Zoopresseschau

Wilhelma Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart 31.12.2021
Unverkaufte Tannen sorgen bei Wilhelma-Tieren für Abwechslung – Das zweite Leben der verschmähten Weihnachtsbäume im Zoo
Alles muss raus! Für manche potenziellen Weihnachtsbäume war das Fest schon an Heiligabend vorbei. Händler und Baumschulen stoßen die unverkauften Tannenbäume ab, um Platz zu schaffen. In der Wilhelma finden die gespendeten Restposten auf vielfältige Weise noch eine sinnvolle Bestimmung in den Tiergehegen. In den meisten Wohnungen strahlen die reich dekorierten Christbäume traditionell bis zum Feiertag Heilige Drei Könige am 6. Januar. Umfragen zufolge behalten ihn ein Drittel der Menschen danach noch eine Weile, solange er nicht zu sehr nadelt. Schluss ist jeweils spätestens am 2. Februar, wenn an Mariä Lichtmess die Weihnachtszeit laut dem Katholischen Kirchenkalender endet. Bis dahin sind die Ladenhüter unter den Tannen in der Wilhelma längst verwertet. Rund 150 Stück nimmt der Zoologisch-Botanische Garten in Stuttgart jedes Jahr als Geschenke für ihre Tierwelt an – allerdings nicht von privat. Nur bei ungenutzten Exemplaren aus der Hand der Profis ist sicherzustellen, dass die Bäume nicht mit Pestiziden behandelt sind, keinen Fraßschutz enthalten oder sich keine Reste vom Weihnachtsschmuck in den Zweigen verstecken: Lametta, Kerzen, Wachs, Kugeln und andere Deko oder deren Aufhänger könnten den Tieren gefährlich werden. Das gilt es zu verhindern, denn die Verwendung der Tannenbäume fällt je nach Tierart höchst unterschiedlich aus: als Nahrung, Beschäftigung oder Dekoration. Während manche Familien Süßigkeiten in den Baum hängen, sind es für viele Huftiere die Rinde und Zweige selbst, die ihnen schmecken. So finden sich die zuvor formschön gewachsenen Tannen und Fichten nach wenigen Tagen als dürre Gerippe in den Gehegen des Schaubauernhofs wieder: ob beispielsweise bei den Afrikanischen Zwergziegen, Dülmener Ponys, Poitou-Eseln oder Limpurger Rindern. Auch den Yaks, Milus und den Mesopotamischen Damhirschen bieten die Pflegerinnen und Pfleger das Nadelgehölz an. Für die Asiatischen Elefantenkühe Pama und Zella scheinen die Tannenzweige kein spezieller Leckerbissen zu sein, aber sie nehmen die winterliche Abwechslung auf dem Speiseplan gerne an. Schließlich braucht ein Elefant gut 120 Kilo an Futter pro Tag. Auch in der Afrika-Wohngemeinschaft auf der Felsenanlage ist es schon Brauch, dass sich die Tiere dieser Tage zum gemeinsamen Weihnachtsessen treffen – nur dass Mähnenspringer und auch Dscheladas eben den Weihnachtsbaum an sich abnagen. Die Blutbrustpaviane ernähren sich nämlich weitgehend vegetarisch, meist von Gras, Wurzeln und Knollen. Bei anderen Primaten dienen die Tannen an einem Seil aufgehängt eher als Affenschaukel. Gerade der Nachwuchs der Gorillas turnt gerne schwungvoll daran herum. Auch die Haubenlanguren und Gibbons gehen mit dem „Holzspielzeug“ eher neugierig um. Für viele Raubtiere ist vor allem der reizvolle Geruch unterhaltsam. Ihre besonders feinen Nasen springen auf den Tannenduft an. Ob Brillenbären oder Asiatische Löwen: Sie gehen dem ungewohnten Aroma nach und beschäftigen sich intensiv damit. Manche reiben sich an den Bäumen oder schlecken die Zweige ab. Dem ursprünglichen Sinn als Dekoration kommt die Verwendung der Weihnachtsbäume in den Volieren auf den Subtropenterrassen näher. Die Vögel lassen sich gerne einmal zum Probesitzen auf den piksigen Ästen des neuen Mobiliars nieder. Jede Neuerung in ihrem Umfeld ist auch ein Zeitvertreib für die Tiere. Nicht zuletzt ist es für die Besucherinnen und Besucher der Wilhelma als winterlicher Gestaltung nett anzusehen. Mit rund 150 Stück pro Jahr ist der Bedarf an Tannen jeweils gedeckt. Denn Mitte bis Ende Januar erlischt dann auch für die Zootiere der besondere Reiz an den Nadelbäumen.

Tiergarten Nürnberg 30.12.2021
Von Schweinen und Menschen: Vortragsreihe des Tiergartens startet
Am Mittwoch, 5. Januar 2022, um 19.30 Uhr startet die Vortragsreihe des Tiergartens der Stadt Nürnberg ins neue Jahr. Professor Harald Beck von der Towson Universität/USA nimmt die Zuhörerinnen und Zuhörer mit in die faszinierende Lebenswelt heimlicher Superstars aus Amazonien: Pekaris. Obwohl diese wie Schweine aussehen, sind sie nicht näher mit den Schweinen verwandt, die wir hier kennen. Die Tiere bewohnen in drei Arten Wüsten bis Regenwälder von den USA bis nach Uruguay – und spielen in ihrem Lebensraum eine bedeutende Rolle für das ökologische Gleichgewicht. Welche das ist, erzählt Harald Beck auf Deutsch in seinem anschaulichen Vortrag im Naturkundehaus des Tiergartens. Harald Beck beschäftigt sich als Vorsitzender der Pekari-Expertengruppe der Weltnaturschutzunion (IUCN) intensiv mit der Lebensweise der auch Nabelschweine genannten Tiere – und muss trotzdem zugeben: Obwohl sie manchmal in Gruppen von bis zu 100 Individuen leben, wissen wir Menschen über ihre Biologie Vieles noch nicht. Dies ist jedoch klar: Pekaris sind sowohl Samenräuber, als auch Samenverbreiter und beeinflussen so Pflanzengemeinschaften und die Artenvielfalt. Als Ökosystemingenieure leisten sie aber noch viel mehr: Sie schaffen beispielsweise Lebensräume für Amphibien oder Fische und dienen Beutegreifern und indigenen Völkern seit Jahrtausenden als nachhaltige Nahrungsquelle. Durch Raubbau, Klimawandel und nicht nachhaltige Nutzung geraten aber auch Pekaris, wie viele andere Arten auch, zunehmend unter Druck. Können Forscher, NGOs und Zoos diese einzigartigen Tiere für künftige Generationen erhalten? Der Vortrag „Superstars aus Amazonien – Einblicke in das faszinierende Leben der Pekaris“ markiert nach zweijähriger pandemiebedingter Pause den Neustart der Vortragsreihe im Naturkundehaus des Tiergartens Nürnberg. Der Tiergarten Nürnberg bietet hier einen Lernort, der die Vielfalt der Natur erlebbar macht. Einmal – im Januar sogar zweimal – pro Monat teilen Expertinnen und Experten ihr Wissen über faszinierende Tierarten, Zusammenhänge im Arten- und Klimaschutz und Infos aus aktuellen Forschungsprojekten. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, den Vorträgen zu lauschen und im Anschluss mit den Vortragenden ins Gespräch zu kommen. Das komplette Vortragsprogramm ist hier einsehbar: https://tiergarten.nuernberg.de/fileadmin/bilder/Veranstaltungen/Vortraege_1_HJ_2022.pdf
Pandemiebedingt ist die Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf 25 begrenzt. Die vorherige Anmeldung unter der Telefonnummer 0911 – 5454833 ist erforderlich. Der Eintritt ist frei. Bei den Vorträgen gilt die 2G-Regel und es besteht FFP2-Maskenpflicht

Kölner Zoo 30.12.2021
Banteng-Kälbchen geboren
Am 13.12. brachte unsere Banteng-Kuh Ornella ein gesundes, munteres Kälbchen zur Welt. Erstmalig seit Eröffnung der neuen Banteng-Anlage 2017 ist es ein Weibchen. Unser Banteng-Bulle Buddy hatte zuvor nur Bullen gezeugt. Die Tierpfleger tauften die Kleine auf den Namen Rubi. Es ist das insgesamt siebte Kalb auf der Anlage und das vierte Kalb von der Bantengkuh Ornella. Ab sofort kann der Besucher Rubi und ihren Halbbruder Rantanplan zusammen mit den anderen drei Bantengs auf der Banteng-Anlage in der Nähe der Menschenaffen sehen. Bantengs sind die Wildform des domestizierten Balirinds. Die Geschlechter unterscheiden sich in der Färbung des Felles. Während die Männchen schwarzbraunes Fell haben, sind die Weibchen rotbraun gefärbt. Sie erreichen ein Gewicht von bis zu 900 kg und eine Schulterhöhe von bis zu 1,9 m. Die Männchen besitzen kräftige, gebogene Hörner, die Hörner der Weibchen sind deutlich kleiner. Bantengs leben in Gruppen von 2-40 Kühen, ihren Kälbern und einem Bullen. Das Jungtier wird sechs Monate gesäugt und ist mit zwei Jahren geschlechtsreif. Sie leben im tropischen Regenwald und lichten Wäldern mit offenen Flächen. Bantengs sind nach IUCN stark gefährdet (endangered = EN) und es leben nur noch insgesamt 4.000-8.000 Individuen in den Ländern Kambodscha, Indonesien, Malaysia, Myanmar, Thailand und Vietnam. Sie sind vor allem durch die Zerstörung der Regenwälder und durch Viehkrankheiten bedroht. Unsere Bantengs gehören der Unterart der Java-Bantengs an. In Europa gibt es insgesamt 105 Bantengs, die über ein Erhaltungszucht-Programm durch den Zoo Chester, UK, koordiniert werden. Jährlich am 15. August macht der Kölner Zoo zusammen mit anderen beteiligten Zoos beim Action Indonesia Day auf die Bedrohung der Bantengs, Anoas und Babirusas aufmerksam, allesamt bedrohte indonesische Säugetierarten. Diese drei Arten sind auch in einem globalen Management Plan organisiert, der vorsieht, Bestände in Zoos zu sichern und Projekte zum Schutz der Bestände in Indonesien zu schützen und zu bewahren.

Erlebnis-Zoo Hannover 30.12.2021
Kokosnüsse für den Clanchef – Gorilla Buzandi ist 30 Jahre alt geworden
Happy Birthday, Buzandi! Der Clanchef der Gorillafamilie im Erlebnis-Zoo Hannover ist am 30. Dezember 30 Jahre alt geworden! Die doppelte 30 wurde entsprechend doppelt gefeiert: Im Urwaldhaus warteten eine reich verzierte Reis-Gemüse-Torte, auf der eine 30 aus Tomaten prangte, und eine Apfelmus-30, garniert mit Erdnüssen, auf den Jubilar. Und zur Feier des Tages teilte der Silberrücken großzügig mit der Familie – nur die Kokosnuss wollte der Chef für sich selbst! Die Tierpflegerinnen und Tierpfleger hatten die Gorillaanlage für den runden Geburtstag leckere Quarkkleckse und Körner verteilt, damit alle sechs Gorillas am Geburtstagsbüffet teilhaben konnten. Buzandi ging zunächst zielstrebig auf die Reistorte zu, pickte sich eine einzelne Tomate aus der 30 heraus und drehte den großen Kucken dann einfach um, auf der Suche nach weiteren versteckten Köstlichkeiten. Die liebevoll arrangierte Dekoration aus Roter Beete, Petersilie, Karottenstreifen, Radicchio und Löwenzahn überließ er seinem Clan. Und schon ging es weiter zur nächsten Überraschung: Die große 30 aus Apfelmus war ganz nach Buzandis Geschmack. Und die drumherum verstreuten Erdnüsse wurden mit viel Finesse geöffnet und gegessen. Die Gorillaweibchen Kathi, Zazie und Melima sowie der Nachwuchs Tara und Anandi durften von allem probieren – nur die Kokosnüsse neben der Torte waren Chefsache. Den Lieblingssnack von Buzandi hatte sein Pate zum Geburtstag gestiftet: „Mit 30 fängt das Leben erst richtig an. Wir gratulieren unserem Buzandi daher ganz herzlich zum runden Geburtstag“, schmunzelte Dr. Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer NiedersachsenMetall. Buzandi schlug mit dem Handrücken ein paar Mal auf die Nuss und schon lag das Fruchtfleisch frei. Ein Nussknacker der besonderen Art. Buzandi kam 1991 aus dem Zoo Melbourne in Australien nach Hannover und hat sich hier zu einem stattlichen Silberrücken entwickelt, der immer ein wachsames Auge auf seine Familie hat. Nachsichtig geht er mit den Kleinsten um – die dürfen den strengen Vater gerne mal kitzeln oder ihm sogar ein wenig Futter stibitzen: Von der 30 aus Apfelmus naschte Tochter Tara einfach mit, keine zehn Zentimeter von der Nase Buzandis entfernt. Und so wurde der runde Geburtstag ein köstlicher Morgen für die ganze Gorillafamilie. Gorillas vom Aussterben bedroht – In der Wildbahn sind Gorillas vom Aussterben bedroht. Massive Waldrodungen, Straßenbau und Bergbau im afrikanischen Regenwald zerstören ihren Lebensraum. Bedroht sind die Bestände zudem durch Wilderei, Bürgerkriege und nicht zuletzt Krankheiten wie das Ebolavirus. Der Bestand der Westlichen Flachlandgorillas wird auf nur rund 125.000 Tiere geschätzt, Tendenz abnehmend. Der Erlebnis-Zoo beteiligt sich seit Jahren am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm für Flachlandgorillas, um diese Tierart langfristig zu erhalten.

Tierpark Berlin 29.12.2021
Oh Tannenbaum Alle Jahre wieder werden in Zoo und Tierpark Berlin Weihnachtsbäume vernascht
Dieser Termin hat Tradition: Nach Weihnachten dürfen sich die Bewohner von Zoo und Tierpark über eine besondere Abwechslung freuen – Tannenbäume. Auch für die Zoo- und Tierpark-Gäste ist es ein ungewohnter Anblick, wie Hirsche, Papageien und Nagetiere sich mit dem festlichen Grün beschäftigen. Ob Zahnstocher, Rückenbürste oder Sparringspartner – die Tiere beweisen einiges an Kreativität im Umgang mit dem nadeligen Gehölz. Die ungewöhnliche Form, der interessante Geruch und das prickelnde Gefühl auf der Zunge sorgen für ein ganz anderes Fest, ein Fest der Sinne. Für Elefanten sind die stacheligen Bäume einmal im Jahr auch eine ungewöhnliche Erweiterung des Speiseplans. Bei diesem seltenen Festschmaus stehen traditionell nur die nicht-verkauften, unbehandelten Weihnachtsbäume bestimmter Händler auf dem Speiseplan. „Nur so können wir sicherstellen, dass die Bäume qualitativ unbedenklich und somit für unsere Tiere geeignet sind“, erläutert Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem. „Das Tierwohl geht für uns immer vor. Aus diesem Grund können wir leider auch keine privaten Weihnachtsbaum-Spenden annehmen.“ Wenn Elefant, Bison & Co. ihren verspäteten Weihnachtsschmaus beendet haben, läutet das langsam aber sicher das Ende der Weihnachtszeit ein. Eine gute Gelegenheit, um dem winterlichen Lichterfest Weihnachten im Tierpark noch einmal einen Besuch abzustatten. Die beliebte Freilichtveranstaltung wird bis zum 16. Januar 2022 verlängert. Dank des umfassenden Hygienekonzepts, der reduzierten Zuschauerkapazität und der Verordnung zur Änderung der vierten SARS-CoV-2-Infektionsschutzmaßnahmenverordnung vom 23.12.2021, der ab sofort geltenden 2G Plus-Regel (digital nachweislich vollständig geimpft oder genesen plus negativer Schnelltest – nicht älter als 24 Stunden -) sowie der FFP2-Maskenpflicht, hat sich Weihnachten im Tierpark als sicheres Freiluft-Veranstaltungskonzept bewährt.

Tierpark Nordhorn 29.12.2021
Strassertauben ziehen in der Vechtewelt ein Neue Taubenrasse bewohnt Remise neben der Dorfmetzgerei
Lange Zeit liefen Besucher, die ihren Weg vom Vechtehofkomplex in Richtung der neuen Dorfmetzgerei und dem Altpark eingeschlagen hatten, direkt auf eine kleine Baustelle zu. Die Remise, die noch vor einiger Zeit an der Scheune Busch, also dem Stall der Afrikatiere, stand, musste an ihrer ursprünglichen Stelle weichen, um Raum für den Bau der neuen Leopardenanlage zu schaffen. Bisher lebten dort die weißen Pfautauben, die direkt im Dachstuhl der Afrikascheune einen neuen Taubenschlag bekommen haben. Die Remise mit ihrem alten Holzständerwerk wurde kurzerhand neben der Dorfmetzgerei aufgebaut, um hier demnächst einige Tierarten präsentieren zu können. Mit den Strassertauben zog unlängst sogar eine ganz neue Tierart in den Zoo am Heseper Weg. „Wir sind froh mit den imposanten Strassertauben nicht nur eine ganz neue Tierart präsentieren zu können, sondern zudem eine, die bei der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. auf der Roten Liste der alten, einheimischen Geflügelrassen geführt wird!“ so Zookurator Dr. Dirk Wewers. „Für uns als offiziell anerkannten Archepark ist das natürlich eine besondere Bereicherung. Der Schutz und Erhalt der bedrohten Haustierrassen ist ein Schwerpunkt in unseren Artenschutzbemühungen,“ so Wewers weiter. Die Strassertaube ist aus Verpaarungen zwischen mehreren Taubenrassen, wie Florentinern, Kropftauben und Feldtauben, hervorgegangen. Sie entstand um etwa 1850 in Mähren im damaligen Kaisertum Österreich. Noch heute ist sie vor allem in der Tschechischen Republik, in Deutschland und in Österreich bei Züchtern beliebt. Es sind sehr große, kräftige Tauben, bei denen es die männlichen Tiere auf bis zu 1 kg bringen können! Auffallend sind der farbige Kopf, sowie die Flügeldecken und der Schwanz, wobei die Farbschläge bei Strassertauben sehr vielseitig sind. In Nordhorn leben derzeit 14 der stolzen Tauben, 7 Männchen und 7 Weibchen. In ihrem neuen Zuhause haben sie demnächst auch die Gelegenheit zu brüten. Dabei werden sie dann von den Zoobesuchern besonders gut zu beobachten sein. 4-5 Gelege können die Tauben bei guten Bedingungen in einem Jahr großziehen! Eine stolze Leistung für eine so große Taubenrasse. Nachdem sich die Tauben in aller Seelenruhe im Familienzoo eingelebt haben, werden sie zukünftig auch ihre nähere Umgebung erkunden können, denn die Zoohandwerker haben gleich auch Ausstiegsmöglichkeiten aus dem Schlag eingebaut. Bis es soweit ist, dauert es jedoch noch seine Zeit. Erst einmal sollen die Cröllwitzer Puten in die Wohngemeinschaft einziehen. In ihrem separaten Stallbereich laufen jedoch aktuell noch die Baumaßnahmen auf Hochtouren. Bis dahin sind die neuen, auffälligen Tauben auf alle Fälle in ihrem neuen Stall zu bewundern. Und selbstverständlich können Liebhaber dieser alten, bedrohten Haustierrasse auch direkt im Shop des Familienzoos https://shop.tierparknordhorn.de/ eine Patenschaft abschließen.

Zoo Duisburg 29.12.2021
Ein schräger Vogel mit großer Klappe ist nicht mehr Single
Der Hornrabe ‚Margot‘ hat wieder einen Partner. ‚Kajo‘ zog aus dem Zoo von Ostrava an den Kaiserberg. Seine Aufgabe: Eine Herzenssache. Schwarzer Schnabel, bezaubernde Augen und lange Wimpern – Hornrabe Margot (20) ist ein echter Hingucker. Einige Zeit lang war die sympathische Vogeldame Single, ein Schicksalsschlag machte sie zur Witwe und alleinerziehenden Vogel-Mutter. Nun soll ein geeigneter Partner wieder Schwung in ihr Liebesleben bringen. Vor 13 Monaten verlor Hornrabe Margot ihren langjährigen Partner Erich im hohen Alter von 30 Jahren – ein Hüftschaden machte ihm das Laufen nicht mehr möglich. Seitdem zog die als aufgeschlossen geltende Vogeldame den gemeinsamen Nachwuchs alleine auf. „Aber auch Tierkinder werden groß und verlassen ihre Eltern einmal“, weiß Revierleiter Philipp Goralski. Um selber auf Brautschau zu gehen, zog es ihren letztgeborenen Sohn in Richtung Ostrava (Tschechien). Im Tausch verschlug es ‚Kajo‘ im November nach Duisburg. Der fünfjährige Hornraben-Mann soll nun wieder Schwung in ‚Margots‘ Liebesleben bringen und an die Zuchterfolge der Vergangenheit anknüpfen. Erste Annäherungsversuche zwischen der alt eingesessenen ‚Margot‘ und dem neuen Mann in ihrem Leben waren vielversprechend. „Schon nach wenigen Stunden haben sie sich gegenseitig umworben. Mittlerweile Singen die Zwei sogar zusammen und sind gemeinsam unterwegs“, berichtet der Tierpfleger. „Man könnte meinen, dass sie sich schon viele Jahre kennen“. Das der Funke zwischen den Beiden übergesprungen ist, zeigt auch das besondere Balzverhalten der Südlichen Hornraben: „Sie machen sich gegenseitig Geschenke“, weiß Goralski. „Kleine Äste oder Strohhalme werden dem Partner überreicht und so um die Gunst geworben“. ‚Margot‘ und ‚Kajo‘ scheinen somit eine für Südliche Hornraben übliche lebenslange Partnerschaft einzugehen. Eine Partnerschaft, die von Vertrauen und Fürsorge geprägt sein wird. Das zeigt sich auch im Brutritual: „Die Weibchen legen die Eier in eine Baum- oder Felshöhle. Während der rund 40tägigen Brutzeit versorgt das Männchen seine Partnerin mit Nahrung“, erklärt Philipp Goralski. „Wenn die Jungvögel im Alter von etwa 86 Tagen flügge sind, unterstützt das Männchen die Aufzucht weiterhin“. Südliche Hornraben sind mit einem Gewicht von bis zu sechs Kilogramm die schwersten Vertreter aus der Familie der Hornvögel und leben ursprünglich in Afrika. Hier durchstreifen sie die Steppen und Savannen auf der Suche nach Nahrung. Große Insekten, Reptilien, Jungvögel und Kleinsäugetiere stehen auf dem Speiseplan der bis zu 100 cm hohen Tiere. Bei der Nahrungssuche setzten sie ihren Schnabel sehr geschickt ein und können selbst kleinste Insekten zielgenau aufpicken. Im Anschluss werfen sie diese in die Luft um sie sich dann in den Schnabel fallen zu lassen. Zu ihren wohl charakteristischsten Merkmalen zählt die rote Gesichts- und Kehlhaut, die frei von Federn sind und zur Balz eingesetzt wird dienen. In den letzten Jahren sind die Bestände des Südlichen Hornraben stetig geschrumpft. Grund dafür ist der Verlust von Lebensräumen und auch die gezielte Jagd auf die Vögel. Denn ihre Körperteile werden in der traditionellen Medizin verwendet. Daher führt die IUCN (=International Union for Conservation of Nature) den Südlichen Hornraben auf der sogenannten Roten Liste als „gefährdete Tierart“.

Zoo Osnabrück 28.12.2021
Löffelhundgeschwister wieder vereint Silvester für die Zootiere ruhig
Im Zoo Osnabrück sind zwei Löffelhunde wieder vereint. Die Geschwister wurden 2010 in Prag geboren und finden nun nach elf Jahren wieder zusammen. Dass es Silvester erneut ein Feuerwerksverbot gibt, ist für die Tiere mit den großen Ohren zwar eine gute Nachricht, doch auch in den Vorjahren blieb es zum Jahreswechsel im Zoo eher ruhig. Während das Löffelhundweibchen bereits seit 2010 im Zoo Osnabrück lebt, reiste das Männchen Ende 2021 aus Frankreich in den grünen Waldzoo. Nach einer Quarantäne-Zeit saßen sie nun bereits seit einigen Tagen in getrennten Gehegen nebeneinander und konnten sich beschnuppern. „Für die beiden war es ein gegenseitiges Wiedersehen und kein neues Kennenlernen, denn sie sind Geschwister und stammen sogar aus dem gleichen Wurf“, berichtet Katja Lammers, wissenschaftliche Assistentin im Zoo Osnabrück. Die 2010 in Prag geborenen Löffelhunde lebten zwischenzeitlich in verschiedenen Zoos. „Löffelhunde leben in der Regel monogam und bleiben lebenslang mit ihren Partnern zusammen. Die Partner der beiden Geschwister sind jedoch altersbedingt verstorben, deswegen ist es für beide nun eine gute Lösung, hier gemeinsam zu leben“, erklärt die Biologin. Nachwuchs werden die beiden aufgrund der familiären Verbindung nicht bekommen. Das Männchen ist sterilisiert und beide sind bereits im fortgeschrittenen Alter. Die familiäre Wiedervereinigung selbst verlief eher unaufgeregt: „Man könnte sagen, es war fast langweilig“, schmunzelt Franz Schelshorn, Tierpfleger und Revierleiter im Nashornrevier, zu dem auch die Löffelhunde gehören. „Alles andere hätte mich aber auch überrascht. Löffelhunde sind grundsätzlich friedliche Tiere und als die Geschwister noch getrennt nebeneinander waren, haben sie sich durch die Abtrennung schon interessiert beschnuppert.“ Ruhiger Jahreswechsel für die Zootiere Ihren Namen verdanken die Wildhunde, die in afrikanischen Savannen zuhause sind, übrigens ihren großen Ohren. Mit diesen lauschen sie in der Natur nach dem leisen Krabbeln von Termiten, um ihre unterirdischen Gänge zu finden, denn Löffelhunde haben sich bei ihrer Nahrung auf Insekten spezialisiert. Während die großen Ohren für die Nahrungssuche praktisch sind, könnten sie in der Silvesternacht eher nachteilig sein. Doch Lammers beruhigt: „Das coronabedingte Feuerwerksverbot macht die Neujahrsnacht sicherlich ruhiger. Aber auch in einem normalen Jahr ist es zu Silvester am Schölerberg vergleichsweise leise, da der Wald den Zoo abschirmt. Außerdem sind lärmempfindliche Tiere wie die Löffelhunde dann in ihren Ställen sicher untergebracht und die Knallerei hört sich für sie wahrscheinlich eher wie ein Gewitter an. Es ist für sie also kein Stress wie für Katzen und Hunde, bei denen unmittelbar vor der Haustür geknallt wird.“

Zoo Berlin 27.12.2021
Lebe wohl Eisbär-Seniorin! Eisbärin Katjuscha im hohen Alter von 37 Jahren verstorben
Nach beinah vier Jahrzehnten im Zoo Berlin ist Eisbärin Katjuscha – die älteste Eisbärin Europas – über die Feiertage im hohen Alter von 37 Jahren verstorben. Sie war seit einigen Jahren Herzkrank und daher schon länger in tierärztlicher Behandlung. Am 24. Dezember fanden Tierpfleger*innen die leblose Eisbär-Seniorin auf ihrer Außenanlage im Zoo. Katjuscha wurde im Jahr 1984 im Zoo Karlsruhe geboren und kam im Alter von etwa einem Jahr in die Hauptstadt. Zeitweise lebte sie hier unter anderem auch mit Eisbär Knut auf einer Anlage. Eigenen Nachwuchs zog Katjuscha jedoch nicht auf. Mit 37 Jahren hat Katjuscha ein außerordentlich hohes Alter erreicht – im natürlichen Lebensraum werden Eisbären maximal 25 bis 30 Jahre alt, wobei die wenigsten Tiere das 20. Lebensjahr erreichen. Nachdem schon vor über sechs Jahren altersbedingte organische Veränderungen und massive Wassereinlagerungen festgestellt wurden, bekam Katjuscha unterstützende Medikamente. „Wir haben unsere Seniorin über die letzten Jahre natürlich genauestens beobachtet. Dank optimaler tierärztlicher Betreuung und täglicher Medikamentengabe konnte Katjuscha solch ein stattliches Eisbären-Alter erreichen. Zu ihrem letzten Geburtstag im November hat sie sogar noch eine komplette Fischtorte verzehrt“, erklärt Zoo- und Tierpark-Direktor Dr. Andreas Knieriem. Mit Katjuscha ist im Zoo Berlin nun die letzte Eisbärin verstorben. Wie es mit der Eisbärhaltung im Zoo Berlin zukünftig weitergeht, muss in den kommenden Wochen entschieden werden. Seit 2015 wird der Eisbär in der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN als „gefährdet“ geführt, der Bestand wird auf etwa 26.000 Tiere geschätzt. „Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um nochmal zu betonen, dass wir es nicht nur als unsere Aufgabe ansehen, unsere Gäste mit den Tieren zu begeistern, sondern sie auch für deren Schutz zu sensibilisieren. Wir als Zoo und Tierpark Berlin unterstützen daher die Wissenschaftler*innen von Polar Bears International dabei, die Verhaltensveränderungen bei Aufzucht und Jagd, bevorzugten Rückzugsräumen und Wanderbewegungen im natürlichen Lebensraum zu erforschen“, ergänzt Knieriem.

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