Zoopresseschau

Zoo Leipzig 25.09.2020
Willkommen in Leipzig –Berliner Quintett eingetroffen – Neue Dickhäuter ab morgen zu sehen
Leipzig begrüßt fünf neue Einwohner: Die Asiatische Elefantenkuh Kewaist zusammen mit ihren beiden Töchtern Pantha und Thuza sowie Sohn Edgar und Freundin Astraaus dem Tierpark Berlin wohlbehalten in der Messestadt eingetroffen. Damit geht im Zoo eine gewichtige Woche im Zoo Leipzig zu Ende: Tieflader, Schwerlastkräne und umgebaute Schiffscontainer waren im Einsatz, um die mehr als 20 Tonnen tierische Ladung sicher zu transportieren. „Sechs Elefantentransporte in nur vier Tagen –das war eine Herkulesaufgabe für unser Team und die beteiligten Partner“, sagt Zoodirektor Prof. Jörg Junhold und lobt: „Alle Beteiligten haben mit hoher Professionalität und Umsicht diese anspruchsvolle Woche gemeistert. Auch unsere Neuzugänge machen einen entspannten Eindruck und fühlen sich augenscheinlich wohl.“ Bereits Anfang der Woche ist Elefantenbulle Naing Thein nach Kopenhagen umgezogen und lebt sich im Beisein von zwei Leipziger Pflegern ein. Während Kewa gemeinsam mit Pantha und Edgar heute die Ankunft von Thuza und Astrain der Freilaufhalle des Elefantentempels Ganesha Mandir erwartet hat, nahm die Leitkuh bereits ein erstes Bad im Innenpool. Nachdem die Berliner Herde wieder vereint war, ging es zu einem ersten Kennenlernen auf die Außenanlage, wo das Quintett ab morgen auch für die Besucher des Zoo Leipzig zu sehen sein wird. „Die Elefanten gehen im Beisein ihrer vertrauten Berliner Pfleger sehr souverän mit der neuen Situation um. Wir freuen uns auf die bevorstehende Zeit mit dem spannenden Eingewöhnungsprozess bei uns“, sagt Seniorkurator Gerd Nötzold. Das erklärte Ziel des Projektes ist es, eine Herde mit Perspektive und funktionierendem Sozialgefüge aufzubauen, um die Nachzucht der stark vom Aussterben bedrohten Tiere zu sichern. In Vorbereitung des Umbaus der Leipziger Elefantenherde fand eine intensive Abstimmung mit dem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm und den vier beteiligten Zoos statt. „Mein großer Dank geht an das Team, unsere Partner und Kollegen für die reibungslose Umsetzung dieser anspruchsvollen Aufgabe“ sagt Zoodirektor Prof. Dr. Jörg Junhold. Bevor die Leipziger und Berliner Elefanten vereint werden, soll sich nun zunächst eine neue Routine einstellen und die Neuzugänge bekommen Zeit, den Elefantentempel und ihre neuen Pfleger kennenzulernen. Der erste Rüsselkontakt zwischen Leitkuh Kewa und Elefantenbulle Voi Nam, der die Leipziger Gruppe mit Rani, Sohn Kiran und Tante Don Chung bildet, verlief bereits harmonisch und interessiert.

Wilhelma Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart 25.09.2020
Hoffnungsträger für stark bedrohte Art – Zuchterfolg im Doppelpack: Jungtiere bei den Säbelantilopen
Entspannt auf dem warmen Sandboden liegen und gemeinsam im Galopp herumtoben: Seit dieser Woche zeigen sich die beiden kleinen Säbelantilopen, die im Juli und August in der Wilhelma in Stuttgart zur Welt kamen, auf der Außenanlage. Gut behütet von ihren Müttern Isis und Mahedi wachsen die jungen Kühe im Zoologisch-Botanischen Garten zu stattlichen Hornträgern heran. Diese Möglichkeit war ihren wildlebenden Artgenossen in der Vergangenheit nicht vergönnt. Denn die Säbelantilopen gelten seit dem Jahr 2000 in der Natur als ausgestorben. Die großen Herden, die einst die Randgebiete der Sahara und die Sahelzone bevölkerten, fielen im Lauf des 20. Jahrhunderts nach und nach dem Menschen zum Opfer. Fleisch und Fell dieser Oryx-Antilopen waren begehrt und die beeindruckenden Hörner als Trophäen beliebt: Bis zu 1,20 Meter misst der säbelartig gebogene Stirnschmuck bei ausgewachsenen Tieren. Zu Wilderei kamen außerdem längere Dürreperioden, Bürgerkrieg und Lebensraumverlust durch die zunehmende Viehhaltung von Schafen und Ziegen. Nur weil es auch einen kleinen Oryx-Bestand in Zoos gab, konnte die Art überleben und ihre Population in menschlicher Obhut wieder anwachsen. Einige Säbelantilopen wurden sogar in ihren früheren Heimatgebieten im Tschad wieder angesiedelt. Auch der Zoologisch-Botanische Garten ist mit seiner kleinen Herde Teil des Erhaltungszuchtprogramms der Europäischen Zoos – und das mit Erfolg. Denn Isis und Mahedi leben erst seit 2016 in der Wilhelma, hatten nun aber bereits zum dritten Mal Nachwuchs. Zu einer gelungenen Aufzucht gehört dabei auch immer eine gute Planung. Einmal im Jahr steht für die beiden Damen ein Besuch bei Säbelantilopen-Bock Amadi an. Er lebt auf dem Tennhof, der nicht öffentlichen Außenstelle der Wilhelma. „Immer im Herbst bringen wir die beiden Kühe für einige Wochen zu unserem Bock“, berichtet Revierleiter Daniel Wenning. „Wenn er erfolgreich deckt, kommt der Nachwuchs nach etwa acht Monaten im Frühjahr oder Sommer zur Welt. Dann haben die Weibchen ausreichend frisches Grünfutter und für die Kleinen sind die Temperaturen angenehm.“ Die erste Zeit nach der Geburt verbringen die Tiere aber erst einmal im rückwärtigen Bereich. Denn als Ablieger bleiben die Neugeborenen zunächst an einem geschützten Ort und folgen erst nach etwa vier Wochen der Herde. Sobald die Kleinen flink auf den Hufen sind, werden sie schrittweise mit den anderen Savannenbewohnern zusammengeführt. „Die Antilopen kommen anfangs alleine ins Außengehege, damit die Kälber die Verstecke kennenlernen“, erzählt Daniel Wenning. „Unsere Grévy-Zebras scheuchen den Nachwuchs schon mal über die Anlage. Dann müssen die Jungtiere wissen, wohin sie sich zurückziehen können.“ Die umsichtige Vorbereitung hat sich ausgezahlt, denn wie in den Jahren zuvor lief die Vergesellschaftung mit den erfahrenen Zebrastuten und den Dorcas-Gazellen sehr gut. So können die beiden jungen Säbelantilopen nun jeden Tag beim Sonnenbaden und Heranwachsen beobachtet werden.

Opel-Zoo 25.09.2020
Spätsommer-Nachwuchs bei den Hirschziegenantilopen – Herbstferien im Opel-Zoo
Bei den Hirschziegenantilopen im Opel-Zoo hat es Nachwuchs gegeben. Am10. September wurde ein männliches Jungtier geboren, das aufmerksame Besucher in der Gruppe der Alttiere auf der Außenanlage entdecken können. Nachwuchs zum Herbst mag überraschen, doch ursprünglich ‚exotische‘ Tiere unterliegen nicht unbedingt den saisonalen Effekten der heimischen Tierwelt Mitteleuropas und so kommt im Zoo durchaus auch im Herbst Nachwuchs zur Welt. Hirschziegenantilopen stammen aus Indien, wo sie in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet offene, flache und hügelige Gebiete bewohnen. Vor gut 100 Jahren wurden die Bestände noch auf etwa 4 Millionen Tiere geschätzt, nach intensiver Bejagung und Lebensraumverlust waren diese Anfang der 2000er Jahre auf weniger als 10.000 Hirschziegenantilopen in Schutzgebieten geschrumpft. Durch erfolgreiche Schutz- und Wiederansiedelungsprojekte konnte die Zahl der Tiere im Freiland inzwischen wieder nahezu verfünffacht werden. Im Opel-Zoo können die Veranstaltungen des Herbstferienprogramms und die Tierpfleger-Gespräche weiterhin nicht stattfinden. Führungen für Kleingruppen und Kindergeburtstage (ab 6 Jahre) können jedoch individuell gebucht werden. Speziell für Familien wird außerdem die Zoo-Erkundungstour angeboten, ein reich bebildertes Booklet mit Rätseln und Quizaufgaben für den Zoorundgang und zu Hause. Der Kinderzooführer und die ZooApp ergänzen das Angebot zum Zoobesuch. Verschiedene Rallyes, darunter eine zur Vielfalt des Lebens, der Biodiversität, gibt es zum kostenlosen Download auf der Homepage www.opel-zoo.de.Hier sind auch alle aktuellen Informationen zum Zoobesuch und die weiteren Angebote im Opel-Zoo zu finden

Wilhelma Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart 24.09.2020
Elise Berger: „Mein Leben mit Alwin Berger“ Buch über den vergessenen Leiter der Wilhelma vorgestellt
Nicht alle Kapitel der langen Wilhelma-Geschichte sind heute so bekannt wie die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Bei genauerer Betrachtung tun sich erstaunliche Lücken auf. So wird der letzte Hofgartendirektor des Königshauses Württemberg mit fast keinem Wort in den Geschichtsbüchern über den Zoologisch-Botanischen Garten Stuttgart genannt. Obwohl Alwin Berger ein international anerkannter Botaniker und vor allem Experte für Kakteen und Sukkulenten war, taucht er in der Liste der Leiter der Wilhelma bis heute nicht auf. Mit dem Erscheinen der Lebensgeschichte Alwin Bergers im Eugen Ulmer Verlag kann zumindest teilweise eine Lücke in der Wilhelma-Historie geschlossen werden. Berger, 1871 im thüringischen Möschlitz (heute zu Schleiz gehörig) geboren, arbeitete sich rasch vom Gärtner zu einem angesehenen Botaniker auf. Nach Lehr- und Wanderjahren in Botanischen Gärten zwischen Dresden und Frankfurt, Freiburg und Greifswald folgte die Berufung an den Hanbury-Garten La Mortola in Italien. Seinen Dienst für den König von Württemberg trat er 1915 an und war ab diesem Zeitpunkt auch für die Geschicke der Wilhelma verantwortlich. Nach dem Ersten Weltkrieg war er es, der die Idee eines Botanischen Gartens in den Mauern der Wilhelma öffentlich machte. Leider gab es im damals zuständigen Finanzministerium des Landes Württemberg einen erbitterten Widersacher, der Berger das Leben schwer machte. Der Botaniker wurde degradiert und gab 1922 auf. Er legte sein Amt nieder und arbeitete von nun an in den USA, wo er allerdings nicht glücklich wurde. Einem Ruf ans württembergische Naturalienkabinett, dem heutigen Staatlichen Museum für Naturkunde Stuttgart, folgte er daher und baute dort die botanische Sammlung aus. Hier war er auch bis zu seinem Tod 1931 tätig. Die Spuren Alwin Bergers finden sich noch heute in der Wilhelma. Das Kakteenhaus, welches direkt am Haupteingang zu finden ist, wurde von ihm maßgeblich gestaltet. Durch seine hervorragenden Kontakte zu vielen Botanischen Gärten konnte der Pflanzenbestand des Königsgartens durch viele seltene Exemplare erweitert werden. Die Aufzeichnungen, die seine Frau Elise Berger für ihre Kinder handschriftlich und anekdotenreich festgehalten hat, waren lange Zeit im Familienbesitz. Dank des Entgegenkommens des Alwin-Berger-Archivs und der Recherchen von Rainer Redies gelangten sie an die Öffentlichkeit. Sie geben Einblick in eine erstaunliche Karriere und zeigen Alwin Berger zudem als Genie freundschaftlicher und kollegialer Beziehungspflege. Von seinem überreichen Arbeitsleben zeugen nicht zuletzt weit über 700 erstbeschriebene Pflanzenarten und rund 300 Publikationen. Elise Berger lebte nach dem Tod ihres Mannes weiterhin in Bad Cannstatt, war aber als Jüdin den Repressalien und Schikanen des Nazi-Regimes ausgesetzt und wurde 1944 nach Theresienstadt deportiert, wo sie kurze Zeit später verstarb. Heute erinnert ein Stolperstein vor dem Haus in der Heidelberger Straße 44 an Frau Berger.
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Zoo Osnabrück 24.09.2020
Seelöwe Bella bringt 99 Kilogramm auf die Waage – Genaue Gewichtsmessung bei Tieren dank Firma Höfelmeyer
Wie viel wiegt ein Seelöwe? Das können jetzt Zoobesucher und Tierpfleger im Zoo Osnabrück auf einen Blick feststellen – dank einer Waage im Wert von knapp 10.000 Euro, die die Firma Höfelmeyer aus Georgsmarienhütte kostenlos für das Seelöwengehege zur Verfügung gestellt hat. Bella, Donna und Sana heißen die drei kalifornischen Seelöwenweibchen, die seit Anfang September lernen auf ihre neue Waage zu gehen. „Während Bella und Donna das schon super machen, zögert Sana noch ein wenig und stellt zurzeit nur ihre Vorderflossen auf die Waage. Sie ist bei allem Neuen immer sehr skeptisch“, schmunzelt Kerstin Seifert, Revierleiterin der Themenwelt „Kajanaland“ und zuständig für die Seelöwen. Die Tierpflegerin verbindet den Gang auf die Waage mit dem täglichen medizinischen Training, das während der Fütterungen stattfindet. „Wir machen das Training, um den Gesundheitszustand der Seelöwen für beide Seiten einfacher zu überprüfen oder auch mal ein Medikament zu verabreichen. Das Training ist sehr spielerisch und basiert auf Belohnung durch Fisch. Bestrafung gibt es in dem Sinne nicht“, erläutert Seifert. So konnten die Seelöwen in den letzten Wochen ganz einfach lernen auf die Waage zu steigen: Sie folgten bereitwillig mit ihrer Nase der Faust der Tierpflegerin, dem sogenannten Hand-Target, die sie nach und nach zur Waage lotste. „Grundsätzlich kannten sie Waagen schon. Vorher haben wir ab und zu die mobile Waage unseres Tierarztes genutzt, das war aber recht umständlich. Zudem ist sie viel kleiner und es war nicht einfach den etwa 100 Kilo schweren Seelöwen genau zu platzieren“, so Seifert. Das geht jetzt bequemer und regelmäßiger: Die 2 Meter mal 1 Meter große Bodenwaage im Gehege ist groß genug für die Seelöwen und kann sogar einen Seelöwenbullen wiegen – bis 600 Kilogramm wird gemessen. Besucher können das Gewicht direkt von einem großen Display am Seelöwenhaus ablesen, für die Tierpfleger gibt es ein extra Display direkt an der Waage. Warum ist es wichtig das Gewicht zu kennen? Andreas Wulftange, Zoologische Leitung, erklärt, warum das Gewicht der Tiere eine so wichtige Rolle spielt: „Regelmäßig das Gewicht zu messen gibt uns Aufschluss über den Gesundheitszustand der Tiere. Natürlich begutachten wir unsere Tiere täglich, aber gerade beim Gewicht fällt es einem erst später auf, wenn Tiere bereits stärker ab- oder zugenommen haben. Mit der Waage können wir deutlich früher und genauer erkennen, wenn ein Tier zum Beispiel trotz gleichmäßiger Fütterung abnimmt.“ Auch mit Blick auf die Jahreszeiten spielt das Gewicht eine wichtige Rolle: „Im Winter dürfen sich unsere Seelöwen eine Speckschicht anfressen. Ab Herbst erhöhen wir je nach Witterung langsam die Ration von 6 Kilogramm Fisch am Tag pro Tier auf 10 Kilogramm, sodass sie dann statt etwa 85 bis 90 Kilogramm etwa 100 Kilogramm wiegen und gut vor der Kälte geschützt sind“, berichtet Wulftange. Kooperation mit Waagenhersteller Höfelmeyer – Dass die Zoomitarbeiter nun jeden Tag das Gewicht überprüfen können, haben sie dem Waagenhersteller Höfelmeyer aus Georgsmarienhütte zu verdanken. Das Familienunternehmen ist seit über 30 Jahren Spezialist für Industriewaagen, Prozesstechnik und Servicepartner und hilft auch im Zoo. „Wir unterstützen den Zoo seit vielen Jahren und haben schon für die Elefanten eine Waage installiert. Als der Zoo uns ansprach, dass sie auch für die Seelöwen eine Waage im Gehege benötigen, haben wir uns sofort an die Arbeit gemacht. Für die Seelöwen gibt es jetzt eine Bodenwaage aus Edelstahl im Wert von knapp 10.000 Euro. Das Gerät kann das ganze Jahr über draußen stehen und bei Bedarf sogar noch bei anderen Tieren in anderen Gehegen eingesetzt werden“, berichtet Judith Plogmann von der Firma Höfelmeyer. „Der Zoo Osnabrück ist eine große Bereicherung für alle Menschen, die in der Region wohnen, und wenn wir der besonderen Einrichtung helfen können die Tiere noch besser zu versorgen, machen wir das sehr gerne.“ Michael Wendt freut sich als Schatzmeister der Zoogesellschaft Osnabrück e.V. besonders über die Unterstützung: „Es ist toll zu sehen, wie die verschiedenen Firmen der Region den Zoo finanziell oder mit wichtigen Sachmitteln unterstützen und ihre Kompetenzen zur Verfügung stellen, damit wir alle diesen wundervollen Ort hier genießen dürfen. Schließlich finanziert sich der Zoo ja fast selbst, ohne große kommunale Zuschüsse – und das ist sehr schwierig. Deswegen vielen, vielen Dank für Ihr Engagement.“ Den Besuchern ist das besondere Stück schon aufgefallen: „Wir können zurzeit leider keine offiziellen Fütterungen wegen Corona machen, da diese immer sehr viele Menschen anlocken. Aber wenn Besucher zufällig bei einer Fütterung dabei waren, haben sie gleich die neue Anzeige entdeckt und sich gefreut, dass sie nun selbst sehen können, was so ein beeindruckender Seelöwe wiegt“, berichtet Tierpflegerin Seifert. Die Tierpfleger notieren nun täglich im digitalen Revierbuch, wie viel die Schützlinge auf die Waage bringen und vergleichen dies mit den täglichen Futtermengen. So sehen sie genau, ob Makrele und Hering gut verdaut und verstoffwechselt werden.

Zoo Heidelberg 24.09.2020
„Licht an!“ im Zoo Heidelberg – Heidelberger Zoo-Leuchten vom 1.10-29.11.2020
Ab Oktober wird es abends besonders stimmungsvoll im Zoo Heidelberg. Wenn der Zoo sich eigentlich bereits auf den Abschluss des Tages einstellt, heißt es auch in diesem Jahr wieder „Licht an!“ für das Heidelberger Zoo-Leuchten. Vom 1. Oktober bis zum 29. November 2020 faszinieren zahlreiche neue Lichtinstallationen und illuminierte Tierfiguren die Besucher entlang eines Rundwegs durch den Park. Mit leuchtenden Tierfiguren entsteht eine magische Atmosphäre im Zoo. Donnerstags bis sonntags verlängert der Zoo Heidelberg seine Öffnungszeiten und öffnet kurz nach dem ursprünglichen Zooschluss erneut bis 22 Uhr seine Türen: Große und kleine Besucher können so entspannt den Zauber des abendlichen Zoos beim Heidelberger Zoo-Leuchten erleben. Zusätzlich zur Erkundung des zauberhaft beleuchteten Parks mit den leuchtenden Tierobjekten erwartet die Besucher ein wechselndes Abendprogramm mit Vorträgen und Präsentationen in der Explo-Halle sowie zweimal geführte Rundgänge pro Abend. Die Möglichkeit der Teilnahme an diesen Programmpunkten ist im Ticketpreis für das Zoo-Leuchten bereits enthalten – aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl ist jedoch die Voranmeldung für die geführten Rundgänge und Vorträge notwendig. Zoo-Leuchten-Tickets sind im Vorverkauf zu Sondertarifen im online-Shop unter www.shop.zoo-heidelberg.de erhältlich: Karten für Erwachsene kosten online 16 Euro, für Kinder 6,50 Euro. An der Abendkasse sind die Tickets für 19,- Euro bzw. 7,50 Euro erhältlich. Für Inhaber von Patenpässen und Dauerkarten gibt es Sondertarife, ebenso wie für Besucher, die mit einem Plus-Ticket bereits 90 Minuten vor dem Zoo-Leuchten früher die Zootiere im Zoo besuchen und anschließend noch zum Zoo-Leuchten im Zoo bleiben möchten. Infos unter: www.zoo-heidelberg.de/zoo-leuchten Die Welt des Zoos im Abendlicht: In den letzten Wochen haben zahlreiche neue Tiere Einzug in den Zoo Heidelberg gehalten, die besonders am Abend ihre volle Schönheit offenbaren. Imposante Elefantenköpfe zieren das historische Portal im Zoo und laden zum Abendspaziergang in der Lichterwelt des abendlichen Zoos ein. Entlang des Rundweges warten leuchtende Seesterne, Orang-Utans, Koalas, Bisons, Skunks und viele mehr. Eine vier Meter hohe Giraffe beeindruckt ebenso wie eine eineinhalb Meter große Grille – und wer weiß, was um die nächste Ecke wartet.Sorgfältig wurde der Verlauf des Rundwegs in enger Absprache mit den Zoo-Kuratoren und Tierpflegern ausgewählt, denn sensible Tiere dürfen durch das abendliche Treiben nicht gestört werden. In manchen Tiergehegen zeigen sich die Zoobewohner jedoch durchaus interessiert an den abendlichen Gästen. Womöglich lassen sich die Berberlöwen bei einem nächtlichen Streifzug durch ihr Gehege beobachten oder bei Blick auf die Elefantenanlage erkennt man die Silhouetten der Jung-Bullen bei ihren Rangeleien während gegenüber der große Flamingosee zauberhafte Lichtspiegelungen zeigt. Unterwegs bietet der Zoo ein kleines Essens- und Getränke-Angebot: Cocktails werden aus einem original englischen Doppeldecker-Bus serviert. Weitere Angebote sind im Zoo verteilt. In der Explo-Halle wurden ehemalige Stallungen zu einer interessanten Lokalität umgebaut und beim Zoo-Café mit Tischen im Freien können die Besucher den Abend ausklingen lassen, bevor der Zoo um 22 Uhr ein zweites Mal am Abend schließt. Optionales Abendprogramm inklusive„Wir freuen uns sehr, auch in diesem Jahr den Zoo für das Heidelberger Zooleuchten zu öffnen. Neu ist, neben den Sondertarifen für Dauerkartenbesitzer das „Plus-Ticket“, das 1,5 Stunden vor Zooschluss genutzt werden kann, um den Zoo bei Tageslicht zu besuchen und bis in den Abend zum Zoo-Leuchten zu bleiben. Das wechselnde Abendprogramm beim Online-Ticket-Kauf wahlweise bereits inklusive! Das Zoo-Team hat spannende und unterhaltsame Vorträge, geführte Rundgänge und Foto-Präsentationen zusammengestellt – es lohnt sich“, berichtet Frank-Dieter Heck, Kaufmännischer Geschäftsführer. Der Laternen-Freitag für Kinder ist ebenfalls wieder im Angebot „Dieses besondere Highlight, das im vergangen Jahr auf sehr gute Resonanz stieß, haben wir gerne wieder aufgenommen: Immer freitags erhalten Besucher unter 18 Jahre, die mit einer leuchtenden Laterne zum Heidelberger Zoo-Leuchten kommen freien Eintritt“, so Heck. Eine Änderung gibt es jedoch: „Anstelle der Rabatt-Gutscheine haben wir in diesem Jahr Sonderpreise für den Vorverkauf in unserem Online-Shop, das erspart zudem die Zeit der Corona bedingten Registrierung vor Ort und hilft, Warteschlangen zu vermeiden.“ HEIDELBERGER ZOO-LEUCHTEN 2020 ÖFFNUNGSZEITEN Jeweils donnerstags bis sonntags von kurz nach Zooschluss bis 22 Uhr öffnet der Zoo für das Heidelberger Zoo-Leuchten: Oktober: ca. 18.15 bis 22 Uhr, November: ca. 17.15 bis 22 Uhr TICKETS VORVERKAUF ONLINE: shop.zoo-heidelberg.de Erwachsene 16,- € / Kind 6,50 € Optional auch inkl. eines Vortrages oder einer Sonder-Führung (ohne Aufpreis) ABENDKASSE Erwachsene 19,- € / Kind 7,50 €. SONDERTARIFE nur an der Abendkasse erhältlich, nicht mit anderen Tarifen kombinierbar. ZOO-DAUERKARTEN- / PATENPASS-INHABER Erwachsene 10,- € / Kind 5,- €, PLUS-TICKET Erst in den Zoo und einfach zum Zoo-Leuchten bleiben! Einlass 1,5 h vor Zooschluss, inkl. Eintritt Zoo-Leuchten: Erwachsene 25,50 € / Kind 12,- €, LATERNEN-FREITAG Jeden Freitag Eintritt frei für Kinder (unter 18 Jahre) mit leuchtenden Laternen. www.zoo-heidelberg.de/zoo-leuchten

Zoo Duisburg 24.09.2020
Themenführung „Weltmeister im Tierreich“ – Zoo Duisburg bietet kostenfreie Themenführung über tierische Rekorde an
Wie weit springt ein Känguru? Wie lange kann ein Seelöwe die Luft anhalten? Und wie können Elefanten ihre Ohren als Klimaanlage einsetzen? Viele Tiere bestechen mit außergewöhnlichen Spitzenleistungen. Bei der Themenführung „Weltmeister im Tierreich“ am Sonntag, dem 04. Oktober dreht sich daher alles um die Superlative im Tierreich. Los geht es um 12.00 und 14.00 Uhr am Haupteingang. Die Teilnahme an der Führung ist kostenfrei, lediglich der Zooeintritt ist zu bezahlen. Anmeldungen können noch bis zum 30.09.2020 unter mumme@zoo-duisburg.de entgegen genommen werden.

Tierpark Berlin 24.09.2020
Schulter an Schulter Barrieren abbauen – 1. FC Union schenkt dem Tierpark Berlin die erste Inklusionsschaukel
Auf dem Weg zu einem barrierefreieren Spielangebot hat der Tierpark Berlin großzügige Unterstützung vom 1. FC Union bekommen. Der Förderverein der Nachwuchsabteilung & Eisern trotz(t) Handicap des 1. FC Union Berlin e. V. sowie die Stiftung des 1. FC Union Berlin e.V. „UNION VEREINT. Schulter an Schulter“ haben dem Tierpark Berlin die erste Inklusionsschaukel geschenkt. Sie bildet den Auftakt für einen neuen Inklusionsspielplatz der am Terrassencafé Kakadu entstehen wird. Die Inklusionsschaukel kann sowohl von Rollstuhlfahrern als auch Eltern mit Kinderwagen selbstständig genutzt werden. Benutzungshinweise sowie ein Dank an die großzügigen Spender finden sich auf einer Tafel neben der Schaukel. Die Idee, eine Spendenaktion für Inklusionsschaukeln ins Leben zu rufen, stammt vom Vorsitzende der Faninitiative „Eisern trotz(t) Handicap“ Filip Schnuppe. Ihm wurde klar, dass solche barrierefreien Spielgeräte in der Hauptstadt noch Mangelware sind. „Das wollen wir ändern,“ fasst er das Ziel der Fan-Initiative zusammen. „Viele Unioner haben eine ganz enge Verbindung zum Tierpark Berlin, kennen ihn noch aus der eigenen Kindheit und besuchen ihn nun mit ihren Kindern und Enkeln“, berichtet Michael Parensen. Der Profifußballer spielte elf Jahre lang beim 1. FC Union Berlin und engagiert sich als Mitglied des Stiftungsrates auch für dieses Projekt: „Wir freuen uns, diese Schaukel heute dem Tierpark Berlin übergeben und damit unsere nachhaltige Partnerschaft nun noch weiter ausbauen zu können.“ Nach der Inklusionsschaukel im FEZ ist dies die zweite Schaukel, die durch das Engagement der Fanclubs des 1. FC Union in Berlin eingeweiht wurde. „Mit dem 1. FC Union haben wir einen zuverlässigen Partner gewonnen, mit dessen Hilfe wir unser Spielangebot im Tierpark Berlin nun noch barrierefreier gestalten können“, bedankt sich Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem bei den Vertretern des Berliner Vereins. „Zufällig weiß ich, dass wir in unserer Mannschaft hier auch eiserne Unionsfans haben. Umgekehrt freuen wir uns natürlich, dass auch viele Unionsfans große Tierparkfreunde sind und auch der Verein selbst uns mit der Übernahme einer Patenschaft unterstützt.“ Im Zuge der Zusammenarbeit beider Einrichtungen hat der 1. FC Union Berlin die Patenschaft für den Nachwuchs der Roten Pandas übernommen. Noch bis zum 27. September können Namensvorschläge über die Social Media Kanäle von Tierpark Berlin und dem 1. FC Union abgegeben werden. Anschließend entscheidet eine Jury, welcher der Vorschläge am besten zur kleinen roten Katzenbärin passt.

Zoo Hoyerswerda 24.09.2020
Leoparden-Mädchen heißt ab jetzt Nala – Follower auf Facebook und Instagram haben entschieden
Der China-Leoparden-Nachwuchs im Zoo Hoyerswerda heißt seit heute Nala. Bei einem Namenswettbewerb auf den Social Media Plattformen Facebook und Instagram gingen 218 Namensvorschläge ein. Mit 97 Likes hat der Name Nala den Wettbewerb für sich entschieden. Zur Namensweihe hatten sich die Tierpfleger eine besondere Taufe überlegt: Der neue Name als Eisbuchstaben hängend am Lieblingskletterstamm drapiert. Neugierig aber dennoch sehr vorsichtig beäugt Nala ihren verlockend duftenden Namen. Ist es von unten leichter oder doch lieber vom Stamm aus? Waren wohl die Überlegungen des kleinen Leoparden-Mädchens. Letztendlich wartete sie geduldig bis ihre „Beute“ zur ihr kam. Denn nach einer Weile schmolz das Eis und löste sich so von der am Stamm befestigten Schnur. Seit drei Monaten ist der Nachwuchs nun schon gemeinsam mit Mama BaoBao auf der Außenanlage und erobert seit dem nicht nur die Herzen des Zoo-Teams, sondern auch die der Besucher. Mit etwas Glück und Geduld kann die Mini-Raubkatze bei ihren mittlerweile schon gewagten Kletterkünsten beobachtet werden. Munter, neugierig und immer mutiger nimmt es die Anlage mehr und mehr in Beschlag. Für den Nachwuchs lassen sich auch die Tierpfleger immer wieder neue Beschäftigungsmöglichkeiten einfallen. Egal, ob es ein Glöckchen ist, eine einfache Papiertüte oder ein Strauch Bambus. Alles wird genau unter die Lupe genommen und muss dem meist wildem Spiel standhalten. BaoBao ist eine aufmerksame und fürsorgliche Mutter und stoppt den Spieltrieb der Kleinen meist schneller als Nala es möchte. Die meiste Zeit des Tages verbringen Mutter und Kind jedoch mit ausgiebigen Nickerchen.

Kölner Zoo 24.09.2020
Braunes Fell, große Schnute, Riesenkulleraugen: Bison-Bulle „Winni“ im Kölner Zoo geboren
Zuwachs bei den Bisons im Kölner Zoo. Die siebenjährige Kuh „Lakota“ hat am 11. September einen kleinen Bullen geboren. Es kam während der Öffnungszeiten auf der Anlage zur Welt, sodass Besucher live dabei waren. Das Jungtier ist agil und munter und trinkt bereits kräftig Muttermilch. Vater ist der ebenfalls siebenjährige Bulle „Cherokee“, der mit seiner imposanten Statur Chef der Kölner Bisongruppe ist. Das Verbreitungsgebiet der Bisons reicht von den trockenen Steppen Nordmexikos über die Prärien des mittleren Westens bis zu den Weiden entlang der Flüsse Alaskas. Bisons werden bis zu einer Tonne schwer. Sie sind damit die größten Landsäuger Nordamerikas. Die Tiere bildeten einst die Lebensgrundlage der nordamerikanischen Indianer, die von und mit den Bisons lebten. Sie töteten nur für den Eigenbedarf und verwerteten die Tiere komplett. Fell, Sehnen und Knochen wurden zur Herstellung von Kleidung, Decken, Sätteln, Zaumzeug, Schilden, Seilen, Leim, Kissenfüllungen, Geschirr, Rasseln, Schmuck, Werkzeugen und Tipis genutzt. Der Büffelmist diente als Brennmaterial. Erst mit der Erschließung des Kontinents durch weiße Siedler und Jäger kam es zum Massenschlachten. Die Bisonjagd wurde zum Volkssport. In der kurzen Zeitspanne zwischen 1870 und 1876 wurden die einstmaligen Millionenbestände auf wenige tausend Tiere dezimiert. Dies geschah auf staatliche Anordnung, um den Indianern die Lebensgrundlage zu nehmen. Schutz- und Erhaltungsbemühungen starteten 1905. Mittlerweile leben wieder mehr als eine halbe Million Bisons in Nordamerika, die meisten davon in Farmen. Nur 5 Prozent sind wildlebend. Andere werden zu Erhaltungszuchtzwecken in umzäunten Reservaten gemanagt. Die Bestände sollen weiter vergrößert werden. Ziel ist es, ihre kulturelle und auch wirtschaftliche Bedeutung für die Indianer wiederherzustellen und den Bisons die ursprüngliche Rolle im Ökosystem der Steppen wiederzugeben. Bisons sind nicht nur wichtige Beutetiere, sondern auch Landschaftsgestalter. Als Grasfresser verhindern sie die Ausbreitung von Büschen und Bäumen und sorgen für offene Landschaften. Diese bilden wiederum den Lebensraum für viele Pflanzen, Insekten, Vögel und kleinere Säugetiere. Im Kölner Zoo besteht die Hauptnahrung aus Gras, das im Sommer frisch geschnitten und im Winter getrocknet als Heu angeboten wird. Kraftfutter aus Getreide wird täglich dazugegeben. Im Winter bekommen die Bisons Rüben und gelegentlich Äste zum Beknabbern der Rinde, in der sich viele Mineralien befinden.

Zoo Basel 24.09.2020
Nachwuchs bei den Lamas im Zoo Basel
Am 18. August kam im Zoo Basel ein Lama zur Welt. Das männliche Jungtier hält die ganze Lamaherde auf Trab. Wenn sich Lamas bedroht fühlen, spucken sie ihren Gegner an. Lamastute Nala (7) hat am helllichten Tag ein gesundes Jungtier geboren. Die Tiere im Zoo Basel gebären vorwiegend über Nacht, die Ausnahme sind die Lamas. Lamamütter lecken ihre Jungen nach der Geburt auch nicht ab, wie dies andere Säugetiere tun, sondern lassen sie einfach von der Sonne trocknen. Das Junge von Nala stand etwa 45 Minuten nach der Geburt bereits auf den Beinen und trank wenig später zum ersten Mal am Euter der Mutter. Jetzt bringt das kleine Hengstfohlen Leben in die Herde. Die spielerischen Kämpfe zum Kräftemessen mit seiner Halbschwester gehören zur Tagesordnung. Sie ist das Junge von Aurora (20) und nur wenige Monate älter. Die Lamaherde besteht zurzeit neben Nala und Aurora mit ihren beiden Jungen aus dem Hengst Salvejo (16) und den Stuten Aura (15), Marie (12) und Manchada (9). Treue Lastenträger – Die sehr robusten Lamas können Lasten von 25 bis 35 Kilogramm tragen und pro Tag 20 bis 30 Kilometer zurücklegen. In unzugänglichen Regionen der Anden setzt die indigene Bevölkerung noch heute auf die widerstandsfähigen und genügsamen Lasttiere. Die Lamas dienen dort nicht nur als Transportmittel, sondern werden vollständig verwertet: Aus ihrer Wolle werden Decken, Ponchos, Säcke und Seile gemacht, die Haut wird zu Lederprodukten verarbeitet, das Fleisch gegessen (meist als Trockenfleisch), und der Kot dient als Brennstoff. Lamas werden für Trekkings und tiergestützte Therapien eingesetzt oder sogar als Herdenschutztiere. In Nordamerika schützen Lamas Schaf- und Ziegenherden vor verwilderten Hunden, Füchsen und Kojoten. Sei nett, sonst spucke ich – Lamas gehören zur Familie der Kamele. Sie haben zwar keinen Höcker, aber wie für Kamele typisch einen langen Hals, lange Beine und einen relativ kleinen Kopf mit gespaltener Oberlippe. Lamas werden oft mit den eng verwandten Alpakas verwechselt. Das klare Unterscheidungsmerkmal sind die Ohren, welche beim Lama bananenförmig gebogen sind. Lamas sind zudem grösser und schwerer als Alpakas und haben ein gröberes Fell. Eine Gemeinsamkeit haben sie: fühlen sie sich bedroht, spucken sie ihren Gegner an. Solange der Mensch das Lama respektvoll behandelt, hat er nichts zu befürchten. Es kommt hingegen vor, dass sie Artgenossen anspucken, um sie auf Distanz zu halten oder um Rangverhältnisse zu klären. Dazu würgen sie Pansensaft hoch und stossen einen mit Speichel vermischten, stinkenden Sprühnebel aus. Auch wenn zwei Hengste miteinander kämpfen, kann es sein, dass sie neben Anspringen, Treten, Beissen und Schreien auf das Spucken setzen, um ihren Kontrahenten abzuwehren.

Tierpark Nordhorn 24.09.2020
Waldrappe im Tierpark Nordhorn nun Teil des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes – Neue Gruppe aus Duisburg eingetroffen – alte Gruppe zog in den Eifelzoo
Sie gehören sicherlich nicht zu den hübschesten Vögeln, aber mit ihrem langen gebogenen Schnabel, dem schwarz-schillernden Gefieder und dem nackten Kopf mit Federschopf sind Waldrappe auf alle Fälle sehr faszinierende Geschöpfe. Seit sechs Jahren leben einige der Ibisvögel mit Gänsegeiern, Sibirischen Steinböcken und Europäischen Sumpfschildkröten in der großen Voliere mit dem Namen „Geierfelsen“. Über zwei Antritte können die Zoobesucher hier ohne trennende Gitter die Tiere in der naturnahen Felslandschaft beobachten. Der Waldrapp war einst in Europa ein häufig anzutreffender Vogel, der in Frankreich, der Schweiz, Deutschland, Österreich, Spanien und im Westen des Balkans beheimatet war. Im 17. Jahrhundert starben die Waldrappe jedoch in Mitteleuropa aufgrund intensiver Bejagung aus, da ihr Fleisch als besonders schmackhaft galt. Heute laufen verschiedene Wiederansiedelungsversuche, um den Waldrapp als Brutvogel in Europa wieder zu etablieren. In freier Wildbahn in Marokko lebten im Jahre 2019 nur noch etwa 700 Vögel und etwa 250 halbwild in der Türkei. In zoologischen Gärten wird der stark gefährdete Waldrapp hauptsächlich aus Artenschutzgründen gehalten. Einerseits geht es darum, langfristig eine Reservepopulation in Gefangenschaft zu erhalten, weil der Wildbestand extrem klein und auf wenige Orte lokalisiert ist, andererseits beteiligen sich zahlreiche Zoos an Forschungs- und Wiederansiedlungsprojekten. Der Bestand in den Zoos wird in einem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) von Innsbruck aus koordiniert. Insgesamt 108 Europäische Zoos beteiligen sich an dem Programm und halten etwa 1350 Vögel in ihren Einrichtungen – eine stolze Zahl! Die Nordhorner Waldrappe kamen vor sechs Jahren aus dem Schleswig-Holsteinischen Sankt Peter-Ording. Schon damals war es ein großer Wunsch des Tierparks die gesamte Gruppe, wenn möglich, in das EEP zu integrieren. Leider war dies nicht erfolgreich, da die Zuchtlinien nicht nachvollziehbar waren, was jedoch eine Voraussetzung zur Teilnahme am EEP ist. „Als wissenschaftlich geführter Zoo haben wir aber natürlich ein Interesse daran am EEP mitzuwirken!“ so Kurator Dr. Dirk Wewers. „Nachzuchten von EEP Tieren können mitunter in die bestehenden Auswilderungsprojekte in Österreich, Deutschland und Italien gehen, was für uns ein erklärtes Ziel wäre,“ so Wewers weiter. Dass dies durch den Austausch der Vögel nun gelungen ist, freut den neuen Kurator des Zoos. Am 17. September zogen 18 neue Waldrappe aus dem Zoo Duisburg auf den Geierfelsen in der Grafschaft Bentheim. 5 weibliche Nordhorner Tiere durften verbleiben, so dass die Waldrapp-Gruppe auf beachtliche 23 Tiere angewachsen ist. Die übrigen Nordhorner Tiere zogen in den Eifelzoo. Die Duisburger Waldrappe gehen auf die Innsbrucker-Ursprungszuchtgruppe aller im Zoo geborenen Waldrappe zurück. Zwei der Tiere sind mit 44 und 45 Jahren sogar die ältesten Vögel im EEP! In freier Wildbahn erreichen die Ibisvögel lediglich ein Alter von 15 bis 20 Jahren. Nun sind alle gespannt, ob die beiden hochbetagten Tiere noch für Nachzuchten im Tierpark Nordhorn sorgen und somit zum Erhalt der seltenen Ibisvögel beitragen.

Tiergarten Schönbrunn 24.09.2020
Namen für Geparden-Jungtiere gesucht
Sie raufen miteinander, flitzen durchs hohe Gras und klettern geschickt auf Bäume: Die vier Geparden-Jungtiere im Tiergarten Schönbrunn entdecken unter den wachsamen Augen ihrer Mutter Afra neugierig jeden Winkel der Außenanlage. „Unsere jungen Geparde sind drei Monate alt und haben sich prächtig entwickelt. Sie wiegen derzeit rund sieben Kilogramm, messen beim Raufen ihre Kräfte und versuchen sich spielerisch im Sprint, wie man es vom schnellsten Landsäugetier der Erde erwarten darf“, so Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck. Mittlerweile konnten die Tierpfleger das Geschlecht der kleinen Raubkatzen bestimmen: Für zwei Weibchen und zwei Männchen werden nun mit Hilfe der Zoofans Namen gesucht. Die Tierpfleger haben sich für jedes Tier zwei Namen überlegt, die auf der Facebook-Seite des Tiergartens ab sofort bis Sonntag, 27. September zur Wahl stehen. Hauptmahlzeit der Jungtiere ist schon Fleisch. Acht Kilo verputzen sie pro Tag gemeinsam mit ihrer Mutter, zu der sie aber gerne auch noch zum Milchtrinken kommen. In der Wildbahn, in Afrika, sind Geparden-Junge oft Beute von Löwen, Hyänen oder Leoparden, während ihre Mutter auf der Jagd ist. Hering-Hagenbeck: „Die silbergraue Nackenmähne, die man auch bei unseren Tieren gut sehen kann, dient den Jungtieren als Tarnung. Dank dieser wolligen Haare verschmelzen sie mit dem Savannengras und sind für ihre Feinde schwer auszumachen.“ Die größte Bedrohung der Geparden ist aber wieder einmal der Mensch, der ihnen immer mehr von ihrem natürlichen Lebensraum nimmt. Nur mehr rund 7000 erwachsene Tiere leben in Afrika und in Iran. Zoos züchten diese bedrohte Tierart im Rahmen eines Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP). Infos zur Namenssuche – Abstimmung auf der Facebook-Seite: „Zoo Vienna Schönbrunn“, Zeitraum: Donnerstag, 24.9. bis Sonntag, 27.9., um 24:00 Uhr – Am Dienstag, 29.9., um 9:00 Uhr wird das Ergebnis der Namenswahl auf der Facebook-Seite des Tiergartens bekanntgegeben., Namensvorschläge für die Weibchen: Moja oder Sibaya, Malkia oder Haraka, Namensvorschläge für die Männchen: Tuli oder Mrembo, Moto oder Paka

Tierpark Neumünster 23.09.2020
Der Verein „Zuckerschnuten e.V.“ besucht den Tierpark Neumünster
„Zuckerschnuten e.V.“ ist ein in Dersau ansässiger Verein, der sich um die Betreuung von Familien mit, an Diabetes Typ 1 erkrankten Kindern und Jugendlichen kümmert. Die Familien kommen aus Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern und leisten gegenseitig Hilfe zur Selbsthilfe, um mit ihrem gemeinsamen Schicksal besser umzugehen. Der Verein bietet viele gemeinsame Freizeitaktivitäten an und unterstützt die Familien und deren soziales Umfeld bei Schul-, Kindergarten- und Berufsproblemen, Behördenhilfe, Schulungen und Beratungen, rund um das Thema Diabetes mellitus Typ1. „Als wir von der tollen gemeinsamen Freikarten-Aktion der Sparda Bank Hamburg und dem Tierpark Neumünster hörten, dachten wir sofort, das ist was für uns!“, so die 1. Vorsitzende des Vereins Andrea Witt. Ein paar Emails später war klar, die Zuckerschnuten werden schon bald einen gesponserten Tagesausflug in den Tierpark Neumünster machen. Am Sonntag, den 20.09.2020 war es nun endlich soweit, Tierpark Leiterin Verena Kaspari begrüßte 40 Zuckenschnuten am Tierpark Eingang. „Diese gemeinsame Aktion mit der Neumünsteraner Filiale der Sparda Bank Hamburg hat bereits vielen Menschen ein paar unbekümmerte Stunden hier bei uns im Tierpark bereiten können. Wir freuen uns umso mehr, dass wir heute mit Hilfe dieser Aktion, die „Zuckerschnuten“ bei uns begrüßen dürfen. Entschleunigung und etwas Normalität ist für viele mittlerweile etwas ganz Besonderes und dennoch so wichtig“, so Kaspari weiter. Fazit der Teilnehmer, nicht nur die Sonne strahlte an diesem Tag, sondern auch viele kleine und große Zuckerschnuten. Wer den Kontakt zum Verein „Zuckerschnuten“ sucht, kann diesen ganz einfach über deren Facebookseite herstellen.

Tierpark + Fossilium Bochum 23.09.2020
Tiere entdecken, Natur begreifen, Arten schützen Sparkasse Bochum und Tierpark + Fossilium Bochum feiern 10 Jahre erfolgreiche Bochumer Bildungskooperative
Vor 10 Jahren nahm die erfolgreiche Umweltbildungsoffensive in Bochum ihren Anfang. Die Sparkasse Bochum und der Tierpark + Fossilium Bochum beschlossen das gemeinsame Ziel, jedem Bochumer Schulanfänger einen kostenlosen Tierparkbesuch unter zoopädagogischer Betreuung zu ermöglichen. Heute blicken beide Partner auf ein Jahrzehnt zurück, in dem insgesamt über 25.000 Schüler*innen aus rund 1.100 Eingangsklassen das traditionsreiche Bildungsangebot in Anspruch nahmen. 2020 – ein Jahr, in dem sich viele Schüler*innen in den zurückliegenden Monaten ungewohnten Herausforderungen, wie Einschränkungen des Freizeitangebots und Homeschooling, stellen mussten, – hat uns einmal mehr gezeigt, wie wichtig das Angebot der Bochumer Bildungskooperative ist. Wir sind sehr froh, dass wir den Schulanfängern unserer Stadt mit einem zoopädagogischen Programm im Tierpark ein besonderes Erlebnis ermöglichen können, das gleichzeitig den Grundstein für einen respektvollen Umgang mit Tieren und der Natur sowie für nachhaltiges Handeln legt. Auch für die 27 Mädchen und Jungen der Feldsieper Schule in Bochum ging es am Montag, 21.09.2020, in den Tierpark. Zoobegleiterin Mandela Keita nahm die Schüler*innen mit auf eine Entdeckungsreise durch die Wüste Australiens, die heimische Nordseeküste und durch den Dschungel Südostasiens.

Alpenzoo Innsbruck 22.09.2020
Ein beliebtes Tier im Alpenzoo darf sich seit letzter Woche über einen neuen Paten freuen: Die Innsbrucker Nordkettenbahnen haben die Patenschaft für das Alpenmurmeltier übernommen.
Die neugierigen Nager teilen sich ihr Gehege mit den Bartgeiern und den Alpenkrähen und sind gut aus dem Innenraum der Anlage zu beobachten, wo auch der Hinweis auf die Patenschaft durch die Innsbrucker Nordkettenbahnen angebracht ist. Für Nagetiere sind die Murmeltiere untypisch groß. Sie können eine Größe bis zu 60 cm erreichen. Dabei kommt noch ein 10 bis 25 cm langer Schwanz hinzu. Zudem sind sie darauf spezialisiert, Gangsysteme bis zu einer Länge von 10 bis 70 m zu bauen. Schon lange vor den ersten Schneefällen ziehen sie sich in ihren Bau zurück und fallen in einem mit Heu ausgepolsterten Kessel, eng aneinander liegend, in den Winterschlaf, der alle paar Tage kurz unterbrochen wird. Dabei kann die Körpertemperatur auf bis zu unter 5°C fallen, wahrlich ein Anpassungskünstler der Nordkette und somit das ideale Patentier für die Innsbrucker Nordkettenbahnen. Im Zuge der Patenschaft und der langjährigen Kooperation zwischen Alpenzoo und Innsbrucker Nordkettenbahnen wurden zwei spezielle Besuchertickets entwickelt. Das „Top of Innsbruck PLUS“-Ticket beinhaltet die Highlights an der Nordkette in einem Ticket, nämlich die Fahrt bis zum Hafelekar und den Eintritt in den Alpenzoo. Beim „Kombiticket Alpenzoo“ ist die Fahrt mit der Hungerburgbahn und der Eintritt in den Alpenzoo inkludiert. Beide Tickets können bequem im online-shop auf der Website der Innsbrucker Nordkettenbahnen erworben werden. Das angehängte Foto darf kostenfrei verwendet werden. Als Quelle ist der Alpenzoo zu nennen. Wir würden uns sehr über eine Berichterstattung freuen.

Naturschutz-Tierpark Görlitz 22.09.2020
„Jetzt Herz zeigen!“ für den Naturschutz-Tierpark Görlitz-Zgorzelec
Mit einem Einkauf am 28.09. in einem Görlitzer dm-Markt hungrige Tiermäuler füllen Mit „Jetzt Herz zeigen!“ unterstützt dm Projekte und Organisationen aus den Bereichen Soziales, Bildung und Kultur, in denen Menschen sich für die Zukunft unserer Gesellschaft engagieren. Die Aktion findet in Form eines bundesweiten Spendentages am 28.09.2020 in allen deutschen dm-Märkten statt. Fünf Prozent des gesamten Tagesumsatzes werden anteilig an die entsprechenden Spendenpartner übergeben. In diesem Jahr fiel die Wahl der drei Görlitzer Filialen auf den Naturschutz-Tierpark Görlitz-Zgorzelec. Für die Mitarbeiter des Tierparks sind die Sensibilisierung aller Besucher für den Erhalt unserer Natur sowie gefährdeter Wildtierarten und alter Haustierrassen eine Herzensangelegenheit. Dazu zählen die Nachzucht bedrohter Tierarten, aber auch faszinierende Tierkontakte und -erlebnisse zum Aufgabenspektrum. Die Spendensumme möchte das Team dafür verwenden, Futtermittel für die exotischen Zootiere wie Rote Pandas, Beos, Goldkopflöwenaffen oder Zwergseidenaffen zu kaufen. Die Kosten dafür belaufen sich auf immerhin um die 2000€ je Monat.

Zoologisch Botanischer Garten Wilhelma Stuttgart 21.09.2020
10 Jahre Schmetterlingsschutz in Stuttgart – UN-Dekade zur Biologischen Vielfalt: BUND und Wilhelma erhalten Auszeichnung
Bunte Inseln statt grüne Wüsten. Seit zehn Jahren engagieren sich der BUND-Kreisverband Stuttgart und die Wilhelma für den Schmetterlingsschutz. Zusammen schaffen sie auf mittlerweile 13 ausgewählten Wiesen in Stuttgart bunte Oasen für Schmetterlinge. Das Engagement und der Einsatz zahlen sich aus. Passend zum zehnjährigen Jubiläum wurden BUND und Wilhelma heute (21.9.) im Rahmen der UN-Dekade zur Biologischen Vielfalt ausgezeichnet. Damit bekommt der Schutz von Schmetterlingen und mit ihnen von vielen anderen Tieren und Pflanzen besonderes Gewicht. Zudem wurde der Einsatz von Ehrenamtlichen Schmetterlings-Kartierer*innen und den Wilhelma-Gärtner*innen gewürdigt. „Blühende Wiesen in Großstädten sind wahre Oasen für viele Insekten“, betonte deswegen auch Prof. Dr. Lars Krogmann, Entomologe des Staatlichen Museums für Naturkunde Stuttgart, in seiner Laudatio. „Der Schwund der Vielfalt und vor allem der Anzahl an Insekten hat mittlerweile besorgniserregende Ausmaße angenommen. Deswegen ist es wichtig, dass Schmetterlinge gezielt unterstützt werden.“ Im Zentrum der Schutzmaßnahmen steht die besondere Pflege von ausgewählten Flächen. So werden mittlerweile 13 Stücke mit insgesamt fast sechs Hektar insektenfreundlich bewirtschaftet. Dazu gehört, dass sie nur noch maximal zweimal im Jahr gemäht werden. Zudem wurden an ausgewählten Stellen Wildkräuter gezielt angesät. Neben Schwalbenschwanz, Kleinem Fuchs und Admiral profitieren auch viele andere Insekten von diesen Maßnahmen. „Wir zeichnen verantwortlich für die Grünpflege aller Flächen, die dem Land Baden-Württemberg in Stuttgart gehören. An der Grabkappelle, im Rosensteinpark oder in der Wilhelma selbst zeigen wir, was eine insektenfreundliche Pflege auszeichnet“, berichtete Dr. Thomas Kölpin, Direktor der Wilhelma. „Damit kommen wir unserem Auftrag als Artenschutzinstitution auch bei uns vor der Haustür nach. Nicht nur Nashorn und Gorilla sind bedroht, sondern auch den Insekten in unseren Breiten geht es schlecht. Und hier zeigen wir gemeinsam, wie erfolgreicher Naturschutz funktioniert“, so Kölpin weiter. „Trotz Parks, Grünstreifen oder Gärten gibt es für Schmetterlinge, Bienen und andere Insekten viel zu wenig geeignete Lebensräume in der Stadt“, sagte Berthold Frieß, Mitinitiator des Kooperationsprojekts und ehemaliger Landesgeschäftsführer des BUND Baden-Württemberg. „Als vor zehn Jahren der Startschuss für das Kooperationsprojekt fiel, wollten wir Lösungen anbieten und ganz konkret aufzeigen, wie naturnahe und insektenfreundliche Grünflächenpflege aussehen kann. Inzwischen gibt es 13 Schmetterlingswiesen in Stuttgart. Die Kooperation von Wilhelma und BUND und die Zusammenarbeit zwischen der Parkpflege der Wilhelma und den BUND-Ehrenamtlichen haben sich ausgezahlt. Auf den Wiesen summt und brummt es wieder.“ Seit Projektstart vor zehn Jahren haben die ehrenamtlichen BUND-Kartierer*innen 52 verschiedene Falter gezählt. Die Artenvielfalt auf den so gepflegten Flächen ist somit deutlich größer als auf Vergleichsflächen, bei denen die Nutzung nicht angepasst wurde. Das zeigt: Die naturnahe Wiesenpflege zahlt sich für die Artenvielfalt auf Stuttgarts Wiesen aus. Mit Himmelblauer-Bläuling und Malven-Dickkopffalter leben hier auch zwei Falter, die in Baden-Württemberg gefährdet sind. Der Segelfalter ist im Südwesten sogar stark gefährdet. „Dass sich die Zusammenarbeit so gut entwickelt hat, stimmt mich zuversichtlich und freut mich sehr. Es ist großartig, dass immer mehr Wiesen seit Projektstart hinzugekommen sind. Auch, dass sich das Kooperationsprojekt zu einer dauerhaften Zusammenarbeit mit Aktiven und tollen Umweltbildungsprojekten mit Schmetterlingsspaziergängen und Seminaren für alle Bürger*innen gemausert hat“, so der ehemalige BUND-Landesgeschäftsführer Berthold Frieß. Herz und Hand des Schmetterlingsprojektes sind der Fachbereich Parkpflege der Wilhelma, der das naturnahe Pflegekonzept umsetzt, und die BUND-Aktiven. Freiwillige Kartierer*innen beobachten alle zwei Wochen im Sommerhalbjahr die Falter auf den Schmetterlingswiesen, so wie Jutta Schneider-Rapp. Mit sieben weiteren Aktiven beobachtet, zählt und dokumentiert sie Schmetterlinge. „Wir laufen immer denselben, 200 Meter langen Zickzack-Kurs durch die Wiese und schauen links und rechts nach Faltern. Der BUND Stuttgart freut sich sehr über die Auszeichnung. Wir hoffen, dass BUND und Wilhelma ihre fruchtbare Kooperation weiter ausbauen. Außerdem wünschen wir uns mehr Grün in der Stadt und naturnahe Privatgärten: viel mehr Blüten, wilde Ecken für Schmetterlinge und andere Insekten“, sagte die 56-Jährige. „Möge uns die UN-Dekade beflügeln.“ Informationen zur UN-Dekade Biologische Vielfalt Die Vereinten Nationen haben den Zeitraum von 2011 bis 2020 als UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgerufen, um dem weltweiten Rückgang der Naturvielfalt entgegenzuwirken. Ein breit verankertes Bewusstsein in unserer Gesellschaft für den großen Wert der Biodiversität ist eine wichtige Voraussetzung. Die UN-Dekade Biologische Vielfalt in Deutschland lenkt mit der Auszeichnung vorbildlicher Projekte den Blick auf den Wert der Naturvielfalt und die Chancen, die sie uns bietet. Gleichzeitig zeigen diese Modellprojekte, wie konkrete Maßnahmen zum Erhalt biologischer Vielfalt, ihrer nachhaltigen Nutzung oder der Vermittlung praktisch aussehen können. Der Begriff „biologische Vielfalt“ umfasst die Vielzahl der Tier- und Pflanzenarten sowie die Vielfalt der Mikroorganismen und Pilze. Einbezogen wird auch die genetische Vielfalt innerhalb der Arten, die sich bei Pflanzen in den verschiedenen Sorten und bei Tieren in den Rassen wiederspiegelt. Aber auch die verschiedenen Lebensräume und komplexen ökologische Wechselwirkungen sind Teil der biologischen Vielfalt. Die Biodiversität ist Voraussetzung für die Funktion der Ökosysteme mit ihren verschiedenen Ökosystemleistungen.

Wisentgehege Springe 21.09.2020
Holpriger Start in ein junges Elchleben Im Wisentgehege Springe wird Kälbchen Susi mit der Flasche aufgezogen
Fröhlich und ungestüm tobt das kleine Elchbaby Susi im nichtöffentlichen Teil des Wisentgeheges über die Wiese – die ersten Wochen möglichst mit Blickkontakt zu Wisentgehegeleiter Thomas Hennig, ihrem Ziehvater. Der zieht sie mit der Flasche auf. Zu Beginn der Inobhutnahme hat Susi ihre Tage ausschließlich im Stall verbracht. Bei der großen Hitzewelle wurde ein Klimagerät eingesetzt. Anders als Kälte, stellt Hitze sogar für erwachsene Elche ein Problem dar. Später durfte das Kälbchen unter Aufsicht auf die Wiese. Inzwischen verbringt Susi fast den ganzen Tag draußen. Sie entscheidet selbst, ob sie den Stall aufsucht oder draußen ist. Geboren wurde das kleine Elchkalb bereits am 20. Juli. Wisentgehegeleiter Thomas Hennig freute sich, dass es Mutter Silvia und der Kleinen nach der Geburt gut ging. Aber bereits zwei Tage später kam der große Schreck: Elchkuh Silvia hatte einen Milchstau – Klein Susi drohte zu verhungern. Er nahm das Elchbaby am 22. Juli abends in seine Obhut. Damit nicht genug, Mutter Silvia war in einem schlechten Zustand, musste narkotisiert und umfassend behandelt werden. Der Tierarzt nahm sogar eine Gebärmutterspülung vor. Und Susi sperrte sich zuerst gegen die erste Milchfütterung per Flasche, die um 22 Uhr stattfand. „Ein Nuckel ist eben anders als ein Euter“, sagt Thomas Hennig. „Um 2 Uhr nachts, es war bereits die vierte Fütterung infolge, hatte Susi das Prinzip Nuckel verstanden und säuft seitdem perfekt“, zeigt sich der Wisentgehegeleiter erleichtert. Fünf Wochen lang gab es zehn Mahlzeiten Ziegenmilch täglich rund um die Uhr. Bis zu sechs Liter Milch betrug die Tagesportion. Hennig bekam in dieser Zeit wenig Schlaf…. Schon seit der dritten Woche nahm Susi zusätzlich Blätter und Kräuter auf. „Zunächst nur in der Größe eines Blumenstraußes, mittlerweile sind es etliche Zweige die mein Ziehkind verputzt“, berichtet Hennig. Seit einigen Tagen frisst sie sogar pelletiertes Spezialfutter für Elche. Susis nächster Lernschritt wird sein, Wasser aus einem Trog zu saufen. Da weigert sie sich noch beharrlich. „Bei der Aufzucht von Susi wurde ich zeitweilig unterstützt von Melina Hennig und Imke Heyter. Lange Zeit war Susi allerdings so auf mich fixiert, dass sie Nahrungsaufnahme in meiner Abwesenheit verweigert hat.“ Im Laufe der Zeit musste das Elchbaby vier Krisen überstehen. Zweimal plagten sie Durchfallerkrankungen, die zunächst antibiotisch behandelt wurden. Gegen einen dritten Durchfall wurde die erste Wurmkur verabreicht. Später kam es zu wachstumsbedingten Knochenhautentzündungen, die mit entzündungshemmenden Medikamenten und Veränderung der Milchrezeptur erfolgreich behandelt wurden. „Handaufzuchten von Elchen sind schwierig. Umso mehr freuen wir uns, dass es Susi gut geht“, sagt Hennig. Besucher des Wisentgeheges können Susi noch nicht erleben. Wann sie im Wisentgehege einzieht, hängt von der weiteren Entwicklung ab. Sie muss dazu komplett von der Milch entwöhnt sein und absolut sicher ausreichend Futter aufnehmen. Übrigens: Bereits Elchkuh Silvia und ihren Zwillingsbruder Carl Gustav hatte der Wisentgehegeleiter mit der Flasche aufgezogen, nachdem ihre Mutter kurz nach der Geburt verstorben war. Seitdem besteht ein Vertrauensverhältnis zwischen Hennig und Silvia. Nur deshalb durfte er sich so kurz nach der Geburt dem Elchbaby nähern. (Siehe Fotos) Elchkühe sind ansonsten sehr gefährlich und verteidigen ihren Nachwuchs.

Tierpark Gotha 21.09.2020
Acht kleine Fellknäule auf Entdeckungstour
Nachwuchs bei den Kaninchen im Tierpark Gotha. Jungtiere der Luchse und Tschajas wachsen in Familiengruppen heran. Vor knapp vier Wochen erblickten acht Kaninchen in der Erlebniswelt am Kleinen Seeberg das Licht der Welt. Die am 21. August 2020 geborenen Jungtiere, eine Mischung aus den Rassen Blauer Wiener (Vater) und Schecke (Mutter), waren nach der Geburt noch blind und taub. Mittlerweile sind sie jedoch ordentlich gewachsen, knabberten bereits in der dritten Lebenswoche am Heu und hopsen schon angeregt durch die Anlage. Die acht Geschwister genießen es deutlich, in der Gruppe zusammenzuleben und bereits die ersten Tunnelgänge zu graben. Sind die Kaninchen aufgeregt, klopfen sie mit den Hinterläufen kräftig auf den Boden. Auch weitere Jungtiere im Tierpark Gotha entwickeln sich prächtig und werden vorbildlich von den Eltern großgezogen. Dazu gehören beispielsweise die am 16. Mai geborenen Luchszwillinge sowie die am 4. Juli geschlüpften Tschajas, die in Größe und Farbe kaum noch von ihren Eltern zu unterscheiden sind. Während beim Luchs-Nachwuchs bereits zur ersten Impfung am 20. Juli herausgefunden werden konnte, dass es sich um ein Männchen und ein Weibchen handelt, wird von den Tschaja-Geschwistern demnächst eine Federprobe genommen, um anhand der DNA das Geschlecht zu bestimmen. Über die Abgabe in eine andere zoologische Einrichtung kann bisher noch keine Auskunft gegeben werden.

Zoo Leipzig 21.09.2020
Wichtiger Schritt für Leipziger Elefantenhaltung Neue Dickhäuter für den Elefantentempel Ganesha Mandir
Der lange angekündigte Umbau der Leipziger Elefantenherde wird konkret. Das aktuelle Quartett um Elefantenbulle Voi Nam, Rani mit ihrem Jungtier Kiran und Don Chung wird um den Familienverband von Leitkuh Kewa aus dem Tierpark Berlin erweitert. Neben der 37-jährigen Elefantenkuh kommen ihre Töchter Thuza (11 Jahre). und Pantha (8 Jahre) sowie Sohn Edgar (4 Jahre) und Kewas Freundin Astra (40 Jahre) nach Leipzig. „Unser erklärtes Ziel ist es, eine gemeinsame Herde mit Perspektive und funktionierendem Sozialgefüge aufzubauen, um die Nachzucht der stark vom Aussterben bedrohten Tiere zu sichern“, sagt Zoodirektor Prof. Jörg Junhold. Die Zusammenstellung der neuen Herde wurde in enger Abstimmung zwischen den beteiligten Zoos sowie dem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm erarbeitet. Das Elefantenhaus in Berlin wird umgebaut und anschließend ausschließlich Afrikanischen Elefanten zur Verfügung stehen, so dass die Neuankömmlinge dauerhaft in Leipzig bleiben werden. „Die bevorstehenden Transfers, die Teil eines komplexen Geschehens auf europäischer Ebene sind, untermauern die enge Zusammenarbeit der Zoos für die ihnen anvertrauten Tiere. Die Berliner werden nach ihrer Ankunft Zeit zur Eingewöhnung haben, bevor wir beginnen werden, sie schrittweise mit unseren Elefanten zusammenzuführen“, erklärt Seniorkurator Gerd Nötzold die bevorstehende, intensive Arbeit des Teams. Unterstützung erhalten die Leipziger dabei von Kollegen aus Berlin, die ihre Schützlinge beim Einleben begleiten werden. In den vergangenen Wochen haben mit Hoa und Trinh bereits zwei Elefantenkühe Leipzig in Richtung Neunkirchen verlassen, wo sie sich inzwischen gut eingelebt haben. Der Elefantenbulle Naing Thein wird die Messestadt in Richtung Kopenhagen verlassen, da in der neuen Herde nur der Leipziger Elefantenbulle Voi Nam eine Rolle spielt. Elefantenkuh Saida bleibt vorerst in Leipzig, bis auch für sie eine optimale Lösung gefunden ist.

Tierpark Berlin 21.09.2020
Der Letzte macht das Licht aus Elefanten verlassen den Tierpark Berlin – Umbau kann starten
Kleine Boxen aus Beton und Gittern adé! Mit dem grundlegenden Umbau des bisherigen Dickhäuterhauses revolutioniert der Tierpark Berlin nicht nur die eigene Elefanten-Haltung, sondern setzt auch einen europaweiten Meilenstein. So entsteht in Berlin eine einzigartige Savannenlandschaft und gleichzeitig Europas modernste Anlage für Afrikanische Elefanten. Damit bald die „Baustellenlichter“ angehen und die umfangreichen Umbauarbeiten starten können, verlassen in den kommenden Tagen die letzten Elefanten den Tierpark. Die Vorbereitungen für das nächste Großprojekt im Tierpark Berlin – nach der grundlegenden Modernisierung des Alfred-Brehm-Hauses – laufen auf Hochtouren. Noch in diesem Jahr soll der Umbau des einstigen Dickhäuterhauses beginnen. Mit neuem Dach und modernem Konzept wird das Gebäude komplett umgebaut. Da eine derartige Großbaustelle keine artgerechte Umgebung für Tiere darstellt, verlassen nach Frosja und Louise sowie den Afrikanischen Elefanten nun auch die übrigen Elefanten den Tierpark. So geht es für Kewa (37), Astra (40), Thuza (12), Pantha (8) und Edgar (4) in den kommenden Tagen in den Zoo Leipzig. Für einen möglichst reibungslosen und sicheren Umzug findet der Transport unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. „Natürlich fällt es uns sehr schwer, uns von unseren Elefanten zu trennen“, erzählt Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem. „Jedoch spendet uns die Aussicht auf eine wirklich fantastische Elefanten-Anlage Trost. Außerdem freuen wir uns, für unsere Schützlinge passende andere Zoos gefunden zu haben. Schließlich gestaltet sich der Umzug sowie die Zusammenstellung neuer Elefanten-Herden als äußert komplex.“ In der Natur leben Elenfanten stets in Familienverbänden zusammen, die jeweils von einer Leitkuh angeführt werden. Zudem bestehen hochsensible soziale Verhältnisse zwischen den einzelnen Tieren, die Freundschaften ähneln. Die moderne Zusammenarbeit zoologischer Einrichtungen soll die Haltung von Elefanten in Zoos in ebendiesen Sozialstrukturen ermöglichen. Gleichzeitig soll die Nachzucht der bedrohten Tiere gesichert werden. So wird der Elefanten-Bestand auf europäischer Ebene im Rahmen des Erhaltungszuchtprogramms (EEP) ganzheitlich betreut. Innerhalb der EEPs legen Komitees – bestehend aus Experten unterschiedlicher Zoos – neue Herdenzusammenstellungen und daraus resultierende Tier-Umzüge fest. Was sich als überaus komplexe, häufig monatelange Prozesse gestaltet, dient letztlich der naturnahen und artgerechten Haltung von Asiatischen sowie Afrikanischen Elefanten. Durch den gemeinsamen Umzug kann Kewa mit ihren zwei Töchtern Thuza und Pantha sowie Sohn Edgar weiterhin als Familienverbund zusammenleben. Auch bleibt sie mit ihrer langjährigen Freundin Astra vereint. In Leipzig trifft die Gruppe unter anderem auf den Elefantenbullen Voi Nam, sodass künftig auf weiteren Nachwuchs der bedrohten Tiere zu hoffen ist. Der Umbau im Tierpark Berlin wird voraussichtlich zwei Jahre dauern. Ganz nach dem Motto „Qualität statt Quantität“ wird das neue Haus dann nur noch Afrikanischen Elefanten Platz bieten. So wird sich die dortige Fläche für die Tiere nahezu verzehnfachen. In der Zwischenzeit freuen sich rund 10.000 andere Tiere im Tierpark auf Besuch.

Zoo Duisburg 21.09.2020
Zoo Duisburg: Flauschiger Otternachwuchs mit hellem Fell Die Eltern kümmern sich vorbildlich um den Wurf.
Der Tierkindergarten im Zoo Duisburg wächst weiter. Anfang August gab es vierfachen Nachwuchs bei den bedrohten asiatischen Zwergottern. Mittlerweile tapsen die Kleinen immer häufiger aus dem sicheren Versteck heraus und erkunden die Umgebung. Das gefällt den fürsorglichen Otter-Eltern nicht immer: Sobald ein Jungtier das Nest verlässt, wird es prompt eingesammelt und zurückgetragen. Schon Wochen vor der Geburt hat das Otterpärchen ihren Rückzugsort, eine Höhle unter einer Baumwurzel auf der Außenanlage in mühevoller Kleinstarbeit mit Pflanzenteilen ausgepolstert und für den Nachwuchs vorbereitet. „Wie schon beim letzten Wurf, kümmern sich die Eltern auch dieses Mal vorbildlich um die Kleinen. Sie schirmen den Nachwuchs ab und halten die Rasselbande beisammen“, berichtet Kurator Volker Grün. Da sich die Otter-Familie den Großteil der Zeit auf der dicht bewachsenen Außenanlage aufhält, weiß das Zoo-Team noch nicht, welche Geschlechter die Kleinen haben. Eine Besonderheit ist aber deutlich zu erkennen: Einige Jungtiere sind außergewöhnlich hell gefärbt – eine Laune der Natur. Asiatische Zwergotter leben in Familienverbänden von rund 12 Tieren und gelten als sehr soziale Tierart. Mit lauten Rufen kommunizieren die Mitglieder einer Gruppe untereinander. In ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet setzen Lebensraumverlust sowie der illegale Tierhandel in Asien den sympathischen Zwergottern zunehmend zu. Daher gilt die Art als „gefährdet“.

Zoo Osnabrück 21.09.2020
Plan für die „Wasserwelten“ im Zoo Osnabrück steht Bis Sommer 2022 mehr Platz für Seelöwen, Seehunde, Pinguine und Pelikane
Ein weiteres Großprojekt im Zoo Osnabrück nimmt Gestalt an – zumindest schon mal auf dem Papier. Der Entwurf für den neuen Themenbereich „Wasserwelten“ steht und geht nun in die Genehmigungsphase. Im Frühjahr 2021 sollen die Bauarbeiten für insgesamt 8 Millionen Euro starten, im Sommer 2022 steht die Eröffnung bevor. Während die Fertigstellung des neuen Bereichs „Mapungubwe“, die Vergrößerung der Löwenanlage mit Höhenpfad für die Besucher, in den letzten Zügen liegt, bereiten die Verantwortlichen im Zoo Osnabrück bereits das nächste Großprojekt vor: die „Wasserwelten“. „Hier werden Seelöwen, Seehunde, Humboldt-Pinguine und Rosa-Pelikane einziehen und sehr viel größere und tiefere Wasserbereiche erhalten als bisher“, freut sich Dr. E.h. Fritz Brickwedde, Präsident der Zoogesellschaft Osnabrück e.V.. „In der Corona-Krise, als wir den Zoo für fast acht Wochen schließen mussten und es für uns wirklich ums Überleben ging, war ich so berührt von der großartigen Unterstützung, dass ich mich umso mehr freue, nun den Zoo mit diesem Projekt weiter voran zu bringen.“ Für den Zoo standen die alten Wasseranlagen bereits seit längerem auf der Liste der Umbauarbeiten, wie Zoogeschäftsführer Andreas Busemann erläutert: „Wir wollten da unbedingt ran und auch unsere Besucher spiegelten uns den dringenden Bedarf wider. Doch wenn Wasser ins Spiel kommt, werden Tieranlagen sehr teuer. Dank einer Erbschaft über 2 Millionen Euro und eine Förderung durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung über ebenfalls 2 Millionen Euro können wir den Umbau nun mit einem zusätzlichen Kredit stemmen.“ 8 Millionen Euro wird der Bau der etwa 5.000 Quadratmeter großen Themenwelt kosten. Küstenflair mit Schwerpunkt Nordsee Die Planung hierfür erstellt das renommierte Architektenbüro Dan Pearlman. Danach finden sich die Besucher ab Juni 2022 im nördlichen Zoobereich in einer Küstenlandschaft wieder, wie Busemann berichtet: „Gestalterischer Schwerpunkt ist die Nordsee sowie Felsenküsten. Rund um das Seehundbecken werden naturnaher Kunststrand und auch eine Dünenlandschaft entstehen. Durch ein Schiffswrack haben die Besucher auch Unterwassereinblicke. Highlight ist ein Leuchtfeuer, dass in einer nachgebildeten Mole zwischen Seehund- und Seelöwenbecken steht. Hier können die Besucher die beiden Tierarten gleichzeitig rechts und links unter Wasser beobachten.“ Im Bereich der kalifornischen Seelöwen wird das Küstenbild felsiger und die Seelöwenställe sowie die Filtertechnik werden im Stile kanadischer Fischerhüten gestaltet. Auch der neue Bereich der Humboldtpinguine wird in eine Felsküste verwandelt. Besucher können dieses Gehege sowie das überdrahtete Areal der Pelikane auf einem festgelegten Weg betreten. Für einen besseren Blick auf die Seelöwen ist außerdem eine Tribüne mit 200 Sitzplätzen geplant. Seehunde und Seelöwen bekommen Verstärkung Auf die Wassertiere wartet nicht nur ein neues Gehege mit mehr Platz, sondern auch Verstärkung – zumindest bei den Seehunden und Seelöwen, wie Andreas Wulftange, zoologische Leitung erklärt: „Für die Seehunde planen wir ein weiteres zuchtfähiges Weibchen dazu zu holen, bei den Seelöwen wird es ein zusätzliches Weibchen und ein Männchen sein. Dann leben bei uns insgesamt drei Seehunde und fünf Seelöwen. Bei den Vogelarten werden wir bei unseren 20 Pinguinen und 9 Pelikanen bleiben – es sei denn, es gibt Nachwuchs.“ Alle Gehegegrößen in den „Wasserwelten“ entsprechen den Haltungsvorgaben für die jeweilige Tierart. Das Veterinäramt war in die Planungen miteinbezogen. Die Seelöwen erhalten insbesondere durch die Beckentiefe von 3 Metern fast dreimal so viel Kubikmeter Platz, die Fläche der Seehunde wird 2,5-mal so groß sein und die Kubikmeter verdreifachen sich. Die Pinguine erhalten eine 4,5-mal so große Wasserfläche bei 5-mal so viel Kubikmetern. Große Wasserersparnis durch innovative Filtertechnik Weitere Highlights der Wasserwelten werden ein neuer thematischer Kinderspielplatz sowie ein barrierefreier Rundweg sein. Hervorzuheben ist auch die innovative Filtertechnik: „Wir setzen hier auf einen Filter, der mit Faserbällen arbeitet. Dieser wurde bislang sehr erfolgreich bei Kläranlagen eingesetzt und bei uns nun erstmalig in der Zoowelt. Da der Schmutz hier sehr grob ist, sind wir uns sicher, dass das System sehr gut arbeiten wird. So brauchen wir das Wasser nur noch einmal jährlich statt wöchentlich wechseln und sparen sehr viel Wasser und auch Zeit“, freut sich der technische Leiter Thorsten Vaupel. Beim Seelöwenbecken sollen so statt 17,5 Millionen Liter Wasser pro Jahr nur 1,14 Millionen Liter benötigt werden. Innovativ ist nicht nur die Technik, sondern auch das Marketingkonzept. Hier will Zoogeschäftsführer Andreas Busemann gemeinsam mit den Hochschulen in Osnabrück und Bremen Konzepte erarbeiten, um an den Nordseetourismus an der etwa zwei Autostunden entfernten Küste anzuknüpfen. Dieser Ansatz hatte auch die N-Bank zur Bewilligung der EFRE-Mittel überzeugt. Alte Seelöwenanlage wird mittelfristig neu geplant Wo genau die Tiere unterkommen, wenn Bauarbeiter und Handwerker anrücken, werden die Verantwortlichen festlegen, sobald die Detailplanung mit Zeitplänen steht. „Fest steht, dass die Tiere hier im Zoo gut untergebracht werden können, falls sie ihre aktuellen Becken für die Bauarbeiten verlassen müssen. Vielleicht klappt es aber auch so, dass Seehunde und Seelöwen direkt von ihren alten Becken in die neuen umziehen können“, vermutet Wulftange. Während das aktuelle Seehunde-,Pinguin- und Pelikangehege in die neue Fläche integriert werden, kann der Bereich des alten Seelöwenbeckens in Zukunft anderweitig genutzt werden. „Hierfür fehlen uns aber zurzeit die Mittel. Eventuell werden wir den Bereich zunächst absperren und dann mittelfristig neu planen“, so Geschäftsführer Busemann.

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