Portrait: Schwarzer Flughund

Ordnung: Fledertiere (Chiroptera)
Unterordnung: Flughunde (Megachiroptera)
Familie: Flughunde (Pteropodidae)
Tribus: Eigentliche Flughunde (Pteropodini)
Gattung: Pteropus
Art: Schwarzer Flughund (Pteropus alecto)
Schwarzer Flughund (John Gould)

Schwarzer Flughund (John Gould)

Der Schwarze Flughund erreicht eine Flügelspannweite von 90 bis 105 Zentimeter, eine Unterarmlänge von 15 bis 19 Zentimeter sowie ein Gewicht von 600 bis 950 Gramm. Er gilt in Australien als die größte Flughundart. Die Geschlechter weisen keinen nennenswerten Dimorphismus auf. Das Fell und die Flugmembran sind im Wesentlichen schwarz bis schwarzbraun gefärbt. Im Nackenbereich kann sich zuweilen ein rostbrauner Schimmer zeigen. Die Augen sind von einem bräunlichen Augenring umgeben. Die hinteren Extremitäten weisen bis zu den Oberschenkeln eine Behaarung auf. Die unteren Bereiche der Hinterbeine sind unbehaart. Die Flugmembran besteht aus zwei Hautschichten und erstreckt sich von den Handgelenken bis zu den Fußgelenken. Der Daumen ist ausgesprochen kurz und verfügt über eine kleine Kralle. Die anderen vier Finger sind stark verlängert und bilden letztlich den Spannweitenbereich der Flugmembran. Der Kopf ist spitz zulaufend und weist eine hundeartige Form auf.

Das Verbreitungsgebiet der Schwarzen Flughunde erstreckt sich von den indonesischen Inseln Java und Sulawesi bis in den äußersten Süden Neuguineas und an die nördliche und östliche Küste Australiens. Hier kommen sie von der Shark Bay bis in das mittlere New South Wales vor. Ihr Lebensraum sind Bambuswälder, Regenwälder und Mangrovengebiete, meist sind sie in Küstennähe zu finden.

Schwarze Flughunde sind wie die meisten Flughunde nachtaktiv. Tagsüber schlafen sie in großen Gruppen von bis zu 30.000 Tieren, die Schlafplätze teilen sie manchmal auch mit anderen Flughundarten. Bei Sonnenuntergang verlassen sie ihr Quartier und begeben sich auf Nahrungssuche, dabei können sie in einer Nacht bis zu 50 Kilometer zurücklegen. Ihre Nahrung besteht aus Nektar, Blüten und Früchten verschiedener Pflanzen, beispielsweise Eukalypten und Myrtenheiden. Manchmal fressen sie auch Plantagenfrüchte, etwas Mangos und Feigen.

Schwarze Flughunde erreichen die Geschlechtsreife mit 15 bis 18 Monaten. Die Paarungszeit und Wurfzeit der Jungen erstreckt sich in der Regel über die Regenzeit, wobei es in einer Saison nur zu einem Wurf kommt. Während der Regenzeit ist Nahrung reichlich vorhanden. Im südlichen Australien erfolgen die meisten Geburten zwischen Oktober und Dezember, im nördlichen Australien von Januar bis März. Schwarze Flughunde leben in einer polygamen Beziehung, ein Männchen paart sich mit mehreren Weibchen seines Harems. Ein Harem ist Teil einer Kolonie. Bei der Kopulation, die mit lautem Geschrei der Weibchen einhergeht, versucht sich das Männchen dem Weibchen von hinten zu nähern. Dabei kommt es zu einem typischen Nackenbiss und einer Umklammerung mit den Vorderbeinen. Die reine Kopulation dauert dabei kaum eine Minute. Nach der Begattung versucht das Männchen sein Weibchen noch eine gewisse Zeit vor anderen Männchen zu beschützen. Nach einer Tragezeit von etwa 140 bis 150 Tagen bringt das Weibchen ein, selten auch zwei Jungtiere zur Welt. Die Jungtiere sind bei der Geburt nackt und werden in den ersten Wochen von der Mutter getragen. Dies gilt auch während der Nahrungssuche. Zum Säugen verfügen Weibchen über zwei Zitzen, die sich seitlich im Brustbereich befinden. Erst danach bewegen sie sich selbständig in den Bäumen umher. Um den Nachwuchs kümmert sich ausschließlich das Weibchen. Männchen sind in der Betreuung nicht involviert. Die Lebenserwartung der schwarzen Flughunde liegt unter günstigen Umständen bei etwa fünf bis sieben Jahren.
Unbestätigten Sichtungen zufolge kann es zwischen dem Schwarzen Flughund und dem Graukopf-Flughund zur Hybridisierung kommen. Erste genetische Untersuchungen konnten diese Vermutungen jedoch nicht bestätigen.

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