Portrait: Sattelstorch

Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Schreitvögel (Ciconiiformes)
Familie: Störche (Ciconiidae)
Gattung: Ephippiorhynchus
Art: Sattelstorch (Ephippiorhynchus senegalensis)
Sattelstorch (Tierpark Hagenbeck)*

Sattelstorch (Tierpark Hagenbeck)*

Der Sattelstorch wurde in der Ägyptischen Hieroglyphe „Ba“ (Gardiner-Liste, Nr. G29) dargestellt, die für einen bestimmten Aspekt des Seelischen stand, von dem man glaubte, er könne sich vom Körper ablösen (Freiseele). Pharao Chaba aus der 3. Dynastie verwendete diese Hieroglyphe als Teils seines Namens.
Der Sattelstorch kann 145 cm lang werden, hat eine Flügelspannweite von bis zu 250 cm und kann bis 6 kg schwer werden. Damit gehört er zu den größten flugfähigen Vögeln der Welt. Das Weibchen ist wesentlich kleiner als das Männchen.
Der leicht nach oben gebogene Schnabel des Sattelstorches ist rot-schwarz-rot gefärbt. Ein Stück an der Oberseite, der Sattel, ist gelb gefärbt. Die Farbe des Federkleides ist an den Flügeln und an Hals und Kopf schwarz, ansonsten weiß. Das Gefieder der Jungvögel ist graubraun. Die Beine sind grau und an den Knien und Füßen rosa gefärbt. Die Iris des Weibchens ist gold-gelb, die der Männchen braun.
Außer dem Klappern am Nest ist der Sattelstorch ein stiller Vogel.

Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom Senegal bis Südafrika und Äthiopien. Er kommt jedoch nicht flächendeckend vor. Der Sattelstorch braucht großflächige Feuchtgebiete, wie Sümpfe, Überschwemmungsebenen und Verlandungszonen seichter Seen.

Der Sattelstorch ernährt sich von kleinen Wirbeltieren, wie Fischen, Schlangen, Fröschen und Nagetieren; Insekten, vorzugsweise Heuschrecken, Krebse, Schnecken und auch Aas. Bei der Futtersuche schreitet der er mit vorgestrecktem Kopf und nach unten gerichtetem Schnabel im seichten Wasser umher und stößt blitzschnell nach Beutetieren. Regelmäßig taucht er mit den Schnabel ins Wasser, um Beutetiere aufzuschrecken, die sich zwischen den Pflanzen verborgen haben.

Sattelstorch (Weltvogelpark Walsrode)

Sattelstorch (Weltvogelpark Walsrode)

Die Geschlechtsreife erreicht der Sattelstorch mit gut drei Jahren. Sattelstörche leben in monogamer Einehe, die für gewöhnlich über mehrere Jahre oder gar ein Leben lang hält. Die Paarungszeit der Sattelstörche beginnt spät in der Regenzeit oder in der trockenen Jahreszeit, die aber so getimmt ist, dass die Jungvögel in der trockenen Jahreszeit flügge sind und selbständig auf Nahrungssuche gehen können. Die Brutgebiete befinden sich hauptsächlich in Feuchtgebieten aller Art. Beliebte Brutgebiete sind Sümpfe, Reisfelder und Überschwemmungsgebiete, in denen sie in kleinen Kolonien brüten. Für gewöhnlich errichtet der Sattelstorch sein Nest in hoch gewachsenen einzelstehenden Bäumen. Das Nest ist eine große, flache Plattform und besteht aus einer Anhäufung von Reisig und weichen Pflanzenteilen. Das Nest befindet sich meist in einem Baum in der Nähe eines Gewässers isoliert von anderen Bäumen und von Störfaktoren. Das Pärchen benutzt Jahr für Jahr immer denselben Horst. Der Horst wird dann nur noch ausgebessert oder erweitert. Gelegentlich wird das Nest auch auf Felsen angelegt oder das Pärchen bezieht ein verlassenes Nest einer anderen Vogelart und wird weiter ausgebaut. Das Weibchen legt zwischen zwei bis drei weiße Eier, gelegentlich auch vier weiße Eier in das Nest. Das Gewicht je Ei beträgt etwa 146 Gramm. Die Eier werden über einen Zeitraum von 27 bis 30 Tagen von beiden Elternteilen bebrütet. In der ersten Zeit breiten die Altvögel ihre Flügel über die Jungen aus, damit sie bei starker Sonneneinstrahlung nicht überhitzen. Die Jungen werden von beiden Elternteilen über einen Zeitraum von fünf Wochen gefüttert. Danach sind sie flügge, bleiben aber noch einige Zeit bei den Eltern.

*Die Abbildung geschieht mit der freundlichen Genehmigung des Tierpark Hagenbecks.
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