Portrait: Warzen-Anglerfisch

Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ordnung: Armflosser (Lophiiformes)
Unterordnung: Fühlerfischähnliche (Antennarioidei)
Familie: Antennariidae
Gattung: Antennarius
Art: Warzen-Anglerfisch  (Antennarius maculatus)

Warzenanglerfisch (Tiergarten Nürnberg)

Der Warzen-Anglerfisch ist als adultes Tier mit zahlreichen Warzen überzogen. Der maximal 1 Zentimeter lange Fisch wird wegen seiner bunten Zeichnung auch Clown-Anglerfisch genannt. Er ist meist weiß oder gelb, mit unregelmäßigen rostroten Flecken und ähnelt so einem von Kalkalgen überwachsenen Stein oder einem Schwamm. es gibt aber auch grüne Exemplare mit einer unregelmäßigen weißen Zeichnung und runden schwarzen und gelben Flecken. Junge Warzen-Anglerfisch sind grellbunt weiß, gelb und rot gezeichnet und ahmen mit ihrer Zeichnung giftige Nacktkiemer-Schnecken nach. Sie leben viel weniger versteckt als ausgewachsene Tiere. Die Angel (Illicium) ist doppelt so lang wie der zweite Strahl der Rückenflosse. Der Köder (Esca) ähnelt einem kleinen Fisch.

Die Fische leben im Indopazifik, von den Malediven und Mauritius, über die Inselwelt Indonesiens und der Philippinen bis zu den Salomoninseln. Sie halten sich in flachem Wasser, in Tiefen von einem bis fünfzehn Metern in Korallenriffen auf.

Warzenanglerfisch (Zoo Frankfurt)

Warzen-Anglerfische fressen Garnelen und Fische, darunter auch Artgenossen. Eine potentielle Beute wird zuerst beobachtet und mit den Augen verfolgt. Bei einer Annäherung von ungefähr der siebenfachen Körperlänge des Anglerfisches beginnt er die Angel zu bewegen. Dabei drückt sich der Anglerfisch flach auf den Untergrund. Ist das Opfer nur noch eine Körperlänge entfernt, dreht sich der Anglerfisch in eine für das Zuschnappen günstige Position. Der Beutefang geschieht durch plötzliches Aufreißen des Maules. Dabei wird das Volumen der Mundhöhle um das Sechsfache vergrößert und das Opfer mit Wasser in das Maul gerissen. Das Wasser strömt durch die Kiemen wieder ins Freie, während die Beute verschluckt wird und die Speiseröhre durch einen Ringmuskel verschlossen wird, um das Entkommen des Opfers zu verhindern.
Zeitlupenaufnahmen haben gezeigt, dass das Aufreißen des Mauls nur sechs Millisekunden dauert, eine Zeit, in der sich ein Muskel gar nicht zusammenziehen kann. Deshalb wird ein bisher unbekannter biomechanischer Vorgang im Kiefer vermutet, der Energie speichern und plötzlich freisetzen kann.

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