Tierpark Nordhorn

Geiervoliere (Tierpark Nordhorn)

Eingang (Tierpark Nordhorn)

Die Anfänge des Nordhorner Tierparks reichen in das Jahr 1949 zurück, als der Nordhorner Landwirtssohn und gelernte Maurer Heinrich Johannink von der Stadt Nordhorn am Heseper Weg ein 9.360 m² großes Waldstück zur Einrichtung eines privat betriebenen „Heimat-Tiergartens“ pachtete, den er am 16. September 1950 eröffnete. Als reiner Privatbetrieb erwies sich der Heimattiergarten jedoch schon bald als nicht überlebensfähig, so dass 1955 ein „Kuratorium des Nordhorner Tiergartens“ die Verantwortung übernahm.
1962 konnte das Kuratorium die Geschäfte an den ehrenamtlichen Vorstand eines eingetragenen Vereins übergeben, der sich erfolgreich um die Unterstützung des kleinen Zoos durch die öffentliche Hand bemühte. 1990 geriet der Park in eine existentielle Krise, als der Pachtvertrag für einen wichtigen Teil des Geländes auslief und nicht verlängert wurde. Die Gehege dort und der Eingangsbereich mussten abgebaut, der Tierbestand reduziert werden, was zu einem dramatischen Rückgang der Besucherzahlen führte: von rund 110.000 im damaligen Rekordjahr 1990 auf 70.000 im Jahre 1993. Mit dem unvermeidlichen Konkurs kam auch das Ende des Trägervereins.
Die Wende zum Besseren brachte die Gründung der gemeinnützigen „Tierpark Nordhorn gGmbH“ im Jahre 1994 mit der Stadt Nordhorn und dem Landkreis Grafschaft Bentheim als Gesellschafter. Eine nunmehr hauptamtliche Geschäftsführung und die verlässliche Unterstützung von Stadt und Landkreis begründeten die nun einsetzende Erfolgsgeschichte, die im Jubiläumsjahr 1999 schließlich die dringend benötigte Erweiterung – und das bedeutete die Verdoppelung des Zoogeländes – brachte. 2015 kamen noch weiter 2 ha hinzu.

Ein besonderer Schwerpunkt ist die enge Zusammenarbeit mit Naturschutzorganisationen, Lehrstände und Schautafeln informieren über die Tier- und Pflanzenwelt. Die Themen reichen vom Vechtepfad entlang des Flussaltarms über Waldameisen-, Bienen- und Vogelschutz bis hin zur Nutzung von Sonnenenergie. Der Park ist beteiligt an Renaturierung und Wiedervernässung des Hochmoores in Ringe und entwickelt einen Hutewald.
Auch über eine Auffang- und Pflegestation für verletzte oder beschlagnahmte Wildtiere verfügt der Park.

Der Zoo hat einiges zu bieten. Auf Elefanten oder Eisbären muss man verzichten, aber der Tierbestand kann sich durchaus sehen lassen. Abgesehen davon bieten die Anlagen sowohl den Bewohnern als auch den Tieren viel Abwechslung.
Einige Anlagen sind begehbar, darunter die der Präriehunde, der Sikahirsche oder der Geier (Steinböcke und Waldrappe). Im Vechtehof werden kaum bekannte Haustiere gezeigt, wie Krummschnabelenten oder Kraienkoppe (eine Hühnerrasse). Natürlich fehlt auch ein Spielplatz nicht.
Im Lehrpfad Vechte-Altarm kann man mit etwas Glück zahlreiche heimische Tierarten entdecken (Haubentaucher, Eisvögel, Nutrias …)
Der Weltverband der Zoos und Aquarien (WAZA) hat zusammen mit der Welt-Naturschutzorganisation IUCN das Projekt „Amphibien-Arche“ ins Leben gerufen. Im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts „Tier unter der Lupe“ zwischen dem Tierpark Nordhorn und dem Naturhistorischen Museums Natura Docet in Denekamp (NL) wurde daraufhin eine Ausstellung mit lebenden Tieren zu dem Thema konzipiert. Im Jahr 2008, im Jahr des Frosches, sind diverse Amphibien in das Amphibienhaus eingezogen. Wegen des großen Interesses der Zoobesucher wurde aus dem Projekt eine Dauerausstellung. Im Amphibienhaus sind u. a. Europäische Laubfrösche, Erdkröten, Chinesische Rotbauchunken, Axolotl und Feuersalamander zu sehen.

Auf dem Tierparkgelände gibt es zwei Ferienhäuser („Storchennest“ und „Bisonblick“) mit insgesamt fünf Wohnungen und fünfzehn Schlafplätze. Der Tierpark kann jeweils durch separate Eingänge zu den Öffnungszeiten betreten werden.

Mehr über den Tierpark findet man hier und hier (Zootierliste).

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