Portrait: Sibirisches Moschustier

Ordnung: Paarhufer (Artiodactyla)
Unterordnung: Wiederkäuer (Ruminantia)
ohne Rang: Stirnwaffenträger (Pecora)
Familie: Moschushirsche (Moschidae)
Gattung: Moschustiere (Moschus)
Art: Sibirisches Moschustier (Moschus moschiferus)

SIbirisches Moschustier (Zoo Leipzig)

Das Sibirische Moschustier erinnert an einen kleinen Hirsch ohne Geweih. Die oberen Eckzähne sind bei beiden Geschlechtern verlängert. Nur beim Männchen ragen sie allerdings deutlich aus dem Maul heraus. Das Sibirische Moschustier besitzt ein dunkelbraunes Fell mit leichtem Rotstich. Am Rücken befinden sich blasse Flecken, am Hals laufen zwei weiße Streifen herab. Die Unterkieferpartie ist ebenfalls weiß. Der Schädel ist relativ leicht gebaut. Das Sibirische Moschustier hat eine Schulterhöhe von 56 bis 61 cm und eine Kopfrumpflänge von 65 bis 90 cm. Das Körpergewicht liegt bei 8–12 kg.

Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über die östlichen Teile Sibiriens und des russischen Fernen Ostens, außerdem umfasst es Teile der nördlichen Mongolei und Nordchinas. Darüber hinaus kommt die Art in Korea und auf der Insel Sachalin vor. Im Südwesten erreicht sie den Balchaschsee und das Altaigebirge, im Norden den Polarkreis. Die Ostgrenze der Verbreitung wird vom Ochotskischen Meer bestimmt. Im Süden endet das Gebiet des Sibirischen Moschustieres in der Mongolei und in Nordchina, wo es südwärts bis auf 45° nördlicher Breite vordringt. In China umfasste das ursprüngliche Verbreitungsgebiet die Provinzen Xinjiang, Heilongjiang, Jilin, Liaoning, die Innere Mongolei, außerdem Hebei, Shanxi und Shaanxi. In diesem riesigen Areal kommt die Art allerdings von Natur aus recht ungleichmäßig vor, da Bergnadelwälder und Felsklippen als Lebensraum bevorzugt werden.

Es werden folgende Unterarten des Sibirischen Moschustieres unterschieden:

M. m. moschiferus Linnaeus, 1758 – relativ groß und dunkel; Sibirischer Teil des Verbreitungsgebietes, sowie Nordchina und Mongolei. In China noch in der Inneren Mongolei und in Heilongjiang, ursprünglich auch in Nord-Xinjiang verbreitet.
M. m. parvipes Hollister, 1911 – kleiner als Nominatform und noch dunkler, Ferner Osten, Amur- und Ussurigebiet sowie Korea. In China im Kleinen Chingan und im Changbai-Gebirge, westwärts bis zum Ordos-Plateau.
M. m. sachalinensis Flerov, 1929 – relativ klein; bewohnt die Insel Sachalin.
Bisweilen werden darüber hinaus zwei weitere Unterarten unterschieden. Einerseits wird die Population im russischen Fernen Osten als eigene Form M. m. turovi betrachtet. Zum anderen werden die Bestände im Werchojansker Gebirge gelegentlich als M. m. arcticus abgetrennt.

SIbirisches Moschustier (Evolutionsmuseum Schmiding)

Das Sibirische Moschustier bewohnt Laub- und Nadelwälder. Die Tiere sind vorwiegend dämmerungsaktiv und fressen in erster Linie Blätter, Kräuter und Flechten. Im Winter ernähren sie sich mancherorts fast ausschließlich von Flechten. Um diese zu erreichen erklimmen sie sogar drei bis vier Meter hohe Bäume. Sibirische Moschustiere leben einzelgängerisch, bisweilen auch in kleinen Familiengruppen. Ein Wurf besteht für gewöhnlich aus zwei Jungtieren, die zwischen Mai und Juni geboren werden. Die Tragzeit beträgt etwa sechs Monate. Die Tiere können in der Wildnis ein Alter von etwa 10 bis 14 Jahren erreichen. Ihre Hauptfeinde neben dem Menschen sind Luchse, Vielfraße, Marder, und in geringerem Maße auch Wölfe, Tiger und Bären. Wenn sie verfolgt werden flüchten sie meist in steiles Gelände.

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