Zoo Zürich 23.07.2022
DRITTER ELEFANT AN HERPESVIRUS GESTORBEN
Der Zoo Zürich verliert einen dritten Elefanten an das Herpesvirus. Heute Morgen ist die fünfjährige Elefantenkuh Ruwani verstorben. Der Zoo ist bestürzt über die tragische Abfolge dieser drei Todesfälle im Kaeng Krachan Elefantenpark.Im Kaeng Krachan Elefantenpark des Zoo Zürich ist nach dem zweijährigen Umesh und der achtjährigen Omysha ein dritter Elefant dem Herpesvirus erlegen. Die fünfjährige Elefantenkuh Ruwani starb heute Samstagmorgen an den Folgen der durch das Elephant Endotheliotropic Herpes Virus (EEHV) ausgelösten Erkrankung. Im Zoo Zürich war Ruwani der dritte und letzte durch das Herpesvirus akut gefährdete Elefant im Alter zwischen zwei und acht Jahren.«Einen dritten Elefanten in so kurzer Zeit an dieses gefürchtete Virus zu verlieren, ist ein tragischer Verlust für den Zoo Zürich», sagt der Zoodirektor Severin Dressen. «Für uns als Zoo ist es besonders frustrierend, dass wir trotz bester veterinärmedizinischer Versorgung durch das Universitäre Tierspital Zürich machtlos gegen das Virus sind», sagt Dressen weiter. Ruwani bildete zusammen mit ihrer Mutter Farha und Grossmutter Ceyla-Himali eine der beiden matriarchalen Elefantengruppen im Zoo Zürich. Umesh und Omysha bildeten zusammen mit ihrer Mutter Indi und Schwester Chandra die andere Gruppe. Ruwani zeigte bis gestern keine Krankheitsanzeichen. In den Tagen davor hatte ihre Virenlast zwischen erhöhten und wieder niedrigeren Werten geschwankt. Grundsätzlich tragen die meisten Elefanten, sei es in Zoos oder in der Wildnis, dieses Herpesvirus in sich. Jungtiere stecken sich wahrscheinlich bei älteren Tieren in der Gruppe an. Regelmässige kurze Kontakte mit dem Virus sorgen dafür, dass junge Elefanten im Laufe der Zeit Antikörper dagegen entwickeln. Was effektiv zu einem der gefürchteten Virenschübe bei Elefantenjungtieren führt, ist in der Forschung noch weitgehend unklar. Die erlebten Todesfälle und die intensive medizinische Behandlung der erkrankten Elefanten können bei den höchst sozialen Tieren Unruhe auslösen. Dadurch kann das Immunsystem ebenfalls auf die Folgeerkrankung durch das Herpesvirus anfällig werden. Erfolgsversprechendste Behandlungsmethode gewählt Um einen Ausbruch der Krankheit Elephant Endotheliotropic Herpes Virus-Hemorrhagic Disease (EEHV-HD) zu verhindern, startete der Zoo bei Ruwani früh eine begleitende Behandlung mit antiviralen Medikamenten. «Die Behandlung eines an den Folgen des Elefantenherpesvirus erkrankten Tieres mit antiviralen Medikamenten ist nach aktuellem Wissensstand die erfolgversprechendste Therapie», beurteilt Willem Schaftenaar, tierärztlicher Berater des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes EEP für Asiatische Elefanten und ehemaliger Tierarzt des Zoos in Rotterdam, das Vorgehen der Tierärzt*innen und Tierpfleger*innen im Zoo Zürich. «Leider sind die Erfolgsaussichten aber immer noch gering», sagt Schaftenaar weiter. Der Spezialist für das Elefantenherpesvirus sagt weiter: «Der Zoo Zürich betreibt ein vorbildliches Monitoring der Elefanten mittels regelmässiger Blutwertkontrollen. Damit kann frühzeitig eine erhöhte Virenlast im Körper festgestellt werden und es können sofort entsprechende Massnahmen eingeleitet werden.» Geringes Risiko für verbleibende Elefanten – Elefanten sind besonders zwischen dem zweiten und etwa dem achten Lebensjahr dafür anfällig, aufgrund eines Herpesvirenschubs schwer zu erkranken. In dieser Zeit lässt der Schutz durch die Antikörper der Mutter nach und das Immunsystem hat unter Umständen noch keine eigenen Antikörper gebildet. Nach dem Tod Ruwanis ist Farha mit 17 Jahren der jüngste Elefant im Zoo Zürich. Der Zoo geht davon aus, dass für die fünf verbliebenen Elefanten nur ein geringes Erkrankungsrisiko besteht. Die verbleibenden Tiere werden aber weiterhin medizinisch überwacht. Zukunft der Elefanten im Zoo Zürich – Elefanten leben in matriarchisch geführten Familienverbänden. Im Zoo Zürich leben derzeit zwei Familien mit zwei Leitkühen (Indi und Ceyla-Himali). Hinzu kommt Elefantenbulle Thai, der separat läuft. Elefantenfamilien wachsen auf natürliche Weise durch die Geburt von Töchtern, Nichten und Enkelinnen, die ein Leben lang in der Gruppe bleiben. In Absprache mit dem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm EEP für bedrohte Asiatischen Elefanten wird der Zoo Zürich das weitere Vorgehen besprechen.
Biosphaerium Elbtalaue 22.07.2022
Hingucker aus Weide – kleine Kunstwerke aus biegsamen Weidenruten entstehen am Sonnabend, 30. Juli 2022 im Biosphaerium Elbtalaue – Schloss Bleckede
Große und kleine Naturfans sind bei den Entdeckertouren des Biosphaeriums Elbtalaue – Schloss Bleckede genau richtig. Hier gibt es zu einer bunten Themenauswahl spannende Mitmachaktionen. Die nächste Entdeckertour am 30. Juli 2022 richtet sich speziell an Erwachsene und Kinder ab 12 Jahren. Unter routinierter Anleitung der Korbflechterin Imke Günzel werden die biegsamen Weidenruten zu attraktiven Dekorationsobjekten. Wie wäre es mit einer liebevollen Botschaft aus Weide? Hierfür eignet sich geradezu ein selbst geformtes Herz, welches z. B. mit einem japanischen Auge an einem Stock festgebunden wird. Mit den eigenen Händen können die Nassbewohner aus Salix, einer wasserliebenden Pflanze hergestellt werden und das Zuhause verschönern. Aus einer gebogenen Rute entsteht der Umriss eines Fisches, der mit feinen Weiden umflochten wird. Wer möchte, bindet sein Exemplar an einen Stock und voilà ist der Fisch an der Angel. Die Mitmachaktion „Hingucker aus Weide“ beginnt um 14.00 Uhr und dauert ungefähr 2,5 Stunden. Der Kostenbeitrag inkl. Material liegt bei 20,00 EUR, Kinder bei 18,00 EUR. Alle Teilnehmer erhalten zusätzlich einen Entdeckerbonus: Sie können am Veranstaltungstag kostenfrei das Biosphaerium mit großer Ausstellung, Aussichtsturm Aquarienlandschaft und Biberbau inklusive des Bibernachwuchs 2022 erkunden. Weitere Informationen und Anmeldung zu den Entdeckertouren unter Tel. 05858 – 95 14 14 und per E-Mail an info@biosphaerium.de
Zoo Duisburg 22.07.2022
Zoo Duisburg: Aus rosa Gummibärchen wird flauschiger Koala
Vor neun Monaten verfolgte Tierpfleger Mario Chindemi die Geburt eines kleinen Koalas live vor Ort. Jetzt hat das Jungtier den schützenden Beutel der Mutter verlassen. Und es gibt noch weiteren Nachwuchs. Vor neun Monaten war Tierpfleger Mario Chindemi bei diesem besonderen Moment dabei: Er filmte die Geburt eines winzigen Koalas. Seither entwickelte sich das Jungtier im schützenden Beutel von Mutter Eora. Nun zeigt sich das graue Beuteltier den Besuchern des Zoos. Rückblick – Mario Chindemi erinnert sich noch genau an den besonderen Moment im Winter des vergangenen Jahres: „Plötzlich machte unsere Koaladame Eora ungewöhnliche Laute, daraufhin bin ich direkt in die Anlage gegangen und habe sie intensiv beobachtet“. Kurz nachdem der erfahrene Revierleiter vor Ort war und sein Handy zückte, um die anbahnende Geburt für die Fachwelt festzuhalten, passierte es auch schon. Rosa, völlig haarlos und nicht größer als ein Gummibärchen wurde ein kleines Koalakind nach gerade einmal 32 Tagen Schwangerschaft geboren. „Das war ein sehr bewegender Moment für mich“, sagt Chindemi. Flauschiges Koalakind – Heute, rund neun Monate später, zeigt sich ein ganz anderes Bild. Aus dem damals nur etwa 2 cm großen Winzling ist ein flauschiges Koalakind geworden. „Man kann schon fast sagen, dass das eine Art Wunder der Natur ist“, meint Mario Chindemi, der mit der Entwicklung des kleinen Beuteltieres sehr zufrieden ist. „Die junge Dame wächst, ist munter und knabbert bereits am Eukalyptus“. Mehrmals pro Wochen begleitet der Revierleiter das noch namenlose Jungtier auf die Waage – zusammen mit einem Stoffkoala. Dieser sitzt auf einem Ast, der wiederrum auf der Waage steht. Chindemi: „Das sieht niedlich aus, hat aber einen zoologischen Hintergrund. Denn die Jungtiere sind es gewohnt, sich im Fell festzuhalten. Der Stoffkoala bietet den Kleinen Sicherheit. Und mit den gesammelten Gewichtsdaten können wir Rückschlüsse auf Entwicklung wie Gesundheitszustand ziehen“. Nachwuchs im Doppelpack: Auch Yiribana hat ein Baby – Mit etwas Glück können die Besucher im Zoo Duisburg noch ein weiteres Koalakind beobachten, denn auch das Weibchen Yiribana zieht aktuell ein Jungtier auf. Immer häufiger wagt sich das kleine Männchen aus dem Beutel seiner Mutter und klettert auf ihrem Rücken umher. Geboren wurde das Beuteltier bereits am 02.12.2021. Anders als in anderen Zoos, lassen sich in Duisburg immer wieder gleich mehrere kleine Koalas beobachten. „Das ist deutschlandweit einmalig und auch in Europa eine große Besonderheit ist“, betont Tierpfleger Mario Chindemi. Wegen der jahrelangen Erfahrung und den regelmäßigen Zuchterfolgen gilt der Zoo Duisburg europaweit als Kompetenzzentrum in Sachen Koalahaltung. Namenssuche mit Tradition – Noch haben beide Koalakinder keinen Namen. „Hiermit werden wir uns in den nächsten Wochen beschäftigen“, so Chindemi. Denn wie alle kleinen Koalas, werden auch die aktuellen Jungtiere einen Namen bekommen, der sich aus der Sprache der australischen Ureinwohner ableitet. Eine wohl gepflegte Tradition im Duisburger Koalahaus. Highlight für Zoobesucher: Öffentliches Wiegen der Koalas – Jeden Mittwoch und Sonntag werden die Koalas im Zoo Duisburg öffentlich gewogen. Ab 11 Uhr können die Gäste am Kaiserberg dem Ereignis beiwohnen. Im Rahmen des Wiegens berichten die Experten allerhand wissenswertes über die Pflege und Haltung der sympathischen Beuteltiere, erzählen von den Eigenheiten ihrer Schützlinge und den Herausforderungen der Aufzucht von Jungtieren. Koalas in Gefahr – Koalas werden auf der sogenannten Roten Liste geführt und zählen zu den gefährdeten Tierarten. Lebensraumverlust und verehrende Waldbrände setzen dem Bestand in Australien zu. Von Duisburg aus koordiniert Dr. Kerstin Ternes die europaweite Zucht der bedrohten Beuteltiere im Rahmen des EEP (Europäisches ex-situ Programm). „Das EEP ist eine Art Singlebörse für Zootiere und dafür da, genetisch geeignete Partner zu finden und diese zusammen zu führen. Dadurch trägt die Zoogemeinschaft dazu bei, wichtige Reservepopulationen fernab des ursprünglichen Lebensraumes zu schaffen. Das ist insbesondere bei den bedrohten Arten enorm wichtig“, so Dr. Ternes.
Tierpark Hellabrunn 22.07.2022
Vorstellung des Hellabrunner Geschäftsberichts 2021 zur Hauptversammlung
Auch 2021 war weltweit erneut von der Corona-Pandemie geprägt, dem sich auch der Münchner Tierpark Hellabrunn nicht entziehen konnte. Diverse Schließungen, Einschränkungen und behördliche Regularien wirkten sich auf den Zoobetrieb und die wirtschaftlichen Ergebnisse aus. Mit der diesjährigen Hauptversammlung der Münchener Tierpark Hellabrunn AG am vergangenen Mittwoch wird der Geschäftsbericht 2021 veröffentlicht, der ab sofort auf der Homepage des Tierparks einsehbar ist. Die pandemischen Auswirkungen waren im vergangenen Jahr noch deutlich zu spüren, wenn auch nicht mehr in der gleichen Intensität wie 2020. Insgesamt musste Hellabrunn in 2021 aufgrund coronabedingter behördlicher Anordnung an 86 Tagen seine Pforten geschlossen halten und nach Wiederöffnung im April noch zahlreiche Einschränkungen und Sonderregeln umsetzen. Immerhin konnte eine Steigerung der Besucherzahlen um knapp 28 % auf rund 960.000 Gäste erzielt werden. Die Zahl der verkauften Jahreskarten an Dauerbesucher stieg im gleichen Zeitraum um über 17 %, sodass hier insgesamt von einer deutlichen Erholung gesprochen werden kann. Trotzdem konnte mit den günstigeren Zahlen noch kein annähernd kostendeckendes Ergebnis erzielt werden, zumal auch während der Schließung und den Zeiten eingeschränkten Geschäftsbetriebes die täglichen Aufwendungen wie Futter-, Energie-, Betriebs- und Instandhaltungskosten sowie Löhne und Gehälter weiterhin gezahlt werden mussten. „Betriebswirtschaftlich war 2021 erneut ein herausforderndes Jahr. Wir sind jedoch erleichtert, dass sich die Umsatz- und Erlöskurve wieder deutlich nach oben bewegt hat und sich dieser Trend auch im laufenden Geschäftsjahr verfestigt. Im vergangenen Jahr durften wir uns erneut der loyalen und weitsichtigen Unterstützung unserer Hauptanteilseignerin, der Landeshauptstadt München, sicher sein, die durch ihre unverzichtbaren Finanzzuschüsse den Geschäftsbetrieb und Fortbestand des Tierparks gewährleistet hat. Mein uneingeschränkter, großer Dank – auch im Namen aller Mitarbeitenden und den tierischen Bewohnern Hellabrunns – gilt dabei unserer Aufsichtsratsvorsitzenden und Bürgermeisterin Verena Dietl sowie dem gesamten Stadtrat der Landeshauptstadt München!“ erklärt Rasem Baban, Vorstand und Tierparkdirektor der Münchener Tierpark Hellabrunn AG. „Zudem sind uns im letzten Jahr auch wieder zahlreiche Spenden von Hellabrunn-Freunden auch weit über die Stadtgrenzen hinaus zugekommen, die wir gut brauchen können und für die wir sehr dankbar sind.“, schließt Baban. Hinsichtlich Infrastruktur- und Tierbestandsentwicklung war 2021 ein insgesamt positives Jahr. So konnten die Bauarbeiten an der neuen Löwenanlage planmäßig fortgeführt werden. Darüber hinaus wurde die Pinselohrschwein-Anlage komplett überarbeitet sowie mit der umfassenden Sanierung der Wolfsanlage und der Übernetzung der Flamingoanlage begonnen. Die Giftschlangenhaltung wurde hinsichtlich Technik und Innenausstattung modernisiert, sodass Hellabrunn die Haltungs- und Pflegestandards für seine tierischen Bewohner noch weiter verbessert. Eine tiergerechte und professionelle Haltung der in Hellabrunn gepflegten Tiere unterstützt die Fortpflanzung derselben, welche auch letztes Jahr wieder erfreuliche Resultate hervorbrachte: Den Auftakt machte gleich im Januar ein Faultierbaby, gefolgt von über einem Dutzend Kunekune-Ferkeln, die im April im Mühlendorf geboren wurden. Die Reihe setzte sich fort durch Nachwuchs u.a. bei Heckrindern, Elchen und Pelikanen. Im Verlauf des Jahres war ein weiteres Highlight die Geburt eines kleinen Mähnenrobben-Weibchens, während auch die in der Polarwelt benachbarten Königspinguine Nachwuchs vermelden konnten. Der Tierbestand wurde zudem durch externe Neuzugänge u.a. bei den Lamas und Alpakas, den Mähnenwölfen und diversen Vogelarten ergänzt. Insgesamt zählt der Tierbestand des Münchner Zoos im letzten Jahr 539 Arten. Besondere Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erlangte die Auswilderung von zwei in Hellabrunn geborenen männlichen Alpensteinböcken, die in enger Zusammenarbeit mit dem Alpenzoo Innsbruck im Juli 2021 im Tiroler Oberbergtal in ihren natürlichen Lebensraum gebracht wurden, um dort zum Populationserhalt dieser einst fast ausgestorbenen Art beizutragen. Weitere kommunikative Höhepunkte waren zum Beispiel der gelungene Aprilscherz bei den Elefanten zusammen mit der Berufsfeuerwehr München, der erste Geburtstag des Elefanten-Jungbullen Otto im November sowie diverse reichweitenstarke Aktivitäten für Hellabrunn-Fans während der pandemiebedingten Schließung. Zudem wurden im gesamten Tierpark neue edukative Lernstationen installiert, um für die Besucher noch mehr Anreize zu setzen, wertvolles Wissen über die gehaltenen Tiere oder die heimische Biodiversität in Hellabrunn mitzunehmen. Die Hellabrunner Aufsichtsratsvorsitzende und Münchner Bürgermeisterin Verena Dietl zieht nach ihrer mittlerweile zweiten Hauptversammlung eine positive Bilanz: „Der Tierpark Hellabrunn als wichtiger Münchner Ort des Artenschutzes, der Umweltbildung, der Wissenschaft und des Tiererlebnisses wird von den Bürgerinnen und Bürgern geliebt – und das bereits seit vielen Generationen. Deshalb ist es umso erfreulicher, dass das Unternehmen nach einem extrem schwierigen Jahr 2020 im Folgejahr wieder auf einen deutlich besseren Kurs gekommen ist, trotz immer noch herausfordernder Rahmenbedingungen. Deshalb war und ist es mir ein besonderes Anliegen, dafür zu sorgen, dass die Zukunft Hellabrunns auch weiterhin ohne jeden Zweifel gesichert ist“, und weiter: „Ich möchte mich an dieser Stelle bei den vielen Unterstützerinnen und Unterstützern Hellabrunns und nicht zuletzt bei allen Hellabrunnerinnen und Hellabrunnern für ihren unermüdlichen Einsatz und die dadurch erzielten Erfolge bedanken“. Dem schließt sich Direktor Baban an: „Viele Projekte wären ohne die verlässliche Unterstützung meines couragierten und motivierten Teams nicht realisierbar. Dafür möchte auch ich meinen herzlichen Dank aussprechen.“ Der Geschäftsbericht steht ab sofort unter www.hellabrunn.de/geschaeftsbericht zum Download bereit.
Alpenzoo Innsbruck-Tirol 22.07.2022
Sensation im Alpenzoo – Welterstzucht bei den Kurzohrmäusen
Die Bayerische Kurzohrmaus ist eines der seltensten Säugetiere Europas, wenn nicht sogar der Welt. In der Roten Liste der IUCN ist sie als vom Aussterben bedroht (critically endangered), der dritthöchsten Gefährdungskategorie, eingestuft. Das einzige aktuell noch existierende (und bekannte) Vorkommen der Art liegt in Nordtirol, und zwar ganz um die Ecke vom Alpenzoo. Bayerische Kurzohrmäuse wurden erst 1962 entdeckt vom damaligen Leiter der staatlichen Vogelschutzwarte in Garmisch-Partenkirchen. Leider ist der Fundort mittlerweile verbaut und die Bayerische Kurzohrmaus kommt dort, wie auch an anderen Stellen in den Alpen, nicht mehr vor und gilt als verschollen bzw. ausgestorben. Glücklicherweise sind seit dem Jahr 2000 einige in Tirol gesichtete Tiere (nachträglich) durch genetische Untersuchungen als Bayerische Kurzohrmäuse identifiziert worden und seit 2014 finden regelmäßige Monitoring (Such)zyklen in Verbindung mit botanischen Basiserhebungen am Fundort im Rofangebirge statt. Seit 04.09.2021 hält der Alpenzoo die ersten Tiere dieser bedrohten Art. Am 13.06.22 kam es dann zur Sensation im Alpenzoo. Es wurden zwei Jungtiere gesehen. Dazu muss man wissen, dass sich nur zwei der Tiere immer sehr gut vertragen haben und deswegen zusammen gehalten wurden. „Wir freuen uns wie kleine Kinder über diesen Nachwuchs, denn diese Maus ist bedrohter als ein Tiger, Schneeleopard oder Panda“, zeigt sich Zoodirektor Dr. André Stadler sichtlich stolz. Nach 21 Tagen haben wir die Jungtiere dann von den Eltern abgetrennt und dabei den Nachwuchs aufs Geschlecht kontrolliert. Es handelt sich um zwei Weibchen. Der Alpenzoo sieht sich in einer federführenden Rolle, da dieser, auch für den Artenschutz, sehr wichtige Nachwuchs, es schaffen kann, eine Erhaltungspopulation in den Zoos aufzubauen, da die Bedrohungen für die Tiere noch lange nicht vorbei sind. Zusammen mit vielen weiteren Partnern setzen wir uns mit voller Kraft unter der Überschrift: „Wir retten eine (unbekannte) Art“ für den Schutz dieser Maus ein. Aktuell sind die Tiere noch in einem eigenen Bereich (Quarantäne) untergebracht, da diese Tierart nicht nur im Alpenzoo, sondern in allen Zoos der Welt noch nie gehalten wurden. Die Tiere werden deshalb nicht nur verhaltensbiologisch erstmalig beobachtet, sondern natürlich auch veterinärmedizinisch untersucht. Später werden die Mäuse dann in der neuen Anlage „Untertierisch“ zu sehen sein, wie z.B. auch Dachs und Fuchs.
Zoo Frankfurt 21.07.2022
Nachwuchs bei den Großen Ameisenbären
Die Großen Ameisenbären im Zoo Frankfurt haben im Juni Nachwuchs bekommen. Seit ein paar Tagen lassen sich Mutter und Kind bei ihren Ausflügen auf die Außenanlage beobachten. Aktuell wird im Eingangsbereich des Zoos die Innenlage der Schwarzen Brüllaffen umgebaut, sodass sie auch von den Ameisenbären genutzt werden kann. Zukünftig werden die Tiere also ganzjährig zu sehen sein. Der kleine Große Ameisenbär im Frankfurter Zoo wurde am 20. Juni geboren und verbrachte die ersten Wochen mit seiner Mutter in der Wurfbox. Das männliche Jungtier ist wohlauf und seit Kurzem auf dem Rücken seiner Mutter INES auf der Außenanlage im Ukumari-Land unterwegs. „Ich freue mich“, so Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft, „dass es nun in Frankfurt wieder Nachwuchs bei diesen besonderen Tieren gibt. Mit dem Umbau der Innenanlage der Brüllaffen treiben wir im Zoo das Thema der Vergesellschaftung verschiedener Tierarten weiter voran.“ Die sechseinhalb Jahre alte Mutter INES kam im Frühjahr 2017 aus dem Zoo Zlín-Lešná in Tschechien nach Frankfurt. Der Vater, das etwa gleichaltrige Männchen FALIN, zog zur selben Zeit aus dem Kölner Zoo an den Main. Für die beiden ist es nicht der erste gemeinsame Nachwuchs: Bereits 2018 brachte INES ein männliches Jungtier zur Welt. Große Ameisenbären haben im Frankfurter Zoo Tradition: Bereits 1951 wurde die Art gezeigt, knapp 20 Jahre später gelang es dem Zoo erstmals zu züchten. Dass es nun wieder mit der Zucht so reibungslos geklappt hat, freut Zootierärztin Dr. Nicole Schauerte. „Große Ameisenbären tragen ihre Jungtiere ab dem ersten Lebenstag auf dem Rücken. Man kann gut sehen, wie die markante schwarz-weiße Fellzeichnung von Mutter und Kind ineinander übergeht, so sind die Jungtiere gut getarnt. Das bequeme Leben auf dem Rücken der Mutter endet für den Nachwuchs in der Natur nach ein bis zwei Jahren, im Zoo trennt man das männliche Jungtier nach dem Erreichen der Geschlechtsreife von der Mutter ab, das ist meist nach einem halben Jahr der Fall“, erklärt die Veterinärmedizinerin. Bislang waren die Großen Ameisenbären nur zu sehen, wenn sie sich auf der Außenanlage befanden. Ihre Innenanlage befindet sich in einem Bereich „hinter den Kulissen“ der Südamerika-Anlage. Dies soll sich jedoch ändern. Momentan baut der Zoo das Gehege der Schwarzen Brüllaffen um, das sich unmittelbar im Kassenbereich des Zoos befindet. Hier werden unter anderem ein Wasserbecken und ein neuer Schieber eingebaut. Außerdem werden Teile des Bodenniveaus angehoben. Nach der Fertigstellung werden die Großen Ameisenbären in dieser Anlage dann mit den Brüllaffen zusammenleben und die Besucherinnen und Besucher beim Betreten des Zoos willkommen heißen. Laut Roter Liste der Weltnaturschutzunion IUCN gelten Große Ameisenbären (Myrmecophaga tridactyla) als gefährdet. Vor allem der Verlust ihres Lebensraums durch Abholzung, Jagd und industrielle Landwirtschaft lässt die Bestände seit Jahren schrumpfen. Beheimatet sind Große Ameisenbären in Mittel- und Südamerika, wo sie sowohl in der Savanne als auch im Regenwald leben. Einen wichtigen Beitrag zum Schutz ihres Lebensraums leistet die Zoologische Gesellschaft Frankfurt seit 2014 im südamerikanischen Guyana. Zusammen mit der nationalen Schutzgebietsbehörde hilft die ZGF, das Wildnisgebiet Kanuku Mountains zu bewahren, welches mehr als 6.000 Quadratkilometer ursprünglichen und unbewohnten Regenwald umfasst. Weitere Projektinformationen zum ZGF Kanuku Mountains Projekt in Guyana unter: https://fzs.org/de/projekte/schutz-der-kanuku-berge-guyana/
Zoo Salzburg 21.07.2022
Mach’s wie Maya: Bei Hitze einfach ein bis zwei Gänge runterschalten
Höher, schneller, weiter lautet eigentlich das Motto der Weißhandgibbons. Eigentlich, denn sobald die Temperaturen die 30-Grad-Marke knacken, schalten auch die kleinen Menschenaffen im Zoo Salzburg ein bis zwei Gänge runter. Und so schwingt sich Gibbondame Maya bei der derzeitigen Hitze sehr gerne in ihre Lieblingsastgabel, legt sich entspannt auf den Rücken und chillt ein bisschen vor sich hin. Auch Nachbar Muki weiß sich zu helfen. Der Rote Panda, dessen Anlage sich direkt neben dem Außenbereich der Weißhandgibbons befindet und die er mit Partnerin Xia bewohnt, macht es sich einfach auf einem, aus seiner Sicht sehr bequemen Baumstamm, gemütlich und hält unter dem Schatten spendenden Blätterwald Siesta. Selbst die Nashörner bevorzugen in diesen Tagen ein lauschiges Plätzchen und gehen vor allem der gleißenden Mittagssonne aus dem Weg. Und wer die beiden Flachlandtapire Nola und Miguel ein wenig beobachtet, findet schnell heraus, warum die aus Südamerika stammenden Säugetiere landläufig auch als „U-Boote des Regenwaldes“ bezeichnet werden. Wird es ihnen zu heiß, gehen sie einfach auf Tauchstation. „Manchmal können wir uns von den Tieren tatsächlich etwas abschauen, deshalb kommt hier unser ultimativer Tipp für heiße Tage: Mach’s wie Maya“, schmunzelt Geschäftsführerin Sabine Grebner.
Opel-Zoo 21.07.2022
Erneut Europäische Ziesel aus dem Opel-Zoo ausgewildert
Bedrohte Nager verstärken Freiland-Population in der Tschechischen Republik Sieben Europäische Ziesel aus dem Opel-Zoo wurden Ende vergangener Woche an ein Wiederansiedelungsprojekt abgegeben und im tschechischen Freiland ausgewildert. Im vierten Jahr in Folge trägt der Opel-Zoo damit zum Aufbau einer regionalen Freiland-Population der als „stark bedroht“ eingestuften Tierart bei. Insgesamt wurden bei der Aktion 32 Ziesel aus drei verschiedenen Zoologischen Gärten ausgewildert. Zu den vier männlichen und drei weiblichen Zieseln aus dem Opel-Zoo kamen sechs Tiere aus dem Tiergarten Nürnberg, 19 weitere waren aus dem schwedischen Zoo Nordens Ark über den Zoo Hluboká nach Tschechien gelangt. Der nasse Sommer 2021 hatte in vielen tschechischen Zieselkolonien zu starken Verlusten geführt. Und so arbeiteten wie bereits in früheren Jahren viele Partner zusammen, um mit den ausgewilderten Tieren die Ziesel-Population zu stärken, die sich in einem Naturreservat am Fuß des Berges Mila im böhmischen Mittelgebirge befindet. Dort wurden die Tiere zunächst in vorbereitete Auswilderungsboxen gesetzt, wo ihnen Unterschlupf und Futter geboten wurde. Aus diesen Boxen konnten sie sich in den folgenden Tagen herausgraben. Zunächst aber boten die Boxen ihnen in der neuen Umgebung Schutz davor, unvorsichtig davon zu rennen und möglicherweise gleich gefressen zu werden. Ziesel sind kleine, etwa 200 bis 400 Gramm schwere Nagetiere, die sonnige und niedrig bewachsene Lebensräume wie Trockenrasen bevorzugen. Das Ziel der Auswilderungsaktion ist es, die bestehenden, räumlich getrennten und zum Teil nur wenig vitalen Kolonien der Region zu verstärken und wieder zu vernetzen. Dabei soll auch ein genetischer Austausch stattfinden. Unter Umständen ist so zukünftig auch eine Einwanderung von Zieseln nach Deutschland möglich. Dort kam die Tierart noch bis in die 1980er Jahre im Erzgebirge vor. „Wir beteiligen uns zurzeit bei zehn europäischen, im Freiland im Bestand bedrohten oder sogar ausgestorbenen Tierarten an Auswilderungsprojekten, in die wir regelmäßig Jungtiere abgeben. Darunter sind auch die Ziesel, deren Haltung und Zucht der Opel-Zoo erst im Sommer 2018 aufgenommen hat.“, sagt Zoodirektor Dr. Thomas Kauffels und ergänzt, dass Zoologische Gärten, wie auch der Opel-Zoo, mit ihrer Expertise für Haltung, Zucht und Aufzucht von vom Aussterben bedrohten Arten aktiv im Artenschutz handeln können und hier zunehmend als Ansprechpartner gefragt sind. Die diesjährige Auswilderung fand in Kooperation mit dem Museum Karlovy Vary, der Agentura ochrany přírody a krajiny ČR (Agentur für Natur- und Landschaftsschutz der Tschechischen Republik), dem südböhmischen Zoo Hluboká, dem Tiergarten Nürnberg und dem schwedischen Zoo Nordens Ark statt. Im Außenbereich des Nagetierhauses im Opel-Zoo sind die quirligen, tagaktiven Ziesel gut zu beobachten. Schon im September werden sie sich voraussichtlich aber wieder in ihre Baue zurückziehen, wo sie bis März/April den Winter „verschlafen“ und hoffentlich auch im nächsten Jahr wieder Jungtiere aufziehen, die zur Verstärkung der Population im Freiland ausgewildert werden können
Zoo Basel 21.07.2022
Nachwuchs bei den seltenen Waldgiraffen
Am Sonntag, 10. Juli 2022, um 23.55 Uhr, ist im Zoo Basel ein Okapi zur Welt gekommen. Die Freude über die Geburt von «Toka» ist gross: Er ist in über 20 Jahren erst das fünfte Kalb der seltenen Waldgiraffen, das im Zoo Basel aufwachsen wird. «Toka» heisst der Sohn von Okapi-Mutter Ebony (10) und Vater Imba (15). Der kleine Bulle ist kräftig und neugierig. Unmittelbar nach der Geburt in der Nacht von Sonntag,10., auf Montag, 11. Juli 2022, stand er auf seinen zittrigen, aber stämmigen Beinchen und suchte nach der Milchquelle. Auch elf Tage nach der Geburt erfreut sich Toka bester Gesundheit und trinkt regelmässig. Toka ist nach Quenco, 2019 geboren, die zweite erfolgreiche Geburt für Okapi-Kuh Ebony. Ihr erstes Junges kam 2017 zu früh und tot zur Welt. Geduld wird belohnt – Okapi-Junge sind «Ablieger». Die Jungtiere liegen in den ersten Wochen nach ihrer Geburt fern der Mutter und stehen nur auf, wenn sie zum Trinken aufgefordert werden. In der Natur verringert sich dadurch die Chance, dass die Jungtiere von Feinden gefunden werden. Denn junge Okapis haben – im Gegensatz zu den ausgewachsenen Tieren – noch fast keinen Eigengeruch. Das Abliegen ist auch der Grund, weshalb Zoo-Besucherinnen und -Besucher in den ersten Wochen etwas Geduld haben müssen, um Toka zu Gesicht zu bekommen. Er schläft viel und liegt häufig versteckt im Stroh. Auch kann sich Toka jederzeit zurückziehen, wenn er Ruhe braucht. Geduld wird aber belohnt: Junge Okapis haben ein wunderschönes Strahlenmuster um die Augen. Diese Jugendzeichnung verschwindet mit zunehmendem Alter. Auffällig an ihrem Äusseren ist ausserdem der kleine weisse Punkt auf den schwarz-weissen Vorderbeinen, der im Alter immer grösser wird. Toka ist jeweils am Nachmittag im Antilopenhaus zu sehen. Am Vormittag bleibt das Haus vorerst geschlossen. Zoo Basel hält Genpool fit – In der Demokratischen Republik Kongo, ihrem natürlichen Lebensraum, sind Waldgiraffen aufgrund von Bürgerkriegen und Hunger stark bedroht. Ihr Bestand wird auf 10’000 Tiere geschätzt. Umso wichtiger ist es, eine gesunde Zoo-Population zu erhalten: Da die genetische Basis des EAZA Ex-situ-Programms (EEP, Zuchtprogramm der European Association of Zoos and Aquaria) dürftig war, entschlossen sich der Zolli und die Verantwortlichen des Okapi-EEP in Belgien schon vor Jahren, genetisch wertvolle Tiere aus dem «Species Survival Plan» (SSP) in den USA zu importieren. So fand zum Beispiel Bulle Imba aus Dallas, Vater von Toka, 2013 im Zoo Basel ein neues Zuhause. Zum nachhaltigen Natur- und Artenschutz vor Ort unterstützt der Zoo Basel ferner – seit über 30 Jahren – das «Okapi Conservation Project». Mehr zum Projekt unter https://www.zoobasel.ch/de/tiere/naturschutzprojekte/3/okapis-in-der-demokratischen-republik-kongo
Tiergarten Kleve 21.07.2022
Seehundnachwuchs im Tiergarten Kleve
Nach rund 11 Monaten Tragzeit kam im Tiergarten Kleve am vergangenen Dienstag, 12. Juli, ein junger Seehund zu Welt. Tiergartenleiter Martin Polotzek freut sich über diesen besonderen Nachwuchs: „Obwohl Seehunde von Geburt an gut schwimmen können, hat unser Seehundweibchen Elektra das Jungtier an Land zur Welt gebracht. Mit etwa zehn Kilogramm Geburtsgewicht kommen Seehunde schon sehr weit entwickelt zur Welt. Bereits kurz nach der Geburt ging es daher für Mutter und Jungtier das erste Mal ins Wasser, wo das Kleine auch seine Artgenossen kennenlernen konnte. Hier ist Elektra aber eine sehr fürsorgliche Mutter und zeigt den anderen Seehunden ganz genau, dass sie nicht zu nah an das Jungtier herankommen dürfen.“ Auch in der Wildbahn werden Seehunde meist an Land auf Sandbänken geboren, obwohl sie mit ihrem glatten, wasserabweisenden Fell direkt sehr gut schwimmen können. „Da die Seehundmilch zu etwa 45 Prozent aus Fett besteht, nehmen die Jungtiere rund 1,5 kg täglich zu“, berichtet Tiergartenleiter Polotzek. „Und so kann man dem jüngsten Mitglied unserer Seehundfamilie tagtäglich beim Wachsen zusehen.“ Welches Geschlecht das Jungtier hat, steht übrigens noch nicht fest. Polotzek: „Um die Mutter-Kind-Bindung und die ersten kritischen Aufzuchtstage nicht zu gefährden, erfolgt der medizinische Gesundheitscheck erst zu einem späteren Zeitpunkt. Daher wissen wir auch noch nicht, ob der Nachwuchs männlich oder weiblich ist. Ebenso ist die Seehundanlage derzeit noch für unsere BesucherInnen gesperrt, damit Mutter und Jungtier die nötige Ruhe bekommen. Aber wir versorgen unsere Gäste über die sozialen Netzwerke mit zahlreichen Fotos und Videos von unserem jüngsten Seehund und freuen uns schon sehr, wenn in einigen Tagen die ersten BesucherInnen unseren Nachwuchs live bei uns im Tiergarten sehen können.“ Im Zuge des neuen Masterplans „Tiergarten Kleve 20+“ sollen die Seehunde eine neue, artgerechte Anlage bekommen. Hierfür veranstaltet der Tiergarten am 8. Oktober ein Benefizkonzert in der Klever Stadthalle, wo die ersten Spenden für dieses Großprojekt gesammelt werden. Weitere Informationen unter www.tiergarten-kleve.de
Zoo Magdeburg 20.07.2022
Tierische Geschenke zum 72. Zoogeburtstag: Vier Quartetts beim Afrikanischen Wildhund, Luchs, Löffelhund und Rothund
„Wenn der Zoo Magdeburg am 21. Juli 2022 seinen 72. Zoogeburtstag begeht, dann tummeln sich bei den Carnivoren vier tierische Jungtier-Quartetts auf den Außenanlagen“, freut sich Zoogeschäftsführer Dirk Wilke. Vierfachen Zuwachs bekamen die Afrikanischen Wildhunde (Lycaon pictus), Karpatenluchse (Lynx lynx carpathicus), Löffelhunde (Otocyon megalotis) und Rothunde (Cuon alpinus lepturus). „Der Zoo Magdeburg freut sich über seinen Erstzuchterfolg bei den Afrikanischen Wildhunden. Mit vier Welpen das Erhaltungszuchtprogramm zu stärken und damit einen Beitrag zum Artenschutz dieser Tierart zu leisten, macht das Zooteam stolz“, erklärt der Kurator und Tierarzt Felix Husemann. Diese Tierart wird in Deutschland nur in den vier Zoos Berlin, Frankfurt/Main, Rostock und Magdeburg gehalten. Der aufgrund seiner auffälligen, kontrastreichen Fellfärbung auch Hyänenhund genannte Afrikanische Wildhund ist in vielen Gebieten Afrikas bereits ausgestorben. Die Weltnaturschutzunion (IUCN) hat diese Tierart als stark gefährdet eingestuft. Seit 2017 ist der Zoo Magdeburg am EAZA-Ex situ Programm (EEP) für Afrikanische Wildhunde beteiligt. Auch der asiatische Wildhund, der Rothund, gilt laut der IUCN -Roten Liste als stark gefährdet. Seit 1999 zählt er zum Tierbestand des Zoo Magdeburg, seit 2003 gibt es regelmäßig Nachzuchten – in diesem Jahr ein quirliges Rothundewelpen-Quartett. Der Zoo Magdeburg beteiligt sich seit über ein Jahrzehnt am EAZA-Ex situ Programm (EEP) für Rothunde. Das Wappentier des Zoos – der Luchs – hat ebenfalls vierfachen Familienzuwachs bekommen. Die Jungtiere sind jetzt gut zu beobachten, auch wenn die 400 Quadratmeter große naturnahe Anlage ihnen vielfältige Rückzugsmöglichkeiten bietet. Der Luchs gehört schon seit fast sieben Jahrzehnten zum Tierbestand des Zoos und war damals der erste seiner Art, der in einem DDR-Tiergarten zu sehen war. Unsere Karpatenluchse leben am Schrotehang in waldähnlicher Umgebung. Löffelhunde hingegen sind schwieriger im Zoo zu beobachten, da sie weitgehend dämmerungsaktiv sind. Die mit ihren auffälligen „Fledermausohren“ äußerst ansprechenden Kleinraubtiere bewohnen im Zoo gemeinsam mit den Afrikanischen Elefanten eine weitläufige Außenanlage. Besucher können die Löffelhunde nur mit äußerst viel Glück und Geduld dort erspähen – meist erst am frühen Abend oder während einer abendlichen Zooveranstaltung (ZOO BEI NACHT im August). Zum Quartett gehören zwei weibliche und zwei männliche Jungtiere, die bereits am 22. April 2022 geboren wurden.
Zoo Hannover 20.07.2022
EISKALT ERFRISCHT
Eistorten, eiskalte Melone und erfrischende Duschen – tierischer Sommerspaß im Erlebnis-Zoo Hannover Die Temperaturen klettern über 30 Grad, die Sonne scheint am wolkenlosen Himmel – Zeit für eine eiskalte Erfrischung! Die Tierpflegerinnen und Tierpfleger im Erlebnis-Zoo Hannover kommen in diesen Tagen ordentlich ins Schwitzen und kümmern sich bei ihren tierischen Schützlingen um erfrischende Abwechslung! Auf dem Sommerprogramm stehen Eistorten, kühles Obst und Gemüse, baden und duschen. Die eiskalten Überraschungen sind übrigens nicht nur eine willkommene Abkühlung für die Tiere, sondern auch eine tolle Beschäftigung! Mit Schwung springen die Eisbären Milana und Sprinter ins kühle Nass und tauchen zielstrebig auf die im Wasser schwimmenden Eistorten zu. Geübt nehmen die Bären sie zwischen ihre großen Pranken, schlecken und knabbern genüsslich drauf los. Es ist Eiszeit in Yukon Bay! Wenn es um Eistorten geht, kennen die Tierpfleger aus der kanadischen Themenwelt bei der Kreation der eiskalten Leckereien keine Grenzen: Apfel mit Melone und Lebertran, Möhre mit Gurke, Birne und einem Klecks Honig und Joghurt. Oder auch mal ganz klassisch mit allerlei Fisch. Für die Eisbären sind die hausgemachten Eistorten immer ein willkommener Snack und eine tolle Abkühlung an warmen Tagen. Die Erdmännchen stammen ursprünglich aus den südlichen Teilen Afrikas und sind bestens an warme Temperaturen angepasst. Über eine erfrischende Leckerei freuen sich die quirligen Surikaten dennoch immer. Und so überraschte der Futtermeister die kleinen Raubtiere am Sambesi mit kunstvoll geschnitzter Wassermelone, über die sich die vierzehnköpfige Familie in Windeseile hermachte. Mit ihren langen Krallen scharrten sie sich ein Stück nach dem anderen heraus oder verschwanden gleich mit dem ganzen Kopf im kühlen, roten Fruchtfleisch. Einfach köstlich erfrischend. Für Waltraud, Wilma und Walter, die drei Bunten Bentheimer Landschweine von Meyers Hof, kommen die Tierpfleger gerne ins Schwitzen. Um ihren Schützlingen Abkühlung zu verschaffen, greifen sie kurzerhand zum großen Gartenschlauch und duschen das Trio von oben bis unten ab. Ganz nebenbei sorgen sie so in der Sule für eine große Schweinerei, ganz zur Freude der Schweine. Die machen sich einen Spaß daraus, halten immer wieder die Rüsselnasen unter den Wasserstrahl, um sich schließlich nach Herzenslust im Schlamm zu suhlen – übrigens ein idealer Schutz vor der Sonne und Insekten. Wussten Sie schon? Tiere können mit Hitze allerdings sehr viel besser umgehen als Menschen. Sie sind belastbarer, haben ein höchst stabiles Herz-Kreislaufsystem und sind im Ganzen viel vernünftiger: Sie ziehen sich bei Hitze in den Schatten oder ins Wasser zurück, bewegen sich nicht unnötig und trinken viel. Die Elefanten zum Beispiel stellen sich bei Hitze gerne unter die immer strömende Dusche aus dem leck geschlagenen Aquädukt im Dschungelpalast oder tauchen einfach im riesigen Palastpool ab, bis nur noch die Rüsselspitze aus dem Wasser ragt. Zum Schutz gegen Sonnenstrahlen und Insekten bewerfen sie sich im Anschluss mit Sand, bis eine dicke Sandschicht auf dem Rücken haftet. Und die Flusspferde in der Afrikalandschaft Sambesi tauchen einfach ab, bis nur noch Nasen, Augen und Ohren aus dem Wasser ragen – übrigens mit körpereigener Sonnencreme an Bord. So macht Sommer richtig Spaß!
Zoologisch-Botanischer Garten Wilhelma Stuttgart 20.07.2022
Wilhelma-Direktor in Spitzengremium in Europa gewählt
Ziel für Zoos: Tierwohl stärken und Artenschutz ausbauen Die Wilhelma hat ab jetzt eine noch gewichtigere Stimme, wie die Zoos und Aquarien in Europa sich für die Zukunft aufstellen. Bei der Mitgliederversammlung des kontinentalen Dachverbands EAZA wurde der Direktor des Zoologisch-Botanischen Gartens in Stuttgart, Dr. Thomas Kölpin, nicht nur in seinem Mandat im Council, also dem Rat der EAZA, auf weitere drei Jahre bestätigt, sondern zudem in das Executive Committee gewählt. Darüber hinaus wurde ihm das Amt des Schatzmeisters übertragen. Zu Beginn seiner erweiterten Tätigkeit skizziert er seine wichtigsten Ziele. Dazu zählt der promovierte Biologe erstens, das Wohlergehen der Zootiere in allen Mitgliedereinrichtungen durch die Weiterentwicklung der Haltungsbedingungen zu stärken und regelmäßig von externen Gutachtern überprüfen zu lassen. Zweitens will Kölpin das aktive Engagement der Zoos für den Artenschutz ausbauen und dabei die Öffentlichkeit vermehrt in das Engagement gegen den bedenklichen Verlust der Biodiversität einbinden. Und drittens gelte es, den Verband und seine Mitglieder trotz der zunehmenden Zahl internationaler Krisen von Corona-Pandemie über Kriege bis zu explodierenden Energiekosten auf finanziell gesunden Beinen zu halten. In der EAZA sind rund 350 Zoos und Aquarien organisiert. In der jährlichen Vollversammlung treffen sie alle Grundsatzentscheidungen. Die aus jedem Land proportional in den Rat entsandten Vertreter legen als eine Art Parlament die Ausrichtung und Schwerpunkte der Verbandsarbeit fest. Das Executive Committee ist das ausführende Organ. Es koordiniert die Fachgremien und bereitet die Beschlussvorlagen für Council und Vollversammlung vor. „In der EAZA sind die nachweislich besten Zoos und Aquarien Europas vertreten“, sagt Dr. Kölpin. „Das dürfen wir mit Fug und Recht behaupten, nachdem jedes einzelne Mitglied sich durch einen Audit zertifizieren lassen musste.“ Das Hauptaugenmerk lag dabei auf einer verlässlichen Organisation, einer guten Tierhaltung und der Sicherheit von Belegschaft und Publikum. „Wir wollen den Evaluierungsprozess weiterentwickeln und die Aspekte der Forschung und Bildungsarbeit sowie das Engagement für den Artenschutz künftig noch stärker berücksichtigen“, so Kölpin. „Wir wollen auch die progressivsten Zoos sein und die Tierhaltung immer weiter optimieren. Man darf nie aufhören, neue zoologische Erkenntnisse zu sammeln und anzuwenden.“ Die Zootierhaltung habe seit der EAZA-Gründung 1992 riesige Fortschritte gemacht. „Im direkten Umgang mit den bedrohten Arten haben wir in der internationalen Kooperation der Zoos viel über unsere Tiere, ihr Verhalten, ihre Bedürfnisse sowie Erkrankungen und Heilungsmethoden gelernt, was auch sehr hilfreich ist, um deren Chancen für das Überleben in der Natur zu erhöhen.“ Für den Wilhelma-Direktor sind der Artenschutz im Zoo einerseits und vor Ort in den Herkunftsregionen andererseits zwei Seiten einer Medaille: „Um deren Aussterben zu verhindern, gehört es fest zusammen, hier bedrohte Arten im geschützten Umfeld der menschlichen Betreuung als Reservepopulation zu halten, weil die Bedingungen für sie in der Wildnis immer schlechter werden, und dort zugleich den natürlichen Lebensraum zu schützen oder auch wiederherzustellen. Dafür sind wir auf den Rückhalt in der Bevölkerung angewiesen.“ Deshalb möchte er sich in seiner neuen Position dafür starkmachen, die Rolle der europäischen Zoos für die Artenvielfalt auszuweiten und deren Verdienste zum Erhalt der Biodiversität in der Öffentlichkeit sichtbarer zu machen. Der Wilhelma traut Kölpin durch ihre außergewöhnliche Vielfalt und Expertise eine treibende Kraft für die Entwicklung zu. Sie gehört mit ihrem Bestand von 1200 Tierarten zu den beiden artenreichsten Zoos in Europa. In ihrer wissenschaftlichen Leitung verfügt sie mit Zoologen und Botanikern über das geballte Wissen, um den Zustand der Ökosysteme als Ganzes im Blick zu behalten. Der Zoologisch-Botanische Garten in Stuttgart hat dabei eine Vorbildfunktion erreicht. Er ist Mitglied in der Weltnaturschutzunion IUCN und hat inzwischen Millionensummen aus Spendengeldern in rund zwei Dutzend Projekte weltweit investiert, die er seit Jahren nachhaltig begleitet und die belegbare Erfolge aufzuweisen haben. Jede größere neue Anlage in der Wilhelma, ob Neubau oder Umgestaltung von Gehegen, kombiniert die Institution mit der Unterstützung eines Programms für die jeweiligen Tierarten in deren Heimat. Hierfür erläutert sie in der Wilhelma mit Infotafeln, Aktionsständen und Thementagen die Besonderheiten der Tierart und die Bedrohungen, denen diese ausgesetzt ist. „Wir wollen aufräumen mit dem hartnäckigen Vorurteil, Zoos seien nur Freizeitparks mit lebenden Exponaten“, betont Kölpin. „Das wird unserer Bedeutung für den Artenschutz nicht gerecht. Wir können die Welt allerdings auch nicht alleine retten. Doch kann es uns gelingen, zugleich die Begeisterung für die Tierwelt zu fördern und ein Problembewusstsein zu schaffen, was unsere Gäste motiviert, sich selbst für den Erhalt der Arten einzusetzen.“ Bei jährlich rund 140 Millionen Besuchen in EAZA-Zoos gebe es keinen besseren Multiplikator für den Artenschutz. Auch als Schatzmeister der EAZA blickt Kölpin optimistisch in die Zukunft. Trotz der schwierigen Zeiten habe von allen Mitgliedszoos nur ein einziger wegen der Corona-Pandemie seinen Betrieb aufgeben müssen und es gab keine Verbandsaustritte. „Auf ganz auffällige Weise strömen die Besucherinnen und Besucher wieder in die Zoos – die Zahlen der Wilhelma und der meisten Tierparks europaweit liegen nach Wegfall der Corona-Auflagen auf dem Niveau von vor der Pandemie“, bilanziert er. „Wir haben nicht damit zu kämpfen, dass wie bei Kinos oder Konzerthallen viele Gäste sich umorientiert haben und wegbleiben, weil sie sich in der Zwangspause an Streaming-Dienste daheim gewöhnt haben. Die ganz realen Erlebnisse bei den Begegnungen mit leibhaftigen Tieren lassen sich nicht virtuell am Bildschirm ersetzen.“ Der Ausflug in einen Zoo reiße jeden Gast mit seinen speziellen Gerüchen und Geräuschen für ein paar Stunden aus dem Alltag. „Die Menschen haben uns während der Corona-Schließungen wirklich vermisst“, so Kölpin. „Das zeigt uns, dass Zoos und Aquarien nicht nur systemrelevant für die Artenvielfalt sind, sondern auch schlicht relevant für das Leben der Leute sind. In dem heute weitgehend künstlichen Umfeld des Stadtlebens kann es die Menschen erden, einmal wieder in Kontakt mit der Natur zu kommen. Wenn wir dabei den Wunsch, mehr im Einklang mit der Natur zu leben, wieder zum Keimen bringen können, haben wir schon einen wichtigen Erfolg erzielt.“ Infokasten Von den rund 350 Zoos und Aquarien in der EAZA sind 307 Vollmitglieder, 16 vorläufige Mitglieder sowie 24 Anwärter. Hinzu kommen 48 Fördermitglieder wie Fachfirmen, die im Zoobereich tätig sind, und 37 assoziierte Mitglieder wie Verbände. Zusätzlich zu Einrichtungen aus praktisch allen Staaten Europas sind zudem einzelne Mitglieder aus asiatischen Ländern zur besseren Kooperation der EAZA angeschlossen. Im Council sind die deutschen Zoos mit fünf Sitzen vertreten. Der EAZA-Rat wählt den Verbandsvorsitzenden und bestätigt die von diesem nominierten Kandidaten für das Executive Committee. Es koordiniert die Arbeit der vielen Spezialistengruppen, die regelmäßig zu verschiedenen Fachthemen konferieren.
Zoo Zürich 20.07.2022
JUNGE SCHNEELEOPARDEN IM ZOO ZÜRICH
Die Anfang Mai geborenen Schneeleoparden sind immer aktiver und auch vermehrt für die Besucher*innen sichtbar. Ihr Geschlecht wurde bestimmt und beide haben diese Woche ihren Namen in einer öffentlichen Abstimmung erhalten. Die Jungtiere helfen dabei, eine gesunde und stabile Population dieser bedrohten Art in europäischen Zoos zu gewährleisten. Die Jungtiere bei den Schneeleoparden haben sich gut entwickelt und Mutter Saida (4) kümmert sich hingebungsvoll um die beiden. Inzwischen lassen sie sich auch öfters blicken und entzücken Besucher*innen und Zoomitarbeiter*innen gleichermassen. Namen sind vergeben Am 20. Juni hatten die Tierpfleger*innen und der Tierarzt die beiden Jungen für eine Routinekontrolle aus der Wurfhöhle genommen. Im Zuge der Untersuchung konnte der Tierarzt die Jungen impfen und ihnen einen Chip zur späteren Identifikation einsetzen. Gleichzeitig konnte er das Geschlecht der Tiere feststellen. Es handelt sich um ein Weibchen und ein Männchen. Zwischen dem 12. und dem 18. Juli konnten unsere Besucher*innen den Schneeleoparden im Rahmen einer Online-Abstimmung auf der Webseite des Zoos einen Namen aussuchen. Alle Jungtiere des Zoo Zürich erhalten im Jahr 2022 einen Namen, der mit dem Anfangsbuchstaben «W» beginnt. Die meisten Stimmen erhielten der Name «Wajra» für das Weibchen und «Warjun» für das Männchen. Jungtiere erkunden die Anlage In den letzten Wochen wurden Wajra und Warjun immer aktiver und erkundeten zuerst die Wurfbox und später die nähere Umgebung. Anfangs trug sie Mutter Saida immer wieder in die Wurfbox zurück. Mittlerweile kann sie die Kleinen nicht mehr davon abhalten, immer grössere Ausflüge zu unternehmen. In den letzten Tagen sind sie dadurch häufiger auf der grossen Aussenanlage sichtbar. Trotzdem braucht es immer noch ein wenig Glück und Geduld, um einen kurzen Blick auf sie zu erhaschen. Behütete Kindheit Schneeleoparden-Weibchen haben durchschnittlich zwei Jungtiere pro Wurf. Nach zwei bis vier Monaten folgen sie der Mutter vermehrt – obwohl sie bei der Jagd in diesem Alter eher ein Hindernis als eine Hilfe sind. Ganz unabhängig von der Mutter sind die Jungtiere erst nach etwa 18 Monaten. Mit zwei bis drei Jahren werden sie geschlechtsreif und suchen sich ein eigenes Revier. In der Wildnis sind sowohl die Mutter als auch der Vater Einzelgänger und die Männchen interagieren nicht mit den Jungtieren. Im Zoo Zürich jedoch lebt Vater Shahrukh zusammen mit Saida, Wajra und Warjun und sie verstehen sich sehr gut miteinander. Bedrohte Tierart Schneeleoparden sind in ihrem natürlichen Lebensraum in Zentralasien bedroht. Die Populationsgrösse wird auf etwa 3000 erwachsene Tiere geschätzt. Der Schneeleopard ist vor allem durch den Rückgang seiner Beutetiere als auch durch den Konflikt mit Schafshirten, die ihn zum Schutz ihrer Herde jagen, bedroht. Zusätzlich wird der Schneeleopard wegen seines Fells getötet und seine Knochen werden in der Traditionellen Chinesischen Medizin genutzt. Schneeleoparden im Zoo Zürich Der Zoo Zürich hält Schneeleoparden bereits seit seiner Eröffnung 1929. In dieser Zeit sind im Zoo 59 Jungtiere geboren. Die Schneeleoparden im Zoo Zürich werden im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes EEP gehalten und gezüchtet.
Naturschutz-Tierpark Görlitz 19.07.2022
Ein Baum und eine Bank in würdigem Gedenkeb
Zum Gedenken an Ulf Großmann wurde ihm ein Denkmal im Görlitzer Tierpark gesetzt Seit Gründung des Trägervereins des Naturschutz-Tierparks Görlitz e.V. im Jahr 1996 engagierte sich Ulf Großmann ehrenamtlich und mit viel Leidenschaft in diesem Verein. Von 1996 bis 2016 war er Vereinsvorsitzender und später als Ehrenmitglied arbeitete er – wenn auch im Hintergrund – weiter für die Belange des Tierparks und engagierte sich besonders im Arten- und Naturschutz sowie im sozialen Bereich. Gerade der Wechsel des Tierparks aus der Trägerschaft der Stadt in einen Verein bedeuteten große Herausforderungen, die unter seiner Regie vorbildlich und souverän gemeistert wurden. Er war stets ein kluger Vordenker und entschlossener Macher. „Ulf Großmann übernahm stets verantwortungsvoll und pflichtbewusst viele Aufgaben und prägte mit seiner Persönlichkeit wie kein anderer über Jahre den Trägerverein und damit die Entwicklung des Tierparks“, würdigt der Vereinsvorsitzende Carsten Liebig die Verdienste seines langjährigen Vorgängers. Am 22. Juli wäre Ulf Großmann 65 Jahre alt geworden. Aufgrund einer schweren Krankheit war ihm dies leider nicht vergönnt. Um auf sein Wirken zu weisen und es stets in dankbarer Erinnerung zu behalten, wurde ihm ein Denkmal im Eingangsbereich des Görlitzer Tierparks gesetzt. Im Zentrum steht eine Blutbuche, die von einer bunten Bank in Form eines großen Gs umgeben wird.
Tierpark Bern 19.07.2022
Jungtier bei den Seehunden
Nach einer Tragzeit von rund 11 Monaten hat die älteste Seehün-din (33 Jahre) im Tierpark Bern am 17. Juli 2022 ein Jungtier zur Welt gebracht. Die Freude ist riesig, der letzte «Heuler» im Dählhölzli-Zoo erblickte 2016 das Licht der Welt. Die Mutter und ihr Junges wurden vorerst von der restlichen Gruppe separiert. Die beiden sind gesund und munter. Die Seehundmutter wird ihr Junges nun rund 5 Wochen säugen. Dank der nahrhaften Milch (mit rund 50 % Fettanteil) dürfte das Junge sein Gewicht von momentan ca. 9 kg in dieser Zeit verdreifachen. Die fette Milch hat zum einen den Vorteil, dass die Jungtiere durch den hohen Energiegehalt schnell wachsen und zum anderen hilft sie, rasch eine isolierende Fettschicht für die Winterzeit aufzubauen. Dies ist für Mee-ressäuger lebenswichtig, um sich vor der Kälte des Meerwassers zu schützen. So können sie Stunden im Wasser verbringen, ohne zu frieren. Hitze vertragen die Tiere gut, aller-dings darf der Zugang zu Wasser nicht verwehrt werden. Sobald das Jungtier nicht mehr säugt, werden die Tierpflegerinnen und Tierpfleger ihm beibringen, dass die Hauptnah-rung von Seehunden aus Fischen besteht. Das 7-jährige Seehundemännchen ist im Tierpark Bern geboren und wurde nun zum ers-ten Mal Vater.
Tierpark Nordhorn 18.07.2022Tierpark Nordhorn!
270 Jahre Verbundenheit mit dem Familienzoo ehrt Jubilare der letzten 2 ½ Jahre Zwölf 10-jährige und zehn15-jährige Dienstjubiläen konnten in den letzten Tagen im Tierpark Nordhorn gefeiert werden. Insgesamt 270 Jahre Zugehörigkeit zum Familienzoo bringen die Jubilare so zusammen. Nach zwei harten Coronajahren waren alle froh, nun diesen freudigen Anlass zusammen feiern zu können. Rund sieben Monate musste der Tierpark in den letzten zwei Jahren auf behördliche Anordnung hin seine Pforten für den Besucherverkehr schließen und war damit seiner Geschäftsgrundlage beraubt. Auch die staatlichen Coronahilfen waren nur ein Tropfen auf den heißen Stein, da sie in keinem Fall die Besuchereinnahmen ersetzen konnten. Bei den üblichen Coronahilfen ging der Tierpark sogar leer aus, weil er nicht antragsberechtigt ist. Nur dank der guten wirtschaftlichen Aufstellung in den letzten Jahren konnte der Krise aktiv begegnet werden. Der große Zuspruch aus der Bevölkerung hat zudem sehr geholfen. „Wir haben zu Beginn der Coronapandemie unsere Ziele definiert, wie wir der Krise begegnen und vor allem durch sie hindurch kommen wollen!“ so Geschäftsführer Dr. Nils Kramer. „Die Gesundheit und der Erhalt der Arbeitsplätze stand dabei an erster Stelle! Wir sind glücklich, dass diese Ziele erreicht wurden und das Team gemeinsam durch diese schwierigen Zeiten gegangen ist!“ Dafür mussten andere Dinge zurückstehen. „Wir haben in das Team investiert und nicht in Steine! Das war unsere oberste Priorität! Der Tierpark ist der Tierpark, weil das Tierparkteam ihn lebt!“ so Kramer weiter. Rund 2,5 Millionen Euro haben die siebenmonatige Schließung und die Monate mit starken Einschränkungen den Tierpark gekostet. Um die Arbeitsplätze zu halten, wurden viele Ersatzinvestitionen aber auch große Bauten wie die geplante Leopardenanlage auf bessere Zeiten geschoben. Nun war die Freude deshalb umso größer, dass man gemeinsam die überstandenen Monate und die Dienstjubiläen aus dieser Zeit nachfeiern konnte. Noch keine 30 Jahre ist die Tierpark Nordhorn gGmbH alt. Damals mit einer Handvoll Mitarbeiter gestartet, arbeiten mittlerweile rund 200 Mitarbeiter in den verschiedenen Abteilungen daran, den Besuchern ihren „Tag Glück“ zu schenken. Der älteste Jubilar und Mitarbeiter feierte dabei vor kurzem seinen 83. Geburtstag, die jüngste Jubilarin verbrachte von ihren 32 Lebensjahren fast die Hälfte, nämlich 15 Jahre, schon in Diensten des Tierparks. Allen Jubilaren herzlichen Glückwunsch! Die Jubilare 10-jähriges Dienstjubiläum: Lars Dykstra, Dorothee Heuft, Andre Hoff, Annette Kalteis, Henning Kloppe, Nils Kramer, Ralf Nolten, Karin Schleper, Friedhelm Slüter, Bernd Szocinski, Ute Vienerius, Hedwig Wawrzyniak 15-jähriges Dienstjubiläum: Dieter Duling, Franz Frieling, Henny Grijpma, Friedegund Gülker, Brigitte Hoesen, Henk Hulsink, Jürgen Johannink, Heike Stevens, Tom ten Tusscher, Verena Westerhof
Zoo Frankfurt am Mainz 18.07.2022
Ferienworkshops im Zoo – noch Plätze frei
26. Juli – 30. August Dieses Jahr bietet der Zoo Frankfurt in den Sommerferien ein neues Format an: Vierstündige Workshops für Kinder zwischen 8 und 10 Jahren. Dabei wird jede Woche dienstags ein anderes Thema den Ablauf bestimmen. Tierbeobachtungen, Spiele und kleine Experimente helfen, Zusammenhänge in der Natur zu erkennen und zu erfahren. Erkenntnis ist der erste Schritt, um zum Naturschützer zu werden. Es sind noch Plätze frei. Dienstag, 26.07. Die Welt der Pinguine Sie haben Federn, sie legen Eier – und doch sind Pinguine so ganz anders als andere Vögel. Mit ihren Flügeln gleiten sie elegant durchs Wasser. Auf unserer neuen Pinguinanlage können wir die Tiere ganz genau beobachten und viel Spannendes dabei entdecken. Nicht alle Pinguine leben in der Antarktis! Gemeinsam sehen wir uns an, wo die verschiedenen Pinguinarten leben. Wir erfahren zudem, welchen Gefahren sie ausgesetzt sind und was jeder von uns tun kann, um ihren Lebensraum zu erhalten. Dienstag, 02.08. Perfekt angepasst – Leben in Extremen Wüste, Gebirge, Regenwald. Wer hier überleben will, muss sich den Gefahren stellen und mit Extremen leben können. Mit kleinen Experimenten und auf spielerische Weise lüften wir die Geheimnisse, welche Anpassungen Tiere entwickelt haben, um zum Beispiel auch in extrem heißen oder steilen Landschaften leben zu können. Dazu beobachten wir verschieden Tierarten im Zoo Dienstag, 09.08. Geheimnisvolle Ozeane Die Ozeane der Welt bieten unzähligen Tierarten Lebensraum. Aber was müssen die Tiere können, um im Element Wasser leben zu können? Durch viele spannende Beobachtungen versuchen wir diese und viele andere Geheimnisse zu lüften. Dabei erfahren wir, welche Auswirkungen die Verschmutzung der Meere auf die Tiere und letztendlich auch uns Menschen hat. Dienstag, 16.08. Lauter, schärfer, weiter – Sinnesspezialisten im Zoo Hören, Riechen, Sehen, Tasten, Schmecken… Mit diesen Sinnen erleben wir die Welt, können uns orientieren, verständigen und schützen. Dabei sind je nach Lebensraum und Lebensweise unterschiedliche Sinne im Einsatz. Manche Tiere sind Spezialisten und uns Menschen weit überlegen. Mit kleinen Experimenten erproben wir unsere eigenen Sinne im Vergleich mit ausgewählten Tierarten im Zoo. Dienstag, 23.08. Wer macht was im Zoo? Einblicke in den Zooalltag Welche Berufe fallen uns ein, wenn wir an einen Zoo denken? Um einen Zoo am Laufen zu halten, braucht es das Fachwissen ganz unterschiedlicher Berufe. Wir werfen einen Blick hinter die Kulissen und erfahren welche Aufgaben Zootierärzt*innen oder Wissenschaftler*innen im Zoo haben. Wie vielfältig die Aufgaben der Tierpflege sind, bekommen wir auch praktisch vorgeführt. Da sind Überraschungen garantiert! Dienstag, 30.08. Tierolympiade Heute werden wir aktiv! In einer tierischen Olympiade vergleichen wir unsere Fähigkeiten mit denen ausgewählter Tierarten an verschiedenen Stationen im Zoo. Dabei geht es nicht um sportliche Höchstleistungen, sondern um Spiel und Spaß! Teilnehmen ist alles und eine Urkunde ist euch allen garantiert!
Zoo Innsbruck 18.07.2022
Nachträgliche Geburtstagsüberraschung für Dr. Herwig van Staa – ein Schmetterling wurde nach ihm benannt
Am 10. Juni 2022 wurde der Präsident vom Alpenzoo, DDr. Herwig van Staa 80 Jahre alt. Als Geburtstagsgeschenk haben sich die Tiroler Landesmusseen und der Alpenzoo etwas besonderes einfallen lassen. Eine von der Wissenschaft vorher unbenannte Tierart wurde zu Ehren van Staas nach ihm benannt! Dies bedeutet, dass ab jetzt alle Wissenschafter, die über den nun benannten Schmetterling etwas schreiben möchten, den korrekten wissenschaftlichen Namen: Caryocolum herwigvanstaai nutzen. Am letzten Freitag übergaben Museumsdirektor Dr. Peter Assmann, Kurator und Verfasser der wissenschaftlichen Arbeit mit Benennung der Tierart Dr. Peter Huemer und Zoodirektor Dr. André Stadler das Geschenk an DDr. van Staa, der sich sichtlich über diese Ehre freute! „Ich habe schon viele Ehrungen in meinem Leben bekommen, aber das ist wirklich etwas Besonderes“ strahlte DDr. Herwig van Staa bei der Übergabe im Weiherburgmuseum.
Tierpark Bern 18.07.2022
Wohin geht der Tierpark Bern in Zukunft?
In einer Zeit, in der sich der Mensch immer mehr von der Natur entfernt und die Artenvielfalt weltweit abnimmt, kommt dem Raum, in dem Menschen der Natur und seiner Artenvielfalt begegnen, eine immer wichtigere Bedeu-tung zu. Das Motto «Mehr Platz für weniger Tiere» entwickelt sich zu «Mehr Raum für Vielfalt». Laut Bundesamt für Umwelt sind 35% der rund 10’000 untersuchten Arten in der Schweiz gefährdet, weitere 11 % gelten als potenziell gefährdet. Die bisherigen Bemühungen rei-chen nicht aus, um die Artenvielfalt in der Schweiz langfristig zu erhalten. Dem Raum, der Tieren in der Schweiz überhaupt noch zur Verfügung steht, kommt eine immer wichtigere Bedeutung zu. Der Tierpark Bern ist nicht nur der Ort der Stadt Bern, wo Tiere in weitläufi-gen Anlagen erlebt werden können, sondern ein Ort, der mit seiner einmaligen Lage im Wald und an der Aare auch Lebensraum für viele einheimische Arten ist. Er hat das gros-se Potential, sich in diesem Bereich zu engagieren und so einen Beitrag für den Natur- und Artenschutz zu leisten. In Zukunft wird sich der Tierpark, als Mitglied bei verschiedenen nationalen wie internatio-nalen Dachverbänden (Europäischer Dachverband der Zoos und Aquarien, zooschweiz, etc.) vermehrt mit den Themen des regionalen, wie auch internationalen Artenschutzes auseinandersetzen und gleichzeitig einen starken Fokus auf spannende und interaktive Bildungsangebote legen. In dem Wissen, dass Bemühungen im Natur- und Artenschutz nur gemeinsam zum Erfolg führen, wird der Tierpark Bern in Zukunft vermehrt Raum für Zusammenarbeit auf verschiedensten Ebenen, national wie auch international, sein. Der Tierpark Bern bietet «Mehr Raum für Vielfalt», für Tiere und Natur, für Menschen und Er-lebnisse, für Wissenschaft und Kooperationen. Die Stadt Bern will eine hohe Lebensqualität für alle ermöglichen – heute und in Zukunft. Die Rahmenstrategie Nachhaltige Entwicklung (RAN2030) der Stadt dient mit den sechs Handlungsschwerpunkten als Orientierungsrahmen. Der Tierpark Bern nimmt in dieser Hinsicht eine wichtige Rolle für die Stadt Bern ein. Gemeinsam mit starken regionalen Partnern aus Bern arbeitet der Tierpark an der Botschaft und ihrer Umsetzung, sich lang-fristig und nachhaltig für die Vielfalt in und um Bern zu engagieren. Mit dem angelaufenen Berner Käferprojekt, in Zusammenarbeit mit Stadtgrün Bern und dem Naturhistorischen Museum Bern, sowie einem in den Startlöchern stehenden Projekt zur Förderung der Artenvielfalt von Kleinsäugern auf dem Tierpark-Areal hat der Tierpark die ersten Schritte in die Zukunft getätigt.