Zoo Osnabrück 21.02.2021
Betriebsunfall im Zoo Osnabrück – Löwe verletzt Tierpflegerin – keine Lebensgefahr
Am Sonntagvormittag gegen 11:30 Uhr kam es im Zoo Osnabrück zu einem Betriebsunfall im Löwenhaus. Eine Tierpflegerin wurde von einem Löwen angegriffen. Sie konnte sich in Sicherheit bringen und wird nun im Krankenhaus behandelt. Es besteht keine Lebensgefahr. Das fünfköpfige Löwenrudel war zu jeder Zeit im Gehege und gesichert. „Wir sind gerade alle geschockt und wünschen erstmal unserer Mitarbeiterin alles Gute. Zum Glück besteht keine Lebensgefahr, sie wird im Krankenhaus behandelt. Wir sind sehr froh, dass es ihr den Umständen entsprechend gut geht“, berichtet Andreas Busemann, Geschäftsführer im Zoo Osnabrück. Nach den bisherigen Informationen ist die Tierpflegerin im Rahmen ihrer notwendigen Arbeit in das Vorgehege zum Außengehege der Löwen gegangen. Die fünf Löwen befanden sich zu diesem Zeitpunkt auf der Außenanlage und alle Schieber zwischen Vor- und Außengehege hätten geschlossen sein müssen. Ein Schieber war anscheinend doch geöffnet, sodass ein Löwe die Tierpflegerin angreifen konnte und am Rücken verletzte. „Sie konnte zurück in den Pflegergang gehen und sich dort in Sicherheit bringen. Sie wurde mit einem Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht, wo sie zurzeit behandelt wird“, rekonstruiert Andreas Wulftange, Zoologischer Leiter im Zoo Osnabrück und zuständig für die Afrikanischen Löwen, den Vorfall. Die Tierpflegerin schwebt nicht in Lebensgefahr und die Zoomitarbeiter haben bereits mit ihr gesprochen. „Wie es zu dem Vorfall kommen konnte, möchten wir in Ruhe besprechen. Unsere Kollegin und auch wir stehen aktuell unter Schock und werden in den nächsten Tagen die Geschehnisse aufarbeiten und der Ursache auf den Grund gehen“, so Wulftange. „Auf jeden Fall hat nach dem internen Notruf unser Notfallsystem gegriffen: Alle Kollegen kamen sofort, halfen der Kollegin sowie den Rettungssanitätern und versorgten die Tiere.“ Die Löwen waren zu jeder Zeit in ihrem Gehege und gesichert und sind nach dem Vorfall wohlauf. Im Zoo Osnabrück leben fünf Löwen: Löwe Nakuru, Löwin Shaba und die kastrierten männlichen Löwen Kipangi, Armani und Mahiri.
Zoo Magdeburg 20.02.2021
Freude über Ameisenbären-Jungtier: Tollpatschiger Rüssler ist eine zoologische Rarität
„Es liegt ein Jahrzehnt zurück, das im Zoo Magdeburg die Nachzucht eines Großen Ameisenbären geglückt ist. Nur 20 Große Ameisenbären wurden in den vergangenen zwölf Monaten weltweit in Zoos geboren. Umso größer ist jetzt die Freude: am 8. Februar 2021 erblickte ein kleiner tollpatschiger „Rüssler“ das Licht der Welt“ im Zoo Magdeburg “, berichtet der Magdeburger Zoo-Geschäftsführer, Dirk Wilke. Noch ist der jüngste Ameisenbär-Spross nicht aus dem Gröbsten heraus – bei den Jungtieren gibt es eine hohe natürliche Sterberate von knapp 50 Prozent! Nachzuchten in Menschenobhut sind bei dieser Nebengelenktierart eher rar – mit Ausnahme des Zoo Dortmund, der seit über 40 Jahren Erfahrungen in der Haltung und Zucht von Ameisenbären hat. „Kaspar“, der Vater des jüngsten Ameisenbären-Sprösslings, stammt aus dieser erfolgreichen Zucht und lebt seit dem Jahr 2001 im Zoo Magdeburg, zwei Jahre später bekam er seine Gefährtin „Estrella“ aus dem Zoo London. Für das Magdeburger Zuchtpärchen „Estrella“ und „Kaspar“ ist es der fünfte Nachwuchs. Die Geburt des Jungtieres verlief unkompliziert. Mutter „Estrella“ kümmert sich von Anfang an fürsorglich um ihren jüngsten Spross. Unmittelbar nach der Geburt sucht das Jungtier seinen Platz auf dem Rücken der Mutter. Die ersten drei Monate krallt es sich fast ausschließlich auf den Rücken der Mutter fest. Der kleine „Rüssler“ ist nicht nur sehr energiesparend unterwegs, sondern auch perfekt getarnt: Muster und Farbe ergänzen sich im Aussehen gut zum mütterlichen Fellkleid. Rittlings auf dem Rücken trägt „Estrella“ ihren Nachwuchs umher oder wärmt und umwickelt ihren Nachwuchs zum Schlafen mit ihrem buschig behaarten Schwanz. Die enorm lange, schmale Gesichtspartie des Kopfes ist schon beim Jungtier ausgeprägt. Bis etwa zur elften Woche nimmt das Jungtier Muttermilch auf. Danach beginnen Mutter „Estrella“ und Vater „Kaspar“ mit vorverdautem Brei zu füttern. Ab dem sechsten Monat kann das Ameisenbären-Jungtier selbständig Nahrung aufnehmen. Der Große Ameisenbär sucht mit seinem sehr guten Geruchssinn nach seiner Hauptnahrung: Ameisen und Termiten. Mit kräftigen Vorderpfoten und gewaltigen sichelförmigen Krallen kann er selbst härteste Termitenbaue aufreißen und Ameisennester aufgraben. Mit langer Zunge, die der Große Ameisenbär über einen halben Meter herausstrecken kann, nimmt er Insekten auf und schluckt sie runter. Der Große Ameisenbär ist zahnlos. Erst im Magen wird die Nahrung zu einem verdaulichen Brei zerrieben. Bis zu 35.000 Ameisen oder Termiten vertilgt ein Ameisenbär täglich! In Zoos wird ein gleichwertiger, gehaltvoller Ersatzfutterbrei gemixt, die der Ameisenbär mit der Zunge aufschlecken kann. Seine lange wurmartige Zunge ist dabei extrem schnell und geschickt. Der Große Ameisenbär hat eine aufsehenerregende Gestalt – skurril zum Schmunzeln und überraschend zugleich. Im Verhältnis zur Körpergröße besitzt er die längste Zunge im Tierreich, eine Schnauze länger als beim Rüsselschwein, dazu ein wuchtiger reich behaarter Leib auf starken Beinen und ein Schwanzwedel, der den ganzen Körper abdecken kann. Die Vorderfüße setzt er mit dem Handrücken auf dem Boden auf, die langen Krallen sind dabei nach innen gebogen. Feinden gegenüber setzt er seinen Krallen ein, die lebensgefährliche Wunden reißen können. Das Jungtier ist noch sehr ruhebedürftig und derzeit noch nicht für die Besucher zu sehen. Hier ist Geduld gefragt und natürlich auch ein „Daumendrücken“ für den kleinen Großen Ameisenbären. Die Entwicklung des Jungtieres kann ab Montag, 22. Februar 2021, im Ameisenbär-Tagebuch auf www.zoo-magdeburg.de und auf der Zoo-Facebookseite mitverfolgt werden. Auf der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion (IUCN) wird der Große Ameisenbär als „gefährdet“ (VU) gelistet. Der Zoo Magdeburg beteiligt sich am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) der Großen Ameisenbären. Daten der Großen Ameisenbären: Mutter „Estrella“ ist am 19. Januar 2002 in London geboren und kam am 27. August 2003 nach Magdeburg. Vater „Kaspar“ ist am 13. Juli 2000 im Zoo Dortmund geboren und kam am 15. August 2001 in den Zoo Magdeburg. Ein noch namenloses Jungtier, geboren am 8.2.2021 im Zoo Magdeburg.
Zoo Osnabrück 19.02.2021
Voller Erfolg: 1. Livestream-Zooführung des Zoo Osnabrück – Knapp 1.100 Personen gleichzeitig im Stream auf YouTube
Der Zoo Osnabrück ist mit seiner ersten Livestream-Zooführung sehr zufrieden. Den Livestream haben bis zu 1.089 Nutzer gleichzeitig verfolgt und inzwischen haben sich über 7.500 Menschen die Aufzeichnung auf YouTube angesehen. Für Zoofreunde eine willkommene Abwechslung, während der Zoo weiterhin geschlossen bleiben muss. „Die Zahlen sprechen für sich“, freut sich Marilena Koch, Leiterin der Online-Redaktion im Zoo Osnabrück. „Wir sind von dem großen Zuspruch begeistert. Auch im Live-Chat und auf unseren Social-Media-Kanälen haben wir zahlreiche positive Rückmeldungen bekommen, über die wir uns sehr freuen.“ Die Livestream-Zooführung durch die nordische Tierwelt „Kajanaland“ im Zoo Osnabrück fand am vergangenen Donnerstag um 15:30 Uhr statt und wurde live auf YouTube übertragen. Im Live-Chat war die Vorfreude bereits vor Beginn der Führung zu greifen, 30 Teilnehmer warteten hier bis zu 45 Minuten vorab auf den Start, 10 Minuten vorab waren es bereits 300. Zu Beginn des ersten Livestreams gingen die Zoomitarbeiter jedoch erst auf die traurige Nachricht des verstorbenen Elefantenjungtiers ein, das am 16. Februar eingeschläfert werden musste. „Uns war es wichtig, das Thema noch einmal aufzugreifen und die Fragen zu beantworten, die in den letzten Tagen über unsere Online-Kanäle an uns herangetragen wurden“, so Koch. So erklärte der Zoologische Leiter Andreas Wulftange, wie es zu der schwierigen Entscheidung kam und bedankte sich für die rege Anteilnahme aller Zoofreunde. Nach dem schweren Einstieg führte Zoopädagogin Karolin Hunold die Zuschauer durch die nordische Tierwelt „Kajanaland“ und berichtete, dass die eher kleinen Vielfraße sogar Elche jagen können, erklärte den Unterschied zwischen Winterschlaf und Winterruhe und warum Bär Taps und die Silberfüchse sich Gesellschaft leisten oder wieso Luchskater Veli ein so viel helleres Fell als Katze Leonie hat. Während der Führung konnten die Zuschauer ihre Fragen in den Live-Chat schreiben, die Hunold dann vor der Kamera unterstützt von Kollegin Renate Unland beantwortete. Unter den Zuschauern waren viele Kinder sowie auch ganze Schulklassen, die von ihren Lehrerinnen und Lehrern beauftragt waren, der Führung für den Unterricht am nächsten Tag zu folgen. Aufzeichnung auf YouTube bis Sonntagabend einsehbar – Wer nicht dabei sein konnte, hat noch bis Sonntagabend um 18 Uhr die Chance die Führung als Aufzeichnung auf dem YouTube Kanal des Zoos (www.youtube.com/ZooOsnabrueck) anzusehen. Am Freitagnachmittag hatte das Video bereits über 7.500 Aufrufe. „Dass die Aufzeichnung so häufig gesehen wird, ist klasse, aber trotzdem möchten wir, dass die Führung ein besonderes Liveerlebnis bleibt. Deswegen bleibt sie nicht dauerhaft online“, so Koch. Deshalb bietet der Zoo in den kommenden Wochen, bis er wieder öffnen darf, jeden Donnerstag um 15:30 Uhr eine Livestream-Zooführung an, mit immer neuen Routen und Tieren aus dem Zoo Osnabrück. „Am besten abonniert man gleich unseren Kanal, dann verpasst man keine Führung und kein Video. Über 400 neue Abonnenten haben wir allein durch die Ankündigung und Durchführung der ersten Führung gewonnen, das freut uns sehr“, so Koch.Mit rabattierter Jahreskarte den Zoo unterstützen – Obwohl die erste Online-Führung bereits so gut angekommen ist, möchte sich der Zoo mit jeder Führung weiterentwickeln, erklärt Koch. „Wir hatten auch konstruktive Kritik und gute Tipps unter den Rückmeldungen. Die nehmen wir gerne mit auf und auch uns sind natürlich noch Punkte aufgefallen, die wie weiter verbessern möchten. Das ist ein Entwicklungsprozess, für uns sind Livestreams schließlich auch ein ganz neues Terrain.“ Dass der Zoo dieses Terrain mit Erfolg beschritten hat, zeigt die Aufzeichnung der ersten Führung. Das Angebot stellt der Zoo kostenlos bereit und es ist für alle zugänglich. Aufgrund der fehlenden Einnahmen durch die Eintrittsgelder freut sich der Zoo aber trotzdem über Unterstützung, zum Beispiel durch den Kauf von Jahreskarten, die aktuell rabattiert und ab der Wiedereröffnung mindestens zwölf Monate gültig sind.
Tierpark Nordhorn 19.02.2021
Trotz großer Einbußen blickt Zoochef optimistisch in die Zukunft – Bereits 6 frustrierende Monate ohne Zoobesucher
Mittlerweile fast ein halbes Jahr konnte der Tierpark Nordhorn seit dem 1. Lockdown im März 2020 keine Gäste empfangen. Ein Blick auf die Zahlen verdeutlicht, wie sehr der Familienzoo von den Auswirkungen der behördlichen Schließung infolge der Coronapandemie getroffen ist.40 % weniger Besucher kamen im vergangenen Jahr in den Zoo am Heseper Weg. Fast die Hälfte seiner Besuchereinnahmen sind dem Tierpark durch die Schließung weggebrochen. Damit fehlen rund 2 Millionen Euro an besucherabhängigen Einnahmen in der Tierparkkasse. Ein sehr harter Schlag, da sich der Nordhorner Zoo als einer der ganz wenigen wissenschaftlich geführten Zoos in Deutschland fast ausschließlich aus eigenen Einnahmen finanziert. Auch im Bereich der Zooschule sind die Zahlen stark eingebrochen. Statt wie sonst 750 Gruppen mit fast 15.000 Teilnehmern konnten im vergangenen Jahr nur rund 300 Gruppen mit gerade einmal 3.000 Teilnehmern an den Bildungsangeboten des außerschulischen Lernortes teilnehmen. „Der Tierpark ist wirtschaftlich stark aufgestellt und konnte so zu Beginn der Pandemie sofort aus eigener Kraft gegensteuern. Dies hat uns die notwendige Zeit gegeben, langfristig reagieren zu können!“ so Tierpark-Geschäftsführer Dr. Nils Kramer. „Sehr geholfen hat uns dann vor allem die Unterstützung durch die Gesellschafter und die Tierpark-Fans. Die große Welle der Hilfsbereitschaft ist fantastisch!“ In allen Kostenstellen hat der Tierpark durch seinen strikten Sparkurs große Einsparungen erzielen können, um die fehlenden Einnahmen zu kompensieren. Nur im Personalbereich sind die Einsparungen bewusst nicht zusammengestrichen worden. Zwar wurde und wird natürlich auch das Instrument Kurzarbeit genutzt, aber erstens war es erklärtes Ziel des Tierparks beim Tierparkteam möglichst wenig Abstriche machen zu müssen und zweitens läuft die Arbeit im Tierpark in vielen Abteilungen natürlich auch ohne Besucher weiter. Die Tiere müssen schließlich versorgt werden. Sämtliche für 2020 geplanten Investitionen wurden erst gestoppt und dann umgestrickt. „Wir haben das Geld statt in Gebäude in unsere Tiere und das Team investiert. Baustellen stehen in einer solchen Situation einfach hinten an.“ so Kramer. Fast die Hälfte der Verluste konnten zum Glück durch diese Maßnahmen aus eigener Kraft aufgefangen werden. Angesichts der gesamten Einnahmeausfälle reicht dies natürlich nicht aus und ein Teil der Ausgaben, wie erforderliche Reparaturen, ist auch nur verschoben. Das oberstes Gebot in Punkto Ausgaben war dabei immer im Hinterkopf: „Wir können unsere Tiere weder in Kurzarbeit noch ins Homeoffice schicken! Ihre Versorgung hat zu jeder Zeit oberste Priorität!“ so Zoodirektor Kramer. „Im Gegenteil, durch den Mehraufwand der Hygienemaßnahmen steigen die Kosten deutlich, statt zu sinken.“ Große Unterstützung Aber in der Coronakrise gibt es auch Gründe zur Hoffnung für den Tierpark, allen voran durch die große Zahl der Unterstützer. Die Kampagne „#Wir sind Zoo – gemeinsam mit dem Tierpark Nordhorn“ des Fördervereins hat dabei besonders geholfen. Die Zahl der Tierpaten hat sich mit jetzt deutlich über 1.300 abgeschlossenen Patenschaften mehr als verdreifacht. Zudem konnte der Förderverein bereits zahlreiche Geldspenden entgegennehmen. Ganz besonders freut der Förderverein sich natürlich über die rund 100 neuen Mitglieder, die sich während der Pandemie entschlossen haben, den Tierpark als Mitglieder im Förderverein durch diese Krise zu helfen. Über 500 Mitglieder bekennen sich nun schon dauerhaft zu ihrem Tierpark, freut man sich im Förderverein. „Diese Unterstützung tut dem ganzen Team moralisch einfach richtig gut und hilft natürlich auch finanziell! Wir brauchen diese Unterstützung wirklich dringend!“ so der Zoodirektor. Jede Unterstützung ist dem Tierpark dabei herzlich willkommen, sei es durch die Übernahme einer Tierpatenschaft, als neues Mitglied im Förderverein oder wenn dieser mit einer Spende oder im Testament bedacht wird. Auch die Gesellschafter Stadt Nordhorn und der Landkreis haben den Tierpark zu Beginn der Pandemie schnell unterstützt. Mit einem Gesellschafterdarlehen konnte die Liquiditätslage des Tierparks entscheidend verbessert werden. Die Unterstützung in Politik und Verwaltung für Niedersachsens drittgrößten Zoo war dabei parteiübergreifend einvernehmlich groß. Coronahilfen lassen weiter auf sich warten Die Unterstützung aus der Region ist auch deshalb so wichtig, weil der Tierpark bei allen im Sommer aufgelegten Hilfspaketen leer ausgegangen ist. „Ohne die Unterstützung aus der Region sähe unsere Situation ganz anders aus! Wir waren entweder zu groß, zu klein, zu öffentlich oder zu gemeinnützig für die Coronahilfen. Irgendein Grund gab es immer, warum wir keine Gelder beantragen konnten!“ resümiert der Geschäftsführer.Erst mit der „Zoohilfe Niedersachsen“ hat das Land im Sommer ein Programm geschaffen, dass dieser Tatsache Rechnung getragen hat und aus dem auch der Tierpark Nordhorn Gelder erhalten konnte. „Wir sind froh, dass die Landespolitik erkannt hat, dass die Zoos für die meisten Hilfsprogramme gar nicht antragsberechtigt waren und hier für den ersten Lockdown Abhilfe geschaffen hat!“ so die kaufmännische Leiterin Karin Schleper. „Wir hoffen auch für den zweiten Lockdown auf entsprechende Unterstützung!“ Konkret hofft der Tierpark nun auf die „November- und Dezemberhilfe“ des Bundes. „Damit könnten wir wenigstens noch einen Teil der Verluste des letzten Jahres ausgleichen!“ hoffen Kramer und Schleper und verweisen auf den ausgefallenen Weihnachtsmarkt im Tierpark, der sonst rund 50.000 Menschen anlockt. Ab Januar sieht es derzeit düster aus bezüglich finanzieller Entschädigungen für die behördlich angeordnete Schließung. Für die sogenannte „Überbrückungshilfe III“, auf die alle Stellen immer gerne verweisen, ist der Tierpark nicht antragsberechtigt. „Hier sind die Hilfsprogramme des Bundes schlichtweg unzureichend, der Tierpark hat wie viele anderen Zoos keine Möglichkeit der Antragstellung,“ so Karin Schleper. „Hier muss dringend nachgebessert werden!“ Trotz alledem verzagt man im Nordhorner Familienzoo nicht, sondern krempelt die Ärmel hoch und besinnt sich auf die eigenen Stärken um diese Herausforderung zu bewältigen. „Natürlich macht es finanziell trotzdem einen deutlichen Unterschied, ob wir eine Coronahilfe bekommen oder die Herausforderung ganz aus eigener Kraft weiter stemmen müssen!“ so Dr. Nils Kramer. „Enorm wichtig ist für uns jetzt ein halbwegs verlässliches Öffnungsszenario. Einen heruntergefahrenen Zoobetrieb kann man nicht von heute auf morgen wieder öffnen!“ Dabei sieht sich der Tierpark Nordhorn für eine Öffnung grundsätzlich gut aufgestellt. „Selbstverständlich muss die Pandemielage eine Öffnung erstmal hergeben!“ stellt der Tierparkleiter klar. „Mit unseren zwölf Hektar Fläche an der frischen Luft und dem bereits im Sommer erprobten Hygienekonzept sind wir für die Öffnung aber gut gerüstet! Der Zoobesuch hat auch eine wichtige gesellschaftliche Funktion.“ Denn gerade die Öffnung nach dem ersten Lockdown habe gezeigt, wie wichtig der Tierparkbesuch insbesondere für die Kinder war, die so unter kontrollierten Bedingungen ein Stück Normalität erleben konnten. Neues für den Besucher Umso mehr freut sich der Zoodirektor, dass der Tierpark für die Besucher durchaus das ein oder andere Neue bei der Eröffnung zu bieten hat. Corona hat im Bauplan zwar alles durcheinandergeworfen, aber dennoch hat sich die Tierparkmannschaft bemüht, den Tierpark weiter zu entwickeln. „Wir haben ganz anders gebaut, als Anfang 2020 geplant! Aber auch ohne große Ausgaben hat das Team viel geschafft, auf das sich der Besucher freuen kann!“ Beim „Walderlebnispfad“ entlang der Einfahrt des Parkplatzes werden im Moment die letzten Arbeiten erledigt. Hierdurch werden PKW-Verkehr und Fußgänger zukünftig stärker entflochten und der Weg zum Zooeingang dadurch sicherer gemacht. Auch die alte Schimpansenanlage ist mittlerweile vollständig verschwunden und die tierparkeigenen Handwerker konnten angefangene Baustellen, wie die historische Schmiede, die gastronomischen Giebelfassaden und das Bentheimer Landschweinhaus mittlerweile fast fertig stellen. Auch im Tierbestand soll es zur Wiedereröffnung ein paar Veränderungen geben. „Wir hoffen, zum Start die ein oder andere neue Tierart präsentieren zu können!“ schmunzelt der Direktor. „Denn eins dürfen wir nicht vergessen, Corona dominiert im Moment alles, aber Corona ändert nichts an der Wichtigkeit unseres Auftrages Artenschutz!“ Langsam zurück zu einem Zoo mit Besuchern Auch die Zoomitarbeiter sehen mit Freude die Fortschritte, die in der Pandemiebekämpfung Stück für Stück erreicht werden. Der Besucherzuspruch zwischen den beiden behördlichen Schließungen hat gezeigt, wie groß die Sehnsucht der Menschen nach einem Besuch ihres Tierparks ist. Deshalb blickt Zoodirektor Dr. Nils Kramer auch optimistisch in die Zukunft. „Wir freuen uns auf diese Zeit und bereiten alles dafür vor, dass die Besucher ihren Tierpark dann neu entdecken können! Im Augenblick hoffen wir deshalb auch ganz stark auf weitere Unterstützung!“ Eine Übersicht über die Möglichkeiten der Unterstützung finden Sie hier: www.tierpark-nordhorn.de/wir-sind-zoo-unterstuetzung-fuer-den-tierpark/
Güstrower Wildpark-MV 19.02.2021
Wildpark-MV ist e-mobil unterwegs – Stadtwerke Güstrow sponsern Wallbox
Der Wildpark-MV hat das Thema Nachhaltigkeit fest im Alltag integriert. Nicht nur die Gebäude und Anlagen sind ökologisch und energetisch durchdacht. Der Tier- und Landschaftspark in Güstrow nutzt zudem neben der Erdwärme mit verschiedenen Solaranlagen auch die Sonnenenergie, wodurch ein Teil des Energieverbrauchs abgedeckt wird. Im Bereich der Mobilität wurde im vergangenen Jahr nachgezogen: Zwei neue umweltfreundliche Elektro-Autos, sogenannte Streetscooter Work PickUps, bereichern das Arbeitsleben der Tier- und Grünpflege. „Der schonende Umgang mit der Natur liegt uns sehr am Herzen – nicht nur als Umweltbildungseinrichtung, sondern auch jedem Mitarbeiter persönlich. So war es eine logische Konsequenz, auch bei unseren Fahrzeugen umzudenken und bei Neuanschaffungen e-mobil zu werden“, so Geschäftsführer Klaus Tuscher. Ohne Strom läuft bei den E-Autos natürlich nichts. Zu wichtigen Fragen rund um örtliche Gegebenheiten und Lademöglichkeiten standen die Stadtwerke Güstrow fachlich beratend zur Seite. Über eine sogenannte Wallbox können nun die beiden Elektromobile geladen werden, und zwar mit „Grünen Güstrow-Strom“, dem Ökostrom-Tarif der Güstrower Stadtwerke. Diese sponserten die Ladestation, worüber sich die Wildpark-Mitarbeiter sehr freuten. „Nun ist ein schnelles und sicheres Laden unserer E-Fahrzeuge möglich“ so Manuel Sager, „Wir fahren in der Landschaftspflege momentan zwischen 80-90 km in der Woche, die Tierpfleger weitaus mehr, da sie auch in Außenbereichen unterwegs sind“. „Zurzeit werden die Fahrzeuge ein bis zweimal die Woche geladen. Wenn der Wildpark wieder öffnen darf, wird es öfter sein. Dann werden unsere beiden E-Autos häufiger zum Einsatz kommen“, so Klaus Tuscher.
Tierpark Chemnitz 19.02.2021
Fledermäuse überwintern im Tierpark Chemnitz – Wichtiger Beitrag zum Schutz einheimischer Arten
Auf dem Gelände des Chemnitzer Tierparks überwintern Fledermäuse. Damit leistet der Tierpark einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz einheimischer Tierarten. Deshalb werden auch jedes Jahr im Winter die Gänge kontrolliert, die unter dem sogenannten Huftierberg im Tierpark, also im Bereich um das Trampeltiere-Gehege, unter den Hirsch- und Bergtieranlagen, verlaufen. Die ursprüngliche Funktion und frühere Nutzung der alten Gänge sind nicht bekannt. Um für die Fledermäuse bessere Bedingungen zu schaffen, wurden Ziegelsteine an den Decken dieser Gewölbegänge angebracht. Dort verstecken sie sich besonders gerne und halten Winterschlaf. Auch dank solcher Winterquartiere nehmen die Bestände einiger Fledermaus-Arten wieder zu. Alle in Deutschland einheimischen Fledermausarten stehen unter Naturschutz, da sie in ihren Beständen stark bedroht sind. Grund dafür ist in erster Linie die Zerstörung ihrer natürlichen Lebensräume durch intensive Land- und Forstwirtschaft. Aber auch der Rückgang ihrer Nahrungsquellen bedroht die Fledermäuse. Auf dem Speiseplan einheimischer Fledermausarten stehen ausschließlich Insekten, deren Zahlen ebenfalls bedrohlich sinken. Fledermausschutz heißt also immer auch Insektenschutz. Auch hier engagiert sich der Tierpark, u. a. mit einem Insektenhotel und Blühwiesen. Die Insekten sind im Endeffekt auch dafür verantwortlich, dass Fledermäuse in unseren Breiten von Anfang November bis Ende März Winterschlaf halten. Insekten machen sich bei kälteren Temperaturen gezwungenermaßen selbst rar. Die Körpertemperatur von ihnen ist stark von der Umgebungstemperatur abhängig. Sinkt sie, verfallen Insekten in Kälte- bzw. Winterstarre. Ein körpereigenes Frostschutzmittel sorgt dafür, dass die Tiere nicht erfrieren. Einige Arten können so sogar Temperaturen von bis zu -20°C aushalten. Aber auch andere wechselwarme Tiere wie Spinnentiere und Schnecken überwintern in den Gängen unterhalb des Tierparks. Im Tierpark Chemnitz leben derzeit nicht nur rund 250 vorwiegend exotische Tierarten, sondern er ist auch ein wichtiger Lebensraum für einheimische Tiere. Er bietet Nahrungsquellen und zu dieser Jahreszeit ungestörtes Quartier zum Überwintern, die im modernen urbanen Lebensraum leider immer knapper werden
Zoo Heidelberg 19.02.2021
21-köpfige Rasselbande im Zoo Heidelberg! Junge Schweine mischen die Außenanlage auf
Ein ganz schönes Durcheinander herrscht aktuell im Schweinegehege im Zoo Heidelberg. Gleich 21 Ferkel aus insgesamt zwei Würfen toben und springen über die Anlage. Mit ihrer lebhaften und neugierigen Art sorgen die kleinen Ferkel für Abwechslung. Die beiden Mütterbleiben trotz geballter Ferkelei entspannt und versorgen den Nachwuchs gut. Kleine Schweine auf Entdeckungsreise: Ende Januarkamen im Zoo Heidelberg insgesamt 21 Ferkel zur Welt. Die Jungtiere stammen aus zwei Würfen von unterschiedlichen Sauen. Die ersten Lebenswochen verbrachten die Würfe jeweils mit ihren Geschwistern und der Mutter im Stall, gut gepolstert im warmen Stroh. Seit wenigen Tagen unternimmt die ganze Truppe gemeinsam Ausflüge auf die Außenanlage. Jeder Winkel wird neugierig erkundet. Spannend ist alles: Sand zum Wühlen, Steine zum Beschnüffeln, frische Äste, Windböen, wärmende Sonnenstrahlen und unbekannte Geräusche oder Gerüche. Sogar der kalte Schnee aus den letzten Tagen wurde ausgiebig untersucht. Noch werden die Jungen gesäugt, versuchen sich jedoch bereits an festem Futter, wie Gemüse, Obst oder Fisch, und stecken ihre Schnäuzchen bereits in den schlammigen Boden – eben ganz schweinemäßig – wie sie es bei ihren Müttern beobachten können. Richtig wild wird es, wenn 21 junge Ferkel im Schweinsgalopp über die Anlage rennen. Durch das gemeinsame Spielen und Toben lernen die Kleinen wichtiges Sozialverhalten und machen die Rangordnung untereinander aus. Eins haben alle gemeinsam: Am Ende eines abwechslungsreichen Tages kuscheln sie am liebsten ausgiebig im „Sauhaufen“. Die unterschiedliche Färbung der Ferkel ist auf die verschiedenen Rassen der Eltern zurückzuführen. Die schwarze Sau „Helga“ ist ein reinrassiges Berkshire-Schwein. Diese englische Rasse ist für ihre herausragende Fleischqualität bekannt. Dagegen stellt die rote Sau „Scully“, ebenso wie der Vater aller Ferkel, eine Mischung aus den besonders großen roten Duroc-Schweinen Amerikas und einem gefleckten Pietrain Eber, einer belgischen Rasse, dar. So ergibt sich eine bunte Ferkelschar, bei der die Besucher rätseln können, welches Ferkel zu welcher Mutter gehört.
Wilhelma Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart 19.02.2021
Dumai wurde 20 Jahre und zehn Monate alt Zweitältester Sumatra-Tiger der Welt gestorben
Stillen Abschied nimmt die Wilhelma von ihrer Sumatra-Tigerin. Dumaiist am Freitag, 19. Februar, fast genau zwei Monate vor ihrem 21. Geburtstag hochbetagt gestorben. Weltweit lebt nur eine Sumatra-Tigerin, die älter ist als sie. In der Natur erreichen sie bis zu 15 Jahre, in Zoos werden sie selten älter als 18 Jahre. „Ein Abschied ist immer schwer, doch müssen wir sie mit Trauer ziehen lassen“, sagte Direktor Dr. Thomas Kölpin. „Dumais Alter könnte man nach menschlichen Maßstäben mit einer Hundertjährigen vergleichen.“ Sie habe in der Wilhelma ein langes, gesundes und sinnvolles Leben gehabt. „Durch ihren Nachwuchs konnte sie mehrfach zum Überleben der bedrohten Raubkatzen beigetragen und war als Botschafterin ihrer Art ein Aushängeschild für den Artenschutz“, so Kölpin. Sie war bei den Besucherinnen und Besuchern sehr beliebt, so dass die Wilhelma dank vieler Spenden den Schutz von Reservaten durch die „Wildcats Conservation Alliance“ auf der indonesischen Großinsel Sumatra über die Jahre mit rund 90.000 Eurofördern konnte. Dass Dumai das Ende ihres Wegs bald erreichen würde, hatte sich zuletzt abgezeichnet. Bis weit nach ihrem runden Geburtstag am 17. April 2020 war sie agil geblieben, obwohl die ohnehin schlanke Katze altersbedingt immer mehr an Muskelmasse abbaute. Doch in den vergangenen Tagen ruhte und schlief sie fast die ganze Zeit und stellte das Fressen und Trinken weitgehend ein. Nun soll geklärt werden, ob ihr Körper in einem Naturkundemuseum für die Nachwelt erhalten bleibt und ihre Organe für die Forschung nützlich sein können. Dumai gehörte zu den bekannten und markanten Bewohnerinnen des Zoologisch-Botanischen Gartens. Eingezogen war sie aus dem Dudley Zoo in England im Jahr 2001. Mit dem aus Lissabon nach Stuttgart gekommenen Kater Tuan harmonierte sie gleich sehr gut und brachte 2005 ihre beiden gemeinsamen Jungtiere zur Überraschung der Pflegerinnen und Pfleger statt in der Geborgenheit der Wurfbox vor den Augen der Wilhelma-Gäste auf der Außenanlage zur Welt. Im Folgejahr platzierte das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP)Tuan und die beiden jungen Kater in anderen Zoos. Dumai erhielt dafür Gesellschaft von Carlosaus dem Wuppertaler Zoo. Mit ihm hatte sie 2007 Drillinge, die später in Spanien, Frankreich und Schweden ihr neues Zuhause fanden. Seit Carlos 2015 überraschend mit einem Tumor starb, residierte Dumai allein. Als einzelgängerische Tigerin lag das in ihrer Natur. Sie versteckte sich gerne im Gebüsch oder beobachtete von erhöhten Sitzbrettern aus jede Bewegung in den Nachbargehegen. So hatte sie zum Beispiel Japanmakaken, Geparden und Okapisin Sichtweite. Dumais bisheriges Domizil wird nun für andere Katzen umgebaut. Für die Fortsetzung der traditionsreichen Tigerhaltung ist nämlich ein 4000 Quadratmeter großes Landschaftsgehege in Planung, das im Bereich der neuen Asienanlagen bis 2023 entstehen soll. Dann wird dort mit Sibirischen Tigern die größte Unterart der Tiger einziehen.
Zoo-Verein Wuppertal e.V. 19.02.2021
Eine gute Tradition – Scheckübergabe von Fliesen Kollwitz an den Zoo-Verein
Der Anruf von Käthe Kollwitz im Januar ist für Bruno Hensel, den 1. Vorsitzenden des Zoo-Verein Wuppertal e.V., inzwischen zu einer angenehmen Tradition zum Jahresbeginn geworden. „Wann können wir die diesjährige Übergabe des Spendenschecks im Zoo machen?“ lautet stets Ihre Frage – und das seit schon vielen Jahren. Anstelle von Weihnachtspräsenten für die Geschäftskunden spendet das Wuppertaler Traditionsunternehmen Fliesen Kollwitz alljährlich einen vierstelligen Betrag an den Zoo-Verein, um dessen vielfältige Aktivitäten zugunsten des Grünen Zoos Wuppertal zu unterstützen. In diesem Jahr bedankten sich die Stellvertretende Zoo-Direktorin Silja Herberg und der Vereinsvorsitzende Bruno Hensel für den Scheck über 1.500 € mit einer besonderen Geste: Fliesen Kollwitz wurde zum Tierpaten für den Schwarm der Sonnensittiche ernannt, der Ende des vergangenen Jahres in die neue Freiflugvoliere Aralandia eingezogen ist. Wie Ihre großen Ara-Verwandten kommen auch sie aus Brasilien und sind ebenfalls mit geschätzt nur noch 250 Tieren im Freiland hoch bedroht. Die Spende hilft dem Zoo-Verein, den Grünen Zoo weiter zu unterstützen und auch bei seiner wichtigen Aufgabe im internationalen Arten- und Naturschutz zu fördern. Den Weg zur Unterstützung des von der Corona-Pandemie gebeutelten Zoos durch die Übernahme einer Tier-Patenschaft wurde im vergangenen Jahr von noch deutlich mehr Zoobegeisterten genutzt als sonst. Die durch die Patenschaften erzielten Spendengelder stiegen um mehr als 30% gegenüber dem Vorjahr. Dass auch die Mitgliedszahl des Zoo-Vereins trotz der Einschränkungen und der längeren Zoo-Schließungen inzwischen auf etwa 2.100 Mitglieder angestiegen ist, zeigt ebenfalls die Verbundenheit und das gestiegene Engagement der Menschen für Ihren Grünen Zoo. Der Zoo-Verein freut sich über diese großartige Unterstützung für den Grünen Zoo und bedankt sich bei allen Zoofreundinnen und –freunden, speziell natürlich bei Fliesen Kollwitz und Käthe Kollwitz, auf deren Anruf Bruno Hensel auch im kommenden Jahr wieder hofft.
Zoo Duisburg 19.02.2021
Karibische Insellandschaft: Im Zoo entsteht derzeit eine neue Anlage für urtümliche Leguane
Die Eröffnung der rund 120 m² großen, überdachten Halle ist noch für dieses Jahr geplant. Realisiert wird die Baumaßnahme maßgeblich durch die finanzielle Unterstützung des Vereins der Freunde des Duisburger Tierpark e. V.. Im Zoo Duisburg entsteht mit der Leguaninsel eine karibische Küstenlandschaft im Kleinformat. Sie besticht durch eine liebevolle Gestaltung und wird künftig von kubanischen Wirtelschwanzleguanen, flinken Baumratten sowie Jamaika-Schlankboas sowie verschiedenen Vogelarten bevölkert. Wer an die Karibik denkt, dem kommen traumhafte Strände, warme Temperaturen und das Rauschen des Meeres in den Sinn. Die kleinen und großen Inseln mit ihren weißen Sandstränden sind nicht nur ein außergewöhnliches Urlaubsziel, sie beherbergen auch eine faszinierende wie exotische Tierwelt. Und die gibt es schon bald im Zoo Duisburg zu entdecken. Um das wetterunabhängige Tiererlebnis realisieren zu können, wird die ehemalige und lange Zeit leerstehende „Kleine Tropenhalle“ hinter dem Aquarium des Zoos bereits seit einigen Monaten umgebaut. Vor der hölzernen Besucherplattform erstreckt sich in der rund 120 m² großen Anlage künftig karibischer Sandstrand. Umfasst wird die Lagune von Felsen und einer kunstvollen Landschaftsmalerei. Nur durch Scheiben getrennt, können die Besucher in die Gehege schauen und die bis zu 1,5 Meter langen Wirtelschwanzleguane aus nächster Nähe beobachten. Aber nicht nur die urtümlichen Reptilien gibt es zu bestaunen: In direkter Nachbarschaft huschen Kuba-Baumratten durchs Geäst. Diese tagaktiven Nagetiere leben ursprünglich auf Kuba, sowie mehreren vorgelagerten Inseln und sind geschickte Kletterer. In deutschen Zoos werden die bis zu neun Kilogramm schweren, sozialen Nager nicht häufig gehalten. Neben diesen zwei prägnanten Vertretern der karibischen Inselwelt werden unter anderem Jamaika-Schlankboas den Tierbestand der neuen Anlage abrunden .„Mit dem Bau der Leguaninsel holen wir ein Stück Karibik in unseren Zoo und schaffen Einblicke in eine ferne sowie faszinierende Tierwelt“, freut sich Zoodirektorin Astrid Stewin. Entstehen kann das Projekt nur dank der maßgeblichen Unterstützung des Vereins der Freunde des Duisburger Tierpark e.V., wie Stewin betont. Denn der Verein mit seinen rund 10.000 Mitgliedern ebnete den Weg für das Vorhaben. „Eine Karibiklandschaft hat es in unserem Zoo noch nie gegeben. Daher freuen wir uns als Förderverein sehr, dieses Projekt wesentlich unterstützen zu können“, so Frank Schlawe, 1. Vorsitzender der Duisburger Zoofreunde. Die Leguaninsel ist derzeit mitten im Bau, die Landschaftsgestaltung nahezu abgeschlossen. Nun beginnt der Ausbau des Besucherbereichs. Erst danach werden die ersten neuen Tiere am Kaiserberg ankommen und an die neue Anlage gewöhnt. Mit der Fertigstellung der Baumaßnahme rechnet der Zoo in den nächsten Wochen.
Wilhelma – Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart 18.02.2021
Doppelgeburt in „Südamerika-WG“ Winzige Zwillinge bei den Zwergseidenäffchen
Der Kontrast könnte im Menschenaffenhaus der Wilhelma nicht größer sein: Hier die gewaltigsten Primaten mit den Gorillas, deren Silberrücken 200 Kilo schwer werden können, und dort gleich nebenan die kleinsten aller Affen: die Zwergseidenäffchen –nicht mehr als 140 Gramm leicht. Getrennt nur durch eine Scheibe können sie sich beäugen. Und wenn sie genau hinschauen, entdecken die Gorillas im Fell der Krallenaffen noch kleinere „Zwerge“, die sich auf dem Rücken der Erwachsenen festhalten. Gerade einmal Daumen groß sind die beiden Jungtiere, die vor einem Monat auf die Welt gekommen sind und jetzt ihr Umfeld erkunden. Damit hat sich bei den Zwergseidenäffchen, die es im Zoologisch-Botanischen Garten in Stuttgart seit 1995 gibt, ein Generationenwechsel vollzogen. Das seit vielen Jahren sehr erfolgreiche bisherige Zuchtpaar Ica und Chico war 2020 gestorben. Ihre letzte Tochter Greta zog in den Tierpark Dessau um. Valentina, eine im März 2018 geborene Tochter von Chico und Ica bildet nun das neue Elternpaarmit Rocko, der im Mai 2019 aus dem Parc Merveilleux in Luxemburgnach Stuttgart gekommen ist. Für die beiden ist es nun der erste Nachwuchs. Zwillinge sind dabei für Zwergseidenäffchen keine Besonderheit, sondern sogar der Normalfall, anders als bei ihren Mitbewohnern, den Springtamarinen und Faultieren, die jeweils „Einzelkinder“ aufziehen. Diese drei südamerikanischen Tierarten teilen sich hier als Gäste eine Art Wohngemeinschaft, weil ihre bisherigen Quartiere im sogenannten Jungtieraufzuchthaus und dem früheren Menschenaffenhaus unbewohnbar geworden waren. An deren Stelle entstehen nun schrittweise die Terra Australis und ein neues Gehege für Krallenaffen. Typisch für Zwergseidenäffchen ist, dass sich die ganze Familie am Babysitting beteiligt. Nur das ranghöchste Weibchen der Gruppe bekommt Nachwuchs. Das Säugen muss sie selbst übernehmen, aber sonst reicht die Mutter die Kleinen schon bald nach der Geburt an die anderen ausgewachsenen Mitglieder der Affenbande weiter. Wechselweise tragen die Artgenossen die Däumlinge huckepack umher. Vielfach behütet haben diese in der Wildnis bessere Chancen zu überleben. Und die älteren Geschwister lernen so bereits, ein Jungtier aufzuziehen. Nach drei Monaten Milchspeise an Mutters Brust, nähren sich die Nachkommen schon wie die Erwachsenen. Sie fressen Blüten, Früchte, Insekten und Spinnen und trinken gerne Baumsaft. Dazu zapfen die Affen die Äste an, indem sie mit ihren spitzen Eckzähnen Löcher in die Rindebohren. Damit sie nicht das Inventar ihrer WG zernagen, erhalten sie in der Wilhelma täglich Akaziensaftserviert.
Güstrower Wildpark-MV 18.02.2021
Das Backhaus nimmt Form an – Wildpark-Büdnerei bald um eine Attraktion reicher
Die Büdnerei ist im Güstrower Wildpark ein besonderes Highlight geworden. Das Bauernhaus mit historischer Ausstellung und Hof-Café, die tierischen Bewohner, der Bauerngarten und die Spielbereiche für Kinder sind besondere Anziehungspunkte für große und kleine Besucher. „Obwohl der Wildpark seit Wochen seine Tore schließen musste, wurde natürlich an verschiedenen Projekten weitergearbeitet“, so Geschäftsführer Klaus Tuscher. „Wie man sieht, nimmt unser Backhaus, das über LEADER gefördert wird, nun schon richtig Form an. In wenigen Wochen wird es hier bereits nach frisch gebackenem Brot und Kuchen duften.“ Um das Backhaus zu betreiben, bedarf es das richtige Händchen. Der Wildpark-MV sucht jemanden, der sich damit auskennt. Wer sich zutraut in der Saison das Backhaus mit Unterstützung des Wildpark-Teams zu betreuen, kann sich gern beim Wildpark unter info@wildpark-mv.de oder werktags unter Tel. 03843 2468-0 melden.
Deutschen Tierpark-Gesellschaft und Tierpark + Fossilium Bochum 18.02.2021
Zoos fordern verlässliches Öffnungsszenario: Zoos sollen als sicherer Raum für Erholung und sozialen Ausgleich zeitnah öffnen dürfen
Fast ein halbes Jahr sind viele Zoos in Deutschland nun auf behördliche Anordnung im Zuge der Corona-Pandemie für Besucher geschlossen. Dabei ist gerade die unmittelbare Mensch-Tier-Begegnung als soziale Ausgleichsfunktion eine der ganz wichtigen Aufgaben, die deutsche Zoos und Tierparks wahrnehmen, was sich auch in den Besucherzahlen wiederspiegelt. Vor Corona besuchten rund 50 Millionen Menschen jährlich die Zoos in Deutschland. Der Sommer 2020 habe gezeigt, dass die Hygienekonzepte der einzelnen Einrichtungen wirken und ein wichtiges Instrument in der Bekämpfung des Infektionsgeschehens darstellen. „Wir haben Konzepte, haben Platz und frische Luft! Wir haben viel in die Maßnahmen vor Ort investiert und sind gut aufgestellt!“, bekräftigt Gert Emmrich, Präsident der Deutschen Tierparkgesellschaft e.V. (DTG).Zudem sei in den Sommermonaten zwischen den Lockdowns deutlich geworden, wie wichtig ein Zoobesuch insbesondere für Kinder ist. Hier können sieentspannen und – mit Abstand – soziale Kontakte pflegen. Dies stellt eine große Entlastung für Kinder und Eltern in dieser bedrückenden Zeit dar, so die DTG. „Es sind Tränen der Erleichterung und der Freude geflossen, als die Kinder nach der Wiedereröffnung im Frühjahr wieder unbeschwert durch den Tierpark liefen!“, erinnert sich der Präsident desmitgliederstärksten Zooverbandes, Gert Emmrich, und fährt fort: „Es sind sehr harte Zeiten für die Zoowelt, wir haben keine Einnahmen und unsere Besucher keinen sicheren Ort zur Erholung, die gerade jetzt so wichtig wäre. Unser Betriebsaufwand ist hingegen unverändert hoch – sogar teils höher – oberstes Ziel ist schließlich die Gesunderhaltung von Mensch und Tier!“ Die Erträge aus Ticketverkäufen stellen für die zoologischen Einrichtungen in Deutschland die mit Abstand wichtigste Einnahmequelle dar. Dass man nun in vielen Bundesländern bereits ein halbes Jahr ohne diese Erlöse auskommen muss, stellt jeden einzelnen Betrieb vor ungeahnte Herausforderungen. „Wir können unsere Tiere nicht in Homeoffice oder Kurzarbeit schicken“, so Emmrich weiter. Investitionen wurden gestoppt, Ausgaben gestrichen oder verschoben -lediglich bei der Qualität der Tierpflege mache man keine Abstriche. Ein Lichtblick in dieser schweren Zeit, ist jedoch das starke bürgerliche Engagement, das den Zoos entgegengebracht wird. So erlebt es auch der Tierpark + Fossilium Bochum, ebenfalls DTG-Mitglied. Besonders in den Wochen der Schließung stelle man über persönliche Gespräche, private Briefe und Social Media-Beiträge immer wieder fest, wie eng sich die Menschen mit ihrem Tierpark verbunden fühlen. Auch die Spendenbereitschaft ist derzeit deutlich gestiegen, was den Bochumer Zoo besonders rührt und mit großem Dank erfüllt. „Wir hören und lesen jeden Tag, wie groß die Sehnsucht ist, endlich wieder Tiere zu erleben und eine unbeschwerte Zeit zu verbringen“, berichtet Ralf Slabik, Zoodirektor des Tierparks und Vizepräsident der Deutschen Tierparkgesellschaft e.V.. „Die Eindämmung der Pandemie ist ein Ziel, das wir als Tierpark in vollem Umfang unterstützen. Mithilfe unserer bewährten Hygienekonzepte können wir Menschen nach dem wiederaufgenommenen Betrieb einen geschützten Erholungsort bieten, ihnen ein Stück Lebensqualität zurückgeben und gleichzeitig unseren Aufgaben als Umweltbildungszentrum, Artenschutz- und Forschungsstätte nachkommen. Doch dafür brauchen wir vor allem Planungssicherheit für die nächsten Wochen!“ Nach Ansicht der DTG bieten zoologische Einrichtungen alle Voraussetzungen, um zeitnah eine Öffnung zu ermöglichen. „Ein Zoobesuch ist nicht anders zu bewerten als ein Spaziergang an der frischen Luft“, so Gert Emmrich. „Besser noch als im Wald, wir haben funktionierende Hygienekonzepte und setzen diese für unsere Besucher aktiv um. Wir sind für unsere Gäste da!“ Deshalb fordert die DTG auch für jedes Bundesland ein verlässliches Öffnungsszenario.
Alpenzoo Innsbruck-Tirol 18.02.2021
Starke Partner in schwierigen Zeiten – Olympiaworld übernimmt Patenschaft für Schneehasen im Alpenzoo
Ein beliebtes Tier im Alpenzoo darf sich seit letzter Woche über einen neuen Paten freuen: Die Olympiaworld hat sehr gern die Patenschaft für unsere Schneehasen übernommen. Die neugierigen Hasen teilen sich bei uns ihr Gehege mit den Birkhähnen und den Tannhähern. Schneehasen sind sehr spezialisierte Hasen, die vor allem durch ihre Weißfärbung im Winter auffallen. „Auch durch ihre Anpassungen an extreme Kälte, wie z.B. die kleineren Ohren oder größeren Füße sind sie wahre Wintersportler, die perfekt zur Olympiaworld passen“, so Olympiaworld Geschäftsführer Mag. Matthias Schipflinger. Zoodirektor Dr. André Stadler wiederum freut sich, mit der Olympiaworld einen weiteren bekannten Partner in Innsbruck gewonnen zu haben, der den Alpenzoo in diesen doch herausfordernden Zeiten unterstützt.
Tiergarten Schönbrunn 18.02.2021
Unsichtbare Attraktion: Neues Heim für Habichtskäuze
Seit eineinhalb Wochen hat der Tiergarten Schönbrunn wieder geöffnet und lockt nun mit einer neuen Attraktion: Am Weg zum Tirolerhof ist eine große Voliere für Habichtskäuze entstanden. Allerdings ist sie, ganz ohne Zaubertrick, fast unsichtbar. „Die Voliere wurde perfekt in den Wald eingepasst. Zwischen den Bäumen wurden Robinien-Stämme als natürliche Träger für das Netz aufgestellt. Das schwarze Netz ist kaum zu sehen und so hat man das Gefühl, als beobachte man die faszinierenden Eulen mitten im Wald“, erklärt Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck. Die Voliere ist 127 Quadratmeter groß und bis zu zehn Meter hoch. Richtet man seinen Blick von den Käuzen in luftiger Höhe hinunter auf den Boden, wird man künftig Feuersalamander beobachten können, die sich an einem künstlich angelegten Bach tummeln werden. Die gefiederten Bewohner sind bereits eingezogen. Hering-Hagenbeck: „Das Habichtskauz-Pärchen ist eine Leihgabe des Wiederansiedlungsprojekts der Österreichischen Vogelwarte der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Insgesamt wurden schon 41 Habichtskäuze, die bei uns geschlüpft sind, in die heimischen Wälder gebracht. Auch der künftige Nachwuchs des neuen Pärchens wird einmal durch den Biosphärenpark Wienerwald oder das Wildnisgebiet Dürrenstein fliegen.“ Der Habichtskauz war in Österreich bereits ausgerottet. Dank des Projekts gibt es wieder 30 Brutpaare. Eine aktuelle Studie des Verbands der Zoologischen Gärten (VdZ) verdeutlicht, welch großen Beitrag Zoos zum Schutz gefährdeter Tierarten leisten. In den Jahren 2018 und 2019 wurden 3.072 Tiere aus 45 verschiedenen Arten aus VdZ-Zoos wiederangesiedelt. Die Voliere hat 180.000 Euro gekostet und wurde vom Tiergarten durch Eintrittsgelder und Spenden finanziert. Der Verein der Freunde des Tiergartens hat den Bau mit 3.000 Euro unterstützt.
Allwetterzoo Münster 17.02.2021
Allwetterzoo freut sich auf Wiedereröffnung Start der Treueticket-Aktion / Exklusive Führung mit Zoodirektorin zu gewinnen
Der Allwetterzoo Münster ist noch immer für Besucher geschlossen – doch die laufenden Kosten für Strom, Tierfutter und –Versorgung bleiben nahezu konstant hoch. Um dieses Defizit zumindest ein wenig zu reduzieren, lässt der Allwetterzoo die bereits im 1. Lockdown erfolgreiche „Treueticket“-Aktion wieder aufleben. Es ist ein verrückter Jahresbeginn. Egal ob frühlingshafter Sonnenschein oder schneebedecktes Wunderland, es fehlte etwas. „Die ersten stimmungsvollen Tage im Allwetterzoo fanden leider ohne Besucher statt. Unser Team ist noch immer in Kurzarbeit – unsere Zootierpfleger arbeiten in Wochenblöcken. Wir tun alles, um auch weiterhin durch diese schwierige Zeit zu kommen und das Infektionsrisiko für die Mitarbeiter untereinander so gering wie möglich zu halten. Auch bei uns gilt: Maske, Abstand und Hygiene“, sagt Zoodirektorin Dr. Simone Schehka. Sie kann nachvollziehen, warum Politik und Verwaltung sehr verhalten und vorsichtig mit dem Thema Wiedereröffnungen umgehen. „Dennoch wünschen wir uns, endlich wieder Besucher in unserem Zoo begrüßen zu dürfen. Das Lachen von Kindern, das bunte Treiben auf den Wegen und natürlich auch die Einnahmen an der Kasse, das alles fehlt derzeit“, so Schehka. Um die wachsenden Defizite zumindest ein wenig abfangen zu können, gibt es noch bis zum 15. März eine besondere Treueticket Aktion. „Tickets können zu einem vergünstigen Preis erworben werden und haben kein Verfallsdatum – sind also unbegrenzt einlösbar“, nennt Frank Röttger, kaufmännischer Leiter im Allwetterzoo, Details. Und es gibt noch mehr: „Während unserer Treueticketaktion nimmt jede Bestellung, bei Zustimmung im Bestellprozess, an unserem Gewinnspiel teil. Es winkt eine einmalige Führung mit unserer Zoodirektorin Simone Schehka – vor und hinter die Kulissen des Allwetterzoos.“ Aber auch wer nicht diese exklusive Führung durch den Allwetterzoo Münster gewinnt, kann sich auf viele alte sowie neue tierische Bekannte und Events freuen. So haben sich die kurz vor dem 2. Lockdown eingezogenen Kap Klippschliefer und Kap Borstenhörnchen mittlerweile genauso gut eingelebt wie unsere Fossa-Dame. Zudem wird es im Frühjahr eine tierische Sonderausstellung geben. Zwölf Installationen stellen Raubkatzen aus aller Herren Länder da und klären über diese besonderen Tiere auf – und geben ganz besondere Fotomotive ab. Auch die genüsslich gepackten Picknickkörbe für besondere Momente im Allwetterzoo wird es wieder geben. „Und ab Mai wird eine ganz neue Tierart in den Allwetterzoo Münster einziehen“, freuen sich Schehka und Röttger. „Das Gehege der zwei sehr geschickten und akrobatischen Kletterer werden unsere Besucher zwischen Geparde und Zoo Restaurant finden. Mehr wird noch nicht verraten…“ Die Treueticket-Aktion läuft noch bis Montag, 15. März. Tickets gibt es unter www.allwetterzoo.de.
Tierpark Hellabrunn München 17.02.2021
Hellabrunn unterstützt Amphibienfonds
2021 wird der Tierpark Hellabrunn ein weiteres Artenschutzprojekt zum Schutze der heimischen Artenvielfalt unterstützen. Hierbei geht es um ein Projekt des Amphibienfonds der Stiftung Artenschutz, welches sich der weiteren Erforschung der sogenannten Salamanderpest bei heimischen Molchen widmet. Ursache für die Salamanderpest ist der Bsal, eine Art Hautpilz, dessen naher Verwandter, der Chytridpilz, bereits zahlreiche Froscharten in Lateinamerika und Australien ausgerottet hat. Der aktuelle Schwerpunkt des Bsals befindet sich vor allem im Dreiländereck Deutschland-Belgien-Niederlande – dort befällt er vor allem Schwanzlurche, wie Salamander und Molche. Das wohl bekannteste Opfer des Bsals ist der leuchtend schwarz-gelbe Feuersalamander: 70 deutsche Wildpopulationen wurden bereits vom Bsal befallen – unter anderem auch in Bayern – und das immer mit tödlichem Ausgang für die Tiere. In den Niederlanden verschwanden in Folge der Epidemie seit 2010 bereits 95% der Feuersalamander-Bestände. Ursprünglich stammen die Erreger aus Südostasien. Die dort heimischen Amphibien haben jedoch natürliche Abwehrmechanismen gegen Pilze – eine Eigenschaft, die den hier lebenden Lurchen bedauerlicherweise fehlt. Durch internationalen, teilweise illegalen Handel von Amphibien fanden die Hautpilze ihren Weg nach Europa, Lateinamerika und Australien, wo sie sich zunehmend ausbreiten. Und das mit fatalen Folgen: Sie ernähren sich von Hautbestandteilen der Tiere – da einige Amphibien über ihre Haut atmen und ihren Flüssigkeitsbedarf regulieren, endet der Befall in der Regel für Lurche tödlich. Während Bsal im Zusammenhang mit Feuersalamandern gut erforscht ist, sind die Auswirkungen auf Molche weitestgehend unbekannt. Bergmolche scheinen die Infektion gut zu überstehen, wohingegen der Pilz für Kammmolche verheerende Folgen zu haben scheint. Deshalb unterstützt der Tierpark Hellabrunn ab sofort eine Studie des Amphibienfonds, die die Auswirkung der Bsal-Infektion auf Kamm-, Berg-, und Teichmolche im Nationalpark Eifel, einem deutschen Bsal-Hotspot, untersucht. Ziel der Forschungsarbeit ist es, die größten Infektionsherde ausfindig zu machen und herauszufinden, ob es auch symptomfreie Überträger gibt. Ganz praktisch kann auch jeder Waldbesucher einen Beitrag dazu leisten, die Verbreitung des Bsals einzudämmen, in dem keine Tiere angefasst oder umgesetzt werden, die Schuhe nach einem Gang in das Habitat gereinigt werden und die Entdeckungen toter Tiere der lokalen Naturschutzbehörde gemeldet werden. „Neben zahlreichen Artenschutzprojekten, bei denen wir bedrohte Tiere in ihrem Lebensraum weltweit unterstützen, ist es Hellabrunn auch immer ein Anliegen, die heimische Biodiversität nicht aus den Augen zu lassen – deshalb ist es wichtig, auch hier Projekte, die das Überleben heimischer Arten sichern, zu fördern“, so Tierpark-Direktor Rasem Baban. Im Hellabrunner Mühlendorf gibt es sowohl Feuersalamander als auch Bergmolche zu sehen. Amphibien verweilen während der kalten Jahreszeit in einer Winterstarre und werden erst mit Beginn des Frühlings und steigenden Temperaturen wieder aktiv.
Zoo Berlin 17.02.2021
Kleiner Zwerg bei den sanften Riesen Gorillas im Zoo Berlin haben Nachwuchs bekommen
Ein kleiner zarter Körper und zwei große Kulleraugen: Noch etwas schüchtern verbirgt sich der winzige Nachwuchs in den Armen seiner Mutter Bibi (24 Jahre). Nach einer Tragzeit von etwa 8,5 Monaten ist im Zoo Berlin in der Nacht zum 15. Februar – erstmals seit 16 Jahren – ein kleiner Gorilla geboren worden. Für das Zoo Berlin-Team heißt es nun erst einmal abwarten und staunen: „Wir sind wirklich erleichtert, dass der Nachwuchs einen fitten Eindruck macht und sich die Gorilla-Mutter fürsorglich um ihr Jungtier kümmert“, verkündet Zoo- und Tierpark-Direktor Dr. Andreas Knieriem. In der sensiblen Anfangszeit werden ausschließlich die Tierpfleger*innen rund um Revierleiter Christian Aust das Affenhaus betreten, für die Besucher*innen ist das Tierhaus coronabedingt ohnehin geschlossen. „Ruhe und Zurückhaltung sind nun oberstes Gebot“, ergänzt Knieriem. Die ersten neun Jahre ihres Lebens verbrachte Bibi in einer Gorilla-Familie im Zoo Apenheul in den Niederlanden. Durch das Beobachten ihrer Artgenossen lernte sie dort den Umgang mit Jungtieren, dies ist eine gute Voraussetzung für die Aufzucht von eigenem Nachwuchs. Bei der Geburt ist der Gorillanachwuchs noch graurosa und weist nur an Rücken und Kopf ein paar dunkle Haare auf. Erst nach ein paar Tagen färbt sich die Haut dann schwarz. Sowohl für die Gorilla-Dame als auch für Silberrücken Sango (16 Jahre) ist es der erste Nachwuchs. „In den ersten Monaten ist das Jungtier auf die Versorgung durch seine Mutter angewiesen. Gesäugt wird es die ersten 4 bis 5 Lebensjahre. Kleine Gorillas können sich von Beginn an am Fell der Mutter festhalten und werden von ihr überall hin mitgetragen, zunächst am Bauch und später auf dem Rücken“, erklärt Zoo-Tierarzt Dr. André Schüle. Da weder Tierpfleger*innen noch Tierärzt*innen sich dem Nachwuchs nähern, wird kein Geburtsgewicht ermittelt werden. In der Regel wiegen Gorillas bei ihrer Geburt etwa 2 kg. „Wir konnten erfreulicherweise schon beobachten, wie das Jungtier bei seiner Mutter getrunken hat“, ergänzt Schüle. Das Geschlecht des Jungtiers ist noch nicht bekannt. Zwar zeigt die ganze Gorillafamilie viel Interesse am neuen Familienmitglied, die Versorgung des kleinen Gorillas obliegt aber ausschließlich der Mutter. Neben Sango und Bibi gehören auch die Gorilla-Weibchen Djambala (19 Jahre) und Mpenzi (35 Jahre) zur Familie. Seniorin Fatou (63 Jahre) gilt als ältester Gorilla der Welt und verbringt ihren Ruhestand auf einer separaten Nachbaranlage. Gorillas sind die größten und schwersten Affen in der Familie der Menschenaffen. Aufrecht stehend misst ein ausgewachsenes Männchen bis zu zwei Metern und bringt etwa 220 kg auf die Waage. Auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) war Gorilla-Männchen Sango im Februar 2019 aus Belgien in den Zoo Berlin gezogen und komplettiert seitdem die Berliner Gorilla-Familie. Durch die Zerstörung des Lebensraumes und die illegale Jagd sind die faszinierenden Pflanzenfresser vom Aussterben bedroht. Für kurze O-Töne steht Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem heute von 13:30 – 14:00 Uhr zur Verfügung. Aktuelle Bewegtbilder der Gorillafamilie stehen momentan leider noch nicht zur Verfügung. Das Affenhaus ist derzeit ausschließlich für die im Revier zuständigen Mitarbeiter*innen zugänglich.
Zoo Frankfurt am Main 17.02.2021
Kinderstube im Frankfurter Zoo: Nachwuchs bei Gibbons und Bonobos
Innerhalb kurzer Zeit gab es gleich dreimal Nachwuchs bei den Primaten im Frankfurter Zoo: Am 15. Januar wurde ein Weißwangen-Schopfgibbon geboren und nur wenige Tage später gab es zwei Bonobo-Geburten. Gibbon-Jungtier: Blondschopf mit Botschafterfunktion Die kleine Familie im Gibbon-Haus am Großen Weiher hat Zuwachs bekommen: Das Gibbon Weibchen ELLIOTT und ihr Partner MOHIO, der Ende 2019 in den Frankfurter Zoo kam, haben zum zweiten Mal Nachwuchs zusammen. Ihr erstes Jungtier, das im vergangenen Frühjahr zur Welt kam, verstarb nach wenigen Tagen. Aktuell sieht alles gut aus, ELLIOTT kümmert sich sehr gut um das Kleine, das, festgeklammert an ihren Bauch, bereits sehr aufmerksam seine Umgebung wahrnimmt. „Ich freue mich sehr, dass das Leben der Tiere im Frankfurter Zoo trotz Lockdown ganz normal weitergeht und wir auch aus dem geschlossenen Zoo solche schönen Nachrichten erhalten. Ein besonderer Dank gebührt hier den Mitarbeitenden, die trotz der höheren Arbeitsbelastung und der Einteilung in Teams, eine hervorragende Leistung für den Zoo und seine Tiere erbringen“, sagt Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft. „Wir hoffen alle sehr, dass sich bald auch wieder Besucherinnen und Besucher am Zoo und all den interessanten Jungtieren erfreuen können.“ Nördliche Weißwangen-Schopfgibbons (Nomascus leucogenys) leben in vereinzelten Regionen im Nordosten Vietnams und dem nördlichen Laos. Nur die männlichen Tiere zeigen den auffälligen namensgebenden weißen Backenbart im ansonsten schwarzen Fell. Weibchen und Jungtiere bis zu einem Jahr dagegen haben ein leuchtend blondes Fell. Eindrucksvoll ist auch ihre Art der Fortbewegung: Mithilfe ihrer extrem langen Arme schwingen sie von Ast zu Ast, wobei sie ausreichend Schwung erreichen können, um Baumlücken von bis zu 12 Metern Breite zu überwinden. Weißwangen-Schopfgibbons gehören zu den extrem gefährdeten Affenarten. Sie sind laut Roter Liste der IUCN vom Aussterben bedroht. Vor allen Dingen die Jagd, der illegale Handel sowie der dramatische Verlust ihrer Lebensräume durch Abholzung von Regenwäldern setzt die Populationen aller freilebenden Gibbon-Arten massiv unter Druck. So ist der Frankfurter Blondschopf ein echter Botschafter für den Natur- und Artenschutz, denn auch den Verwandten der in Frankfurt lebenden Gibbon-Art geht es nicht besser. Die Stiftung Artenschutz führt daher seit 2016 ein Schutzprojekt für die vom Aussterben bedrohten Gelbwangen-Schopfgibbons (Nomascus annamensis) in Vietnam durch. Ziel ist es, den Lebensraum der Gibbons in Vietnam großflächig unter Schutz zu stellen, um so das Überleben der Art zu sichern. Auch der Zoo Frankfurt fördert die Stiftung Artenschutz und ihre Projekte. Die Stiftung Artenschutz unterstützt außerdem die Arbeit der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF) vor Ort. Im Mittelpunkt steht der Gibbon-Schutz im Kon-Ka-Kinh-Nationalpark, in dem neben anderen bedrohten Arten auch Gelbwangen-Gibbons leben. „Wir unterstützen den ca. 42.000 Hektar großen Nationalpark, indem wir jedes Jahr eine Zählung der Gibbon-Gruppen im Park durchführen, das Training der Ranger fördern und deren Ausrüstung bereitstellen. Die Ranger gehen im Park auf Patrouillen und stoßen immer wieder auf illegale Aktivitäten. Sie beseitigen die Schlingenfallen der Wilderer und deren illegale Lager“, beschreibt Dr. Antje Müllner, Leiterin des Referats Südostasien, wie die ZGF vor Ort zum Schutz der Tiere beiträgt. Nachwuchs bei den Bonobos – nicht nur schön, sondern auch wichtig Im Borgori-Wald kamen am 30. Januar und am 6. Februar zwei Bonobos zur Welt. Mutter des ersten Kindes ist die 13 Jahre alte HANNA. Sie kam 2018 aus Milwaukee in den USA nach Frankfurt. Das Kleine, dessen Geschlecht noch nicht bekannt ist, ist ihr erstes Jungtier, um das sich HANNA dennoch von Anfang an routiniert kümmert. Wer der Vater ist, ist bei Bonobos nicht immer so einfach festzustellen. Zwar gibt es in der Gruppe, in der HANNA die letzten Monate gelebt hat, nur ein adultes Männchen, jedoch ist es für Bonobos nicht ungewöhnlich, sich auch mit Männchen außerhalb der eigenen Gruppe zu paaren. Dass HANNA aus den USA nach Frankfurt kam und nun hier für Nachwuchs sorgt, ist ein bedeutender Erfolg. Eigentlich wird das Zuchtprogramm für Bonobos auf europäischer Ebene geführt. Das seit 1985 bestehende EAZA Ex-situ Programm (EEP) wird vom Zoo Antwerpen koordiniert, ebenso das Internationale Zuchtbuch. Allerdings ist die enge Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Species Survival Program (SSP), wie in diesem Fall, aufgrund der verhältnismäßig kleinen Population der Bonobos äußerst wichtig. „Der Frankfurter Zoo züchtet seit vielen Jahren Bonobos. 1962 gelang hier die Welterstzucht. Seitdem wurden bei uns 42 Bonobos geboren. Darauf sind wir sehr stolz“, sagt Zoodirektor Dr. Miguel Casares. „Wir freuen uns sehr, dass die Zusammenarbeit auf internationaler Ebene so gut funktioniert. Dass nun dank HANNA und ihrem Jungtier eine neue genetische Linie in Europa vertreten ist, ist sehr wichtig für den Aufbau und Erhalt einer langfristig stabilen und genetisch vielfältigen Bonobo-Population in Zoos.“ Genau eine Woche nach der ersten Geburt stellte sich erneut Nachwuchs bei den Bonobos ein: Am 6. Februar brachte MIXI ihr drittes Kind zur Welt. Auch hier konnte das Geschlecht bislang nicht festgestellt werden. MIXI ist 19 Jahre alt und eine entspannte und erfahrene Mutter. Seit 1996 gelten die Bonobos, die nur in einem relativ kleinen Gebiet in der DR Kongo in Zentralafrika vorkommen, laut IUCN als stark gefährdet. Wie die Gibbons gerät auch der Bestand der Bonobos vor allem durch die Zerstörung des Lebensraums und durch anhaltende Wilderei unter Druck
Zoo Osnabrück 16.02.2021
Zweites Elefantenbaby musste erlöst werden Jungtier im Zoo Osnabrück wollte nicht trinken
Trauer im Zoo Osnabrück: Während der im Dezember geborene Elefant Yaro sich prächtig entwickelt, musste das zweite Elefantenbaby nach seiner Geburt heute Nachmittag erlöst werden. Das erste Kalb von Elefantenkuh Sita trank nicht bei seiner Mutter und wurde immer schwächer. Die Stimmung im Zoo Osnabrück ist sehr bedrückt: „Der kleine Bulle kam am vergangenen Donnerstag zur Welt, aber er wollte einfach nicht bei seiner Mutter trinken, hatte nun bereits starken Durchfall und wurde immer schwächer. Wir haben alles versucht, auch mit Unterstützung vieler Experten, aber nun mussten wir unsere Verantwortung wahrnehmen, damit das Tier nicht unnötig leidet“, fasst Andreas Wulftange, zoologischer Leiter und zuständig für die Asiatischen Elefanten im Zoo Osnabrück, die tragischen Ereignisse der letzten Tage zusammen. Der Zoo hatte bislang über die Geburt noch nicht informiert, da es von Anfang an nicht gut aussah, aber dennoch die Hoffnung bestand, dass das Tier über das Wochenende anfängt zu trinken. Zwar verlief die Erstgeburt der Kuh Sita in der Nacht scheinbar gut, aber es gab von Anfang an Grund zur Sorge: „Was uns an dem Morgen beunruhigt hat, war das Verhalten der Elefantenherde“, erklärt Wulftange. „Das Neugeborene stand in einer Ecke des Elefantenhauses und der Rest der Herde, Mutter Sita, ihre Mutter Douanita, der 3,5 Jahre alte Minh-Tan und der zwei Monate alte Yaro, in der anderen Ecke. Normalerweise kümmert sich die Mutter, aber auch die Anführerin der Herde, das ist bei uns Douanita, nach der Geburt sofort um das Jungtier, weichen ihm nicht von der Seite.“ Das ungewöhnliche Verhalten ließ bereits nichts Gutes erahnen, allerdings erschien der neugeborene Bulle den Tierpflegern und Tierärzten als äußerlich gesund. Die erstgebärende Sita entwickelte am Vormittag der Geburt immer mehr Interesse an ihrem Kind, berüsselte ihn und wollte ihm die Zitze geben, der Kleine interessierte sich jedoch nicht dafür. „Nach der ersten Erleichterung, dass Sita ihr Kind annimmt, war das der nächste, noch etwas größere Schock“, so Wulftange. „Das Jungtier nuckelte zwar an vielen anderen Dingen, selbst an den Stahlträgern an der Wand, aber er wollte nicht an Sitas Zitzen saugen und konnte so nicht die wichtige Muttermilch aufnehmen.“ Die Flasche hilft nicht auf Dauer Seit Freitag probierten die Verantwortlichen im Zoo deswegen den Kleinen mit der Flasche und angerührter Elefantenmilch aus Milchersatzpulver an Sitas Zitzen zu bekommen. In den ersten drei Tagen wurde Sita dafür leicht sediert, sodass sie schlief, aber noch stand, und das Team direkt in den Stall zu Mutter und Kalb gehen konnte. Da die Elefanten im Zoo Osnabrück im sogenannten „geschützten Kontakt“ gehalten werden, die Mitarbeiter sich ihnen also nur durch Abtrennungen geschützt nähern, ist ein so enges Arbeiten mit den Tieren nur mit Narkosemitteln möglich. „Anfangs stemmte sich das Jungtier mit allen vier Füßen dagegen, als wir es näher zu seiner Mutter an die Zitze bringen wollten. Das ist wirklich Schwerstarbeit bei einem 100 Kilo schweren Tier – und auch nicht ungefährlich. Er trank nach einigen Versuchen aus der Flasche und wir konnten ihn nach und nach zur Zitze leiten, aber er wollte dort nicht saugen“, berichtet Zootierarzt Thomas Scheibe. Da eine tägliche Sedation über einen längeren Zeitraum nicht gut für das Tier ist, gelang es dem Team schließlich, mithilfe des medizinischen Trainings, Mutter Sita passend an die Abtrennung zu stellen. So konnten die Tierpfleger durch die Streben die Flasche an ihre Zitze halten und den Kleinen anlocken. „Sita hat das super mitgemacht und war ganz ruhig. Aber für uns war es immer noch sehr gefährlich und gleichzeitig konnten wir die Flasche nicht ganz optimal an die Zitze positionieren, wie das bei Elefantenhaltung mit direktem Kontakt ohne Abtrennung möglich ist. Zudem wollte der Kleine einfach nicht an die Brust, er lief immer wieder weg“, bedauert Scheibe. Flaschenaufzucht keine Option Dabei ist die original Elefantenmuttermilch besonders wichtig. Sie ist durch nichts zu ersetzen, denn sie enthält über längere Zeit mütterliche Antikörper, die die Jungtiere der Asiatischen Elefanten zum Überleben brauchen. „Deswegen ist Füttern per Flasche keine dauerhafte Lösung. In allen uns bekannten Fällen haben Flaschenaufzuchten, die von Geburt an notwendig waren, gravierende Auswirkungen auf Asiatische Elefanten. Die Jungtiere sind meist nur wenige Monate oder Jahre alt geworden, da sie schnell Infekte, Krankheiten oder Knochenerkrankungen entwickelten. Zudem sind Flaschenaufzuchten generell zu stark vom Menschen geprägt und zeigen ein artuntypisches Verhalten. So können sie sich zum Beispiel nicht richtig in einer Herde sozialisieren“, erklärt Scheibe. „Für die Tiere ist das immer mit einem lebenslangen Leiden verbunden, das möchten wir ihnen ersparen.“ Gesundheitszustand verschlechterte sich Ein Rätsel ist für die Zoomitarbeiter auch, warum sich die anderen Elefanten so wenig um den jüngsten Nachwuchs kümmerten. „Selbst Leitkuh Douanita zeigte überhaupt kein Interesse. Es kann auch sein, dass das Jungtier nicht ganz gesund war – was wir Menschen vielleicht nicht wahrnehmen können, aber die Elefanten schon. Der Kleine selbst suchte auch keinen Kontakt zu den anderen Artgenossen oder seiner Mutter. Hauptsächlich war es Sita, die hinter ihm herlief“, berichtet Biologe Wulftange. Für alle Beteiligten war die Situation sehr frustrierend und traurig. „Eigentlich ist alles gut laufen: Sita hat die Geburt geschafft, sie kümmerte sich sehr gut und hatte Milch. Nur das Jungtier wollte nicht zu seiner Mutter“, bedauert Wulftange. Über die Tage verschlechterte sich der Gesundheitszustand des Jungtiers: Die Muskulatur baute merklich ab und er bekam am Montag starken Durchfall. Am Dienstag stand das Team dann vor der schwierigen Entscheidung das Tier zu erlösen: „Wenn Elefanten in der Natur nicht trinken, verhungern sie. Dort ist niemand, um ihnen zu helfen. Hier im Zoo können wir immer ein wenig gegensteuern. Aber wenn es nicht weiter geht, ist das letzte, was wir tun können, dem Kleinen die Qualen eines Hungertodes zu ersparen und ihn zu erlösen“, sagt Wulftange. Teamwork mit anderen Zoos Bis es zu der Entscheidung kam, arbeiteten Tierpfleger, Tierärzte und die zoologische Leitung seit der Geburt mit Überstunden unermüdlich daran, den Kleinen endlich zum Trinken bei seiner Mutter zu bewegen. Dafür standen sie auch im engen Kontakt mit anderen Zoos und Elefantenexperten aus ganz Deutschland sowie dem zuständigen Veterinäramt. Am heutigen Dienstag machte sich noch Imke Lüders, Zootierärztin im Allwetterzoo Münster und tierärztliche Beraterin für das Zuchtbuch von Afrikanischen Elefanten, ein Bild von dem Jungtier: „Die Situation war wirklich sehr kompliziert und schwierig. Das Team hatte bereits alles versucht, nun hatte das Jungtier noch schweren Durchfall, im geschützten Kontakt kommt man nur sehr schwer und mit großen Risiken an die drei Tonnen schweren Tiere heran und man hat keine Garantie, dass es irgendwann klappen wird. Und eine Flaschenaufzucht ist bei Asiatischen Elefanten keine Option – das verlängert nur das Leiden.“ Abschied vom Nachwuchs Am Dienstagnachmittag musste schließlich das Jungtier eingeschläfert werden – für alle Beteiligten ein schwerer Schritt. „Wir hatten uns 22 Monate auf den Kleinen gefreut. Wir haben ihm extra noch keinen Namen gegeben, weil die Bindung sonst noch größer und eine derartige Entscheidung noch schwerer wird“, erläutert Wulftange. Der Leichnam wird am Mittwochmorgen in die Pathologie der Tierärztlichen Hochschule Hannover gebracht, um dort abschließend untersucht zu werden. „Eventuell wird hier noch festgestellt, warum das Jungtier sich so merkwürdig verhalten hat. Für uns sind das hier die traurigsten Entscheidungen, aber sie gehören dazu.“ Über Nacht haben die Elefanten Zeit sich zu verabschieden, falls sie das möchten. „Insbesondere für Sita kann das wichtig sein. Sie hat auf jeden Fall gezeigt, dass sie eine sehr gute Mutter ist und darüber freuen wir uns hier bei aller Trauer sehr. Vielleicht gibt es ja mit unserem Elefantenbullen Luka und Sita beim nächsten Mal ein gutes Ende“, so Wulftange.
Allwetterzoo Münster 16.02.2021
Vier Tage, vier Nächte, vier Rohrbrüche Der Technik des Allwetterzoos setzte die Kälte arg zu (AWZ)
Der Schnee der vergangenen Tage verwandelte den Allwetterzoo Münster in ein märchenhaftes Winter Wunderland. Doch die damit einhergehende Kälte, mit zum Teil zweistelligen Minustemperaturen, führte zu einer Kettenreaktion, an deren Ende gleich mehrere Rohrbrüche standen. Die Tiere haben den wiederholten Heizungsausfall alle gut überstanden. Für das Team des Allwetterzoos bedeuteten die Ausfälle allerdings zahlreiche nächtliche Arbeitsstunden bei klirrender Kälte. Alles begann in den frühen Morgenstunden des 11. Februars. „Es war Donnerstag, 4.30 Uhr, als einer der Heizungskessel die Störung, einen Rohrbruch, gemeldet hat“, erinnert sich der technische Leiter Dirk Heese an den Auftakt dieser kleinen Winterodyssee. „Bereits 45 Minuten später war unsere Technik vor Ort und begann mit der Suche nach dem Leck. Mit fortschreitendem Morgen unterstützten uns dann auch die Zootierpfleger bei unserer Suche.“ Fündig wurde das Team des Allwetterzoos am Ende im Löwenhaus. Im Kriechkeller war die Leitung eines Heizkörpers geplatzt. „Wir gehen davon aus, dass es dort zu einem Kälteeinfall gekommen war. Das hat dann zum Platzen der Leitung geführt“, sagt Heese. Das Team der Handwerker konnte den Fehler beheben. Daraufhin sei das Heizungssystem neu befüllt und wieder angefahren worden, so der technische Leiter weiter. „Gegen 16 Uhr, pünktlich zum derzeitigen Feierabend, war dann alles aktiv und funktionsfähig.“ Doch bereits gegen 19 Uhr schaltete sich das System erneut ab. „Im deutlich kleineren Kollegen-Kreis haben wir uns dann am Abend erneut auf die Suche nach der Quelle für die Fehlermeldung gemacht.“ Dreieinhalbstunden hat es gedauert, bis das Team im begehbaren Kanal unter dem Allwetterzoo den Bruch eines DIN 100-Rohr ausmachen konnte. „Wir haben dann improvisiert, was zur Folge hatte, dass zumindest ¾ aller Gebäude zeitnah wieder mit Wärme versorgt werden konnten“, so Heese. Um 8 Uhr morgens war dann auch direkt die noch nachts informierte Firma vor Ort, um den Schaden zu beheben. Gegen 12 Uhr waren die Reparaturen abgeschlossen und zu 16 Uhr lief das gesamte Heizungssystem wieder normal. Bis Samstagabend schien alles in bester Ordnung. Doch am 13. Februar meldete sich das Heizungssystem abermals. „Die Fehlermeldung erreichte uns gegen 18 Uhr“, blickt Dirk Heese auf ein schlafloses Wochenende zurück. Denn erst gegen Mitternacht konnte das Problem im Affenhaus lokalisiert werden. Dann dauerte es nochmal bis 2.30 Uhr, bis das System wieder in Betrieb genommen werden konnte. Doch damit nicht genug. Zum Dienstbeginn am Sonntagmorgen erreichte die Technik ein Anruf aus dem Aquarium. Dort gab es einen weiteren Rohrbruch, den vierten in nur vier Tagen. Bis zum Mittag konnte das Problem aber behoben werden. Das Team der Zootierpflege hat indes nicht nur geholfen das erste Leck zu finden, es kümmerte sich auch um die Tiere. Dafür wurden Gas- und Elektroheizungen organisiert. „Wir wussten ja nicht, wie lange der Ausfall andauert – geschweige denn, dass es nicht nur bei einem bleibt. Um aber dennoch die Temperaturen in den Tierhäusern halten zu können, wurden entsprechend die mobilen Heizungen organisiert“, erklärt Kurator Marcel Alaze. Dass der erste Vorfall im Löwenhaus eine solche Kettenreaktion zur Folge haben konnte, liegt an dem Aufbau des Heizungssystems des Allwetterzoos. Denn der Wasserkreislauf wird konstant mit rund 75 Grad Celsius betrieben. Wenn dann, wie nach dem ersten Zwischenfall, das System abgestellt wird, kühlt das Wasser in den Rohren ab. „Bedingt durch die sehr kalten Temperaturen der vergangenen Tage ging das nochmal eine ganze Ecke schneller“, so der technischer Leiter. Was dann folgte war einfache Physik. „Die meisten festen, flüssigen und gasförmigen Körper dehnen sich beim Erwärmen aus und ziehen sich beim Abkühlen zusammen. Unsere zum Teil schon sehr alten Rohre haben diese Prozess dann nicht mehr mitmachen können und sind entsprechend zerborsten.“ So sei ein Großteil der im Allwetterzoo liegenden Leitungen noch aus der Bauphase in den 70ern und entsprechend anfälliger, als bereits sanierte und ausgetauschte Rohre. „Mit einem so tollen und engagierten Team, das trotz Corona und Kurzarbeit so schnell und engagiert arbeitet, sehe ich aber beruhigt in die Zukunft. Über eine kleine Verschnaufpause wäre hier aber sicherlich niemand böse“, sagt Dirk Heese mit Blick auf die kommenden Tage. Denn: „Wir müssen damit rechnen, dass mit dem einsetzenden Tauwetter noch mehr Probleme auf die Technik zukommen. Lecks, die bisher zugefroren waren, könnten sich erst in den kommenden Tagen bemerkbar machen.“ Der technische Leiter des Allwetterzoos ist trotz der Querelen der vergangenen Tage der Meinung, dass der Allwetterzoo diesen heftigen Wintereinbruch alles in allem gut überstanden hat. „Wir können gerade nichts an der Baustelle für die Meranti-Halle machen. Nachdem es erst viel zu feucht gewesen war, kamen dann der Schnee und die Minustemperaturen. Da war für ein paar Tage ein Weiterarbeiten leider unmöglich“, so Heese. Er kann aber beruhigen: „Wir sind noch immer voll im Zeitplan. Bereits in den kommenden Tagen wird mit der Entkernung des alten Tropenhauses begonnen.“
Naturschutz Tierpark Görlitz 16.02.2021
Ponysenior tot
Das letzte Shetlandpony Ronny im Naturschutz-Tierpark Görlitz-Zgorzelec wurde krankheitsbedingt euthanasiert So nah liegen Leben und Tod beieinander. Konnten sich die Mitarbeiter des Tierparks zuletzt über die ersten Lämmer des Jahres und Yakkalb Bri freuen, so hieß es letzten Freitag Abschied nehmen. Shetlandpony Ronny, ein Urgestein des Zoos, wird nach dem Lockdown keine Besucher mehr begrüßen. Mit seinen fast 33 Jahren litt Ronny an diversen altersbedingten Erkrankungen. Seine Zahnprobleme und die unheilbare Hormonerkrankung Cushing hatten die Tierärzte und -pfleger lange Zeit gut im Griff. Ende Januar verschlechterte sich Ronnys Zustand jedoch zunehmend und Laboruntersuchungen zeigten, dass sich das Cushing-Syndrom verschlimmert und irreversible Schädigungen der Organe und des gesamten Stoffwechsels verursacht hatte. „Wir haben alles getan, um Ronny einen schönen, schmerzfreien und artgemäßen Lebensabend zu ermöglichen. Aufgrund der negativen Entwicklung seines Gesundheitszustands trotz intensiver Therapie war eine Euthanasie jedoch zuletzt die einzig zu verantwortende Option“, so Zootierärztin Viktoria Michel.
Tiergarten Schönbrunn Wien 16.02.2021
Schneespaß im Tiergarten, Gefährdung in der Wildbahn Tiergarten Schönbrunn tritt globalem Artenschutz-Bündnis bei
Über Nacht hat sich der Tiergarten Schönbrunn in eine Winterlandschaft verwandelt. Die Großen Pandas, Amurleoparden und Geparde tollen vergnügt im Schnee. Für ihre Artgenossen in der Wildbahn sieht die Situation leider traurig aus. Deshalb ist der Tiergarten Schönbrunn dem weltweiten Bündnis „#UnitedforBiodiversity“ beigetreten, einer Initiative von Virginijus Sinkevičius, EU-Kommissar für Umwelt und Ozeane. Mehr als 150 Nationalparks, Zoos, Naturkundemuseen und Forschungszentren aus aller Welt kämpfen dabei gemeinsam gegen das Artensterben. Und geht es nach dem Bündnis, sollen noch viele weitere Institutionen folgen. „Eine Million Tier- und Pflanzenarten sind bereits gefährdet. Die heurige UNO-Konferenz für Biodiversität in China ist eine große Chance. Dort wird unser Bündnis auf die Bedeutung der Artenvielfalt hinweisen und die Regierungen zum gemeinsamen Handeln bewegen – ähnlich dem Pariser Klimaschutzabkommen“, erklärt Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck. Wissenschaftler sind sich einig: Der Erhalt der biologischen Vielfalt ist die größte Herausforderung für das kommende Jahrhundert. Hering-Hagenbeck: „Jede Tier- und Pflanzenart, die ausgerottet wird, ist unwiederbringlich verloren und bringt das gesamte Ökosystem aus dem Gleichgewicht – mit schweren Folgen auch für uns Menschen.“ Ob Eisbären-Mädchen Finja, die kleinen Geparde oder Panda-Männchen Yuan Yuan: Die Tiere im Tiergarten Schönbrunn sind wichtige Botschafter ihrer gefährdeten Artgenossen in der Wildbahn und Teil von Erhaltungszuchtprogrammen. Ein Besuch im Zoo weckt Interesse für den Schutz gefährdeter Arten und ermöglicht dem Tiergarten, 13 Artenschutzprojekte in Österreich und der ganzen Welt zu unterstützen: So rettet er beispielsweise die Batagur Flussschildkröten in Bangladesch, unterstützt die Wiederaufforstung der Bambuswälder für die Großen Pandas in China und ist maßgeblich mit dabei, den Habichtskauz in den heimischen Wäldern wiederanzusiedeln.
Zoo Basel 16.02.2021
Die Störche kommen zurück
Während der vergangenen eisigen Tage haben die Störche im Zoo Basel offenbar den Wetterwechsel vorausgesehen: Mitten in Schnee und Eis spürten sie den Frühling. Einige dieser Störche sind frühe Rückkehrer aus dem Winterurlaub im Süden. Mehr als 25 Störche kreisen derzeit über dem Zoo Basel, und manch einer von ihnen ist ein Rückkehrer aus dem Winterquartier in Spanien. Etwa 15 dieser Vögel haben den Winter in Basel verbracht. Anhand der mit Nummern versehenen Ringe, die die Störche um das Bein tragen, lassen sich die Individuen unterscheiden. Den Frühlingsrausch der Zolli-Störche erkennt man an ihrem emsigen Treiben. Einige Horste sind bereits besetzt, und die vertrauten Partner begrüssen sich mit heftigem Schnabelgeklapper. Allzu neugierige Artgenossen werden vehement vom Nest vertrieben. Selbst erste Paarungen wurden schon beobachtet. Inmitten von Schnee und Eis wirken solche Frühlingsgefühle für uns Menschen eher seltsam. Wer nistet schon gerne im Winter, und kann das gut gehen? Dass alles seine Richtigkeit hat, lässt sich mit einem Blick auf die Biologie der Vögel erkennen. Vom Küken zum Erwachsenenleben im Schnelldurchlauf Weissstörche sind wahre Hochleistungssportler. Kommen die Vögel im Februar aus dem Süden, bleibt ihnen nicht viel Zeit für die Aufzucht des Nachwuchses. Bereits im März beginnen sie mit der Brut. Sie legen zwei bis vier Eier und bebrüten sie rund 30 Tage. Die Küken schlüpfen im April. Dann folgt die anstrengendste Phase. Die jungen, hungrigen Küken wachsen schnell und die Eltern müssen unermüdlich Futter heranschaffen. Drei Monate nach dem Schlupf sind die Jungen so gross wie ihre Eltern. Im Juli wagen sie ihre ersten Flugversuche. Im August machen sich die Jungen dann auf ihre erste grosse Reise in den Süden. Die Eltern warten noch etwas und sammeln sich erst im September, um dann ebenfalls Richtung Süden zu fliegen. In diesem engen Zeitplan kann jede Verzögerung dazu führen, dass die Jungen später im Jahr selbstständig werden. Dann wären sie aber nicht rechtzeitig bereit für den Aufbruch in den Süden. Störche brauchen Feuchtgebiete Die heikelste Phase für die Weissstörche ist aber nicht der Beginn der Brut, sondern der warme Sommer. In ausgetrockneten Böden finden sie zu wenig Futter für die Aufzucht der Jungen. Deshalb ist es wichtig, dass die Weissstörche im Sommer Feuchtgebiete, Wiesen und intakte Sumpflandschaften aufsuchen können, um dort nach Nahrung zu suchen. Im Zolli hofft man nun auf ein gutes Storchenjahr. Letztes Jahr haben über 35 Paare im Zoo Basel erfolgreich gebrütet.
Zoo Leipzig 15.02.2021
Doppelter Zuchterfolg – Nachwuchs bei den Zwergplumploris und Agutis in Gondwanaland
Zwillingsnachwuchs in Gondwanaland: Das vier Jahre alte Zwergplumplori- Weibchen (Sue) hat Anfang Februar zum ersten Mal für Nachwuchs gesorgt. „Momentan kümmert sich Sue um zwei Jungtiere, die bereits recht lebhaft sind und zumindest dem äußeren Anschein nach einen gesunden Eindruck machen. Ob beide Jungtiere ausreichend versorgt werden, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Es ist eine Erstaufzucht für das Weibchen, und oftmals überlebt nur ein Junges. Wir sind aber zuversichtlich und freuen uns sehr über diesen Zuchterfolg“, erläutert Seniorkurator Ariel Jacken und ergänzt, dass in den letzten 12 Monaten inklusive der Leipziger Jungtiere insgesamt nur sechs Jungtiere in europäischen Zoos geboren wurden. Sue kam im Jahr 2019 nach Leipzig, um zusammen mit dem Zwergplumplori-Mann Bero (3 Jahre, seit 2018 in Leipzig) die bis dato erfolgreiche Zucht dieser bedrohten Affenart fortzuführen. Erst kürzlich hat die Weltnaturschutzunion IUCN die in Südostasien beheimateten Zwergplumploris (Nycticebus pygmaeus) auf der Roten Liste von „gefährdet“ auf „stark gefährdet“ hochgestuft. Die IUCN überprüft regelmäßig den Gefährdungsstatus der auf der Roten Liste geführten über 90.000 Tierarten. Die Hochstufung dieser kleinen Primaten ist vor allem in der massiven Schrumpfung der Population um etwa 50 Prozent in den letzten Jahren begründet. Zudem gehen Experten davon aus, dass die Zahlen weiter sinken werden, was in erster Linie auf die schonungslose Jagd der Tiere für den Heimtierhandel, für Nahrungszwecke und für medizinische Zwecke zurückzuführen ist. Überdies nimmt der Druck auf den Lebensraum der Tiere infolge von Besiedlung und Landwirtschaft immer stärker zu. Weiteren Nachwuchs in Gondwanaland gab es bei den Schwarzrückenagutis (Dasyprocta prymnolopha). Das Pärchen brachte ebenfalls Anfang Februar erstmals Zwillinge zur Welt. Anders als bei den Zwergplumploris übernehmen beide Elterntiere die Versorgung der Jungen. Das Pärchen zeigt sich bisher in der Pflege ihrer Sprösslinge von der besten Seite, es umsorgt die Zwillinge vorbildlich und verteidigt sie sogar gegen allzu nah kommende Pfleger. In den ersten Tagen waren die Miniagutis immer gut versteckt im Unterschlupf, inzwischen werden sie mobiler und sind dabei ziemlich flink unterwegs. Die Schwarzrückenagutis gehören zur Ordnung der Nagetiere und kommen in Südamerika vor.
Zoo Duisburg 15.02.2021
Call-and-Collect an der Zoo-Kasse möglich: Zoo Duisburg präsentiert umweltfreundliche Jahreskarte im Scheckkartenformat
An der Zoo-Kasse ist der telefonische Einkauf ab sofort möglich. Hier sind auch die neuen Jahreskarten aus biologischem PVC erhältlich. Oberbürgermeister Sören Link nutzte als Erster die Gelegenheit und verlängerte seine Dauerkarte im Austausch gegen eine umweltfreundliche im neuen Zoo-Design. Anrufen, bestellen, Termin vereinbaren, abholen – Einkaufen hat sich in Zeiten der Corona-Pandemie verändert. Auch der Zoo Duisburg gibt allen nun die Möglichkeit, Jahreskarten, Gutscheine oder Souvenirs einzukaufen. Pünktlich zur Einführung von Call-and-Collect gibt es jetzt auch die neuen Jahreskarten im Scheckkartenformat für den Zoo Duisburg. Sie sind ein echter Hingucker: Eines von zwei Tiermotiven ziert die 8,5 x 5,4 cm große Karte. Die neue Karte ist aus recyclebarem Bio-PVC und löst die bisherigen Dauerkarten aus Papier ab. Als Erster kam Oberbürgermeister Sören Link an die Zoo-Kasse und verlängerte seine Dauerkarte. „Der Zoo setzt auf Nachhaltigkeit. Auch kleine Veränderungen wie die ökologisch abbaubare neue Jahreskarte, die auch optisch ein Hingucker ist, leisten dazu einen Beitrag. Seit vielen Jahren kaufe ich mir eine Jahreskarte und bin immer wieder gerne hier. Ich hoffe sehr, dass sich die Pandemielage bald deutlich bessert und der Zoo dann wieder seine Tore für Besucher öffnen kann“, sagt Sören Link. Bei Verlängerung der Jahreskarte sowie beim Neuerwerb kann der Besucher künftig zwischen zwei Tiermotiven wählen. Zur Auswahl steht neben dem Roten Panda Jang auch ein Motiv mit den Delfinen Delphi und Dora. Das Panda-Motiv hat es auch Oberbürgermeister Sören Link angetan, der selbst großer Freund dieser Tierart ist. Neu sind auch die Gutscheine im Scheckkarten-Format, ebenfalls aus biologischem PVC und mit den Motiven Zwergotter oder Koala. Die Bestellung von Eintrittskarten und Co. muss vorab montags bis freitags zwischen 8 und 11 Uhr telefonisch unter der Rufnummer 0203-604 44250 im zentralen Besucherservice aufgegeben sowie ein konkreter Termin für die Abholung vereinbart werden. Eine Beratung kann derzeit ausschließlich telefonisch stattfinden. An der Hauptkasse des Zoos an der Mülheimer Straße besteht mit dem Abhol-Angebot nun für alle Tierfreunde die Chance, schon heute die Jahreskarte zu verlängern und damit die alte gegen die neue Karte zu tauschen oder eine neue zu erwerben. So können Zoo-Freunde den Tierpark am Kaiserberg auch in dieser schwierigen Zeit unterstützen. Neben den Jahreskarten können Zoofreunde auch alle anderen Artikel aus dem zooeigenen Angebot, wie zum Beispiel das neue Zoo Duisburg Wimmelbuch, telefonisch vorbestellen und an der Zoo-Kasse kontaktlos montags bis freitags in der Zeit von 13 bis 16 Uhr abholen. Im Angebot sind ab sofort auch Jahreskarten für Hunde. Seit zwei Jahren sind jeden Donnerstag und Freitag vierbeinige Gäste im Zoo willkommen. „Viele Hundebesitzer haben sich dieses Angebot gewünscht und diesen Wunsch erfüllen wir ihnen gerne“, so Zoodirektorin Astrid Stewin. Eine Hunde-Jahreskarte kostet 25 Euro, hat ein speziell auf die vierbeinigen Gäste abgestimmtes Design und ist immer donnerstags und freitags ganztägig gültig. Dauerkarten für Mensch und Hund können nach Lockerung der Corona-Einschränkungen wieder im Servicebüro beantragt werden, zuvor ist eine Bestellung nur über Call-and-Collect möglich. Generell werden nicht nur wie gewohnt die Daten erfasst, sondern auch das Foto des Inhabers und auch des Hundes direkt vor Ort erstellt. Dies dient der Identifikation und Zuordnung der Jahreskarte, ist aber nicht auf dem Jahresausweis aufgedruckt. Erst beim Zugang in den Zoo wird mit einem Handscanner kontrolliert, ob Jahreskarteninhaber und Foto übereinstimmen, auch beim Hund. Inhaber von Dauerkarten haben – sobald es die Corona-Schutzmaßnahmen wieder erlauben – einen entscheidenden Vorteil: Sie müssen sich nicht an den Kassenschlangen anstellen und können direkt zur Ticketkontrolle vorgehen. Für den Besucher nicht sichtbar gibt es auch eine weitere Neuerung. Ein neues Kassensystem beschleunigt die Bestell- und Bezahlprozesse, so dass die Wartezeiten für die Zoo-Besucher kürzer werden. „Das neue Kassensystem ist ein zentraler Baustein unserer Strategie, den Besucherservice zu modernisieren und zu digitalisieren“, so Zoo-Chefin Astrid Stewin.
Opel Zoo Kronberg 15.02.2021
Pressekonferenz zum Geschäftsjahr 2020 im Opel-Zoo Besucherrückgang um 20 %, neue Elefanten und Erstnachzuchten
„Wir sind im letzten Jahr noch mit einem blauen Auge davongekommen“, so kommentiert Gregor von Opel, Vorstandsvorsitzender der Zoostiftung, das Corona-Jahr 2020, in dem der Opel-Zoo vom 17. März bis 3. Mai und ab dem 2. November bis dato schließen musste. Er ergänzt, dass dank dem besonnenen Krisenmanagement der verantwortlichen Zooleitung und der umsichtigen, flexiblen Zoomitarbeiter*innen die Belegschaft weitestgehend unbeschadet durch diese außergewöhnliche Krise gekommen sei. Tiere, Anlagen und Gehege seien durchgehend ohne Ausfälle wie gewohnt betreut worden. Wie man sich vorstellen könne, sei Kurzarbeit in der Tierpflege in einem Zoo nicht umsetzbar. Die ‚von Opel Hessische Zoostiftung‘ habe durch einen angelegten Notfallfonds und angesparte Mittel gut und weitsichtig vorgesorgt, so dass der Opel-Zoo dieses verlustbringende Jahr verkraften würde, einige Investitionen voraussichtlich aber zu einem späteren Zeitpunkt vorgenommen werden müssten. So bitter die Zooschließungen von insgesamt 107 Tagen in 2020, insbesondere im trockenen und sonnigen Frühjahr mit den normalerweise besucherstarken Ostertagen seien, so froh zeigt sich der Stiftungsvorstand darüber, dass der Besucherrückgang im Gesamtjahr „nur“ knapp 20 % von 558.000 in 2019 auf 450.000 betragen habe. Zoodirektor Dr. Thomas Kauffels zeigt auf, dass die Einbußen durch die Corona-Auflagen durchweg einschneidend waren und sind, denn in 2021 hat der Zoo bereits wieder 46 Tage geschlossen. Keinen oder wesentlich geringeren Einnahmen stehen erhöhte Ausgaben gegenüber und eine solche Situation hält kein Unternehmen lange durch. Die Mitarbeiter in Tierpflege und Handwerkerabteilung arbeiten in getrennten Schichten, um sicherzustellen, dass die Tiere immer versorgt sind. Sie müssen darauf achten, auch privat den Kontakt zu Kollegen aus der anderen Schicht zu vermeiden. Lediglich die Mitarbeiter an den Kassen und im Zooshop sind in Kurzarbeit, werden bei einer Öffnung aber sofort wieder benötigt und beschäftigt. Von Mai bis Anfang November musste ein aufwändiges Hygienekonzept mit den Aufsichtsbehörden abgestimmt und umgesetzt werden. Vom 4. Mai an durften sich in den ersten Öffnungswochen zeitgleich nur 1.000 Besucher, später dann 2.000 Besucher auf dem Zoogelände aufhalten. Sowohl im Eingangsbereich als auch an zahlreichen Stellen vor den Gehegen waren zusätzliche Security-Mitarbeiter eingesetzt, um auf die Einhaltung der Abstandsregeln zu achten. Last but not least mussten die Reinigungsfrequenzen erhöht und intensiviert werden sowie umfangreiche Beschilderungen und Markierungen angebracht werden. Mit Schließung der Gastronomie entfielen auch die entsprechenden Pachteinnahmen. Insgesamt also eine äußerst schwierige Situation für den Opel-Zoo, der als einziger der wissenschaftlich geleiteten Zoos in Deutschland keine Subventionen erhält. „Wir alle hoffen aber, dass lockdown und weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie greifen und unsere Besucher bald wieder ins Freigehege kommen dürfen, wenn auch sicher weiter unter Auflagen“, ergänzt Dr. Kauffels, der in der Video-Pressekonferenz neben der Besucherentwicklung vor allem auch die herausragenden Veränderungen in seinem Tierbestand darstellt. Er erinnert noch einmal an den bedauerlichen Tod der Elefantenkuh Aruba am 11. März 2020 und die Ankunft der beiden Berliner Elefantenkühe „Lilak“ und „Kariba“ am 26. August 2020, wobei auf letzterer und Elefantenbulle „Tamo“ die Zuchthoffnungen liegen. Als Erstnachzuchten im Opel-Zoo vermeldet der Zoodirektor die Geburt des Hirschebers „Ayu“ am 21. Oktober 2020 und den Schlupf bei den Schwarzstörchen am 17. Juni 2020. Mit der Ankunft eines männlichen Pinselohrschweins, das in die ehemalige Anlage der Warzenschweine eingezogen ist, sind nun die Zuchtvorkehrungen geschaffen. Das Gehege wird von den Schweinen gut angenommen und von ihnen selbst für ihre Zwecke umgestaltet. Insgesamt werden im Opel-Zoo 1.704 Tiere (Vorjahr 1.612) in 197 (199) Formen gepflegt. In diesem Jahr werden zwei neue Tierarten hinzukommen, denn trotz finanzieller Einbußen konnte die zuvor schon angesparte neue Katta-/Vari-Anlage gebaut werden und soll im Frühjahr ihrer Bestimmung übergeben werden. Diese Anlage entsteht an Stelle des früheren Flusspferdgeheges und wird für die Besucher ganz besonders attraktiv, können sie sie doch begehen und damit die lebhaften Lemuren hautnah erleben. Nicht die Tiere betreffend, aber ein wichtiger Meilenstein für die Zukunftsfähigkeit des Freigeheges war die Unterzeichnung des städtebaulichen Vertrages zwischen der Stadt Kronberg im Taunus und der ‚von Opel Hessische Zoostiftung‘ am 8. Dezember 2020. Dieser Vertrag regelt die Vereinbarungen, die mit dem Satzungsbeschluss des Bebauungsplans „Opel-Zoo“ in Kraft treten werden. Der Satzungsbeschluss wird für Juni 2021 erwartet. Weiter in die Zukunft geschoben wird die Neugestaltung des „Asien“-Bereichs im Opel-Zoo, in dem dann auch Panzernashörner gezeigt werden sollen. Die vorgesehenen Ansparungen wurden zwar während der Öffnung des Zoos weiterhin vorgenommen, aber eine wirtschaftlich vernünftige Perspektive für den Beginn dieser ca. 14 Mio. € teuren Investition lässt sich erst nach der Rückkehr zum Normalbetrieb aufzeigen. „Wir danken an dieser Stelle herzlich allen Spendern, die uns in der für den Zoo ungewöhnlichen wie auch schwierigen Phase unterstützt haben“, so die Gregor von Opel. Zoodirektor Dr. Kauffels zeigt zum Ende der Pressekonferenz eindrucksvoll auf, dass es rund um den Opel-Zoo herum trotz Schließung dennoch sehr lebhaft war. Da die Zufahrten zum Feldberg geschlossen waren, sind die Familien mit Kindern auf die (privaten) Zooparkplätze ausgewichen und haben die umliegenden Wiesen zum Schlitten fahren genutzt – an vielen Tagen auf fast schon eher grünen als mit Schnee bedeckten Flächen und mit zum Teil erheblichen Schäden auf den Wiesen, auf denen im Jahr 2020 kein einziges Auto eines Zoobesuchers stand.