Vivarium Darmstadt 29.04.2022
Neue Attraktion im Zoo: Wissenschaftsstadt Darmstadt eröffnet Dünenlandschaft / Stadtkämmerer Schellenberg: „Ort zum Spielen und Verweilen im Vivarium“ / Unterstützung durch Merck und Kaupiana
Am heutigen Freitag, 29. April 2022, ist mit der Dünenlandschaft eine neue Besucherattraktion im Darmstädter Zoo Vivarium eröffnet worden. Gemeinsam mit Jürgen Thomas, dem Vorsitzenden der Kaupiana, sowie Ralf Göthling, Manager Headquarters Marketing & Dialog bei Merck in Darmstadt stellten André Schellenberg, Stadtkämmerer der Wissenschaftsstadt Darmstadt, und Sabine Kleindiek, Leiterin des Eigenbetriebs für kommunale Aufgaben und Dienstleistungen (EAD) der Wissenschaftsstadt Darmstadt, das neue Angebot vor. „Dank der finanziellen Unterstützung der Kaupiana und der Merck KGaA lädt seit heute eine Dünenlandschaft, wie sie an der Nord– und Ostsee vorkommt, zum Spielen und Verweilen ein“, erklärte Stadtkämmerer André Schellenberg. „Die Umgestaltung des alten, in die Jahre gekommenen Picknickplatzes hat es uns außerdem ermöglicht, thematisch auf die Tierarten in der Wattvogelhalle einzugehen.“ Nach der Landschaftsplanung durch das Überlinger Unternehmen Ramboll, wurden für dieses Projekt zahlreiche Kubikmeter Erde und Sand bewegt, Wege neu angelegt, Beete geschaffen, Sitzmöglichkeiten errichtet und ein Holzsteg erbaut. Um die natürliche Bepflanzung der Dünen von Nord- und Ostsee zu symbolisieren, konnten mit finanzieller Unterstützung der Kaupiana eine Vielzahl von Gräsern, Stauden und Büschen gesetzt werden: „Diese neu angelegte Landschaft setzt ein weiteres Ausrufezeichen im Zoo Vivarium. Durch die Bepflanzung, die von uns finanziell unterstützt wurde, wird Naturschutz für Kinder und Familien erlebbar“, sagte Jürgen Thomas, der Vorsitzende der Kaupiana. Durch das finanzielle Engagement der Merck KGaA bieten drei neue, pädagogische Spielgeräte aus Holz Kindern die Möglichkeit zum Toben. „Merck ist in Darmstadt daheim – das zeigen wir auch dadurch, dass wir uns durch Fördermaßnahmen in die Gesellschaft der Region einbringen. Die drei Spielgeräte aus nachhaltigem Material, die wir sehr gerne finanziert haben, fügen sich optisch gut in die neu gestaltete Dünenlandschaft ein und laden ab sofort zum Klettern und Balancieren ein“, erläuterte Ralf Göthling von der Firma Merck. Ein Highlight bildet ein Segelboot, das von Auszubildenden des zweiten Lehrjahres der Werkstatt des EAD so umgebaut und restauriert wurde, dass Kinder darauf spielen können. Zusammen mit drei Strandkörben unterstreicht es den maritimen Charakter der Dünenlandschaft. Mit der Gestaltung der Fassade der Vogelhalle wurde der Darmstädter Grafiker Jörn Heilmann beauftragt. Dabei hat er eine beeindruckende optische Tiefe generieren können, die den Besucherinnen und Besuchern das Gefühl vermittelt, sich direkt an der Küste zu befinden und den Wattvögeln beim Fliegen zuzusehen.
Tiergarten Kleve 29.04.2022
Zum Welttag des Buches 2022: Studierende verschenkten Geschichten an Erdmännchen, Otter & Co
Renate Schmitz-Gebel hat sich für den Welttag des Buches 2022 etwas Besonderes für ihre Studierenden der Hochschule Rhein-Waal (HSRW) einfallen lassen. Am vergangenen Samstag stattete die Lehrbeauftragte für Kreatives Schreiben an der HSRW Kleve zusammen mit neun Studentinnen der Fakultät Gesellschaft und Ökonomie dem Tiergarten Kleve einen Schreib-Besuch ab. Renate Schmitz-Gebel hatte reichlich Papier, Stifte und anregende Schreibimpulse im Gepäck. Das bekannte Motto zum 23. April „Ich schenk dir eine Geschichte“ wurde abgewandelt: Die Studierenden schenkten den Tieren zum Welttag des Buches selbst verfasste Geschichten. Bei schönstem Sonnenschein und mit großer Freude schrieben die Studierenden einen Tag lang Geschichten und Gedichte für Erdmännchen, Otter & Co. Sie versetzten sich spielend leicht in Seehunde, Ziegen und Esel hinein und ließen Fuchs, Pfau und Trampeltiere sprechen. Einige Tiere wie Seehundjungtier Robert schienen beim Vorlesen der Texte gespannt zu lauschen, wenn sie nicht wie der Rote Panda gerade schliefen. Tiergartenleiter Martin Polotzek ist begeistert: „Schreiben im Zoo – das ist eine tolle Idee von Frau Schmitz-Gebel – und eine Premiere im Tiergarten Kleve! Ich freue mich sehr über das Engagement der Studierenden, die sich sogar trauen werden, ihre Texte in einer öffentlichen Geschichten-Führung durch unseren Tiergarten vorzutragen. Das finde ich einfach großartig.“ Alle Interessierten sollten sich also schon Samstag, den 9. Juli, vormerken. Dann startet um 18 Uhr die Geschichten-Führung mit den Autorinnen durch den abendlichen Tiergarten. Treffpunkt ist dann vor dem Haupteingang des Tiergartens. Anstelle von Eintrittsgeld wird für diese besondere Lesung um eine freie Spende gebeten. Studentin Fiona ist ganz angetan von der besonderen Lehrveranstaltung und wird auf jeden Fall wieder in den Tiergarten Kleve kommen: „Es gibt hier noch so viele Tiere, über die ich schreiben möchte. Der Tag heute hat längst nicht ausgereicht!“ Kommilitonin Ciara, die den Tiergarten schon seit ihrer Kindheit kennt, hat sich gewundert: „Ich habe heute den Tiergarten ganz anders kennengelernt. Ich habe mir zum ersten Mal Zeit genommen, ein Tier eine halbe Stunde lang genau zu beobachten, zu beschreiben, mich hineinzuversetzen. Der Tiergarten ist für mich heute auf einmal riesengroß geworden.“ Das bestätigten am Ende alle Teilnehmenden: Der Tiergarten ist gewachsen und er ist voller Geschichten, die nur darauf warten, mit viel Fantasie erzählt und aufgeschrieben zu werden. Beim Kreativen Schreiben, so Dozentin Renate Schmitz-Gebel, geht es um die Förderung von Vorstellungskraft, die Erweiterung sprachlicher Ausdrucksmöglichkeiten und die Stärkung des Selbstvertrauens. All das kommt am Ende dem Studium zugute. Außerdem entdecken die Studierenden regionale Orte neu oder wieder. Der nächste Halt der Studierenden aus der Kreativen Schreibwerkstatt wird im Museum Schloss Moyland sein. Die Lesung mit den Geschichten der Studierenden findet am Samstagabend, 9. Juli 2022, um 18 Uhr im Tiergarten Kleve statt. Treffpunkt ist vor dem Haupteingang. Eine freie Spende wird für diese besondere Veranstaltung erbeten.
Zoo Heidelberg 29.04.2022
Herzlich willkommen, kleine Mangabe! Erste Weißscheitelmangabe im Zoo Heidelberg geboren
Zum ersten Mal erblickte eine Weißscheitelmangabe im Zoo Heidelberg das Licht der Welt: Am 17.04.2022 wurde ein Jungtier geboren. Die Mutter des jungen Äffchens kümmert sich fürsorglich um den Nachwuchs, der sich den Tierpflegern und Besuchern in seinen ersten beiden Lebenswochen fit und gesund zeigt. Der Zoo Heidelberg freut sich über die wertvolle Nachzucht. Weißscheitelmangaben zählen zu den vom Aussterben bedrohten westafrikanischen Affenarten, für deren Schutz sich der Zoo Heidelberg seit über 20 Jahren aktiv einsetzt. „Das gesamte Zoo-Team freut sich sehr über diesen ersten Heidelberger Nachwuchs bei den Weißscheitelmangaben. Wir sind froh, dass das Jungtier gesund und kräftig genug ist, um sich selbst im Fell seiner Mutter festzuhalten. Das ist ein gutes Zeichen, denn die ersten Lebenswochen sind bei jedem Nachwuchs kritisch – bisher sieht alles gut aus“, erklärt Sandra Reichler, Kuratorin für Säugetiere im Zoo Heidelberg. Die Tierpfleger vermuten, dass das Jungtier ein Männchen ist. Da sie die junge Familie nicht allzu sehr stören möchten, konnten sie das Geschlecht bisher nur mit Abstand per „Sichtkontrolle“ prüfen. Mutter Nika ist aufmerksam und fürsorglich: Sie umsorgt den Kleinen und trägt ihn immer mit sich am Körper. Die gesamte Gruppe, welche seit Sommer 2019 zusammenlebt, verhält sich gegenüber dem Jungtier freundlich. Das andere Weibchen Madina zeigt sich interessiert und durfte bereits der Mutter sowie dem Nachwuchs das Fell pflegen – ein positiver Vertrauensbeweis. Wie bei Mangaben üblich, kümmert sich Vater Harry nicht um den Nachwuchs, sondern beobachtet die Umgebung aufmerksam, um für den Schutz seiner Gruppe sorgen zu können. Die Jungenaufzucht ist Sache der Weibchen. Das junge Glück der Weißscheitelmangaben im Zoo Heideberg hat eine große Bedeutung für den Artenschutz. Weißscheitelmangaben gehören, ebenso wie die Roloway-Meerkatzen, zu den bedrohtesten Affenarten weltweit. Anfang 2001 wurde auf Initiative des Zoo Heidelberg das Artenschutzprojekt WAPCA (West African Primate Conservation Action) gegründet. Unter Heidelberger Führung haben sich viele europäische Zoos und Organisationen zusammengefunden, die sich aktiv für den Schutz dieser Affenarten in den westafrikanischen Regenwäldern einsetzen. Durch das WAPCA-Projekt werden nicht nur die Weißscheitelmangaben und Roloway-Meerkatzen geschützt, sondern das gesamte Ökosystem des westafrikanischen Regenwalds. In einer Zuchtstation in Ghana, die ebenfalls Teil des Projekts ist, sowie in anderen europäischen Zoos, kamen bereits mehrere Mangaben zur Welt. Alle Mangaben werden als eine gemeinsame Population gemanagt: Regelmäßig werden Tiere ausgetauscht, um die Zuchtgruppen genetisch gesund zu halten. Neben den wichtigen Schutzaktivitäten in Ghana und der Elfenbeinküste, die in enger Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung stattfinden, wird zudem eine mögliche Wiederauswilderung der wertvollen Tiere geprüft. „Jede Geburt innerhalb des Projekts, egal ob in Europa oder in Westafrika, hilft uns, die Population der Weißscheitelmangaben stabil zu halten und ist daher sehr wichtig für den Erfolg der Artenschutzarbeit“, erklärt Reichler.
Zoo Hoyerswerda 29.04.2022
700 Gramm Erfolg – Erstnachzucht bei den Hyazintharas im Zoo Hoyerswerda
Im Zoo Hoyerswerda schlüpfte Ende März Nachwuchs bei den Hyazintharas. Seit sechzehn Jahren die erste erfolgreiche Nachzucht des Arapärchens im Zoo überhaupt. In den vergangenen Jahren legten und brüteten die Großpapageien Rosi und Rambo durchaus Eier, allerdings waren diese entweder nicht befruchtet oder wurden von den Elterntieren nicht versorgt. „Ein häufiges Problem bei Papageien. Erst nach mehreren Anläufen wissen die Eltern, was sie tun müssen. Umso mehr freut es uns, dass es jetzt geklappt hat und das Kleine wohlgenährt ist und schon fast 700 Gramm wiegt“, berichtet Tierpflegerin Carolin Adler. Noch besitzt das Küken nicht das prägnante blaue Federkleid der Hyazintharas, sondern sitzt wie alle Vogelküken noch nackt und wohlbehütet in der Bruthöhle. Für Besucher wird es noch eine Weile nicht sichtbar sein. „Frühestens Mitte Juli wird der Nachwuchs das Nest verlassen. Aber die ersten blauen Federkiele sind schon sichtbar“, erzählt Carolin Adler weiter. Bis zu einem Jahr versorgen die Elterntiere den Nachwuchs bevor er flügge wird. Das Geschlecht lässt sich erst durch eine Federprobe ermitteln. Hyazintharas gehören zu den Vögeln, bei denen sich die Geschlechter äußerlich nicht unterscheiden. Seit sechzehn Jahren hält der Zoo Hoyerswerda das Hyazinthara-Pärchen Rosi und Rambo. Anfangs noch in der Fasanerie, bewohnen sie seit mehreren Jahren die großzügige ehemalige Anlage der Schopfmangaben. Die stetige Optimierungen und Anpassungen an neuste Haltungsstandards verbesserten auch die Zuchtmöglichkeiten und -chancen. „Wir sind froh über diese erfolgreiche Nachzucht. Insbesondere, wenn man sich bewusst macht, wie gefährdet diese Vögel in freier Wildbahn sind“, erklärt Eugène Bruins, Zoologischer Leiter Zoo Hoyerswerda. Hyazintharas bewohnen Randgebiete tropischer Regenwälder in Südamerika, wobei die meisten Vögel im Pantanal leben. Sie sind mit einem Meter Körperlänge die größten Papageien und ernähren sich von Sämereien, Nüssen und hartschaligen Früchten. Ihr Schnabel dient ihnen nicht nur zur Nahrungsaufnahme, sondern macht sie damit auch zu einem guten Kletterer.
Wilhelma – Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart 29.04.2022
Neue Tierarten in der Wilhelma – Tapire und Servale ermöglichen spannende Vergleiche
Zwei zusätzliche Tierarten ergänzen neuerdings den vielseitigen Bestand der Wilhelma in Stuttgart. So sind jetzt erstmals Flachlandtapire zu beobachten, die größte Wildtierart Südamerikas. Und mit Servalen kehrt eine Kleinkatzenart nach elf Jahren Pause in den Zoologisch-Botanischen Garten zurück. „Diese Neuzugänge erlauben unseren Gästen spannende Vergleiche“, sagt Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin. „Zum einen können sie die südamerikanischen Tapire und unsere asiatischen Schabrackentapiren mit ihrer markanten Schwarzweißfärbung im Kontrast betrachten. Und bei den Servalen zeigen sich natürliche starke Unterschiede zu unseren Großkatzen, wie Löwen und Jaguare.“ Untergekommen sind die Flachlandtapire im Südamerika-Bereich der Wilhelma in der Nähe von Brillenbären und Mähnenwölfen, Alpakas und Ameisenbären. In der Natur leben sie in der nördlichen Hälfte Südamerikas gleichermaßen in Feuchtgebieten und Sumpfwälder wie auch Savannen und Grasland. Sie erreichen bei den größeren Weibchen eine Schulterhöhe von knapp 1,20 Meter und ein Gewicht von an die 300 Kilo. Typisch ist der stark ausgeprägte Nackenkamm – und wie bei allen Tapiren der bewegliche Rüssel, der aus Nase und Oberlippe gebildet ist und zum Greifen genutzt wird. Anders als die Schabrackentapire ist ihr Fell dunkelbraun oder schwarzbraun. Nur die Kehle und der untere Teil des Gesichts sind grau. Über drei Jahrzehnte hat sich ihre Zahl um ein Drittel verringert. Daher gelten sie inzwischen als bedrohte Tierart. Die beiden Neuzugänge aus dem Zoo im ungarischen Veszprém sind der knapp 16-jährige Hermanek und seine Tochter Radir, die sieben Jahre und acht Monate alt ist. Servale gab es zuletzt 2011 in der Wilhelma, danach ausschließlich größere Raubkatzen. Dass sie zoologisch zu den Kleinkatzen zählen, kann dabei irreführend wirken. Keine andere Katze hat im Verhältnis längere Beine. Ihr schlanker Körper kann auf eine Länge von gut 90 Zentimeter kommen: bei einer Schulterhöhe von an die 65 Zentimetern und einem Gewicht bis 15 Kilogramm. Auffällig sind die auf dem schmalen Kopf sehr hoch aufragenden Ohren. So sind Servale hervorragend an die Jagd von kleinen Nagetieren in hohem Gras angepasst. Kleine Vögel, Eidechsen, Schlangen und Frösche verschmähen sie ebenfalls nicht. So finden sie sich in fast allen Gebieten Afrikas bis in Höhen von 3000 Metern zurecht. Lediglich tropischen Regenwald und Wüste meiden sie. Südlich der Sahara sind sie weit verbreitet. Nördlich davon begrenzt sich ihr Vorkommen auf einen Streifen von Guinea an der Westküste bis Somalia im Osten. Die beiden neuen Servale der Wilhelma sind noch sehr jung und erst im vergangenen Sommer geboren. Daher sind sie vorerst in benachbarten Gehegen getrennt untergebracht, damit sie sich zum vorsichtigen Kennenlernen zunächst nur sehen, riechen und hören können. Für den Anfang sind der Kater Nio aus dem Zoo Osnabrück und die Katze Duma aus Dvůr Králové in Tschechien in der Zeile der Raubtiere zwischen den Revieren der Löwen und Jaguaren anzutreffen. Im Laufe des Jahres entsteht für sie ein eigenes Gehege im Bereich der afrikanischen Arten in der Nähe von den Gorillas, Bonobos und Somali-Wildeseln.
Zoo Duisburg 29.04.2022
Nachwuchs mit Seltenheitswert: Kleine Roloway-Meerkatze geboren
Das kleine Affenkind zählt zu den seltensten Primatenarten der Welt. Deutschlandweit wird die Tierart derzeit in nur drei Zoos gehalten. Sie leben nur in kleinen Verbreitungsgebieten im Osten Afrikas und gelten als stark gefährdet: Die Roloway-Meerkatzen. Nun ist dem Zoo Duisburg ein wichtiger Erfolg zum Erhalt dieser Tierart gelungen. Ein Jungtier wurde geboren. Putzmunter tobt das kleine Affenkind durch das Stroh und erkundet die Umgebung. Geboren wurde die männliche Roloway-Meerkatze bereits vor einer Woche. Mit der bisherigen Entwicklung sind die Tierpfleger sehr zufrieden, wie Jan Woudboer erzählt: „Das Jungtier ist sehr aktiv, trinkt regelmäßig und nimmt schon jetzt Kontakt zu den Artgenossen auf“. Immer an der Seite des Winzlings: Affen-Mutter Manou. Für das 25-jährige Weibchen ist es bereits das fünfte Jungtier, welches sie gemeinsam mit Partner Owen (23) in Duisburg aufzieht. „Manou ist eine vorbildliche und sehr liebevoll Mutter, die die Umgebung immer im Blick hat und nicht von der Seite ihrer Kinder weicht“, schwärmt Tierpfleger Woudboer. Ursprünglich leben Roloway-Meerkatzen in zwei kleinen Gebieten im Süden von Ghana sowie der Elfenbeinküste. Durch Wilderei und der Abholzung ihres Lebensraumes sind die Bestände in den letzten Jahrzehnten dramatisch gesunken. Die IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) geht davon aus, dass nur noch rund 300 Roloway-Meerkatzen in den Regenwäldern Afrikas leben. Deswegen ist jede Zucht unter geschützten Bedingungen ein wichtiger Schritt zum Erhalt dieser charismatischen Primaten-Art. Koordiniert wird der Erhalt dieser, und vieler weiterer Tierarten, in Zoos über das sogenannte EEP (Europäisches Erhaltungszuchtprogramm). Zootierärztin Dr. Carolin Bunert erklärt: „Die Aufgabe des EEP liegt darin, passende Zuchtgruppen zusammen zu stellen und eine zukunftsfähige Population in Menschenhand aufzubauen. Sie werden europaweit geführt“. Tiere dieser Zoo-Reservepopulationen können im besten Fall Auswilderungsprojekten bereitgestellt werden. Bevor das aber passieren kann, müssen sich die Lebensbedingungen der jeweiligen Tierarten im ursprünglichen Lebensraum verbessern. Im Fall der Roloway-Meerkatzen unterstützt der Zoo Duisburg bereits seit Jahren die West African Primate Conservation Action (WAPCA). Das Projekt setzt sich für den Schutz der Regenwälder Ghanas und der Elfenbeinküste ein. Dazu wird insbesondere die Ausbildung von Rangern gefördert, welche den ursprünglichen Regenwald schützen. Außerdem werden die Gehälter der Ranger finanziert, damit diese ein geregeltes Einkommen haben und somit ihre Familien ernähren können. Des Weiteren bietet WAPCA den lokalen Landwirten Lehrgänge an, in welchen Grundlagen der nachhaltigen Landwirtschaft unterrichtet werden. Das soll der Abholzung des Regenwaldes entgegenwirken.
Zoo-Verein Wuppertal 29.04.2022
Enthüllung der Skulptur „Rufende Kraniche“ an ihrem neuen Standort
In einer kleinen Zeremonie wurde am gestrigen Donnerstag, 28.04.2022, um 18 Uhr die wieder aufgestellte Bronze-Skulptur „Rufende Kraniche“ von Fritz Melis unterhalb der Freiflughalle des Vogelhauses von Zoodirektor Dr. Arne Lawrenz und dem 1. Vorsitzenden des Zoo-Vereins Bruno Hensel enthüllt. Zu den Gästen zählte neben Vertretern von Vorstand und Beirat des Zoo-Verein Wuppertal e.V. auch der frühere Zoodirektor Dr. Ulrich Schürer. In den kurzen Ansprachen wurde an den Stifter der Skulptur erinnert, den Wuppertaler Fabrikanten und langjährigen 1. Vorsitzenden des Zoo-Vereins Wilhelm Muthmann. Dieser führte den Zoo-Verein von 1966 bis zu seinem Tod 1997 und ist damit der bislang am längsten amtierende Vereinsvorsitzende in der Geschichte des 1955 gegründeten Zoo-Vereins. Muthmann, dessen Todestag sich in diesem Jahr zum 25sten Mal jährt, schenkte die Bronze-Skulptur 1982 dem Zoo-Verein. Sie stand lange im früheren Rosengarten des Grünen Zoos, bis dieser der neuen Freiflugvoliere Aralandia weichen musste. Nachdem sie bei Baumfällarbeiten beschädigt worden war, wurde sie in einer Düsseldorfer Kunstgießerei restauriert und hat nun einen neuen Platz neben der Kranichanlage unterhalb des Vogelhauses gefunden. Geschaffen wurde die Bronze-Skulptur „Rufende Kraniche“ vom Berliner Künstler Fritz Melis, einem umworbenen Bildhauer des 20. Jahrhunderts, der als einer der bekanntesten Tierbildhauer Deutschlands gilt. So stammen zum Beispiel auch die Bronzenen Kronenkraniche im Garten der Willy-Brandt-Villa in Bonn, die fünf Jungfernkraniche in Bronze an der Allianz in Köln oder die Skulptur „Stolze Kraniche“ auf der Senator-Burda-Anlage in Offenburg von ihm. Die „Rufenden Kraniche“ im Grünen Zoo Wuppertal dürften eines der letzten Werke des 1982 verstorbenen Künstlers gewesen sein. Der Zoo-Verein freut sich sehr, dass die Melis-Skulptur nach den langen Jahren der Bauzeit von Aralandia nun wieder im Grünen Zoo sichtbar ist. Nach der Enthüllung führte Zoodirektor Dr. Lawrenz die Gruppe noch zur Baustelle der neuen Takin-Anlage „Kula Kangri“, um über den aktuellen Stand der Bauarbeiten und an der Tieranlage und dem angrenzenden Naturspielplatz zu informieren.
Alpenzoo Innsbruck-Tirol 29.04.2022
Niedlicher Lämmchen-Nachwuchs im Alpenzoo
Am Bauernhof im Alpenzoo gibt es Grund zur Freude, denn am 12.4. kam ein kleines Lämmchen zur Welt. Das kleine Lamm erkundet seitdem das Gehege oder kuschelt mit seiner Mama, welche zu den alpinen Steinschafen gehört. Die Pfleger freuen sich sehr darüber, wie gut es sich entwickelt. Das alpine Steinschaf ist ein feingliedriges, kleines bis mittelgroßes Gebirgsschaf mit breitem und tiefem Körper. Mutterschafe erreichen ein durchschnittliches Gewicht von 40 bis 60 kg, Widder von 55 bis 80 kg. Rassetypisch ist, dass Gesichtsfeld, Unterkiefer sowie die Füße unbewollt sind und die Schafe nur Deckhaare tragen. Lämmer sind im Gegensatz dazu im Gesichtsbereich und an den Extremitäten stärker bewollt. „Unser süßes Lämmchen ist einfach ein Hingucker für alle unsere Besucher und wir hoffen, dass in nächster Zeit noch viele weitere Jungtiere im Alpenzoo folgen werden“, freut sich Zoodirektor Dr. André Stadler. Die angehängten Dateien dürfen kostenfrei verwendet werden. Als Quelle ist der Alpenzoo zu nennen. Wir würden uns sehr über eine Berichterstattung freuen.
Zoo Augsburg 29.04.2022
Ehrenamtliche als Kattaaufsicht gesucht
Seit 2010 gibt es im Zoo Augsburg das Kattaland, eine begehbare Affenanlage, die für viele Zoobesucher einer der Höhepunkte beim Zoobesuch ist. Denn sich inmitten der Lemuren zu bewegen, ohne trennende Absperrung hat schon etwas Besonderes. Um dies tun zu können, gibt es natürlich Verhaltensregeln, die die Besucher beachten müssen, die aber leider manchmal nicht befolgt werden. Aus diesem Grund gibt es unsere Katta-Aufsicht, die sich um die Einhaltung der Regeln kümmern. Derzeit suchen wir wieder engagierte Freiwillige zur Unterstützung. Falls Interesse besteht, kontaktieren Sie bitte den Zoo unter 08211 567149-0 oder per Email unter info@zoo-augsburg.de
Zoo Osnabrück 29.04.2022
Auf Wiedersehen, Argo! Willkommen, Tilak! Neuer Sumatra-Tiger im Zoo Osnabrück – Tausch für den Artenschutz
Nachdem am vergangenen Dienstag, 26.4. der französische Tiger Tilak in Osnabrück ankam, ist am darauffolgenden Mittwochmorgen Tigerkarter Argo aus Osnabrück nach Frankreich gereist. Der Tausch fand statt, um die Chance auf Nachwuchs bei der stark bedrohten Katzenart zu steigern. Pünktlich um 14 Uhr rollte der Transporter des französischen Zoos d’Amiens Métropole im Zoo Osnabrück auf den Wirtschaftshof. Im Gepäck hatte er den fünfjährigen Sumatra-Tiger Tilak, sicher verpackt in einer großen Metalltransportkiste. In Osnabrück wurde er mit Spannung erwartet, denn Tilak sollte gegen Kater Argo getauscht werden. „Den temperamentvollen Charakter von Tilak haben wir bereits beim Öffnen der Autotüren erahnen können – er gab mit lautstarkem Gebrüll und Fauchen seine Ankunft bekannt,“ so Daniel Chirico, Revierleiter und Tierpfleger im Zoo Osnabrück. Geplant hatte den Tausch von langer Hand Tobias Klumpe, Biologe und Zoologische Leitung im Zoo Osnabrück, gemeinsam mit dem Zuchtprogramm der European Association of Zoos and Aquaria (Europäische Vereinigung von Zoos und Aquarien, kurz EAZA). „Im sogenannten EAZA Ex-situ Programm sind gerade von bedrohten Tierarten alle Individuen in europäischen und internationalen Zoos aufgeführt. Die zuständigen Koordinatoren bringen die Paare nach wissenschaftlichen Kriterien zusammen, um eine gesunde Population unabhängig von der schwierigen Situation in der Wildbahn zu ermöglichen“, so Klumpe. Da weder das Tigerpaar in Osnabrück, Argo und Diana, noch das Tigerpaar im Zoo d‘Amiens bislang Nachwuchs zeugte, werden nun die Karten neu gemischt, denn die Not ist groß: Nur noch etwa 370 Sumatra-Tiger leben in der Wildbahn. Vor allem in Frankreich hoffen die Verantwortlichen auf Nachwuchs, da die dortige Katze noch etwas jünger ist. Erfolgreicher Katertausch – Nachdem Tiger Tilak in Osnabrück angekommen war, wurde er mitsamt der Kiste auf die Außenanlage des „Tigertempelgartens“ direkt vor einen Schieber zu einem separaten Innengehege verladen. „Unsere Tiger waren ebenfalls sicher im Haus verwahrt, allerdings in einem gesonderten Bereich. Als die Schieber von Tilaks Kiste und zu seinem Innenbereich hochgingen, preschte der Kater in Sekundenschnelle in sein neues Zuhause und war damit sicher in Osnabrück angekommen“, berichtet Daniel Chirico. „Argo und Diana haben nebenan natürlich mitbekommen, dass ein neuer Kater im Haus ist, auch wenn sie ihn nicht sehen konnten. Sie spitzten die Ohren und Argo schien auf der Hut zu sein, doch schließlich beruhigten sich die zwei wieder.“ Am nächsten Tag folgte dann Kater Nummer zwei: Argo wurde im separaten Mutter-Kind-Außenbereich sediert, von den Zootierärzten ein letztes Mal untersucht und schließlich in die Transportkiste gebracht. „Auch das hat sehr gut geklappt. Argo war natürlich vorher ein bisschen nervös. Er ahnte, dass etwas passieren sollte. Aber schließlich schlief er tief und fest und wachte erst wieder in der Kiste auf“, so Chirico. Dann führen die französischen Kollegen mit ihm im Transporter zurück nach Frankreich, wo er inzwischen gut angekommen ist und in Kürze auf Weibchen Menya trifft. „Derartige Transfers sind für die Arterhaltung unverzichtbar. Denn eine wichtige Aufgabe der Zoos ist der Artenschutz und dazu gehört die Erhaltung einer gesunden Population durch Nachzucht. Zudem ist die Jungenaufzucht für die Tiere eine wichtige Erfahrung. Der Sumatra-Tiger ist aufgrund des Lebensraumverlusts und Wilderei bereits vom Aussterben bedroht“, so Klumpe. Zusätzlich unterstützt der Zoo Osnabrück die WildCats Conservation Alliance vor Ort in Sumatra, die mit Schutzmaßnahmen und Aufklärung die Rettung des Sumatra-Tigers voranbringt. Zusammengewöhnung von Diana und Tilak – Im nächsten Schritt werden nun Diana und Tilak aufeinandertreffen. Das könne aber noch ein paar Tage dauern: „Tilak ist sehr viel temperamentvoller und somit ein ganz anderer Charakter als Argo. Er kann nun erstmal in Ruhe ankommen, alleine die Anlagen kennenlernen und dann wird ein erster Kontakt mit Diana durch ein Gitter getrennt stattfinden. Die Zusammengewöhnung von Tigern ist nicht einfach“, betont Klumpe. Deswegen werden die Tiger auch täglich mehrere Stunden von Biologiestudenten beobachtet, die ihr Verhalten protokollieren. „Die Tiere werden uns das Signal geben, wann sie zusammenkommen wollen. Diesen Zeitpunkt hinauszuzögern ist nicht gut, denn dann könnte Frustration bei den Tigern aufkommen. Trotzdem bleibt ein Restrisiko, dass die Tiere sich angreifen“, so Klumpe. Dieses Risiko sei aber unausweichlich, wenn die Tigerart vor dem Aussterben gerettet werden soll. Tigerin Diana gehe es nach dem Abschied von ihrem Kumpanen Argo gut, wie Tierpfleger Chirico berichtet: „Sie war schon recht nervös, als Argo weg war und sie das erste Mal alleine auf die Außenanlage ging. Sie suchte Deckung und beobachtete alles sehr genau. Inzwischen hat sie aber schon gefressen und kam auch ohne zu zögern ins Haus zurück.“ Für Besucher ist am Wochenende vorerst nur Diana auf der Außenanlage zu sehen. Der Innenbereich bleibt teilweise geschlossen, damit Tilak sich in Ruhe dort eingewöhnen kann. Der Zoo wird über die Zusammengewöhnung weiter informieren.
Zoo Osnabrück 28.04.2022
„3. Open Air-Rudelsingen“ im Zoo Osnabrück – Am 1. Juni: Livemusik begleitet Gesang
Am 1. Juni kehrt das Rudelsingen in den Zoo Osnabrück zurück. Das Kulturevent in der Mitte des Zoos verspricht abwechslungsreiche Lieder zum Mitsingen und wird von Livemusik begleitet. Ein Teil der Einnahmen geht an das Elefantenpark-Projekt „Rüssel voraus!“. Karten sind ab sofort online und an der Zookasse erhältlich. Nachdem gemeinsame Gesangsveranstaltungen aufgrund von Corona lange nicht erlaubt waren, startet nun endlich das „3. Open Air-Rudelsingen“ im Zoo Osnabrück. „Es ist großartig, nach so langer Zeit endlich wieder zahlreiche Freundinnen und Freunde des Rudelsingens im Zoo Osnabrück begrüßen zu dürfen“, freut sich David Rauterberg, Erfinder und Organisator des Rudelsingens. „Die Nähe zu den Tieren und der Open Air-Charakter erzeugen immer eine ganz besondere Atmosphäre und machten das Rudelsingen im Zoo einzigartig.“ Passend zur tierischen Umgebung gehören auch Stücke zum Repertoire des Abends, die beispielsweise Bären, Löwen, Stachelschweine oder Krokodile besingen. „Beim Rudelsingen geht es um das Beisammensein und die Freude am Singen, niemand muss textsicher sein. Der Liedtext läuft zum Mitlesen über eine große LED-Wand und der Gesang wird mit Livemusik begleitet. Auch wer nur wenig oder keine Musikerfahrung hat, ist beim Rudelsingen genau richtig“, so Rauterberg.Karten im Vorverkauf – Das Kulturevent startet um 20 Uhr auf dem großen Platz in der Mitte des Zoos, zwischen „Tigertempelgarten“ und „Affentempel“. „Der Eintritt kostet 16 Euro und die Karten sind bereits im Vorverkauf erhältlich. Eine Abendkasse wird es nur geben, wenn noch Karten übrig bleiben,“ verrät Jennifer Ludwig, Veranstaltungsfachwirtin im Zoo Osnabrück. „Erfahrungsgemäß ist die Veranstaltung immer ausverkauft, schnell sein lohnt sich also.“ Karten gibt es online unter www.rudelsingen.de oder an der Kasse des Zoo Osnabrück. Mit den Tickets zum Rudelsingen ist am 1. Juni bereits um 19 Uhr der Einlass in den Zoo Osnabrück möglich. „So bleibt vor dem Rudelsingen noch genug Zeit für einen kurzen Besuch bei den Rentieren, Elefant Yaro und Co“, sagt Ludwig und ergänzt: „Die Veranstaltung findet im Stehen statt, wer möchte, darf sich aber auch eine einfache Sitzgelegenheit mitbringen. Vor Ort gibt es nur wenige Sitzplätze zum Ausruhen.“ Bei schlechtem Wetter gibt es vor Ort zudem Regenponchos für eine kleine Spende zu kaufen. „Wir hoffen aber natürlich auf schönes Sommerwetter mit angenehmen Temperaturen“, so Ludwig. Einnahmen für „Rüssel voraus!“ – Wer am „3. Open Air-Rudelsingen“ im Zoo Osnabrück teilnimmt, unterstützt damit zugleich die Elefanten im Zoo Osnabrück. Denn von jeder verkauften Karte fließen drei Euro in das Spendenprojekt „Rüssel voraus!“. Mit dem Spendenprojekt möchte der Zoo Osnabrück einen neuen Elefantenpark für seine Asiatischen Elefanten finanzieren. Aktuell leben im Zoo Osnabrück die fünf Elefanten Douanita, Sita, Yaro, Minh-Tan und Luka. Um den Dickhäutern zukünftig noch mehr Platz zu bieten, soll die Elefantenanlage für voraussichtlich 12 Millionen Euro modernisiert und großzügig erweitert werden.
Erlebnis-Zoo Hannover 28.04.2022
TIERISCH SPANNENDE EINBLICKE IN DAS UNTERNEHMEN ZOO – 210 junge Entdecker beim Zukunftstag im Erlebnis-Zoo Hannover
Von A wie Aushilfe bis Z wie Zoologe – die verschiedenen Berufe und Jobs im Erlebnis-Zoo Hannover sind vielseitig, abwechslungsreich und tierisch spannend! Davon konnten sich beim Zukunftstag wieder 215 Kinder zwischen 10 und 16 Jahren vor Ort überzeugen. In Kleingruppen schnupperten sie in die verschiedensten Berufe hinein und bekamen ganz besondere Einblicke in das Unternehmen Zoo und die Arbeit vor und hinter den Kulissen.
„Jeden Tag möchten wir hier bei uns im Erlebnis-Zoo Menschen für Tiere und ihren Schutz begeistern. Heute, am Zukunftstag, steht bei uns noch dazu der Blick auf den Zoo als Unternehmen im Mittelpunkt. Ich freue mich sehr, dass wir an diesem Tag so vielen jungen Menschen den Erlebnis-Zoo als Arbeitsplatz mit all seinen ganz besonderen Facetten näher vorstellen können“, so Zoo-Geschäftsführer Andreas M. Casdorff. Besondere Einblicke in vielfältige Berufe – Neben einem Einblick in die Arbeit in der Tierpflege lernen die Kinder auch die Bereiche Technik und IT kennen, erfahren, was die Aufgaben vom Veranstaltungsgeschäft, Vertrieb und Marketing sowie Qualitäts- und Produktmanagement sind. Beim Besuch der Tierärzte werfen die Gruppen einen Blick in die moderne Tierarztpraxis, die Zoo-Gärtner berichten aus ihrer Arbeit im Landschaftsbau und die Teams vom Hoflokal und der Parkgastronomie öffnen ihre Küchen und stellen die verschiedenen Berufe in der Gastronomie vor. Wie gut es in der Gastronomie im Erlebnis-Zoo schmeckt, können alle Kinder beim gemeinsamen Mittagessen in der Yukon Market Hall mit allen Sinnen erleben. Die Faszination und Begeisterung für die Arbeit mit Tieren erfahren die jungen Entdecker bei einer Sondervorstellung hautnah mit Nasenbär, Ara und Co. Ausbildung und Arbeiten im Erlebnis-Zoo – „Wir hoffen, dass die Schülerinnen und Schüler einen tierisch spannenden Tag bei uns im Zoo verbracht haben. Und vielleicht sehen wir den einen oder die andere ja auch bald wieder – als Azubi, Aushilfe oder in einem der vielfältigen Berufe im Erlebnis-Zoo“, so Andreas M. Casdorff. Der Erlebnis-Zoo bildet aktuell in folgenden Berufen aus: Zootierpfleger/in, Koch/Köchin, Veranstaltungskaufmann/-frau, Elektroniker/in für Betriebstechnik, Restaurantfachfrau/-mann, Fachkraft im Gastgewerbe und Fachmann/-frau für Systemgastronomie. Außerdem sucht das Zoo-Team auch noch Unterstützung für diese Saison. Interessierte können sich umfassend über die Berufe und Ausbildungsplätze im Erlebnis-Zoo unter www.erlebnis-zoo.de/karriere informieren und bewerben. Tipp für den Zukunftstag 2023: Der Bewerbungszeitraum für den Zukunftstag 2023 im Erlebnis-Zoo läuft vom 1. bis 20. November 2022
Kölner Zoo 28.04.2022
Saugute News: Gleich dreifacher Nachwuchs bei den Pinselohrschweinen – Altes Elefantenhaus öffnet wieder – Gibbons vorübergehend hier zu sehen
Aller guten Dinge sind drei: Dachten sich auch „Picasso“ und „Cassie“. Das Pinselohrschwein-Paar im Kölner Zoo hat Nachwuchs. Sie sind Ende März Eltern von drei quieckfidelen männlichen Frischlingen geworden. Die Pinselohrschweine (Potamochoerus porcus) leben auf der Anlage am sogenannten Alten Elefantenhaus. Eber „Picasso“ zog 2012 aus dem Zoo Landau nach Köln. „Cassie“ kam im August 2017 aus dem britischen Colchester. Beide Tiere harmonieren sehr gut und haben bereits mehrere Jungtiere großgezogen. Die Frischlinge sind von Anfang an lebhaft und aktiv. Sie saugen zwar noch regelmäßig an den mütterlichen Zitzen, fressen aber auch schon feste Nahrung. Nach einer Tragzeit von knapp 130 Tagen werfen Pinselohrschweine ein bis vier Jungtiere. Diese werden, wie bei allen Wildschweinen, als Frischlinge bezeichnet. Sie haben in den ersten Lebensmonaten eine helle Färbung mit Längsstreifen. Ab rund sechs Monaten färben sie sich schließlich in das Alterskleid um. Pinselohrschweine sind mit ihrem rauhaarigen, rot-bräunlich-schwarzen Fell sehr farbenprächtig. Hinzu kommen die hellen Backenbärte und die namensgebenden „Pinsel“ an den Ohren. Sie stammen aus West- und Zentralafrika. Die Tiere bevorzugen Regen- und Feuchtgaleriewälder sowie Berg- und Buschwälder, in denen sie in Rotten leben. Die Lebensweise ist der unseres heimischen Wildschweines (Sus scrofa) sehr ähnlich. So durchwühlen sie den Boden beständig nach Fressbarem wie Wurzeln, Knollen, Insektenlarven oder Kleintieren. Wo die Schweine von Löwen, Leoparden oder auch dem Menschen bejagt werden, sind Pinselohrschweine nachtaktiv. Im Zoo kann sie der Besucher auch tagsüber sehr gut beobachten. Im Unterschied zum Schwarzwild sind Pinselohrschweine wärmebedürftig, da sie keine Unterwolle unter dem Fell haben. Im Kölner Zoo leben die Tiere auf einer schweinegerechten Innen- und Außenanlage im Alten Elefantenhaus, dem ältesten Haus im Kölner Zoo. In neuer Nachbarschaft: Weißhandgibbons derzeit im Alten Elefantenhaus – Die Pinselohrschweingruppe ist dort aktuell auf neue und gut verträgliche Nachbarschaft getroffen. Vorübergehend wohnen dort auf einer separaten Anlage auch die Kölner Gibbons. Sie müssen aufgrund des Brands in der Mehrzweckhalle aus ihrer eigentlichen Heimat im Regenwaldhaus zeitweilig weichen. Die aktuelle „Wohngemeinschaft“ südostasiatischer Primaten mit afrikanischen Pinselohrscheinen und Nashorn-Mann „Taco“ – ebenfalls Afrikaner – ist für den ansonsten tiergeographisch gegliederten Kölner Zoo durchaus ungewöhnlich. Die Kombination bietet Besuchern wie Tieren gleichermaßen außergewöhnliche Anblicke. Wer selber mal „spingksen“ will: Das Alte Elefantenhaus ist ab diesen Freitag für Besucher geöffnet. Schweine brauchen Schutz – Nicht allen Schweinen geht es so gut wie denen im Kölner Zoo. Dr. Johanna Rode-Margono, Kuratorin im Kölner Zoo und Vorsitzende der Schweine-Spezialistengruppe der Weltnaturschutzunion IUCN: „Unsere momentan größte Sorge ist die Verbreitung der Afrikanische Schweinepest und ihre Auswirkung auf die zumeist bereits bedrohten und endemischen Arten in Asien. Während die in der Ursprungsregion des Virus vorkommenden afrikanischen Schweinearten kaum erkranken, bedeutet eine Infektion für asiatische Arten, das europäische Wildschwein und auch das Hausschwein den sicheren Tod. Eine Impfung gibt es noch nicht.“ Die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz ZGAP ernannte dieses Jahr aufgrund der kritischen Situation das in Asien beheimatete Pustelschwein zum „Zootier des Jahres“. Der Kölner Zoo beteiligt sich an dieser Kampagne und freut sich, dass seine Pinselohrschweine Botschafter für die Situation für Wildschweine weltweit sein können.
Zoo Salzburg 28.04.2022
Schwer unterschätzt: Eine Echse, die über das Wasser laufen kann
Der Name Jesus-Christus-Echse – wie Stirnlappenbasiliske in ihrer Heimat genannt werden – kommt nicht von ungefähr. Geraten die ebenso auffällig wie attraktiven Echsen unter Stress, sind sie in der Lage, die Gesetze der Physik mal eben außer Kraft zu setzen. Kaum zu glauben, aber Stirnlappenbasiliske können tatsächlich für kurze Strecken übers Wasser laufen, und das bei einer möglichen Körperlänge von bis zu 70 Zentimetern. Ermöglicht wird dieser bis zu zehn Meter lange Sprint durch die hohe Geschwindigkeit, mit der sie aufrecht auf den Hinterbeinen, beispielsweise vor einer Schlange, flüchten. Zusätzlichen Auftrieb verleihen ihnen die Hautsäume an den Zehen. Mit dieser Fähigkeit gehören die leuchtend grün gefärbten und in den Regenwäldern Mittelamerikas beheimateten Basiliske eindeutig in die Kategorie der schwer unterschätzten oder nur scheinbar unscheinbaren Tierarten. Obwohl Stirnlappenbasiliske selbst nicht gefährdet sind, eignen sie sich sehr gut als Botschafter für die Erhaltung der Biodiversität in ihrem Heimatland und sind häufig in Zoos anzutreffen. Im Zoo Salzburg leben derzeit drei Vertreter dieser Art. Männchen Clerk, der gut an den ausgeprägten Stirnlappen und den eindrucksvollen Hautkämmen am Rücken zu erkennen ist, kann im Jaguarhaus erspäht werden. Er teilt sich eine Anlage mit Glattstirnkaiman Spike und einigen Buntbarschen. Zwar ist Clerk ein guter Schwimmer und Taucher, aber meist ist er auf einem der Äste über dem Wasser zu finden. Damit Clerk bald Gesellschaft bekommt, sind jüngst zwei Weibchen in Salzburg angekommen. Allerdings weiß der siebenjährige Stirnlappenbasilisk noch nichts von seinem Glück, denn die beiden jungen Echsen sind derzeit zur Eingewöhnung im Paludarium untergebracht. Bis Clerk mit seinen zukünftigen Mitbewohnerinnen im Jaguarhaus anzutreffen sein wird, dauert es allerdings noch ein wenig.
Münchener Tierpark Hellabrunn 28.04.2022
Neuzugänge im Mühlendorf: Heimische Kreuzottern beziehen das Freilandterrarium
Seit vergangenen Montag bereichern vier ganz besondere Neuankömmlinge die Tierwelt im Hellabrunner Mühlendorf. Kreuzottern sind die am weitesten verbreiteten, in Deutschland lebenden Giftschlangen und können ab sofort im Freilandterrarium bestaunt werden. Bereits im Herbst sind vier Kreuzottern aus dem Wildpark Assling in Österreich nach Hellabrunn gezogen. Aufgrund der noch sehr kleinen Größe von nicht mal ganz 30 Zentimetern, verbrachten die 2020 geborenen zwei männlichen und zwei weiblichen Giftschlangen den Winter in ihrem neuen Zuhause erst mal hinter den Kulissen in der vor Frost geschützten Giftschlangenquarantäne. In ihrem natürlichen Lebensraum ziehen sich die Tiere während der Wintermonate zur Kältestarre in die Erde zurück. Die aus der Familie der Vipern stammenden Exemplare können bis zu 80 Zentimeter lang werden und haben in den vergangenen Monaten schon deutlich an Länge und Kraft gewonnen. Das Markenzeichen der faszinierenden Tiere ist das markante Kreuzmuster auf dem Rücken und der eindringliche Blick mit der schlitzförmigen Pupille. Nach dem kurzen Wintereinbruch Anfang April begünstigte die etwas wärmere Wetterlage nun den Umzug der Kreuzottern in das Freilandterrarium neben der Gänsewiese im Mühlendorf, wo sie für Besucherinnen und Besucher ab sofort zu sehen sind. „Die vier Kreuzottern sind schon vor einigen Tagen in das Mühlenhaus im Mühlendorf umgezogen. Dort haben wir sie sanft an die draußen vorherrschenden Temperaturen und den Tag- und Nachtwechsel gewöhnt, bevor sie schließlich in das Freilandterrarium entlassen wurden“, sagt Kuratorin Lena Bockreiß. Während man in den Terrarien vieler anderer Hellabrunner Schlangen, die mehrheitlich aus tropischen Klimazonen stammen, Wüstenklima oder tropischen Regenwald simuliert, fühlt sich die Kreuzotter bei den hiesigen Temperaturen in der heimischen Vegetation mit Wäldern, Graslandschaften und Mooren wohl. Man findet die Reptilien noch in hohen Berglagen von bis zu 3.000 Höhenmetern, sogar bis über den nördlichen Polarkreis hinaus. Die Tiere gelten laut roter Liste der Bundesrepublik Deutschland als stark gefährdet. „Unsere sogenannten Immersionsgehege stellen sicher, dass bei der Einrichtung von Anlagen und auch Terrarien ein authentischer und naturnaher Lebensraum nachgebildet wird, um diesen für die Besucher erfahrbar zu machen und zugleich den Ansprüchen der Tiere gerecht zu werden. So bewohnen die Kreuzottern beispielsweise ein Terrarium mit großen Wurzeln, Nadelbüschen, einem großen Stein zum Sonnenbaden und einem kleiner Teich. Daneben wurde ein großes Überwinterungsloch unterhalb vom Wasserbecken mit aufgelockerter Erde und Laub angelegt, in das sich die Schlangen im Herbst zurückziehen können“, erklärt Bockreiß. Als einer der wenigen deutschen Zoos, die Giftschlangen beherbergen, ist es Tierparkdirektor Rasem Baban ein wichtiges Anliegen, den Besucherinnen und Besuchern in Hellabrunn auch die Besonderheiten einer heimischen Giftschlangenart näherzubringen: „Trotz vieler Vorbehalte in der Bevölkerung nehmen auch heimische Giftschlangen im Ökosystem eine wichtige Rolle ein und sorgen in der Natur für das nötige Gleichgewicht. Wir freuen uns, dass die Kreuzottern die Vielfalt der heimischen Tierarten im Mühlendorf erweitern.“ Neben den Kreuzottern pflegt der Tierpark Hellabrunn sieben weitere Giftschlangen-Arten wie Nordamerikanischer Kupferkopf und Westliche Gabunviper, die in ihren Terrarien in der Giftschlangenhalle über dem Aquarium zu sehen sind.
Tierpark und Tropen-Aquarium Hagenbeck 28.04.2022
US-Generalkonsul Darion Akins zu Besuch im Tierpark Hagenbeck
Bereits im Juli 2019 trat Darion Akins sein Amt als US-Generalkonsul in Hamburg an – und erstaunlich, aber wahr – war bis heute nie im Tierpark Hagenbeck. Lockdown, Coronamaßnahmen und terminliche Engpässe hatten einen früheren Besuch bisher verhindert. Doch am gestrigen strahlendschönen Mittwoch, den 27. April begrüßten Hagenbeck Geschäftsführer, Dr. Dirk Albrecht und der Zoologische Direktor, Dr. Guido Westhoff den hohen Gast, der mit mehreren Mitarbeitern des Amerikazentrums den Tierpark erkunden wollte. „Es ist uns eine besondere Freude, Sie in unserem schönen Tierpark begrüßen zu dürfen und damit das gute Verhältnis beider Institutionen weiter ausbauen zu können“, sagte Dr. Dirk Albrecht, Geschäftsführer des Tierpark Hagenbeck. Auf einem Rundgang unter der kundigen Anleitung des Zoologischen Direktors wurden dann jede Menge Fragen gestellt und die Lieblingstiere einzelner Konsulats-Mitarbeiter besucht: Elefanten, Paviane, Riesenotter und vor allem die Baumstachler, für die das Amerikazentrum bereits vor einigen Jahren eine Patenschaft übernommen hatte. Highlight des Besuchs war die Übergabe einer Patenschaft für den imposanten, rund 900 Kilogramm schweren Bisonbullen Yukon, durch Cord Crasselt, als Mitglied des Stiftungsvorstands.
Nach dem rund 90-minütigen Rundgang durch den gesamten Tierpark war auch Darion Akins restlos begeistert: „Was für ein wunderbarer Zoo und diese außerordentliche Artenvielfalt – beides hat mich wirklich beeindruckt und ich werde gern wiederkommen“, schwärmte Darion Akins zum Abschied.
Grüner Zoo Wuppertal 28.04.2022
„Wuppertaler Zoogespräche“ im Menschenaffenhaus: Kein Menschenaffe gleicht dem anderen: Variation als Gegenstand (vergleichender) Verhaltensforschung
Im Rahmen der „Wuppertaler Zoogespräche“ wird Frau Dr. Kathrin Kopp vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie (Leipzig) am 03.05.2022 um 18:00 Uhr zum Thema „Kein Menschenaffe gleicht dem anderen: Variation als Gegenstand (vergleichender) Verhaltensforschung“ referieren. Die Vortragsreihe „Wuppertaler Zoogespräche“ wird in diesem Sommer fortgesetzt. Im Rahmen dieser Kooperationsveranstaltung des Wuppertaler Zoos und des Philosophischen Seminars der Bergischen Universität Wuppertal, berichten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen der Primatenforschung, der philosophischen sowie evolutionären Anthropologie, der Geistes- und Ideengeschichte allgemein verständlich aus ihren Forschungsprojekten und stellen diese zur Diskussion. Die Wuppertaler Zoogespräche blicken vergleichend auf die Eigenschaften und Besonderheiten des Menschen sowie seiner stammesgeschichtlich nächsten Verwandten: die Menschenaffen. Am 03.05.2022 wird das Sommersemester 2022 mit einem Vortrag aus dem Bereich der Verhaltensforschung eröffnet. Frau Dr. Kathrin Kopp ist ausgebildete Biologin, Philosophin und Psychologin und wird in ihrem Vortrag die Möglichkeit der Individuation von Menschenaffen in den Blick nehmen. Eine entscheidende Rolle spielt hierbei stets der soziale Kontext, in dem die Menschenaffen sich bewegen. Der öffentliche und kostenlose Vortrag findet im Menschenaffenhaus des Wuppertaler Zoos (Hubertusallee 30) statt. Einlass ist ab 17:45 Uhr bis 18:00 Uhr über die Zoopforte. Weitere Informationen sowie die Termine und Themen der weiteren Vorträge finden Sie unter: http://www.wuppertalerzoogespraeche.de/
Zoo Frankfurt am Main 27.04.2022
Vortragsreihe Erlebnis Zoo – Abenteuer Naturschutz
Dienstag, 3. Mai 2022 18 Uhr Kleiner Saal im Zoogesellschaftshaus Was hat die Mücke je für uns getan? Endlich verstehen, was biologische Vielfalt für unser Leben bedeutet Vortrag von Dr. Frauke Fischer, Agentur auf! „Oft sind es die Unscheinbaren, die Pilze, Würmer oder Bakterien, die die Welt um uns herum zusammenhalten“, sagen die Autorinnen Frauke Fischer und Heike Oberhansberg. In ihrem Vortrag erklärt Frauke Fischer auf verständliche und unterhaltsame Weise, was Biodiversität bedeutet und warum es nicht ohne sie geht. Mit Leidenschaft spricht die Autorin über biologische Vielfalt und zeigt mal an eindrucksvollen, mal an skurrilen Beispielen, weshalb diese für uns so wichtig ist. Dr. Frauke Fischer ist Biologin, Expertin für Biodiversität, Wissenschaftlerin, Beraterin, Rednerin und Autorin. Sie ist Gründerin der Agentur auf!, Deutschlands erster Unternehmensberatung für Biodiversität. Ihr Buch mit dem Titel ‚Was hat die Mücke je für uns getan?‘ wurde 2021 mit dem Deutschen Umweltmedienpreis ausgezeichnet.
Zoo Leipzig 27.04.2022
Jubiläen in der Erlebniswelt Asien
Auf Entdeckung bei Lippenbär, Schneeleopard & Co. Der Zoo Leipzig feiert in der Erlebniswelt Asien in diesem Mai gleich zwei Jubiläen: die Lippenbärenschlucht wird bereits 20 Jahre alt und das Himalaya begeht seinen 5. Geburtstag. Um diese besonderen Zoo-Geburtstage entsprechend zu feiern, finden am kommenden Wochenende (30.04. und 01.05.) die Entdeckertage Asien statt, die allen Zoofans zahlreiche Aktionen rund um die asiatischen Zoobewohner, wie beispielsweise die Gestaltung von Sandbildern oder Kulissenblicke in die Tiger-Taiga, bieten. Die online buchbare Entdeckertour Asien bietet an diesen Tagen die Möglichkeit, gemeinsam mit den Zoolootsen die faszinierende Tierwelt noch genauer kennenzulernen. Eine Hochgebirgslandschaft mitten in Leipzig Seit 5 Jahren sind Schneeleoparden, Rote Pandas und Schopfhirsche in den naturnahen Anlagen mit Geröll- sowie Sandboden und Vegetation vor einer Himalaya-Felslandschaft zuhause. Zoodirektor Prof. Jörg Junhold freut sich über das Jubiläum: „Gemeinsam blicken wir auf fünf aufregende Jahre zurück, in denen sich die Anlage bei Tier und Zoobesucher etabliert hat. Erst im letzten Jahr kam erstmals in dieser Anlage Nachwuchs bei den Schneeleoparden zur Welt, der seither munter das Himalaya erkundet. Mira und Suri haben die Gebirgslandschaft für Jungtier-tauglich erklärt, auch wenn sie inzwischen wie die Großen auf dem Felsen in der Sonne faulenzen. Im Nachbargehege haben sich die „alten Hasen“ Lilo (15 Jahre) und Zimai (12 Jahre) gut eingelebt und genießen den Freiraum ihrer Anlage, den sie sich mit dem Schopfhirsch-Paar teilen. Jahrelanger Zuchterfolg der Indischen Großbären Außerdem feiert die Lippenbärenschlucht in diesem Mai ihr 20-jähriges Bestehen. Nach zehn Monaten Bauzeit eröffnete am 1. Mai 2002 das neue Zuhause der Lippenbären, die zuvor in der 1929 eröffneten Bärenburg gelebt hatten. Dort sorgten diese für 62 Nachkommen, wovon im Jahr 1963 sogar die europäische Erstzucht dieser Art gelang. Zusammen mit den 13 Jungtieren, die gesund im ersten Teilabschnitt der neuen Asienerlebniswelt aufgekommen sind, ist der Zoo Leipzig der erfolgreichste Züchter von Lippenbären außerhalb Indiens.
Zoo Basel 27.04.2022
Sieben auf einen Streich
Seit 2016 wird die von der Ausrottung bedrohte Strahlenschildkröte im Zoo Basel erfolgreich gezüchtet. Noch nie jedoch war die Zuchtsaison besser als im Winter 2022: Insgesamt sieben Strahlenschildkröten sind geschlüpft und können derzeit im Schaubecken 49 des Vivariums bestaunt werden. Strahlenschildkröten leben im Vivarium fast seit seiner Eröffnung vor genau 50 Jahren. Deren Nachzucht gelang erstmals 2016. Weitere drei Jungtiere folgten in den Jahren 2017 und 2020. Noch nie aber war der Zoo Basel in der Nachzucht so erfolgreich wie 2022: Am 31. Januar schlüpften drei Strahlenschildkröten aus einem Gelege und vom 14. bis 17. März weitere vier Tiere aus einem anderen Gelege. Für den Anstieg der Schlupfrate gibt es zwei Hauptgründe: Zum einen wurde die Futterqualität verbessert, indem Wildkräuter heute ganzjährig angeboten werden, wenn auch im Winter – passend zur kühlen Trockenphase – in getrockneter Form. Zum anderen werden die Eier nicht mehr direkt nach der Eiablage in den Inkubator überführt, sondern zunächst drei Monate bei 20 Grad kühl gehältert. So werden die Bedingungen im Freiland simuliert: Oft werden die Gelege dort gegen Ende der wärmeren und regenreicheren Jahreszeit gelegt, die von einer etwa dreimonatigen, kühleren Trockenphase abgelöst wird. Während dieser Zeit entwickelt sich das Ei nicht, aber die sogenannte Diapause triggert insbesondere die Entwicklung danach. Bis zum Schlupf der Tiere brauchen die Eier weitere drei Monate bei etwa 30 bis 32 Grad. Die sieben Jungtiere sind mittlerweile in einem abgetrennten Bereich des Schaubeckens 49 des Vivariums zu sehen. Im grösseren Teil der Anlage leben ihre zwei älteren Geschwister aus den Jahren 2016 und 2017 zusammen mit einer Gruppe von fünf halbwüchsigen Tieren, die 2014 auf einem Markt in Hong Kong konfisziert wurden. Die zwei Nachzuchten aus dem Jahre 2020 leben rechts neben dem Schaubecken 57 mit der mittlerweile sehr erfolgreichen Zuchtgruppe. Beliebte Haustiere und Delikatesse Die Zucht dieser Art ist insofern wichtig, als dass sie im Freiland von der Ausrottung bedroht ist. Man findet sie nur im Süden Madagaskars, entlang der Küste bis maximal 100 Kilometer ins Landesinnere. Dort bewohnen sie trockene Dornbuschsavannen. Dieser Lebensraum wird immer dichter besiedelt und somit zerstört. Die grössere Gefahr stellt aber das Wildern dar. Noch vor 20 Jahren ging man davon aus, dass bis zwölf Millionen Strahlenschildkröten im Freiland leben. Die eigentlich im Verbreitungsgebiet ansässigen Volksstämme hielten die Art für heilig und liess sie in Ruhe gewähren. Aus nördlicheren Gebieten eingewanderte Madagassen nutzten Strahlenschildkröten jedoch als Haustiere und/oder als willkommene Fleischquelle: Mit ihrem Gewicht von bis zu 15 Kilogramm und einer Panzerlänge von etwa 40 Zentimetern vermag ein Tier den Hunger einer Familie zu stillen. Nebst der Konsumation im Lande selbst wird sie aber auch in grossem Stil geschmuggelt und verkauft, vor allem nach China. So kamen ebenfalls die halbwüchsigen Zolli-Tiere sowie ein Grossteil unserer Zuchtgruppe ausser Land, bis sie auf den Lebensmittel- und Haustiermärkten gerettet und im Zoo Basel in Sicherheit gebracht wurden. Von der Ausrottung bedroht Strahlenschildkröten werden von Wilderern gesammelt und über längere Zeit gehortet, um dann in grossen Stückzahlen transportiert zu werden. Das Horten ist nur deshalb möglich, weil Schildkröten über mehrere Wochen ohne Futter und Wasser auskommen können. In den letzten Jahren wurden in Madagaskar in einzelnen Häusern bis zu 12’000 Schildkröten gefunden und gerettet. Bevor sie wieder ausgewildert werden können, bedarf es geeigneter und insbesondere geschützter Gebiete. Zudem müssen Tiere aus solchen Häusern wieder aufgepäppelt werden und es muss sichergestellt sein, dass sie keine Krankheitserreger in freilebende Populationen einschleppen. Schätzungen zufolge werden pro Jahr rund 250’000 Schildkröten gewildert. Gerade die grossen Weibchen fehlen dann in der Fortpflanzung, so dass die Art seit 2008 auf der Roten Liste der gefährdeten Arten der International Union for Conservation of Nature (IUCN) als von der Ausrottung bedroht aufgeführt wird.
Tiergarten Kleve 26.04.2022
Tiergarten Kleve unterstützt Artenschutzprojekt für den Roten Panda
Derzeit befindet sich der Tiergarten Kleve im Umbruch zu einem modernen Natur- und Artenschutzzentrum. Neue, teils hochbedrohte Tierarten wie Spaltenschildkröte und Lisztaffe sind in den Familienzoo am Niederrhein bereits eingezogen- zahlreiche weitere sollen noch folgen. Außerdem wurde zum 1. Januar diesen Jahres der Artenschutz- und Ausbaueuro eingeführt. Somit fließen von jeder verkauften Tageskarte insgesamt ein Euro an Ausbauprojekte im Tiergarten sowie Artenschutzprojekte in der ganzen Welt. Tiergartenleiter Martin Polotzek freut sich, dass durch den neuen Artenschutz- und Ausbaueuro dieses Jahr schon eine fünfstellige Summe zusammengekommen ist, von der der Tiergarten Kleve nun auch einen großen Teil an das Red Panda Network spendet: „Eine der wichtigsten Aufgaben zoologischer Gärten ist der Artenschutz und die Arterhaltung. Und so ist es für uns eine große Freude, dass wir gleich zu Beginn des Jahres 10.000 € an das Red Panda Network in Nepal spenden konnten, welches sich um den Schutz unseres Wappentiers bemüht.“ Aufgrund der Lebensraumzerstörung, der Fragmentierung des natürlichen Habitats sowie der illegalen Wilderei ist der Bestand des Roten Pandas weiterhin rückläufig. Daher wird er derzeit von der IUCN Roten Liste als „stark gefährdet“ eingestuft. Das Red Panda Network schützt nicht nur den Lebensraum der Roten Pandas, es leistet auch Aufklärungsarbeit an örtlichen Schulen und erforscht das Verhalten der Tiere. „Je besser wir eine Tierart kennen, desto besser können wir diese Tierart auch schützen“, so Polotzek. „Daher ist es besonders wichtig, dass das Red Panda Network den Lebensraum, die Lebensweise sowie die möglichen Gefahren akribisch beobachtet, damit so der Rote Panda noch gezielter geschützt werden kann.“ Doch nicht nur in der Wildbahn setzt sich der Tiergarten Kleve für den Schutz der Roten Pandas ein- der Zoo an der Tiergartenstraße beteiligt sich auch am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) dieser Tierart. Polotzek: „Im Juni soll ein neues Pandaweibchen aus einem französischen Zoo zu uns nach Kleve ziehen. Mit dem neuen Weibchen und der neuen Anlage, die hoffentlich im Spätsommer diesen Jahres eröffnet werden kann, hoffen wir auf zahlreiche Zuchterfolge bei dieser stark gefährdeten Tierart.“ Wer den Tiergarten Kleve bei der Finanzierung der neuen Roten Panda-Anlage unterstützen möchte, kann gerne direkt an den Tiergarten spenden (IBAN: DE64 3245 0000 0005 0038 19, Sparkasse Rhein-Maas, Stichwort „Pandaanlage + Name und Adresse des Spenders“, eine Spendenquittung wird ausgestellt). Ansonsten unterschützt auch jeder Tiergartenbesuch den Ausbau und den Artenschutz des Roten Pandas. Der Tiergarten Kleve ist täglich von 9-18 Uhr geöffnet. Neben den Neuzugängen bei Spaltenschildkröte und Erdmännchen gibt es derzeit noch Jungtiere bei Zwergottern, Bentheimer Schweinen, Rindern und Schafen.
Tiergarten Nürnberg 26.04.2022
Nachwuchs bei verschiedenen Huftieren im Tiergarten
Im Tiergarten der Stadt Nürnberg gibt es aktuell Nachwuchs bei den gefährdeten Rotkopfschafen, den Mähnenspringern und weiteren Huftieren im Kinderzoo. Bei den Mähnenspringern, auch Mähnenschafe genannt, sind in den letzten Wochen insgesamt sechs Jungtiere geboren worden. Die Herde besteht nun aus 20 Tieren. Besucherinnen und Besucher können die Lämmer auf der Außenanlage neben dem Aqua-Park sehen. Auch im Kinderzoo gibt es Nachwuchs: Dort haben Rotkopfschafe, Kamerunschafe und Zwergziegen Junge bekommen. Die Mähnenschafe (Ammotragus lervia) verfügen über spezielle Hufe und kräftige Beine. Das macht sie zu geschickten Springern und Kletterern. Bereits wenige Stunden nach der Geburt kann der Nachwuchs seiner Mutter über Stock und Stein folgen. Charakteristisch – vor allem für die Böcke – ist die lange Mähne an Hals, Brust und Vorderbeinen. Mähnenschafe kommen in den Bergregionen Nordafrikas vor. Die Weltnaturschutzunion IUCN stuft die Art in ihrem Ursprungsgebiet als „gefährdet“ ein. Gründe dafür sind Wilderei sowie die fortschreitende Ausbreitung der Wüste. Zudem konkurrieren sie häufig mit Haustieren um Wasserquellen und Nahrungsgebiete. Die Art gilt deshalb auch als Botschafter für den Arten- und Naturschutz in Nordafrika. „Die Weltnaturschutzunion geht davon aus, dass die Populationen der Mähnenschafe in den nächsten Jahren weiter schrumpfen werden. Die Zucht in menschlicher Obhut wird deshalb für den Erhalt dieser Tierart immer wichtiger. Den Zoos kommt hier eine zentrale Rolle zu. Grundsätzlich lassen sich durch die guten Forschungsbedingungen in Zoos auch viele Erkenntnisse über gefährdete Arten gewinnen“, sagt Jörg Beckmann, Biologischer Leiter und stellvertretender Direktor des Tiergartens. Nachwuchs bei stark bedrohten Rotkopfschafen im Kinderzoo Auch im Kinderzoo gibt es Nachwuchs: Dort wurden in den letzten Wochen unter anderem sechs Rotkopfschafe geboren. Typisch für die Rasse, die auch Rouge de Roussillon genannt wird, ist die rötlich-braune Färbung von Kopf und Beinen. Rotkopfschafe (Ovis aries aries) waren ursprünglich in den Pyrenäen beheimatet. Bereits seit 1981 wird die stark bedrohte Schafrasse im Tiergarten gehalten. 14 Tiere übernahm damals der Verein der Tiergartenfreunde Nürnberg e.V. Diese Schafe bildeten den Grundstock für den Aufbau einer aus zwölf Mutterlinien hergeleiteten Kleinherde. Derzeit lebt eine Zuchtgruppe im Tiergarten und eine Gruppe männlicher Rotkopfschafe auf Gut Mittelbüg, der Außenstelle des Tiergartens in Schwaig. Eine weitere Bockgruppe des Tiergartens gibt es auf dem Gelände der Natur-Erlebnis-Gärtnerei der Noris Inklusion gGmbH am Marienbergpark. „Jeder Nachwuchs ist ein wichtiger Beitrag zum Erhalt dieser seltenen Tierart. Weltweit gibt es nur wenige hundert Tiere. Dabei gelten die Rotkopfschafe als sehr robust. Sie stellen keine hohen Ansprüche an Haltung und Futter“, sagt Dr. Katrin Baumgartner, Tierärztin im Tiergarten Nürnberg und auch zuständig für die Zucht seltener und bedrohter Haustierrassen. „Durch die aktuellen Geburten ist die Herde im Tiergarten nun auf 19 Tiere angewachsen. Es freut uns, dass wir damit an die Zuchterfolge aus den vergangenen Jahren anknüpfen können.“ Neben den jungen Rotkopfschafen sind kürzlich auch acht Zwergziegen und fünf Kamerunschafe geboren. Zwergziegen (Capra aegagrus hircus) stammen ursprünglich aus West- und Zentralafrika und kommen dort in den Steppengebieten vor. Seit einigen Jahrhunderten leben sie auch in Europa. Auch die Kamerunschafe (Ovis ammon aries) stammen ursprünglich aus Westafrika, kommen mittelweile aber weltweit vor. Das männliche Tier, den Widder, erkennt man an seinen sichelförmigen Hörnern und einer Mähne an Hals und Brust. Das weibliche Tier, auch Aue genannt, ist hornlos. Der JAKO-O Kinderzoo im südöstlichen Teil des Tiergartens wurde 2002 eröffnet. Neben bekannten Haustierarten gibt es dort auch Tiere zu sehen, die unter den sich ändernden Klimabedingungen künftig immer wichtiger werden – wie die Rotkopfschafe, die als sehr robust und wärmetolerant gelten. Kinder können im Kinderzoo unter professioneller Anleitung einen Eindruck vom Pferdestriegeln, Ziegenmelken oder Schafescheren bekommen. Dabei lernen sie vieles über die Pflege der Tiere und wie man Verantwortung für sie übernimmt. Infotafeln und Schilder erklären kindgerecht und mit vielen Bildern, woher die Tiere stammen, wie sie sich ernähren und welchen Nutzen wir Menschen von ihnen haben.
Zoo Magdeburg 26.04.2022
Theater im Zoo Hennys erotisches Tierleben
Endlich ist es wieder soweit: erneut präsentiert der Zoo Magdeburg HENNYS EROTISCHES TIERLEBEN mit Ines Lacroix und Nadja Gröschner. Fünf Theatervorstellungen dieses ausschließlich für den Zoo Magdeburg geschriebenen Theaterstücks sind vom 11. Mai bis zum 15. Mai 2022 an den Tieranlagen abends erlebbar. Ein Mondscheinspaziergang durch den Zoo beleuchtet das tierische Liebesleben von Männchen und Weibchen in fremden Gehegen und heimischen Schlafzimmern. Nicht nur für Tierliebhaber ein besonderer Geheimtipp. Die Theaterkarte kann am selben Tag selbstverständlich für einen ausgiebigen Zoobesuch vor dem Kulturgenuss genutzt werden. Der Kartenvorverkauf ist limitiert mit je 55 Karten pro Vorstellung und online erhältlich unter: zoo-magdeburg.ticketfritz.de. Termine: 11.-15.05.2022 Beginn: 19:30 Uhr (Dauer ca. zwei Stunden), kein Nacheinlass möglich Einlass: Zooeingang / Zoowelle (Zooallee 1) Treffpunkt: AFRICAMBO Lodge (Restaurant) Tickets: 33,00 € (inkl. Zooeintritt)
Tierpark Hellabrunn München 26.04.2022
Hellabrunner Flamingos in neuer Wohlfühl-Voliere
Während einer siebenmonatigen Bauphase hat der Münchner Tierpark Hellabrunn die Flamingoanlage komplett überarbeitet und mit einer eindrucksvollen Netzkonstruktion versehen. Die fast 100 Flamingos fühlen sich in ihrer modernisierten Anlage am Auer Mühlbach sichtlich wohl. Während der Bau- und Gärtnerarbeiten, die im September 2021 begannen, waren die Hellabrunner Flamingos in einer Interimsunterkunft hinter den Kulissen untergebracht. Nun sind sie wieder in ihrer Anlage am alten Standort in unmittelbarer Nähe des nach ihnen benannten Flamingo-Eingangs zu sehen. „Seit meiner Kindheit begrüßen mich die Hellabrunner Flamingos, wenn ich über den Flamingo-Eingang in den Tierpark komme. In dem Moment, wo ich diese wunderschönen und grazilen Vögel sehe, höre und rieche, bin ich schon mitten in der zauberhaften Hellabrunn-Welt angekommen“, so Bürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende Verena Dietl. Sichtlich angetan von der neuen Anlage führt sie aus: „Mit der neuen Voliere gewinnt Hellabrunn ein weiteres architektonisches Highlight. Der Tierpark hat mit ihr nicht nur die neuesten Anforderungen an die Tierhaltung erfüllt, sondern die Anlage auch auf eine äußerst elegante Art und Weise modernisiert.“ Tierparkdirektor Rasem Baban ist ebenfalls begeistert von der neuen Übernetzung, die der Architekt und Bauingenieur Rudolf Brandstötter von der tragwerkstatt Ziviltechniker gmbh geplant hat, und weist auf die Besonderheiten der neuen Anlage hin: „Auf bis zu neun Metern Höhe überspannt das Netz eine Gesamtfläche von insgesamt 552 Quadratmetern. Dabei ist die filigrane Netzkonstruktion, welche mit bloßem Auge kaum zu erkennen ist, so imposant wie funktional. Zwei bis zu 50 Meter lange gebogene Stahlträger mit einem Durchmesser von gerade mal 34 Zentimetern stützen das Bauwerk und vollbringen damit eine technische Meisterleistung. Das Herz der Anlage ist nach wie vor die Flamingoinsel, die von einem Wassergraben mit Sumpfbepflanzung eingeschlossen wird und den rund 100 Tieren viel Platz bietet.“ Neben der Übersicht über die architektonischen Eckdaten erläutert der Direktor die entscheidenden Vorteile der neuen Voliere für die Flamingos: „Das neue geschützte Habitat begünstigt ihre Sicherheit und macht es Eindringlingen, wie zum Beispiel Füchsen, praktisch unmöglich, zu ihnen auf die Insel zu gelangen. Das Netz schützt außerdem die filigranen Tiere vor weiteren äußeren Einflüssen.“, so Baban weiter auf der heutigen Presseveranstaltung in Hellabrunn, tag genau zum „International Flamingo Day 2022“, der jährlich am 26. April begangen wird – zum Aufruf, diese ikonischen, aber teils auch gefährdeten Vögel zu schützen. Da Vögel in menschlicher Obhut seit einigen Jahren nur in genehmigten Ausnahmefällen gestutzt werden dürfen, wurde nach alternativen Lösungen für die Flamingos gesucht. Stutzen heißt, dass die Schwungfedern von Vögeln gekürzt werden, um die Flugfähigkeit einzuschränken. In den Schwungfedern verlaufen keine Nerven, sodass das Stutzen, ähnlich wie beim Nägel- oder Haareschneiden, für die Tiere völlig schmerzfrei ist. Allerdings musste man für das Verfahren die Flamingos in regelmäßigen Abständen einfangen. Dank der kompletten Übernetzung kann in Hellabrunn zukünftig vollständig auf das Stutzen verzichtet werden. Kuratorin Lena Bockreiß, die in Hellabrunn unter anderem für die Flamingos zuständig ist, fügt ergänzend hinzu: „Die Entscheidung, die Flamingoanlage komplett zu übernetzen, erleichtert das zukünftige Tiermanagement erheblich und entspricht den zeitgemäßen Haltungsbedingungen für die Tiere. Es bietet ihnen deutlich mehr Schutz vor Eindringlingen und Gefahren von außen und grenzt sie von den in direkter Nachbarschaft am Auer Mühlbach lebenden Enten und anderen Vögeln ab, was sie vor einer Ansteckung mit Infektionskrankheiten schützt. Außerdem sind wir unabhängiger von den Wetterverhältnissen. Aufgrund der hohen umgebenden Bäume und der Gefahr durch herabfallende Äste mussten die Tiere bei drohendem Unwetter von ihrer offenen Anlage ins Haus gebracht werden.“ Wie vor dem Umbau der Anlage haben die Tierparkgäste jetzt wieder die Möglichkeit, sich in unmittelbarer Nähe auf der Besucherplattform beim Café Flamingo niederzulassen und die Tiere bei einer Tasse Cappuccino oder dem Genuss anderer Leckereien zu beobachten.
Tierpark + Fossilium Bochum 25.04.2022
Landezooverband NRW gegründet Interessensgemeinschaft der Zoos, Tier- und Wildparks in NRW beschließt offiziellen Zusammenschluss im Tierpark + Fossilium Bochum
Der neu gegründete Landeszooverband NRW (LZV NRW e.V.) führt Zoos, Tier- und Wildparks in Nordrhein-Westfalen eng zusammen. Der Zusammenschluss aus Verbandsmitgliedern der Deutschen Tierpark-Gesellschaft (DTG) e.V., des Deutschen Wildgehege-Verbandes (DWV) e.V., des Verbandes der Zoologischen Gärten (VdZ) e.V. und verbandslosen zoologischen Institutionen mit Sitz in NRW soll den Einrichtungen eine starke Stimme verleihen. Diese soll in der Öffentlichkeit sowie in der Politik für ihre Interessen eintreten und gleichermaßen ihre besondere wissenschaftliche, wirtschaftliche und gesamtgesellschaftliche Bedeutung herausstellen – als Orte der Forschung, der Aus- und Umweltbildung, des Tier- und Artenschutzes sowie als Naherholungsstätten. Für das Gründungstreffen kamen am 22.04.2022 Vertreter:innen von 15 zoologischen Einrichtungen aus Nordrhein-Westfalen im Tierpark + Fossilium Bochum zusammen. Auch die Leiterin des Tierparks Weeze, Marie-Christine Kuypers, war an diesem wichtigen Tag im Tierpark Bochum vor Ort. „Die zurückliegenden, durch die Corona-Pandemie geprägten Jahre haben einmal mehr gezeigt, wie wichtig eine Vertretung auf Landesebene ist. Die Krisenzeit hat die Zoolandschaft vor große – vor allem wirtschaftliche – Herausforderungen gestellt. Gleichzeitig haben Zoos, Wild- und Tierparks auch während der Pandemie mit ihren Freiluft-Flächen eine wertvolle Ausgleichsfunktion, besonders für Familien, im immens eingeschränkten Alltag geboten. Ein starker Fürsprecher ist hier essenziell, um den Wert seiner Mitglieder gegenüber der Politik zu betonen und sich gezielt für die gemeinsamen Belange einzusetzen“, begründet Bochums Zoodirektor und gewählter 1. Vorsitzender des LZV NRW e.V. Ralf Slabik den Zusammenschluss. Seit seiner Aufnahme in den Deutschen Wildgehege-Verband im Dezember 2021 ist der Tierpark + Fossilium Bochum als einziger Zoo in allen drei großen deutschen Zooverbänden vertreten. Vom Mufflon über Sumpfschildkröte bis zur Rothschild-Giraffe, von privatwirtschaftlichen Einrichtungen bis hin zu kommunal geförderten Institutionen – die vielfältige Zoolandschaft NRWs verfolgt, vertreten durch den neu gegründeten Landesverband, die gleichen Aufgaben und Ziele gemäß der Welt-Zoo-Naturschutzstrategie. „Sie sind nicht nur Erholungsort, hier vereinen sich außerschulische Lernorte im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung, Forschungsstätten sowie Natur- und Artenschutzzentren für den Erhalt der biologischen Artenvielfalt“, bekräftigt Eckhard Wiesenthal, Vorsitzender des Deutschen Wildgehege-Verbandes (DWV e.V.). Gleichzeitig macht es sich der Verband mit seiner koordinierten Arbeit zur Aufgabe, die Vernetzung und den Fachaustausch auf allen Ebenen zwischen seinen Mitgliedern zu fördern, um zukunftsweisende Visionen umzusetzen. Dank ihrer weitreichenden Netzwerke aus Partnern der Bildung, Wirtschaft und Wissenschaft sind zoologische Einrichtungen Orte mit einem großen Innovationsfaktor, die im Bereich der Digitalisierung enorme Entwicklungspotenziale aufweisen und damit den Wirtschaftsstandort NRW im besonderen Maße stärken. Der stellvertretende Vorsitzende des LZV NRW e.V. und DWV-Vorstandsmitglied Volker Walter merkt an: „Wir leben in einem föderalen System und so ist es folgerichtig für die vielfältigen Unternehmensstrukturen der Zoos, Tier- und Wildparks in NRW unverzichtbar eine Landesvertretung als Fürsprecher zu haben, die sich im Sinne einer partnerschaftlichen
Zoo Landau in der Pfalz 25.04.2022
Veranstaltungshinweis: „Tierische Mütter und ihr Nachwuchs“: Öffentliche Zooführung mit Zoologin Dr. Christina Schubert am Sonntag, 8. Mai, um 11 Uhr
Am Sonntag, 8. Mai, findet die erste der diesjährigen öffentlichen Sonntagsführungen im Zoo Landau in der Pfalz statt. Passend zum Muttertag wird Zoologin Dr. Christina Schubert den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf einem Rundgang durch den Zoo den dies- und letztjährigen Nachwuchs der Zootiere und die vielen verschiedenen Fortpflanzungs- und Aufzuchtstrategien im Tierreich vorstellen: Von Küken, die ihren Eltern kaum aus dem Ei geschlüpft folgen, über Affen, die sich unterschiedlich lange durch die Gegend tragen und bemuttern lassen, und Huftiere, die bereits wenige Minuten nach der Geburt lange Wanderungen antreten müssen, bis zu Kängurus, die es sich monatelang im Beutel der Mutter „gemütlich machen“, reichen die Anpassungen, die die Natur bei den verschiedenen Tierarten hervorgebracht hat. Natürlich steht Dr. Schubert den Gästen auf dem Rundgang auch gerne für Fragen zur Verfügung.
Tierpark Hagenbeck Hamburg 25.04.2022
81 Pinguine aus drei verschiedenen Arten – zum Welt-Pinguin-Tag stellt der Tierpark Hagenbeck seine gefiederten Schützlinge vor
„Wir möchten den Welt-Pinguin-Tag dazu nutzen, auf die 18 verschiedenen Pinguinarten aufmerksam zu machen, von denen rund die Hälfte gefährdet ist“, erklärt Dr. Adriane Prahl, Zootierärztin im Tierpark Hagenbeck. „Ursachen für diese bedrohliche Situation sind einerseits der Rückgang des Lebensraums, aber auch die fortgeschrittene Umweltverschmutzung mit dem großen Anteil an Plastik in den Weltmeeren und natürlich auch der Rückgang der Fischbestände weltweit.“ Pinguine zählen zu den absoluten Lieblingen der Besucher im Tierpark Hagenbeck. Von den Humboldt-Pinguinen, die in Südamerika beheimatet sind, zählt Zootierärztin Dr. Adriane Prahl derzeit 32 Exemplare. „Aktuell haben wir vier Paare, die sich in die Bruthöhlen zurückgezogen haben und schon in den nächsten Tagen ihren ersten Nachwuchs erwarten“, erklärt die Zootierärztin. „Eigentlich sind das norddeutsche Pinguine, denn sie sind überwiegend bei uns geschlüpft und haben sich deshalb sehr gut mit dem kalten Hamburger Wetter arrangiert“, scherzt Adriane Prahl. Insgesamt 49 Pinguine leben zusammen in der Antarktischen Pinguinanlage im Eismeer mit seinen frostigen sieben Grad Celsius. 42 Tiere gehören zur Art der Eselspinguine und sind aktuell mit dem Nestbau schwer beschäftigt, was deutlich daran erkennbar ist, dass die Tiere sich die kleinen Kieselsteine gegenseitig aus den Steinnestern klauen. Bei den sieben Königspinguinen, die auf der gleichen Anlage leben, handelt es sich um eine sogenannte Bachelorgruppe, die ausschließlich aus männlichen Tieren besteht. Gerade bei dieser Art stellt der Klimawandel zukünftig ein großes Problem dar: „Laut einer Studie könnte sich der Bestand bis zum Jahr 2100 um bis zu 70 Prozent reduziert haben. Grund ist der Rückgang der Nahrungsquellen aufgrund der Meereserwärmung und dem Fischfang“, erklärt Dr. Guido Westhoff, Zoologischer Direktor im Tierpark Hagenbeck. „Umso wichtiger ist es, dass zoologische Gärten wie Hagenbeck durch die lange Erfahrung mit der artgerechten Haltung dieser Tiere darauf vorbereitet sind, Populationen wenigstens in menschlicher Obhut erhalten zu können.“
Zoo Krefeld 25.04.2022
Blattschneiderameisen: Artenschutz-Vortrag im Zoo Krefeld – Pflanzenfressender Superorganismus
Die Vortragsreihe rund um das Thema Artenschutz im Zoo Krefeld startet in diesem Jahr am Dienstag, 3. Mai, um 19 Uhr in der Zooscheune mit Professor Flavio Roces (Universität Würzburg), der seit über 30 Jahren die Blattschneiderameisen erforscht. Der Biologe erklärt, welche verschiedenen Verhaltensstrategien die Ameisen beim Sammeln und Bauen zeigen und wie das hilft, die flotten Insekten besser zu verstehen. Ameisen leben sozial in Kolonien zusammen, wo die Arbeit aufgeteilt und organisiert wird. Die Aktivitäten von oft hunderttausenden Individuen müssen durch ein komplexes Kommunikationssystem geregelt werden. Doch wie funktioniert die Organisation und warum werden Kolonien auch „Superorganismus“ genannt? Diesen und andere Fragen geht der Vortrag im Rahmen der Artenschutz-Reihe auf den Grund. Er dauert rund eine Stunde, Treffpunkt ist um 19 Uhr am Haupteingang des Zoos. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Die pflanzenfressenden Insekten zählen zu den Hinguckern des Regenwaldhauses und faszinieren die Besucher immer wieder aufs Neue. In der Kolonie der Blattschneiderameisen ist immer etwas los, und bewundernd sieht man ihnen dabei zu, wie sie ein Vielfaches ihres eigenen Körpergewichtes tragen. Sie gehören zu den erfolgreichsten Pflanzenfressern Südamerikas. Den außerordentlichen ökologischen Erfolg verdanken sie einer engen Symbiose zu einem Pilz, der in der Natur nur mit den Ameisen vorkommt. Dieser Pilz ermöglicht es ihnen, sich von einer Vielzahl Pflanzenarten zu ernähren.