiergarten Nürnberg 21.12.2022
Nachwuchs bei den Takinen im Tiergarten – neue Anlage wird 2023 fertiggestellt
Bei den Mishmi-Takinen (Budorcas taxicolor taxicolor) im Tiergarten der Stadt Nürnberg gibt es Nachwuchs: Am 4. Dezember 2022 wurde ein Weibchen geboren. Das Jungtier hat am heutigen Mittwoch, 21. Dezember, gemeinsam mit seiner Mutter zum ersten Mal die Außenanlage erkundet. Bei den Mishmi-Takinen im Tiergarten gab es zuletzt 2018 Nachwuchs. Für die Tiere wird aktuell auch eine neue Anlage gebaut. Sie soll den Lebensraum der Himalaya-Bewohner besser nachbilden. Vater des neugeborenen Weibchens ist Hugo, der im Februar 2022 im Rahmen des Europäischen Zuchtprogramms EEP (EAZA ex situ- Programm) aus dem tschechischen Zoo Brno nach Nürnberg gekommen ist. „Bei Neuzugängen müssen wir natürlich immer behutsam vorgehen und erstmal beobachten, ob die Tiere miteinander harmonieren. Hugo hat sich schnell im Tiergarten eingelebt und sich von Beginn an gut mit den Weibchen verstanden“, sagt Alexandra Hoffmann, Tierpflegerin und stellvertretende Revierleiterin. „Dass wir uns noch in diesem Jahr über Nachwuchs freuen können, ist ein großer Erfolg. So können wir die Zucht der Takine im Tiergarten nach vier Jahren wieder fortsetzen.“ Takin-Zucht im Tiergarten seit 1999 Im Tiergarten Nürnberg sind seit dem Jahr 1999 insgesamt 35 Jungtiere dieser selten gezeigten Tierart aus dem Himalaya herangewachsen. Ursprünglich ging der Bestand in Europa und den USA auf zwei Tiere zurück, die der Tierpark Berlin 1974 aus dem Zoo Rangun in Myanmar übernommen hat. Der Tiergarten gehörte zu den ersten Zoos, die den begehrten Nachwuchs aus Berlin erhalten haben. 1996 kamen ein Männchen und zwei Weibchen nach Nürnberg, 1999 begann die Zucht. Die Zucht der Mishmi-Takine wird im Europäischen Zuchtprogramm EEP koordiniert, an dem sich auch der Tiergarten beteiligt. In diesen Programmen züchten Zoos koordiniert Tierarten, um stabile Populationen außerhalb ihres natürlichen Lebensraums aufrechtzuerhalten. So soll auch das Aussterben von stark gefährdeten Arten verhindert werden. „Bei den Takinen konnte aus wenigen Gründertieren innerhalb von nicht mal 50 Jahren ein Bestand von mehr als 120 Tieren aufgebaut werden. Dieser Erfolg zeigt, welches Potential Zoos beim Aufbau von Populationen haben und welch wichtigen Beitrag sie zum Erhalt von gefährdeten Tierarten leisten“, sagt Diana Koch, Kuratorin im Tiergarten Nürnberg. Aktuell hält der Tiergarten vier Takine: das Männchen Hugo, die Weibchen Loki und Lotte sowie das Neugeborene, das – orientiert am Anfangsbuchstaben der Mutter – den Namen Lagertha bekommen hat. Hervorragend an das Leben im Himalaya-Gebirge angepasst Hinsichtlich seines Erscheinungsbilds vereint der Takin Merkmale verschiedener Huftierarten. Seine Hörner erinnern an ein Gnu, der Schwanz ist kurz wie bei Ziege oder Schaf und die Weibchen haben vier Zitzen wie ein Rind. Aus diesem Grund werden Takine auch „Gnuziegen“ oder „Rindergämse“ genannt. Mishmi-Takine leben in entlegenen Regionen des Himalaya-Gebirges auf bis zu 4 500 Metern Höhe. Dabei sind sie hervorragend an ihren Lebensraum angepasst: Ihr dichtes, zottiges Fell ist mit einem öligen Hautfett getränkt und schützt vor dem feuchtkalten Klima des Hochgebirges. Mit ihren stämmigen Beinen und den breiten Hufen sind sie außerdem sehr trittsicher. Die Weltnaturschutzunion (IUCN) stuft die Art derzeit als „gefährdet“ ein, die Bestände nehmen weiter ab. Hauptursachen für den Rückgang sind Wilderei sowie die zunehmende Abholzung und die damit einhergehende Zerstörung des Lebensraums. Neue Anlage bildet den Lebensraum der Takine nach Die Takine sind im Tiergarten derzeit auf der Anlage oberhalb des Delfinariums zu sehen. Direkt darunter wird gerade ihre neue Anlage fertiggestellt, die dann aus zwei Teilen bestehen wird: dem oberen Gehege, in dem sie aktuell leben, und dem unteren Bereich, in dem ehemals die Guanakos zu sehen waren. Beide Bereiche werden miteinander verbunden, sodass den Tieren insgesamt eine Fläche von knapp 4 500 Quadratmetern zur Verfügung stehen wird. Beim Bau und bei der Gestaltung der neuen Anlage arbeiten Tiergarten-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter aus den Abteilungen Landschaftsgestaltung, Technik und Tierpflege sowie Biologinnen und Biologen eng zusammen. Die Kosten für die neue Anlage der Takine betragen rund 700 000 Euro und werden vollständig vom Verein der Tiergartenfreunde Nürnberg e.V. getragen. „Mit dem Umbau und der Erweiterung der Anlage möchten wir den Lebensraum der Takine besser nachbilden. Dazu gehören eine üppige Bepflanzung und eine höhere Strukturvielfalt“, sagt Diana Koch. So wurden mit Buntsandsteinen felsige Bereiche geschaffen und mit zahlreichen Rhododendren, Azaleen und Lärchen die nasskalten, bewaldeten Hochgebirgszonen Zentralasiens nachgebildet. Auch ein Wassergraben, ein Bachlauf und mehrere Sandflächen sind Teil der neuen Anlage. Zentraler Bestandteil des Projekts ist auch ein neuer Stall aus unbehandeltem Massivholz. Der rund 100 Quadratmeter große Stall besteht unter anderem aus mehreren Absperr- und Aufenthaltsboxen sowie einem überdachten Unterstand. Durch seine räumliche Aufteilung erleichtert er auch die Arbeit für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Tiermedizin und der Tierpflege. Der Tiergarten nimmt beim Umbau der Anlage auch das Besuchererlebnis in den Blick. Über kleine Plattformen und Nebenpfade sollen TiergartenGäste künftig näher herankommen und dank kaum wahrnehmbarer Zäune einen ungestörten Blick auf die Tiere genießen. Tierische Wohngemeinschaft mit Blauschafen Die neue Anlage werden sich die Takine künftig mit Blauschafen teilen. Die Art ist entfernt mit Schafen und Ziegen verwandt und kommt ebenfalls im Himalaya-Gebirge vor. Die Vergesellschaftung der beiden Arten sorgt für Abwechslung und bereichert den Alltag der Tiere, die miteinander spielen, rangeln und interagieren. Außerdem bieten tierische Wohngemeinschaften ein spannendes Bild für Besucherinnen und Besucher. Die WG aus Takinen und Blauschafen hat sich bereits in anderen Zoos bewährt. Teil des neuen Asien-Schwerpunkts Die Anlage ist Teil des neuen Asien-Schwerpunkts und gehört zum Bauprojekt der sogenannten Mittelspange. In diesem mittig gelegenen Teil des Tiergartens werden in den nächsten Jahren die bestehenden Gehege neugestaltet und teilweise miteinander verbunden. Künftig werden dort überwiegend bedrohte asiatische Tierarten leben, die in unterschiedlichen Konstellationen gehalten und teilweise miteinander vergesellschaftet werden. Der Umbau basiert auf dem Zusammenspiel von Tieren und Pflanzen. Dabei werden verschiedene Lebensraumtypen Asiens präsentiert. Auch bei der Bepflanzung kommen überwiegend asiatische Arten zum Einsatz. Bei dem Projekt hat der Tiergarten in einem ersten Schritt die Anlage der Rentiere umgestaltet und dort im Sommer 2022 zwei Wasserbüffel angesiedelt. Mit der neuen Takin-Anlage wird 2023 das zweite Gehege des Asien-Bereichs fertiggestellt.

Zoo Berlin 21.12.2022
Das schönste Geschenk: Zoo Berlin öffnet wieder
Ausnahmegenehmigung erteilt | Weihnachtsstimmung in Zoo, Aquarium und Tierpark Berlin Es grenzt fast schon an ein Weihnachtswunder: Nachdem am 18. November ein Vogel im Zoo Berlin positiv auf das H5N1-Virus getestet wurde, blieben alle weiteren Testergebnisse der übrigen 1.200 Vögel negativ. Unter strengen Auflagen darf der Zoo Berlin am 24. Dezember nun wieder seine Tore öffnen. Folgende Maßnahmen wurden dem Zoo und seinen Gästen als Voraussetzung für die Wiedereröffnung auferlegt: 1. Desinfektion: Beim Betreten und Verlassen des Zoogeländes müssen Besucher*innen über die am Eingang aufgestellten Matten mit Desinfektionsflüssigkeit gehen bzw. fahren. 2. Nicht anfassen: Auf dem Weg zum und im Zoo dürfen keine Vögel berührt werden. 3. Melden: Sollten Besucher*innen einen toten Wildvogel auf dem Gelände des Zoo Berlin finden, gilt es, Abstand zu halten und umgehend eine*n Mitarbeiter*in zu informieren. „Um den Bestand der Zoo-Vögel nicht zu gefährden und eine Ausbreitung des H5N1-Virus zu verhindern, ist die Einhaltung dieser Hygienemaßnahmen von ganz elementarer Bedeutung“, betont die Bezirksstadträtin Berlin-Mitte Dr. Almut Neumann und hat – pünktlich zum Fest – auch noch eine gute Nachricht zu verkünden: „Die Ausnahmegenehmigung von einer Tötungsanordnung für den gesamten Vogelbestand wird voraussichtlich in dieser Woche erteilt.“ Diese Nachricht wurde in den vergangenen Wochen mit großer Anspannung erwartet. Der Zoo Berlin verfügt über einen der größten Vogelbestände Europas – darunter auch viele in der Natur stark gefährdete bzw. vom Aussterben bedrohte Arten wie Kagu, Vietnamesischer Fasan, Nördlicher Streifenkiwi, Südlicher Felsenpinguin oder Balistar. Der Verlust dieser Tiere wäre nicht nur für den Zoo Berlin, sondern für die gesamten Artenschutzbemühungen ein herber Schlag. „Wir sind sehr erleichtert, dass wir unsere Vögel durch umfangreiche Maßnahmen retten konnten. Mein Dank gilt allen Mitarbeitenden, die mit größter Disziplin die verordneten Maßnahmen umgesetzt haben und dies weiterhin tun“, erklärt Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem. „Wir sind außerdem sehr dankbar für die Unterstützung von außen, die wir tagtäglich in diesen für uns herausfordernden Zeiten erleben dürfen. Für ganze Generationen waren und sind Zoo und Tierpark grüne Rückzugsorte in unserer Großstadt – und ich blicke nicht ohne Hochachtung auf die tiefe Verbundenheit der zahlreichen Wegbegleiter*innen.“

Zoo Frankfurt 21.12.2022
Spielplatz im Zoo erstrahlt in neuem Glanz
Der beliebte, aber in die Jahre gekommene Spielplatz im Zoo Frankfurt wurde mit Unterstützung der Crespo Foundation und der Stiftung Zoo Frankfurt umgebaut und neugestaltet. Aus natürlichen Materialien ist eine attraktive Kletterlandschaft entstanden, die zum ausgiebigen Bewegen und Spielen in Sichtweite von Gorillas, Keas und Baumkängurus einlädt. Heute wurde die Anlage an die kleinen Besucherinnen und Besucher des Zoos übergeben. An zentraler Stelle gelegen ist der mehr als 1.300 m2 große Spielplatz einer der Anziehungspunkte für Familien und Kindergruppen. Die letzte große Erneuerung des Spielplatzes im Zoo erfolgte im Jahr 2009 mit Unterstützung der Fraport AG. Die vergangenen zwölf Jahre hatten ihre Spuren hinterlassen. Bereits im Jahr 2020 mussten einige der attraktivsten Klettergerüste wegen Baufälligkeit gesperrt werden. Nun konnte auf dem Spielplatz dank der großzügigen Unterstützung der Crespo Foundation und der Hilfe der Stiftung Zoo Frankfurt eine vollkommen neue Spiel- und Kletterlandschaft errichtet werden. „Neben dem Tiererlebnis ist Erholung ein guter Grund, um in den Zoo zu gehen. Für die meisten Familien mit Kindern und für Kindergruppen gehört eine Spielplatzpause zu einem Zoobesuch dazu. Auf dem Spielplatz verweilen und die Kinder toben lassen – das ist nun wieder möglich. Mein Dank gilt der Crespo Foundation und der Stiftung Zoo Frankfurt für ihr Engagement und ihren Beitrag zur Steigerung der Attraktivität unseres Zoos“, so Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft. „Die Erneuerung des Spielplatzes war wirklich überfällig“, betont Zoodirektorin Dr. Christina Geiger, „Auch mein Dank gilt der Crespo Foundation, die uns die finanziellen Mittel in Höhe von 82.000 Euro für den Neubau zur Verfügung gestellt hat, und der Stiftung Zoo Frankfurt, die das Projekt vorangetrieben und den Förderantrag gestellt hat. Bei den vielen Familien, Kindern, Kindergärten und Schulklassen, die uns täglich besuchen, ist ein schöner und anregender Spielplatz ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Angebots“, so Geiger. „Wir freuen uns, dass im Frankfurter Zoo ab sofort wieder ausgiebig geklettert, geschaukelt und getobt werden darf. Der Spielplatz ist nicht nur ein Pausenort, er regt die Kinder auch zur Auseinandersetzung mit dem Gesehenen an: Die sinnliche Wahrnehmung über Bewegung ist bei Kindern ein wichtiger Weg zur Erkenntnis. Mit seinen vielfältigen Bewegungsspielen fördert der neue Spielplatz das gezielt“, so Prof. Christiane Riedel, Vorständin der Crespo Foundation. Bei der Planung des neuen Spielplatzes wurde besonderer Wert auf Nachhaltigkeit gelegt, alle Spielgeräte der sogenannten Felsenhaus-Kombination bestehen aus Naturmaterialien. Die Firma Kindt Spielplatzeinrichtungen GmbH aus Möhnesee hat aus Holz und Natursteinen eine mehrgeschossige Spiellandschaft errichtet. Elemente des alten Spielplatzes konnten im Sinne der Nachhaltigkeit darin integriert werden. Der Spielplatz liegt unmittelbar gegenüber der Freianlage der Gorillas und Rotscheitelmangaben und in der Nähe der Keas und Baumkängurus. Die Nähe zu den Tieren soll die Kinder zu unterschiedlichen Bewegungsspielen animieren und zum Nachmachen anregen. Die neue Kletterlandschaft umfasst daher verschiedene Balanciermöglichkeiten, Hängebrücken, Kletterseile und -netze, Stangen und eine Rutsche. In der Nachbarschaft des Spielplatzes wird in den nächsten Jahren das neue Zoorestaurant entstehen. „Dies wird Aufenthaltsqualität und Verweildauer auf dem Areal nochmals deutlich steigern“, sind sich Hartwig und Geiger einig.

Zoo Leipzig 21.12.2022
Es ist ein Weibchen – Nachwuchs im Elefantentempel
Es ist ein Weibchen: Die 13-jährige Elefantenkuh Thuza hat heute Nacht im Beisein von Mutter Kewa und Schwester Pantha ihre Tochter ohne Komplikationen bekommen. Exakt nach der mittleren Tragzeit von 650 Tagen erblickte das Kalb von Thuza und Voi Nam am 20. Dezember 2022 um 23.32 Uhr im Elefantentempel Ganesha Mandir das Licht der Welt. In den ersten zwölf Stunden seines jungen Lebens ist das Jungtier bereits sehr mobil und ist in der kleinen Herde unterwegs. „Das ist ein herrliches vorgezogenes Weihnachtsgeschenk. Im Moment sieht alles gut aus, wir warten aber noch darauf, dass es sicher trinkt und geben der Herde Zeit, sich neu zu sortieren“, sagt Zoodirektor Prof. Jörg Junhold. Mutter Thuza achtet stets darauf, dass er/sie an ihrer Seite bleibt und auch Oma Kewa unterstützt bei den ersten Schritten und Trinkversuchen, während Pantha mit dem knapp drei Monate alten Akito noch etwas skeptisch ob des Zuwachses in der Herde ist. „Aber alles ist friedlich und die erfahrene Kewa sortiert ihre Familie mit der nötigen Ruhe und Konsequenz“, beschreibt Bereichsleiter Thomas Günther das Gefüge, im Elefantenhaus, das zunächst für die Besucher geschlossen bleibt. Wie schon bei der Geburt von Panthas Sohn Akito waren Don Chung, Rani und Astra in angrenzenden Arealen bei der Geburt dabei und haben die Ankunft des Neulings mitverfolgt. Vor allem Rani, die im kommenden Jahr ebenso wie Kewa Nachwuchs erwartet, kann von den Beobachtungen der Geburten im Familienverband lernen und die nötige Ruhe entwickeln. „Jede Geburt bringt mehr Stabilität und Sicherheit in die Herde. Mit Pantha und Thuza haben die beiden frisch gebackenen Mütter ihre ersten Geburten sehr gut gemeistert“, sagt Seniorkurator Johannes Pfleiderer mit Blick auf das Elefanten-Duo im Miniformat.

Zoo Zürich 21.12.2022
THE BEAUTY AND NO BEASTS
Unter unseren Neuankömmlingen im Australienhaus befinden sich eine klassische Schönheit und zwei Tierarten, die auf den zweiten Blick mindestens ebenso anmutig sind. Neben der Koala-Dame Téa sind der Exuma-Wirtelschwanzleguan und der Savu-Python zu bestaunen. Alle drei Arten sind in der Natur gefährdet. Im September wurde das Australienhaus nach einer Neubepflanzung wiedereröffnet. Nun sind die letzten Bewohner eingezogen und komplettieren den Tierbestand. Téa, die schicke Französin Neben Maisy und Tarni begrüssen wir Koala-Weibchen Téa. Sie kommt aus dem Zoo Beauval zu uns. Im Austausch hat uns Koala-Männchen Uki, der im Jahr 2020 im Zoo Zürich geboren ist, Richtung Frankreich verlassen. Nach einer Quarantäne von 30 Tagen ist die zweijährige Téa nun zusammen mit dem zweieinhalbjährigen Tarni und der sechsjährigen Maisy im Australienhaus zu sehen. Zurzeit sind die drei Koalas getrennt. Sie werden nach und nach aneinander gewöhnt. Téa, Maisy und Tarni sind Teil des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes (EEP) für die bedrohten Koalas. Artenschutz ist neben dem Naturschutz, der Forschung und der Bildung einer der vier Grundpfeiler des Zoo Zürich. Deshalb wünschen wir uns mit den drei Tieren eine erfolgreiche Zucht. Der geheimnisvolle Savu-Phyton Der ungiftige Savu-Python wird bis zu 1,20 Meter lang und kommt einzig auf der indonesischen Insel Savu vor. Über die Biologie dieser Schlangenart ist noch wenig bekannt. Einzigartige weisse Augen und ein spektakulärer Farbwechsel in der Jugend von orange zu einem bunten Braun kennzeichnen die Schlange. Bedroht ist der Bestand des Savu-Pythons, weil er für den Tierhandel illegal gejagt wird. Durch die Haltung bei uns im Zoo können neue Erkenntnisse zu dieser noch unerforschten Art gewonnen werden. Der majestätische Exuma-Wirtelschwanzleguan Der Exuma-Wirtelschwanzleguan ist eine Unterart des nördlichen Bahama-Felsenleguans. Er kommt nur auf der Inselgruppe Exuma auf den Bahamas vor. Die wahrscheinlich grösste Bedrohung dieser endemischen Art ist der aufblühende Tourismus, welcher den Exuma-Wirtelschwanzleguan in seinem Lebensraum immer weiter zurückdrängt. Auch der illegale Wildtierhandel, die Jagd durch Hunde und eingeführte Ratten, welche die Jungtiere oder Eier fressen, bedrohen die Bestände. Weltweit halten nur zwei Zoos diese vom Aussterbenbedrohte Art, unter ihnen der Zoo Zürich. Der Zoo Zürich übernimmt somit eine wichtige Aufgabe zum Schutz dieser Reptilienart.

Zoo Basel 21.12.2022
Dreifacher Nachwuchs bei den Königspinguinen
Aussergewöhnlicher Bruterfolg im Zoo Basel: Nachdem es 2021 bei den Königspinguinen keinen Nachwuchs gab, ist die Freude über den diesjährigen dreifachen Nachwuchs gross. Zwei der drei Küken sind im Abstand von nur wenigen Tagen im September geschlüpft. Das dritte Jungtier folgte sieben Wochen später, Ende Oktober. Besucherinnen und Besucher können die Jungen mit ihrem flauschigen Daunenkleid im Vivarium entdecken. Im Zolli sind derzeit gleich drei Königspinguinküken zu sehen. Der Grössenunterschied der am 8. und 13. September geschlüpften Küken ist im Vergleich zum Jungtier vom 29. Oktober deutlich erkennbar. Ob es sich bei den Jungtieren um Männchen oder Weibchen handelt, wird erst noch bestimmt. Namen haben sie daher noch keine. Königliche Patchworkfamilie Während sich die Eltern des ältesten Kükens von Anfang an die Aufzucht teilten, ist die Situation bei den anderen beiden Jungtieren etwas komplizierter. Das mittlere Küken wurde von einem Paar übernommen, das kein Ei gelegt hatte. Dies, nachdem dessen Aufzucht einem alleinerziehenden Elterntier zu viel wurde. Der Clou dabei: Der Adoptiv-Vater ist gleichzeitig auch der Vater des dritten Kükens. Er beteiligte sich allerdings nicht an der Brut des Jüngsten, da er eigentlich anders verpaart ist und seine effektive Partnerin ihm nicht erlaubte, das andere Weibchen bei der Bebrütung des Eis zu unterstützen. So konnten immer wieder Streitereien beobachtet werden. Inzwischen darf er aber auch bei der Fütterung des jüngsten Königpinguins mithelfen und es kehrte wieder Ruhe in die Gruppe ein. Heikle Zucht: Von der Brutstimmung bis zur Brut Der dreifache Nachwuchs bei den Königspinguinen ist keine Selbstverständlichkeit. Denn die Zucht ist heikel. Damit die Tiere überhaupt in Brutstimmung kommen, müssen Temperaturen sowie Lichtverhältnisse stimmen. Dabei sorgt der Zolli für Temperaturen um 10°C. Ebenfalls die Beleuchtung wird an die Bedürfnisse der Pinguine angepasst: Im Sommer wird die Anlage deutlich länger beleuchtet als im Winter. Die Brut der Königspinguine dauert rund 52 bis 56 Tage. Das Ei wird dabei zwischen einer Bauchfalte und den Füssen der Eltern gebettet. Während ein Elternteil brütet, geht der andere auf Futtersuche. Bei der Brut kommt es oft vor, dass die Eier unbefruchtet oder beschädigt sind. In diesem Jahr wurden im Zoo Basel deren vier Eier aufgefunden. Weltweiter Bestand von Königspinguinen Der Königspinguin ist nach dem Kaiserpinguin die zweitgrösste Pinguinart. Der Bestand wird in der Wildbahn auf zwei Millionen erwachsene Vögel geschätzt. Königspinguine gehören zu den Besonderheiten in zoologischen Gärten. In Europa leben nur rund 300 Tiere in 20 Zoos. Der Bestand wächst sehr langsam und Zuchten sind nach wie vor eher selten. Der Zolli ist einer der wenigen, der seit 1953 regelmässig züchtet. Das erste Junge schlüpfte 1958. Seither wurden 65 Tiere aufgezogen. Im Zoo Basel teilen sich 20 Königspinguine die Anlage mit 8 Eselspinguinen. Tägliche Evaluation des beliebten Pinguinspaziergangs Nachdem das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen schweizweite Massnahmen zur Bekämpfung des Vogelgrippe-Virus angeordnet hat, wurden im Zoo Basel zahlreiche Schutzmassnahmen umgesetzt. So sollen alle Zoovögel bestmöglich vor dem Virus geschützt werden. Im engen Austausch mit dem Veterinäramt Basel-Stadt wird die Situation täglich neu evaluiert. Aktueller Stand: Der Pinguinspaziergang findet normal statt. Änderungen sind vorbehalten.

Tiergarten Kleve 21.12.2022
Ein letztes Weihnachten mit Seehunden
Die ersten Seehunde werden voraussichtlich ab Mitte Januar abgegeben, Rendezvous mit den Seehunden noch bis Ende Februar buchbar Der Abschied der Seehunde im Tiergarten Kleve rückt immer näher, wie Tiergartenleiter Martin Polotzek berichtet: „Nach langer Suche haben wir einen Zoo gefunden, der eine neue Robbenanlage gebaut hat und unsere gesamte Seehundgruppe übernehmen möchte. Da unsere Seehunde Elektra und Jannik allerdings noch in einem internationalen Forschungsprogramm involviert sind, erfolgt die Abgabe unserer Seehunde schrittweise: In einem ersten Schritt sollen voraussichtlich in der zweiten Januarhälfte die ersten drei Tiere umziehen. Jannik und Elektra sollen dann nach Abschluss der Forschungsarbeiten wahrscheinlich im März oder April 2023 folgen.“ Somit sind die Tage der Seehunde in Kleve gezählt. „Unsere Robbenanlage wurde 1971 erbaut und entspricht nicht mehr den hohen Ansprüchen, die wir an eine moderne Seehundhaltung stellen. Ein großer, tiergerechter Neubau der Anlage ist aus finanziellen Gründen leider kurz- und mittelfristig nicht möglich, sodass wir uns schweren Herzens dazu entschlossen haben, unsere Seehunde abzugeben“, so Tiergartenleiter Polotzek. „Dass wir nun einen Zoo gefunden haben, der nicht nur eine neue Seehundanlage gebaut hat, sondern auch die gesamte Seehundgruppe nehmen möchte, ist für uns ein großer Glücksfall und das lachende Auge, da wir unseren Tieren dadurch deutlich bessere Lebensbedingungen bieten können. Allerdings ist die Abgabe solcher Charaktertiere auch immer mit einem weinenden Auge verbunden, zumal unsere TierpflegerInnen und BesucherInnen unsere Seehunde teils schon über 20 Jahre hier in Kleve begleitet haben und nun das letzte Weihnachten mit Seehunden ansteht.“ Wohl deutschlandweit einzigartig ist das Rendezvous mit dem Seehund, bei dem man für eine halbe Stunde auf Tuchfühlung mit den Seehunden gehen kann, gemeinsam mit einem Tierpfleger beim Training der Tiere mithelfen darf und als Belohnung auch einen Seehundkuss bekommt. Dieses Rendezvous ist nach aktuellem Stand nur noch bis Ende Februar 2023 buchbar. Polotzek: „Jeder, der sich noch von unseren Seehunden verabschieden möchte, hat nur noch wenige Wochen Zeit, aber dafür verschiedene Möglichkeiten. So ist bei einem Rendezvous mit den Seehunden der persönliche Abschied mit Abschiedskuss möglich. In den Weihnachtsferien bieten wir eine Weihnachtsrallye an, sodass man während des Tiergartenbesuchs auch noch einmal unsere Seehunde besuchen kann. Und bei unseren neuen Nachtführungen, die am 28. Dezember starten, hat man für wenige Wochen exklusiv die Möglichkeit, unsere Seehunde bei Nacht zu besuchen und dabei zu erfahren, wie unsere Seehunde eigentlich schlafen.“ Als besonderes Highlight im Winter startet der Tiergarten ab dem 28. Dezember mit Nachtführungen, bei denen man mit Taschenlampe durch den dunklen Tiergarten streifen kann. Hier wird sich zum bevorstehenden Abschied der Seehunde auch mit der Frage beschäftigt, wie Seehunde eigentlich schlafen. Buchbar sind die Nachtführungen unter: https://tiergarten-kleve.ticketbro.io/

Zoo Landau in der Pfalz 20.12.2022
Flamingoküken Filou hält Team im Zoo Landau in der Pfalz auf Trab
Es wächst und wächst und hat doch noch nichts von seiner anfänglichen Niedlichkeit eingebüßt: das Flamingoküken, das seit dem 20. Oktober mit viel Aufwand und Fürsorge vom Team des Vogelreviers des Zoo Landau in der Pfalz aufgezogen wird. Als einziges Küken bei insgesamt fünf brütenden Flamingopaaren zog es die Aufmerksamkeit aller brutgestimmten Elterntiere auf sich und geriet dabei zwischen die Fronten. Um das Überleben des Kükens zu sichern, musste es am zweiten Lebenstag in die Handaufzucht genommen werden. Seitdem hält es es die Vogelpfleger, die aus anderen Revieren unterstützt werden, auf Trab. Inzwischen ist zwar kaum noch aufwändige Fütterung per Hand nötig, aber tägliche Spaziergänge, um das Küken gesund und fit zu halten. Auf der Suche nach einem genderneutralen Namen kam das Tierpflegeteam auf FILOU – denn das Geschlecht des Jungvogels wird erst die genetische Untersuchung einer Federprobe enthüllen. Bis auf Weiteres wird das Tier noch hinter den Kulissen gehalten werden. Solange es noch sein Kükengefieder trägt, ist es nicht möglich, den Jungvogel bei den momentan herrschenden eisigen Temperaturen auf die Außenanlage zu setzen. So genießt er*sie noch die ganz besondere Aufmerksamkeit, die täglichen Spaziergänge und Streicheleinheiten des Tierpflegeteams.

Tiergarten Nürnberg 20.12.2022
„Artenschutz für die Zukunft“: neue Termine 2023
Das Manatihaus bei Nacht erkunden, eine Seelöwen- und Delfinpräsentation erleben, Wissenswertes rund um aktuelle Artenschutzthemen erfahren und dabei ein Vier-Gänge-Bio-Menü genießen – diese exklusive Kombination bietet die Veranstaltungsreihe „Artenschutz für die Zukunft“ im Tiergarten der Stadt Nürnberg. Das beliebte Programm wird auch im kommenden Jahr fortgesetzt. Die nächsten Termine sind die Donnerstage 19. Januar, 16. Februar und 16. März 2023. Beginn ist jeweils um 18 Uhr. Tickets können – auch als Last-Minute-Weihnachtsgeschenk – über www.tiergartenrestaurant.de/veranstaltungsreihe bestellt werden oder direkt über das Team des Tiergartenrestaurants Waldschänke, telefonisch unter 09 11/5 43 01 20 oder per E-Mail an info@culinartheater.de. Die Karten kosten regulär für zwei Personen 250 Euro, für sechs Personen (ein Tisch) 690 Euro (zzgl. Vorverkaufs- und Systemgebühren). Ermäßigungen gibt es beispielsweise für Mitglieder des Vereins der Tiergartenfreunde e.V. oder Inhaber der ZAC-Karte. Die Veranstaltungsreihe „Artenschutz für die Zukunft“ findet im Blauen Salon der Delfinlagune im Tiergarten Nürnberg statt. Unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Christian Vogel und begleitet von einem Artenschutzexperten des Tiergartens erleben die Gäste einen unterhaltsamen und zugleich informativen Abend mit einer Präsentation der Seelöwen und Delfine sowie einem Besuch des nächtlichen Manatihauses. Für den kulinarischen Rahmen sorgt das Team des Tiergartenrestaurants Waldschänke mit Empfangs-Cocktail, Vier-Gänge-Bio-Menü und feinen Bio-Weinen – sämtliche Getränke sind inklusive.

Tiergarten Schönbrunn Wien 20.12.2022
Rückblick: Das war das 270. Jubiläumsjahr
Spannender Jahreswechsel. Das 270. Jubiläumsjahr des Tiergarten Schönbrunn begann turbulent: Gleich im Jänner 2022 kam ein weibliches Giraffen-Jungtier zur Welt. Die kleine Kämpferin hatte keinen leichten Start ins Leben. Mit eifriger Unterstützung eines Expertenteams hat sie sich mittlerweile allerdings prächtig entwickelt. Beinahe zeitgleich wurde der Tiergarten Schönbrunn zu Jahresbeginn bereits zum 6. Mal in Folge von Zoo-Kenner Anthony Sheridan zum besten Zoo Europas gekürt. „Seit Beginn des Rankings im Jahr 2008 liegt der Tiergarten Schönbrunn damit durchgehend an der Spitze. Über diese anhaltende Anerkennung unserer Arbeit freuen wir uns natürlich sehr“, betont Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck. Frühling im Tiergarten. Nachdem die letzten beiden Jahre auch für den Tiergarten coronabedingt sehr herausfordernd waren, konnten 2022 endlich wieder mehr Besucherinnen und Besucher aus aller Welt empfangen werden. Der Tiergarten Schönbrunn ist international eng vernetzt und unter anderem Mitglied der EAZA (European Association of Zoos and Aquaria), der WAZA (World Association of Zoos and Aquariums) und der internationalen Naturschutzorganisation IUCN. Die gute Zusammenarbeit zeigte sich auch zu Beginn des Ukraine-Krieges, als die EAZA eine gemeinsame Spendenaktion zur Unterstützung der Zoos vor Ort ins Leben rief, um Tieren zu helfen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu unterstützen. Der Tiergarten Schönbrunn und seine Belegschaft beteiligten sich an dieser Aktion. Freude über Nachzuchten. Das Jubiläumsjahr brachte das ganze Jahr über viele besondere Jungtiere – ob bei bedrohten Nutztierrassen am Tirolerhof, bei zuvor am Flughafen beschlagnahmten Schmuggel-Chamäleons oder bei den gemütlichen Faultieren. Auch Waldrapp-Küken wurden im Rahmen eines Artenschutzprojektes wieder von ihren menschlichen Ziehmüttern im Tiergarten aufgezogen. Durch die so geschaffene Prägung können die Ziehmütter mit ihren kleinen Schützlingen in Ultraleicht-Fluggeräten in ihr Winterquartier in der Toskana fliegen. Dieses EU-LIFE Projekt wird im Tiergarten koordiniert und gemanaged. Ein Highlight des Jahres war im Juni die Geburt von Orang-Utan-Nachwuchs Kendari. „Erhaltungszucht ist eine zentrale Aufgabe moderner, wissenschaftlich geführter Tiergärten. All diese Zuchterfolge helfen, den Bestand bedrohter Tierarten zu erhalten“, so Hering-Hagenbeck. Der Tiergarten feiert Geburtstag. Am 31. Juli feierte der Tiergarten, der im Jahr 1752 von Kaiser Franz I. Stephan und seiner Gemahlin Maria Theresia gegründet wurde, offiziell seinen 270. Geburtstag. Dieser Anlass wurde mit Tierischen Sommerabenden, an denen der Tiergarten länger geöffnet hatte, mit zusätzlichen kulinarischen Angeboten, Artisten und musikalischer Untermalung gebührend gefeiert. Außerdem wurden über den Sommer die Löwenanlage, die Gepardenanlage und der Nashornpark modernisiert und umgestaltet sowie ein neuer Streichelzoo eröffnet. „An den Tieranlagen lässt sich besonders gut erkennen, wie sich der Tiergarten über die Jahre im Einklang mit dem einzigartigen historischen Erbe weiterentwickelt hat. Die Anlagen bieten den Besucherinnen und Besuchern jetzt spannende und naturnahe Einblicke und seinen Bewohnern einen tiergerechten Lebensraum“, erklärt Hering-Hagenbeck. Fokus Artenschutz. Der Herbst stand ganz im Zeichen des Artenschutzes. Bei den 16. Artenschutztagen im September im Tiergarten zeigten die Zoll-Spürhunde ihr Können. Dazu stellten 22 österreichische Natur- und Artenschutz-Organisationen ihre Arbeit vor und der Tiergarten Schönbrunn gab Einblicke in seine Artenschutzprojekte. Auch zu Halloween wurde auf das weltweite Artensterben aufmerksam gemacht, denn 20 Prozent aller von der Welttierschutzorganisation IUCN erfassten Tierarten sind von Ausrottung bedroht. Daher war die Freude groß, als Ende September bei den gefährdeten Koalas der zweite Nachwuchs in der Geschichte österreichischer Tiergärten erstmals aus dem Beutel blickte. Erwartungen übertroffen. Die massiv gestiegenen Energiekosten sind natürlich auch am Tiergarten nicht spurlos vorbeigegangen. Schließlich gibt es 50 Tierhäuser, die alle Energie benötigen, um ihren Bewohnern auch in kalten Wintertagen ein wohliges Quartier zu garantieren. Bei den zahlreichen Großbaustellen hatte der Tiergarten mit langen Lieferzeiten für Materialien zu kämpfen. „Trotz dieser anhaltenden Herausforderungen sind wir nach den letzten beiden sehr schwierigen Jahren alles in allem zufrieden mit dem Jahr 2022. Wir durften wieder sehr viele Gäste aus dem In- und Ausland begrüßen und freuen uns auch dieses Jahr über die Treue von 100.000 Jahreskartenbesitzern und – besitzerinnen“, so Ana Haschka, kaufmännische Leiterin des Tiergarten Schönbrunn, abschließend.

Zoo Magdeburg 19.12.2022
Tierische Überraschung Neue Kletteranlage und Enrichment für Schimpansen
Spannung im Schimpansenhaus: Der Schieber zur Innenanlage geht hoch, aber alles ist anders als gewohnt. Andere Gerüche, neue Wege beim Klettern und andere Sitz- und Schlafmöglichkeiten. Liebevoll geschmückte Weihnachtsbäume – natürlich tierisch geschmückt mit Schimpansen-Leckerlis aus Gemüse und ausgewählten Früchten – waren vorbereitet. „Bangolo, Kofi, Ubangi und ihre sieben Artgenossen waren völlig überrascht: eine neue Kletteranlage! Mutig und zielstrebig schritten Bangolo und Kofi voran und der Rest der 10-köpfigen Schimpansengruppe folgte schnell und sehr neugierig“, freut sich die stellvertretende Revierleiterin Julia Schrage. Ihr Tierpflegerteam und der Bau- und Gartenbereich arbeiteten Hand in Hand bei der „Renovierung“ der Schimpansen-Innenanlage. „Für den kompletten Bodenaustausch des Naturbodens in der Innenanlage verwendete der Zoo 15 Tonnen Spezial-Substrat und Sand. Der Einbau der Kletteranlage verlangte einiges an ‚Tüfteleien“ ab, hat unsere Kreativität angespornt“, erklärt der Fachbereichsleiter Bau/Technik, Park-, Gartenanlagen und Service, Daniel Lübke. Die Inneneinrichtung muss nicht nur den enormen Kräften der Schimpansen (etwa fünffache Manneskraft!) standhalten. Vertikale und horizontale Bewegungselemente, überwiegend aus Robien- und Eichenholz sowie behagliche Ruhezonen richteten die beiden Zooteams gemeinsam für die Schimpansen her. Echte Teamarbeit, die sich ausgezahlt hat – für das Zoobuget und für die Schimpansen. Letztere haben jetzt mehr und größere Schlaf- und Ruheplätze, auch in oberer Höhe und auf unterschiedlichen Ebenen verteilt. Es gibt speziell beseilte Netzschaukeln, die großzügigen Sitz-und Schlafflächen können mehrere Gruppenmitglieder jetzt gleichzeitig nutzen. Das Material für die kleinere Innenanlage wartet gleich zu Jahresbeginn auf seinen Einbau. Öffnungszeiten über die Weihnachtsfeiertage und zum Jahreswechsel Der Zoo ist auch an allen Feiertagen geöffnet. Nur an Heiligen Abend und Silvester schließt der Zoo um 14 Uhr, ansonsten wie gewohnt um 16 Uhr. Kinder bis zu 15 Jahren erhalten kostenfreien Eintritt in den Zoo Magdeburg!

Zoo Landau 19.12.2022
Überhaupt kein Verständnis für Tat: Unbekannte brechen in Zoo Landau ein
Unbekannte Täter sind in der Nacht von Sonntag auf Montag in den Zoo Landau eingebrochen und haben dabei einen erheblichen Sachschaden angerichtet. Zoodezernent Jochen Silbernagel und Zoodirektor Dr. Jens-Ove Heckel sind entsetzt und wütend. Beide informieren: Die Alarmanlage im Zoo hat um Punkt 2:42 Uhr in der Nacht ausgelöst; Hinweise auf den oder die Täter gibt es aktuell nicht. „Zum Glück ist weder Mensch noch Tier etwas passiert und auch gestohlen wurde nichts. Der entstandene Sachschaden an den Fenstern des Kassenbereichs, des Zooshops und des Zoorestaurants beträgt ersten Einschätzungen zufolge aber weit über tausend Euro“, so Silbernagel und Heckel. Sie verurteilen den Einbruch aufs Schärfste: „In einem Zoo einzubrechen, dafür fehlt uns nun wirklich jedes Verständnis – zumal wir versichern können, dass ein Einbruch bei uns völlig sinnlos ist; im Zoo werden keine großen Bargeldsummen aufbewahrt.“ Zeugen des Einbruchs werden gebeten, sich unter 06341/287-0 bzw. pilandau@polizei.rlp.de an die Polizei in Landau zu wenden.

Zoo Duisburg 19.12.2022
Im Doppelpack: Zwei junge Koalas des Zoo Duisburg bekommen ihren Namen
„Yunga“ und „Erlinga“ leiten sich aus der aus der Sprache der australischen Ureinwohner ab. Tierpfleger lüften ein bisher gut gehütetes Geheimnis. Duisburg Über ein Jahr sind die zwei kleinen Koalas im Zoo Duisburg mittlerweile alt, werden zunehmend selbstständig, knabbern Eukalyptus und wachsen zügig. Schon bald werden die Jungtiere Gesellschaft bekommen – denn zwei Koalaweibchen haben Nachwuchs im Beutel, der sich im besten Fall im Jahr den Besuchern des Zoos zeigen wird. „Der Koalakindergarten wächst und gedeiht“, freut sich Mario Chindemi. Das kleine Koalamännchen, welches am 02.12.2022 geboren worden ist, trägt den Namen „Yunga“. Chindemi erklärt den Ursprung: „Yunga stammt aus der Sprache der Aborigines und bedeutet übersetzt so viel wie ‚Bruder‘“. Als zurückhaltende Persönlichkeit beschreibt der Tierpfleger das Beuteltier – Charaktereigenschaften, die auch Vater Tinaroo zeigt; eines der zwei Zuchtmännchen am Kaiserberg. Aufgeschlossen und neugierig ist hingegen „Erlinga. „Sie kommt ganz nach ihrem Vater Irwin“, erzählt Chindemi, „der für ein Koalamännchen ungewöhnlich ausgeglichen und zugewandt ist“. Bei der Suche nach einem geeigneten Namen für das kleine Weibchen orientierte sich das Pflegerteam am Lebensraum der Koalas, der meistens heiß und trocken ist – und so fiel die Wahl auf Erlinga (=trockenes Holz). Mit der Entwicklung beider Jungtiere sind die Tierpfleger sehr zufrieden. „Die Kleinen werden immer selbstständiger und gehen zunehmend ihre eigenen Wege. Der Abnablungsprozess von ihren Müttern hat somit eingesetzt, was zu diesem Zeitpunkt auch passieren sollte“. Auch ihr Speiseplan hat sich in den vergangenen Wochen verändert. Mittlerweile trinkt der Nachwuchs immer seltener Milch und ernährt sich überwiegend von Eukalyptusblättern – der einzigen Nahrung der Koalas. Im Rahmen der Namensverkündung lüftete das Zoo-Team ein Geheimnis: Gut geschützt und bisher nahezu unsichtbar wachsen in den Beuteln der Koalaweibchen Gooni und Eora Koalakinder heran „Die Aufzucht von gleich mehreren Jungtieren ist deutschlandweit einmalig und auch in Europa eine große Besonderheit ist“, betont Koalakenner Chindemi. Verläuft die Aufzucht weiterhin gut, können sich Zoo-Team und Besuchende im kommenden Jahr darauf freuen, die ersten Kletterversuche von gleich zwei Jungtieren zu verfolgen. Mario Chindemi weiß natürlich auch um die Herausforderungen der Aufzucht der Beuteltiere: „Insbesondere die Umstellung von Muttermilch auf Eukalyptus ist eine kritische Phase, bei der wir nicht helfen können. Die Jungtiere bekommen von ihren Müttern über den Kot einen Bakterienstarter, den sie fressen müssen. Nur so kann der Eukalyptus später verdaut werden“, erläutert Fachmann Chindemi. Jeden Mittwoch und Sonntag werden die Koalas im Zoo Duisburg öffentlich gewogen. Ab 11 Uhr können die Gäste am Kaiserberg dem Ereignis beiwohnen. Im Rahmen des Wiegens berichten die Experten allerhand wissenswertes über die Pflege und Haltung der sympathischen Beuteltiere, erzählen von den Eigenheiten ihrer Schützlinge und den Herausforderungen der Aufzucht von Jungtieren. Koalas werden auf der sogenannten Roten Liste geführt und zählen zu den gefährdeten Tierarten. Lebensraumverlust und verheerende Waldbrände setzen dem Bestand in Australien zu. In Duisburg leben die sympathischen Beuteltiere bereits seit 1994. Über 40 kleine Koalas erblickten im Koalahaus im Laufe der Jahre das Licht der Welt. Die Erfolgte sind mit ein Grund dafür, dass sich der Zoo Duisburg europaweit als Zucht- und Kompetenzzentrum einen Namen machte. Mit der Haltung von derzeit insgesamt 11 Koalas lebt am Kaiserberg aktuell die größte Koalagruppe in ganz Europa.

Tierpark Berlin 19.12.2022
Das doppelte Kätzchen Luise und Lotte: Sumatra-Tiger-Geschwister im Tierpark Berlin haben einen Namen
Sie gehören zu den letzten ihrer Art: Die beiden Sumatra-Tiger, die am 1. September im Tierpark Berlin das Licht der Welt erblickten, haben seit heute einen Namen. Luise und Lotte waren die klaren Favoriten der Jury, zu der neben Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem und Tiger-Kurator Matthias Papies auch die Frau des Indonesischen Botschafters Sartika Oegroseno und Vertreter*innen der Berliner Sparkasse gehörten. Zur „Taufe“ waren am heutigen Montag neben den Paten auch Vertreter*innen der Indonesischen Botschaft zu Besuch im Regenwaldhaus, um sich persönlich einen Eindruck von den heranwachsenden Tiger-Zwillingen und dem harmonischen Familienleben mit Mutter Mayang (11) und Vater Jae Jae (14) zu verschaffen. „Es ist eine große Freude, die Tigerfamilie zusammen zu erleben“, bestätigt der Vorstandsvorsitzende der Berliner Sparkasse Dr. Johannes Evers. „Wir sind stolz, Paten dieser vom Aussterben bedrohten Tiere sein zu dürfen und haben berlinweit dazu aufgerufen, sich an der Namenssuche zu beteiligen.“ Über 700 Namensvorschläge erreichten die Berliner Sparkasse. „Die Auswahl aus den vielen schönen und originellen Vorschlägen war nicht leicht“, ergänzt Evers. Viele waren mit Erklärungen, Geschichten und sogar Fotos versehen. Noch einmal so viele Vorschläge wurden über die Kanäle des Tierpark Berlin eingereicht. „Mit Luise und Lotte haben wir zwei Namen gefunden, die auf vielfältige Art einen Bezug zu ihrem Geburtsort haben. Die Geschichte des aufgeweckten, gleichnamigen Zwillingspaares aus Erich Kästners berühmtem Kinderbuch ‚Das doppelte Lottchen‘ hat ihren Ursprung ebenfalls in Berlin“, erklärt Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem. „Wenn die Geburt von zwei Jungtieren ein solcher Grund zur Freude ist, wie bei diesen Sumatra-Tigern, ist das leider oft ein Zeichen dafür, dass es um ihre Artgenossen nicht gut steht.“ Sumatra-Tiger werden von der Weltnaturschutzunion IUCN als akut vom Aussterben bedroht eingestuft. In den Regenwäldern Indonesiens leben heute schätzungsweise nur noch weniger als 400 dieser majestätischen Tiere. Mit ihren international koordinierten Erhaltungszuchtprogrammen sind Zoologische Gärten einer der letzten Hoffnungsschimmer für die bedrohte Großkatzenart. Für den Sumatra-Tiger gibt es einen „Global Species Management Plan“ (GSMP), der alle regionalen Erhaltungszuchtprogramme, wie zum Beispiel das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) zusammenführt und entsprechend global plant, um den Erhalt einer so bedrohten Tierart noch erfolgreicher sichern zu können. „Indonesien unterstützt aktiv internationale Naturschutzzuchtprogramme für bedrohte Arten und unterstützt den Tierpark Berlin, der eine lange Tradition im Zusammenhang mit dem Thema Artenschutz sowie eine enge und langjährige Partnerschaft mit Indonesien hat“, betont S.E. Arif Havas Oegroseno, der Botschafter der Republik Indonesien. Hintergrund Bedrohung und Regenwaldverlust Die Sensibilisierung für das Thema Artensterben und die Rolle, die der Mensch dabei spielt, sind heute eine wichtige Aufgabe moderner Zoologischer Gärten. Deshalb ist die Kernbotschaft des Regenwaldhauses, in dem die Sumatra-Tiger-Familie im Tierpark Berlin Zuhause ist, ernst: Die tropischen Paradise – die als artenreichsten Lebensräume der Erde gelten – sind weltweit bedroht. Die Tiere dort sind Botschafter ihrer Art und erinnern die Menschheit daran, wie wichtig der nachhaltige Schutz ihrer Lebensräume ist. Die Hauptursache für die Bedrohung der Bewohner dieses Hauses ist der Mensch. Die steigende Nachfrage nach Ressourcen macht sich besonders in diesen „Hotspots“ der Biodiversität bemerkbar: Minütlich verschwindet Regenwald von der Fläche mehrerer Dutzend Fußballfelder. Spuren davon sind im Alltag jedes Einzelnen zu finden: Fleisch, Papier, Handys – das gesteigerte Konsumverhalten ist verantwortlich für die Zerstörung der grünen Lunge. All dies wird in der zentralen Ausstellung #SpurensucheRegenwald anschaulich vermittelt. An sechs Forscherstationen, die sich auf verschiedene Bereiche des Alltags konzentrieren, können sich große und kleine Gäste auf eine interaktive Suche begeben und spielerisch die vielfältigen Lösungswege zum Schutz des Regenwaldes – und der Rettung bedrohter Arten wie der Sumatra-Tiger – entdecken.

Zoo Wuppertal 19.12.2022
Neuzugänge bei den Takinen
Seit Anfang des Jahres wird auf den ehemaligen Anlagen der Kiangs und der Rentiere fleißig gebaut und es entsteht die einzigartige Gebirgslandschaft „Kula Kangri“ – benannt nach dem höchsten Berg im Bhutan. Nach der Fertigstellung stehen den Mishmi-Takinen (Budorcas taxicolor taxicolor) dort 3.950 m² zur Verfügung, die sie zukünftig zusammen mit Chinesischen Goralen (Naemorhedus griseus) bewohnen werden. Mit der neuen, erweiterten Takinanlage entsteht im Grünen Zoo Wuppertal eine weitere visionäre Tieranlage, mit der die Haltungsbedingungen für ihre Bewohner deutlich verbessert werden. Die naturnahe Gestaltung und die Vergesellschaftung verschiedener Arten steigern das Tierwohl und garantieren eine hohe Attraktivität. Der Ausbau der Anlage schreitet gut voran, so dass die Wuppertaler Mishmi-Takine jetzt schon neue Mitbewohner bekommen haben. Am Montag, dem 28. November, sind zwei weibliche Takine, Mutter und Tochter aus dem Zoo Antwerpen, nach Wuppertal gereist. Die neu angekommenen Tiere bewohnen die erste Zeit nur den oberen Teil der Takinanlage und sind dort zeitweise für die Gäste des Zoos zu sehen. Die Eingewöhnung der Tiere läuft sehr behutsam ab, so dass sie zunächst stundenweise die Anlage kennen lernen. Auf der unteren Anlage befinden sich die beiden Wuppertaler Tiere, ebenfalls ein Mutter-Tochter-Gespann. Durch einen Drahtzaun können die Takine nach und nach Kontakt untereinander aufnehmen. Nach erfolgreicher Eingewöhnung werden die Tiere dann zusammen auf die große Anlage gelassen, sobald diese fertiggestellt ist. Takine sind Wiederkäuer und eine bemerkenswerte Tierart, optisch wirken sie wie aus verschiedenen Arten zusammengesetzt. Die Paarhufer gehören zu den Ziegenartigen, werden aber wegen ihres Aussehens auch Rindergämse oder Gnuziege genannt. Ihre Heimat ist in den Gebirgsregionen in Nordost-Indien, im nördlichen Myanmar und südlichen China in Höhen von 1.200 bis 3.000 m. Sie ernähren sich hauptsächlich von Laub, Gräsern und Kräutern. Die geselligen Tiere laufen in Gruppen, die hauptsächlich aus Weibchen, Halbwüchsigen und Jungtieren bestehen. Ältere Männchen bleiben normalerweise den größten Teil des Jahres allein, versammeln sich aber während der Brunftzeit mit den Weibchen. Basierend auf einem wahrscheinlichen Rückgang von mindestens 30 % in den letzten drei Generationen werden sie in der Roten Liste der IUCN als gefährdet eingestuft. Mishmi-Takine sind in NRW aktuell nur im Grünen Zoo Wuppertal zu sehen.

19.12.2022, Verband der Zoologischen Gärten (VdZ)
Beim Artenschutz nicht trödeln
Zooverband fordert schnelle Umsetzung des neuen Weltnaturschutzabkommens
Beim Artenschutz nicht trödeln / Zooverband fordert schnelle Umsetzung des neuen Weltnaturschutzabkommens
Heute konnten sich bei der Weltnaturkonferenz in Montreal fast 200 Staaten unter anderem darauf einigen, dass 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen bis 2030 geschützt werden. Auch mehr Geld soll für den Artenschutz ausgegeben werden.
„Wir sind sehr erleichtert, dass die internationale Staatengemeinschaft diesen Schritt zusammen geht. Wir müssen jetzt die Chance nutzen, das weltweite Artensterben endlich aufzuhalten und den Trend umzukehren. Aber jedes Abkommen ist nur so gut, wie seine Umsetzung und hier lässt das Naturschutzabkommen leider viel Spielraum. Und zum Trödeln fehlt uns die Zeit!“, stellt Volker Homes, Geschäftsführer des Verbands der Zoologischen Gärten (VdZ) fest. „Unsere VdZ-Zoos stehen mit viel Erfahrung bereit, um die Artenvielfalt mit unserem Wissen und Tierbestand zu stützen – auch direkt vor unserer eigenen, europaweiten Haustür. Denn die EU-Biodiversitätsstrategie und die neue Nationale Biodiversitätsstrategie in Deutschland muss nun entsprechend dem neuen Abkommen konsequent umgesetzt werden.“
Die Arbeit moderner Zoos wird für das Überleben bedrohter Arten immer wichtiger, da sie eine entscheidende Rolle beim Erhalt der Biodiversität spielen. Zoos sind der größte außerschulische Lernort, an dem sich Menschen über das Thema Biodiversität, und wie sie geschützt werden kann, informieren können. Und unter günstigen Umständen können Nachzuchten hoch bedrohter Arten aus den Zoos in aufwendigen Projekten die Bestände in der Natur entscheidend verstärken. In 2021 wurden von den VdZ-Zoos rund 500 Tiere verschiedener Arten in Deutschland, in Europa und weltweit wieder ausgewildert – von Philippinen Krokodilen, Sumpfschildkröten, Feldhamstern bis hin zu Europäischen Wisenten. Auch investierten die Zoos in 2021 fast 10 Millionen Euro in Artenschutzprojekte vor Ort.

Zoo Heidelberg 15.12.2022
Wunderwelten-Festival berichtet von der WAPCA-Filmexpedition nach Ghana – Bildstarke Einblicke in ein besonderes Artenschutzprojekt
Diesen Termin sollten sich Zoo-Freunde und Naturschutz-Interessierte unbedingt vormerken: Im Rahmen des Wunderwelten-Festivals findet am Sonntag, 8. Januar 2023, um 17 Uhr das Ghana-Vortragskonzert in der Musik- und Singschule Heidelberg statt. Mit ausdrucksstarken und beeindruckenden Fotos berichtet Fotograf Immanuel Schulz von seiner Ghana-Reise. In Ghana hat er das vom Zoo Heidelberg initiierte Artenschutzprojekt WAPCA (West African Primate Conservation Action) besucht und das Team vor Ort bei der Arbeit begleitet. Untermalt wird die Live-Reportage durch den Moko-Chor, der Ghanaische und Afrikanische Lieder tanzend vorträgt. Ein Informationsstand des Zoos rundet die Veranstaltung ab: Dort können sich Interessierte über das Artenschutzprojekt im Detail informieren oder Spannendes rund um die Arbeit des Zoo Heidelberg erfahren. Anfang 2022 unternahm Fotograf Immanuel Schulz zusammen mit seinem Bruder Salomon eine Filmexpedition nach Ghana. Die Eindrücke und Erlebnisse teilt er nun in einem außergewöhnlichen Vortrag mit den Gästen des Wunderwelten-Festivals in Heidelberg. Während der Expedition begleiteten die beiden Brüder die spannende und vielschichtige Arbeit der WAPCA-Organisation: Von Wiederaufforstung über Aufklärungs- und Bildungsarbeit in den Kommunen bis hin zur Forschungsarbeit in der Wildnis sowie Zucht- und Auswilderungsprogrammen. Spannend wurde es zum Beispiel, als es während einer Wildhüter-Patrouille zu Festnahmen von illegalen Holzfällern kam. Am Sonntag, 08. Januar 2023, berichtet Schulz beim Ghana-Vortragskonzert mit einer bildstarken Live-Reportage mit spannenden Einblicken über eines der für den Zoo Heidelberg wichtigsten und ältesten Artenschutzprojekte. Seit über 20 Jahren engagiert sich der Zoo Heidelberg mit dem WAPCA-Projekt für den Schutz bedrohter Affenarten in Ghana und der Elfenbeinküste. Unter Heidelberger Führung haben sich viele europäische Zoos und Organisationen zusammengefunden, die sich aktiv für den Schutz der Roloway-Meerkatzen und Weißscheitelmangaben in den westafrikanischen Regenwäldern einsetzen. Durch das WAPCA-Projekt werden nicht nur die bedrohten Affen geschützt, sondern das gesamte Ökosystem des westafrikanischen Regenwalds bewahrt. Neben den Schutzmaßnahmen in den Wäldern ist den Projektverantwortlichen ebenso wichtig, eng mit der lokalen Bevölkerung zusammenzuarbeiten, um das Bewusstsein der Menschen vor Ort für den Arten- und Naturschutz zu stärken. Sie leisten aktive Unterstützung bei der Erschließung alternativer Einnahmequellen wie z.B. ökologischer Anbau von Kakao oder Kokospalmen. Informationen zu den Tickets für das Ghana-Vortragskonzert und allen Vorverkaufsstellen gibt es unter www.wunderwelten-festival.com. WAPCA – West African Primate Conservation Action ist eine gemeinnützige Organisation, die vom Zoo Heidelberg ins Leben gerufen wurde, um bedrohte Affenarten in Westafrika zu schützen. Sie ist hauptsächlich in Accra, Kumasi und der Western Region tätig. Aus der Filmexpedition wurde eine 15-minütige Doku erstellt, die erstmals während der Präsentation in der Öffentlichkeit gezeigt wird.

Tiergartens Nürnberg 15.12.2022
Von Delfinen und Menschen: Internationaler Workshop des Tiergartens Nürnberg für den Schutz bedrohter Kleinwale
Vier von sieben Schweinswalarten gelten als gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Siebzehn von insgesamt rund vierzig Delfinarten stuft die Weltnaturschutzunion IUCN als potenziell gefährdet oder gefährdet ein. Viele von ihnen haben eines gemein: Sie leben in Flüssen oder in Küstengebieten – und in unmittelbarer Nähe zum Menschen. Wie können die Interessen von Mensch und Tier in Einklang gebracht werden, damit das Überleben beider nachhaltig gesichert wird? Dieser Frage geht der Tiergarten der Stadt Nürnberg zusammen mit der ihm angegliederten Artenschutzgesellschaft Yaqu Pacha e.V. und Experten verschiedener Fachrichtungen aus 15 Ländern in dem Workshop „Lokale Lösungen für globale Probleme: Einbezug der Bevölkerung in den Schutz küstenbewohnender Meeressäuger“ nach. „Als Tiergarten mit eigener Delfinhaltung haben wir die Chance, viel Wissen über diese Tiere zu gewinnen, zu bündeln und zu teilen“, sagt der Kurator für Artenschutz und Forschung und Biologe Lorenzo von Fersen. „Dieses Wissen hilft uns und unseren Partnern, die verwandten Arten unserer Größen Tümmler in der Natur zu schützen.“ Denn allein ist die Herausforderung nicht zu bewältigen, die charismatischen Kleinwalarten zu schützen, zu denen auch Delfine gehören. Naturschützer vor Ort arbeiten Hand in Hand mit Auffang- und Zuchtstation sowie Zoologischen Gärten. Letztere liefern zum einen wertvolle Informationen über die Bedürfnisse und Gewohnheiten der Tiere. Zum anderen können sie ein Ort sein, an dem Tiere einer bedrohten Art gezüchtet und vor dem Aussterben bewahrt werden, wenn dies in der Natur momentan nicht möglich ist. Die Zeit drängt: Zahlreiche Kleinwalarten bedroht Auch der Tiergarten Nürnberg ist international vernetzt mit Universitäten, staatlichen Einrichtungen und Nichtregierungsorganisationen wie der Weltnaturschutzunion IUCN, deren Mitglied er ist. Im Kampf um die bedrohten Kleinwalarten drängt die Zeit, und das ist allen Partnern bewusst. „Wir haben bereits Arten wie den Chinesischen Flussdelfin verloren und wir müssen gerade dem Kalifornischen Schweinswal – dem Vaquita – dabei zusehen, wie er für immer von unserem Planeten verschwindet“, Seite 2 von 5 sagt von Fersen, der vor 30 Jahren die Artenschutzgesellschaft Yaqu Pacha e.V. ins Leben gerufen hat – mit dem Ziel, eben jene Meeressäuger zu schützen. Trotz aller Bemühungen gibt es jetzt nur noch etwa 10 Tiere des Vaquita, und seine Zukunft sieht nicht vielversprechend aus. Wenn sich nichts ändert, werden wir diese Art bald verlieren. Auch bei anderen Kleinwalarten nimmt der Bestand drastisch ab: Unter anderen beim Amazonasdelfin (Inia geoffrensis), dem La-Plata-Delfin (Pontoporia blainvillei), dem Amazonas-Sotalia (Sotalia fluviatalis) und dem südamerikanischen Lahille Tümmler (Tursiops truncatus gephyreus) ebenso wie bei dem afrikanischen Kamerunflussdelfin (Sousa teuszii) und den Bleifarbenen Delfin (Sousa plumbea) und bei den Südasiatischen Flussdelfinarten (Platanista gangetica spp.) sowie dem ebenfalls in Asien beheimateten Irawadidelfin (Orcaella brevirostris). Um den Bestand dieser Arten zu sichern, ehe es dafür zu spät ist, tauschen Biologen, Soziologen, Tourismusexperten, Psychologen und Wirtschafts- und Kommunikations-Experten sich auf dem viertägigen Workshop über ihre Erfahrungen in der Arbeit mit bedrohten Tierarten aus und diskutieren, wie Artenschutz und die wirtschaftlichen Interessen und Notwendigkeiten der lokalen Bevölkerung unter einen Hut zu bringen sind. Ein Leitfaden für Artenschutz in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung Ziel ist es, Naturschützern einen Leitfaden an die Hand zu geben, mit dessen Hilfe sie die Menschen vor Ort in die Artenschutzbemühungen einbeziehen und sie dafür gewinnen können. Denn ohne sie geht es nicht – und auch nicht über ihre Köpfe hinweg. Die Problemstellung ist umfassend: Denn die Lebensräume der Tiere überschneiden sich mit Gebieten, in denen oft große Armut herrscht, in denen Fischer ihren Lebensunterhalt verdienen oder in denen Menschen nach Rohstoffen suchen. Auch politische Entscheidungen in den jeweiligen Ländern können den Artenschutzbemühungen entgegenlaufen.

Deutsches Meeresmuseum 15.12.2022
Deutsches Meeresmuseum knüpft an Gästezahlen vor der Pandemie an
Trotz der coronabedingten Schließung im Januar und Einschränkungen bis in den Juni besuchten den Standort OZEANEUM, der 2023 15-jähriges Jubiläum feiert, etwa so viele Besucher*innen wie 2019. Im OZEANEUM Stralsund konnten 2022 über eine halbe Million Gäste, darunter der Achtmillionste seit der Eröffnung 2008, begrüßt werden. „Wir freuen uns über die positive Entwicklung der Zahlen besonders. Gerade angesichts der aktuellen Krisen sind wir dankbar, dass das Interesse der Gäste weiterhin so groß ist. Der August war im OZEANEUM mit über 108 000 Besucher*innen sogar der beste seit 2014“, bilanziert Direktor Andreas Tanschus. Die meisten Gäste des OZEANEUMs kamen auch 2022 aus Sachsen. An zweiter Stelle stehen Interessierte aus Brandenburg, dicht gefolgt von den einheimischen Besucher*innen aus Mecklenburg-Vorpommern. Im kommenden Jahr feiert das Deutsche Meeresmuseum das 15-jährige Jubiläum des Standortes, im Rahmen dessen es vielfältige Angebote wie Workshops, Führungen und digitale Ergänzungen geben wird. Der Rundgang im OZEANEUM kann mittels der neuartigen, dialogbasierten App „Frag Walfred!“ entdeckt werden. Wer für den Museumsbesuch gern einen Audioguide nutzt, ruft ab 2023 die frisch aktualisierte Tour über das eigene Smartphone ab. Auch das vielseitige Veranstaltungsprogramm des Deutschen Meeresmuseums wird wieder aufleben. So sind neben wissenschaftlichen Konferenzen und Tagungen Termine in Kooperation mit den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern und der Ocean Film Tour sowie populärwissenschaftliche Vorträge in Vorbereitung. Am 22. Januar startet das Programm im OZEANEUM mit einer Lesung von Till Hein, der sein Buch „Crazy Horse“ vorstellen wird. Ab Ende April ist im NATUREUM am Darßer Ort eine Fotoausstellung über die Rückkehr der Kegelrobben zu sehen. Die Ausstellung zeigt die Lebensweise dieser Tiere an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns, beleuchtet Berührungspunkte zwischen Menschen und Robben und gibt Einblicke in die Forschungsarbeit am Deutschen Meeresmuseum.Das MEERESMUSEUM in der Stralsunder Altstadt bleibt aufgrund umfangreicher Modernisierungsmaßnahmen weiterhin geschlossen. „Energiekrise und Inflation erschweren zwar die Arbeit, dennoch wollen wir im Sommer 2024 eine neue und moderne Ausstellung und Aquarien präsentieren“, zeigt sich Direktor Prof. Burkard Baschek zuversichtlich. Über 3000 Interessierte besuchten 2022 den Infopunkt MEERESMUSEUM, um sich über die Modernisierung zu informieren. Zur Weihnachtszeit erscheint eine neue Folge „Bagger bei die Fische!“, in der über die Fortschritte auf der Baustelle berichtet wird

Grüner Zoo Wuppertal 15.12.2022
Elefant Tsavo litt an einer Tetanusinfektion – Verdacht bestätigt
Am 20. November dieses Jahres musste unser junger Elefantenbulle Tsavo eingeschläfert werden. Er fraß nicht mehr, zeigte Koordinationsschwierigkeiten sowie Krämpfe der Muskulatur und schließlich konnte er nicht mehr aufstehen. Aufgrund der schlechten Prognose entschied sich das Team des Grünen Zoos schließlich für eine Euthanasie. Die Verdachtsdiagnose lautete damals Tetanus. Nach der Euthanasie wurde der Tierkörper in der Justus-Liebig-Universität Gießen pathologisch untersucht. Entsprechende Proben wurden an die Freie Universität Berlin (FU Berlin) und das Robert-Koch-Institut (RKI) weitergeleitet. Das elefantenspezifische Herpesvirus (EEHV) konnte schon frühzeitig durch negative Testergebnisse der FU Berlin ausgeschlossen werden. Die Untersuchungen auf Tetanus gestalteten sich dagegen deutlich aufwendiger, da ein direkter Nachweis des Erregers oder des Tetanustoxins schwierig ist. Die Diagnose wird meist aufgrund des klinischen Bildes und als Ausschlussdiagnose, d.h. nach dem Ausschluss anderer Erkrankungen, gestellt. Der Toxinnachweis verläuft häufig negativ, obwohl eine Tetanuserkrankung vorliegt, da das Toxin in der Regel nur in der Anfangsphase der Erkrankung nachgewiesen werden kann. Auch bei Tsavo waren die Ergebnisse der pathologischen Untersuchung trotz der schwerwiegenden Symptome relativ unauffällig. In den letzten Tagen trafen die Ergebnisse des RKI ein. Trotz der Schwierigkeiten verlief der zuvor genannte Toxinnachweis positiv. Der Grüne Zoo Wuppertal dankt an dieser Stelle allen Kolleginnen und Kollegen ausdrücklich für die gute Zusammenarbeit. Der Tetanuserreger, Clostridium tetani, kommt weltweit in der Umwelt vor, insbesondere in Erdböden und im Kot verschiedener Tiere. Die Infektion erfolgt dabei über verunreinigte Wunden. Häufig sind dies Schnitt- oder Stichwunden, aber auch kleinste Verletzungen können dabei als Eintragungsort dienen. Die Bakterien können sich nur unter Luftausschluss vermehren und ihre Toxine bilden. Eine verunreinigte Wunde muss sich daher zunächst erst wieder verschließen. Die produzierten Toxine verbreiten sich in Gewebe und Blut, bis sie auf eine Nervenendigung treffen. Dort binden sie irreversibel und wandern dann aufsteigend in Richtung Rückenmark und Gehirn. Im Rückenmark greifen sie in den Prozess der Muskelsteuerung ein, was zur Überregung und damit zur Überstimulation der Muskulatur führt und als spastische Lähmung mit Muskelkrämpfen sichtbar wird. Durch eine Lähmung der Atemmuskulatur verläuft die Erkrankung ohne Therapie letztendlich tödlich. Bei Tsavo konnte keine Wunde festgestellt werden. Lediglich eine kleine Hautstelle, die in den Tagen vor der Erkrankung etwas nässte, wurde als verdächtig befunden. Aber auch die Stoßzahnfraktur im September wird als mögliche Eintrittspforte diskutiert. Einen zuverlässigen Schutz gegen eine Tetanuserkrankung stellt nur die Impfung dar. Weil Menschen sehr empfindlich gegenüber Tetanus sind, werden sie dagegen routinemäßig geimpft. Bei Tieren unterscheidet sich die Anfälligkeit gegenüber der Erkrankung zwischen verschiedenen Tierarten sehr stark und dies wird entsprechend bei den Impfempfehlungen berücksichtigt. Bei Pferden, die als sehr empfindlich gelten, gehört eine Impfung zu den routinemäßigen Impfungen, während Rinder und Schafe vor allem „nach Bedarf“, also bei einer Verletzung oder vor einer Operation geimpft werden. Einen zugelassenen Impfstoff gibt es in Deutschland bislang nur für Pferde, Rinder, Schafe und Hunde. Für Zootiere gibt es generell keinen zugelassenen Impfstoff, sodass hier immer eine Nutzen-Risikoabwägung erfolgen muss, da es gerade aufgrund des „Off-Label-Use“ zu ungewünschten Impfreaktionen kommen kann. In Amerika werden Asiatische Elefanten in Zoos häufig gegen Tetanus geimpft, während dies in Europa nur vereinzelt der Fall ist. Der Grund ist, dass eine Wundinfektion mit Cl. tetani vor allem bei feuchtwarmem Klima begünstigt wird und das Risiko bei uns in Deutschland daher als sehr gering eingeschätzt wird. Außerdem kommt dazu, dass Tetanusfälle in der Literatur bislang nur bei Asiatischen Elefanten beschrieben wurden. Daher wurden die Afrikanischen Elefanten im Grünen Zoo Wuppertal nach einer ausführlichen Nutzen-Risikoabwägung bislang nicht geimpft. Dass Tsavo sich eine Tetanusinfektion zugezogen hat, kann deshalb als großes Pech entgegen aller Wahrscheinlichkeit bezeichnet werden. Dies ist der erste beschriebene und bestätigte Fall dieser Krankheit bei einem Afrikanischen Elefanten und bei einem Elefanten in Europa. Er wird deshalb wissenschaftlich aufgearbeitet und publiziert werden. Durch die neuesten Erkenntnisse hat sich die Nutzen-Risikoabwägung deutlich in Richtung einer Impfung verschoben und es wird nach einem geeigneten Impfstoff gesucht. Die Behandlung einer Tetanusinfektion stellt sich schwierig dar. Sie besteht aus der Verabreichung eines Antitoxins, eines Antibiotikums und wenn möglich der chirurgischen Wundauffrischung. Außerdem werden die Tiere entsprechend unterstützend therapiert mit Schmerzmittel, Infusionen etc. Das Antitoxin neutralisiert das Toxin, das noch frei im Körper zirkuliert, während das Antibiotikum die Bakterien abtötet und so die Bildung weiterer Toxine unterbindet. Leider kann aber das bereits gebundene Toxin nicht erreicht und neutralisiert werden, sodass nur noch eine Verschlechterung des Zustandes verhindert werden kann. Wenn die Therapie zu einer Stabilisierung des Zustandes geführt hat, kann eine Verbesserung des Zustandes erst nach einigen Wochen erwartet werden, da die Nerven sich selbst regenerieren müssen. Die Erkrankung hat daher generell eine schlechte Prognose. Auch Tsavo wurde dementsprechend therapiert. Leider war aber sein Nervensystem schon so stark betroffen, dass die Therapie nicht schnell genug anschlug und somit die Entscheidung zur Euthanasie im Sinne des Tierwohls war.

Zoo Berlin 15.12.2002
Planet Erde in Gefahr: Gemeinsam gegen das Artensterben – Zoo Berlin tritt Weltnaturschutzunion IUCN bei | Ausschreibung internationales Artenschutz Stipendium
Die Erde ist Heimat für unzählige Tier- und Pflanzenarten, doch diese Vielfalt ist bedroht: Der Mensch verursacht derzeit das größte Artensterben seit dem Ende der Dinosaurier. Aktuell treffen sich auf der Weltnaturschutzkonferenz Cop15 in Montreal Expert*innen mit Vertreter*innen vieler Nationen, um die Zerstörung der Natur bis 2030 zu stoppen. Ein globales Abkommen – analog zum Pariser Klimaschutzabkommen – soll verhandelt werden, um Natur, Ökosysteme und Arten zu schützen und diejenigen zu fördern, die sich schon heute dem Arten- und Naturschutz verschrieben haben. Zoo und Tierpark Berlin bauen ihr Engagement in diesem Bereich aus und haben nun ein internationales Artenschutz Stipendium ausgeschrieben. Anlässlich der Weltnaturschutzkonferenz hat „Berlin World Wild“ – das aktuell rund 2 Millionen Euro umfassende Artenschutzprogramm von Zoo und Tierpark Berlin – ein neues Stipendiaten-Programm veröffentlicht. Das Stipendium wurde konzipiert, um Nachwuchs Artenschützer*innen zu fördern und wird gezielt junge Naturschützer*innen und Wissenschaftler*innen mit konkretem Bezug zum langfristigen Schutz bedrohter Arten und Lebensräume unterstützen. Die ausgewählten Stipendiaten werden nicht nur finanziell gefördert, sondern werden auch die Chance bekommen, ihren Projekten mehr Sichtbarkeit zu verschaffen. „Es gibt unzählige junge Menschen, die sich mit einem außerordentlichen Engagement für den Schutz der Natur einsetzen und andere dazu animieren, es ihnen gleichzutun. Wir möchten diese Menschen dabei unterstützen, damit sie sinnvolle Forschung betreiben oder effektive Naturschutz- oder Bildungsprojekte leiten können“, erklärt Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem. „Der Mensch hat die Artenkrise ausgelöst und ist auch die einzige Spezies, die unsere einzigartige Tier- und Pflanzenwelt noch retten kann. Junge engagierte Menschen sind eine große Hoffnung für die Bewältigung dieser gigantischen Herausforderung“, ergänzt Knieriem. Weitere Informationen zur Ausschreibung des internationalen Artenschutz-Stipendiums des Zoo Berlin befinden sich unter folgendem Link: zoo-berlin.de/conservation-scholarship Und die weltweite Lage ist dramatisch: Bis zum Ende des Jahrhunderts könnten rund eine Million Arten von der Erde verschwinden. Für viele Tier- und Pflanzenarten ist die Lage aber schon jetzt mehr als bedrohlich, nie zuvor wurden so viele Arten auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) aufgeführt. Aktuell gelten mehr als 42.100 Arten als vom Aussterben bedroht. Arten- und Naturschutz gehören zu den Kernaufgaben moderner Zoologischer Einrichtungen – nachdem Zoo und Tierpark Berlin schon länger in Expert*innen-Gremien wie der „Conservation Planning Specialist Group“ vertreten waren, hat der Zoo Berlin nun sein Engagement für den Artenschutz weiter ausgebaut und ist seit kurzem als offizielles IUCN Mitglied akkreditiert. Neben dem Bundesumweltministerium, dem Bundesamt für Naturschutz und NGOs, wie dem NABU, gehört der Zoo Berlin nun zum ausgewählten Kreis der IUCN Mitglieder in Deutschland. „Unser Planet befindet sich in einer Artenkrise und wir müssen dringend gemeinsam handeln. Die IUCN vereint Regierungen und Organisationen der Zivilgesellschaft mit dem Ziel, die Natur zu schützen und das Leben auf der Erde zu erhalten. Wir freuen uns, dass der Zoo Berlin der Union beigetreten ist“, verkündet Regional Director Europe der IUCN Boris Erg. Seit 1964 führt die IUCN die „Rote Liste für bedrohte Arten“, welche weltweit als umfassendste Informationsquelle über den globalen Zustand von Tier-, Pilz- und Pflanzenarten gilt. Die Rote Liste liefert Informationen über Verbreitungsgebiet, Populationsgröße, Lebensraum und Ökologie, Nutzung und Handel, Bedrohungen und Erhaltungsmaßnahmen, die als Grundlage für notwendige Schutzmaßnahmen dienen. Die Rote Liste spielt zudem eine tragende Rolle für politische Entscheidungen, die für den Schutz der Biologischen Vielfalt entscheidend sind. Der Zoo Berlin wird sein Engagement in der IUCN ausbauen und sich zukünftig auch stärker in der Gremienarbeit involvieren. Mit seinem Artenschutz-Programm „Berlin World Wild“ unterstützen die Zoologischen Gärten Berlin über 35 Projekte zum langfristigen Schutz bedrohter Tierarten und Habitate. Hintergrund Weltnaturschutz-Konferenz: Aktuell findet das größte Artensterben seit dem Aussterben der Dinosaurier, etwa alle 14 Minuten verschwindet eine Art. Nach Schätzungen sind rund eine Million Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht. Von den rund 72.000 in Deutschland bekannten Tier-, Pflanzen- und Pilzarten, gelten ungefähr ein Viertel in ihrem Bestand bedroht. Der hohe Verbrauch an Ressourcen, intensive Landwirtschaft, Umweltverschmutzung, Klimawandel und die Jagd auf Wildtiere sind die Hauptursachen für das durch den Menschen verursachte Artensterben. Die 15. Weltnaturkonferenz musste mehrfach verschoben werden und findet noch bis zum 19. Dezember im kanadischen Montréal statt. Die Vertragsstaaten der Konvention über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity, CBD) arbeiten an einem Plan, um den globalen Verlust der Biodiversität bis 2030 zu stoppen. Das Abkommen soll auf der Konferenz in Montréal final verhandelt und verabschiedet werden.

Kölner Zoo 15.12.2022
Weißnacken-Moorantilope im Kölner Zoo zur Welt gekommen – Tierpatenschaft verschenken – und tierisch viel Freude bereiten
Jungtier bei den selteneren Weißnacken-Moorantilopen: Die Verantwortlichen des Kölner Zoos freuen sich über Nachwuchs im Huftierbereich. Am 11.11. – also just zum Start der rheinischen Karnevalssession – kam ein kleiner Bock bei den Weißnacken-Moorantilopen zur Welt. Die Eltern, ein fünfjähriger Bock und seine vierjährige Kuh, leben auf der mit Gras- und Wasserflächen gestalteten Anlage in der Mitte des Zoos. Der Bock stammt aus dem Serengeti-Park Hodenhagen, die Kuh aus dem Zoo Leipzig. Der Kölner Zoo hält die grazilen Tiere seit 2019. Bereits 2020 und 2021 gab es Nachwuchs. Männliche Exemplare weisen ein schwarzes Fell auf, das im Nacken weiß gefärbt ist. Daher leitet sich auch der Name dieser Antilopenart ab. Kühe verfügen über ein rötlich-braunes Fell und sind etwas kleiner. Weißnacken-Moorantilopen stammen ursprünglich aus dem Südsudan. Dort bevölkern sie das Delta des Weißen Nils. Sie zählen zu den Sumpfantilopen, die den Rändern von Schwemmgebieten folgen und sich von Sumpfgräsern ernähren. Ausgewachsene Tiere sind kräftig und bringen 80 bis 120 Kilogramm auf die Waage. Ihre Schulterhöhe beträgt 80 bis 105 Zentimeter, die Länge variiert zwischen 135 und 165 Zentimetern. Der Bestand der Weißnacken-Moorantilopen in freier Wildbahn ist gefährdet. Grund sind Lebensraumzerstörung und Bejagung. Die Weltnaturschutzunion (IUCN) führt sie auf der Roten Liste als „bedroht“. Umso mehr freut sich der Kölner Zoo über ein neuerliches Jungtier bei dieser Tierart. In Europa halten noch 32 weitere Zoos insgesamt 301 Weißnacken-Moorantilopen.

Tiergarten Schönbrunn 15.12.2022
Tierische Freude über Schnee im Tiergarten Schönbrunn
Nach dem Wintereinbruch Anfang der Woche hat sich der Tiergarten Schönbrunn über Nacht in eine winterliche Schneelandschaft verwandelt. „Die Freude ist nicht nur bei unseren Besucherinnen und Besuchern groß, viele Tierarten kommen mit den kalten Temperaturen von Natur aus gut zurecht und sind bei diesem Wetter ganz in ihrem Element“, zeigt sich Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck erfreut. Vor allem in den Anlagen der Eisbären, Arktischen Wölfe und Rentiere ziehen sich die Tierspuren durch die Schneedecke – aber auch unsere Sibirischen Tiger und Vikunjas haben viel Spaß mit der weißen Pracht. Vikunjas sind die kleinsten Kamele der Welt und in den südamerikanischen Anden in Höhen bis zu 5.500 Metern heimisch. Ihr feines, dichtes Fell schützt sie vor rauen Witterungen und Kälte. Ihre Wolle wurde bereits von den Inkas zur Herstellung von Kleidung verwendet. Die stark bedrohten Sibirischen Tiger lieben es, ausgelassen im Schnee herumzutollen. In ihrer Heimat in Russland und Nordchina liegt fast das ganze Jahr über Schnee, daher verfügen die Tiger über eine dicke Fettschicht, die sie auch bei frostigen Temperaturen warmhält. Das Fell auf der Unterseite ihrer Pfoten verhindert, dass sie im Schnee und auf Eis ausrutschen. Auch andere exotische Tiere wie Elefanten und Pandas erfreuen sich am Schnee, können sich aber jederzeit wieder in wärmere und beheizte Tierhäuser zurückziehen.

Tiergarten Kleve 15.12.2022
„Kleve hat einen neuen Beuys“
Roter Panda Kamala aus dem Tiergarten Kleve malt. Einzigartige Bilder sollen für den Ausbau der neuen Pandaanlage und ein Artenschutzprojekt für den Roten Panda verkauft werden. „Kleve hat einen neuen Beuys“, ist Tiergartenleiter Martin Polotzek stolz auf den Roten Panda Kamala aus dem Tiergarten Kleve, die nun unter die Künstler gegangen ist. „Mit unseren Roten Pandas machen wir regelmäßig ein medizinisches Training, bei dem wir die Tiere auch abtasten und genauer untersuchen können. Als kleine Abwechslung haben wir nun das medizinische Training um eine künstlerische Aufgabe erweitert und betupfen Kamalas Pfoten mit ungiftiger Fingerfarbe, mit denen Kamala dann einzigartige Kunstwerke malt.“ Die Kunstwerke sind 25 x 25 cm bzw. 24 x 30 cm groß und allesamt einmalig. Polotzek: „Bei der genaueren Betrachtung der Bilder kann man sehen, wie verschieden jedes einzelne Werk ist. Spielt bei manchen Bildern die Farbe Grün – vielleicht als Anlehnung an Kamalas Lieblingsspeise Bambus – eine prägende Rolle, hat sie mit dem düsteren Werk „Schatten der Nacht“ auch andere Emotionen verewigt. Unverkennbar auf jedem Bild aber sind Kamalas Pfotenabdrücke, die die Werke so einzigartig machen. Und wer kann schon behaupten, ein originales, von einem Roten Panda gemaltes Bild bei sich im Wohnzimmer hängen zu haben?“ Das Malen basiert auf freiwilliger Mitarbeit Kamalas und auf positiver Verstärkung. „Für uns ist es ein großer Vertrauensbeweis, dass wir während des medizinischen Trainings Kamalas Pfoten abtasten können. Gemalt wird nur, wenn Kamala auch Lust dazu hat. Sobald sie keine Lust mehr auf das Training hat, wird es beendet. Wenn sie gerne malt, wird es mit besonders leckerem Futter belohnt. So hat Kamala eine tolle Beschäftigung und tierliebe Kunstfreunde ein einzigartiges Werk aus dem Tiergarten Kleve!“ Die Erlöse aus dem Verkauf der Bilder fließen in die neue Pandaanlage des Tiergartens und ein Artenschutzprojekt für den Roten Panda in Nepal, welches der Tiergarten Kleve regelmäßig unterstützt.

Tiergarten Nürnberg 14.12.2022
Klimawaldpfad im Tiergarten: Schilder machen neugierig auf das Projekt
Lebensraum, Erholungsraum, Sauerstoff- und Rohstofflieferant, Kohlenstoffspeicher: Wälder spielen für das Leben auf unserem Planeten eine entscheidende Rolle – doch der Klimawandel stellt sie und ihre Bewohner vor enorme Herausforderungen. Warum das so ist und wie ein Wald von der Wurzel bis zur Krone funktioniert, können Besucherinnen und Besucher des Tiergartens der Stadt Nürnberg bald auf bis zu 19 Metern Höhe auf dem Klimawaldpfad entdecken. Schon jetzt machen Infoschilder im Tiergarten neugierig auf das Projekt. Dr. Matthias Everding, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Nürnberg, und Bürgermeister Christian Vogel haben die Schilder am 14. Dezember 2022 vorgestellt. „Die letzten ihrer Art?“ fragt zum Beispiel eines der Schilder, auf dem verschiedene heimische Reptilien und Amphibien zu sehen sind. Denn sie sind besonders anfällig für Veränderungen ihrer Umwelt. Amphibien sind auf saubere, stehende Gewässer in ihrem Lebensraum angewiesen. Zunehmende Trockenheit stellt eine unmittelbare Gefahr für sie dar. Zugleich bedrohen Seuchen wie die asiatische Pilzkrankheit Bsal den Feuersalamander und können im schlimmsten Fall dazu führen, dass die Art in der Natur ausstirbt. In einer neuen Anlage am Fuß des Klimawaldpfads sollen Besucherinnen und Besucher heimische Amphibien kennenlernen und mehr über ihre Besonderheiten erfahren. Tiere als Klimaopfer und widerstandsfähige Zukunftswälder Von einem anderen Schild blicken Rentiere die Besucherinnen und Besucher an – genau an der Stelle, an der Tier und Mensch sich später in echt begegnen sollen: an der Rentieranlage unterhalb des Klimawaldpfads. Auch Rentiere sind in besonderem Maß durch die Folgen des Klimawandels bedroht. Der Tiergarten wird im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes EEP (EAZA ex situ Programme) bedrohte Europäische Waldrentiere halten, die in der Natur im Grenzgebiet zwischen Russland und Finnland beheimatet sind. In Finnland war das Waldrentier 1900 ausgerottet. Durch die Auswilderung gezüchteter Tiere und die Zuwanderung weiterer Tiere gibt es dort inzwischen einen Bestand von zirka 2 000 Individuen. In Russland leben schätzungsweise rund 1 000 der Tiere. Die Europäischen Waldrentiere im Tiergarten weisen auch auf die Gefahren hin, denen verwandte Unterarten in der Natur ausgesetzt sind. Da die Temperaturen in der arktischen Tundra, wo ebenfalls Rentiere und Karibus leben, steigen, regnet es dort nun häufiger. Statt einer Schnee- bildet sich eine Eisschicht, welche die Rentiere mit ihren breiten Hufen nicht beiseite kratzen können, um an die darunterliegenden Gräser, Flechten und Moose zu kommen. Die Nahrung wird für sie unerreichbar – die Tiere verhungern. Auch manche Baumarten hierzulande werden den Folgen des Klimawandels wie zunehmende Trockenheit und Hitze nicht standhalten. Wie könnten unsere Wälder morgen aussehen und wie können wir sie widerstandsfähig umbauen? Als Forstbetrieb der Stadt Nürnberg befasst sich der Tiergarten gemeinsam mit seinen Partnern täglich mit diesen Fragestellungen. Diese und einige weitere Themen wird der Tiergarten daher auf dem Klimawaldpfad unter der Überschrift „Tiere als Klimaopfer und widerstandsfähige Zukunftswälder“ spielen – unter anderem in einem grünen Klassenzimmer auf 19 Metern Höhe und einer begehbaren Vogelvoliere. Zukunftsstiftung der Sparkasse Nürnberg ermöglicht den Klimawaldpfad Ermöglicht wird das Projekt durch die Zukunftsstiftung der Sparkasse Nürnberg, die mit 4,1 Millionen Euro den Mammutanteil der Finanzierung übernimmt. „Mit dem Klimawaldpfad wird unser Tiergarten um eine große Attraktion reicher“, sagt Bürgermeister Christian Vogel. „Er bekommt damit eine weitere tolle Möglichkeit, seinen Bildungsauftrag für nachhaltige Entwicklung zu leben und Besucherinnen und Besucher für Natur, Tiere und Umweltschutz zu begeistern. Als Stadt sind wir der Zukunftsstiftung der Sparkasse Nürnberg sehr dankbar, dass sie uns mit der größten Einzelförderung in ihrer Geschichte ein solches Projekt ermöglicht.“ Für Dr. Matthias Everding, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Nürnberg, ist klar: „Umweltbildung ist auf unserem Weg zu einem nachhaltigeren Leben immens wichtig. Ich bin überzeugt, dass der Klimawaldpfad hierfür einen wesentlichen Beitrag leisten wird. Mit unserer Zukunftsstiftung wollen wir genau solche Projekte möglich machen. Projekte, die heute und auch in Zukunft für Nürnberg und die Menschen hier relevant sind.“ Jörg Beckmann, stellvertretender Direktor des Tiergartens: „Wir freuen uns riesig auf den Klimawaldpfad, auf den die Schilder jetzt schon neugierig machen. Unsere Besucherinnen und Besucher werden damit Tiere des Waldes und den Wald selbst aus einer neuen Perspektive erleben können. Als Teil des Nürnberger Reichswalds kann man sich gar keinen besseren Standort dafür vorstellen.“ Der Klimawaldpfad soll 2023 eröffnet werden. Der Tiergarten Nürnberg arbeitet regional, national und international vernetzt für den Erhalt der Artenvielfalt und natürlicher Lebensräume.

Zoo Salzburg 14.12.2022
Winter Wonderland: Die Salzburger Zoobewohner und der Schnee
Mit geschmeidigen Schritten bewegt sich Schneeleopard Sayan über die schneebedeckte Anlage und schon allein das dichte Fell sowie die großen Tatzen der seltenen Katzenart sind neben dem Namen Beweis genug: Sayan ist in seinem Element. Auch das im Juni 2022 geborene Rentierkalb Bruni steht entspannt neben Mutter Lennja und schaut lediglich etwas erstaunt in die Kamera. Die kalten Temperaturen der vergangenen Tage und die weiße Pracht sind für das jüngste Mitglied der Salzburger Rentierfamilie nicht nur scheinbar das „normalste der Welt“. Ganz anders sieht es da bei den Kapuzineraffen aus. Sie halten sich fast ausschließlich im warmen Innenbereich des Südamerikahauses auf und sehen nur ab und an mal nach draußen. Dabei wird offensichtlich sehr genau darauf geachtet, dass der geschützte Bereich unter dem Dach keinesfalls verlassen wird. Auch die Gibbons halten nicht allzu viel von kalten Füßen und sind, wenn überhaupt, auf oder unter dem Baum neben dem Steg zu sehen. Dabei erwecken sie fast den Eindruck, als würden sie den Winter einfach aussitzen wollen und zeitgleich auf bessere Zeiten warten. Dagegen gehören die Brillenpinguine und Jaguare und eindeutig zur Fraktion: Wir nehmen es, wie es kommt und machen das Beste daraus. Dass die Brillenpinguine aus dem südlichen Afrika stammen und mit Schnee und Eis in ihrer Heimat eher nicht in Berührung kommen, lässt sich kaum erahnen. Sie gehen munter schwimmen und halten sich zur Gefiederpflege auf dem Felsen am Becken auf. Zwar mögen es die Jaguare auch lieber warm, aber im Schnee spielen und damit etwas Neues zu entdecken, macht den jungen Jaguarschwestern Maira und Morena einfach Spaß. Und dann gibt es im Winter auch noch die sogenannte „Stubenhocker-Fraktion“. Dazu zählen beispielsweise die Löwen oder die Kattas. Eisi und Nala kennen Schnee, schließlich lebt das Löwenpärchen schon seit 2010 gemeinsam im Salzburger Zoo. Schnee kennen, heißt allerdings nicht Schnee mögen, und so meiden sie das kühle Element unter ihren Tatzen, wo es nur geht. Das ist bei den Kattas nicht anders. Die sonst so abenteuerlustigen Lemuren haben ihre Aktivitäten derzeit komplett auf den Innenbereich des Nashornhauses verlegt. Vorwitzig wie sie sind, nutzen die Primaten auch schon mal die Körperwärme ihrer großen grauen Mitbewohner aus und lassen sich wie selbstverständlich auf dem breiten Rücken von Nashornkuh Tamu nieder, um genüsslich einen Snack zu verspeisen.

Naturschutz-Tierpark Görlitz 13.12.2022
Schutz durch Nutzen Thüringer Waldziegen im Einsatz für den Artenschutz
Sie hat ein schokoladenbraunes Fell, helle Streifen im Gesicht und weiße Füße: die Thüringer Waldziege. Es handelt sich um eine einheimische Ziegenrasse, die zu den stark gefährdeten Nutztierrassen zählt. Thüringer Waldziegen gelten als besonders robust und widerstandsfähig, weswegen sie optimal für den Einsatz in der Landschaftspflege geeignet sind. Um zum Erhalt dieser besonderen Ziegenrasse beizutragen, wurde ein Beweidungsprojekt an den Ufern des Berzdorfer Sees gegründet. Die Görlitzer Wohnungsbaugesellschaft „KommWohnen“ konnte eine geeignete Fläche zur Verfügung stellen und übernahm die tägliche Versorgung der mittlerweile 35 Tiere umfassenden Ziegenherde. Der Naturschutz-Tierpark Görlitz-Zgorzelec betreut den Bestand tiermedizinisch, hilft vor allem in der Geburtensaison tatkräftig mit und organisiert die Einträge ins Ziegenherdbuch sowie die Unterbringung der erwachsenen Jungtiere. Ziegen leben in einer „matrilinearen“ Herdenstruktur, weswegen die männlichen Tiere die Herde mit der Geschlechtsreife verlassen. Überzählige Ziegen, die nicht in anderen Erhaltungszuchtgruppen untergebracht werden können, werden zum Verfüttern getötet. Somit erhalten die Fleischfresser im Tierpark Görlitz Futter, das aus einer nachhaltigen, tiergerechten Freilandhaltung stammt. Die Ziegenherde leistet durch ihr Fressverhalten einen wichtigen Beitrag für den Biotop- und Artenschutz. Als sogenannte „Konzentratselektierer“ fressen sie neben Gräsern auch verholzte Pflanzen und sogar dornige Sträucher wie Schlehen, Weißdorn oder Rosen. So erhalten sie die Offenlandschaft, auf die wiederum verschiedene Vogelarten, Reptilien oder Insekten angewiesen sind. „Wir freuen uns, dass wir dieses Projekt zusammen mit „KommWohnen“ umsetzen können. Nur mit der weitläufigen Weidefläche außerhalb des Tierparks ist es möglich, eine so große Ziegengruppe mit verhältnismäßig geringem Aufwand extensiv zu managen. So werden jedes Jahr genügend Jungtiere geboren, um den langfristigen Erhalt dieser bedrohten Ziegenrasse zu gewährleisten“, erklärt Steffi Späthe, Inspektorin im Görlitzer Tierpark. Die Thüringer Waldziegen können im direkten Kontakt im Naturschutz-Tierpark Görlitz erlebt oder bei einem Spaziergang am Berzdorfer See bei ihrem Einsatz für den Artenschutz in der Nähe des Hafens beobachtet werden.

Zoo Krefeld 13.12.2022
Zoo Krefeld: Ausbildung von IHK Mittlerer Niederrhein ausgezeichnet – Simone Gillhuber schloss Zootierpflege-Ausbildung als Landesbeste ab
Schon als Kind wollte die heute 22-jährige Simone Gillhuber mit Tieren arbeiten. Jetzt hat sie ihr Ziel erreicht und schloss im Zoo Krefeld ihre dreijährige Ausbildung in der Zootierpflege als Landesbeste ab. Vorher machte sie einen Umweg über die Ausbildung zur Tierarzthelferin. Das dort erworbene Wissen kommt ihr heute zu Gute. Ihre Begeisterung wird spürbar, wenn sie sich an besondere Momente in ihrer Ausbildung erinnert: „Während meiner Zeit im Elefantenhaus durfte ich bei Nashornkuh Nane Blut abnehmen. Durch das intensive Tiertraining war die Nashornkuh so vertraut mit uns, dass keine Narkose notwendig war.“ Für ihren Traumberuf zog sie im Jahr 2019 aus Landshut nach Krefeld. Schnell wurde im ersten Lehrjahr ihre Frustrationstoleranz getestet, als sie im Herbst täglich die großen Anlagen im Antilopenrevier vom Laub befreien musste. Solche Routinearbeiten gehören natürlich zur Arbeit der Zootierpflegerin dazu. Ebenso wie die täglich wiederkehrenden Arbeiten der Futterzubereitung und Gehegereinigung. Darüber hinaus erfordert der Beruf Verantwortungsgefühl, Einsatzbereitschaft und Einfühlungsvermögen für die Bedürfnisse der Tiere. Eine gute Beobachtungsgabe ist sehr wichtig, wenn Tierpfleger das Wohlbefinden ihrer Schützlinge einschätzen sollen. Das Thema Tierwohl nimmt daher auch einen wichtigen Teil der Ausbildung ein. Simone Gillhuber ist überzeugt „In der Ausbildung habe ich eine solide Grundlage bekommen. Das eigentliche Lernen und Erfahrungen sammeln beginnt jetzt nach der Prüfung“. Zunächst arbeitet sie im Zoo Krefeld als Springerin mit Schwerpunkt im Raubtierrevier und dem Vogelhaus. Zum zweiten Mal seit 2019 wurde der Zoo in diesem Jahr von der IHK Mittlerer Niederrhein für seine besonderen Leistungen als Ausbildungsbetrieb ausgezeichnet. Die Urkunde wurde nun von IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz persönlich im Zoo überreicht. Im Zoo Krefeld ist die Tierpfleger-Ausbildung Gemeinschaftsarbeit. Die jungen Menschen durchlaufen in ihrer dreijährigen Ausbildung alle neun Revierbereiche des Zoos. In der täglichen Arbeit mit den erfahrenen Kollegen wird viel Wissen vermittelt. Alle drei Wochen findet Blockunterricht in der Düsseldorfer Berufsschule statt. Dort kommen die Azubis eines Lehrjahres von vielen NRW-Zoos zusammen. Zusätzlich zur Berufsschule bietet Krefeld einen internen Unterricht an. Hier unterrichten Zoodirektor, Tierärztinnen, Zoopädagogen und Tierpfleger einmal wöchentlich zu speziellen Themen. Auch die Themen „Unternehmen Zoo“, „Presse und Öffentlichkeitsarbeit“ und „Präsentation vor der Kamera“ werden gelehrt. Eine Besonderheit ist die Kooperation mit dem Aquazoo in Düsseldorf. Damit die Auszubildenden die gesamte Palette an Tieren kennenlernen können, gibt es innerhalb der Ausbildung einen Austausch zwischen den NRW-Partnerzoos. Die Krefelder sind vier Monate in Düsseldorf, die Düsseldorfer lernen ein Jahr lang in Krefeld. Eva Ravagni ist eine von drei Ausbildern im Zoo Krefeld und legte gerade die notwendigen Zusatzprüfungen ab. Warum ihr die Tätigkeit Freude macht, fasst sie so zusammen: „Die Azubis von heute sind meine Kollegen von morgen. Da soll es fachlich wie menschlich stimmen. Wie könnte ich das besser fördern als durch meine Ausbildertätigkeit.“ Aktuell laufen die Auswahlgespräche für das Ausbildungsjahr 2023, das am 1. August beginnt. Der Zoo freut sich auf die neuen Bewerber, die sich für die erfüllende und wichtige Tier-und Artenschutzarbeit der Zoos einsetzen möchten. Sven Dio, Zooinspektor und Koordinator der Ausbildung in Krefeld, stellt heraus, worauf es ihm bei der Auswahl neuer Azubis ankommt: „Ich achte auf die menschliche Komponente. Ist der Bewerber aufgeschlossen, neugierig und wirklich an Tieren interessiert, ist das eine gute Basis für eine gelungene Ausbildung. Das Fachwissen kommt mit der Zeit.“ Voraussetzungen sind zudem mindestens ein guter Hauptschulabschluss, körperliche und mentale Belastbarkeit, echtes Interesse an Tieren, ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein beim Umgang mit hochbedrohten und teils gefährlichen Tieren sowie ein absolviertes Praktikum in einem Zoo oder Tierpark. Der Bewerbungsschluss ist jeweils im August für das Folgejahr.

Tierpark Hellabrunn München 13.12.2022
Limitierter Verkauf von Hellabrunner Honig startet heute im Tierpark
Jetzt kurz vor Weihnachten lohnt es sich schnell zu sein und sich eines der 112 Hellabrunner Honig-Gläser zu sichern. Die unterschiedlich großen Gläser (250 Gramm und 500 Gramm) sind ab sofort im Marché Tierpark-Restaurant erhältlich. Der gesamte Verkaufsgewinn des Honigs kommt als Spende dem Projekt des Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V. (LBV) München zugute. Die Geschenkezeit rückt näher. Wie wäre es denn mit einem limitierten Glas Honig aus Hellabrunn? Der jetzt zum Verkauf stehende Honig stammt von den Bienen des Tierparks, die von einem externen Imker betreut werden. Den kompletten Gewinn spendet der Tierpark Hellabrunn an den LBV München (Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V.), und unterstützt damit das Engagement für die Allacher Heide. Der Tierpark Hellabrunn unterstützt den LBV München regelmäßig finanziell beim Flächenschutz dieses Gebiets – nun mithilfe des Erlöses aus dem Honigverkauf. Ein Glas mit 250g Inhalt kostet 6,50 Euro und Gläser mit 500g belaufen sich auf 11,50 Euro. Schutz der Biodiversität an den Rändern der Stadt Unmittelbar in München, nahe dem Rangierbahnhof, liegt ein wichtiger Biodiversitäts-Hotspot: die Allacher Heide. Der kleine Rest des ursprünglich viel größeren Heidekomplexes im Norden von München, bietet typischen Heidearten einen geschützten Lebensraum. Der LBV pflegt bereits seit 2004 die Offenlandbereiche nach einem, auf Bedürfnisse von Flora und Fauna angepassten Konzept. Dabei wird der LBV von zahlreichen Ehrenamtlichen aus München unterstützt. Tierparkdirektor und Vorstand Rasem Baban begrüßt die Aktion und die Möglichkeit, dass sich Besucher mit dem Kauf für den Arten- und Biotopschutz im Großraum München engagieren können: „Mit diesem Kauf kann der unmittelbare Arten- und Biotopschutz des LBV´s im Großraum München unterstützt werden. Wir werden immer wieder gefragt, wie jeder Einzelne etwas für den Umweltschutz vor der eigenen Haustür tun kann. Mit einem limitierten Glas von unseren Bienen kann man jetzt vor Weihnachten neben der Freude zum Fest, auch aktiv etwas für den regionalen Schutz von Tiere und Pflanzen tun“. Schutz und Pflege von besonderen und seltenen Arten Auch eine Heidelandschaft braucht regelmäßige und fachmännische Pflege, ließe man sie wild, würde sie verholzen. Früher haben große Weidegänger, wie Auerochsen oder Wisente, und später Nutztiere wie Schafe und Ziegen Heideflächen frei gehalten. Heute übernehmen diese Aufgabe die Balkenmäher des Landesbundes für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V. Die Fläche wird regelmäßig von Expert*innen kartiert und jeder Quadratmeter alle 2-3 Jahre genau auf das Artenvorkommen untersucht. Dadurch kann der LBV feststellen, ob und wie erfolgreich die Pflegemaßnahmen sind und ob sie angepasst werden müssen. Regelmäßig wird die Blauflügel Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens) gefunden, eine in Bayer stark gefährdete Heuschreckenart. Auch der Idas-Bläuling (Plebeius idas) eine weitere in Bayern stark gefährdete Art, kommt ebenfalls in der Allacher Heide vor, genau wie das seltene Knollige Mädesüß oder das Brillenschötchen und für die Schmetterlinge überlebenswichtige Ameisen. Frauke Lücke vom Team Biotoppflege des LBV freut sich über diese Unterstützung „Der LBV und der Tierpark Hellabrunn haben sich dem Erhalt von Biodiversität und dem regionalen bzw. dem internationalen Schutz der Artenvielfalt verpflichtet. Umso schöner ist für uns, dass der Gewinn des Tierparks aus der eigenen Honigherstellung in den Schutz und die Pflege von seltenen Arten direkt vor der Haustür fließt“, so Lücke abschließend

Dieser Beitrag wurde unter Zoopresseschau veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert