Zoopresseschau

Zoo Osnabrück 16.04.2021
Zoo Osnabrück erwägt Gang vor das Bundesverfassungsgericht – Droht Zwangsschließung durch Infektionsschutzgesetz?
Sollte bei der Anpassung des Infektionsschutzgesetzes beschlossen werden, dass bundesweit Zoos ab einer dreitägigen 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner von über 100 schließen müssen, zieht der Zoo Osnabrück in Erwägung eine Beschwerde am Bundesverfassungsgericht einzureichen. Damit widerspricht der Zoo dem Vorgehen des Verbandes der zoologischen Gärten (VdZ). Aktuell hat der niedersächsische Zoo geöffnet, nachdem das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht in Lüneburg die Schließung von Zoos als unverhältnismäßig eingestuft hatte. Zoo zu, Zoo auf, Zoo zu, Zoo auf – so lassen sich die letzten Wochen im Zoo Osnabrück zusammenfassen. Nun droht erneut die Schließung, wie die Vorabfassung des angepassten Infektionsschutzgesetzes vom 13. April ankündigt. Das „Vierte Gesetz zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ enthält bundesweit einheitliche und demnächst wohl neue Infektionsschutzmaßnahmen. Wird der aktuelle Kabinettsentwurf wie geplant verabschiedet, beinhaltet das neue Infektionsschutzgesetz eine bundesweite Schließung aller Zoos an Orten, in denen die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner an drei aufeinanderfolgenden Tagen über 100 liegt. Öffnen dürften sie erst wieder, wenn die 7-Tage-Inzidenz an fünf aufeinanderfolgenden Tagen unter 100 liegt. Andreas Busemann, Geschäftsführer im Zoo Osnabrück, kündigt Widerstand an: „Sollte es so kommen, behalten wir uns vor zu klagen. Wir sind hier im Zoo Osnabrück an der frischen Luft, alle Tierhäuser sind geschlossen, wir haben eine Besucherobergrenze und Maskenpflicht auf dem gesamten Gelände – uns und wohl auch den meisten unseren Besuchern erschließt sich nicht, warum wir wieder schließen müssten. An vielen öffentlichen Naherholungszentren sind wohl mehr Menschen als hier unterwegs und das ohne Kontrollen.“ Oberverwaltungsgericht beurteilt Zooschließung als unverhältnismäßig Das sah am 19. März auch das niedersächsische Oberverwaltungsgericht in Lüneburg so und kippte damals im Eilverfahren die Vorgabe der niedersächsischen Landesregierung, dass Zoos bei entsprechendem Inzidenzwert schließen müssen. Die Begründung lautete: Die Gefahr einer Ansteckung mit dem Coronavirus bei Aufenthalten im Freien sei „vergleichsweise gering und könne durch mildere Maßnahmen als eine Schließung hinreichend effektiv reduziert werden“. So konnte der Zoo am 20. März mit seinem bewährten Hygienekonzept wieder öffnen, obwohl in der Stadt Osnabrück der 7-Tage-Inzidenzwert seit über drei Tagen über 100 lag. Dr. Marco Athen, Rechtsanwalt und Präsidiumsmitglied in der Zoogesellschaft Osnabrück e.V. wie auch im Aufsichtsrat der Zoo Osnabrück gGmbH, zweifelt ebenfalls an, dass eine entsprechende Änderung im Infektionsschutzgesetz rechtens ist: „Es liegt der Beschluss des Niedersächsischen Oberverwaltungsgerichts vor, dass die Schließung von Zoos unverhältnismäßig ist. Zudem ist fraglich, inwiefern dies die im Grundgesetz verankerte Berufsfreiheit im Artikel 12 verletzt. Wir sollten deswegen falls notwendig vor das Bundesverfassungsgericht gehen.“ Heute wird über die sogenannte Corona-Notbremse des Bundes im Bundestag abgestimmt. Frühestens könnte das angepasste Infektionsschutzgesetz am 26. April in Kraft treten, wenn Bundestag und Bundesrat entsprechend abstimmen. Obwohl der Zoo notfalls gegen das neue Gesetz klagen möchte, ist Zoopräsident Dr. E.h. Fritz Brickwedde aber wichtig eines klar zu stellen: „Wir sind nicht per se gegen das Gesetz und sehen die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen, um die Verbreitung des Coronavirus zu stoppen. Uns geht es vielmehr um die Verhältnismäßigkeit, die bei einer Schließung der Outdooreinrichtung Zoo einfach nicht gegeben ist. Dabei ist ein Zoo gerade jetzt ein sehr wichtiger Ort für Familien, um in dieser schwierigen Zeit Erholung und positive Erlebnisse zu schaffen.“ Zusätzlich seien die Eintrittsgelder für den Zoo Osnabrück, der fast komplett privat geführt wird, überlebenswichtig. Seit Ausbruch der Pandemie war der Zoo insgesamt bereits sechs Monate geschlossen.Zoo Osnabrück widerspricht Verbandsmeinung – Mit seinem Vorgehen weicht der Zoo Osnabrück von der Linie des Verbandes der Zoologischen Gärten (VdZ) ab. Dieser hatte in den vergangenen Tagen einen offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten und -präsidentinnen der Länder geschrieben, dass Zoos die angekündigte Schließung mitgehen, aber finanzielle Unterstützung für die Einrichtung erwarten. Hierzu hat Zoogeschäftsführer Busemann eine klare Meinung: „Für Zoos, die überwiegend von der Kommune getragen werden, mag die Situation noch erträglich sein. Aber für Tierparks und Zoos, die generell, auch ohne Corona keine oder nur geringe Unterstützung von den Kommunen erhalten, ist die Situation sehr schwierig. Zudem ist die Schließung nach heutigem Wissensstand unverhältnismäßig. Dementsprechend gehen wir hier einen anderen Weg als der Verband und setzen uns damit sowohl für die Tierparks als auch für die Menschen in der jeweiligen Region ein, damit sie ihren Zoo mit entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen besuchen können.“ Die Enttäuschung über das Verbandsvorgehen ist groß: „Von einem Verband erwarte ich, dass er sich für die Interessen aller Mitglieder einsetzt. Zoos und Tierparks haben schlüssige Hygienekonzepte erarbeitet und sind eine wichtige Alternative für Familien in dieser Zeit. Dies hat der Verband vor kurzem selbst noch betont. Deswegen sollte sich der Verband sowohl für die Zoos, die nicht öffnen möchten, als auch für die Zoos, die alles geben, um in dieser herausfordernden Situation mit entsprechenden Hygienekonzepten Besucher zu empfangen, einsetzen.“ Dass dies möglich ist, zeigen andere Verbände wie die Deutsche Tierpark-Gesellschaft und der Deutsche-Wildgehege-Verband, so Busemann.

Tierpark Chemnitz 16.04.2021
Nachwuchs bei den Emus im Tierpark Chemnitz
Auf der Australienanlage gibt es – nach dem dreifachen Nachwuchs bei den Bennett-Kängurus Anfang März – nun seit Mitte März auch Jungtiere bei deren Mitbewohnern, den Emus.Zwei Küken haben das Licht der Welt erblickt. Vater Heinrich kümmert sich routiniert um seinen Nachwuchs, den er vorher knapp zwei Monate lang ausgebrütet hat. Das Brüten übernimmt – wie bei den meisten Laufvögeln – allein das Männchen. Während dieser Zeit nimmt der Hahn so gut wie keine Nahrung oder Flüssigkeit zu sich. Er steht auch nur auf, um die Eier mehrmals am Tag zu wenden. Für Emuhahn Heinrich und Emuhenne Katharina ist es bereits der fünfte Nachwuchs, seitdem die beiden seit 2013 gemeinsam in Chemnitz leben. Katharina ist von Heinrich und den Küken getrennt. Die Jungen werden bei den Emus ausschließlich vom Hahn geführt. Während der Jungenaufzucht kann der Emuhahn mitunter sehr aggressiv werden, um seine Jungtiere und auch sein Revier zu verteidigen. In der Natur wandern deshalb die Weibchen nach der Ei-Ablage weiter, oft sogar in die Reviere anderen Männchen, um sich dort erneut zu verpaaren. Vater Heinrich hat im April selbst „Schlupftag“ – er wird stolze 17 Jahre alt. In der Natur wäre das ein hohes Alter. Aufgrund der verbesserten Lebensumstände können Emus in menschlicher Obhut auch doppelt so alt werden. Heinrich und der Nachwuchs sind momentan auch schon auf der großen Außenanlage zu sehen. Die Küken sind gut an ihrem charakteristisch gestreiften Federkleid zu erkennen, das sie für etwa drei Monate behalten. Da auch die jungen Kängurus nun immer häufiger die Beutel ihrer Mütter verlassen, gleicht die Australien-Anlage im Tierpark momentan einem kleinen Kindergarten

Tiergarten Nürnberg 16.04.2021
Nachwuchssegen bei bedrohten Rotkopfschafen
Im Tiergarten der Stadt Nürnberg wuseln und purzeln derzeit ein Dutzend Lämmer der Rotkopfschafe durch das Gehege am Kinderzoo. In den letzten 20 Jahren wurden im Schnitt pro Jahr sieben Jungtiere geboren. Einen Nachwuchssegen wie im Jahr 2021 gab es in diesem Zeitraum nur in den Jahren 2007 und 2010. Zootierärztin Dr. Katrin Baumgartner, im Tiergarten auch zuständig für die Zucht seltener und bedrohter Haustierrassen, freut sich: „Solch ein Rekordergebnis tut dieser Tierart gut. Weltweit gibt es nur noch wenige hundert Tiere.“ Dabei gelten Rotkopfschafe, auch Rouge de Roussillon genannt, als robust. Sie stellen keine hohen Ansprüche an Haltung und Futter. Die alte Schafrasse steht dennoch als bedroht auf der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e. V. Deutschlandweit gibt es nur noch einige wenige Halter. Als Fuchsschafe sind Rotkopfschafe – wie die deutsche Bezeichnung nahelegt – an der rötlichbraunen Färbung von Kopf und Beinen zu erkennen. Der Tiergarten Nürnberg hält Rotkopfschafe bereits seit 1981. Damals übernahm der Verein der Tiergartenfreunde Nürnberg e.V. von den ursprünglich aus den französischen Pyrenäen stammenden Schafen 14 Tiere. Diese Schafe bildeten den Grundstock für den Aufbau einer aus zwölf Mutterlinien hergeleiteten Kleinherde. Derzeit lebt eine Zuchtgruppe im Tiergarten und eine Bockgruppe auf dem tiergarteneigenen Biobauernhof Gut Mittelbüg in Schwaig. Seit Oktober 2019 gibt es auch eine mittlerweile achtköpfige Gruppe junger männlicher Rotkopfschafe des Tiergartens Nürnberg auf dem Gelände der Natur-Erlebnis-Gärtnerei der noris inklusion gGmbH am Marienbergpark. Die Fütterung und Pflege der Schafe übernehmen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der noris inklusion. Sie wurden im Tiergarten für diese Aufgabe geschult. Katrin Baumgartner betreut das Projekt seitens des Tiergartens.

Zoo Osnabrück 16.04.2021
Wo sind die Pinguine im Osnabrücker Zoo?
Wer die Osterferien genutzt hat, um in den wieder geöffneten Zoo Osnabrück zu gehen, dem ist sicherlich der lange Bauzaun in der Nähe der Zoogaststätte aufgefallen. Wo noch vor kurzem die Anlagen der Humboldt-Pinguine und Rosa-Pelikane sowie der Matschspielplatz des „Neue OZ-Kinderland“ lagen, herrscht nun gähnende Leere, denn hier soll bis Sommer 2022 die neue Tierwelt „Wasserwelten“ entstehen und die Abrissarbeiten dafür sind so gut wie abgeschlossen. Doch wo sind die 21 beliebten Vögel geblieben? „Wir haben unsere Pinguine in eine freie Voliere zwischen Zoogaststätte und Mönchsgeieranlage untergebracht. Hier bleiben sie bis ihr neues Gehege fertiggebaut ist“, verrät Kirsten Bischoff, Leiterin des Vogelreviers. Dort haben sie für die Übergangszeit ausreichend Platz mit Sand und Vegetation, zwei Badeteiche und ein warmes Haus. Die Pelikane befinden sich zurzeit aufgrund der Auflagen zur Vogelgrippe in ihrem Haus, das noch stehen bleibt. Da der Weg zur Zoogaststätte zurzeit eine Einbahnstraße und deswegen aufgrund der Corona-Vorsichtsmaßnamen gesperrt ist, können beide Vogelarten leider nicht von Besuchern gesehen werden. Die Mönchsgeier sind für die Zeit der Bauarbeiten in die große Voliere in der nordamerikanischen Tierwelt „Manitoba“ umgezogen. Auch die Seehunde hatten kurzzeitig ihre Becken verlassen, damit sie durch die Abrissarbeiten an der benachbarten Pinguinanlage nicht gestört werden. Inzwischen sind sie jedoch zurück, denn voraussichtlich können sie während der Bauarbeiten in ihrem alten Becken bleiben. Allerdings sind sie für Besucher zurzeit auch nicht zu sehen, da die dortige Besucherplattform ebenfalls weichen musste. Nach den Abrissarbeiten sollen im Mai die Bauarbeiten für den neuen Bereich mit einem offiziellen Spatenstich starten und weitere Informationen zur geplanten Tierwelt werden folgen.

Erlebnis-Zoo Hannover 16.04.2021
Im Zebralook auf Großstadt-Safari Erlebnis-Zoo Hannover und MINI Hannover stellen tierisch gestreiften MINI Cooper SE Countryman als Plug-in-Hybrid vor
Seit Freitag stehen die ersten drei Exemplare der „Zebra-MINIs“ vor dem Haupteingang des Erlebnis-Zoo Hannover, wo sie von großen und kleinen neugierigen Gästen bestaunt werden. Schon bald soll sich eine ganze Herde in der Region Hannover ausbreiten, jedoch ist die Anzahl streng limitiert: Nur 25 Mini Cooper SE Countryman im Zebra-Look werden im Rahmen der Kooperation zwischen dem Erlebnis-Zoo Hannover MINI Hannover als Leasing-Fahrzeuge zu haben sein. „Für uns ist das eine gelungene Aktion, die in der Region Hannover für unseren Erlebnis-Zoo begeistert und gleichzeitig für das Thema Artenschutz sensibilisiert“, sagt Zoogeschäftsführer Andreas M. Casdorff. Denn auch das allseits bekannte Steppenzebra wird mittlerweile als „potentiell gefährdet“ eingestuft, da die Bestände immer weiter abnehmen. „Wir setzen im Zoo an vielen Stellen auf das Thema Nachhaltigkeit, die Sonderedition passt mir seiner umweltschonenden Technologie perfekt zu uns.“ Der schwarz-weiß gestreifte MINI als Plug-in-Hybrid ist ein absoluter Hingucker. Er verfügt über eine Batterie der neuesten Generation, die es erlaubt, bis zu 52 Kilometer rein elektrisch und emissionsfrei zu fahren. „Als Andreas Casdorff und ich uns zusammengesetzt haben und diese Idee geboren wurde, kam uns nur der MINI Cooper SE Countryman in den Sinn. Der MINI mit seinem hybrid-spezifischen Allradantrieb ist ein ideales Transportmittel, das obendrein auf besonders nachhaltige Weise für Fahrspaß sorgen kann. Somit ist das Fahren ein Erlebnis, das auch mit dem Erlebnis-Zoo Hannover super kombinierbar ist. Es ist unsere erste Kooperation zusammen und wir bedanken uns für die vertrauensvolle Partnerschaft“,‘ sagt Nina Englert, Niederlassungsleiterin MINI Hannover. „Vor allem freuen wir uns darauf, wenn unsere 25 Fahrerinnen und Fahrer in und um Hannover mit dem Zebra MINI auf Erlebnistouren unterwegs sind. Damit werden wir viele Menschen daran erinnern, den Erlebnis-Zoo Hannover zu besuchen und zu unterstützen. Zusätzlich haben wir das ADAC Fahrsicherheitszentrum Hannover Laatzen mit einem Safari MINI Cooper SE Countryman Fahrsicherheitstraining und Radio 21 für die Kooperation gewinnen können. Eine gelungene Hannoverische Zusammenstellung,“ freut sich Thorsten Windrich, MINI Brand Manager für Hannover. In dem exklusiven Leasing-Paket ist ein vergünstigtes Gute-Fahrt-Paket von MINI enthalten. Vom Zoo gibt’s eine ZooCard für drei Jahre für die ganze Familie oben drauf. Die Auslieferungstermine sind aktuell für Juni 2021 auf dem Gelände des Erlebnis-Zoo Hannover geplant Wer sich einen der Zebra-MINI sichern möchte, sollte sich beeilen – alle Informationen gibt’s auf www.zoo-hannover.de/de/content/mini-aktion.

Alpenzoo Innsbruck-Tirol 16.04.2021
ÖBB-Bahnhofcenter Innsbruck übernimmt für 12 Monate die Patenschaft über die Kolkraben Flora und Paul im Alpenzoo
Am 1. April überreichte Alpenzoo-Direktor Stadler bei herrlichem Frühlingswetter die Patenurkunde an ÖBB-Centermanager Hannes Deopito, und gemeinsam mit Tierpflegerin Hanna Steinlechner wurden die beiden Kolkraben erstmals von ihrem neuen Paten gefüttert. Der Namenspatron, Prof. Paul Flora aus Innsbruck, in dessen Zeichnungen Rabenvögel einen besonderen Stellenwert einnehmen, war eine weithin bekannte und geschätzte Künstlerpersönlichkeit Tirols. Gemeinsam mit dem Verein der „Freunde des Alpenzoo“ hat er die Finanzierung des neuen Geheges „Paul-Flora-Rabenturm“ ermöglicht. Kolkraben sind bekannt für ihre besonderen geistigen Fähigkeiten und schauen sich von Menschen ab, wie man beispielsweise Behälter öffnet. Ebenfalls können sie täuschend echt Geräusche, wie die menschliche Stimme, nachahmen. Diese Partnerschaft zwischen dem Bahnhofcenter und dem Alpenzoo zeigt sich auch am Hauptbahnhof Innsbruck, wo sich jeder Zoofreund die Ausstellung „Rekorde der Alpentiere“ anschauen kann und spannende neue Dinge über die rekordhaltenden Tiere im Alpenzoo lernen kann.

Zoo Hoyerswerda 16.04.2021
Soraya komplettiert das Trio – Trampeltier-Dame wohnt jetzt im Zoo Hoyerswerda
Seit gestern wohnt die zweijährige Trampeltier-Stute Soraya im Zoo Hoyerswerda. Sie ergänzt das bisherige Duo der beiden Kamel-Damen Jeanine und Gerda. „Ich habe schon lange nach einem weiteren Weibchen für unseren Zoo gesucht und war sehr erfreut, dass dieses wunderschöne Trampeltier noch nicht vergeben war“, erzählt Eugène Bruins, Zoologischer Leiter, begeistert. Am gestrigen Vormittag traf die junge Dame aus dem Zoo Dierenrijk Nuenen, Niederlande, ein. Zum Stauen der anderen fuhr sie direkt mit dem Transportwagen an ihren zukünftigen Stall. Dort wird sie die ersten Woche zur Eingewöhnung verbringen. Und erst, wenn alle notwendigen tierärztlichen Check-Ups erfolgt sind, wird Soraya die Außenanlage erkunden können. Ein erstes Beschnuppern mit Jeanine und Gerda erfolgte bereits, denn ihre beiden Innenställe liegen direkt nebeneinander und sind nur durch eine halbhohe Mauer getrennt. Noch vor kurzem bewohnte der junge Hengst Rashid diesen Stall. Er war Anfang Januar aus Görlitz in den Zoo Hoyerswerda gekommen, um mit Gerda oder Jeanine für Nachwuchs zu sorgen. Ob sein Besuch für die Zucht erfolgreich war, wird sich erst im nächsten Jahr zeigen, denn die Tragezeit bei Trampeltieren beträgt gut 13 Monate. Vor zwei Wochen verließ Rashid den Zoo wieder in Richtung Heimat. Trampeltiere gehören genauso wie Dromedare, Lamas und Alpakas zur Familie der Kamelartigen. Alle sind gut erkennbar an der gespalten Oberlippe. Mit ihr kann die doch recht karge blattreiche Kost problemlos von dem harten und dornigen Geäst gelöst werden. Beheimatet ist die domestizierte Art in Nordafrika, im Nahen Osten und Zentralasien, wo sie noch zahlreich vorkommen. Das Wildkamel jedoch ist stark vom Aussterben bedroht. Es gibt nur noch wenige Hunderte, die in Innerasien in kleinen Herden leben. Im Jahr 2018 unterstütze der Zoo Hoyerswerda ein Naturschutzprojekt zum Schutz der Wildkamele in der Mongolei. So funktioniert der Zoobesuch:
1. Den gewünschten Zoobesuch einfach online buchen: www.terminland.de/zoohy/.
2. Für den Zoobesuch brauchen alle Zoobesucher*innen ab 7 Jahren ein negatives Schnelltestergebnis (max. 24h alt). 3. Den Schnelltest kann zu Hause gemacht und dem vom Freistaat Sachsen zur Verfügung gestelltem Formular im Zoo bestätigt werden: https://www.coronavirus.sachsen.de/download/
4. Oder noch sicherer: Einen Schnelltesttermin in direkter Zoonähe im Sparkassensaal direkt vor dem Zoobesuch buchen: https://www.terminland.de/lrabautzen/online/Testtermine_Hoyerswerda
5. Weitere Schnellteststellen gibt es hier: https://www.landkreis-bautzen.de/corona-testcenter-21556.php

Wilhelma – Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart 15.04.2021
Zahl der Unterstützer in Krisenjahr fast verdoppelt / Erdmännchen sind Spitzenreiter
Wilhelma verzeichnet 1000. Patenschaft für Tiere und Pflanzen In der Krise steigt die Solidarität mit der Wilhelma. Seit der Zoologisch-Botanische Garten in Stuttgart wegen der Corona-Beschränkungen nur wenige oder, wie derzeit wieder, gar keine Gäste empfangen darf, schließen immer mehr Menschen eine Patenschaft für Tiere oder Pflanzen ab. Jetzt konnte die Traditionseinrichtung erstmals 1000 Patenschaften innerhalb von zwölf Monaten verzeichnen. Der kleine Jubilar ist ein großer Zoofan: Von seinen Eltern erhielt der zehnjährige Anton Hopp die Patenschaft für ein Erdmännchen zu Ostern geschenkt. Der Viertklässler aus Plüderhausen im Remstal möchte später selbst einmal Tierpfleger werden: „Eigentlich mag ich alle Tiere auf der Welt – außer Schnecken, die sind langweilig“, sagt der Junge. Seit durch die Pandemie auch in den Kassen der Wilhelma Ebbe herrscht, hat sich die Zahl der Patenschaften fast verdoppelt. Den Direktor tröstet diese Entwicklung etwas: „Alle Kolleginnen und Kollegen gehen Tag für Tag unverzagt ihrer Arbeit nach, um die Tiere und Pflanzen über die Runden zu bringen“, sagt Dr. Thomas Kölpin. „Es schmerzt uns alle sehr, dass der Park leer bleibt. Deshalb muntern uns diese Patenschaften auf, mit denen die Menschen zeigen, dass ihr Herz sehr an der Wilhelma hängt.“ Neben der moralischen Stärkung sind diese Spenden auch ein echtes Zubrot – nicht weil sonst die Tiere hungern müssten, sondern weil sie der Wilhelma erlauben, sich trotz wegbrechender Einnahmen weiterzuentwickeln. „Dieses Geld fließt nie in Betriebskosten, sondern immer in konkrete Projekte“, betont Kölpin. Waren das in der Vergangenheit zum Beispiel die Umgestaltung des Flamingoteichs oder der Bau der mediterranen Schildkrötenanlage, so halfen die Patengelder zuletzt das Schneeleoparden-Gehege zu optimieren und das Seelöwenbecken zu sanieren. Die Vielzahl der meist kleinen Spenden ist für die Wilhelma durchaus ein Faktor: Durch die Schließung des Parks fallen neben den Eintrittsgeldern schließlich auch alle anderen Einnahmen weg, die mit einem Besuch verbunden sind, wie Gastronomie und Angebote wie Führungen, Kindergeburtstage oder Tierbegegnungen. Von Patinnen und Paten kamen in den vergangenen zwölf Monaten rund 220.000 Euro zusammen. „Für diese bemerkenswerte Unterstützung in der für alle schwierigen Zeit danke ich herzlich“, sagt der Direktor. Dass die Jubiläumspatenschaft ausgerechnet für ein Erdmännchen abgeschlossen wurde, ist kein großer Zufall. Zwar kann man eine Patenschaft für jede der fast 1200 Tierarten und 8500 Pflanzenarten und -sorten der Wilhelma übernehmen. Doch die Erfahrung zeigt, dass die Wahl nur auf rund 140 Arten fällt. Und darunter sind die putzigen Erdmännchen einsame Spitzenreiter mit 270 Patinnen und Paten. Mit viel Abstand folgen auf Rang zwei die Brillenpinguine mit 61 und auf Rang drei dann die Schneeeulen mit 52. Den vierten Platz teilen sich derzeit die Totenkopfäffchen und die Zweifingerfaultiere mit je 46.

Tierpark Bern Dählhötzli + BärenPark 15.04.2021
Endlich: Die Tierhäuser und das Bistro dürfen wieder öffnen
Getreu dem Motto «step by step» sind ab Montag, 19. April 2021 das Vivarium, die Papageitaucherhalle, das BärenHaus sowie ab Mittwoch, 21. April 2021 unser Eulen Bistro endlich wieder offen für die Gäste. Seit dem 1. März 2021 haben unsere Besucher*innen – Corona bedingt – den leider «reduziert» zugänglichen Dählhölzli-Zoo dankbar genossen. An dieser Stelle: Herzlichen Dank für die vielen positiven Feedbacks! Umso mehr freut es uns, dass die Gäste ab Montag, 19. April 2021, täglich von 08.30 bis 19.00 Uhr, auch wieder Affe, Fisch & Co. besuchen und erleben dürfen. Besucher*innen werden ersucht, sich am Eingang die Hände zu desinfizieren und die Abstandsmarkierungen sowie Wegleitungen zu respektieren. Auf dem gesamten Areal gilt Maskenpflicht (ab 12 Jahren). Im Vivarium dürfen sich gleichzeitig maximal 55 und im gesamten Dählhölzli-Zoo 500 Personen gleichzeitig aufhalten, was durch ein automatisches Zählsystem kontrolliert wird. Häufig frequentierte Angebote des Tierpark Bern, wie kommentierte Fütterungen, «Treffpunkt Tier», Führungen, Kindergeburtstage etc. sind weiterhin leider nicht möglich. Der Kinderzoo bleibt aufgrund der Abstandsregeln ebenfalls bis auf weiteres geschlossen. Wir freuen uns auf den nächsten Öffnungsschritt. Die Wiedereröffnung des Dählhölzli-Zoo folgt dem von den Zooverbänden der Schweiz, zooschweiz/zoosuisse und WZS (Wildparks und Zoos der Schweiz) entwickelten Branchenkon-zept für Zoologische Gärten, Tierparks und Wildparks und dem Betriebskonzept des Tierpark Bern.

Tierpark Hellabrunn 15.04.2021
Ottos erster Familienausflug
In der vergangenen Woche war der kleine Elefantenbulle Otto zum ersten Mal nicht nur mit Mama Temi, sondern auch mit seinen beiden Tanten Mangala und Panang auf der Außenanlage des Hellabrunner Elefantenhauses unterwegs. Inzwischen liebt Otto den täglichen Gang nach draußen – und, sofern der Tierpark für Besucher und Besucherinnen geöffnet ist – auch den großen Auftritt vor Publikum. In der vergangenen Woche durften erstmals auch die beiden Tanten Mangala und Panang mit auf die Außenanlage. Im ersten Schritt hatten die Tierpfleger zunächst Temi mit Otto getrennt von den anderen Elefanten nach draußen gelassen, damit er alles in Ruhe erkunden kann. „Die Gruppe nun gemeinsam draußen zu sehen, ist ein großartiger Schritt und macht uns Tierpfleger stolz – die Arbeit mit Otto bringt jeden Tag sehr viel Freude mit sich und es ist schön zu beobachten, wie sich Otto an die täglichen Abläufe hier im Elefantenhaus gewöhnt hat“, so Teamleiter Daniel Materna. Auch wenn Otto mit seiner Freude, vor Publikum zu trompeten und über die Anlage zu sausen den Verdacht nahe legt, er sei nach einem großen deutschen Komiker benannt, liegt dem Namen der Wunsch einer Erblasserin zugunsten des Tierparks zugrunde. Sie hatte sich noch zu Lebzeiten gewünscht, dass der nächste Elefantennachwuchs in Hellabrunn Otto genannt wird. Mit rund fünf Monaten wiegt der Elefantenbulle mittlerweile schon rund 320 Kilogramm. Zwar probiert er immer häufiger verschiedene Obst- und Gemüsesorten, seine Hauptnahrungsquelle ist jedoch nach wie vor Muttermilch. Elefanten werden etwa zwei Jahre gesäugt.

Zoo Basel 15.04.2021
Einzelkind bei den Erdmännchen
Der plötzlich schlanke Bauch eines weiblichen Erdmännchens nährte den Verdacht, dass es in der Erdhöhle Nachwuchs gegeben hat. Am 16. März zeigte sich dann ein einzelnes Junges erstmals auf der Anlage im Zoo Basel. Das kleine Erdmännchen im Zoo Basel wird jetzt immer selbstständiger. Unter den wachsamen Blicken der Grossen buddelt es eifrig in der Erde und es fängt auch schon an, feste Nahrung zu fressen. Mit zunehmenden Temperaturen ist die mittlerweile elfköpfige Erdmännchenschar immer häufiger draussen anzutreffen. In den vergangenen Tagen wurde die Anlage neu mit Sand befüllt und mit Ästen bestückt, sodass die Erdmännchen jetzt nach Herzenslust graben und scharren können. Jobsharing ist die Regel – Erdmännchen leben in Kolonien und teilen sich die in der Gruppe anfallenden Arbeiten: Es gibt Wächter, Jäger und Babysitter. Erdmännchen koordinieren ihre Aktivitäten mit unterschiedlichen Rufen. Auch im Zoo Basel sind die ständigen «Unterhaltungen» gut zu hören. Ein Familienverband von Erdmännchen besteht aus einem dominanten Paar und seinen Nachkommen. In der Regel zieht nur das dominante Paar bis zu dreimal im Jahr Junge auf. Dies ist möglich, da sich alle Mitglieder der Kolonie gegenseitig bei der Aufzucht unterstützen. Der Vorteil des Gruppenlebens – Erdmännchen sind in der Natur gut erforscht. Spezielles Interesse liegt dabei auf ihrem Leben in der Gruppe, dem intensiven Zusammenhalt und der Unterstützung, die sie sich untereinander geben. Das Gruppenleben hat für die Tiere viele Vorteile. In der rauen, trockenen Landschaft, in der Erdmännchen zu Hause sind, wäre das Überleben für ein einzelgängerisches Tier schwierig und geeignete Standorte sind oft schon von anderen Gruppen besetzt. Die Arbeitsteilung beim Aufziehen der Jungen und bei lebenswichtigen Aufgaben wie beim Aufpassen und Warnen erhöht die Überlebensrate der Jungen und ist somit vorteilhaft für die Gruppe als Ganzes.

Tiergarten Schönbrunn 15.04.2021
Füttern, wiegen, kuscheln: Waldrapp-Ziehmütter im Dauereinsatz
„Ziehmutter für Waldrapp-Küken“ ist wohl kein Beruf, den Kinder ins Stammbuch schreiben. Für Helena Wehner und Katharina Huchler ist es der absolute Traumjob. Die beiden Wissenschaftlerinnen ziehen im Tiergarten Schönbrunn gerade 33 Küken dieser hochbedrohten Vogelart mit der Hand auf. Die Kleinen sind im Tierpark Rosegg in Kärnten geschlüpft und haben eine Zukunft in der Wildbahn. Wehner: „Wir verbringen den ganzen Tag mit den Küken: vom ersten Wiegen um halb 7 bis zum letzten Füttern um 20 Uhr. Auch dazwischen beschäftigen wir uns durchgehend mit ihnen. Es entsteht eine enge Beziehung. Die Vögel vertrauen uns völlig und folgen uns überallhin.“ Genau das ist für eine erfolgreiche Wiederansiedelung wichtig, denn bald werden die Jungvögel ihren Ziehmüttern über die Alpen folgen. Vor rund 400 Jahren wurde der Waldrapp in Europa ausgerottet. Zugvögel wiederanzusiedeln ist schwierig, da viele Arten die Flugroute ins Wintergebiet eigentlich von ihren Artgenossen lernen. Diese Aufgabe übernehmen für die 33 Küken Helena Wehner und Katharina Huchler. „Die Ziehmütter fliegen ihren Schützlingen die 1000 Kilometer lange Strecke in die Toskana in einem Ultraleicht-Fluggerät vor. Den Weg zurück finden die Vögel später selbst“, erklärt Iris Starnberger von der Abteilung für Artenschutz im Tiergarten Schönbrunn. „Wir sind besonders stolz darauf, seit fast 20 Jahren mit internationalen Partnern das Waldrappteam bei der Wiederansiedlung dieses Vogels zu unterstützen.“ Und das mit Erfolg: Inzwischen leben wieder mehr als 150 Waldrappe in vier Brutkolonien nördlich und südlich der Alpen. Livestream: Da der Tiergarten Schönbrunn aufgrund des Lockdowns geschlossen ist, können Besucher die Handaufzucht nicht wie gewohnt vor Ort mitverfolgen.

Zoo Landau in der Pfalz 14.04.2021
Ein „Müllfriedhof“ im Zoo? Zoo und Zooschule Landau präsentieren neue Schauanlage zum Thema „Abfall“
Wie lange braucht es, bis eine PET-Flasche im Boden abgebaut ist? Wie lange dauert es, bis eine Styroporbox vollständig verrottet ist – und wie sieht es mit einer Zeitung oder eine Glasflasche aus? Diese und ähnliche Fragen beantwortet der „Müllfriedhof“, der im Zoo Landau, nahe der Zooschule, angelegt wurde. Er ist Teil einer neuen Schauanlage rund um das Thema „Abfall“. Dosen, Plastiktüten, Papier: Müll wird häufig achtlos in der Natur entsorgt, oft mit langfristigen Folgen. Großformatige, farbige Schautafeln geben interessierten Besuchern und Besucherinnen darüber Auskunft und erklären, was unsachgemäß entsorgter Müll in der Natur bewirkt. An Beispielen wird auch gezeigt, wie dieser – korrekt entsorgt – wiederverwertet werden kann. Die Schauanlage umfasst neben den „Müllgräbern“ auch einen Kompostbereich. Wie lebendig es in seinem Inneren zugeht, welche Organismen sich hier wohl-fühlen und wie aus Bioresten wertvoller Humus wird, erfahren die Zoobesucherinnen und -besucher über eine Text- und Bildtafel. Und das wird so manchen zum Staunen bringen: In der Natur gibt es keinen Abfall! „Sorgfältiger Umgang mit Abfall“ und „Abfallvermeidung“ sind schon seit vie-len Jahren Inhalte des Zooschulunterrichts. Diese werden für alle Altersgruppen mit Bezug zum Tierbestand des Landauer Zoos aufbereitet. Schulklassen und Kindergartengruppen können kostenfreien Unterricht rund um das Thema „Ab-fall“ buchen. Die Gutscheine dafür können sie über den Eigenbetrieb Wertstoff Wirtschaft SÜW und über die Entsorgungswerke Landau beziehen. Informationen dazu, zu den Unterrichtsthemen und zur Buchung finden sich auf der Webseite der Zooschule unter www.zooschule-landau.de.

Zoo Osnabrück 14.04.2021
Freudig-gespannt: Erster Nashornnachwuchs im Zoo Osnabrück erwartet
Vorbereitungen für Geburt Ende Mai laufen Freudig und gespannt wird im Zoo Osnabrück die erste Nashorngeburt erwartet. Nashornkuh Amalie, auch Amelie genannt, wird voraussichtlich Ende Mai ihr erstes Jungtier hoffentlich gesund zur Welt bringen. Zur Vorbereitung hat das Team in den letzten Wochen noch einige Umbauarbeiten erledigt, ein spezielles Training begonnen und viele Gespräche mit anderen Zoos geführt. „Die anstehende Nashorngeburt ist nicht nur der erste Nachwuchs unserer Kuh Amalie, sondern auch für uns hier im Zoo Osnabrück“, berichtet Tobias Klumpe, zoologischer Leiter und zuständig für die drei südlichen Breitmaulnashörner im Zoo Osnabrück. „Die Vorfreude überwiegt bei uns, aber natürlich sind wir auch ein wenig angespannt, bei Erstgebärenden ist die Sterblichkeit von Jungtieren sowohl in Zoos als auch in der Wildbahn höher.“ Deswegen tut das Team im Nashornrevier auch alles, damit es der werdenden Mutter gut geht und alles vorbereitet ist. Ganz so viel können die Mitarbeiter jedoch gar nicht tun: „Amalie verhält sich ganz normal. Sie erhält auch das normale Futter, frisst allerdings ein bisschen mehr als sonst. Sobald sie Muttermilch produziert, etwa zwei bis drei Wochen vor der Geburt, wird sie noch mehr Futter erhalten. Ansonsten tauschen wir uns eng mit erfahrenen Kollegen national und international aus – wegen der Corona-Situation leider meistens per Videokonferenz.“ Auch aktuelle Forschungsergebnisse bezieht das Team mit ein und hat aus Studien und Erfahrungsberichten eine Art Wissenskatalog erarbeitet. „Wir haben verschiedenste Parameter notiert, die uns helfen die unterschiedlichen Phasen der Geburt einzuschätzen, zum Beispiel wie viel Zeit kann zwischen dem Platzen der Fruchtblase und der Geburt vergehen oder zwischen der Geburt und dem Aufstehen und erstmaligen Trinken des Jungtieres. Das wird uns Orientierung und Sicherheit in der aufregenden Zeit der Geburt geben. Natürlich stehen wir auch dann im ständigen Austausch mit Kollegen aus anderen Zoos, die bereits Nashorngeburten begleitet haben.“ Beheizter Unterstand im Außengehege Darüber hinaus gab es einige bauliche Veränderungen, damit alles für das Jungtier vorbereitet ist: „Wir haben in den letzten Wochen die Anlage Jungtiersicher gemacht, das heißt überall, wo notwendig, Abstände von zum Beispiel Zäunen verkleinert. Außerdem haben wir noch einen 70 Quadratmeter großen beheizten Unterstand auf der Außenanlage und eine Trainingsvorrichtung im Stall gebaut“, zählt der zoologische Leiter auf. Letztere ist besonders wichtig, um der trächtigen Kuh in den letzten Wochen regelmäßig und stressfrei Blut am Ohr abnehmen zu können. Klumpe erklärt: „Der Trainingsstand besteht aus einer zusätzlichen Klappe in der Tür, durch die Amalie den Kopf zum Fressen rausstrecken kann. Das macht sie inzwischen schon ganz gut. Wir können dann, auf dem Gang stehend, ganz bequem für sie und uns, Blut abnehmen und demnächst engmaschig untersuchen, ob der Progesteron-Abfall schon eingetreten ist.“ Denn etwa sieben bis zehn Tage vor der Geburt sinkt dieser Wert von etwa 30 bis 35 Nanogramm pro Millimeter auf 3 Nanogramm pro Millimeter ab. „Dann wissen wir, dass es bald los geht und werden sehr wahrscheinlich auch mit Nachtwachen auf die Geburt warten. Kameras sind ebenfalls schon installiert. Wichtig ist dann, dass die Tiere, trotz ihres neuen beheizbaren Unterstandes, nachts im Stall bleiben, denn eine Außengeburt möchten wir auf jeden Fall vermeiden. Die Eingriffsmöglichkeiten sind zwar auch im Stall sehr gering, aber hier kommen wir noch etwas näher an Amalie heran“, erläutert der Biologe. Amalie bedeutet Hoffnung Amalie (14 Jahre) und den übrigen Tieren, Vater Miguelin (23 Jahre) und Kuh Lia (18 Jahre), ist das anstehende Ereignis nicht anzumerken, die Gruppe lebt insgesamt ruhig und harmonisch. Nun bleibt dem Team um Tobias Klumpe, Zootierarzt Thomas Scheibe und Revierleiter Franz Schelshorn nur noch eines übrig: abwarten. Errechneter Geburtstermin nach der Hormonuntersuchung des Deutschen Primatenzentrums (DPZ) ist nach etwa 16,5 Monaten Tragzeit der 28. Mai, allerdings ist eine Zeitspanne vom 19. Mai bis 17. Juni möglich. Auch wenn das erwartete Jungtier zwischen 50 und 60 Kilogramm wiegen wird, von außen können wohl nur Zoomitarbeiter erkennen, dass Amalie tragend ist: „Wir sind uns ziemlich sicher, dass sie eine Bauchfalte mehr bekommen hat und der Bauch wirkt etwas runder und straffer“, schmunzelt Franz Schelshorn, Tierpfleger und Revierleiter bei den Nashörnern. „Ansonsten erkennt man Amalie daran, dass ihr hinteres Horn noch kleiner ist.“ Übrigens bedeutet Amali(e) auf Suhali „Hoffnung“, ein sicherlich gutes Zeichen. Wissenswertes zum Südlichen Breitmaulnashorn (Ceratotherium simum simum) Die Südlichen Breitmaulnashörner bewohnen die Savannen des südlichen Afrikas. Sie vertreten die größte aller Nashornarten und erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von bis zu vier Metern und ein Gewicht von zwei bis viereinhalb Tonnen. Nashörner ernähren sich von Gräsern und Kräutern. Die Savannenbewohner sind im wahrsten Sinne des Wortes Dickhäuter: Ihre Haut ist bis zu zwei Zentimeter dick. Breitmaulnashörner können nur auf kurze Distanz sehr scharf sehen – sie sind kurzsichtig – dafür umso besser riechen. Sie haben keine natürlichen Feinde und werden in menschlicher Obhut bis zu 50 Jahre alt. Nashörner werden zumeist wegen ihrer aus Keratin bestehenden Hörner, die angeblich Heilkraft besitzen, vom Menschen gewildert, das heißt illegal bejagt. Von den Südlichen Breitmaulnashörnern gab es in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert nur noch weniger als 100 Tiere. Dank intensiver Schutzmaßnahmen konnte sich bis heute ein Bestand von wieder rund 18.000 Tieren entwickeln (WWF 2019). Das Südliche Breitmaulnashorn gilt als potenziell gefährdet (IUCN Red List).

Naturschutz-Tierpark Görlitz 14.04.2021
Benvenuto Mani
Junge Manul-Katze aus dem italienischen Zoo Agrate im Naturschutz-Tierpark Görlitz-Zgorzelec eingezogen „Da ist ja gar keiner drin“ hört man Besucher vor der Manul-Anlage des Görlitzer Tierparks oft sagen, dabei schauen sie den Tieren direkt auf ihren dichten Pelz. Obwohl sehr präsent, werden die etwa hauskatzengroßen, graumelierten Kleinkatzen aus den alpinen Gebieten Zentralasiens in ihrer Felswand oft nicht wahrgenommen, denn sie sind Meister der Tarnung. Bei näherer Betrachtung erkennt man ein charismatisches, manchmal etwas mürrisch wirkendes Gesicht, mit wunderschönen großen gelbgrünen Augen. Der Manul ist übrigens die einzige Kleinkatzenart mit runden Pupillen. Im Allgemeinen weisen Kleinkatzen schlitzförmige Pupillen auf. Der Naturschutz-Tierpark Görlitz nimmt seit vielen Jahren am Europäischen Zuchtprogramm dieser urtümlichen Art teil, bislang leider ohne eigenen Nachzuchterfolg. „Wir hoffen, dass es mit dem aktuellen Paar endlich klappen wird,“ so Kuratorin Catrin Hammer. Allerdings ist mit dem erhofften Nachwuchs nicht vor dem nächsten Jahr zu rechnen. Noch ist Mani recht schüchtern und versteckt sich viel, doch sie zeigt immer mehr Interesse an ihrer Umgebung und vor allem an dem im Nachbargehege lebenden dreijährigen Kater Norbu.

Wisentgehege Springe 13.04.2021
Gestreifte Winzlinge wuseln durch das Gehege
Im Wisentgehege haben die Wildschweine Nachwuchs Im Springer Wisentgehege geht es derzeit rund: Es gab niedlichen Nachwuchs bei den Wildschweinen. Braun-weiß gestreifte Winzlinge wuseln hinter ihren stattlichen Müttern her. Sie werden gut bewacht von Müttern und Tanten, damit ihnen nichts Böses zustößt. Deshalb ist das Streicheln der Kleinen (und auch der Großen) streng verboten. Wildschweinmütter können sehr böse werden. Übrigens: Die Kleinen behalten ihr gestreiftes Fell für etwa 12 bis 14 Wochen. Dann wechseln sie zum ersten Mal die Farbe und erscheinen in einem einheitlich rötlich-braunen Borstenkleid. Die Paarungszeit der Wildschweine liegt im Winter. Nach knapp vier Monaten bringen die Bachen ihre Frischlinge zur Welt. Während die Tiere sich in der freien Natur eine Erdmulde graben, haben sie im Wisentgehege Wurfhütten. Eine der Bachen hat ihre Kleinen im neuen, offenen Saustall zur Welt gebracht. Dort erhalten Besucher zudem ganz viele Informationen über Wildschweine.

Zoo Duisburg 13.04.2021
Putzmunterer Nachwuchs: Die Katta-Familie hat ein neues Mitglied
Die ganze Gruppe kümmert sich liebevoll um das Jungtier. Auf Madagaskar gelten die geselligen Lemuren mit dem charakteristischen schwarz-weißen Ringelschwanz gebietsweise als bedroht – Lebensraumverlust setzt den Beständen zunehmend zu.
Eng an die Mutter gekuschelt schläft das kleine Katta-Kind die größte Zeit des Tages. Nur manchmal schaut es mit verträumten Augen unter dem Arm seiner Mutter hervor und beobachtet die Umgebung. Gerade einmal zwei Wochen ist der namenlose Winzling nun alt und nicht größer als die Handfläche eines Menschen. Um einen Blick auf das neuste Familienmitglied zu erhaschen, brauchen auch die Tierpfleger viel Geduld – und besonders leckeres Futter für Gruppenchefin Katja. Quietscht das Jungtier ist Alarm. Dann kommen alle Weibchen der Katta-Familie flink angelaufen um nach dem Rechten zu sehen. Hektisch beschnüffeln sie das Jungtier, welches am Bauch von Mutter Katja klammert. „Kattas sind sehr soziale Tiere“, wie Revierleiter Philip Goralski erzählt. Bei der Aufzucht spielen nicht nur die Mütter eine wichtige Rolle, sondern auch kinderlose Weibchen. Auf diese Weise wird der Zusammenhalt in der Gruppe gefördert und der Umgang mit Jungtieren erlernt. Daher dürfen auch die Töchter der Gruppenchefin das jüngste Familienmitglied regelmäßig beschnuppern und putzen. Nur mit Abstand darf hingegen Hermann das innige Treiben beobachten. „Wie bei Kattas üblich, ist das Männchen das rangniedrigste Tier der Gruppe und hat wenig zu melden“, weiß der Tierpfleger. Bisher läuft die Aufzucht des kleinen Fellknäuls unproblematisch. Mehrfach am Tag schauen Philip Goralski und seine Kollegen nach Mutter und Kind. Mit dabei haben sie immer etwas Lieblingsfutter: Heuschrecken. „In den ersten zwei bis drei Wochen tragen die Weibchen ihre Jungen am Bauch. Da muss man schon etwas Leckeres mitbringen, damit man mal einen Blick auf das Baby werfen kann“, schmunzelt der Tierpfleger. Das Geschlecht des Jungtieres wird der Zoo daher erst dann wissen, wenn das Kleine agiler und auf dem Rücken der Mutter umhergetragen wird. Goralski: „Ob Männchen oder Weibchen, das ist für uns zweitrangig. Wichtig ist, dass der Mini-Katta trinkt, wächst und sich alle kümmern“. Kattas sind die bekanntesten Vertreter der nur auf Madagaskar heimischen Lemuren. Charakteristisch ist ihr langer, schwarz-weißer Ringelschwanz, der hoch aufgerichtete getragen wird, wenn die Tiere auf dem Boden laufen. In Zoos wird die Tierart gerne gehalten und bekommt auch regelmäßig Nachwuchs. Auf Madagaskar, dem ursprünglichen Lebensraum, sind die Tiere hingegen nur noch gebietsweise zahlreich vertreten. Mehrere Populationen sind aufgrund von Lebensraumzerstörung stark bedroht.

Tierpark Gotha 13.04.2021
Dingo-Weibchen Maya erhält ein neues Zuhause Tierpark Gotha unterstützt mit dem Austausch die Arterhaltung der Dingos.
Am 17. Januar 2020 erblickten die beiden Dingowelpen Maya und Zali im Tierpark Gotha das Licht der Welt. Da ihre Mutter sie nicht versorgen konnte, wurden die beiden in die fürsorglichen Hände der Tierpfleger gegeben. Im April des letzten Jahres waren die Jungtiere dann groß genug, um sie wieder an die Gesellschaft der erwachsenen Tiere heranzuführen. Seither leben sie friedlich mit ihren Eltern in der Dingo-Anlage des Tierparks. Um die Dingozucht in Deutschland zu unterstützen, wurde Dingohündin Maya nun am 16. März 2021 an den Tierpark Ueckermünde übergeben. „Maya geht es in Ueckermünde sehr gut. Am Anfang hat sie sich noch häufig in ihre Höhle zurückgezogen, aber das ist normal. Mittlerweile geht sie bereits auf Tuchfühlung mit den anderen Dingos. Da es nicht mehr viele Zoos in Deutschland gibt, die Dingos halten, sind wir sehr froh, einen Beitrag zu ihrer Arterhaltung leisten zu können.“, äußert sich Anett Engelhardt, amtierende Leiterin des Tierpark Gotha. Um die Dingozucht in Gotha ebenfalls voran zu treiben, wird auch der Gothaer Dingo-Rüde, der Vater von Maya und Zali, in den nächsten Wochen im Tausch gegen einen anderen Rüden ein neues Zuhause erhalten.

Zoo Hannover 13.04.2021
Erlebnis-Zoo hofft auf Unterstützung seiner Jahreskarten-Inhaber
Von Spende bis Coupon: Zoo macht verschiedene Angebote zum Ausgleich für die geschlossene Zeit Zwar wird in der kalten Jahreszeit das Zoo-Leben in jedem Jahr ruhiger und langsamer, doch im zurückliegenden Winter war es stiller im Zoo als je zuvor – die kleine Eisbärin Nana suchte ihre zweibeinigen „Spielgefährten“ an der Unterwasserscheibe der Yukon Queen, Präriehunde und Erdmännchen hielten wachsam und geduldig Ausschau, die Rufe der Aras in der Showarena wurden nicht vom erfreuten Jubeln der Zuschauer begleitet. Am 2. November 2020 musste der Erlebnis-Zoo coronabedingt schließen und durfte erst am 20. März 2021 wiedereröffnen – eine Geduldsprobe für treue Fans und eine wirtschaftlich herausfordernde Zeit für das Zoo-Team. „Wir danken unseren Jahreskarteninhabern ganz herzlich dafür, dass sie mit uns durch diese Zeit gegangen sind. Wir haben gespürt, wie sehr den Menschen der Zoobesuch fehlt, und wir haben enormen Zuspruch bekommen“, sagt Zoogeschäftsführer Andreas M. Casdorff. „Als wir die Nachricht erhalten haben, dass wir nach fast fünf Monaten wieder öffnen dürfen, war für uns klar: Um uns für die Treue und Unterstützung unserer ZooCard-Inhaber zu bedanken, gehört der Zoo in den ersten Wochen allein ihnen.“ Das Konzept wurde sehr gut angenommen, in den Zoo ist das Leben zurückgekehrt. Für das Zoo-Team bleibe die Saison jedoch durch die Begrenzung der Anzahl der Gäste, die Einschränkungen der Gastronomie und der Shops wirtschaftlich enorm schwierig, berichtet der Zoogeschäftsführer. „Wir haben im vergangenen Jahr eine große Solidarität und Hilfsbereitschaft gespürt und hoffen, dass wir auch diesmal auf die Unterstützung unserer treuen Jahreskarteninhaber setzen können.“ Im Laufe dieser Woche werden nun alle Jahreskarteninhaber persönlich angeschrieben, um ihnen ein Angebot als Ausgleich für die „zoofreien“ Monate zu machen. Sie können wählen, ob sie auf den anteiligen Jahreskartenbetrag verzichten und damit den Zoo weiter unterstützen, einen Coupon zur Anrechnung beim Kauf einer neuen Eintrittskarte zugesendet bekommen möchten oder eine Erstattung der Summe per Überweisung bevorzugen. Die Anrechnungsbeträge liegen zwischen 0,15 Euro und 76,16 Euro, je nach Zoo-Card und Abschlussdatum. „Wir möchten allen von Herzen danken, die uns mit einer Spende unterstützen.“ Mit Blick auf den aktuellen Entwurf des Infektionsschutzgesetzes der Bundesregierung ist das Zoo-Team extrem besorgt: Denn demnach würden Zoos erneut mit Indoor-Einrichtungen gleichgesetzt und dürften bei einem Inzidenzwert von über 100 nicht mehr öffnen. So würde auch der Erlebnis-Zoo erneut seine Tore für Gäste schließen müssen, obwohl mit fundierten Hygienekonzepten Verantwortung bewiesen wurde und der Zoobesuch vor allem für Familien eine sichere Freizeitgestaltung bedeutet und für Entlastung sorgt. Für das Zoo-Team wäre eine erneute Schließung nicht nachvollziehbar, hatte doch das Urteil des Oberverwaltungsgericht Lüneburg vom 19. März darüber verfügt, dass Zoos auch in Kommunen mit Inzidenzen über 100 wieder öffnen dürfen. Die Begründung des Gerichts: Die Schließung von Zoos sei als Infektionsschutzmaßnahme nicht mehr erforderlich und auch nicht mehr angemessen, denn das Infektionsrisiko im Freien wurde als gering eingestuft. Tatsächlich hätten sich Zoologische Gärten laut Robert-Koch-Institut nicht als Infektionsherde des Coronavirus erwiesen. Dies wird aktuell von der Gesellschaft für Aerosolforschung (GAeF) untermauert, nach der 99,9 Prozent der Ansteckungen in Innenräumen stattfinden.

Zoo Heidelberg 13.04.2021
Bär Martins Vermächtnis ist pelzig und noch klein
Erste Fotos vom Bären-Nachwuchs im Zoo Heidelberg Der Zoo Heidelberg freut sich über weiteren, ganz besonderen Nachwuchs im Raubtierrevier. Die Syrische Braunbärin Ronja hat im Januar 2021 eine kleine Bärin zur Welt gebracht. Noch sind die beiden im Innenhaus der Bärenanlage untergebracht. Bis vor den Ostertagen waren Mutter und Tochter, wie es in der Natur üblich ist, in Winterruhe. Seit letzter Woche sind beide immer aktiver geworden und die kleine Bärin hat begonnen, das Innengehege neugierig zu erkunden. Die Tierpfleger konnten Mutter und Tochter dabei mit der Kamera erstmalig erfassen. Für den Zoo Heidelberg ist es der erste Nachwuchs bei den Syrischen Braunbären seit über 20 Jahren. Die letzten Heidelberger Bären kamen 1994 zur Welt. „Es ist schon eine Ewigkeit her, dass wir junge Bären im Zoo hatten. Dabei ist Nachwuchs für die Syrischen Braunbären so wichtig. Die Tiere sind in Kleinasien von der Ausrottung bedroht und auch die Zoopopulation kann jedes Jungtier gut gebrauchen“, berichtet Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann voller Freude. Das gesamte Zoo-Team freut sich, dass die Paarungen der Syrischen Braunbären im letzten Frühjahr erfolgreich waren. Bären bringen ihre Jungtiere während der Winterruhe zur Welt. Bärin Ronja hat in diesem Zeitraum fast nur geschlafen. Dass ein Jungtier geboren wurde, haben die Tierpfleger nur auf der Überwachungskamera im Innengehege erahnen können. Für die Bärin ist es der erste Nachwuchs. Absolute Ruhe war daher für sie sehr wichtig. Erst nach rund drei Monaten, als Ronja kurz vor Ostern wieder aktiver wurde, begannen die Tierpfleger, sich den beiden behutsam zu nähern. Gestern konnte die erste tierärztliche Untersuchung des Jungtieres durchgeführt werden. Neben der Geschlechtsbestimmung überprüfte die Zoo-Tierärztin das Gewicht und die junge Bärin erhielt einen Mikrochip mit ihrer persönlichen Identifikationsnummer. Das Ergebnis der Untersuchung lautet: Die junge Bärin ist kerngesund! Revierleiterin im Raubtierrevier, Bianca Weißbarth erklärt: „Wir hoffen, dass sich die Kleine weiterhin so gut entwickelt. Vielleicht wird sie eines Tages genau so kräftig und neugierig, wie ihr Vater Martin.“ Der Syrische Braunbär Martin musste Anfang des Jahres aufgrund von massiven Arthrosen in beiden Knien eingeschläfert werden. Nur wenige Wochen später, am 15. Januar 2021 kam sein Nachwuchs zur Welt. Bärin Ronja wird die Kleine alleine aufziehen. Weißbarth sagt: „In der Natur treffen sich Bären meist nur zur Paarung. Die Jungenaufzucht ist allein Sache der Bären-Mütter, dabei spielen die Bären-Väter keine Rolle. Dass Martin nicht mehr da ist, wird sie in der Aufzucht nicht behindern. Bisher kümmert sich Ronja sehr gut um die Kleine und ist im Umgang mit ihr ganz entspannt.“ Einen Namen hat die junge Bärin bereits erhalten. In Gedenken an den Bärenvater Martin haben die Tierpfleger ebenfalls einen Namen mit dem Anfangsbuchstaben M gewählt – Merle. Bis die Zoobesucher die beiden Bärinnen Ronja und Merle im Zoo Heidelberg selbst beobachten können, ist noch etwas Geduld angesagt. Erst wenn die Temperaturen dauerhaft wärmer werden und Merle sich sicher durch das Innengehege bewegt, dürfen Mutter und Tochter gemeinsam nach und nach die große Außenanlage erkunden. Ein genaues Datum steht noch nicht fest. Die ersten Fotos und Videos von „Martins Vermächtnis“ gibt es online unter www.zoo-heidelberg.de/deinZoo zu sehen.

Tierpark Chemnitz 12.04.2021
Tierpark Chemnitz: Sechsfacher Nachwuchs bei seltener Haustierrasse
Passend zum Frühlingsbeginn hat es bei den Erzgebirgsziegen gleich mehrfachen Nachwuchs gegeben. Insgesamt tummeln sich nun sechs Jungtiere – fünf Böcke und eine Zicke – von insgesamt vier Müttern auf dem erzgebirgischen Bauernhof des Tierparks. In der Regel werden ein bis zwei Jungtiere geboren. Erzgebirgsziegen werden seit 2018 im Tierpark Chemnitz gehalten und im vergangenen Jahr gab es das erste Mal Nachwuchs. Ein sattes braunes Fell mit schwarzem Aalstrich und schwarzen Stiefeln gehören zu den wichtigsten Rassekennzeichen. Es gibt sowohl behornte als auch hornlose Erzgebirgsziegen. Im Tierpark sind alle Tiere behornt. Hohe Fruchtbarkeit, Frühreife, Genügsamkeit im Futter und Krankheitsresistenz zeichnen die Ziegen aus dem Erzgebirge besonders aus. Sie gelten als anspruchslos und freundlich im Umgang, weshalb sie trotz ihrer Größe auch problemlos im Streichelgehege gehalten werden können. Im Tierpark sind die Erzgebirgsziegen allerdings nicht nur im Streichelgehege zu sehen, sie werden dort auch zur Pflege der Landschaft eingesetzt und sorgen durch den Verbiss gegen Überwucherungen in einzelnen Tierparkbereichen. Viele deutsche Haus- und Nutztierrassen sind heutzutage vom Aussterben bedroht, da sie den Ansprüchen einer Hochleistungswirtschaft nicht mehr genügen. Rassen, die mehr Fleisch oder Milch als andere geben oder mehr Eier im Jahr legen, verdrängen die leistungsschwächeren Rassen, da diese nicht mehr benötigt werden. Aus diesem Grund hat es in den vergangenen Jahren in vielen zoologischen Einrichtungen ein Umdenken in der Zusammenstellung des Haustierbestandes gegeben. Hier werden vornehmlich Rassen aus Deutschland gezeigt, die vom Aussterben bedroht sind und ein altes Kulturgut repräsentieren. Der Tierpark Chemnitz hat sich diesbezüglich ein wenig auf sächsisches Kulturgut spezialisiert, wozu eben auch die Erzgebirgsziege gehört. Obwohl der erzgebirgische Bauernhof samt anschließendem Streichelgehege momentan für Besucher nicht begehbar ist, so sind die Jungtiere bei guten Wetter in der Außenanlage zu sehen.

Tiergarten Kleve 12.04.2021
„George Clooney“ ist Vater geworden
Der Babyboom im Klever Tiergarten geht weiter: Neben den zahlreichen jungen Lämmern und Zicklein sind am Montag, 12. April, auch 3 junge Hühnerküken geschlüpft. Christine Oster, stellvertretende Tiergartenleiterin, freut sich sehr über den Nachwuchs: „Hühner brüten exakt 21 Tage. Mehrmals täglich muss das Ei von der Henne gedreht werden, damit das junge Küken nicht an der Eischale festklebt. Aber unsere Brahmahennen haben das super gemacht und kümmern sich bisher sehr gut um ihren Nachwuchs.“ Die Mütter sind zwei Hennen der Rasse Brahma, die aufgrund ihrer stattlichen Erscheinung auch als der „König unter den Hühnern“ bezeichnet wird. Die Sache mit dem Vater ist allerdings etwas komplizierter: Zwei Jungtiere sind von einem Brahma-Hahn, doch das dritte Küken hat einen prominenteren Vater: „George Clooney“ hat einer der Brahma-Hennen den Kopf verdreht. Der Wyandotte-Hahn kam Ende letzten Jahres neu in den Tiergarten und verdankt seinen prominenten Namen seinem Äußeren. Oster: „Unser „George Clooney“ hat eine graue Federtolle am Schwanz, die uns an den beliebten Schauspieler erinnert hat. Und wie bei seinem Namenspaten auch, ist unser „George Clooney“ ein echter Womanizer, der die Herzen unserer Hühnerdamen im Sturm erobert hat.“ Das Ergebnis dieser besonderen Liaison ist derzeit täglich von 9 bis 18 Uhr im Tiergarten Kleve zu sehen. Alle Gäste müssen ihren Besuch vorab unter www.tiergarten-kleve.de anmelden. Für Personen ohne Internet besteht die Möglichkeit, sich dienstags zwischen 9 und 11 Uhr telefonisch unter der 02821 26785 für einen Tiergartenbesuch zu registrieren. Im gesamten Tiergarten gilt Maskenpflicht (auch für schulpflichtige Kinder). Ein negativer Corona-Schnelltest ist nicht erforderlich.

Zoo Magdeburg 12.04.2021
Zoologische Neuausrichtung: Keine Zucht von weißen Löwen in Magdeburg
„Der Europäische Verband der Zoos und Aquarien (EAZA), dem auch der Zoologische Garten Magdeburg angehört, hat bereits im April 2013 klar Position bezogen gegen eine absichtliche Zucht auf Ausprägung seltener rezessiver Allele. Dies betrifft auch die Zucht von weißen Löwen, bei denen über ein mutiertes rezessives Gen die Anlage für das weiße Fell des Afrikanischen Löwen vererbt wird. Die gezielte Zucht von Wildtieren mit Mutationen führt zwangsläufig zu einem Verlust der genetischen Vielfalt, was langfristig die Nachhaltigkeit der Bestände gefährdet. Zum anderen wird bei der Zucht mit einem ganz bestimmten Ziel – hier die weiße Fellfarbe – sehr oft andere wichtige Faktoren wie Gesundheit und Fitness vernachlässigt, diese zeigen sich dann später teilweise als Erbkrankheiten und Empfindlichkeiten, sowie es zum Beispiel auch bei einigen Rassehunden häufig der Fall ist. Für Artenschutzmaßnahmen, Erhaltungszuchten oder gar Wiederauswilderungen sind diese Tiere völlig ungeeignet, erklärt Dr. Susan Hambrecht / Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Zoo Magdeburg. Eine zoopädagogisch aufbereite Informationstafel wird es in Kürze an der Löwenanlage geben, auch um hier mehr Aufklärungsarbeit zu leisten. Bei weißen Löwen handelt es sich nicht um eine eigene Tierart – es sind Afrikanische Löwen – sondern einfach um eine ungewöhnliche Mutation (genetische Störung), die zu einem Pigmentverlust führt. Dies kommt gelegentlich in der Natur oder in normalen Zuchtprogrammen vor und ist manchmal auch an andere genetische Defekte gekoppelt. Es ist wissenschaftlich, ethisch und aus den oben aufgeführten Gründen für den Zoo Magdeburg nicht mehr vertretbar, an der Zucht von weißen Löwen festzuhalten. In Magdeburg wird es zukünftig keine Zucht von weißen Löwen geben. Die letzten drei Jungtiere aus dem Jahr 2019 sind heute nach Gera gereist. Auch im Tierpark Gera ist keine Zucht von weißen Löwen vorgesehen. „Gera hat den Löwen im Stadtwappen. Das Löwen- Trio aus Magdeburg bezog eine weitläufig ausgebaute Löwenanlage, die von den Geraer Kollegen mit viel Liebe zum Detail vorbereitet wurde“, erklärt Dr. Susan Hambrecht.

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